Beim Psychologen von Antares (-Der Irrsinn auf dem Sofa-) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Sofa wäre nicht genug! ------------------------------------- Gott, warum habe ich diesen Beruf ergriffen? Diese Frage stelle ich mir nun schon seit gut drei Stunden, nämlich exakt seit diese vier seltsamen Witzfiguren hier aufgetaucht sind. Aber alles der Reihe nach... Der Morgen hatte eigentlich ganz normal angefangen: Zu viel schlechter Kaffee, zu viel Papierkram und vier angemeltete Patienten erwarteten mich, nachdem ich meine Praxis betreten hatte. Meine Praxis? Ja, richtig. Ich bin Psychologin, mein Name tut nichts zur Sache, denn nach diesem Tag hänge ich den Job an den Nagel und züchte Rosen. Oder sortiere Nägel. Jedenfalls... wo war ich? Ach ja: Ich betrat meine Praxis und bekam sogleich vier Akten von meiner Assistentin in die Hand gedrückt. Meine Kopfschmerzen, unter welchen ich schon seit dem Aufstehen leide, verschlimmerten sich drastisch. So rückblickend hätte ich auf das Zeichen hören und im Bett bleiben sollen... Gruppengespräch mit vier Härtefällen. Na toll. Und das alles vor meinem dritten Kaffee! Dementsprechend schlecht gelaunt saß ich auf meinem Stuhl und las in den Akten, oder versuchte wenigstens so zu tun, während ich krampfhaft überlegte, wo ich meine Aspirin hingelegt hatte, als auch schon der erste „Patient“ das Behandlungszimmer betrat. Wenn ich ihn beschreiben müsste, würde ich sagen: Ein Kerl. Ich habe ein sehr einfaches Männer-Einteil-System entwickelt: Jungs, Kerle, Typen, Männer und... der Rest. Mein Patient hier war eindeutig ein Kerl: Schwarze, nach oben gegelte Haare, fieser Gesichtsausdruck, Körper so durchtrainiert, dass er sich vor lauter Muskeln kaum bewegen konnte. Kerl eben. „Guten Morgen. Mit wem habe ich das Vergnügen?“ begrüßte ich ihn, wohl darauf bedacht den Tonfall von „Scheiß Tag, verschwinde oder rück Geld raus!“ zu benutzen. Mein Patient murrte etwas. „Bitte? Ich habe sie nicht verstanden.“ entgegnete ich. Kerl, eindeutig, zu keiner klaren Aussage fähig. „Vegeta!“ kam es schließlich mir entgegen gebellt. „Aha.“ antwortete ich. „Vegeta... und wie weiter?“ fragte ich, während ich in seine Akte unter den vier hervor suchte. Mir entging dabei nicht, dass mein Patient mich leicht fassungslos ansah. Was war denn jetzt los? „Nichts weiter. Vegeta. DER Vegeta. Klingelt da nichts?“ „Nö.“ antwortete ich ihn. Der Fall war klar: Eindeutig eine Manie... Vielleicht auch Narzissmus... Oder Depressionen... Naja, nicht der erste. „Vegeta... ich darf doch Du sagen? Setz dich sich, dir wird geholfen, sobald die anderen da sind.“ meinte ich noch und zeigte auf einen der bunten Ikea-Stühle, welche in meinem Behandlungszimmer als Sitzgelegenheiten dienten. Sehen sie mich nicht so an, meine Assistentin hatte die Inneneinrichtung besorgt! Und wenn ich mein Plan durchziehe und Nagelzählerin werde, muss mich das nie wieder interessieren! Jedenfalls ließ sich „Vegeta“ (Was ist das denn für ein Name? Sicher ausgedacht... Oder ein Künstlername...) nach einem Murren (das mit dem Du hat er anscheinend gar nicht regestriert) auf einen quietschgelben Stuhl nieder, welchen er zuvor anstarrte, als ob er ihn durch reine Willenskraft in Flammen aufgehen lassen wöllte. Kerl eben. Und dann saß er da, die Arme fest vor seinem Oberkörper verschränkt, die Beine überschlagen und im allgemeinen leicht verärgert und ungeduldig... Ich ignorierte ihn, während ich beschäftigt tat, meinen dritten Kaffee trank und desinteressiert in „Vegetas“ Akte las. Nur wenige Minuten später flog die Tür auf. Ja, sie FLOG auf. Und in der Tür stand ein... Mann. Genauer gesagt die Unterart „Kühlschrak-Manager“, komplett mit Aktenkoffer, Mantel und Handy am Ohr, als sei es festgewachsen. Der Mann redete die ganze Zeit in eben jenes Handy, gab Anweisungen, schimpfte, schrie, redete wieder normal... sprich: Er quatschte am laufenden Band! Und noch schlimmer: Er ignorierte mich! Kurzentschlossen nahm ich ihn das Handy weg und warf es aus den Fenster. Schauen sie nicht so! Das ist eine anerkannte Behandlungsmethode bei solchen Leuten! Nennt sich Schock-Entzugs-Therapie. Anders begreifen die gar nicht, dass man auch mit Leuten reden kann, ohne sich ein Stück Plastik ans Ohr zu halten. „WAS ERLAUBEN SIE SICH?