Die Wut der Wüste von SFX (Digimon in Afrika...) ================================================================================ Kapitel 20: Der schwarze Doppelgänger (Teil 1) ---------------------------------------------- Ein großer Stein flog auf die Windschutzscheibe eines Autos zu und brachte sie mit einem lauten Klirren zu Bruch. Brennende Mülltonnen und haufenweise Patronenhülsen lagen auf den Straßen rum, die von Explosionskratern gezeichnet waren. In Kigali war die Nacht eingebrochen, und immer noch war die Stadt nicht zur Ruhe gekommen. Ein riesiger Aufstand tobte im Osten der Stadt und zog weiter in Richtung Süden. Man hörte Schüsse und Explosionen; Glasscheiben wurden zerstört, Autos wurden angezündet, Schreie von Menschen übertönten manchmal den lautstarken Zug der Rebellen. Plötzlich erhob sich ein großes dunkles Wesen in die Luft, ließ eine große schwarzrote Energiekugel über seinen Kopf erscheinen und schleuderte sie auf eine große Villa vor sich. Das Gebäude zerplatzte sofort mit einem ohrenbetäubenden Knall und das ganze Grundstück wurde eingehüllt unter einer riesigen Wolke aus Rauch, Feuer und Staub. Am Ende blieben ein paar brennende Häuserreste und ein riesengroßer Krater übrig, dessen Durchmesser mindestens 30 Meter lang war. Unter der jubelnden Menge der Rebellen trat ein Mensch hervor und sah sich zufrieden das Ergebnis seines Digimonpartners an. Ein atemberaubender Anblick, wie es sich förmlich nach Kämpfe und Zerstörung sehnte. Nicht mehr lange und er würde die ganze Stadt in seiner Gewalt haben. Und das Beste war, dass ein großer Teil der Einwohner ihn und sein Digimon für Götter hielten. Sie gehorchten ihm bedingungslos, was seinen Plan gehörig erleichterte. Schade, dass der andere große Teil der Einwohner sich ihm und seinen Rebellen widersetzten. Wie dumm von ihnen, dann mussten sie halt eben leiden… Er wandte sich von der brennenden Ruine ab und rief in die Menge: „Los, wir ziehen weiter!“ Seine Rebellen signalisierten ihm mit erhobenen Fäusten und lauten Schlachtrufen, dass sie ihm gehorchten. ------------------------------- „Hast du das gesehen?“, keuchte Dan. „Das war eine riesige Explosion!“, meinte sein jüngerer Zwillingsbruder Will und rieb sich die Augen. Zu zweit standen sie zuhause auf dem Glockenturm der kleinen Kapelle, in welcher ihre Eltern immer Veranstaltungen des ökumenischen Instituts abhielten. Sie mussten mit ansehen, wie die halbe Weststadt lichterloh brannte und nun auch im Süden ein riesiger Explosionspilz sich vom Boden in die Luft erhob. Es waren von überall her Schussgeräusche zu hören; Hutu und Tutsi lieferten sich in der Stadtmitte erbitterte Straßenkämpfe. Die Eltern hatten die Kinder in die Kapelle gebracht, da sie etwas abseits lag und die Kämpfe sich nicht in diese Gegend ausdehnen sollten. Danach waren sie jedoch wieder zurück zur Wohnung gefahren und seitdem hatten die Zwillinge nichts mehr von ihnen gehört… Plötzlich sahen sie, wie zwei Gestalten in der Nähe auftauchten und sich auf die Kapelle zubewegten. Nach kurzer Zeit erkannten Dan und Will, um wen es sich handelte; auch wenn es nicht ihre Eltern waren, freuten sie sich zumindest ein wenig. „Da ist Andromon!“, rief Dan und lief die Turmtreppe runter. „Ja, und Knightmon ist auch bei ihm“, stimmte Will zu und folgte seinem Bruder. Die beiden Zwillinge hatten ihre Digimon losgeschickt, um nach ihren Eltern zu suchen, nachdem sie schon längere Zeit nichts mehr von ihnen gehört hatten. Jedoch hatten die Partnerdigimon der beiden keine guten Neuigkeiten: Sie konnten nirgends ihre Eltern finden, auch nicht im Haus. „Und was jetzt?“, fragte Will und stotterte sichtlich. Er hatte Angst. Er hatte Angst davor, dass seine Eltern gefangen genommen wurden oder sogar jetzt nicht mehr leben würden. Und er hatte besonders Angst vor dem Krieg. Will fühlte sich überhaupt nicht dazu bereit, in den Kampf zu ziehen… schon gar nicht als 5-Jähriger! Das Leben hatte für ihn noch nicht einmal richtig angefangen und nun sollte er schon kämpfen?! Sein Zwillingsbruder Dan war es dagegen schon - zumindest glaubte Will das. Dan war schon immer der Mutigere von den beiden, er scheute sich beispielsweise nicht davor, fremde Leute einfach anzusprechen - so wie er es bei Sora am Flughafen getan hatte. Manchmal bewunderte Will ihn für seinen Mut. Aber würde sein Mut auch ausreichen für das alles, was ihnen jetzt möglicherweise bevorsteht? „Wo bleibt Maria bloß? Sie ist jetzt schon fast einen ganzen Tag weg!