Bis(s) die Liebe siegt von abgemeldet (Knöpft direkt an das 4. Buch) ================================================================================ Kapitel 26: Viele Überraschungen -------------------------------- Hallo meine lieben Leser :) Ja es ist endlich soweit. Mein letztes Kapitel ist fertig. Es ist irgendwie ein komisches Gefühl jetzt zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt alles erzählt ist. Aber wie ihr ja schon wisst, plane ich bereits eine Fortsetzung meiner Geschichte und den Epilog bekommt ihr ja natürlich auch noch :) Ich hoffe das neue Kapitel gefällt euch und ich möchte ganz viele Kommis :D :D :D Viel Spaß beim Lesen --------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 26- Viele Überraschungen Als ich Renesmee in ihr Bett legt, seufzte sie auf, kuschelte sich aber direkt in ihre Decke ein. Ich strich ihr kurz mit den Fingern über die Wange, bevor ich die Tür hinter mir zu machte. Als ich ins Wohnzimmer kam, war ich leicht verwirrt. Edward war nicht da. Nachdem ich ihn auch in der Küche und in unserem Schlafzimmer nicht gefunden hatte, lief ich nach draußen, aber selbst auf unserer Terrasse saß er nicht. Wo war er nur und warum hatte er mir nicht Bescheid gesagt? Je weiter ich mit meinen Gedanken abschweifte, desto mehr Sorgen machte ich mir. War ihm was zugestoßen? Aber das konnte nicht sein. Wir waren hier allein auf der Insel und selbst das Wasser konnte ihn nicht umbringen. Es sei denn, auf unserer Insel ist ein Feuer und er ist dort hinein geraten. Schnell schüttelte ich mit dem Kopf. Daran dürfte ich nicht denken. Mit zitternden Händen holte ich mein Handy aus der Tasche. Gerade als ich seine Nummer wählen wollte, schlangen sich zwei starke Arme um meine Taille. Erschrocken drehte ich mich zu ihm um. „Wo warst du?“ funkelte ich ihn an. Er sah mich verwirrt an. Seine Augen leuchteten und seine Umarmung wurde nur noch fester. „Ich habe den Schatz vergraben, warum fragst du?“ Er sprach so ruhig und gelassen, dass ich immer wütender wurde und mich richtig zusammenreißen musste, um ihn nicht weiter böse anzufunkeln. „Das fragst du wirklich?“ fragte ich ihn noch leicht gereizt. „Liebes, warum regst du dich denn so auf?“ Der Mann konnte einen wirklich um den Verstand bringen. „Warum ich mich aufrege? Weil mein lieber Mann ohne ein Wort verschwunden war und ich mir verdammt noch mal Sorgen gemacht habe“, platze es aus mir raus. Quälend langsam hob Edward seine Arme und legte dann seine Hände an meine Wangen. „Es tut mir leid, dass ich dir nicht Bescheid gesagt habe. Ich dachte, ich wäre schneller hier und du würdest es nicht mitbekommen. Es war dumm von mir.“ Seine Lippen kamen mir bedrohlich nahe und er wusste, welche Wirkung das auf mich hatte. Ich versuchte mich zusammen zu reißen und diesem tollen Geruch zu widerstehen. Aber seine Lippen, die nun jede Stelle meines Gesichtes mit leichten Küssen bedeckten, konnte ich nicht stand halten. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und zog ihn noch näher an mich. Seine Lippen verzogen sich zu einem frechen grinsen, was ihn aber nicht davon abhielt mich weiter zu küssen. Seine Finger fuhren sanft an meinen Seiten hoch und runter. Ich seufzte leicht auf. Mit einer schnellen Bewegung hob er mich hoch. Ich schlang meine Beine um seine Mitte und immer noch küssend liefen wir in den kleinen Wald hinein. Er hatte sich nicht ein einziges Mal von mir gelöst und nach wenigen Metern, blieb er stehen. Ich spürte, wie er mich gegen etwas Hartes drückte. Ohne mich umzusehen wusste ich, dass es eine Palme war. „Weiß du eigentlich wie sexy du aussiehst, wenn du böse bist?“ raunte er mir ins Ohr, als er kurz seine Lippen von meinen löste. Ich war nicht fähig zu sprechen und glitt mit meinen Fingern an seinem Rücken auf und ab. Ein leises knurren war seine Antwort auf diese Liebkosungen. Mit einem Griff zerriss ich ihm sein Hemd und ließ es achtlos auf den Boden fallen. Langsam fuhr ich mit meinem Fingernagel die Konturen seiner Brust und seines Bauches nach. Sein Knurren wurde lauter und unbeherrschter. „Bella du machst mich wahnsinnig“, raunte er wieder nah an meinem Ohr. Ich spürte, wie er mit seiner Zunge an meinem Ohr entlang fuhr und mit der Hand unter mein Shirt ging. Schneller als ich gucken konnte, lag mein Shirt nun zerrissen auf dem Boden. Ich konnte in Edward’s dunklen Augen das Verlangen und die Lust deutlich erkennen. Mir ging es nicht anders. Langsam fuhren seine Finger zu meiner Mitte, die immer heißer wurde und pochte. Schnell hob er meinen Rock hoch und befreite die Stille, zu der er jetzt unbedingt wollte. Nach einigen Minuten lagen wir keuchend nebeneinander. Edward spielte mit einer Strähne und sah mir tief in die Augen. „Ich konnte mich gerade wirklich nicht beherrschen“, sprach er leise. Verwirrt schaute ich ihn an. Hatte ich ihm einen Grund gegeben, die Situation erklären zu müssen? Ich fing laut an zu lachen, während ich mit eine Hand auf seine Wange legte. „Du brauchst nichts erklären. Ich wollte es in diesem Moment genauso sehr wie du auch.“ Er legte seinen Arm um mich und zog mich näher an sich ran. Wir lagen ewig so da, bis die Sonne langsam am Horizont hinaufstieg. Mit einem leichten stöhnen löste ich mich von ihm. „Wir sollten nach Hause gehen. Unser kleiner Wirbelwind wird gleich wach und ist bereit für das große Abenteuer.