Final Fantasy 8 - Dawn of the Guards von Drako_Draconis (Artemesias Untergang war nur der Anfang) ================================================================================ Kapitel 12: Von Biestern und Berserkern --------------------------------------- Ash schlug die Augen auf und sah an die sterile weiße Decke seines Quartiers. Dann begann ein Lächeln seine Lippen zu umspielen, als er sich an die beiden roten Augen erinnerte, die ihn gebannt hatten. Der Gestrige Abend war noch sehr schön ausgeklungen. Obwohl er anfangs versucht hatte, dieses Mädchen zu vergessen, hatte es ihn noch fester gepackt. "Vine.", flüsterte er ihren Namen. Erneut sah er sie vor seinem geistigen Auge. Wie sie miteinander redeten, wie sie lächelte. Seufzend stand Ash auf. "Was hat sie nur mir dir gemacht?", fragte er sich leise, während er sich aus seinem Schrank Sachen herausholte. Schnell war er unter der Dusche verschwunden. Normalerweise lenkte ihn das ab. Aber er konnte sie noch immer vor sich sehen. Hastig trocknete er sich ab und schlüpfte ins eine neuen Sachen, denn etwas anderes lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich: Sein knurrender Magen. Seit gestern Mittag hatte er nichts mehr gegessen, wurde ihm bewusst, als er die Tür seines Quartiers sich surrend öffnete. Mit mäßigem Schritt durchquerte er den Rundgang in Richtung der Mensa. Es war beunruhigend Still im Garden, was ihm sagte, dass er aller Wahrscheinlichkeit zu früh da wäre. Oder zu spät. Vielleicht hätte er doch auf die Uhr sehen sollen, bevor er sein Quartier verlässt. Dann erreicht er die Mensa, jedenfalls deren geschlossene Türen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er zu früh da war. Dann holte ihn die Müdigkeit ein und stahl sich als Gähnen davon. Lange geschlafen haben dürfte er eh nicht, da er die meiste Zeit wach lag und an sie dachte. "Guten Morgen.", erklang eine Frauenstimme aus dem Kreisgang. Ash sah sie an. Sie arbeitete in der Mensa als Bedienung. "Morgen", meinte Ash und unterdrückte ein weiteres Gähnen. Sie lächelte ihn an und schritt schnell an ihm vorbei. Im Handumdrehen war die Tür offen und sie bat ihn herein. Gemächlich suchte er sich einen Platz und kaum das er sich jetzt hatte erschien schon ein Kaffee vor ihm. Ohne aufzusehen bedankte er sich und nahm einen großen Schluck. Er konnte sich wirklich daran gewöhnen. "Morgen.", hörte er die Stimme von Niko, dann das Scharren eines Stuhles. "Na, auch schon wach.", gab Ash zurück und grinste den schmächtigen Jungen an. "Klar, schließlich bin ich nicht die halbe Nacht mit einer Unbekannten unterwegs.", erwiderte er grinsend. Aus dem Augenwinkel sah er den grinsenden, scheinbar allwissenden, jungen Mann an. Manchmal war er ihm einfach unheimlich. "Ich will gar nicht wissen, woher du das weist.", meinte Ash und nahm noch einen großen Schluck Kaffee. Dann befand sich auch eine zweite Tasse auf dem Tisch. "Warum bist du schon so früh hier?", fragte Ash seinen Freund neugierig, "Wartest wohl nicht mehr auf Sam?" "Der ist doch mit seinem Mädel zu beschäftigt, als das er noch Zeit für mich hätte.", meinte Niko niedergeschlagen. "Eifersüchtig, was?", erklang Sams Stimme hinter den beiden. Dann war erneut das scharren zu hören. "Heute keine Turteltauben?" "Nay. Mit ihr zusammen zu sein ist zwar schön, aber das macht das Besondere ganz schnell zum Normalen.", sagte er und sah seine Freunde freudig an. "Große Worte für so ne Matte Glühbirne.", sagte Ash amüsiert und war froh außer Armlänge seines Freundes zu sitzen. "Sag der Richtige.", grinste Niko wissend. "Um es mit den berühmten Worten unseres Lieblingsausbilders zu sagen: Lass mich doch.", meinte Ash fröhlich. "Mal was anderes: Weis einer von euch, ob heute noch was ansteht?", fragte Sam neugierig. "Nur was von einem Gruppeneinsatz. Zum Einspielen der Galbadia-Anwärter.", meinte Niko und trank genüsslich seinen Kaffee, "Aber wer da mitmachen muss kann ich dir auch nicht sagen." Für einen Moment hatte Ash das Gefühl Unsicherheit in Nikos Stimme gehört zu haben. Aber statt sich weiter Gedanken darüber zu machen nahm er noch einen Schluck Kaffee. Die Tatsache, dass sogar dieses wandelnde Lexikon nicht alles wusste, machte ihn nur wieder menschlich. "Ist doch kein Problem.", meinte Ash als sich eine dieser unangenehmen Pausen anbahnte. "Ist mir halt unangenehm mal was nicht zu wissen.", meinte Niko entschuldigend. "Da hab ich wenigstens was, womit ich dich aufziehen kann.", lachte Sam und kassierte sogleich einen Ellenbogenstoß von Niko. Ash fühlte sich wohl bei den beiden Chaoten, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Doch sogleich drifteten seine Gedanken wieder zu Vine. "Die hat ihn echt erwischt.", meinte Sam zu Niko. "Hab ich dir doch gestern schon gesagt.", entgegnete dieser schmunzelnd. Wieder sah er ihre roten Augen, ihr Lächeln, ihren Gang. Seufzend leerte Ash seine Tasse. "Spricht man vom Teufel, kommt er und holt dich.", sagte Niko ohne von seiner Tasse aufzusehen. Sofort wusste Ash wen er meinte. Sein Herz begann schneller zu schlagen. "Guten Morgen.", hörte er ihre Stimme neben sich. "Morgen.", meinte er und sah lächelnd zu ihr auf. Sie trug erneut ihre Anwärter-Uniform. Die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Aber wenigstens konnte er heute wieder klar denken. "Darf ich mich setzen?", fragte sie vorsichtig und sah zu dem freien Stuhl. Vorsichtig sah Ash zu seinen Freunden. "Warum nicht.", meinte Niko während Sam mit den Schultern zuckte. "Danke.", sagte sie leise und setzte sich hastig, "Ich heiße Vine." "Jupp, ich weiß.", sagte Niko allwissend grinsend, "Du heißt Vine Vincere, bist 17 Jahre Alt und schießt wie ein Profi." Verwirrt sah Vine Ash an. "Er ist nen wandelndes Lexikon. Frag ihn irgendwas und er kennt immer die Antwort.", erklärte Ash fröhlich. "Fast immer.", berichtigte Sam und hatte erneut Nikos Ellenbogen in den Rippen. "Niko und Sam.", stellte Ash die beiden vor. Nach einem Augenblick sah Vine von den beiden Streithähnen weg und wandte sich erneut an Ash. "Sind sie immer so komisch?", fragte sie leise. Ash sah zu den beiden, wie sie sich Pisaken. Ein Grinsen umspielte seine Lippen und er hatte das Gefühl das es immer größer wurde. "Ja, sie sind immer so drauf.", erklärte er, "Mach dir nichts daraus." Dann wandte sich Vine wieder den beiden Streitenden zu und beobachtete sie neugierig. Ash merkte wie seine Augen an ihr hingen, jeden Zug ihres Gesichtes in sich aufnehmen und auf seine Netzhaut brennen wollten. Sie war einfach so... Ein