“, meinte Dan und kickte gegen die Wand. Will schaute auf; er hatte Maria beinahe vergessen. Seine um 5 Jahre ältere Schwester hatte sich frühmorgens auf die Suche nach Hilfe gemacht, und nun war es beinahe Mitternacht. Hoffentlich war ihr nichts zugestoßen… „Hey, da kommt irgendwas“, meinte plötzlich Andromon und die beiden Kinder plus ihre Digimonpartner drehten sich um. Einen Wimpernschlag später erschienen ihre ältere Schwester und Megaseadramon in ihrem Sichtfeld. „Super! Da ist ja Maria!“, freuten sich die Zwillinge. Das Meeres Digimon stoppte kurz vor der Kapelle in der Luft und ließ seine „Fahrgäste“ aussteigen. Dan und Will liefen den Ankömmlingen entgegen. „Maria! Schön, dass du wieder da bist!“ Die ältere Schwester nickte den beiden zu: „Ja, ich freue mich auch! Ich habe euch hier jemanden mitgebracht!“ Die Zwillinge schauten fragend zu Maria und dann zu den Personen, die hinter ihr von Megaseadramon herab hüpften. Die Augen der beiden blieben plötzlich an einem orangehaarigen Mädchen hängen. „Sora!“ Die Angesprochene lächelte: „Lange nicht gesehen!“ Dan und Will wollten gerade freudestrahlend auf die 18-Jährige zulaufen, als ein plötzliches Licht die Gegend kurz erhellte. Kurz darauf ertönte ein dumpfer Knall. „Was war das?“, fragte sich Sora. „Das sind die Hutus und die Tutsis! Sie kämpfen gegeneinander!“, klärte sie Maria auf. „Dann haben wir keine Zeit zu verlieren! Wir müssen sofort einschreiten!“, meinte Sora und wollte loslaufen… „Warte!“ Eine Hand auf ihrer Schulter hinderte sie aber daran. Tai stand hinter ihr und sah sie ernst an. „Was sollen wir denn jetzt machen? Meinst du nicht, wir sollten einen Plan haben, bevor wir uns ins Chaos stürzen?“ „Tai!“ Sora reagierte etwas gereizt. Sie schien sehr ungeduldig zu sein. „Hier geht es um Hunderte von Menschenleben! Jede Sekunde, die wir mit Grübeln verplempern, ist zu viel! Lass mich also bitte los!“ „Aber Sora…“ Izzy schritt ein: „Am besten ist es, wir teilen uns auf!“ „Gut! Ich komme mit!“, meinte Kari. „Wir auch!“, meldeten sich auch Davis, Ken und Yolei. „Ihr braucht doch einen Einheimischen an eurer Seite!“, warf Maria ein. „Ich begleite euch. Die Tutsis würden sonst denken, dass ihr Feind wärt!“ Tai seufzte und willigte schließlich auch ein. „Schreibt mir, wenn ihr Hilfe brauchen solltet!“, sagte Izzy. Tai, Sora und Agumon hoben auf Birdramon in die Lüfte ab; Maria folgte ihnen auf Megaseadramon; Yolei, Kari und Gatomon hockten auf Aquilamons Rücken und starteten ebenfalls; Davis, Ken und Wormmon ritten auf Raidramon. Alle nahmen Kurs in Richtung Stadtmitte. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Cody in die Runde. Übrig blieben noch er, Matt, T.K., Izzy, Joe, Mimi und die Zwillinge. „Wir müssen noch unsere Eltern finden!“, wandte Will ein. „Seit sie uns hierher gebracht hatten, haben wir nichts mehr von ihnen gehört. Auch unsere Digimon konnten sie nicht finden.“ Matt schritt auf die drei Kinder zu: „Sagt mal, wisst ihr zufällig mehr über diesen Typen, der die Menge aufeinander gehetzt hat? Ihr hattet gemeint, er hätte ein Digimon bei sich gehabt - aber das würde ja bedeuten, dass er ein Digiritter ist!“ Die drei Kinder schauten sich an und schüttelten den Kopf. „Wir wissen nicht viel über ihn, außer dass sein Digimon unheimlich stark ist! Selbst unsere Partner konnten nichts gegen ihn ausrichten, auch zusammen nicht!