Rinko - Das kalte Kind von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Mein Ich ------------------- Wo bin ich? Ich bin in einem großen Zimmer. Überall sind kleine Puppen und Kissen und in der Mitte des Raum ist ein Himmelbett zu sehen. Links an der Wand ist ein Fenster. Als ich den ersten Schritt zu denn Fenster gehen möchte, packt mich etwas an meiner Hand und zieht mich zurück. "Geh nicht!", flüstert mir eine warme Stimme zu, "Ich will nicht, dass du gehst!" Ich drehe mich um und sehe ein kleines, zierliches Mädchen mit schulterlangen Haaren, die braun-orangen wirken. Ihre Augen sind schwarz, sodass man die Pupille nicht mehr erkennen kann. Sie ist sechs bis sieben Jahre alt, schätze ich, und hat ein blutrotes Kleid an. "Bleib hier, bitte." Tränen laufen ihr die Wangen hinab. Ich bücke mich zu ihr runter und wische ihr mit meiner Hand die Tränen weg. Sie hält meine Hand fest, sodass sie nun auf ihre Wangen ruhen. "Wer...bist...du?", frage ich das kleine Mädchen zögerlich. Sie sieht mir in die Augen und kichernd stupst sie mir dabei die Nase. "Ich bin du", beantwortet sie mir die Frage mit einem Lächeln. Ein Teil von mir will lachen, der Andere aber war verdattert wegen dem, was das Mädchen gesagt hat. "Du bist ich?“ Sie nickt nur. Bei genauerem Hinsehen erkenne ich ein paar Details, die bestätigen, dass sie ich bin. Ihre Haarfarbe, ihre Augen, und die Mundform sind gleich. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Mit ihren Augen sieht sie mich an. "Wie heißt du?", frage ich sie. Das ist eine blöde Frage, wie ich nach dem Fragen feststelle, denn wenn sie ich bin, dann heißt sie genauso wie ich. "Amaya", sagt sie mit einer leblosen Stimme. "Amaya? Das kann nicht sein, wenn du ich bist, dann musst du auch Rinko heißen." Sie schüttelt denn Kopf. "Nein, ich heiße Amaya." "Sollte es nicht wir heißen" sage ich. Sie seufzt und sieht mich an. Dabei macht sie eine Handbewegung, die mir sagt, dass ich mich auf das Himmelbett setzen sollte, was ich auch tat. "Also", fängt sie an, "wir heißen Amaya und sind anders als Andere." Ich will daraufhin was sagen, doch sie hält die Hand hoch. Unglaublich, dass sie erst sechs oder sieben körperlich ist. Geistig scheint sie soviel älter. "In unserer Welt gibt es zwei Spezies, die sich seit Jahrtausenden bekämpfen. Zu Einem sind das die Dämonen. Zum Anderen sind das die Vampire. Kommst du mit?" Sie sah mich fragend an. Ich nickte nur, denn meine Neugierde wurde größer aufgrund ihrer Worte. „Vor siebzehn Jahren gab es ein Dämon mit dem Namen Makoto, unser Vater. Als Makoto durch denn Wald spazieren ging, hörte er eine schöne Stimme, die etwas sang. Er ging tiefer in den Wald und sah Sie: Yukiko, unsere Mutter. Sie bemerkte Makoto erst, als er mitsang. Doch Makoto wusste nicht, dass es die Tochter des Königs war." Amaya hat eine ruhige Stimme und man kann meinen, dass sie war selbst dabei war. "Du hast gesagt, unsere Mutter war die Tochter des Königs. Was ist passiert?" Sie seufzt und sieht mich an, als ob sie es einem dreijährigen Mädchen erklären musste. "Makoto hat sich in Yukiko verliebt und Sie sich auch in ihn. Doch das durfte niemand erfahren, weil es eine Sünde wäre." Amaya macht eine kurze Pause. "Doch das kümmerte Makoto und Yukiko