plötzlicher, heftiger Schlag auf den Hinterkopf riss ihn aus seinen Gedanken. "Eine Dame starrt man nicht so an.", hörte er seinen Ausbilder. Da stand er, Xell Dincht, eine Hand an der Hüfte, in der anderen einen Hotdog. "Was glaubst du eigentlich wie unhöflich das ist?", fragte er empört. "Zu unhöflich?", fragte Ash gespielt unschuldig. Er wusste, wenn sein Ausbilder schon mit solchen Fragen ankam, musste er mal wieder für irgendwas herhalten. "Ich muss mir nur noch was für dich ausdenken.", meinte er nachdenklich und ging aus der Mensa, noch immer mit seinem Hotdog in der Hand. "Was bist du auch so unhöflich?", fragte Sam stichelnd. "Solltest mich doch kennen, ich bin die Unhöflichkeit in Person.", erwiderte Ash und musste grinsen. Dieses wurde noch breiter als er in das verwirrte Gesicht von Vine schaute. Sie blickte die anderen unwissend an, immer von einem zum anderen. "Das war unser Chef, unser Ausbilder. Der hat manchmal solche Anwandlungen.", meinte Sam froh. "Komischer Kauz.", meinte sie leise. "Wie recht du hast.", erwiderte Niko seufzend. Plötzlich sah sie sich hektisch um. "Hab ich jetzt laut gedacht?" "Nein, ich kann Gedanken lesen.", erwiderte der schmächtige Jung lachend, "Aber mach dir nichts daraus, hat ja kein anderer mitbekommen." Es entging Ash nicht, dass Niko und Sam sie akzeptierten. Und das war ihm sehr wichtig. Die beiden waren fast wie Brüder für ihn, obwohl er sie nur ein paar Jahre gekannt hatte. "Ash? Kann ich dich was fragen?", meinte sie leise. "Ja klar, frag nur.", meinte er offen und fröhlich. "Kann ich dir heute Abend wieder zusehen?", meinte sie leise, ohne ihn dabei direkt anzusehen. Sofort sahen ihn seine Freunde mit einer Mischung aus Überraschung und Neugierde an. "Wobei hat sie dir den gestern zugesehen?", fragte Sam unverhohlen. "Lass den beiden doch ihre Privatsphäre.", erwiderte Niko grinsend, sich seiner Worte sehr wohl bewusst. "Wir haben doch gar nichts gemacht.", wehrte sich Vine empört. "Und warum gehst du gleich an die Decke?", harkte Sam nach. "Sie hat mir gestern Abend beim Training zugesehen. Sie war zufällig Vorbeigekommen und war begeistert.", erklärte Ash ruhig. "Zufälle gibt's.", meinte Sam erneut, worauf er das Dritte mal den Ellenbogen ab bekam. "Au, wofür war denn das?", beschwerte sich der Große wütend. "Für deine Neugierde.", antwortete Niko gelassen. Noch eine Weile betrachtete er die beiden. Dann wandte er sich Kopfschüttelnd an Vine. "Wenn sich mein Ausbilder nichts als zu schlimmes ausdenkt, können wir uns heute Abend ja wieder treffen.", sagte er fröhlich. "Na dann. Ich freue mich schon.", meinte sie lächelnd, und sah auf ihre Uhr, worauf ihre Stimmung in den Keller zu gehen schien. "Ich muss gehen. Wir haben jetzt eine Einweisung in Gruppentaktiken.", meinte sie ruhig. "Schade. Wir sehen uns dann später, OK?", fragte Ash das Mädchen hoffnungsvoll. "Klar.", meinte sie lächelnd, bevor sie aus der Mensa ging. Als sich die Türen hinter ihr geschlossen hatten spürte Ash, wie sich sein Herz verkrampfte. Hatte er sich denn wirklich schon so weit an sie verloren? Seufzend erhob er sich von seinem Stuhl. "Ich geh mal zu unserem Foltermeister.", sagte Ash und verabschiedete sich von seinem Freunden. "Das war lustig.", meinte die kratzige Stimme vergnügt, "So wie sie geschaut hat." "Da hast du recht.", mischte sich die andere Stimme mit ein. "Aber auch gefährlich. Hast du gesehen, wie schnell sie den neuen Zauber gewebt hat?" "Ja, das war schon heftig. Wären wir wirklich da gewesen, hätte die uns echt den Hintern angesengt.", bemerkte die andere Stimme jetzt ernster, "Aber sieh es mal so, Sie kann sich wenigstens Verteidigen." "Erst mal.", meinte die kratzige nachdenklich, "Wer weiß ob das noch mal passiert." "Hoffen wir mal das Beste.", meinte die andere Stimme optimistisch. "Denn den Glauben haben wir schon verloren.", erwiderte die Kratzige spottend. Irritiert wanderte Ash durch den Garden. Er suchte seinen Ausbilder aber dieser schien vom Erdboden verschwunden zu sein. Er war schon im Lehrerzimmer und hatte sich da erkundigt. Aber auch dort konnte man ihm keine Auskunft erteilen. "Versuchs mal bei der Sekretärin.", hatte ein anderer Ausbilder gesagt. Schon war er wieder auf dem Weg über den Rundgang zum Fahrstuhl. Auch wenn der Besuch des Direktors und somit auch seiner Sekretärin, jetzt keine Erlaubnis mehr benötigte war es trotzdem komisch dort hoch zu gehen. So stand er einen Moment vor der offenen Fahrstuhltür und überlegte ob er es tatsächlich tun sollte. Voller Spannung saßen Rinoa und Squall vor dem Holoschirm im Direktorenzimmer des Balamb-Garden. Rinoa hatte darauf bestanden so früh wie möglich hierher zu kommen und Kontakt zu Edea aufzunehmen. Die Ereignisse der letzten Nacht konnte sie so schnell nicht vergessen. "Versuchs noch mal.", drängte Rinoa ihren Verlobten. "Ich hab's jetzt zum zehnten Mal in einer viertel Stunde versucht.", erklärte er, "Sie wird vermutlich noch schlafen." Dennoch betätigte er die Taste für die Wahlwiederholung. Erneut surrte das Gerät und versuchte eine Verbindung zum Waisenhaus aufzubauen. Dann erschien plötzlich eine weiße Wand im Hintergrund. Dann ertönte eine Frauenstimme und ein Haarschopf rannte durchs Bild. "Mama?", fragte Squall vorsichtig. Dann erschien die schlanke Frau vor dem Monitor. Zuerst blickte sie erstaunt auf den Bildschirm, dann hellten sich ihre Züge auf. "Squall? Rinoa?", fragte sie unsicher, "Versteht ihr mich?" Verwirrt sahen sich die beiden an, bevor sie sich wieder dem Bildschirm zu wanden und nickten. Ein breites Lächeln und Erleichterung gingen jetzt von der alten Hexe aus, bevor sie sich zur Seite drehte. "Schatz! Du hast es Geschafft!", rief sie in den scheinbar leeren Raum. "Mama, was ist los?", erkundigte sich Squall besorgt. "Letzte Nacht ist ein Sturm über das Kap gefegt. Der Schuppen wurde zum Teil abgedeckt und die Funkschüssel hat es heruntergerissen.", erklärte sie ruhig. Noch im selben Moment, wie sie erzählte beugte sich Squall zur Funksprechanlage des Balamb-Garden, und schickte eine Handwerkertruppe zum Waisenhaus. "Ich schick dir ein paar Leute, die können euch helfen.", meinte er erleichtert. Edea begann die beiden über den Bildschirm in ihrer Typischen Art zu mustern. "Was beunruhigt euch?", fragte sie direkt. "Gestern Abend ist was komisches passiert.", meinte Rinoa unbehaglich. Nur einen Augenblick glitten ihre Augen hinüber zu Squall, dann konzentrierte sie sich wieder auf Rinoa. "Erzähl.", meinte sie leise, in einem unbehaglichen Tonfall. "Übungshalle!", fluchte