“ Izzy keuchte: „Aber eure Digimon sind doch schon alle auf dem Ultra-Level! Soll das etwa heißen…“ Die Kinder nickten - und allen in der Runde blieb der Atem stecken. ------------------------------- Tai saß wortlos auf Birdramon und schaute unruhig zu Sora. Sie war wie ausgewechselt, seit sie in Ruanda angekommen waren - im negativen Sinne, denn ihm fiel auf, wie sie ungeduldig und drängend, nahezu panisch auf alles reagierte. Eigentlich müsste er sie verstehen, denn hier tobte ein Bürgerkrieg - und sie hatte Recht, dass tausende von Menschenleben in Gefahr waren. Aber dem Braunhaarigen gingen immer wieder die Aussagen von Izzy durch den Kopf: „Merkst du das denn nicht, Tai? Unsere Gegner sind unseren Digimon überlegen, aber nicht weil sie besonders stark sind! Sondern sie steigen mit einem konkreten Plan in den Kampf ein. Und wir müssen uns dagegen wehren und einen Gegenplan erarbeiten!“ Es war gefährlich, sich einfach so ins Getümmel zu stürzen. Und er hatte vorhin auch versucht, es Sora klarzumachen. Aber sie hatte ihn einfach im Wort unterbrochen… und nun waren sie ohne konkreten Plan auf dem Weg zum Brandherd. Hoffentlich würde das gut gehen… Ein riesiger Knall ertönte plötzlich, woraufhin die beiden erschrocken zusammenzuckten und im nächsten Moment sahen sie, wie unter ihnen in einem Haus Feuer ausbrach. Schreie und weitere Detonationen waren danach zu hören, auf einmal mischten sich Schussgeräusche hinein. Es wurde unten anscheinend heftig gekämpft. Auf den Straßen gingen immer wieder Bomben hoch und mehrere Autos brannten lichterloh. Viele der Kämpfer haben sich in Häusern verschanzt und feuerten von dort aus. In einer Gasse beobachten sie jedoch, wie zwei gegnerischen Gruppen mit Nahkampfwaffen aufeinander losgingen. Sie waren keine 100 Meter mehr entfernt. „Wir müssen runterfliegen, sofort!“ „Warte doch!“, warnte Tai sie. „Was hast du vor?“ „Wir müssen sie davon abhalten zu kämpfen!“ „Das ist lebensgefährlich, Sora!!“ „Und was schlägst du stattdessen vor?!?“ Tai schaute Sora besorgt an; sie schien völlig die Nerven zu verlieren. Vermutlich hatte sie in ihrer kurzen Aufenthaltszeit hier schon einiges erlebt. Sie hatte ihm noch in Japan einmal davon erzählt, wie instabil hier die Lage vor wenigen Jahren gewesen war. „Da runterzufliegen und mit ihnen zu reden bringt doch gar nichts! Sie würden uns nicht verstehen! Und außerdem könnten sie auf dich schießen! Wir müssen erstmal einen Plan aushecken, wie wir sie stoppen!“, versuchte Tai, sie zu beruhigen. „Ich weiß schon, was wir machen werden…“, war ihre knappe Antwort, worauf sie ein Stirnrunzeln von Tai erntete. Im nächsten Moment kamen Maria und ihr Digimon auf gleicher Höhe mit Birdramon. Sora winkte ihr zu: „Maria, wir müssen sie unbedingt aufhalten!“ Die Angesprochene sprang von ihrem Digimon ab und landete auf Birdramons rechter Kralle neben Sora. „Ja okay, aber ihr kommt bitte mit runter! Ihr und eure Digimon müsst mir Rückendeckung geben!“ „Wieso unsere Digimon?“ „Sie halten die Digimon wohl für übermächtige Geschöpfe. Das wird uns helfen, die beiden Lager zu beruhigen…“ „LICHTSPEER!“ Megaseadramon feuerte seine Attacke hoch in die Luft und brachte die ganze Gegend zum Erleuchten. Abrupt stoppten jegliche Schussgeräusche in der Gegend und es wurde plötzlich still. Die zwei Lager, die aufeinander losgehen wollten, blieben stehen und sahen nach oben. Über ihnen entdeckten sie das riesengroße Meeres Digimon, dessen Kopf hell glänzte. Maria, Tai, Sora und Agumon sprangen von Birdramon herab. Maria hob die Arme. Sie begann auf Ruandisch zu reden; Sora konnte nur mutmaßen, dass sie die beiden Seiten dazu aufforderte, mit dem Kämpfen aufzuhören. Die eine Seite regte sich nicht und staunte weiterhin über Megaseadramon, das weiterhin in der Luft zu stehen schien. Plötzlich setzte sich die andere Lagerfront in Bewegung und zog sich zurück. „Die hauen ab…“, stellte Tai fest. „Wenigstens haben wir jetzt vorerst Ruhe…“, erwiderte Maria nüchtern. Sie schritt auf die Leute zu, die geblieben sind und nun den Blick auf sie richteten. Einer der Kämpfer erkannte sie und freute sich sichtlich über ihr Erscheinen. Sora verstand: Bei den Leuten handelte es sich wahrscheinlich um Tutsis, denn ihre Gastfamilie gehörte ebenfalls zu dem Bevölkerungsstamm. Das bedeutete, dass die anderen Rebellen, die sich gerade zurückgezogen hatten, anscheinend Hutus waren. Diese beiden Lager kämpften nun wieder gegeneinander, doch diesmal schien es etwas Endgültiges zu haben. Die 18-Jährige wurde das Gefühl nicht los, dass es diesmal einen Gewinner und einen Verlierer geben würde - nichts dazwischen, nichts Verhandelbares. Was sollte sie jetzt nur tun? Wie konnte sie bloß erreichen, dass diese beiden Stämme, die doch nach all den Jahren wieder friedlich zusammenleben konnten, aufhören sich gegenseitig zu bekämpfen? „Darf ich euch vorstellen?