“ fuhr mich der Mann an. Oha, eine Stimme hatte er. „DAS WAR MEIN FIRMENHANDY! DAS WAREN WICHTIGE GESPRÄCHE. ICH...“ Ja, er hatte eindeutig eine kräftige Stimme... Sicher ein traumhafter Bariton... und er könnte sicher ohne weitere Verstärkung eine ganze Gemeindehalle beschallen... Mein armer Kopf... „Bitte beruhigen sie sich. In meiner Praxis sind keine Handys erlaubt. Und jetzt nennen sie mir bitte ihren Namen und dann setzen sie sich.“ versuchte ich einzulenken. Was mir nicht sonderlich gelang. Der Mann schrie und schrie und schrie. Ich wurde mit allerlei lateinischen Schimpfwörtern bedacht, von denen ich die Hälfte nicht kannte und nicht sicher war, ob ich sie je kennen werde.. Nach ein paar Sekunden schaltete ich einfach ab, was gar nicht mal so einfach war, denn nach einigen Sekunden unter voller Lautstärke hatte ich das Gefühl, dass sich meine Trommelfelle in der mitte meines Kopfes treffen würden... Irgendwann gab er dann auf und starrte mich nur noch so frostig an, als ob er mich einfrieren wollte. Jap, ein typischer Mann Model Kühlschrak. Dieser Typ Mann konnte binnen Sekunden zwischen seinen beiden Hauptzuständen „Frostiges Schweigen“ und „lautstarker Mitteilungsbedürftiger“ hin und her springen. Womit habe ich das verdient? „So. Sind sie fertig? Wundervoll. Jetzt sagen sie mir bitte ihren Namen und setzen sich!“ „Ich bin Seto Kaiba! Der Leiter der KC! Wie können sie nicht von mir gehört haben? Ich bin der mächtigste...“ „Jaja. Natürlich. Bitte setzen sie sich.“ würgte ich ihn ab, bevor er wieder hochdrehen konnte... Er schien ernsthaft zu überlegen und der Blick, den er meinem Brieföffner zuwarf lies mich erschaudern, worauf hin ich die Frage nach dem „Du“ bei ihn fallen lies, doch dann setzte er sich schließlich mit einem bitterbösen Blick auf einen blauen Stuhl und vermied es „Vegeta“ in die Augen zu blicken. Noch ein Narzisst? Na klasse. Was bekomme ich noch? Die Antwort darauf erhielt ich, als ein weitere Mann durch die immer noch offene Tür schritt. Verglichen mit dem beiden ersten müsste ich eine neue Kategorie „Freaks“ aufmachen. Lange, weiße Haare, ein fettes Schulterpolster, das irgendwie nach Fell aussah, von den restlichen Klamotten mal nicht zu reden, und ein Blick, der... einfach nur unheimlich war. So richtig unheimlich. So... desinteressiert, aber irgendetwas sagte mir, dass es extrem ungesund wäre, wenn dieser Mann beginnt sich für mich zu interessieren. Zudem er zwei Schwerter mit sich rum schleppte. Freak. Aber unheimlicher Freak... „Äh...“ begann ich, immer noch leicht überfahren von diesem Blick. „Guten Morgen. Ich nehme mal an, sie sind Sesshoumaru?“ Die nicht vorhandene Antwort nahm ich einfach als „ja“ an. Er musste es sein, laut Akte standen nur noch ein „Sesshoumaru“ und ein „Ren Tao“ zur Verfügung und irgendwas sagte mir, dass ein solcher Mann keinen Drei-Buchstaben-Namen hat. Oder auch nur einen Nachnamen. „Äh... setz dich... ich meine: setzen sie sich...“ setzte ich noch hinzu, bevor sich Sesshoumaru endlich auf einen weißen Stuhl setzte. Puhh... Ich hatte in diesem Moment irgendwie das Gefühl, gerade noch so einem schrecklichen Tod entkommen zu sein... Meinen nächsten Patienten konnte ich, dank der offenen Tür, bereits von weitem hören. Eine junge und mächtig wütende Stimme schimpfte die ganze Zeit auf jemanden ein, ich höre mehrmals den Namen „Bason“, und schien auf Entgegnungen zu antworten, die ich aber nicht verstehen konnte... „Bason! Es ist mir egal, was meine Schwester gesagt hat! Ich will das nicht! Nein! Warum sollte ich das nicht tun? Es ist mir egal, was du dazu sagst... WAGE ES NICHT MIR ZU WIDERSPRECHEN!“ Meine Augenbrauen wanderten wie von allein nach oben. Schizophrenie? In den jungen Jahren? Rudimentäre Anteile eines Mutterinstinktes rührten sich in meinem Inneren: Der arme Junge... Kurze Zeit später betrat ein Junge mein Behandlungszimmer, der so aussah, als ob irgendein irrer Wissenschaftler versucht hatte, möglichst viel Anspannung, Aggressivität und Genervtheit in eine Person zu quetschen. Erst einmal waren die Haare lila! Scheinbar regelmäßig gefärbt, denn ich konnte keinen Haaransatz erkennen. Zudem stand das Haar am Hinterkopf in einer perfekten Spitze nach oben ab, wie viel Haargel das verbraucht hatte, wollte ich gar nicht wissen. Ansonsten waren auch die Klamotten ziemlich ungewöhnlich, rannte doch nicht jeder in einer chinesischen Kluft rum. Und die ganze Zeit schien er auf einen „Bason“ einzureden, welcher sich seiner Meinung nach links neben ihn befand. Nur da war nichts! Nur Luft! Ein besonders schwerer Fall von „imaginellen Freund“? Naja, jedenfalls kam ich nicht wirklich zu Wort bei ihm. „Guten Morgen...