Ash erneut, "Warum muss der ständig da drin sein?!" Hastig verließ er das Büro der Sekretärin und fuhr mit dem Fahrstuhl zurück ins Erdgeschoss. Ruhig atmend versuche er sich wieder ein wenig zu beruhigen. Der Tag hätte so schön werden können. Er hätte sich die Zeit mit Sam und Niko vertreiben, hätte am Abend Vine wiedergetroffen und wäre wieder mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen. Aber nein. Sein Ausbilder muss ihn ja mal wieder auf dem Kieker haben. Mit einem Seufzen, ähnlich der Tonlage des Fahrstuhls, versuchte er seinen Ärger loszuwerden. Erfolglos. Dann ging er in Richtung Übungshalle. In Gedanken ging er die Möglichkeiten durch, die er hatte. Im Endeffekt würde aber alles auf gleiche hinauslaufen. Er würde heute Abend vollkommen fertig im Bett liegen und bis morgen Mittag schlafen. Erst als Ash im Verbindungsgang zur Übungshalle stand, bemerkte er die ganzen Anwärter vor ihm. Scheinbar hat Xell heute einen schlechten Tag, wanderte der Gedanke durch seinen Kopf. "Gut das du da bist.", hörte er die Stimme seines Ausbilders. "Wenn man von der Wüste spricht...", meinte Ash leise. "OK, dann mal alle zuhören.", reif Xell in den Gang und erstickte damit die Gespräche, "Das wird heute eine Gruppentraining. Es werden Balamb- und Galbadia-Anwärter zusammenarbeiten. Es wird darum gehen die Archeodinos-Population ein wenig zu reduzieren. Ausbilder Kinneas und ich werden als SEEDs anwesend sein und im Notfall eingreifen." "Wenn es zu heiß wird, brechen wir ab.", erklang er nun Irvines Stimme, "Ich weis, dass die Galbadia-Anwärter noch nie einem Gegner wie diesem gegenüber standen. Also geht es ruhig und Vorsichtig an. Des Weiteren werden wir über Funk in Kontakt bleiben. Falls ihr in Gefahr seid, zieht euch zurück. Primärziel dieses Trainings ist die Eingliederung der Anwärter in komplette Kampftrupps, wie es auch zur Praktischen Prüfung sein wird." Ash war das Ganze nicht geheuer. Für die Eingliederung anderer Anwärter gleich einen solchen Gegner herauszusuchen war fahrlässig. Im schlimmsten Fall könnten würden sie einfach nur wie gelähmt dastehen. Denn das größte Problem war, dass sich diese Dinosaurier trotz ihrer Masse leise bewegen konnten. Er selbst war auch schon einmal überrascht worden. Damals hatte er einfach Glück, dass seine gesamte Klasse anwesend war und so der Gegner recht leicht abgelenkt werden konnte. "Haben wir einen freien Feuerbefehl?", meldete sich einer der Galbadianer. "Habt ihr, obwohl es mir lieber wäre, wenn ihr euch auf die Großen konzentrieren würdet.", schloss er seine Ansprache. Dann begangen die beiden scheinbar wahllos die Dreier-Teams zusammen zu stellen und die Funkgeräte zu verteilen. "Dass du mir ja ein Auge auf die Pappnasen hast.", meinte Xell leise, als er Ash das Headset gab. Ein Grinsen huschte über Ashs Gesicht, als er das Headset aufsetzte. "Gut, wenn wir dann soweit wären, teile ich euch eure Gebiete zu.", meinte Xell und schwenkte mit einem Klemmbrett. Dann nennte er die Trupps und ihre Einsatzorte. Sie waren über die Gesamte Trainingshalle verteilt. "Das Team 5 wird beim "Geheimen Ort" ihren Posten beziehen.", hörte Ash Xells Stimme. Noch immer hatten sie für den Balkon keinen Namen gefunden. Unsicher blickten die Galbadianer sich um. "Ihr untersteht den Balamb-Anwärtern. Was Sie sagen kann nur durch unsere Order außer Kraft gesetzt werden, vergesst das nicht.", meinte Irvine eindringlich und sah jeden seiner Zöglinge an. Dann atmete er noch einmal tief durch und fragte laut: "Habt ihr Angst?" Unsicher blickten die Anwärter ihren Ausbilder an. Es wurde getuschelt und gezögert. "Das nehme ich einfach mal als ja. Und ich kann euch sagen, dass ihr auch das Recht darauf habt.", meinte er kalt, "Also passt auf euch auf." Insgeheim hatte Ash sich darauf gefreut mit Vine in einem Team zu sein. Was jedoch jäh enttäuscht wurde, als der Anführer der Galbadianer auf ihn zukam. "Sieht so aus als wärst du der Chef, Versager.", meinte er abfällig, "Also was ist eure Order, Meister." Die Worte waren mit mehr als Hohn ausgesprochen worden. Geringschätzung und Überheblichkeit stachen heraus wie ein Neonlicht in einem schwarzen Zimmer. "Wenn ich du wäre, würde ich mich nicht so aufspielen.", erklang eine Stimme hinter den beiden. Sie klang in den Ohren des Anwärters bekannt. Dann trat er neben die beiden. Sofort erkannte Ash den Anwärter. Zwei Revolver-Gun-Dagger befanden sich an seinen Hüften. "Die Weiße Hexe war so freundlich mich wieder zusammenzuflicken.", meinte er mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. "Noch so ein Versager, was?", höhnte der Galbadianer weiter. "Er? Versager?", ungläubig sah der neue den Sprecher an, "Der hat mich fertig gemacht." "Kein Wunder bei euch Schlaffies." "Ich hatte dabei eine Überdosis BloodyMoon im Blut.", meinte er und lies die Worte erst einmal wirken, "Und trotzdem hat er mich fair besiegt." "Was ist denn das für ein Scheiß Garden, wo die Anwärter Drogen nehmen?", platze es aus dem Austauschanwärter heraus. "Die Drogen wurden ihm untergejubelt. Das hat eine Untersuchen ergeben.", hörten sie Xells Stimme, "Und es gehört schon einiges Dazu, jemanden zu besiegen, der eine Fünfhundertfache Dosis im Blut hat." Die Augen das Galbadianers weiteten sich und Ash hatte das Gefühl, dass sie ihm gleich aus dem Kopf fallen würden. Stumm formte er das Wort Fünfhundert mit den Lippen und betrachtete Ash überrascht. "Ihr solltet euch beeilen, der Rest hat schon Position bezogen.", meinte Ashs Ausbilder drängend. Stumm nickten die drei und setzten sich in Bewegung. Ash führte sie an, während der andere Balamb-Anwärter den Schluss bildete. Der Austauschschüler aus Galbadia befand sich in der Mitte, das Gewehr in seinen Händen. "Wie heißt ihr Überhaupt?", fragte Ash über seine Schulter, während er sich umsah. "Duran.", hörte er von hinten. "Kevin.", erklang die Stimme direkt hinter ihm. "OK, Duran, du weist wies läuft. Wir schaffen ein freies Schussfeld. Und dann bist du an der Reihe, Kevin.", meinte Ash ruhig. Obwohl in ihm alles nach Gefahr schrie. Es war einfach zu ruhig hier geworden. Normalerweise hielten sich die Dinosaurier nicht zu sehr im Hintergrund. Dann erreichten sie den Platz. Auch die Tür zum "Geheimen Ort" war zu sehen. Einem Balkon, den die Anwärter und SEEDs nutzen, wenn sie sich in Ruhe mit ihren Lieben oder Freunden trafen. "OK, hier warten wir.", meinte Ash und hielt mitten auf der Lichtung. "Warum nicht bei den Büschen?", fragte Kevin vorsichtig. Scheinbar hatte die Erwähnung