Das Geheimnis der Wölfe von phinix ================================================================================ Kapitel 1: Das Versprechen der Wölfe ------------------------------------ Ich dachte mal,es wurde Zeit was ganz neues auszuprobieren. SO entstand diese FF. Viel Spaß mit: Das Geheimnis der Wölfe Kapitel 1: Das Versprechen der Wölfe Weit verborgen, in den tiefen Dichten dunklen Wäldern vernehmen Wanderer manchmal ein heulen. Es durchdringt ihre Leiber und lässt sie erschaudern. Etwas in ihnen wird geweckt, welches so lange im Inneren verborgen ruht. Nur das erahnen einer vergessenen Erinnerung. Auch wenn die Menschen noch so oft versuchten herauszufinden, was dieses Heulen ausstieß fanden sie nie eine Antwort. Manchmal nahmen sie höchstens einen Schatten wahr, der an ihnen vorbei huschte und im Dickicht verschwand. Ein Wolf, welcher recht Menschenscheu war. Vor unzähligen Jahren war noch alles anderes. Mensch und Wolf hatten eine enge Verbindung gehabt, doch war dies schon längst in Vergessenheit geraten. Einst gab es noch nicht mal Wölfe. Die Welt war nur Bevölkert von Menschen, doch dann erlangten einige von ihnen die Fähigkeit sich zu verwandeln. Ihre Hände wurden zu Pfoten, ihr Körper wurde von dichtem Fell bedeckt, während ihre Zähne zu scharfen Fängen wurden. Von Zweibeiner wurden sie zu Vierbeiner, während sie noch immer in der Lage waren das menschliche äußeres Anzunehmen. Am Anfang änderte sich nichts. Die Menschen nahmen sie mit Freuden auf, und sie nutzen die Fähigkeit der Anderen um im tiefen Winter Tiere zu fangen, damit sie so ihr Überleben sichern konnten. Seite an Seite lebten sie, doch dann schmolz das Eis. Die Nahrung wurde wieder üppiger und die Wölfe, wie sie nun genannt wurden, wurden nicht mehr benötigt. Die Menschen vertrieben sie, und die, die nicht gehen wollten, wurden umgebracht. Blut besudelte den Boden, während der Kampf herrschte. Am Ende zogen sich die Wölfe zurück. Sie fühlten sich verraten von den Menschen und auch wenn sie sich noch immer zu ihnen zugehörig fühlten, wollten sie nie mehr zurück. Ihre einstigen Freunde und Verbündeten hatten sie verraten. Wie räudiger Köter wurden sie vertrieben. Alleine zogen die Wölfe in die tiefen Wälder um dort in Frieden zu leben, abseits der Menschen. Dies war vor cirka 14.000 Jahren wo die Wölfe sich ein Versprechen gaben: Lass dich niemals mit den Menschen ein. Töte niemals einen Menschen - grundlos. Halte dich von allem außerhalb des Rudels fern. Seit dieser Zeit hatte kaum ein Mensch mehr ein Wolf zu Gesicht bekommen. Die Geschichte von der Entstehung dieser Tiere geriet in Vergessenheit und es gab nur noch wenige Legenden. Die Menschen, die sich in Wölfe verwandeln konnten, wurden derart abgewandelt, dass der Mythos über Lycaner, oder auch Werwölfe entstand. Sie wurden mit Bestien gleichgesetzt, doch glaubte keiner mehr an sie. Für die Menschen waren die Wölfe wie jedes andere Tier. Derweil vergaßen die Wölfe niemals. Sie erinnerten sich an den Verrat des Menschen und blieben unter ihres gleichen, auch wenn es heißt, dass sie noch immer in der Lage waren das menschliche äußeres Anzunehmen und manchmal durch die Städte wandeln. Nichts was sie sahen ließ sie vergeben, was man ihnen angetan hatte. Tief in den Bergen lebte eines der Wolfsrudel. Der Wald lag wie ein Schutzmantel um das Revier der Wölfe. Seit unzähligen Generationen lebten sie an diesem ort und zogen dort ihre Welpen groß. Sie hatten einst gewählt, ob sie als Mensch oder Wolf leben wollte und sie kamen zu dem Entschluss niemals wieder zu den Zweibeiner zu gehen, oder wie sie auszusehen. Das menschliche Bild galt als Symbol für Verrat, der selbst nach so langer Zeit das Herz der Wölfe zum schmerzen brachte. Jeder