“ „Nein, ich sehe nicht ein, weshalb ich das machen sollte... WIDERSPRICHST DU MIR?“ „Äh... Hallo?“ „Ich bin der zukünftige Shamanenkönig! Ich pfeife auf „Normen“ und so was!“ „Hey!“ „Komm mir ja nicht mir Yo! Ich weis! Nein, das war doch nur, weil...“ „HEY! HIER SPIELT DIE MUSIK!“ brüllte ich schließlich. Himmel, hatte der etwa noch Aufmerksamkeitsstörungen? Jedenfalls bequemte sich jetzt der Herr endlich mich anzusehen. Und ich war wütend. So schnaubte ich ihn nur ein „Du! Setzen! Ruhig sein!“ entgegen, während ich in meinen Gedanken immer und immer wieder „Ich darf meine Patienten nicht umbringen“ wie ein Mantra aufsagte. Nach einem weiteren Kaffee zur Beruhigung und einer Kopfschmerztablette, die ich irgendwie zwischen meinen Akten gefunden hatte, konnte ich mich dann endlich meinen Patienten zuwenden. Also, fassen wir nochmal zusammen: Ich hatte einen Kerl mit dem Namen Vegeta, einem Manager-Kühlschrank Seto Kaiba, einen unheimlichen Freak Sesshoumaru und einen schizophrenen Jungen Ren Tao. Was für eine Truppe! Aber laut eines kleinen Klebezettels waren die Stunden bereits bezahlt, also sollte ich auch was tun für mein Geld. So schnappte ich mir mein Klemmbrett und einen Bleistift und setzte mich zu der Gruppe. „Guten Morgen nochmal an euch alle.“ begann ich. „Sie wissen sicher alle, warum sie hier sind. Sie alle haben Probleme und ich soll ihnen helfen. Zuerst einmal möchte ich wissen, warum sie hier her geschickt worden und wer sie dazu gezwungen hat.“ Schweigen antwortete mir. Und ich seufzte. Typisch, niemand will reden. „OK, anders. Wir machen jetzt das Vorstell-Spiel. Jeder von ihnen wird der Reihe nach aufstehen sich mit Namen vorstellen, sich kurz vorstellen und sagen, wer ihn hier her geschickt hat und warum. Seto, sie fangen an!“ Nach einem bitterbösen Blick von angesprochenen Kühlschrank erhob sich dieser und starrte kühl auf alle sitzenden hinunter. „Mein Name ist Seto Kaiba und ich bin der Leiter der KC, der mächtigste Multimedia-Konzern Japans! Ich habe mehr Geld und einen höheren IQ als ihr alle zusammen! Und hier bin ich, weil mein kleiner Bruder der Meinung ist, ich sei nicht „Gesellschaftsfähig“, nur, weil ich nicht mit diesem Kindergarten befreundet sein will...“ „Aha... Ok. Setzen. Der nächste bitte.“ Als nächstes erhob sich der Freak. „Mein Name ist Sesshoumaru. Ich bin ein Dämon. Und Rin wollte, dass ich hier hin gehe.“ mit diesen Worten setzte er sich wieder, aber ich traute mich nicht näher nachzufragen. Der Freak war unheimlich... „Gut... schön“ machte ich und sah die beiden verbleibenden Patienten an, welche wieder keinerlei Anstalten machten, meinen Worten folge zu leisten. „Jetzt macht endlich einer weiter, je länger ihr es hinauszögert, desto länger dauert es!“ Schließlich erhob sich seufzend das Exemplar „Kerl“. „Hallo, mein Name ist Vegeta, ich bin der größte Kämpfer aller Zeiten, Weltenvernichter, Weltenretter, sprecht mich nicht an. Und ich bin nur hier, weil die Typen, die sich als meine „Freunde“ bezeichnen das so wollten und mir gedroht hatten, mich nicht mehr wiederzubeleben, falls ich mal sterben sollte....“ Mit diesen Worten setzte er sich wieder. Sein Selbstbewusstsein war nun echt nicht klein. Weltenvernichter und Weltenretter? Bösewicht und Held in einem? Narzisst! Und was sollte das mit dem Wiederbeleben? Waren seine Freunde Ärzte? Laut Akte nicht... Hmmm... Jedenfalls erhob sich danach auch missmutig der letzte in der Runde. „Mein Name ist Ren Tao, ich bin der zukünftige Shamanenkönig und bin hier, weil meine Schwester sich mit Yo und Bason verbündet hat und mich hier her geschickt hat, warum auch immer...