“ Maria war mit den Tutsis zu Tai und Sora gekommen. „Das sind meine Freunde! Wir kennen uns alle zwar nicht so gut, aber wir sind alle Tutsi. Wir behandeln uns wie Brüder und Schwester.“ Sora lächelte matt: „Das ist ja schön und gut… aber was ist mit den Hutu? Ich meine, ihr habt doch jahrelang mit ihnen kein Problem gehabt. Wieso kämpfen deine Freunde wieder gegen sie?“ Einer der Kämpfer trat hervor; er sah sehr muskulös und trainiert aus. „Eigentlich wollen wir nicht gegen sie kämpfen, aber sie zwingen uns dazu! Vor ein paar Tagen fingen sie an, uns grundlos anzugreifen. Seitdem trauen wir uns nicht mehr ohne Waffen auf die Straße und verschanzen uns eher in den Häusern. Leider erobern sie immer mehr Viertel der Stadt, rücken bedrohlich vor und sind grausam in ihren Taten. Deswegen müssen wir sie aufhalten! Sonst töten sie uns noch alle…“ „Aber es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, diesen Kampf ohne Blutvergießen zu beenden! Es muss doch eine Lösung geben!“, meinte Sora… Ohne Vorwarnung kam ein zweiter Tutsi hervor und zeigte auf Tai. Sein Blick verschärfte sich. „Du da! Du bist doch derjenige, der die Hutu gegen uns aufgehetzt hast, oder?“ Der Braunhaarige fiel aus allen Wolken: „Was?!? Wovon reden Sie? Ich soll…“ „Tu nicht so! Du siehst genauso aus wie der Typ, das weiß ich ganz genau!“, rief derselbe noch lauter und sah den 18-Jährigen noch schärfer an. Der Beschuldigte wusste nicht, was er tun sollte und wich instinktiv ein wenig zurück… Maria schritt plötzlich dazwischen und wies den Ankläger zurecht: „Er ist es nicht! Er war die ganze Zeit woanders gewesen. Ich hab es genau gesehen…“ „Bist du sicher?“, fragte wieder der erste Tutsi. „Ganz sicher!“, erwiderte Maria. „Ich war zuerst auch ein wenig skeptisch, aber dann hat meine Freundin hier mich überzeugt. Und ihr vertraue ich…“ „Wo bleiben eigentlich die anderen?“, fragte Sora Tai, der nur ein Achselzucken von sich gab. „Weiß ich doch nicht. Du wolltest ja unbedingt so schnell hierher, wahrscheinlich haben sie uns auf dem Weg verloren…“ Die Brünette sah ihn entrüstet an: „Was soll denn das bitte heißen? Bin ich etwa schuld daran?“ „Das habe ich nicht behauptet, aber wenn du das so sagst…“, antwortete der Braunhaarige gereizt zurück. „Ach lass mich doch in Ruhe!“ Maria schritt zwischen den beiden und beendete den kleinen Streit: „Gehen wir sie doch suchen. Sie dürften nicht weit sein…“ „BLAUER DONNERSCHLAG!“ Ein Zischen erfüllte plötzlich die Luft und eine Barrikade unweit von ihnen zersprang unter der Wucht von Raidramons Attacke. Davis und Ken ritten ihnen mit großer Geschwindigkeit entgegen. „Da sind sie ja…“, freute sich Tai - der aber innerhalb weniger Momente verstand, warum die beiden es so eilig hatten. Mit einem Male nahm der Geräuschpegel zu und hinter den Neuankömmlingen erschien eine Horde aufgebrachter Menschen. Sie waren bewaffnet. „Wir müssen fliehen! Sie wollen uns angreifen!!“, rief Davis ihnen zu. Tai zögerte keine Sekunde, doch Sora hielt ihn am Arm fest. „Sieh nur, die Tutsis!“ Der Braunhaarige sah, wie sich die Tutsis kampfbereit machten und der bevorstehenden Schlacht stellten. „Wir müssen sie unbedingt aufhalten!“, rief die 18-Jährige verängstigt. „Das geht nicht! Wir müssen hier verschwinden, sonst werden wir auch noch einen Kopf kürzer gemacht, Sora!“, rief Tai zurück. Maria kam zu den beiden: „Keine Sorge, überlasst das mir!“ Sie winkte Megaseadramon zu: „Verjag sie!