der Dosis ihn in seinem Selbstbewusstsein erwischt. Aber das sollte Ash nur recht sein, so würde er wenigstens von seinem hohen Ross herunterkommen. "Weil wir nicht wissen, was sich da herumtreibt. Oder willst du von einer Fleischfressenden Pflanze erwischt werden?", fragte Duran offen und sprach damit Ashs Gedanken aus. Schnell wurde der Anwärter wieder ruhig. "Nun heißt es warten.", meinte Ash und sah sich um. Die Stille war immer noch drückend. Kein Tierruf, kein Schrei eines anderen Monsters auf der Jagd. Warten ist eine Sache, aber auf einem Serviertablett zu sitzen eine andere. "Stimmt etwas nicht?", fragte der Schütze vorsichtig, das Gewehr im Anschlag. "Es ist einfach zu ruhig.", sagte Ash leise. Das Gefühl, das etwas ganz und gar nicht stimmte wurde immer schlimmer. Langsam ließ er seine Hand zum Headset wandern. "Hier Team 5 an Alle. Irgendwas gefunden.", fragte er die anderen Trupps. "Team 1.Westen Sauber.", kam die erste Antwort. "Team 2.Süden Sauber.", erklang die zweite Stimme. "Team 6.Osten sau...", dann war es Still. Alles in dem jungen Anwärter spannte sich zum äußersten. "Ziele gesichtet. Drei Stück!", erklang die aufgeregte Stimme am anderen Ende, "Sir, was sollen wir machen?" "Nicht angreifen. Beobachtet sie. Wenn sich die Gruppe aufgelöst hat, könnt ihr loslegen.", erklang Xells Stimme. Er hatte sich aber auch schon ruhiger angehört. Dann erklang der Ruf. Die Dinosaurier hatte Witterung aufgenommen. Und plötzlich hallten von überall die Rufe wieder. Ash lief es eiskalt den Rücken herunter. Gezählt hatte er mindestens fünf Antworten. Dann sah er seine Kameraden an. Auch ihnen stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. "Rückzug. Lauft!", meinte Ash ruhig. Schon hatte sich der Trupp in Bewegung gesetzt. Abseits des Weges rannten sie durch den Urwald. Es war nur ein kurzes Stück, keine einhundert Meter. Aber auf dieser kurzen Strecke schlossen die anderen Trupps zu ihnen auf. Zusammen hetzten sie durch den Wald. Immer wieder waren nun die Schreie der Archeodinos zu hören. Unterbrochen von einzelnen Schüssen. Aber das würde sie nicht aufhalten. Es kam ihm so vor als wäre der Weg um einige hundert Meter länger geworden, die er durch den Wald hetzte, gefolgt von den anderen Teams. Er blickte kurz über die Schulter zurück und hatte das Gefühl, dass sein Herz stehen geblieben war. Mindestens ein Dutzend dieser riesigen Echsen war ihnen auf den Fersen. Dann sah er wieder nach vorn und sein Herz machte einen Freudensprung. Keine zwanzig Meter vor sich konnte er das Licht er sehen, welches den Eingang der Halle preisgab. Dann war es soweit. Der Wald endete abrupt und entließ sie in das gleißende Licht der Scheinwerfer die zu Dutzenden an der Decke hangen. Der Boden war trocken und staubig, wie er es gewohnt war. Kaum hatten seine Füße den Boden berührt stürmte er weiter, immer wieder einen Blick über die Schulter, ob noch alle da waren. Erleichtert stellte er fest, dass noch alle Anwärter da waren. Ein Blick nach vorn zeigte die angespannten Gesichter der beiden SEEDs, die bereit zum eingreifen waren. Dann hörte er den Schrei. Schlagartig kam er zum stehen und fuhr herum. Er fühlte sich wie ein Fels in der Brandung, als die anderen Anwärter an ihm vorbei in Sicherheit stürmten. Aber dann sah er sie. Vine, wie sie von den Monstern eingeschlossen war. "Komm! Lass uns abhauen!", hörte er Kevins panische Stimme. "Ich lasse keinen Freund zurück.", meinte Ash ernst. Und in diesem Moment wich die Angst einem anderen Gefühl. Wut. Wut auf sich selbst, dass er immer noch da stand. Und auch auf den Anführer der Galbadia-Anwärter, weil er einen Kameraden sterben lassen wollte. Dann fühlte er die Hand die seinen Arm umschloss. "Sie ist doch schon Tod!" "Geh, du feiges Stück und retten deinen Arsch!", schrie Ash den Schützen an und riss sich los. Seine Füße trugen ihn zurück. Sie könnte sich selbst Ohrfeigen. Auf Sand auszurutschen. Sie hatte kaum den Boden berührt da war sie schon umzingelt. Die massigen Körper hatten sich wie zu einer Wand zusammen geschlossen. Das ist dein Ende, halte es in ihrem Kopf wieder. Dann hörte sie einen wutentbrannten Schrei. Einer der Dinosaurier drehte sich ein Stück, scheinbar um die Quelle des Rufes ausfindig zu machen. Dann konnte sie Ash sehen, wie er zurück gerannt kam. Aber er wirkte anders, als bei ihren anderen Begegnungen. Als hätte er mit einem mal fast das Doppelte an Muskeln. Auch war von seiner sonst so sanften und freundlichen Art alles verschwunden. Dann erklang der markerschütternde Schrei des Dinosauriers vor ihr und lief ihm entgegen. "Magie lebt. Sie existiert wie die Luft und trotzdem hat sie einen eigenen Willen.", hallten Edeas Worte in Rinoas Kopf nach, "Und das sie dir geholfen hat, zeigt nur, dass du als Hexe auserwählt wurdest." "Aber der Zauber war nicht wie die anderen, er war irgendwie anders.", hatte sie erwidert. "Deine Hexenmagie hat sich verselbstständigt um die zu helfen.", erklärte die alte Hexe ruhig. "Es ist wie beim Weben. Faden für Faden entsteht ein Kunstwerk." Mehr hatte Edea ihnen nicht erzählen können. Aber diese Erklärung beruhigte die junge Frau. Nun war sie im Rundgang des Balamb-Garden und schlenderte herum. Shou und Niida hatten Squall, trotz seiner Beurlaubung um Hilfe gebeten und er konnte nicht ablehnen. "Damit krieg ich vielleicht noch nen paar freie Tage.", hatte er mit ansteckendem Lächeln gemeint. Seufzend Schritt sie weiter. Es war alles so anders geworden, nachdem sie Artemesia besiegt hatten, aber es gab ständig neue Veränderungen. Plötzlich bemerkte sie die Anwärter, die vor der Trainingshalle saßen und nach Luft rangen. Auf dem Tagesplan hatte die von einer "Gruppenübung zur Eingliederung" gelesen. "Was ist passiert?", fragte sie hastig. "Zu viele.", meinte einer der Anwärter leise, nach Luft ringend, "Viel zu viele." "Und zwei sind noch da drin.", meinte ein andere. "Wer?", fragte Rinoa hastig. "Vine, eine von unseren Schützen und ein Balamb-Anwärter." "Ich will einen Namen.", meinet Rinoa ungeduldig. "Ash.", meinte ein weiterer. Ash hatte das Gefühl zu brennen. Als würde flüssiges Feuer durch seine Adern fliesen, aber es gab ihm Kraft. Die Technik hatte ihnen Xell als Grundlage für seinen "Burning Rave" beigebracht. Er hatte schon die Hälfte der Strecke zurück gelegt, als der Dinosaurier sich umdrehte und schrie. Dann setzte er sich in Bewegung und kam mit gesenktem Kopf auf ihn zu. Egal was passieren würde, er dürfte nicht aufgeben. In Vines Gesicht hatte sich die Angst gezeigt. Was