“ mit diesen Worten lies er sich murrend wieder. „Gut. Nun, nachdem ihr euch nun gegenseitig vorgestellt habt, können wir ja richtig anfangen. Ihr fragt euch jetzt sicher, warum ihr eine Gruppentherapie macht. Nun, die Antwort ist, weil ihr alle ähnliche Probleme habt und es so billiger wurde. Das ganze wird wie folgt ablaufen: Eure Verwandten, Freunde oder Bekannten haben mir einige Informationen über euch gegeben, die ich mit euch erörtern sollte und euer gemeinsames Problem „Gesellschaftsunfähigkeit“ zu lösen. Also gut, packen wir es an...“ Vier Augenpaare sahen mich mehr als entnervt an und ich konnte das „Och nö...“ förmlich in ihren Augen lesen. Aber als wenn mich das je gestört hätte... „Also gut, fangen wir an... äh... wer möchte zuerst erniedrigende Fragen gestellt bekommen, sich total zum Ei machen und damit zum Gespött meiner nächsten Kaffeepause?“ Vier Augenpaare blickten mich diesmal so an, als ob das Hirn gerade nicht den Ohren trauen würde, weil das, was ich gesagt habe, ich unmöglich gesagt haben kann. Ich grinste. Oh ja, so gefällt mir das gleich viel mehr. „Ok, dann fangen wir bei Vegeta an... wusstest du eigentlich, dass du schwul bist?“ In Fällen wie diesen zahlt es sich aus, geizig zu sein, sonst hätte angesprochener Kerl mir sicher sein Getränk seiner Wahl über die Bluse geprustet. Wenn man spendabel sein will, sollte man die Fähigkeit besitzen, sich den Inhalt des vorgelesenen bewusst zu werden, bevor man es laut ausspricht. „Ich soll WAS sein?“ schrie der Gefragte und sah mich entgeistert an. „Schwul. Steht hier. Bei ihnen allen übrigens.“ „Nein, ich bin nicht schwul!“ fauchte Vegeta. Mir fiel in diesem Moment auf, dass Vegeta ein wennig wie „Vendetta“ klang, das italienische Wort für „Vergeltung“... „Sicher? Schau doch mal, wie du da sitzt: Die Beine verschränkt, die Arme über der Brust verschränkt, den Kopf leicht nach rechts-hinten geneigt... eine typische „Frauenhaltung“... Bist du dir sicher, dass du nicht schwul bist?“ „Klar, verdammt! Laut diesem Burschen aus der Zukunft hab ich einen Sohn!“ „Das muss nichts heißen...“ „MIT EINER FRAU!“ „Dann bist du eben bi...“ „NEIN!“ „Du kannst es ruhig zugeben. Verleugnen der eigenen Sexualität kann schlimm enden. Von Aggressionen, über Depression bis zu schweren psychischen Traumata...“ „ICH BIN NICHT AGRESSIV! DAS THEMA WIRD SOFORT FALLEN GELASSEN, ODER ICH VERNICHTE DIESE PRAXIS!“ „Natürlich...“ lächele ich. Das ist eine der Grundregeln der Psychotherapie: Nicht widersprechen und lächeln. „Ok, da müssen wir noch arbeiten... wie sieht es mit ihnen aus, Seto? Stehen sie zu ihren Neigungen?“ „Welche Neigungen? Ich hab keine.“ kam die Antwort, kühl wie ein Eiswürfel am Südpol. „Naja, laut einschlägigen Ffs führen sie eine recht glückliche Beziehung mit einem gewissen Katsuya Jonouchi...“ „Bitte wer?“ „Auch bekannt als Joey Wheeler...“ „WAS?“ Wow, das hätte ich nicht erwartet. Der Übergang vom „kühle Eisschrank“-Modus in „Brüllaffe“-Modus war bisher bei keinem meiner Patienten so plötzlich verlaufen. Der Mann läuft bei Erwähnung des Namens krebsrot an, springt von seinem Stuhl auf und beginnt zu wettern, zu schreinen, zu schimpfen und zu drohen. Was für ein Ausbruch! Ich konnte einfach nicht verhindern, breit zu grinsen, als ich seinen Ausführungen lauschte, warum er NIEMALS unter KEINEN Umständen IRGENDETWAS mit diesem Mann haben würde. Oder mit irgendeinem anderen Mann. Oder überhaupt mit jemanden. „Schauen sie mich nicht so an!“ giftete er auf einmal gegen mich. „Genau so sah mein Bruder aus, als er mit diesen dämlichen Ideen zu mir kam...“ „Was sich neckt, das liebt sich... für mich klingen sie wirklich fast wie verliebt...“ „ICH BIN NICHT VERLIEBT, WAR ES NIE UND WERDE ES NIE SEIN!“ „Tja... noch jemand, der alles leugnet...“ „ICH LEUGNE NICHT!“ „Ren, wie sieht es mit dir aus? Laut diversen Quellen scheinst du Interesse an einem gewissen „Horohoro“ zu haben.“ „Hab ich nicht!“ „Aha... und warum gibt es dann so viele Ffs über euch?“ „Wer behauptet das? Wer schreibt das? Ich bringe sie alle um!“ Sie erinnern sich sicher... Aggression? Ich versuchte entwafnend zu lächeln. „Tut mir leid, ich unterstehe der Schweigepflicht... Aber wenn es so viele sind... wie kommen sie dann alle darauf? Kann es nicht sein, dass du gewisse unterbewusste Signale sendest?“ „Ich sende keine Signale!