Wolf kannte die Geschichte und gab sie an ihre Nachkommen weiter. Dies hatte auch die Wölfin Imala vor. Ihr Fell war im Vergleich zu dem der anderen Wölfe im Rudel schneeweiß. Sie lag in ihrer Höhle am Fuße des Berges, während ihr raue Zunge über der Fell kleiner Wollknäuel glitt. Fünf kleine Fellkugeln mit vollständig geschlossenen Augen und fast platter Schnauze lagen an sie gekuschelt. Ihre krallenbewehrten Pfoten zitterten leicht, während sie ungeschickt Halt im Boden suchten, aber noch waren sie zu jung um zu stehen. Die Wölfin war nach der Geburt erschöpft, aber liebte sie die Kleinen schon jetzt aus voller Seele, während sie aus sanften Augen zu ihnen hinab sah. Ihr Gefährte war noch draußen, da er als Leitwolf viel zu tun hatte, doch würde er bei diesen Winzlingen sicherlich auch dahinschmelzen. Auch wenn es nie sicher war, dass alle Welpen aus einem Wurf überlebten, wollte Imala daran nicht denken. Viel lieber betrachtete sie die kleinen Jungen. Jedes von ihnen unterschied sich in einem winzigen Detail, im Geruch, in der Farbe des Fels, in der Form ihrer Ohren oder ganz einfach in der Größe von einander. Aber eines wusste Imala schon jetzt, der größte Welpe schien mehr nach ihr zu kommen, als nach ihrem Gefährten. Das Fell war schon jetzt schneeweiß. Er würde was ganz besonderes werden, dass wusste sie, auch wenn in ihren Augen jeder ihrer Jungen etwas besonderes war. Jeder von ihnen waren kleine Individuen, kleine vielversprechende Wölfe, welche dem Rudel alle ehre machen würden. Mit sanften Augen blickte sie zu ihnen hinab, bevor sie mit der Spitze ihrer Schnauze ihre Jungen enger an ihren Bauch drückte um sie zu wärmen, dann ließ sie den Kopf auf ihr Lager sinken um sich nach der Geburt etwas Ruhe zu gönnen. Schnell wurde sie aus ihrem leichten Schlaf gerissen, da das erste Saugen eines Welpen sie weckte. Sie hob den Kopf und sah hinab zu dem kleinen weißen Wolf, der als erstes von ihrem Wurf anfing zu trinken. Sicherlich würde er eines Tages sehr stark werden und vielleicht sogar seinem Vater folgen um so Leitwolf zu werden. Leicht rieb sie ihre Schnauze an dem weißen Fell des jungen Wolfes, bevor sie ihm als allen ersten einen Namen gab. Erst ein Name machte die Welpen zu ein Mitglied des Rudels. >>>Von nun an ist dein Name Yuriy, mein kleiner, starker Wolf...« *************************************************************************** Kapitel 2: Der Findling ----------------------- Da das erste Kapitel etwas Kurz war und meine FF gut ankam ist hier schon das nächste Kapitel,welches ich wolfi widme. Kapitel 2: Der Findling Tief in den dichten Wäldern lebten die Wölfe abseits der Menschen. So weit von den Menschen entfernt vernahm man oft Dinge, die man in Großstädten niemals hörte, sie waren aus der Welt der Menschen verschwunden. Das Heulen des Windes in den Blättern und Zweigen der Bäume, welches plötzlich losbrauste und sich in der nächsten Sekunden wieder legte, bis es windstill war. Dann erklangen neben den Geräuschen der Bäume noch die, der einheimischen Tiere. Im Wald waren die Vogel und Nagetiere niemals verstummt. Alles zusammen ergab ein wunderschönes Lied, das Wiegenlied des Waldes. Eingerollt in ihre Höhle lag Imala da, während sie die letzte Zeit Revue passieren ließ. Trotz ihres Gefährten, der sich rührend um sie gekümmert hatte und mit Nahrung versorgt hatte, hatte die Zeit sie geprägt. Sie hatte die Welpen gestillt, was sich schwieriger erwies als erwartet, da sie selbst sehr erschöpft war. Ihr vorher so strahlend weißes Fell war verblasst, vor allem durch die Trauer. Die Welpen waren Krank geworden und niemand konnte was tun. Sie waren nur noch Haut und Knochen, so dass sie sogar den Appetit verloren. Jeden Tag bangte die Wölfin