ihn nur noch mehr angespornt hatte. Mit einer unglaublichen Wucht drehte sich das Monster und schlug mit dem Schwanz nach Ash. Fast hatte dieser darauf gehofft. Kurz bevor der Schweif ihn traf, griff er danach und schaffte es wirklich ihn zu packen. Mit einem Ruck hatte er seinen Gegner von den Beinen gerissen und wirbelte ihn einmal mit. Wie ein Hammerwerfer, dachte Ash, aber dann war der Rundflug schon vorbei. Er stemmte einen Fuß und den Boden und schaffte es die Gewaltige Masse der Echse über die Schulter zu hieven. Mit einem letzten Aufschrei schlug es ungebremst auf und blieb regungslos liegen. Ein Blick über die Schulter reichte aus. Die anderen bewegten sich langsam zurück. Und erst jetzt viel ihm auf, dass sie kleiner waren. Jungtiere hallte es in seinem Kopf. "Vine! Komm schon!", rief er die junge Frau. Mit einem Satz war sie auf den Beinen und kam auf ihn zugerannt. Aber auch die Monster folgten ihr. Ash begab sich in seine Kampfstellung, bereit alles abzufangen, was ihr folgen würde. Plötzlich schossen Eiszapfen über ihn hinweg und streckten eine Handvoll nieder. "Seid ihr verletzt?", hörte er die Stimme der weißen Hexe hinter sich. "Bin noch an einem Stück", meinte Ash erleichtert und sah zur Seite. Seine Augen weiteten sich. "Gratt!", rief er, aber da war es schon geschehen. Eine dichte Wand aus gelblichem Gas wurde von dem Gratt ausgespieen und hatte sie schon fast erreicht. Rinoa fuhr herum, einen Zauber auf den Lippen. Aber da erreichte das Gas sein Ziel. Es dauerte nur Sekunden, dann begann sie zu Husten und brach zusammen. Kaum hatte sie den Boden berührt, kam der Gratt näher, wollte seine Beute holen. Zwei schnelle aufeinanderfolgende Explosionen stoppten ihn aber unverzüglich. Als Ash sich dem Herkunftsort zu wand, sah er Vine, die gerade einen Revolver ihm Holster an ihrer Hüfte verschwinden ließ. "Schaff die Hexe hier raus.", rief er Vine zu, als er sich wieder gefangen hat. Dann rannte auf Sie und ihre Verfolger zu. Das Wichtigste war es jetzt die beiden zu schützen. "Wie sollen wir damit verfahren?", fragte Niida den Direktor und reichte ihm einen Stapel Dokumente. Dieser las die erste Seite und reichte sie zurück. "Gar nicht.", meinte er leicht gereizt, "Das hat Zeit bis nach den Prüfungen." Warum um alles in der Welt hatte er sich nur breitschlagen lassen. Wenn das so Weitergehen würde, wäre er heute Abend noch nicht fertig. "Prüft immer das Datum, wenn da nicht "Eilig", oder "Wichtig" steht, könnt ihr es ruhig liegen lassen.", wies er seine Helfer an. Plötzlich wurde das Atmen schwer. Sein Herz schien sich zu verkrampfen. "Eine Herzattacke?", fragte sich Squall leise. Dann setzte noch ein Stechen ein. Ein allzu bekanntes Gefühl. "Rinoa!", schrie er uns sprang auf. "Was ist los?", fragte Shou verwirrt. Squall aber war schon auf dem Weg zum Fahrstuhl. Irgendetwas war mit ihr passiert. Vielleicht war sie sogar verletzt. Er fluchte aus Leibeskräften. Er hatte es zugelassen, das ihr etwas passiert ist. Er hatte seine Pflicht als Hexenritter vergessen und seine Verpflichtung als ihr Verlobter. Wie verrückt hämmerte er auf den Ruf-Knopf des Aufzugs. Wieder und wieder leuchtete er kurz rot und zeigte erneut an, dass der Fahrstuhl gerade auf dem Weg nach unten war. "Was ist los?", fragte Shou erneut, als sie ihn eingeholt hatte. "Mit Rinoa ist irgendwas passiert!", schrie er hysterisch zurück. Sie war alles in seinem Leben. Früher war er einfach nur ein Söldner, der Seine Aufträge ausführte. Kalt und Gefühllos. Aber dann war sie in sein Leben getreten. Hatte ihn aus der Bahn geworfen. Am liebsten wäre er zusammengebrochen. In seinem Kopf spielten sich die schrecklichten Szenen ab, was mit ihr passiert sein könnte. "Wenn es so dringend ist, dann nimm doch den Generalschlüssel und hol ihn hoch!", erwiderte die junge Frau ruhig. Einen Moment lang sah Squall sie an, bevor er hastig nach seinem Schlüsselbund kramte. Vine kniete neben der Hexe, rüttelte sie und versuchte die Wach zu bekommen. "Verdammt! Wach auf!", fuhr sie die junge Frau an. Aber es halt nichts. Sie hatte zu viel von dem Gas eingeatmet. Hastig blickte sie über die Schulter zu Ash. Ungläubig betrachtete sie die bizarre Szene. Vier Archeodinos hatten ihn umzingelt, schnappten oder schlugen mit ihren Schwänzen nach ihm. Aber ein ums andere Mal schaffte er es den Angriffen auszuweichen und selber zurückzuschlagen. Noch nie hatte sie jemanden so kämpfen sehen. Keiner der Anwärter aus dem Galbadia-Garden konnte sich mit ihm messen. Nicht in seinem Kampfrausch. Schlagartig war ihr wieder bewusst, warum er da kämpfte. Erneut rüttelte die junge Anwärterin an der Hexe. Erneut ohne Reaktion. "Dann halt anders.", meinte sie energisch und griff der Hexe unter die Arme. Stück für Stück schaffte sie es die junge Frau in Richtung des Ausgangs zu ziehen. "Nur noch ein Stück.", meinte Vine leise, "Wir haben es gleich geschafft." Euphorie packte sie und gab ihr Kraft. Sie konnte es schaffen. Dann ertönte der markerschütternde Schrei. Als sie Aufsah erkannte sie einen größeren Archeodinos, der mit aufgerissenem Maul auf sie Zukam. Euphorie verwandelte sich in Panik. Der Revolver war leer, ihre Gewehrtasche lag irgendwo weiter hinten. Instinktiv warf sich Vine auf die Hexe, wollte sie beschützen. Dann verstummten die Lauten Schritte und ein Wütendes Geräusch war zu hören, eine Mischung aus Knurren und Fauchen. Sie drehte sich um und konnte ihren Augen nicht trauen. Den Rücken zugewandt stand Ash vor ihr. Und mit einer Unglaublichen Kraft drückte er die Kiefer des Monstrums auseinander. Wieder konnte Vine nicht glauben, wie viel Kraft in diesem jungen Mann steckte. "Viel zu früh!", hörte sie ihn leise und gepresst sagen. Sie verstand nicht, was er meinte, war vollkommen verwirrt. "Bring dich in Sicherheit!", rief er auf einmal. Dann ging es ganz schnell. Mit einem Rück riss er den Kopf des Archeodinos zur Seite. Das mächtige Monster begann zu wanken und zu stürzen. Und im Selben Moment riss er den Kopf in die andere Richtung. Ein lautes Knacken war zu hören, dann brach das Monster leblos zusammen. Im nächsten Moment begann Ash zu schreien, winkelte die Arme und Beine an und fiel auf die Seite. Hastig war Sie auf den Beinen, rannte zu ihrem Retter. "Bist du verletzt?", fragte sie hastig. "Muskelkrampf.", meinte er gepresst, "Ich hab es übertrieben." Aus dem Augenwinkel nahm sie zwei weiter Monster wahr. Der Einzige, der sie hätte retten können, lag bewegungslos am Boden, die Hexe schlief weiterhin. "Ich lass euch nicht