“ fauchte er mir entgegen. „Überhaupt ist das alles Schwachsinn hier! Wenn ich erst wieder zurück bin, kann Yo etwas erleben!“ „Dein Lebensgefährte?“ „NEIN, VERDAMMT!“ „Aber du magst ihn?“ „So wie meine Zahnbürste: Man kommt ohne ihn nicht aus, auch wenn man diesen Fakt vergessen will...“ „Du nimmst ihn also in den Mund?“ Jetzt entgleisten die Gesichtszüge von Ren völlig. „SAG MAL, HARKT'S JETZT?“ brüllte er mich an „Bleib doch ganz ruhig...“ versuchte ich ihn wieder runter zu bringen. Käme nicht gut, wenn meine Patienten Amok laufen... „Du musst dich hier für nichts schämen...“ Doch mein Gesprächspartner hatte sich bereits wieder von mir abgewandt, um sich dann wieder mit seinem imaginären Freund zu unterhalten. Offenbar war sein imaginärer Freund an diversen Antworten auf meine Frage interessiert. Naja, reflektorisches Gespräch mit sich selbst konnte ganz heilsam sein... Mein Blick streifte kurz den „Dämon“ Sesshoumaru. Dieser sah mir tief in die Augen und sprach: „Diese Frage wird hier nicht erörtert.“ und schwieg wieder. Und mein Überlebenstrieb sagte mir, dass ich das einfach so hinnehmen sollte... Brrr... Der Freak wirkte Agressiv, indem er völlig still da saß... Egal, ich wendete mich wieder zu Ren, welcher wieder in eine Art Streitgespräch mit sich selbst verfallen war, der arme Junge... „Nun... kommen wir zurück zu dir, Ren.“ „Ich sagte doch: ICH BIN NICHT SCHWUL!“ „Hey, es ist heutzutage kein Problem mehr zu seiner Sexualität zu stehen. Du musst zu dir selbst stehen und Frieden mit dir selbst schließen, sonst bleibt dein Innerstes weiterhin angespannt und du äußerst das in Gewalt gegen andere...“ Ren schaute mich mit schmerzverzerrten Gesicht an. „Hallo?“ schrie er mich an. „Wie muss ich es sagen, damit sie es kapieren? Ich. Bin. Nicht. Schwul!“ „Aber du fühlst dich nicht zu Frauen hingezogen? Und laut einschlägiger Quellen ranntest du vor diversen Freunden nackt herum...“ „Ich bin 13 Jahre alt! In meinem Alter sind Frauen noch kein Thema. UND WENN MAN IN DER BADEWANNE SITZT, IST MAN NACKT!“ „Das muss nichts heißen. Aber wir sind hier auf einen interessanten Fakt gestoßen: Du hast mit anderen Männern zusammen gebadet? Nackt? Wie fühlst du dich dabei? Gefällt es dir?“ „JETZT HÖR ENDLICH AUF!“ schrie er total außer sich auf und zückte ein langes Schwert. Moment? Ein Schwert? Woher hatte er es? Jedenfalls deutete er damit auf mich, total außer sich vor Wut und schien wieder mit seinem imaginären Freund zu streiten. „Lass mich! Ich mach die platt! Ich schneide diese Frau in Scheiben! Nein, komm mir nicht mit meiner Schwester! JETZT HÖR AUF ZU MOSERN UND GEH IN DAS SCHWERT!“ Der arme Junge... total außer sich. Er brauchte dringend eine Abkühlung. Deswegen stieß ich ihn in den „Wutraum“, ein Raum voller Kissen, in dem man sich wundervoll austoben konnte, bis alle Aggressionen von einem abgefallen sind. Ich weis es, ich hatte das oft selbst ausprobiert... Und ein weiterer Bonus hatte der Raum: Man hörte nichts von dem Inneren, wenn die Tür einmal zu war. So setzte sich mich wieder in die nun verkleinerte Runde. „So. Ihr – Ich darf doch Du sagen?- habt jetzt alle gesehen, was passiert, wenn man nicht im Einklang mit sich selbst ist... Ihr solltet alle zu eurer Neigung, zu euren Vorlieben und Wünschen stehen, sie akzeptieren und so lernen, euch selbst zu mögen. Dann könnt ihr auch anderen Menschen offener entgegen treten. Habt ihr eigentlich Menschen, die euch viel bedeuten? Vegeta, du erwähntest, dass du in der Zukunft einen Sohn haben wirst. Liebst du ihn? Und die Frau, die ihn dir schenkte?“ „Weis nicht, die Zukunft ist nicht jetzt...“ murrte der Kerl nur, während er mich angriffslustig ansah. Aber offensichtlich war er froh, das Thema „Schwul“ vom Tisch zu haben. „Und wie sieht es jetzt aus?“ „Wie soll es jetzt aussehen?“ „Weis nicht, sie müssen ja Freunde haben, wenn diese sie hier her geschickt haben...“ „Pah! Die bezeichnen sich immer als meine Freunde, obwohl ich nichts mit denen zu tun haben will!“ knurrte er nur. „Das kenne ich auch...“ seufzte auf einmal Seto dazwischen. Überrascht schaute ich ihn an, sagte aber nichts. Wenn schon Eigeninitiative kommt, sollte man die fördern! „Das erinnert mich an diesen Zwerg, den Köter und die ganze restliche Kindergartentruppe! Ständig wollen sie mir helfen oder stehen mir im Weg rum, obwohl ich das genauso gut selbst könnte...