“ Ich grinste ihn frech an während ich ihm meine Hand hinhielt. „Sind wir denn auch schon für dieses Abenteuer bereit?“ Er zog mich an seine Brust und küsste mir das Haar. „Danach wird uns wohl keiner Fragen, mein Lieber und nun los.“ Ich gab ihm noch einen leichten Klaps auf dem Po und lief los. Hinter mir hörte ich ein leises Knurren und schon wurde ich durch die Luft gewirbelt. „Edward lass mich bitte sofort runter, sonst.“ „Sonst was?“ „Sonst werde ich dich die nächsten Tage nicht nur ansatzweise an mich ran lassen.“ Ich musste mir ein Lachen verkneifen, denn er wusste genauso gut wie ich, dass schon sein Duft mich berauschte. „Das hältst du sowieso nicht aus“, sprach er während er versuchte nicht laut zu lachen. „Oh doch das kann ich und nun lass mich bitte runter.“ Nun konnte er das Lachen nicht mehr für sich behalten und stellte mich auf meine Füße ab. „Dann wollen wir mal sehen, wie lange du das aushältst“; sprach er mit seiner verführerischen Stimme. Er beugte sich zu mir vor und als ich seinen Duft roch, drehte ich mich schnell um und lief zum Haus. Als ich dort angekommen war, atmete ich noch einmal tief ein. So müsste ich das wohl die nächsten Tage machen, damit ich nicht schwach wurde. „Na läufst du vor mir weg.“ Er legte gerade seine Hände auf meinen Bauch und küsste meine Schulter, als mich wieder sein Duft erwischte. Mühsam befreite ich mich aus seiner Umarmung und ging in unser Ankleidezimmer. Das ist gerade noch mal gut gegangen. Eine Sekunde länger und ich hätte ihm nicht widerstehen können. Natürlich kam er mir direkt nach und beobachtet mich dabei, wie ich mich anzog. Ein breites Lächeln zierte sein Gesicht. Er wusste genau, was er damit bei mir anrichtete. So schnell ich konnte zog ich mir einen Rock und ein Top an. Ich wollte keine Minute länger in diesem Zimmer bleiben. Als ich den Raum verließ hörte ich das leise Glucksen meines Mannes. Es dauerte nicht lang, da stand er wieder hinter mir. „Machst du Renesmee für ihr Abenteuer fertig, dann bereite ich schon mal das Frühstück vor.“ Er flüsterte es mit seiner Samtweichen Stimme genau in mein Ohr. Ich spürte wie mir ein leichter schauer über den Rücken lief. „Ja das mache ich. Aber sag mal, welchen Schatz hast du denn für sie versteckt. Wir haben gar nicht darüber gesprochen, was wir verstecken wollen.“ „Nur so Kleinigkeiten. Nicht so wichtig.“ Er war schon auf dem Weg in die Küche, als ich mich kurz räusperte. „Edward, was hast du versteckt?“ Ich wusste, dass es nicht so eine Kleinigkeit war, wie er sagte. Dafür verhielt er sich zu merkwürdig. Er wollte es überspielen, aber ich wollte ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Mit langsamen Schritten näherte er sich mir wieder. „Liebes, glaub mir, es ist wirklich nichts Großartiges. Lass dich einfach genau wie unsere Tochter überraschen.“ Er beugte sich zu mir vor und wollte mich küssen, aber ich hatte mir was vorgenommen und drehte meinen Kopf schnell zur Seite. „Du hast es nicht vergessen“, sprach er leise, als er wieder in die Küche lief. Langsam öffnete ich die Tür zu Renesmee’s Schlafzimmer. Als ich sie in ihrem Bett liegen sah, erschrak ich. Sie hatte ihre Augen nur leicht geöffnet und ihre Wangen glühten. Mit großen Schritten lief ich auf sie zu und kniete mich neben ihr Bett. „Kleines, was ist los?“ Ich hörte ein leises Wimmern. Sie drehte sich langsam zu mir. „Momma mir tut der Bauch so weh.“ Langsam tastete ich mit der Hand über ihren Bauch. Dieser war etwas dicker, als üblich. Vorsichtig streichelte ich darüber und wieder hörte ich ein leises Wimmern. „Komm Kleines, wie gehen mal zu Daddy.“ Ich befreite sie von ihrer Decke und bettete sie dann vorsichtig auf meinen Armen. Langsam lief ich mit ihr in die Küche. „Edward“, rief ich ihn leise. Mit hochgezogener Augenbraue kam er auf uns zu. „Prinzessin, was ist los?“ Er hatte ihr wohl direkt angesehen, dass sie sich nicht gut fühlte. Mit Tränen in den Augen antwortete sie ihm. „Daddy mein Bauch tut so weh.“ Auch er tastete ihn vorsichtig ab. Fieberhaft überlegte er, was sie haben könnte. Ohne ein Wort zu sagen, lief er zu unserem Kühlschrank. Ich hörte wie er die Tür öffnete und sie dann mit voller Wucht wieder zu schlug. Mit einer kleinen Packung kam er wieder zu uns zurück. „Sie hat nur was Falsches gegessen. Das wird gleich wieder besser sein. Ich mach dir jetzt einen Tee und dann isst du nur ein trockenes Brötchen, ok?“ Vorsichtig nickte sie. „Und wenn du dann wieder fit bist, werden wir einen Schatz suchen.“ Er zwinkerte ihr zu. „Daddy können wir das morgen machen? Dann geht es mir bestimmt besser. Ich fühle mich heute nicht bereit für das Abenteuer.“ Sie sah uns traurig an und wieder fanden kleine Tränen einen Weg über ihre Wange. Sofort wischte ich sie weg. „Kleines, das können wir immer noch nachholen. Du musst jetzt erst wieder gesund werden.“ Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und ließ mich mit ihr auf der Couch nieder. Sofort kuschelte sie sich wieder eng an mich. Sanft fuhr ich mit den Fingern über ihren Rücken. Ihr Wimmern wurde immer weniger und ihr Atem wurde ruhiger. Edward ging wieder zurück in die Küche und murmelte was vor sich hin. Ich konnte ihn nicht richtig verstehen. Wahrscheinlich war er ein wenig enttäuscht, dass es heute mit der Schatzsuche nichts wird. Sicherlich hatte er sich viel Mühe gemacht, den Schatz gut zu verstecken. Nach nur ein paar Minuten kam er mit einer Tasse Tee und einem trockenen Brötchen wieder zu uns. Er stellte beides vor uns ab und wickelte dann eine Decke um Renesmee. „Daddy es tut mir leid“, sprach sie leise. Er streichelte ihren Kopf. „Mach dir keine Sorgen Prinzessin. Wir holen das morgen einfach nach.