sterben.", meinte sie fest entschlossen. Dann stellte sie sich vor die beiden und breitete ihre Arme aus. Die Monster kamen immer näher. "Ich lasse nicht zu, dass ihr ihnen etwas antut.", sagte die Anwärterin mit fester Stimme. Plötzlich bleiben sie stehen, mehr noch, sie bewegten sich unsicher zurück. "Hab ich es geschafft?", fragte sie sich leise. "Coole Aktion.", saget plötzlich eine Männerstimme neben ihr. Sie fuhr herum. Das Gesicht kam ihr bekannt vor. Hastig kramte sie nach dem Namen. "Sam?", fragte sie verwirrt. "Draußen war so ein Durcheinander. Und wir wollten nur mal neugierig sein.", kam es von der anderen Seite. "Niko?" Sie konnte es nicht glauben. Diese beiden Anwärter standen neben ihr und zeigten kein Anzeichen von Furcht. Es war als wäre es für sie normal. Irvines Worte hallten plötzlich in ihrem Kopf: "Ich weis, dass die Galbadia-Anwärter noch nie einem Gegner wie diesem gegenüber standen.", und jetzt wusste, was er gemeint hatte. "Hey, Ash, wie lange willst du noch im Dreck spielen?", fragte Sam belustigt. "Noch eine Minute, oder ein bisschen mehr.", antwortete dieser im Plauderton. Dann wandten sich Sam und Niko wieder nach vorn. "Dann werden wir dir noch etwas Zeit verschaffen.", meinte Niko. Sam knetete unterdessen seine Finger, immer begleitet von einem hörbaren Knacken. Dann schritten beide in Richtung ihrer Kontrahenten. "Vine, schaff endlich die Hexe hier raus.", hörte sie Ash sagen. "Aber was ist mit dir?", fragte sie und sah ihn ungläubig an. Er grinste nur und sagte: "Die beiden verschaffen mir genug Zeit." Sie nickte nur und wandte sich wieder der Hexe zu. Erneut griff sie ihr unter die Arme und zog sie Richtung Ausgang. Meter um Meter schaffte sie. Immer wieder blickte sie auf das Schlachtfeld. Ash rappelte sich langsam wieder auf. Sam und Niko kämpften Tapfer gegen die Dinosaurier. Sie drängten sie immer nur ein Stück zurück und leisen sich dann selbst zurückfallen. Höchstwahrscheinlich um nicht zu weit von ihrem Freund entfernt zu sein. "Komm, wir nehmen sie dir ab.", hörte sie plötzlich Irvines Stimme hinter sich. Dann standen die beiden Ausbilder schon neben ihr. Schnell hatte Xell die Hexe auf den Arm und trug sie vorsichtig in Sicherheit. Vine sah zurück zu den Kämpfenden. Ash war schon wieder auf den Beinen, unsicher, aber er hatte sich schon wieder in den Kampf gestürzt, lenkte die Gegner ab, während Niko oder Sam unbarmherzig zuschlugen. "Wie Berserker.", flüsterte die Anwärterin, bevor sie sich ihrem Ausbilder zuwandte. "Es tut mir leid, Sir, aber ich kann meine Freunde nicht im Stich lassen." Schon war sie wieder auf dem Weg zurück in den Kampf. Hinter sich konnte sie Irvine noch fluchen hören, aber er folgte ihr nicht. Seine Glieder brannten immer noch. Der Krampf hatte eben erst nachgelassen, aber er konnte einfach nicht mehr länger still halten. Warten war wirklich nicht seine Stärke. Mit einem flüchtigen Blick sah er zu Vine. Sie hatte es fast geschafft, kein Monster war in Sicht. Dann drehte sich Ash zu seinen Freunden. Tapfer kämpften sie und sie würden auch gewinnen. Anders hätte es ausgesehen, wenn es nur erwachsene Tiere gewesen wären. "Dann auf ins Getümmel.", meinte Ash und machte sich auf den Weg zu seinen Freunden. Das Bewegen war immer noch ein Problem, aber mit jedem Schritt wurde es besser. Sie würden es schaffen, wurde es Ash klar, zusammen konnten sie alles schaffen. Dann hatte er sie erreicht. Eines der Monster wandte sich der leichten Beute zu. Sam nutzte die Blöse und griff ohne Gnade an. Erneut wurde Ash klar, warum er als Schläger verschrien war. Die Schläge ließen seinen Gegenüber nach kurzer Zeit zusammenbrechen. Nikos Gegenübern erging es nicht anders. Jetzt war das Glück auf ihrer Seite. Schon nach wenigen Sekunden waren alle Schmerzen Vergessen und Ashs Kampfgeist war wieder voll entfacht. Dann hörte er wie sein Name gerufen wurde und riskierte einen flüchtigen Blick. Vine kam zurückgerannt. "Du solltest doch verschwinden!", fuhr er sie wütend an. "Und ich will nicht, tatenlos rumsitzen!", erwiderte sie energisch. Seufzend gab Ash nach. "Und was willst du machen?" Sie zeigt auf die andere Seite der Lichtung. Dann erkannte er dort ein längliches, schwarzes Objekt. "Meine Gewehrtasche.", erklärte Vine kurz. "Wenn es weiter nichts ist.", meinte er und sah nach vorne, "Renn einfach, wir machen dir den Weg frei." Dann wandte er sich an seine Freunde. "Junge, die Lady will zu ihrer Tasche.", rief er ihnen zu. "Dann machen wir ihr den Weg frei.", kam Sams prompte Antwort, gefolgt von dem Schmerzensschrei eines Archeodinos. Erneut sah Ash zu der junge Frau, die ihn so faszinierte. Entschlossen blickte sie ihm entgegen. Dann holte er noch einmal tief Luft und nickte ihr zu. Der Lauf konnte beginnen. Squall fuhr mit dem Aufzug nach unten. Fluchend, dass sogar die beiden Anwärter, welche sich noch in dem Aufzug befanden, sich ängstlich an die Rückwand pressten. Seine Fäuste schmerzten. Schon viel zu lange hatte er sie zur Faust geballt. Noch immer hasste er sich für seine Unvorsicht. "Wenn ihr etwas passiert ist...", meinte er leise und lies den Satz unvollendet. Er wollte es sich gar nicht ausmalen, was passiert sein könnte. Vergeblich. Sein Kopf zeigte ihm Bilder, die er nicht sehen wollte. Immer weiter wuchs die Angst um seine Verlobte. Diese Ungewissheit würde ihn noch Wahnsinnig werden lassen. Sein Blick wandte sich wieder zur Glastür. Die Welt lief, für seinen Geschmack viel zu langsam an ihm vorbei. "Warum ist das Ding nur so langsam?" Nach einer Ewigkeit der Angst und Frustration erklang das erlösende Piepen des Aufzuges. Und erneut war die Welt zu langsam, als sich die Türen lautlos öffneten. Da rannten sie nun. Vine folgte Ash auf dem Fuße. "Egal was passiert", meinte er angespannt, "Renn weiter!" Und sie wollte ihm nicht widersprechen. Dann tauchte das erste Monster vor ihnen auf. Erneut packte Ash die Kiefer der Echse und hielt sie auf. "Renn!", brüllte Ash erneut, während Vine an ihm vorbei rannte. Sie würde nicht anhalten, dafür hing zu viel davon ab. Er verließ sich auf sie, genau wie Sam und Niko. Mit kurzen Blicken zur Seite erkannte sie die anderen beiden. Sie kämpften mit allen Mitteln gegen die Monster. Und sie ließen nicht nach. Im Gegenteil, sie trieben die Monster Stück für Stück zurück. Der Weg war frei. Die Tasche schon zum greifen nah. Plötzlich hallte ein Urschrei von der Seite. Das Monster kam direkt auf ihn zu. Zwei Schüsse hallten durch die Übungshalle. Kurz darauf erkannte sie auch zwei kleine Einschusslöcher, kaum