“ „Und was war, als dein Bruder entführt wurde und nur Yugi und seine Freunde euch beide retten konnte?“ ging ich dazwischen. „Woher wissen sie davon?“ „Arztgeheimnis.“ „Ja also... das war... ich hatte nicht darum gebeten. Und der Zwerg war hauptsächlich aus Eigeninteresse anwesend! Und überhaupt...!“ „Aber dein Bruder bedeutet dir viel, oder?“ „...Ja...“ „Schön...“ Ich wurde unterbrochen, als die Tür zum Wut-Raum aufging und Ren schweigend das Zimmer betrat und ebenso schweigend sich wieder nieder lies. Er wirkte ausgepowert und ein Blick durch die offene Tür des Wut-Raumes offenbare ein Bild der totalen Vernichtung unzähliger Kissen... „Äh... gut. Sesshoumaru? Laut Akte hast du einen Halbbruder... wie steht ihr zueinander?“ Besagter starrte mich wiederum durchdringend an. „Ich bringe ihn um, wenn ich ihn begegne...“ „Ah...“ Geschwisterneid? Hmm... Laut Akte hatten sie den gleichen Vater... „Ist es wegen eurem Vater? Bekam dein Bruder mehr Aufmerksamkeit als du? Fühltest du dich vernachlässigt? Oder bis du Eifersüchtig?“ Der Blick des Freak hätte Wasser zu Eis erstarren lassen.. Brrr... Doch eine Antwort erhielt ich nicht. Also wendete ich mich wieder Ren zu. „Und du? Wie stehst du zu deiner Familie?“ „Meine Familie ist eine alte Shamanenfamilie, mein Vater ein durchgedrehter Irrer, der alle Menschen um mich rum umgebracht und zu Zombis gemacht hatte, mich gelehrt hatte, dass Geister nur Werkzeuge sind, meine Freunde umbringen wollte, mich und meine Schwester gefoltert hatte und mir, als er den Kampf gegen mich verlor, einfach so die Pflichten des Familienoberhauptes übertragen hatte.“ „Aha... äh...“ Was sollte man dazu sagen? Entweder den Jungen bedauert oder ihn zu seiner blühenden Phantasie beglückwünschen. Ich wähle das Bedauern. Offensichtlich ist so der imaginäre Freund entstanden... Naja, bei einer solchen Familie (laut Akte soll das alles tatsächlich wahr gewesen sein, wie mir gerade auffiel) ist es klar, dass man völlig den Verstand verlor. „Aber du HAST Freunde? Bedeuten sie dir viel?“ Ren blickte mich verwirrt an, bevor er mich wieder schweigend anstarrte. „OK, verschieben wir das auf später... Und dieser „Bason“, mit dem du dich immer unterhältst? Gehört er zu deiner Familie oder ist er einer deiner Freunde?“ „Bason ist mein Geist. Er diente vor 800 Jahren meiner Familie als Krieger und nach seinem Tod als Geist. Fertig, aus.“ grummelte er mir entgegen. Sein Geist? Interessant, mal ein ungewöhnlicher imaginärer Freund... „Hast du auch so einen komischen Geist? Du erinnerst mich an Yugi, wie er immer von seinem anderen ich quatscht...“ fiel auf einmal Seto wieder in das Gespräch ein. „Die Probleme der Menschen außerhalb des Raumes spielen hier keine Rolle.“ wies ich ihn zurecht. Und zwar aus dem Grund, weil ich nicht für diese Probleme bezahlt werde! „Aber wenn wir einmal bei ihnen sind, erzählen sie doch mal von ihrem Vater... Laut Akte hatten sie keine schöne Kindheit bei ihrem Stiefvater gehabt... kann es sein, dass sie deswegen so ein verbitterter, liebloser, arroganter Kühlschrank geworden sind?“ „Ich bevorzuge es, wenn man mich als ernsthaft, nicht gefühlsduselig, selbstbewusst und reserviert beschreibt.“ knurrte er. „Und mein „Vater“ und ich haben nichts gemein! Ich hasse ihn. Und er ist grundböse!“ „Du hast ein fünfstufiges Spiel veranstaltet, dessen einziges Ziel es war, einen Jungen deines Alters zu töten, nur, weil du mal in einem Kartenspiel gegen ihn verloren hattest.“ hielt ich dagegen. „Und laut Akte hattest du zu diesem Zeitpunkt sogar deinen eigenen Bruder in Gefahr gebracht...“ „Das... äh...“ fing Seto an, verstummte dann aber. Wie? Das kam dann aber unerwartet. In seinem Blick lag ein Hauch von Reue? Wow, anscheinend kam ich langsam auf die tieferen Persönlichkeitsschichten. „Bereust du das? Das ist gut, Reue ist ein Zeichen, dass du noch ein Gewissen besitzt...“ Ich weis, ein dämlicher Spruch. Aber er klingt gut und eignet sich, ihn sich über die Tür zu hängen. Um den Satz etwas in Seto setzen zu lassen, wandte ich mich wieder Vegeta zu. „So... hast du vielleicht noch etwas zu sagen? Hat vielleicht auch ein traumatisches Ereignis in deiner Kindheit deine Fähigkeit anderen Menschen zu vertrauen zerstört, dich letztlich agressiv gegenüber deinen Mitmenschen gemacht?