“ Aufmunternd lächelte er sie an und ließ sich neben uns nieder. Während er ihr die Tasse Tee reichte, fuhr er mit der anderen Hand über ihre Wange. „Gleich wird es dir wieder besser gehen“, versprach er ihr. Vorsichtig nippte sie an der dampfenden Tasse. Kurz verzog sie ihr Gesicht, pustete dann kurz rein und nahm noch einen Schluck. Mit jedem Schluck, der ihre Kehle hinunter lief, wurden ihre Augen klarer. Edward nahm ihr die Tasse ab und reichte ihr das Brötchen. Sie nahm einen kleinen Bissen und kaute dann darauf rum. Auf einmal warf sie ihr Brötchen weg und sprang von meinem Schoß. Erschrocken schaute ich ihr hinter her, wie sie gerade zum Badezimmer rannte. Fragend drehte ich mich zu Edward. „Gleich wird es besser sein. Der Orangensaft von gestern war schlecht. Ich habe ihr ein paar Tropfen in den Tee getan.“ Entschuldigend sah er mich an. Kurz lächelte ich ihn an und legte meine Hand auf seine Wange. „Ich werde mal eben nach ihr sehen.“ Kurz hielt ich in meiner Bewegung inne und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Ich hatte meinen Vorsatz nicht vergessen, aber dennoch hatte ich jetzt das Bedürfnis ihm nahe zu sein. Sein schiefes Lächeln zierte sein Gesicht. Mit schnellen Schritten lief ich zu unserem Badezimmer und konnte schon vor der Tür das Schluchzen von Renesmee hören. Besorgt öffnete ich die Tür und sah sie vor der Toilette sitzen. Ein beisender Geruch empfing mich. Ich setze mich neben meiner Tochter und legte einen Arm um ihre Schulter. „Geht es wieder?“ fragte ich sie vorsichtig. Sie ließ sich in meine Arme fallen und das Schluchzen wurde wieder lauter. Ich zog sie auf meinen Schoß und wiegte sie, wie ich es schon damals gemacht habe, als sie noch kleiner war. Ich zog sie etwas höher und küsste ihr Tränen weg. „Kleines, dir wird es jetzt schnell besser gehen. Du brauchst nicht weinen.“ Ich stand mit ihr zusammen auf, betätigte schnell die Toilettenspühlung und verließ das Badezimmer. Gemeinsam mit ihr auf dem Arm, ging ich wieder ins das Wohnzimmer und ließ mich wieder neben Edward nieder. Sofort wickelte er sie wieder in ihre Decke und reichte ihr die Tasse mit dem heißen Tee. Es war eine andere Tasse. Ich musste leicht schmunzeln. Renesmee pustete kräftig in die Tasse und wieder nahm sie einen großen Schluck. Langsam schluckte sie ihn runter und reichte dann ihrem Vater wieder die Tasse. „Geht es dir schon ein wenig besser, Prinzessin?“ Sie nickte kurz, bevor sie sich wieder an mich kuschelte. „Können wir heute Nacht am Strand schlafen?“ Sie schaute uns beide mit ihren großen schokoladenfarbenden Augen an. Wieder lächelte ich leicht. Sie wusste genau, dass wir bei diesem Blick nicht nein sagen konnten. „Meinst du denn, dass du das kannst?“ Edward musterte seine Tochter und strich mit seinen Fingern über ihre Wange. „Bis heute Abend ruhe ich mich aus und dann laufen wir zum Strand. Machen ein Lagerfeuer, Daddy du spielst auf der Gitarre und ihr erzählt mir Geschichten. Dann geht es mir morgen bestimmt wieder ganz gut und ich kann den Schatz suchen.“ Sie grinste uns hämisch. Gegen ihren Plan konnten wir nichts sagen. Das wäre sicherlich ein schöner Abend und ich hatte Edward noch nie Gitarre spielen gehört. Hatte er überhaupt eine mit? Fragend sah ich ihn an. „Wenn du heute Abend wieder gesund bist, können wir das gern machen.“ Er lächelte uns beide an und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Hast du überhaupt eine Gitarre dabei?“ fragte ich ihn leise. „Ja Liebes, die habe ich dabei. Ich wollte dir ja auch mal mein Talent beim Gitarre spielen zeigen.“ Arrogant zog er seine Augenbrauen in die Höhe. Kurz darauf lächelte er mich aber und erhob sie. „Wo willst du hin?“ Ich war enttäuscht, dass er nicht bei uns sitzen blieb. „In die Küche. Wollte sie ein wenig aufräumen bevor Jean und Pablo gleich wieder kommen.“ Und schon war er in der Küche verschwunden. Kurz darauf hörte ich ihn wieder was murmeln, dann war wieder Ruhe und dann murmelte er wieder was. Führte er nun Selbstgespräche? „Edward, führst du Selbstgespräche?“ Ich fing leise an zu Glucksen und Renesmee tat es mir gleich. Kurz darauf erschien sein Kopf im Türrahmen. „Nein, wie kommst du darauf?“ „Na ja ich meinte dich reden gehört zu haben.“ Ich musste immer noch grinsen. Edward schüttelte mit dem Kopf und war wieder in der Küche verschwunden. Der Nachmittag verlief sehr ruhig. Renesmee schlief immer mal wieder ein und Edward und ich schauten fern. Wir schenkten dem Fernsehprogramm aber beide keine große Bedeutung. Viel mehr genossen wir die Ruhe und die Zweisamkeit. Ab und zu beobachteten wir auch Renesmee beim schlafen. Sie träumte etwas und murmelte etwas Unverständliches. Ich wusste genau, dass Edward sehen konnte, was Renesmee träumte, aber als ich ihn danach fragte, schüttelte er nur leicht mit dem Kopf und grinste vor sich hin. Es wurde langsam schon dunkler, als Renesmee wach wurde. Sie streckte sie und schaute mich und Edward verschlafen an. Nachdem sie sich an das Licht gewöhnt hatte, rieb sie sich die Augen und richtete sich auf. „Ich möchte jetzt zum Strand“, verkündete sie und befreite sich von der Decke. Edward und ich musterten sie eindringlich. „Hast du denn kein Bauchweh mehr?