Das Spiel mit der Ewigkeit von Digitalis (Grenzenlos, zeitlos, einzigartig!) ================================================================================ Kapitel 12: Leben als Toter, oder sterben als Lebender? ------------------------------------------------------- 12. Leben als Toter, oder sterben als Lebender? Einen Moment hadere ich noch mit mir, ehe ich einen Entschluss treffe. Ein kehliges Lachen rollt, grollend, meine Kehle hinauf und schallt von den Wänden laut herab. Augenblicklich ist mir die Aufmerksamkeit aller gewiss. »Lektion Nummer eins, unterschätze niemals einen Gegner.« Spucke ich arrogant und kaltherzig aus, ehe ich rasend schnell zum Schlag aushole. Für die geübten Augen eines Vampirs wirke ich wie ein schwarzer Schatten, der unkontrolliert umher schießt. Castor jedoch dürfte lediglich einen kleinen, kalten, Windhauch gespürt haben, ehe ich einen Wimpernschlag später vor ihm knie, das Katana blutverschmiert und die Augen leuchtend rot. Während sich die Augen des Menschen vor Überraschung und Unglauben weiten, sacken gleichzeitig drei leblose Körper in sich zusammen. Jeweils drei gezielte Schläge waren notwendig um sie ins Jenseits zu schicken. Drei Schläge, die je drei, tiefe, klaffende, sprudelnde, Wunden an der Halsschlagader mit sich führen. Dickflüssig und beinahe schwarz schießt das Leben aus ihnen hinaus, besudelt den weißen Marmor und hinterlässt blubbernde rote Seen. Aggressiv und kampflustig visiere ich die übrig gebliebenen Vampire vor mir an. Meine Wangenknochen treten hervor, als ich beobachte wie sie unsicher von den toten Kameraden zu mir und wieder zurück sehen. Sich auf diesem Level fortzubewegen gelingt nur den, mächtigsten, Ältesten unter den Zeitlosen. Eine Tatsache, die mich mit Stolz erfüllt. Denn ich, als unter 900 Jähriger, dürfte eigentlich nicht in der Lage sein so etwas zu vollführen. Aber wie heißt es so schön? -Stille Wasser sind tief. Und ich habe sicher nicht Däumchen gedreht, während ich in Deutschland gelebt habe. »Ein paar letzte Worte, ehe ihr eure Kameraden besucht?« Wieder erklingt meine Stimme hart, kalt und autoritär. Die Enge des Ganges gibt ihr übriges dazu, sodass meine Stimme, sich wiederholend, von den Wänden hallt. »Friss Dreck!!« Antwortet die blond gelockte Furie, vor Erregung zitternd. »Ist genehmigt!« Lache ich leise, melodiös und eine Spur grausamer als erwartet. Ihre Krallen kratzen über den Boden, als sie darauf zum Angriff übergeht. Wie eine Raubkatze prescht sie auf allen Vieren auf mich zu, während ihre Augen Wahnsinn, Angst und puren Hass wieder spiegeln. Kurz registriere ich, dass Castor seine Schwerter fester umschließt und sich leicht aufsetzt. Was glaubt er da zu tun? Ein harter Blick streift ihn und sofort senkt er seine Waffen und rückt näher zur Mauer. Braver Hund. »Wage es nicht, mir den Rücken zu zudrehen!« Faucht meine blonde Gegnerin eifersüchtig und aufmerksamkeits- heischend. Ein scharfer Lufthauch umweht sie, als sie einen Satz nach vorne macht. Belustigt hebe ich eine Augenbraue, mich keinen Millimeter bewegend. Erst als ich ihren modrigen Atem spüre springe ich blitzschnell auf die Füße. Meine rechte Hand schießt nach vorne und bekommt ihren Oberarm zu fassen. Schraubstockartig umschließe ich ihn und ziehe sie so näher an mich heran. »Keine Sorge, meine Aufmerksamkeit ist dir sicher.« Flüstere ich sanft in ihr Ohr. Augenblicklich stellen sich ihre Nackenhaare auf und Schauer lassen ihren Oberkörper beben. Angewidert durchbohrt mich ihr Blick, doch ihre Kampfhaltung beginnt zu bröckeln. »Friss Dreck, Abschaum!