Sechs plus Vier macht Zehn von Akahoshi (Ulquiorra x Grimmjow) ================================================================================ Kapitel 1: Tag 1 ---------------- „Hat jeder seinen Tee?“ Worte, ausgesprochen in einem freundlichen Ton hallten durch den Raum, schweiften in Schallwellen über jedes einzelne Ohr der zehn Ohrenpaare und verloren sich dann schließlich in der Dunkelheit. Ein Mann ganz in weiß mit einer Brille und braunen, nach hinten gegeelten Haaren saß am einen Ende eines länglichen Tisches und lächelte freundlich in die Runde. Hätten die Anwesenden ihn nicht gekannt, wahrscheinlich hätten sie ihn für den netten Onkel von neben an gehalten, der einem die Blumen im Urlaub goss und auf Kinderfesten Kuchen verteilte. Arancarra die mit dieser Einstellung auf ihn zugingen hatten nur wenige Sekunden zu leben, wenn sie überhaupt in Las Noches, dem Palast dieses Mannes, geduldet wurden. Niemand der Anwesenden sprach ein Wort, niemand hatte das Verlangen unnötige Energie zu verschwenden und wohlmöglich auch noch etwas zu sagen, was ihrem Gebieter nicht gefallen könnte… Und mir platze fast der Kopf vor Wut! Ich war der Sechste am Tisch, angefangen zu Zählen wurde Rechts neben Aizen-sama, der Mann, der soeben die Frage gestellt hatte. Natürlich musste rechts von ihm angefangen werden… Espada Nummer Eins war praktisch die rechte Hand von ihm und dann ging es im Zick zack den Tisch entlang: Espada Nummer Zwei links von Aizen-sama, Espada Nummer Drei rechts neben Espada Nummer Eins, Espada Nummer Vier links von Espada Nummer Zwei…. Ungeduldig stützte ich den Ellenbogen auf den Tisch und bettete das Kinn auf meine Hand, wie ich diese dummen Höflichkeitsformen hasste. „Gut dann können wir nun anfangen…“ Aizen-sama war der erste und fast auch einzige der aus seiner Tasse trank, außer ihm war da noch Espada Nummer Vier, Ulquiorra Schiffer, der Kerl, den ich noch mehr hasste als dieses langweilige Geplänkel. Missbilligend musterte er meinen Ellenbogen auf den Tisch, wobei ich nur erahnen konnte, dass es ein missbilligender Blick war, schließlich machte der Winzling ständig ein Gesicht, als würde er unter Schlafmangel und chronischen Depressionen leiden. Allein um ihn zu provozieren Gähnte ich ihm ins Gesicht und legte meinen anderen Arm so auf den Tisch, dass auch der andere Ellenbogen gut zu sehen war. Er wendete den Blick ab und ich grinste breit. Was für ein schleimiger Wichser, 1,69 groß und trotzdem Nummer Vier. „Es geht um ein spezielles Training, es ist ein Test bei dem eure Loyalität und Teamfähigkeit unter Beweis stellen müsst. Ich weis, die meisten von euch sind Einzelgänger, jedoch…“ ein Schmunzeln umspielte Aizen-samas Lippen, er stellte die Tasse auf den Tisch, stützte seinen Ellenbogen auf die Sessellehne und legte sein Gesicht in die Hand. Ich wurde noch wütender als ich sein selbstgefälliges Lächeln betrachtete. „… jedoch wollen wir natürlich für ein besseres Arbeitsverhältnis untereinander Sorgen, nicht wahr, Grimmjow…“ Ich gähnte Aizen-sama mitten ins Gesicht und zeigte ihm dabei meine wunderschönen Zähne, er blieb unbeeindruckt. Allerdings nicht sein kleines Anhängsel, Tousen-„san“. Mit gezücktem Schwert trat er aus dem Schatten des pompösen Sessels, in welchem unser „Gebieter“ saß. Aizen winkte mit seiner freien Hand ab, sein Blick auf mich fixiert und weiterhin liebevoll lächelnd. Unzufrieden steckte Tousen sein Schwert wieder in die Scheide und trat dabei zurück in den Schatten, nicht ohne mir einen verhassten Blick zuzuwerfen. Besser gesagt, nicht ohne eine Aura zu verbreiten, die nur so vor Verabscheuung tropfte, schließlich war Tousen blind. „Daher werden sich jeweils die beiden Espada gruppieren, dessen Zahl in der Summe Zehn ergibt…“ Unwillkürlich wurden meine Augen größer, und für einen Augenblick starrte ich Aizen mit leicht geöffnetem Mund an. Scheiße… Das Schmunzeln auf Aizens Lippen wurde breiter, und in seinen Augen leuchtete etwas. Das war das sichere Zeichen, dass es ihm Spaß zu machen schien. Mit einem Ruck stand ich auf, schmiss den Stuhl oder Sessel, je nachdem was man zu einem Hocker mit sehr hoher Rückenlehne sagen wollte, nach hinten um, drehte mich zur Tür zu und wollte weggehen. Die Wut in mir richtete meine Nackenhaare auf, in meinem ganzen Körper prickelte es heiß: Diesen Befehl würde ich nicht annehmen, lieber würde ich sterben als mit Ulquiorra Schiffer ein Team zu bilden. „…du willst uns doch nicht etwa vorzeitig verlassen Grimmjow… Jaggerjack… Ich bin noch nicht fertig…“, die freundlichen Worte wirkten wie heiße Nadeln die sich tief in das Fleisch bohrten. Ich bemerkte, dass das prickeln in meinem Körper nicht von meiner Wut kam, es kam von Aizens Reiatsu. „Setz dich wieder hin…“ Ich ging einen Schritt weiter. Doch mehr Schritte waren nicht drin. Schmerzen überrollten mich wie eine Dampfwalze, die Luft zitterte und mein Sichtfeld verschwamm. Mein Bauch fühlte sich an als würde er auseinander gerissen werden, als würden die Innereien Explodieren und ihren Inhalt auf den ganzen Boden verteilen. Entsetzt viel ich auf die Knie, biss mir auf die Unterlippe um keinen mir nicht die Blöße zu geben und vor Schmerzen aufzuschreien, betrachtete mit wachsender Panik das Loch in meinem Bauch. Blasse Erinnerungen voller Angst und Panik durchströmten meinen Körper und drangen in meinen Geist ein, ich kniff die Augen zusammen. „Willst du dich… wirklich nicht setzen…?