nicht, sie liebten sich und das war das Einzige, was für sie zählte. Eines Abends lief Yukiko von zu Hause weg und traf sich mit Makoto an ihrem Platz, wo ein großes Haus stand. Aber keiner außer den Beiden wusste, dass es dieses Haus gab. In derselben Nacht ließen sie ihrer Liebe freien Lauf und miteinander. Drei Wochen Später wurde Yukiko schwanger und die Beiden erwarten ein gemeinsames Kind. Uns! .Die neun Monaten vergingen wie im Flug. Makoto und Yukiko hatten geheiratet, ohne dass es jemand von unserer Familie wusste. In einer verregneten Nacht bin ich also du auf die Welt gekommen. Wir hatten bis zu unserem sechszehnten Geburtstag ein schönes Leben." Schon wieder macht sie diese Pause. Sie macht mich dabei viel zu neugierig, doch da schoss mir eine Frage durch die Gedanken. "Amaya" sage ich. Sie sieht mich an und wartet, was ich zu sagen habe. "Was sind wir dann, wenn unsere Mutter ein Vampir und unser Vater ein Dämon ist?" "Schön, dass du aufgepasst hast", sagt sie, während sie mich mit einem Lächeln ansieht, "du hast Recht, unsere Eltern sind nicht gleich und das unterscheidet uns von den Anderen. Denn wir sind beides." Sie lächelt mich erneut an. Wie? Was? "Ich komme nicht mit" war das einzige, was ich sagen konnte "Rinko! Darf ich dich so nennen? Es ist verwirrend dich Amaya zu nennen." Ich nicke nur. "Unsere Eltern sind nicht von derselben Spezies, deshalb sind wir beides. Wenn du Bananeneis und Milch zusammen tust ist, ist das dann ein Milchshake. Es ist dann weder ein Bananeneis noch Milch. So ist das auch bei uns. Wir sind zur Hälfte Dämon und zur Hälfte Vampir." Ich muss lachen und das findet Amaya wohl nicht so toll. "Was?", will das kleine Mädchen daher wissen. "Dein Beispiel!", antworte ich ihr. Ich kann nicht mehr aufhören zu lachen. "Gute Wahl mit dem Milchshake", sage ich, als ich aufgehört habe zu lachen. "So jetzt hattest du deinen Spaß gehabt, Rinko, aber jetzt zu den wichtigen Sachen." Nun werde ich stutzig. Was will sie mir denn noch sagen? "Es geht um uns. Ich habe gesagt, wir waren glücklich bist wir 16 wurden. In dieser Nacht kamen Soldaten von denn Vampiren. Der König hatte noch nicht aufgegeben, unsere Mutter zu suchen, und siehe da, sie haben uns gefunden. In dieser Nacht hat uns unser Vater in einem geheimen Tunnel versteckt, doch ich konnte alles hören, was sie sagten und sehen, denn in denn Tunnel war eine kleine Spalte, wo ich das alles gut erkennen konnte." Sie sieht mit leeren Augen die Wand an. Ich habe das Bedürfnis, nein, das Verlangen, sie zu umarmen und zu trösten, aber sie redet weiter. Leiser. Ich musste mich anstrengen, damit ich sie verstehen kann. "Mutter und Vater wurden nach draußen abgeführt und dann sahen sie denn König der Vampire. Ich konnte mir vorstellen, wie es ausgesehen hat, weil ich alles mit gehört und gesehen habe. Ich hörte wir er sagte: „Du bist eine Schande für unse Familie Yukiko, eine Schande, da du diesen Bastard liebst.“ Ich hörte schwach was unsere Mutter sagte: „Yuudai, König der Vampire und mein Vater, ich schäme mich nicht, diesen Mann zu lieben und zu ehren. Ich werde eher sterben, als ein Mann zu heiraten, den ich nicht kenne und liebe wie ihn.