« Zischt sie erneut, in einem verzweifelten Versuch sich zu wehren. Panisch dreht und wendet sie sich in meinem Griff, ohne Erfolg. Ihre übrigen Mitstreiter beobachten uns mit Argusaugen, verharren jedoch still. Alles in allem nicht das, was ich erwartet hatte. Seufzend lockere ich den Griff um ihren Arm und gebe sie so frei. Überrascht sieht sie mich kurz dankbar an. Mein Gott, sie dürfte erst 17 Sommer zählen. Noch ein Kind in meinen Augen. »Verschwindet ehe ich es mir anders überlege!« Belle ich ihnen zu. Und so drehe ich ihr den Rücken zu, in dem Wissen, dass sie mir nie gefährlich werden könnte. Gelangweilt hänge ich mein Katana an eine Schlaufe meines Gürtels und knie mich vor Castor. Entsetzt und verwirrt sieht er mich an, ihm ist klar abzulesen, dass er meine Vorgehensweise nicht versteht. »Menschen!« Zische ich verachtend und angewidert. »Nichts als Scherereien bringen sie mit sich.« Mit diesen Worten mustere ich die, immer größer werdende, Blutlache, die sich um sein Bein gebildet hat. Leise Schritte entfernen sich und lassen uns alleine zurück. Meine Wangenknochen treten hervor, als ich feststelle, dass er bereits zu viel Blut verloren hat. Mit rot glühenden Augen sehe ich in seine. Er weiß es. Mit der Gewissheit des nahen Todes kehrt eine angenehme Ruhe in seinen rastlosen Körper. Sandig und metallen klingt der Geruch seines Blutes in mir nach. Wie lange ist es her..? Kurz knurre ich grollend, ehe ich mich wieder unter Kontrolle habe. Einen Blick auf sein schlichtes Shirt und meine Markenklamotten werfend, entscheide ich mich für seine Sachen. Ruckartig schnellt meine Hand nach vorne und mit meinen Krallen schneide ich einen Teil des Stoffes heraus. »Damit sind wir wohl quitt.« Erklingt Castors leise, gefasste, Stimme und lässt mich inne halten. »Du stirbst, ich lebe. Für mich klingt das nicht gleichwertig!« Antworte ich nüchtern, während ich den Stofffetzen dazu verwende sein Bein abzubinden. Entnervt ziehe ich ihn grob nach oben. »Kannst du laufen?« Frage ich nicht wirklich interessiert, während meine Augen bereits den Gang vor uns unter die Lupe nehmen. »Ich denke es wird bis zu dem Wagen reichen.« Brummt er. Mit diesen Worten bewegen wir uns Richtung Süden und damit zu der Tiefgarage. Keine drei Schritte später stoppe ich jedoch wieder. Frustriert drehe ich mich um und sehe Castor nach Atem ringend, an einer Wand abgestützt stehen. »Wie lange gedenkst du in diesem Tempo zu brauchen?« Kurz rolle ich mit den Augen, als ich registriere, dass er seinen Stolz herunter schluckt. Ohne ein Wort zu verlieren hiefe ich ihn mir über die Schulter und sprinte los. Eine Minute später passieren wir eine schwere Eisentüre und befinden uns in der Garage. Als ich stoppe lasse ich Castor wieder runter und ignoriere den verblüfften, nicht begeisterten, Blick des Menschen. Kurz schwankt er leicht, schließt die Augen und fängt sich an einer Marmorsäule ab. Sein Blutverlust macht sich immer mehr bemerkbar. »Es gibt zwei Möglichkeiten, dass weißt du.« Alarmiert wandert sein Blick zu mir. »Entweder du stirbst als Lebender, oder du lebst als Toter.« ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ That´s it. Es ist wieder nicht besonders lang, aber dafür musstet ihr nicht so lange warten, um etwas neues zu lesen.^.~ Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr lasst es mich, wie immer, wissen. *zwinker* Auch wenn ich fürchte, dass die meisten von euch gerade am Strand liegen. (Ich will auch Urlaub...>.<) An alle daheim gebliebenen: wir halten zusammen! *lach* Die Musik zu diesem Kap: *Volbeat- mr and mrs ness *Tiamat- I am in love with myself *Thousand foot crutch- thousand foot crutch *Megaherz- Gott sein Lg Midi *miau* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)