“ Edward strich vorsichtig mit den Fingern über ihren Bauch und sie schüttelte energisch den Kopf. „Nein mir geht es wieder gut. Ich ziehe mir jetzt was für den Strand an und dann gehen wir.“ Ich wunderte mich sehr über ihre Entschlossenheit, aber sie schien wirklich wieder gesund zu sein. „Beeile dich Kleines, dann können wir den Sonnenuntergang noch sehen.“ Sie drehte sich noch einmal zu mir um und nickte. Gemeinsam mit Edward packte ich ein paar Decken, eine dickere Jacke, sowie Essen und Getränke für Renesmee in einen Korb. Nach wenigen Minuten stand Renesmee gemeinsam mit ihrem großen Plüsch Wolf vor uns in der Küche. Sie drückte ihren Wolf zärtlich an sich und streichelte ihm immer wieder über den Kopf. Ob sie gerade an Jake dachte? Ich bekam ein schlechtes Gewissen, dass ich sie solange von Jake trennte. Die beiden waren wirklich ein Herz und eine Seele und ihr bester Freund und großer Bruder fehlte ihr sicherlich sehr. „Möchtest du vielleicht Jake gleich anrufen?“ fragte ich sie vorsichtig. Eine einzelne Träne verließ ihr Auge und sie nickte zaghaft. Ich nahm sie auf den Arm und dann liefen wir schweigend zum Strand. Edward hatte den Korb, sowie seine Gitarre in den Händen und lief neben uns. Als wir am Strand angekommen waren, breiteten wir eine große Decke aus und setzen uns darauf. Edward suchte Holz zusammen, damit wir ein Lagerfeuer machen konnten. Erstaunlich schnell war er wieder bei uns und stapelte das Holz fachmännisch. Ein leises zischen verriet das Streichholz, was Edward gerade entzündet hatte. Dadurch, dass das Holz trocken war, dauerte es nicht lang und der Holzstapel erleuchtete lichterloh. Die verschiedensten Farben spiegelten sich darin und kleine Funken suchten ihren Weg. Renesmee beobachtete es mit großen Augen und kuschelte sich sogleich näher an mich. Ich packte eine weitere Decke aus dem Korb um sie über Renesmee auszubreiten. „Momma, darf ich Jake anrufen?“ Sie schaute mich flehend an. Edward reichte ihr sein Handy. „Du musst es direkt an dein Ohr halten. Gleich wirst du Jake hören.“ Er lächelte sie an, während sie schnell das Handy an ihr Ohr hielt. „Hallo Jake hier ist Nessie“, sprach sie leise, fast schon so als würde sie sich schämen. Ich konnte Jake’s Freudenschrei deutlich hören. „Ja uns geht es sehr gut, obwohl ich heute Morgen ein wenig Bauchschmerzen hatte, aber jetzt ist alles wieder gut. Ich vermisse dich Jake.“ Sie flüsterte immer noch und ich konnte die leichte röte in ihrem Gesicht deutlich erkennen. Jake sagte ihr, dass er sie auch furchtbar vermissen würde und das er jeden Tag an sie dachte und sich darauf freut, bald wieder mit ihr zu spielen. Während ich das Feuer beobachtete hörte ich, wie sie ihm von den Delfinen erzählte. Sie sprachen eine Ewigkeit, bis sie mit einem glücklichen Lächeln Edward das Handy reichte. Während die Sonne unterging, spielte Edward mir unbekannte Melodien auf seiner Gitarre. Eigentlich wollte ich die Sonne beobachten, aber Edward beim Spielen zu beobachten war um einiges interessanter. Es schien, als sei er in seiner eigenen Welt abgetaucht. Seine Augen funkelten und er lächelte zufrieden. Ja ich fühlte mich immer noch wie frisch verliebt, wenn ich ihn anschaute. Renesmee sagte die ganze Zeit nicht ein einziges Wort. Als sie mir ihre Hand an den Hals legte, konnte ich sehen, wie glücklich sie war und wie sehr sie diesen Abend genoss. Während ich der Melodie lauschte und Edward in sein perfektes Gesicht schaute, streichelte ich Renesmee durch die Haare. Dieser Moment war einfach vollkommen. Mit einer Leichtigkeit, schob ich mein Schutzschild an die Seite und sprach in Gedanken zu Edward. „Danke für diesen tollen Urlaub. Ich liebe dich.“ Sofort drehte er seinen Kopf in meine Richtung. Sein Blick war voller Liebe, Zufriedenheit, Geborgenheit und ja er schaute mich auch glücklich an. Er brauchte nichts zu sagen, denn ich konnte an seinen Augen sehen, dass er genauso wie ich fühlte. Unbewusst drückte ich Renesmee ein Stück näher an mich. Die Melodie endete und Edward legte seine Gitarre vorsichtig, in die dafür vorgesehen Tasche. Nachdem er alles verpackt hatte, setze er sich hinter uns und beobachtete mit uns den Sonnenuntergang. Fest umschloss er uns in seinen Armen und hauchte uns beiden einen Kuss auf die Haare. Man konnte nur das Rauschen des Meeres hören. „Daddy, erzählst du mir eine Geschichte?“ Renesmee klang leise, schon bald vorsichtig, als wenn sie Angst hätte, was zu zerstören. „Welche möchtest du denn hören?“ Auch Edward sprach so leise und vorsichtig, wie Renesmee es kurz vor ihm getan hat. „Eine Schöne.“ Ich hörte ihr leises Kichern und Edward schnaubte leise. „Lass mich kurz überlegen“, sprach er nachdenklich. Es musste für ihn schwer sein, eine gute Geschichte zu finden. Aber sicherlich konnte er in ihren Gedanken lesen, welche Richtung diese Geschichte einnehmen sollte. Kurz räusperte er sich, hauchte mir noch einen Kuss auf die Schläfe und fing dann an. „Vor einer langen Zeit gab es ein hübsches und sehr schüchternes Mädchen. Sie war neu in der Stadt und wurde von jedem beobachtet. Dabei fühlte sie sich sehr unwohl, denn dadurch fiel jedem direkt auf, dass sie ein Problem mit ihrem Gleichgewicht hatte. Jede Gefahr zog sie magisch an.