um das Leben ihrer Kleinen, bis das schlimmste für eine Mutter eintrat. Die abgemagerten Fellknäuel starben, allein der weiße Welpe überlebte. Er war der stärkste aus dem Wurf gewesen und hatte die Krankheit überlebt. Sein Körper war stark und kräftig, auch wenn er noch immer recht tapsig war. Yuriy war fasziniert von den zahlreichen Gerüchen und Geräuschen, dass ihn die Neugierde aus dem sicheren Schutz der Höhle trieb. Vorsichtig setzte er eine Pfote vor die andere, doch hatte er noch immer Probleme mit dem Gleichgewicht, außerdem waren die Pfoten viel zu groß für den kleinen Körper. Langsam ging er weiter, doch dann verhedderten sich seine Vorderläufe und er fiel mit der Schnauze Richtung Boden. Ein klägliches Winseln entwich seiner Kehle, während er den Kopf Richtung seiner Mutter bewegte. Stumm forderte er sie auf ihm zu helfen, während er regungslos da lag. Die Vorderpfoten lagen übereinander, während die Hinterläufe nach hinten gestreckt waren. Eng legte er die Ohren an seinen Kopf ohne mit dem hilflosen Winseln aufzuhören. Leise lachte Imala auf, als sie ihren Sohn so sah. Geschmeidig erhob sie sich und trabte zu ihm rüber. Mit ihrer feuchten Schnauze stieß sie gegen ihn. »Steh auf mein Kleiner. Du musst nur langsam gehen, dann schaffst du es. Eine Pfote vor die andere«, erinnerte sie ihren Sohn. Aufmunternd stupste sie ihn mit ihrer feuchten Schnauze erneut an. Leider war das nicht die ganz so erwünschte Reaktion, die Yuriy sich erhofft hatte. Eher dachte er, seine Mutter würde ihm sofort helfen, aber schien sie zu denken, dass er langsam auf eigenen Pfoten gehen musste. Grummelnd sah er hinab und funkelte aus blauen Augen seine Vorderläufe an. Was musste sie auch immer selbstständig handeln? Doch dann erhoben sich zittrig, auch wenn er nun recht breitbeinig da stand. Wie ein stolzer Wolf reckte er seine Schnauze in die Höhe und blickte zu seiner Mutter auf. »Guck mal Mama, ich bin ein starker Wolf und kann das ganz alleine.« Sanft sah seine Mutter hinab und rieb ihre Wange an seiner. »Das weiß ich.« Schnell wanderte Yuriys Aufmerksamkeit wieder Richtung Ausgang. Über eine leichte Neigung gelangte man zu der Öffnung, durch welche ein sanftes Licht hineindrang. Unruhig wedelte Yuriys Schweif, da er schon jetzt von den Geräuschen und Gerüchen der Welt jenseits der Höhle fasziniert war. Deutlich vernahm er das Knurren und Tapsen anderer Wölfe. Bisher kannte er nur seine Mutter und seinen Vater, doch seine Instinkte empfanden schon jetzt die anderen Wölfe als ein Teil des Rudels, welches ihn freundlich empfingen würden. Sofort nahm Yuiry mit seinen kurzen Beinen die leichte Steigung in Angriff. Entschlossen stapfte er hinauf, auch wenn ihn ein Teil drängte zurück in das Warme innere der Höhle zukehren. Doch dann stand er endlich am Höhlenausgang. Neugierig beugte er sein Kopf weit hervor, während seine Augen die große Welt betrachteten. Imala beobachtete amüsiert wie fasziniert ihr Sohn davon war und schritt an ihm vorbei. Der Wind streifte durch ihr Fell. Zufrieden ließ sie sich auf ihre Vorderläufe fallen und streckte sich einmal. Dann stellte sie sich wieder auf. Wachsam bewegten sich ihre Ohren, aber vernahm sie keine bedrohlichen Laute. So wand sie den Kopf zu dem unsicheren Welpen. »Komm Yuriy. Du wolltest doch andere Wölfe sehen und dich hier etwas umschauen. Dann komm. Sicherlich kommt dein Vater auch bald zurück und wird etwas mit dir spielen.