“ Das Digimon wusste Bescheid und bereitete sich vor, seine Attacke abermals in die Luft zu feuern… Doch urplötzlich hörten alle Beteiligten, wie sich über das Geräusch der aufgebrachten Hutu-Mobs ein lautes Geheul legte. Hinten den Rebellen erhob sich eine Silhouette, die eine Kriegergestalt hatte und schoss mit einer unfassbaren Geschwindigkeit auf Megaseadramon zu. „DRACHENKILLER!“ Das Wesen verpasste dem Meeres Digimon einen kräftigen Hieb, welches daraufhin sofort schmerzerfüllt abstürzte, etliche kleine Häuser unter sich zertrümmerte und eine gigantische Staubwolke verursachte. Die Erde bebte und alle in der Umgebung sanken zu Boden. Maria schrie auf: „Oh nein! Megaseadramon!!“ „Was war das?!“, hakte Tai nach und sah zu dem Wesen auf, das gerade Marias Digimon zu Boden gebracht hatte. Seine Augen weiteten sich, als er es erkannte. „Das gibt es nicht…“ --- Blackwargreymon --- Level: Mega --- Drachen Digimon --- Typus: Unbekannt --- Attacke: Schwarze Planetenkraft „Das kann nicht sein! Wie kommt es wieder hierher?“ Eine bekannte Stimme gab sich zu erkennen: „Aha, sieh mal einer an! Wurde auch Zeit, dass die feige Bande sich zeigt!“ Tai, Sora und Maria reagierten und schauten auf ein nahegelegenes Dach eines kleinen Hauses, von wo der Satz kam. Zweien verschlug es die Sprache, Maria jedoch rief: „Da ist der Typ! Das ist er!“ Tai stammelte vor sich hin. Das war doch nicht möglich. „Das - das - bin ja ich!“ Der Braunhaarige blickte den Menschen auf dem Dach steinerstarrt an. Er hatte Recht: Sein Gegenüber glich ihm wie aus einem Guss. Das Aussehen war komplett gleich und auch körperlich war er ein Spiegelbild des 18-Jährigen. Nur einen Unterschied konnte er trotz der mittleren Dunkelheit noch erkennen: Die Haar- und Hautfarbe seines Doppelgängers war pechschwarz - genauso wie die bösartigen Digimon, denen sie bis hierhin begegnet waren. War es etwa auch ein Soldat von Dragomon? Tai erwachte aus seiner Starre, schüttelte sich kurz und rief zu seinem Ebenbild: „Wer bist du?!“ Der rätselhafte Mensch lachte höhnisch auf: „Wer ich bin? Sag mal, hast du Tomaten auf den Augen? Ich bin Tai!“ „Das ist nicht wahr! Hier auf dieser Welt gibt es nur einen Tai! Und der bin ich! Hast du das verstanden!?“, schrie der 18-Jährige aufbrausend zurück. Wieder entfuhr es seinem Doppelgänger ein hämisches Lachen: „Du hast ja keine Ahnung - und trotzdem gebe ich dir Recht! Hier auf dieser Welt darf es nur einen Tai geben!“ Sein Blick schärfte sich: „Und der werde ich sein! Das wirst du noch früh genug erfahren!“ Er rief zu der aufgebrachten Hutu-Schar: „Attacke, meine Brüder!“ Die Hutus schrien auf, setzten sich in Bewegung und rannten bedrohlich auf die Digiritter zu. „Tai! Wir müssen sofort hier weg!“, rief Davis, der mit Raidramon zu ihm und Sora kommen wollte. Doch ein weiterer Schrei, der einem Schlachtruf gleichkam, ließ auch die Tutsi-Front in Bewegung setzen. Die beiden verfeindeten Gruppen kamen sich erbarmungslos näher. Gleich würden sie kämpfen und es konnte für alle Beteiligten sehr gefährlich werden. Tai stand auf, schaute sich um und zog die beiden Mädchen mit sich in das nächstgelegene Haus. Die Lage war aussichtslos eskaliert. Zunächst hörte man nur das Gebrüll der beiden Lager, doch später mischten sich auch die Schreie von Gefallenen hinzu. Keiner der anwesenden Digiritter vermochte sich vorstellen, was da gerade geschah. Sora und Maria lehnten sich gegen eine Wand und schauten verängstigt umher. Davis und Ken tauchten am Eingang auf und liefen zu ihnen. Tai bemerkte, dass die Digimon der beiden nicht bei ihnen waren. „DESPERADORAKTEN!“ „SCHWARZE PLANETENKRAFT!“ Eine ohrenbetäubende Explosion war zu hören. Das Gebäude, in dem sie sich befanden, wurde in seinen Grundfesten erschüttert. Die Mädchen schrien auf und Tai wurde durch die plötzliche Eruption auf den Boden geworfen. „Seid ihr in Ordnung?“ „Es geht schon“, hustete Davis kräftig. „Wir müssen hier schnellstens weg! Paildramon kann Blackwargreymon nicht mehr länger in Schach halten, und hier ist es viel zu gefährlich!“ Tai wandte sich an Agumon: „Meinst du, du schaffst es, auf’s Mega-Level zu digitieren?