“ Ich wollte mich zu ihm umdrehen, aber seine Umarmung ließ dies nicht zu. Machte er sich gerade über mich lustig? Ich knurrte ihn leise an, worauf er aber nur leise kicherte. Ohne zu zögern erzählte er weiter. „In dieser Stadt gab es auch einen schönen und liebevollen Mann. Er war zu der Zeit aber nicht sonderlich von sich überzeugt. Machte sich immer Vorwürfe. Als er dieses Mädchen zum ersten Mal gesehen hatte, veränderte sich sein Leben. Er hatte das Gefühl sie immer beschützen zu müssen. Bevor ihr etwas zustoßen konnte, war er an ihrer Seite. Von Tag zu Tag kamen sie sich immer näher, aber sie wussten, dass ihre Liebe keine Zukunft hatte. Nachdem dieser junge Mann feststellte, dass er nicht gut für sie ist, versuchte er sich von ihr fern zu halten, aber beide litten darunter und waren nicht mehr richtig anwesend. Beide hielten es vor Sehnsucht nicht mehr aus und so reiste das junge und liebevolle Mädchen ihrem Traumprinzen hinterher und dieses Mal war sie es, die ihm das Leben rettete, denn er war dabei eine große Dummheit zu begehen, aber sie war an seiner Seite und half ihm. Sie war so uneigennützig, denn auch sie setze ihr Leben auf das Spiel.“ Kurz hielt er inne und hauchte mir einen Sanften Kuss auf die Schläfe. Ich spürte wie schwer es ihm fiel, darüber zu reden, aber umso gerührter war ich, wie er unsere Geschichte erzählte. Mit so viel Liebe. Gekonnt ließ er die schlimmen Ereignisses unseres gemeinsamen Lebens heraus. Das würde Renesmee sicherlich nur Angst bereiten. Wieder räusperte er sich kurz. „Sie nahmen eine schwierige Hürde, aber sie schafften es. Gemeinsam. Zusammen gingen sie wieder zu ihren Familien und genossen ihre Zweisamkeit. Sie waren nicht ein Paar wie jedes andere. Sie waren anders. Ein neuer Freund versuchte sich zwischen die beiden sich liebenden Menschen zu stellen, denn auch er liebte dieses junge, hübsche und liebevolle Mädchen. Nach einer kurzen Zeit hatte sie sich für ihren Beschützer entschieden, denn für den anderen Mann empfand sie nur freundschaftliche Liebe. Ihr Glück wurde ihnen nicht lange gegönnt, denn jemand wollte diese Liebe zerstören. Zusammen mit seiner Familie und ihren besten Freunden kämpften sie gegen diese Personen und gewannen. Nun hofften sie, dass sie ihre Liebe leben konnten. Nachdem der Mann wusste, dass sie die Frau seines Lebens war, machte er ihr einen Antrag. Sie war erschrocken und antwortete ihm nicht direkt. Aber nachdem sie einige Kompromisse eingegangen waren, nahm sie voller Freude und Glück seinen Antrag an. Die Vorbereitungen für die Hochzeit liefen auf Hochtouren und sie verbrachten einen wunderschönen und glücklichen Tag. Sie wollten gemeinsam bis an ihr Lebensende zusammen sein.“ Wieder hörte er kurz auf. Ich spürte das Renesmee neugierig zu hörte. Viel zu spannend war es nun für sie. An Schlafen war jetzt nicht zu denken. „Daddy, welche Kompromisse gingen die beiden verliebten ein?“ fragte sie neugierig. Ich spürte wie Edward sich kurz verkrampfte. „Erzähl es ihr ruhig“, bat ich ihn leise. „Der junge Mann sollte das hübsche und liebevolle Mädchen verwandeln, denn der Mann war kein Mensch.“ Er wurde zum Ende des Satzes immer leiser und es war nicht mehr als ein flüstern. Renesmee hörte immer noch neugierig zu. Sie sagte nichts auf seinen letzten Satz. „Als sie ihre Hochzeit gefeiert hatten, fuhren sie in den Urlaub. Sie hatten eine wunderschöne Zeit auf einer kleinen Insel, bis das Mädchen krank wurde und sie wieder nach Hause mussten. Als sie zu Hause ankamen, stellte sich heraus, dass die beiden ein Kind erwarteten. Nach nur wenigen Wochen, erblickte die schönste, liebevollste und tollste Tochter, die sie sich wünschen konnten, das Licht der Welt und so lebten sie nun für immer zusammen und nichts und niemand konnte dieses Glück zerstören.“ Es war für eine Zeitlang ruhig und keiner wagte ein Wort zu sagen. Ich spürte, dass diese Geschichte ein Liebesbeweis an mich und Renesmee war und ich war sehr gerührt. „Daddy“, Renesmee flüsterte. „Ja Prinzessin.“ Edward schaute auf das Meer hinaus. In dieselbe Richtung wie ich. „Das war die Geschichte von dir und Momma, oder?“ Ich musste schmunzeln. Unsere Tochter war mehr als schlau und natürlich würde sie die Geschichte erkennen. „Ja, du hast rechst, Kleines.“ Ich antwortete für ihn, denn ich spürte, dass er gerade zu sehr in seiner Gedankenwelt war. Dachte er an unsere gemeinsame Zeit, an alle Höhen und Tiefe? „Ich liebe euch beiden so sehr. Ich will keine anderen Eltern als euch.“ „Austauschen kannst du uns auch nicht“, scherzte ich leise. „Wir lieben dich auch. Sehr sogar und geben dich für nichts und niemanden mehr her.“ Wieder versuchte ich sie näher an mich zu drücken. Ihr Atem wurde langsamer und nach und nach glitt sie in den tiefen Schlaf. Edward löste sich von uns und stand auf. Fragend schaute ich ihn an. „Leg sie doch vorsichtig auf die Decke, dann können wir uns gemütlich neben sie legen und die Sterne beobachten.“ Er lächelte mein geliebtes Lächeln und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Berg Kissen und Decken. Hatte er die ganzen Kissen mitgebracht? Ich konnte mich nicht daran erinnern, diese in den Korb gesteckt zu haben. Während ich Renesmee auf die Kissen bettete und sie mit einer weiteren Decke zudeckte, sah ich im Augenwinkel, wie Edward mehrere Fackeln um unseren Platz verteilte. In Windeseile hatte er sie angezündet und setzte sich dann mit einem zufriedenen Lächeln neben mich. „Gefällt es dir?