der Rede wert bei einem Wesen wie diesem. Dann erschien noch jemand auf der Bildfläche. Ein Wirbel aus blitzendem Stahl traf die Echse und schon war sie am Boden. "Los!", hörte sie die weibliche Stimme. Dann erkannte Vine die neue Person. Sie war eine Austauschanwärterin aus Trabia, Jade. Sie hatten sich kurz im Rundgang getroffen. Dann hatte sie Vine ihre Sinne wieder bei sich. Nur noch ein paar Meter trennten sie von ihrer Tasche. Ein letzter Schritt, ein gezielter Griff, dann war die Tasche in ihrer Hand. Hastig riss sie an dem Reisverschluss. Ein Handgriff reichte und das Gewehr lag in ihren Händen. Sie fuhr herum, schulterte die Waffe und zielte. Endlich erreichte Squall die Übungshalle. Er wusste, wo sie war, brauchte nicht zu fragen. Die Galbadia-Anwärter kämpften immer noch mit dem Schock, so wie sie aussahen. Einige SEEDs und Ausbilder waren schon bei ihnen. Dennoch galt seine ganze Aufmerksamkeit seiner Verlobten. "Rinoa!", schrie er sich die Lungen aus dem Leib. Er wollte ihre Stimme hören, einfach nur wissen, dass es ihr gut ging, ihre Stimme hören. Dann sah er Irvine und Xell, wie sie in die Übungshalle blickten. Hinter ihnen, auf dem Boden lag Rinoa, bei Ihr kniete Cifer, zusammen mit Fu-Jin und Rai-Jin. "Rinoa!", rief Squall erneut. Erst jetzt schienen die anderen ihn wahrzunehmen. Aber er schien nicht das wichtigste zu sein. Dann erreichte er seine Hexe. Sie lag ruhig atmend vor ihm und schien von all seinen Sorgen nichts zu bemerken. "Was ist passiert?", fragte Squall wütend in die Runde. "Ein Gratt. Schlafgas.", sagte Xell abwesend. Wütend sah er den SEED und Freund an. "Warum war sie überhaupt hier?" "Sie ist auf einmal reingeflogen und hat mitgekämpft. Mit Reden war da nichts.", erklärte Irvine. Sachte streichelte Squall ihre Wange. Er hatte in wenigen Minuten solche Qualen durchlitten. Sofort waren seine Gedanken wieder in der Vergangenheit, wo er durch das Grau gelaufen ist und sie so oft hat sterben sehen. "Unmöglich.", meinte Xell leise. Squall kochte vor Wut. Warum waren sie nicht bei der Sache? Vorsichtig stand er auf und ging zu seinen Freunden. "Was habt ihr?", fragte er und konnte seine Wut kaum im Zaum halten. Anstatt etwas zu sagen, machten sie einen Schritt zu Seite. Und dann sah Squall die Szenerie, die seinen Freunden den Atem geraubt hatte. Und ihm auch. In der Halle sah er Ash und seine Freunde, Duran, der als einziger mit Gun-Daggern kämpfen konnte, und die beiden Austauschanwärter Jade und Vine. "Wie Berserker.", flüsterte Squall. Die Gruppe kämpfte gegen die Überbleibsel der Urzeit. Vieles waren Jungtiere, aber auch Erwachsene. Beschreiben konnte er diese Szene nicht, denn es überstieg seine Vorstellungen. Auch er hatte schon mit seinen Freunden gegen diese Monster gekämpft, aber so was hatte selbst noch nicht erlebt. Am Boden lagen etliche erlegte Monster, andere brachten sich in Sicherheit. Dann hatte sich der Direktor wieder gefangen. "Los! Raus da!", schrie er in die Halle. Eine kurzen Moment lang stoppte der Kampf. Dann waren sie in Bewegung und zogen sich hastig zurück. Den Anfang machten Jade und Duran, gefolgt von Vine. Den Schluss machten die Drei Balamb-Anwärter. Ein gewaltiger Schrei stoppte die Anwärter. Und aus dem Wald stürmte ein letzter Archeodinos. Ein richtiger Riese. Sofort kam Hektik in die Gruppe. Und während die ersten drei schneller liefen, blieben die anderen Stehen. "Was soll das?", schrie Squall erneut, "Kommt Sofort da Raus!" "Das Ding würde sie einholen.", meinte Irvine und Schulterte das Gewehr. Mit einem zweiten Blick erkannte Squall das der Scharfschütze recht hat. Sie fühlte unter sich den unebenen Boden und eine unbestimmte Kälte die sie umgab. Langsam schlug sie die Augen auf und blickte auf einen tristen, von grauen Wolken verhangenen Himmel. War sie nicht eben noch in der Trainingshalle gewesen? Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Sie war an Xell und Irvine vorbeigeflogen und hatte ihre Magie genutzt um Ash und die andere Anwärterin zu retten. Dann war da dieser unangenehme Geruch. Dann war alles Schwarz. Dann kamen die Kopfschmerzen zurück, nur leicht, aber es reichte um sie aus ihren Gedanken zu reißen. "Na, endlich wach?", hörte sie eine kratzige Stimme hinter sich. Mit einem Mal waren die Schmerzen wie weggeblasen. Mit einem Satz war sie auf den Beinen und fuhr herum. Da waren die beiden Gestallten von gestern. Eine saß entspannt auf einem Felsen, die andere lehnte sich dagegen. "Was wollt ihr?", fragte sie, bereit den beiden im nächsten Moment einen Zauber entgegen zu werfen. "Nicht Kämpfen.", antwortete der andere. Seine Stimme war weit aus angenehmer. Sie wirkten so Grundverschieden. "Warum bin ich dann hier?", harkte sie nach, nicht bereit ihre Deckung aufzugeben. Der auf dem Stein Sitzende breitete die Arme aus und meinte mit einer amüsierten Stimme: "Das ist das Ende." Die junge Hexe lies ihren Blick herumwandern. Der Boden war überall aus Stein, um sie herum dichter Nebel und über ihr die dichte Wolkendecke. Die triste Umgebung schlug ihr auf Gemüt. Nirgendwo war auch nur ein Fünkchen Leben zu erkennen. "Das Ende?", fragte sie ungläubig. "Oder der Anfang.", setzte die kratzige Stimme hinzu, "Aber sei beruhigt. Wir wissen es selber nicht." Sie kniff ihre Augen wütend zusammen und richtet sich gerade auf. "Und warum bin ich dann hier?" Die beiden sahen sich an und sie hatte das Gefühl, dass sie sich anlächeln würde. "Uns war langweilig und wir wollten mal mit jemand anders reden.", kam die ernüchternde Antwort. "Du brauchst keine Angst zu haben. Wir wollen dir wirklich nichts tun.", setzte die angenehme Stimme freundlich hinzu. "Und was macht ihr dann hier?", erkundigte sich Rinoa skeptisch. "Warten, bis unsere Zeit gekommen ist.", meldete sich die kratzige zu Wort. Dann herrschte Stille. Rinoa wusste nicht, was sie von den beiden halten sollte. Sie wirkten nicht wie Feinde und auch ihre Wahrnehmung schlug nicht an. Aber sie wusste auch sonst nichts über die beiden. "Lebt hier denn sonst noch etwas?" "Ja und nein.", antwortete ihr die kratzige Stimme, "Es gibt hier noch ein Wesen. Etwas Altes und Böses." Sie wollte gerade weiterfragen, aber da verschwamm die Umgebung vor ihren Augen. "Was ist das?", fragte die Hexe und hielt ihren Kopf, in der Hoffnung, dass es besser werden würde. "Nichts, außer das du aufwachst.", meinte die angenehme Stimme ruhig. Dann wurden ihre Augen schwer und sie war wieder in der Finsternis. Doch da war eine Stimme. Leise, lauter werdend. Wer rief sie