“ „Nein!“ fauchte der Angesprochene. „Ich habe keine traumatischen Erlebnisse! Und an meine Familie ist mir auch egal! Keine Ahnung, wo die sind und was die machen, es ist mir völlig gleich!“ „Bist du deswegen vielleicht... eifersüchtig auf andere?“ „Ja klar.“ kam die sarkastische Antwort. „Wer will nicht einen Vater haben, der einen foltert, einen anderen, der den eigenen Bruder vorzieht oder einen, der einem quält und fertig macht? Ja, toll, ich bin ja sooooo neidisch auf alle anderen.“ „Ich hasse meinen Vater nicht, nur meinen Bruder!“ stellte Sesshoumaru klar. „Und wenn du ihn beleidigst, töte ich dich!“ „Ach ja? Bleib doch sitzen, du möchte-gern-Dämon! Aus so was wie dich macht man in meiner Heimat Eintopf!“ „Wie war das?“ knurrte Sesshoumaru wütend. Oho... Ich ahnte schreckliches... „Meine lieben, bitte beruhigt euch... keiner will hier den Vater eines anderen beleidigen...“ ging ich dazwischen, während sich Seto und Ren hinter meinen Rücken über ihre Väter austauschten. „Was? Und er hat dich das alles in nur einer Woche lernen lassen?“ frage Ren ungläubig. „Ja, das war die Hölle...“ grollte Seto. „Naja, meiner hat mich nur für zehn Tage in den Keller gekettet, sicher hätte er mich länger da gelassen, wenn meine...“ er schien mit dem Wort „Freunde“ zu kämpfen. Komisch, vorhin hatte er es so einfach über die Lippen bekommen, fiel mit auf. „...äh... Rettungstruppe mich nicht da raus geholt hätte...“ „Echt? Zehn Tage angekettet?“ „Jup.“ „Naja, meiner wollte mir mal den Körper klauen und seinen Geist mit meinem vertauschen, mich im Cyperspace zurück lassen, welcher der Zerstörung geweiht war...“ „Uff, das ist heftig.“ „Definitiv...“ Naja, wenigstens hatten zwei Leute Spaß.. Allerdings hatte sich die Situation zwischen Vegeta und Sesshoumaru nicht entspannt... „Du billiges Würstchen eines Menschen! Ich werde dich zerreissen und den niederen Dämonen zum Fraß vorwerfen!“ „Mach doch, du Promenatenmischung! Ich bin schließlich ein Super-Sayajin! Ich mach dich so platt wie ein Falthut!“ „Nicht, wenn ich dich vorher in Streifen schneide!“ „Versuch's doch!“ „Gerne!“ Und schon fingen die beiden Irren an, aufeinander loszugehn... Wut-Raum war keine Option, das hielt kein Kissen der Welt aus... So duckte ich mich und versuchte mich so gut es ging zu schützen... Binnen Sekunden flogen die Fäuste und die Schwerter nur so durch die Luft, während Seto und Ren nach wie vor über ihre Väter diskutierten... Die hatten echt die Ruhe weg... Bis der Kampf, welcher langsam immer zerstörerischer mit meiner Zimmereinrichtung umging, auch die beiden erreichte. „Hey! Der Mantel war teuer!“ fauchte Seto, nachdem ein Schwertstreich von Sesshoumaru ihn einen langen Riss in dem weißen Mantel beschehrte, sogleich zückte er wütend... einen Stapel Karten? Hä? Ren dagegen war schneller und zog wieder wie aus dem Nichts das seltsame Schwert hervor... Und rammte es in den Boden, worauf hin diverse Klingen und Speere aus den Boden schossen und so die kläglichen Reste diverser Stühle und Regale zerstörten. „HEY, HÖRT AUF, MEINE PRAXIS ZU DEMOLIEREN!“ schrie ich dazwischen, doch stieß auf taube Ohren. Mist. Ob meine Versicherung mir das bezahlt? Aber so richtig komisch wurde es, als Seto eine Karte aus seinem Stabel zog, sie in die Luft hielt und auf einmal ein gigantischer, blau-weißer Drache erschien, der glatt die Grenzen meines Behandlungszimmers sprengte und sogar das Dach vom Haus hob. Ungläubig stand ich nun da, starrte den Drachen und die Reste meiner Praxis an, in welcher sich die vier verrückten immer noch kloppten. Tja, und sie kloppten sich bis jetzt. Beziehungsweise prügeln sie sich immer noch. Scheiße nochmal, warum sind die nur so aggressiv? Hätte ich vielleicht doch mit einer Aromatherapie anfangen sollen? Ach nein, davon hätte ich nur noch stärkere Kopfschmerzen bekommen... Warum konnten die vier keine Informatiker sein? Die haben auf alles eine Antwort: 42. Und fertig. Aber nein... Ich seufze und schaue auf mein Klemmbrett, das einzige, was von meiner Praxis heil geblieben