“ Das Dino-Digimon schaute unsicher zu dem Braunhaarigen, strengte sich dann ein paar Mal an, aber setzte sich ein paar Momente später erschöpft auf den Boden: „Nein, es klappt nicht. Ich kann nicht zu Wargreymon digitieren…“ Tai fluchte kurz. Draußen waren immer noch Schreie und Kampfgeräusche zu hören. Wie sollten sie diesen Kampf gewinnen, wenn keins ihrer Digimon auf das Mega-Level digitieren konnte? Es musste eine Lösung geben - und die musste er mit Izzy erarbeiten. Eine weitere Explosion erschütterte das Gebäude, diesmal zersplitterte die Wand eines anderen Raumes. Nachdem die darauffolgende Staubwolke entwichen war, entdeckte Tai ein riesiges Loch. In diesem Loch standen zwei Personen, die alle nur zu gut kannten. „Kari! Yolei!“ „Hier steckt ihr also!“, sagte Yolei und lief durch das Loch. „Wir müssen schleunigst zurück zu den anderen! Hier können wir nicht bleiben…“, meinte Kari und forderte alle zum Aufstehen auf. Die anderen nickten, standen auf und liefen auf das Loch zu - nur Sora kauerte immer noch verängstigt an derselben Stelle. Tai bemerkte dies und versuchte, sie heraufzuziehen - doch er hätte ihr nur den Arm abgerissen, wenn er noch stärker gezogen hätte. Also bückte er sich runter: „Hey Sora, was hast du denn? Geht’s dir nicht gut?“ Nun schaute Sora zu ihm auf, und ihr Gesichtsausdruck rief seine Besorgnis in ihm hervor. Sie hatte Tränen in den Augen, die ihr schon längst über die Wangen liefen. Sie schluchzte: „Ich… ich habe… versagt - ich… ich habe… es nicht geschafft - sie bringen sich… alle… um…“ „Unsinn!“, versuchte Tai, ihr Mut zu machen. „Wir können es immer noch schaffen! Wir müssen jetzt aber zurück, um einen Plan zu erarbeiten, damit…“ „Es ist zu spät… sie… sie kämpfen bereits… sie bringen sich alle um… es ist… zu spät…“, kam es nur weiter aus ihr heraus. Danach vergrub sie ihr Gesicht. Tai war verzweifelt und schaute zum Loch, wo Kari auf ihn wartete. Er winkte sie zu sich. Zusammen hoben die beiden Sora wieder auf die Beine, trugen jeweils einen ihrer Arme und schritten durch das Loch hinaus. Sie waren in einer kleinen dunklen Gasse gelandet. „LAVAKUGEL!“ Ein Lichtblitz hellte die Gasse kurz auf. In der Luft kämpften Silphymon und Paildramon gegen Blackwargreymon. Sie feuerten unentwegt auf das schwarze Digimon, jedoch schienen ihre Attacken nichts zu bewirken. „Wir müssen ihnen irgendwie helfen, alleine schaffen sie das nicht!“, meinte Tai und sah Agumon ernst an. „Tun wir das, was uns gerade zur Verfügung steht! Also los, Ultra-Digitation!“ « Agumon digitiert zu – Greymon! » « Greymon Ultra-Digitation zu – Metalgreymon! » Biyomon schaute besorgt zu ihrer Partnerin: „Lass mich bitte digitieren! Sonst wird alles nur schlimmer!“ Die Orangehaarige regte sich und sah das Vogeldigimon unentschlossen an. Schließlich willigte sie ein und griff nach ihrem Digivice. « Biyomon digitiert zu – Birdramon! » « Birdramon Ultra-Digitation zu – Garudamon! » Die beiden Ultra-Digimon erschienen in der Luft und machten sich auf den Weg in den Kampf. Tai war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war, zwei Digimon mit solch riesigen Größen in den Kampf gegen Blackwargreymon zu schicken. Es war klein gewachsen, unheimlich schnell und verdammt stark. Aber vielleicht würde die bloße Anzahl an Gegner dem schwarzen Drachendigimon zum Verhängnis werden, hoffte der Braunhaarige. „Hauen wir hier ab!“, meinte Yolei und lief die Gasse hinunter. Die anderen folgten ihr und verließen den Kampfbereich. „Weißt du denn, wo es langgeht?“, fragte Ken. „Wir haben uns herangeschlichen, als wir Blackwargreymon gesehen haben. Über diesen Weg müssten wir wieder zurück in das Gebiet kommen, wo die anderen auf uns warten…“, meinte sie und bog in die nächste Gasse links ab. Die anderen Digiritter hatten Mühen, ihr zu folgen. Immer wieder blitzte es auf und Explosionen waren zu hören. „Und was wird aus unseren Digimon, Yolei?“, fragte Tai. „Denen haben wir gesagt, dass sie Blackwargreymon fünf Minuten lang in Schach halten und sich dann zurückziehen sollen!“ „Du meinst, wenn sie das noch können!