“ flüsterte er leise, als er meine Wange küsste. „Natürlich gefällt es mir. Du bist bei mir, unsere Tochter ist da, was wünscht man sich mehr?“ Ich kuschelte mich in seine Arme und sah hinauf zum Sternenhimmel. Es schien mir, als wenn die Sterne nur für uns leuchten würden. Ich konnte erst kein eindeutiges Muster erkennen, sie hingen einfach so am Himmel und leuchteten. Nach längerem hinsehen, bildete ich mir ein, ein Herz zu erkennen. Ich zog meine Stirn in falten und musterte das Bild eindringlich. „Was siehst du dort oben?“ Seine samtweiche Stimme holte mich aus meinen Gedanken raus. Wie von selbst fuhr ich mit meiner Hand hoch und deutete auf das Bild. „Siehst du in dem Sternenbild auch ein Herz oder bilde ich es mir ein?“ fragte ich ihn vorsichtig. Ich wollte nicht, dass er sich über mich lustig macht. Sein Blick folgte meinen und nach einer kurzen Zeit nickte er zaghaft. „Ja ich glaube du hast recht. Ich sehe auch ein Herz.“ Wieder küsste er meine Wange und zog mich noch ein Stück näher an sich. Gemeinsam schauten wir jetzt nach oben und versuchten weitere Bilder zu finden, als auf einmal eine Sternschuppe sich ihren Weg suchte. Erschrocken atmete ich tief ein. Noch nie zuvor hatte ich eine Sternschnuppe gesehen. Edward knabberte an meinen Ohr, als er mir leise etwas zuflüsterte. „Wünsch dir was.“ „Ich habe keinen Wunsch“, sprach ich genauso leise. „Irgendwas fällt dir sicherlich ein.“ „Nein ich habe alles, was ich mir je gewünscht habe.“ Ich drehte mich zu ihm um, schaute in seine wunderschönen Augen und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Die Sonne ging langsam auf. Edward und ich lagen immer noch neben Renesmee. Wir hatten uns kein Stück bewegt. Genossen einfach nur den Moment. Ich hoffte, dass es Renesmee heute wieder besser ging, so dass wir die Schatzsuche machen konnten. Gestern war Edward sehr enttäuscht gewesen, dass wir sie nicht machen konnten. Warum war es ihm so wichtig und was hatte er in die Schatztruhe gelegt? Wir hatten schon vor einigen Tagen, bei einem Nachtspaziergang das Versteck ausgesucht und in der gleichen Nacht die Karte geschrieben. Ich hörte ein leises murmeln, als ich wieder in Edward‘ Augen versank. Mit einer schnellen Bewegung drehte ich mich zu Renesmee um. Sie streckte sich gerade als ich ihr in die Augen sah. Ein zufriedenes Lächeln zierte ihr Gesicht. „Guten Morgen Momma und Daddy. Das war eine tolle Nacht.“ Immer noch mit einem Lächeln im Gesicht kuschelte sie sich an mich. „Kleines du musst gleich aufstehen. Wir wollen heute die Schatzsuche machen. Hast du Lust?“ Sofort sprang sie auf und hüpfte vor uns auf und ab. „Oh ja. Bitte können wir sofort anfangen?“ Unsere Tochter war nicht mehr zu bremsen. Edward und mir entwich ein leises lachen. „Prinzessin, ganz langsam. Du solltest erst einmal frühstücken.“ Edward zog im gleichen Moment den Korb zu sich und wühlte darin rum. Mit einem schnellen Handgriff holte er ein paar Orangen heraus und dazu noch die Saftpresse. Er hatte wirklich an alles gedacht. Danach holte er Müsli und ein paar Äpfel heraus. „Später bekommst du ein richtiges Frühstück, aber das sollte für den Anfang reichen.“ Er grinste sie an und fing an die Orangen auszupressen. Renesmee hatte sich wieder neben mich gesetzt und beobachtete ihren Vater. Genau wie ich. Er bereitete ihr Frühstück mit so viel Hingabe zu, dass man ihm Stunden lang zuschauen konnte. Nach und nach reichte er ihr Müsli und auch die abgeschälten Äpfel. Sofort machte sie sich darüber her und nach nur wenigen Augenblicken war alles in ihrem Bauch verschwunden. „Können wir jetzt los?“ Sie stand wieder neben uns und konnte es nicht mehr abwarten. Lachend packten wir unsere Sachen wieder zusammen und liefen gemeinsam zu unserem Haus. Wir mussten noch die Karte holen, denn ausgerechnet diese hatten wir vergessen. Schnell stellten wir unseren Korb ab und gaben Renesmee die Karte. Sofort faltete sie das zerfetzte Papier auseinander und ihre Augen wurden immer größer. „Was soll das heißen?“ Sie legte ihren Kopf schief und begutachtete die Karte genau. „Das ist unser Haus, oder?“ Edward stand hinter unserer Tochter und schaute mit ihr auf die Karte. „Das ist richtig, Prinzessin.“ „Dann müssen wir jetzt also aus unserem Haus und direkt links laufen, richtig?“ „Genau richtig erkannt.“ Er streichelte ihren Kopf, beugte sich etwas zu ihr runter und hauchte ihr einen Kuss auf das lockige Haar. Unsere Tochter war wirklich schlau und ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie es so schnell heraus finden würde. Edward nahm meine Hand und nun liefen wir ihr hinter her. Sie lief direkt an unserem Haus links ab. Dieser Weg führe in unseren Palmenwald. Der Wald war schon sehr groß, auch wenn er auf einer Insel war. Immer wieder schaute Renesmee auf die Karte und lief schnell weiter. Es war schön sie dabei zu beobachten mit wie viel Begeisterung sie bei der Sache war. „Daddy muss ich jetzt rechts oder links? Dieser Stein ist in der Karte eingezeichnet, aber ich weiß nicht weiter.“ Sie schaute uns traurig an und Edward eilte zu ihr. „Sieh mal, der Stein liegt direkt vor dir und etwas weiter rechts steht die große Palme. Die ist auch in der Karte eingezeichnet. Es sind immer die wichtigsten Merkmale auf der Karte zu sehen.