« Bei den Worten hob Yuriy sein Kopf an. Seine blauen Augen blitzen voller Begeisterung. Kurz kauerte er sich zusammen, bevor er sich kraftvoll mit seinen Hinterläufern abstieß. Mit einem Sprung war er schon neben seiner Mutter, auch wenn er danach bedrohlich schwankte, da er drohte das Gleichgewicht zu verlieren, doch schnell fand er es wieder. Stolz straffte er seine Schultern und legte den Kopf in den Nacken in Erwartung ein Lob für seinen gewagten Sprung zu bekommen. Stattdessen strich eine raue, feuchte Zunge durch sein Fell. Missmutig sträubte er sein Fell und versuchte sich in Sicherheit zu bringen. »Mama, lass das doch mal. Ich bin sauber~. Außerdem was sollen die anderen denken, wenn du mich putz. Ich bin doch erwachsen und kann das schon alleine«, schmollte Yuriy. Amüsiert warf Imala den Kopf zurück und ein kehliges Lachen entwich ihrer Kehle. Sie hatte ihr Herz an ihren Sohn verloren, auch wenn er viel zu schnell erwachsen wurde. Außerdem bereute sie es, dass kein anderer Welpe aus dem Wurf überlebt hatte und es sonst in dem Rudel dieses mal keine Nachkommen gab. Yuriy hatte ein Spielkameraden verdient, doch war ihm dies nicht vergönnt. Er war alleine, wodurch er schnell erwachsen wurde, da er sich an den Erwachsenen orientierte. Derweil richtete Yuriy sein eigenes Fell, welches nach der Aktion seiner Mutter durcheinander geraten war. Doch dann witterte er etwas. Neugierig hob er den Kopf und nahm erst jetzt die anderen Wölfe war. Unsicher stand er da, während er die Wölfe aus seinem Rudel sah. Auf einmal war all sein Mut weg. Unsicher kauerte er sich hinter die Poften seiner Mutter zusammen, während er förmlich angestarrt wurde. Fast ein halbes Dutzend Wölfe beobachteten ihn. Ihr Fell war unterschiedlich. Einige waren braun, anderen grau, aber bisher erblickte er aus seinen blauen Augen kein anderen Wolf, der wie er selbst oder seine Mutter weiß war. Und dann diese riesigen Fänge. Ein biss und er hätte ehrlich Probleme. Unsicher drückte Yuriy sich enger in das weiße Fell seiner Mutter. Sanft sah diese zu ihm hinab und rieb ihre Schnauze an dem kleinen Fellbündel. »Habe keine Angst. Niemand von ihnen wird dir was tun. Sie sind deine Familie, mein Kleiner«, erklärte sie ihm. Ihre Augen waren gelb und strahlten wie die Sonne. Unsicher sah Yuriy sie an, bevor er allen Mut zusammen nahm und langsam hinter den großen Pfoten seiner Mutter hervorlugte. Die kleinen Ohren spitze er unruhig, während seine Rute hin und her schlug. Plötzlich kam Unruhe in das Rudel. Einige streifte umher, während ihr Blick von den Höhlen wegging. Über eine leichte Fällung gelangte man in die dunklen Wäldern. Ein Schwarm Vögel wurden von etwas aufgeschreckt und flatternd erhoben sie sich in die Lüfte, während sie laut krächzten. »Mama? Was ist los?«, fragte Yuriy mit kindlicher Naivität. »Dein Vater kommt zurück« Sofort hob der kleine sein Kopf an und blickte Richtung Wald. Aus großen Augen sah er sich um, während der Wald wie ein großer Spielplatz auf ihn wirkte. Sicherlich könnte er dort zahlreiche Abenteuer erleben und sein Vater war auch da. Sofort wollte er auf den Wald zu rennen, doch wurde er unsanft gestoppt. Etwas stellte sich auf seinen Schweif, so dass er zurück auf seinen Hintern plumpste. So wand er den Blick zu seiner Mutter, welche ihre Pofte auf seine Schweif gestellt hatte. Eng legte der Welpe die Ohren an, während er leise winselte. »Mama... Lass das.« Doch schüttelte die Wölfin ihren Kopf, so dass ihr Fell in der Sonne glänzte. »Nein, der Wald ist nichts für dich. Du wartest hier«, erklärte sie mit fester Stimme, aus der sämtliche Liebe verschwunden war. Ihre Augen strahlten Besorgnis aus, dass ihrem Sohn etwas passieren könnte, wenn er alleine in den Wald ging. Selbst für Wölfe war es gefährlich, wenn ein Hirsch ihn überrannte. Sie wollte nicht noch ihr letztes Kind verlieren. Zwischen den grünen Büschen und den großen Bäumen erschien eine große Gestalt. Das Fell war eine Mischung aus Silber und schwarz. Er war größer als jeder andereWolf im ganzen Rudel und