“, seufzte Davis und lief weiter - bis er plötzlich abrupt stoppte. Die anderen taten ihm das gleich, denn aus den Gassen vor ihnen strömten plötzlich Dutzende bewaffneter Menschen heraus. „Oh nein!“, stöhnte Kari. „Rebellen! Zu welcher Gruppe gehören sie, Maria?“ „Jedenfalls nicht zu den Tutsis“, meinte die junge Digiritterin mit einer bösen Vorahnung. Ein Gelächter schallte über den Digirittern herab. „Na endlich, hab ich euch nun gefunden!“ Tai schaute auf; er erkannte seinen schwarzen Doppelgänger, der auf einem Häuserdach stand. Dieser zögerte keine Sekunde weiter: „Auf sie! Holt sie euch!“ Die Rebellen zückten ihre Waffen und liefen brüllend auf die Digiritter zu. Tai und die anderen machten sofort kehrt und rannten zurück. Sie waren derzeit total wehrlos; ihre Digimon waren in dem Kampf gegen Blackwargreymon verwickelt und sie hatten keine Waffen bei sich. Also blieb nur die Flucht… Immerhin waren Metalgreymon und Garudamon aufgrund ihrer Größe gut aus der Ferne zu erkennen. Tai und Yolei liefen voraus und versuchten, die Digimon herzurufen. Davis und Ken rannten ihnen hinterher. Kari und Sora waren die Hintersten, während die Rebellen unaufhaltsam sie einholten. Die beiden Mädchen waren zu langsam… Plötzlich spürte Sora, wie der Boden, auf dem sie trat, plötzlich nachgab. Unter ihrem Fuß entstand ein Loch, sie stolperte und fiel schreiend zu Boden. Kari hielt an und versuchte ihr hoch zu helfen, doch in diesem Moment sprangen zwei Rebellen den beiden in den Rücken und hielten sie fest. Tai, Yolei, Davis und Ken stoppten und mussten entsetzt ansehen, wie die Rebellen Sora und Kari schlugen und überwältigten. „SORA! KARI! NEIN!!“ Tai wollte sich seine Schwester und seine Ex-Freundin zurückholen, Davis und Ken hielten ihn mühevoll fest. „Tai, bitte! Du darfst ihnen nicht auch noch in die Hände fallen“, versuchte Davis auf ihn einzureden. „LASST SIE FREI, VERDAMMT NOCHMAL!! …“, schrie der Braunhaarige in seiner Verzweiflung und versuchte sich loszureißen, während er ansehen musste, wie die beiden Mädchen verschleppt wurden. Wiederum ertönte die Stimme seines schwarzen Doppelgängers von den Dächern: „Worauf wartet ihr? Schnappt euch die anderen! Lasst sie nicht entkommen!“ Die nachrückenden Rebellen machten unverzüglich wieder Jagd nach den restlichen vier Digirittern. Ihnen blieb nichts übrig als weiter zu laufen. Davis zerrte Tai mit sich, während dieser weiter fluchte und schrie. „Hilf mir mal, Ken! Ich kann ihn bald nicht mehr halten!“ „GIGASCHLAG!“ „FLÜGELKLINGE!“ „DESPERADORAKETEN!“ „LAVAKUGEL!“ „SCHWARZE PLANETENKRAFT!“ Die folgende Explosion hätte man wahrscheinlich noch hunderte von Kilometern weiter wahrgenommen. Über Kigali entstand eine riesige Sonne, die die ganze Stadt und vermutlich auch ganz Ruanda erleuchtete. Erst nach mehreren Sekunden wurde der Feuerball schwächer, verpuffte schließlich und hinterließ die Stadt im Dunkeln. Tai blinzelte und wachte langsam aus seiner Benommenheit auf. Er lag auf dem Boden - genauso wie die anderen Digiritter auch. Etwas weiter entfernt sah er die Hutu-Rebellen, die genauso reglos auf der Straße lagen. Die Druckwelle der Explosion hatte vorhin alle Beteiligten mit einem Male von den Füßen gerissen. Der Braunhaarige rappelte sich wieder auf und versuchte die anderen aufzuwecken: „Hey Leute, wacht schnell auf! Wir müssen weiter, bevor…“ Doch er musste innehalten. Denn sein Blick fiel auf die kleinen Geschöpfe, die plötzlich aus der Luft ungebremst auf den Boden fielen und hart aufklatschten. „Oh nein! AGUMON!