ist. Hab ich noch irgendeinen Kollegen, den ich ärgern will? Jap, auf Anhieb fällt mir ein Name ein, ein Überweisungsschein ist schnell geschrieben. Soll sich doch jemand anderes um die Gruppe kümmern... Und so werfe ich, zufrieden mit mir selbst, mein Klemmbrett fort, gebe den Überweisungsschein meiner leicht verwirrten Assistentin mit der Bitte, sie an die Patienten auszuhändigen und laufe auf die Straße, die Gedanken voller Nägel und Rosen... Oder ich werde Bleistiftanspitzer... Oder Fensterputzer... Oder ich biege Büroklammern... Der Drache brüllt laut auf, doch ich bin zu weit weg um zu erkennen, wen er gerade versucht zu rösten... Doch auf einmal stocke ich in meinem Tun. Ich laufe zurück zu den verkohlten Resten meiner Praxis, wo die vier Streithähne inmitten der Asche stehen und sich allesamt finster anstarren. Ich räuspere mich. „Ok, nachdem ihr nun eure gesamte Aggression raus gelassen habt, lasst mich euch allen noch etwas sagen: Ihr seid allesamt völlig verrückt! Komplett irre! Wenn ich nicht soeben beschlossen hätte, Nagelzählerin zu werden, würde ich euch alle einliefern lassen. Aber dann dachte ich an einen Satz, der gut auf euch alle zutrifft: „Normalsein ist nur eine akzeptierte Form des Wahnsinns.“ Gehen wir also abschließend einige Dinge durch... Vegeta?“ Ein Brummen antwortet mir. „Du bist ein arroganter Kerl. Und komisch. Und hast sicher auch ne Manie. Aber scheinbar hast du Freunde, auch wenn du sie nicht willst, und wirst in Zukunft einen Sohn mit einer Frau haben, obwohl wir die Frage deiner Sexualität noch nicht ganz geklärt haben... aber egal. Was ich sagen will: Es gibt Leute, die mit dir auskommen, deswegen... scheiß drauf, solange es einen gibt, der dich so nimmt, wie du bist, ist alles gut.“ Wieder antwortet mir ein Brummen. Typisch Kerl eben. „Kommen wir zu Ren... Ren, was soll ich sagen? Andere, die eine Kindheit wie du hatten kenn ich nicht. Sicher wären andere komplett durchgedreht und wollen die Menschheit vernichten... oder sind Massenmörder... oder Psychopathen. Du hast aber, so unerklärlich wie es ist, scheinbar auch Freunde. Also kannst du nicht so schlecht sein. Und warte mal ein oder zwei Jahre ab, dann sprechen wir uns wieder...“ „Bason! Jetzt habe ich wegen dir nicht verstanden, was die Psycho-Tante da erzählt hat!“ „Jaja... Ist schon gut...“ winke ich ab und wendete mich Sesshoumaru zu. „Und du... du bist unheimlich. Richtig unheimlich. Aber versuche doch mal Briefkontakt mit deinem Bruder aufzunehmen, so müsst ihr euch nicht sehen und könnt vielleicht doch euren Streit belegen. Ansonsten... versuche mal zu lächeln. Äh... ich höre schon auf...“ meine ich, als ich wieder diesen eisigen Blick auf mir spüre. „Und kommen wir zu Seto. Seto... du bist ein Arsch. Aber die gute Nachricht ist, dass viele Menschen Arschlöcher sind. Freunde bringen dich nicht um,. Sieh dir Ren an, er hat Freunde und ist trotzdem noch ziemlich verschroben. Und wenn sie deine Freunde sein wollen, kannst du auch nicht so ein schlechter Mensch sein, dass ich dich von Grund auf ummodeln muss.“ schließe ich, während Seto es Sesshoumaru gleich tut und mich durchdringend anstarrt. „Also zusammengefasst: Ihr habt alle einen Laufen, aber wer hat das nicht? Geht raus in die Welt, verbreitet Angst und Schrecken um euch und stellt fest, dass trotzdem immer irgendwelche Leute an eurem Rockzipfel hängen. Es ist so. Es gibt immer Leute, die irrer sind als ihr und das sind die, die euch hinter herlaufen und euch trotzdem mögen, wie ihr seid... Und nun... entschuldigt mich, Nägel zählen sich nicht von selbst.“ sage ich, drehe mich um und renne, irre lachend, die Straße entlang. ********************************************************************************* So, Schluss, aus, Ende! Ich fühle mich auch gerade eher schwammig in der Birne... Tut mir leid, dass die einzelnen Personen etwas OoC geworden sind, ich bin halt kein Profi... obwohl es mir schon Spaß gemacht hatte, dies zu schreiben. ^^ Über Verbesserungsvorschläge, konstruktive Kritik oder ein einfaches "Es ist nicht kompletter Müll" würde ich mich schon freuen. ^^ Dann noch vielen Dank, dass ihr euch den Irrsinn bis jetzt angetan habt. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)