“ Aus meinem Mund quoll ein atemloses Keuchen hervor, als die Schmerzen ein letztes Mal zunahmen, beinahe unerträglich wurden, ehe sie verschwanden und ich kraftlos und zitternd zu Boden sackte. Aizen fuhr fort als sei nichts geschehen, genauso benahmen sich auch die restlichen neun Espada: „Euch wird jeweils ein Raum zugeteilt, mit einem angrenzenden Bad. Das Training wird zehn Tage dauern, am Ende dieser zehn Tage erwarte ich einen Bericht in dem ihr eure Fortschritte vermerkt. Espada Nummer Zehn und Nummer Fünf werden vom Training ausgeschlossen, da ich sie für weitere Vorbereitungen benötige.“ Als die letzten Worte von der Dunkelheit verschluckt waren, leerte der Brillenträger seine Tasse und erhob sich aus seinem Sessel. „Die Regeln darf die jeweils kleinere Zahl stellen. Gin wird euch die Zimmer zeigen.“ Ich hörte wie die Stühle zurückgeschoben wurden, ich sah sechzehn Füße an mir vorbeilaufen. Obwohl fast alle Espada draußen waren, war der Raum immer noch von einem gewaltigen Reiatsu gefüllt. Ich drückte mich mit den Armen hoch und zog die Knie an, dann setzte ich einen Fuß auf, wankte, drückte mich hoch und stand grade. In meinen Rücken bohrte sich ein Blick voller Verachtung, kurz darauf schritt Ulquiorra an mir vorbei, schweigend wie immer, die Hände in den Hosentaschen, und mit einer Körpersprache die mir mitteilte: „Ein Wort, und du bist tot.“ Die Zimmer befanden sich unter der Kuppe riesigen Kuppe von Las Noches, als sich die Tür öffnete und ich hinter Ulquiorra eintrat war es als wollte mich die Größe des Raumes erschlagen: Die Zimmerdecke war bestimmt sieben Meter vom Boden entfernt, auf der anderen Seite des Raumes stand ein riesiges Doppelbett mit einem Himmel den man bei bedarf zuziehen konnte, rechts davon ein Schrank an dessen Türen Spiegel angebracht waren. Links von mir führte eine Tür in ein Badezimmer, in dem es eine Badewanne, sowie eine Dusche gab. Im Gegensatz zu den Zimmern in denen wir sonst lebten war es mit Sonne durchflutet. Ich will nie mehr in mein altes Zimmer…, ging es mir durch den Kopf. Während ich den Raum bewunderte, ging Ulquiorra zum Schrank und öffnete Türen und Schubladen, wühlte in den Sachen herum und zog das ein oder andere Shirt heraus. Dann fand er meine Sachen, zerrte sie aus dem Schrank und schmiss sie achtlos auf den Boden. „Welcher Shinigami hat dir in den Kopf geschissen?! Was fällt dir ein mei-…!“, mein Wutausbruch wurde je von Ulquiorras Blick unterbrochen. Die eindringlichen grünen Augen bohrten sich eiskalt durch mich hindurch und jagten mir einen Schauer über den Rücken. Für einen kurzen Moment hielt ich den Atem an. Dann schritt ich energisch zu dem Schrank, mit der Schulter stieß ich meinen Zimmergenossen beiseite, wobei er eins seiner Shirts fallen lies, riss seine Schubladen auf und verstreute seine Kleidung ebenfalls auf dem Boden. Dann drehte ich mich zu ihm und erwiderte seinen bohrenden Blick. Er hatte sich nicht bewegt, er hatte dagestanden und mir zugesehen. Langsam sammelte ich Speichel in meinem Mund, zog die ganze Rotze aus meiner Nase… …und spuckte mitten auf eins von Ulquiorras Oberteilen. Die nächsten Momente kamen und gingen so plötzlich, dass alles aussah als würden die Farben ein Fest feiern und dabei betrunken um meinen Kopf herumtanzen. Ich sah Ulquiorras Hand, seine Finger wenige Zentimeter von meinem Schlüsselbein entfernt, Blut an meinem Körper hinab laufen und ich sah Gin. Er hatte mit seiner Hand das Handgelenk meines schwarzhaarigen Gegenübers umfasst, grinsend wie immer. Nachdem ich einige Zeit lang mein Blut angesehen hatte, schaute ich Gin an. Dann schweifte mein Blick zu meinem Zimmergenossen. Ich konnte keinen Finger rühren. „Ich freue mich schon besonders auf euren Bericht…“, sagte der weißhaarige mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und lies Ulquiorra los. Dann war er auch schon verschwunden und ich stand mit meinem verhassten Partner allein im Zimmer. „Du schläfst auf dem Boden…“ es waren die ersten Worte an diesem tag, die ich von ihm hörte, und sie gefielen mir gar nicht. Langsam lief das Blut meine Brust hinab und tropfte in das Loch in meinem Bauch. „Komm mir nicht in die Quere… Verschwinde aus dem Zimmer wenn ich mich umziehe… Halt deine Schnauze…. Das sind die Regeln.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)