“ Tai lief sofort auf sein Digimon zu und musterte ihn besorgt; es atmete zwar noch, war aber verletzt und nur noch halb bei Bewusstsein. Neben Agumon lagen noch Biyomon, Veemon, Wormmon, Hawkmon und Gatomon auf dem Boden - ebenso verletzt und fast ohnmächtig. Die anderen Digiritter waren mittlerweile auch wieder aufgewacht und gingen mit entsetzten Gesichtern zu ihren Digimon. „Es tut mir Leid, Tai - aber wir haben keine Chance gegen Blackwargreymon…“, keuchte Agumon heraus. Der 18-Jährige nahm die Nachricht mit Fassung auf. Die Situation sah nicht gut aus für sie: Erst erscheint ein Möchtegern-Doppelgänger mit einem Mega-Level-Digimonpartner und greift sie an; dann werden noch seine beiden Liebsten entführt und diese schwebten nun in Lebensgefahr. Er musste irgendetwas tun, aber was… Unmittelbar über ihm hörte er ein leises Knurren. Der Braunhaarige sah hoch und erblickte Blackwargreymon schwebend über den Dächern. Sein schwarzer Doppelgänger war nicht weit von ihm entfernt. Dieser grinste schamlos, was Tai trotz der Entfernung sehen konnte und in ihm die Wut aufkochen ließ. Plötzlich hörte er Schrittgeräusche und drehte sich um; die Rebellen waren wieder auf den Beinen, hatten die Waffen gezückt und kamen langsam auf sie zu. Die Digiritter nahmen ihre Digimon in die Arme und wichen zurück. Sie wurden jedoch bereits schnell umzingelt und konnten nicht mehr fliehen. Tai und die anderen spürten hinter sich eine Häuserwand, an die sie gedrängt wurden. Die Hutus kamen immer näher… Ein unerwartetes Vibrieren des Bodens lenkte die Aufmerksamkeit der Hutus plötzlich auf sich - und im nächsten Moment gab der Boden unter den Rebellen nach; ein riesiges Erdloch verschluckte die ganze Hutu-Schar. Die Digiritter, vor denen sich eine große Erdspalte auftat, blickten rätselnd umher. „Was war das?“, fragte sich Tais böses Double auf dem Dach - da sah er, wie sein Digimon plötzlich von einem Bumerang-artigen Geschoss hinten getroffen wurde und einen Satz nach vorne machte. Von weitem nahm er ein anderes Digimon wahr, das wie ein Roboter aussah und unten auf der großen Hauptstraße emporblickte. Es war Andromon. „Davis! Tai!“ Die Stimme von Matt holte die Digiritter aus ihrer Trance. Tai bemerkte, wie sein bester Freund mit seinem jüngeren Bruder T.K., Cody, Izzy und den zwei Zwillingen Dan und Will vor ihm auftauchten. „Verschwinden wir hier, solange wir können!“ „Wie habt ihr uns bloß gefunden? Und woher kommt dieses plötzliche Erdloch?“, fragte Yolei verwundert. „An den Kampfgeräuschen konnte man ziemlich gut erkennen, wo ihr gerade wart. Und bedankt euch bei Digmon, dass ihr nicht gefangengenommen wurdet“, meinte Cody und zeigte auf sein Digimon, das hinter ihm auftauchte. „Bedanken könnt ihr euch noch später! Schnell, machen wir, dass wir hier wegkommen!“, rief Izzy. Hinter ihm in der Luft erschienen nun Megakabuterimon, Lilymon und Megaseadramon. Maria freute sich sichtlich, ihr Digimon wiederzusehen und winkte es herbei. „Los, klettern wir auf Megaseadramon und fliegen weg!“ Die anderen zögerten keine Sekunde und liefen auf das riesige Digimon zu, das auf der großen Hauptstraße „geparkt“ hatte. „Blackwargreymon! Mach sie fertig und…“ „GARURUKICK!“ Eine breite Energiesichel steuerte auf den schwarzen Doppelgänger zu, der gerade dran war, sein Digimon auf die Digiritter zu hetzen. Er sprang vom Gebäude herab; der folgende Einschlag der Attacke zerstörte einen Teil des Daches, auf dem er sich noch vorhin befunden hatte. „Sehr gut, Weregarurumon!“, rief Matt zu seinem Digimon, das auf einem anderen Häuserdach stand. „Und jetzt hauen wir endlich hier ab!“ Die Digiritter, mittlerweile alle auf Megaseadramon geklettert, stiegen mit dem Meeresdigimon in die Lüfte und schwirrten davon. „Hinterher, Blackwargreymon!“, hörten sie Tais schwarzen Doppelgänger rufen. Sein Digimon gehorchte und nahm die Verfolgung auf. „HORNSCHLAG!“ „BLUMENKANONE!“ „KRAFT DES LICHTES!“ „SPIRALSCHWERT!“ Von der Vielzahl der Attacken bildete sich eine zweite Sonne über Kigali, die zwar nicht so groß wie die erste, aber zumindest effektiv genug war, um das schwarze Drachendigimon aufzuhalten. Nachdem auch dieser Feuerball erlosch, kehrte die Dunkelheit wieder ein. Die Digiritter waren entkommen. Tais schwarzes Double blickte der dunklen Nacht entgegen; auf seinem Gesicht bildete sich ein teuflisches Grinsen: „Dann eben nicht dieses Mal! Aber beim nächsten Kampf werdet ihr es noch bedauern, jemals geboren worden zu sein! Und das werden meine zwei hübschen Mädchen am ehesten zu spüren bekommen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)