“ Ihr Kopf ging nach rechts und wieder auf die Karte. Mit langsamen Schritten lief sie zu der großen Palme, schaute wieder auf die Karte und suchte dann den nächsten Anhaltspunkt. Ich wusste noch genau, dass wir als nächstes zu dem kleinen See liefen, aus dem der Fluss entsprang, der an unserer Terrasse vorbei führte. Renesmee überlegte Fieberhaft, wie es jetzt weiter ging. Sie drehte sich um ihre eigene Achse und schaute sich alles genau an. Kurz schaute sie wieder auf die Karte und drehte sich dann zu ihren Vater. „Wir müssen jetzt in die Richtung, oder? Denn da ist der kleine See und der ist auch in der Karte eingezeichnet.“ Edward grinste sie liebevoll an und nickte kurz. Renesmee lief direkt drauf los und wieder folgten wir ihr. Als wir an dem kleinen See angekommen waren, ließ sie wieder ihren Blick schweifen. Ich wusste, dass es nicht mehr weit war, bis zu dem Versteck. Noch zwei Stationen und sie hatte es geschafft. Je näher wir der Truhe kamen, desto nervöser wurde auch ich, denn dann würde sich das Geheimnis lüften und ich würde dann auch erfahren, was Edward hinein gelegt hatte. Der nächste Anhaltspunkt war eine kleine Weggabelung. Der eine Weg führte wieder zu unserem Haus und der andere zur anderen Seite der Insel. Ich stand nun hinter Renesmee und schaute gemeinsam mit ihr auf die Karte. Erst jetzt stellte ich fest, dass es eine andere Karte war, wie die, die Edward und ich gebastelt hatten. Ich wusste genau, dass wir an dieser Gabelung recht laufen wollten, aber diese Karte zeigte den Weg nach links, der Weg der zum anderen Ende der Insel führte. Mit hochgezogener Augenbraue schaute ich ihn an und er wusste sofort, was ich meinte. Er zuckte mit den Schultern und sah mich entschuldigend an. Leicht schüttelte ich mit dem Kopf. Nun fehlte noch eine Station und Renesmee wäre am Ziel. Sie lief nach links. Während wir ihr hinterher liefen schaute ich immer wieder zu Edward. „Warum hast du die Karte verändert?“ fragte ich ihn leise. „Das wirst du gleich sehen“, antwortete er. Renesmee stand mittlerweile vor einer kleinen Figur. Diese sah ich heute zum ersten Mal. Als ich näher hinschaute konnte ich sehen, dass diese Figur ein Wappen in den Händen hielt, worauf das Wappen der Cullen’s zu sehen war. Neben der Figur konnte ich einen Spaten sehen. Renesmee stand schon ungeduldig davor. „Warum braucht ihr denn so lange?“ fragte sie uns sichtlich nervös. Edward kniete sich zu Renesmee und schaute mit ihr zusammen auf die Karte. „Was meinst du, wo soll ich graben?“ „Ich glaube die Schatztruhe befindet sich genau hier.“ Sie lief ein paar Schritte und blieb dann stehen. Ich konnte von weitem schon erkennen, dass dort die Erde schon einmal aufgegraben wurde. Nach Edward’s Gesicht zu urteilen, hatte sie recht, denn er sah ein wenig enttäuscht aus. Wahrscheinlich hatte sie es zu schnell gefunden. Edward nahm den Spaten und grub an der Stelle, die Renesmee ihm gezeigt hatte. Als er etwa fünfzehn mal Erde weggeschaufelt hatte, hörte ich ein dumpfes Geräusch. Das musste wohl die Schatztruhe sein. Renesmee half ihm mit ihren kleinen Händen so gut sie konnte und nun half ich ihnen auch. Gemeinsam holten wir die Truhe aus dem Loch. Sie war leichter, als ich gedacht hatte und war nun wirklich neugierig, was sich darin befand. Wir schoben den Rest Erde beiseite und langsam öffnete Renesmee die Truhe. Was wir nun darin sahen, konnte nicht Edward’s Ernst sein. Neben einer kleinen Rolle, die meiner Meinung nach aus Papier war, lagen ein paar Süßigkeiten darin. Das konnte unmöglich der Schatz für Renesmee sein. Ich konnte ihrem Gesicht ansehen, dass sie ein wenig traurig war. „Öffne doch mal die Rolle, die sich darin befindet.“ Ich versuchte sie aufzuheitern, aber ihre Mundwinkel waren nach unten gerichtet. Ihr kleinen Hände packten die Rolle und vorsichtig rollte sie sie auseinander. Edward’s Mundwinkel zuckten nach oben, aber für Renesmee nicht sichtbar. Als sie die Rolle in der vollen Größe in ihren Händen hielt, schauten wir sie gemeinsam an. Es war eine zweite Schatzkarte die ihr den Weg zu dem richtigen Schatz zeigte. Sofort sprang sie wieder auf ihre Beine und lief weiter. So schnell wie sie war konnten wir ihr bald nicht folgen. „Würdest du mir das bitte erklären?“ Ich versuchte wieder etwas aus meinen Ehemann raus zu bekommen, aber er blieb weiterhin stur und schüttelte nur mit dem Kopf. „Momma, Daddy kommt schnell.“ Ich wusste nicht wo Renesmee war und beschleunigte meinen Gang. An diesem Teil der Insel war ich noch nie gewesen und wusste nicht, was jetzt auf mich zu kam. Als ich unsere Tochter sah, blieb ich vor erstaunen stehen. Sie stand vor einer kleinen Höhle. Warum hatte ich diese noch nicht gesehen. Als Edward und ich neben Renesmee standen, wollte ich gerade ein Feuerzeug an machen, als ich komische Geräusche aus der Höhle hörte. Etwas nervös und auch ängstlich schaute ich zu Edward. Waren wir doch nicht alleine auf der Insel gewesen? Edward lächelte immer noch und genau in dem Moment hörte ich sechs Stimmen die laut „Überraschung“ riefen. Erschrocken sah ich zum Eingang der Höhle und sah unsere Familie. Ich konnte meinen Augen nicht glauben. Waren sie wirklich hier? Hier bei uns? Auf der Insel? Ich blinzelte einige Male bevor ich mir sicher war, dass sie wirklich vor uns standen. Ich schüttelte leicht mit dem Kopf. Es war einfach unglaublich. Sie wollten doch eigentlich erst in drei Tagen kommen. Mit langsamen Schritten lief ich auf meine Familie zu, als ich hochgehoben und herum gedreht wurde. „So schnell, hast du nicht damit gerechnet uns wieder zu sehen, was?