“ Die Beiden lächelten sich an und der König war zornig, als er das hörte. Mit seiner großen Hand gab er unserer Mutter einen Schlag ins Gesicht, doch sie weinte nicht. Nein, sie war stark, die Liebe zwischen ihr und Makoto war viel zu stark und das wusste der König, als er die zwei zusammen raus gehen sah. Ein teuflisches grinsen umspielte seinen Gesicht als er sagte: „Nun meine Tochter. Das soll dann mein Schwiegersohn sein, ein Dämon?“ Mutter und Vater wussten, dass da was faul war, und deshalb sagte Vater: „Spielen sie sich nicht auf, Sir. Ich und Yukiko wissen, worauf sie hinaus wollen!“ Er sah dem König in die Augen und seine Stimme war fest, als er diesen Satz sagte. „Nein, wir haben kein Kind, und ja, ich liebe ihre Tochter und werde auch ohne sie nicht leben.“ Sie sahen sich wieder verliebt an und dass war ihr Todesurteil. „Yukiko“, sagte Yuudai, „das heißt wohl auf Wiedersehen. Männer, holt Holz und macht einen Scheiterhaufen.“ Die Soldaten des Königs zögerten nicht und machten den Scheiterhaufen. Der König sprach mit fester und zorniger Stimme: „Alle die, die sich hier versammelt haben,…“ Die Soldaten machten einen Kreis um den Scheiterhaufen und fesselten unsere Eltern so, dass sie sich nicht mehr bewegen konnten. „…sollen Zeugen sein, dass Yukiko nicht mehr meine Tochter ist, sondern eine Verräterin, die ihre eigene Spezies und ihre Familie verraten hat. Makoto von der Spezies Dämon hat sie verführt und das können wir nicht dulden. Mein Urteil lautet Tod auf dem Scheiterhaufen. Möge Gott euer Peiniger sein, um eure Sünde zu bestrafen.““ Mir laufen Tränen über die Wangen, doch ich schwor mir stark zu sein, wie Mutter und Vater. „ „Wollt ihr zum schluss noch was sagen?“ Der König sah dabei Yukiko an. „Und alle sollen Zeuge sein, dass ich Yukiko Makoto liebe und verehre als Mann. Nein!“ Ich erkannte noch, dass sie ihren Kopf leicht schüttelte „Nein nicht als Mann, sondern als mein Mann. Makoto, ich liebe dich mehr als mein Leben“. Nun sprach Vater: „Und alle sollen Zeuge sein das ich Makoto, von der Spezies der Dämonen, Yukiko, von der Spezies der Vampire, liebe und verehre als meine Frau.“ Der König war wütend und sein Hass konnte man spüren, als ob er es sagen würde und nicht Amaya. „Nun Yukiko und Makoto, eure Sünden müssen bestraft werden.“ Er entzündete das Feuer. Mutter und Vater verbrannten sich vor meinen Augen. Doch ich konnte noch sehen, was sie mit ihren Mund formten. Einen Satz! Die Soldaten und der König selbst bemerkten es nicht, aber ich. Ihre letzten Worten waren: „Amaya wir lieben dich!"“ Sie hat aufgehört, zu reden. Das ist die ganze Geschichte gewesen, doch warum erinnere ich mich nicht daran? Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und nehm sie in meinen Arm. "Rinko, denn Namen musst du behalten, hast du gehört?", flüstert sie, "niemand darf wissen, dass du Amaya bist. Niemand!" Sie sieht mich prüfend an, als ich schließlich nicke. "Amaya?" frage ich. "Ja?" "Warum kann ich mich nicht an das alles erinnern?" "Das kann ich dir jetzt nicht sagen, Rinko, noch nicht. Die zeit dafür ist noch nicht gekommen." So schnell, wie sie zu mir gekommen ist. So schnell ist sie auch verschwunden. Ich will nicht, dass sie geht, doch jetzt ist es zu spät. Die Dunkelheit hat mich wieder gefunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)