da? Kannte sie die Stimme? "Rinoa?" Es war ihr Name, der da gerufen wurde. "Komm schon, wach auf." Doch sie kannte diese Stimme. Squall rief nach ihr. Vorsichtig öffnete sie die Augen und konnte das besorgte Gesicht ihres Verlobten erkennen. Sie konnte nicht glauben, dass es immer noch der SEED war, den sie damals kennen gelernt hatte. Damals war er immer kalt und abweisend. Aber irgendwann, da war er ihr SEED geworden, ihr Freund und kurz darauf ihr Verlobter. "Kannst du mich hören? Geht es dir gut?", fragte er und sie glaubte Furcht in seiner Stimme zu hören. "Ja.", antwortete sie und war erschreckt über ihre Raue Stimme, "Mein Hals tut weh und ich Kopfschmerzen." Schon im nächsten Moment war er aufgesprungen und im nächsten war er schon wieder da und bot ihr ein Glas mit Wasser an. "Da ist was gegen die Kopfschmerzen mit drin.", sagte er und hob sie sachte an, dass sie trinken konnte. Das Wasser schmeckte Bitter. Medizin, wurde ihr klar. Aber es half. Nach wenigen Momenten waren die Hals- und Kopfschmerzen vergessen und sie sah sich neugierig um. Sie befand sich in der Krankenstation. "Was ist passiert?", fragte sie verwirrt, denn ihre Letzte Erinnerung befand sich in der Übungshalle. "Ein Gratt hat dich mit dem Schlafgas erwischt.", erklärt Squall, während er ihren Kopf und ihre Wange streichelte. Mit einem Schlag war die Erinnerung wieder da. Die Monster, Ash und das Mädchen. "Wie geht's es den anderen?", fragte sie hastig. Squall legte ihr die Hände auf die Schultern und lächelte sie beruhigend an. "Bis auf ein paar Prellungen und Abschürfungen geht es ihnen hervorragend." Erleichtert sank sie zurück auf die Liege. Ash wollte diesen Tag am liebsten aus dem Kalender streichen. Er hatte so schön angefangen und wurde nur schlechter. Er hoffte, dass es wenigstens der Hexe gut ging. "Kann ich euch noch was bringen?", hörten sie die junge Stimme der Bedienung. "Kaffee.", meinte Ash nur und die anderen stimmten zu. Es war kurz nach Mittag und die Mensa hatte sich schon wieder geleert, nur sechs Leute waren noch da. Er ließ seinen Blick durch die Runde schweifen. Zum Glück war keiner verletzt wurden. Sie waren nur alle ziemlich erschöpft. "Warum bist du wieder zurück gekommen?", fragte er Duran, der neben ihm saß. "Ich konnte euch doch nicht hängen lassen.", meinte er und leerte seine Tasse. "Ich hab ihn draußen getroffen. Wir haben den Sicherheitsdienst alarmiert und ich konnte euch doch nicht hängen lassen.", meinte Jade, die ihre Tasse umklammerte. Schlafen, mehr wollte er im Moment nicht mehr. Die Erschöpfung schlich sich langsam und beständig ein und auch der Kaffee schaffte es nicht, diese zu bezwingen. "Das war einfach unglaublich.", hörte er Vine sagen, "So was habe ich noch nie gesehen." Drei Augenpaare sahen sie erstaunt an. Den ganzen restlichen Tag hatte sie noch nichts gesagt. Aber Niemand antwortete. "Wir sind halt anderes Kämpfen als ihr gewohnt.", meldete sich Niko zu Wort. "Wir kämpfen bis zum letzten, wenn es sein muss.", ergänzte Sam. "Aber ihr hättet doch verschwinden können.", erwiderte Vine nachdenklich. "Wir lassen unsere Freunde und Kameraden nicht zurück.", sagte Ash, den Blick auf die frische Tasse gerichtet, "Und eine Gelegenheit zum Abhauen hatte sich die ganze Zeit nicht wirklich geboten. Hätten wir es versucht, wären sie uns gefolgt." Wieder breitete sich Schweigen aus. Es schien wie eine Ewigkeit zu dauern. Dann erklangen feste Schritte, die sich ihrem Tisch näherten. "Ihr geht es gut.", hörten sie die Stimme des Direktors. Erleichtert atmete Ash aus. "Ohne euch alle, wäre es bestimmt nicht so ausgegangen. Danke. Nehmt euch den restlichen Tag frei und entspannt. Ihr habt es mehr als Verdient.", setzte er noch hinzu, bevor er wieder verschwand. "Und was macht ihr heute noch so?", fragte Jade mit gespielter Neugierde. "Caro will sich dann noch mit ihr treffen.", meinte Sam freudig. Wenigstens einer war noch guter Dinge. "Schlafen.", meinten Niko schlaftrunken. "Ich wollte dann noch mal in die Stadt.", sagte Jade und unterdrückte ein Gähnen. "Komm ich mit, hab da auch noch was zu erledigen.", stimmte Duran zu. Schlafen, das war das einzige, was Ash zu diesem Zeitpunkt noch wollte. "Ich glaub, ich leg mich dann nen bisschen in den Schulhof und mach ein Nickerchen.", sagte Ash und wünschte sich ein Kopfkissen. "Und du?", fragte Jade Vine. "Keine Ahnung.", sagte diese und sah in ihre Tasse. Kurz darauf löste sich die Gruppe auf. Langsam trottete Ash den Rundgang entlang. Sein Ziel war nach wie vor der Schulhof. Den Weg jedoch nahm er kaum noch wahr. Das einzige was ihm sagte, dass er den Hof erreicht hatte, war die Sonne, die ihn blendete. Nach kurzer Suche hatte er einen Platz zum schlafen gefunden. Ein Baum, der ein wenig abseits stand und den restlichen Tag Schatten spenden würde. Kaum hatte er sich an den Baum gelehnt forderte der Tag seinen Tribut und er schlief ein. "Fu? Bist du da?", fragte Cifer, als er seine Wohnung betrat. "Küche.", hörte er sie rufen. Schnell legte er seinen Mantel ab und machte sich auf den Weg. "Hi.", hörte er sie sagen und sah ihr freudiges Lächeln. "Wie war dein Tag?", fragte er und umarmte sie von Hinten. "Die Hälfte kennst du ja. Der Rest lief ziemlich ruhig ab.", meinte sie und werkelte weiter am Herd. Cifer sah ihr über die Schulter und sein Magen begann zu knurren. Auch wenn man es ihr nicht zutraute, dachte Cifer, sie kann verdammt gut kochen. "Mach dich frisch und komm dann essen.", meinte sie und stieß ihn sachte mit dem Ellenbogen. Er umfasste ihre Hüfte und flüsterte: "Willst du nicht mitkommen?" Sie sah ihn an und grinste. "Gerne, aber dann kriegst du nichts zu essen.", erwiderte sie und küsste ihn flüchtig, "Also heb es dir für später auf." Mit einem Grinsen auf den Lippen verließ Cifer die Küche und verschwand im Bad. Aber seine Gedanken kehrten wieder in den Garden zurück. Der Kampf den er beobachtet hatte war einfach unglaublich. Waren das wirklich Xells Schüler? Hatte er ihnen all das beigebracht? Erst als der warme Wasserstrahl der Dusche ihn traf schien er alles zu vergessen. Er konnte sich auch noch später Gedanken darüber machen. Langsam schlug Ash die Augen auf. Irgendwas hatte sich geändert. Er sah sich kurz um und erkannte dann Vine, die neben ihm am Baum lehnte. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Vorsichtig legte er den Arm um ihre Schulter und zog sie noch ein kleines Stück zu sich. Hassen konnte sie ihn noch, wenn sie wieder aufgewacht war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)