“ Emmett drehte sich immer noch mit mir und ich konnte von meiner Umgebung nichts mehr wahr nehmen. Ich hörte die anderen lachen, aber das war auch alles. „Emmett, lass mich bitte runter“, bat ich ihn. Als er mich wieder auf die Füße abstellte, zog er mich auch sofort wieder an sich und drückte mich fest. „Ich gebe es nicht gern zu, aber ihr habt mir oder besser gesagt uns echt gefehlt.“ Er flüsterte es leise und drückte mich wieder fest an sich. „Ja du hast uns auch gefehlt.“ Ich strich ihm gerade über den Rücken. „Komm Großer, lass uns sich auch mal begrüßen.“ Alice stand ungeduldig neben ihm und tippte ihm auf die Schulter. „Sie ist schon den ganzen Tag so nervig. Jede Minute fragte sie, wann ihr denn endlich kommt.“ Alice schlug Emmett auf den Rücken, der mich gerade widerwillig frei gab. Sofort lag ich in den Armen der kleinen Elfe. Sie küsste meine Wange und ich begutachtete mich. „Du siehst wirklich gut aus. Der Urlaub hat euch gut getan, oder?“ „Ja der Urlaub ist wirklich herrlich. Ich freu mich so euch zu sehen.“ Wieder drückte ich sie an mich, als ich im Augenwinkel Rosalie neben ihr stehen sah. „Alice gibst du Bella auch mal wieder frei?“ Ich konnte das Lachen in ihrer Stimme deutlich erkennen. Nachdem Alice mich zögerlich freigab, lag ich auch schon in den Armen von Rosalie. Auch sie drückte mich fest an sich. „Ich freu mich so, dass wir endlich wieder alle zusammen sind. Die letzten Tage ohne euch waren wirklich langweilig.“ „Also ich kann mich nicht beschweren“, sprach ich lachend, woraufhin ich einen Klaps von Alice erntete. „Wofür war das denn?“ fragte ich sie, als ich mich zu ihr umdrehte. „War es etwa ohne uns nicht langweilig?“ „Wir hatten wirklich sehr schöne Tage und von langweile können wir wirklich nicht sprechen.“ Ich zwinkerte ihr zu. „Bella, wir können uns nur zu gut vorstellen, was ihr den ganzen Tag getrieben habt.“ Emmett brach in lautes Gelächter aus. „Mein lieber Teddybär, wenn ich dich daran erinnern darf, war unsere Tochter immer bei uns.“ Ich schlug ihm leicht gegen die Brust, bevor ich auch Jasper, Carlisle und auch Esme begrüßte. Die Überraschung war ihnen wirklich gelungen, aber nun fragte ich mich wirklich, wie Edward das alles geplant hatte? Gemeinsam gingen wir zu unserem Haus und die anderen sahen sich erst einmal um. Renesmee war ganz aufgeregt und wusste gar nicht wo sie hin sollte. Sie lief zwischen ihren Großeltern, die sie immer wieder anschaute. Wahrscheinlich konnte sie es genauso wie ich noch nicht verstehen. Als sie alle das Haus gesehen hatten, setzten wir uns auf unsere Terrasse. Zum Glück hatten wir genug Platz auf der Terrasse. Emmett und Rosalie machten es sich auf der Hollywood- Schaukel gemütlich. „Schau mal Rose, da könnte man sicherlich viel Spaß mit haben.“ Er fing laut an zu lachen und schaukelte hin und her. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. Das war wieder so typisch Emmett. Renesmee erzählte aufgeregt von den letzten Tagen und natürlich auch von ihren neuen Freunden den Delfinen. Die anderen wollten die kleine Nessie natürlich kennen lernen, deswegen rief Edward direkt bei Barnie an und vereinbarte einen Termin für den nächsten Tag. Renesmee freute sich jetzt schon wahnsinnig auf den nächsten Tag. Nachdem wir bis in die Abendstunden geredet hatten, schlief Renesmee irgendwann auf den Armen ihres Opa’s ein. Mit einem breiten und freudigen Grinsen brachte er unseren kleinen Wirbelwind in ihr Bett. Als er wieder kam begutachtete er uns genau. „Ich glaube ihr beiden, solltet mal wieder jagen gehen. Wir sind ja jetzt hier. Ihr könnt ruhig ans Festland fahren und last euch ruhig Zeit.“ Er zwinkerte uns zu und schon machten wir uns auf den Weg. Wir waren wirklich schon seit unserer Ankunft nicht mehr jagen gegangen. Ich war froh, dass er uns dieses Angebot machte, denn so langsam machte sich der Durst wirklich bemerkbar. Nach einigen Stunden fuhren wir wieder mit dem Boot zu unserer Insel. Wir hatten viele Tiere gefunden und unseren Durst voll und ganz befriedigt. Als wir in unserem Haus wieder ankamen, sahen wir nur noch Carlisle und Esme. Wie wir dann erfuhren erkundeten die anderen vier die Insel. Ich wusste genau, was sie unter Insel erkunden verstanden, aber ich konnte sie nur zu gut verstehen. Ein intensiver Blick meines Mannes und ich würde auch über ihn herfallen. Am nächsten Tag fuhren wir mit unserer Familie zu den Delfinen. Wieder verbrachten wir einen wunderschönen Tag in der Lagune. Die nächsten Tage verbrachten wir zusammen am Strand und genossen das schöne Wetter. Die Insel war neben unserm zu Hause in Forks die einzige Möglichkeit uns frei zu bewegen und das kosteten wir jetzt in vollen Zügen aus. Die restlichen Tage verstrichen viel zu schnell und so stand der Abflug kurz bevor. Gemeinsam packten wir unsere Sachen. Einen wehmütigen Blick warf ich unserem Haus zu. Wie sehr hatte ich die letzten zwei Wochen genossen und war wirklich ein wenig traurig, dass es jetzt schon wieder vorbei war. Edward legte seinen Arm um meine Schulter und küsste meine Stirn. „Komm Liebes, wir waren nicht zum letzten Mal hier.“ Er nahm mich liebevoll in den Arm und gemeinsam liefen wir zu unserem Boot, wo Renesmee und der Rest unserer Familie schon auf uns wartete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)