mindestens ein Ohr höher als Yuriys Mutter. Sein Brustkorb war breit und die Muskeln unter seinem silberschwarzen Fell zeichneten sie deutlich ab. Während er selbst düster wirkte, standen seine Augen dazu im direkten Gegensatz. Sie waren strahlend blau, ähnlich dem Blau des Himmels. Langsam schritt er weiter, während er etwas im Maul trug. Erst dachte man, es sei ein Toter Hase, den er seiner Gefährtin mitgebracht hatte, doch plötzlich bewegte ich das kleine Bündel in seinem Mund. Ein winseln drang hinüber an Yuriys Ohren. Unruhig spannte er sich an, während sein Herz zusammen zog. Was immer diesen Laut ausstieß rief Yuriy förmlich. Er wollte diesem Wesen helfen und schützen, auch wenn er es nicht verstand. Eine weiße Schnauze erschien vor ihm, während ihn seine Mutter ansah. »Warte hier mein Sohn«, forderte sie ihn auf, während ihr Gefährte einfach direkt in der Höhle verschwand. Es schmerzte Yuriy, dass er ignoriert wurde, aber war er andererseits Neugierig, was sein Vater mit gebracht hatte. Dann erhob sich Imala und folgte ihrem Gefährten in die Höhle. Sie kletterte hinab, während ihr Welpe unter den Augen des Rudels zurück blieb. Unruhig peitschte Yuriys Schweif über den Sandboden und wirbelte Staub auf, während dieser sich auf sein Fell legte. Er wollte gerne auf seine Mutter hören, aber... Langsam erhob er sich und schlich hinüber zur Höhle. Von der leichten Anhöhe des Einganges sah er, wie sein Vater neben seiner Mutter aufragte. Dieser Lag auf dem Höhlenboden, während etwas kleines schwarzes an ihrem Bauch lag. Es bewegte sich nur leicht, während immer wieder ein leises Winseln aufstieg. Alles zog Yuriy dichter, so ließ er sich auf seinen Bauch fallen und rutschte langsam dichter. Er spürte die Augen seines Vater auf sich ruhen, aber war er viel zu fasziniert von dem kleinen Wesen, dass bei seiner Mutter lag. Endlich hatte er sich ganz dicht herangerobbt und stieße mit seiner Schnauze gegen das Pech schwarze Fell. Ein zittern ging durch den Körper und dann öffnete es die Augen. Rot traf auf Blau. Yuriy schmolz sofort dahin, als er den schwarzen Wolfswelpen in die Augen blickte. Er war viel kleiner und schmaler als er selbst. Er konnte deutlich die Rippen unter dem Fell sehen, welches stumpf wirkte. Schnell hob und senkte sich der Körper, während das Herz fast aus der Brust sprang. Eng kuschelte sich Yuriy an den Körper und leckte mit seiner rauen Zunge durch das Fell. Sofort entspannte sich der Körper des schwarzen Welpen und er schmiegte sich an Yuriy. Deutlich spürte sie die Wärme des Anderen. Vorsichtig legte Yuriy seine Schnauze auf das dichte Fell und genoss es einfach. Zufrieden blicke Imala auf die beiden Welpen hinab. Sie war stolz auf ihren Sohn, dass er den fremden Welpen sofort akzeptiert. Ihr Gefährte hatte ihn gefunden, da die Mutter aus einem fremden Rudel Tod war. Er hatte schon immer ein großes Herz, so brachte er das kleine mit hier her. Imala bereute es nicht, denn sie selbst hatte das schwarze Fellbündel sofort ins Herz geschlossen. Es war fast, als hätte sie nun wieder zwei Kinder und Yuriy schien nichts dagegen zu haben. Eng rollte sie sich um beide ein, um sie zu wärmen, bevor sie entspannt die Augen schloss. Alles würde gut werden, dessen war sie sich sicher. ***************************************************************************** Kapitel 3: Lektion Nummer 1 --------------------------- Danke an alle Kommischreiber. Das Kapitel widme ich wieder VampirWolfYuriy. Kapitel 3: Lektion Nummer 1 Ein leichter Wind strich durch die Bäume, so dass ein leises Rauschen entstand. Im Wald erklang das zwitschern der Vögel, während Spuren davon zeugten, dass ein Hase über den Boden entlang gelaufen war. Deutlich war der Geruch des Tieres verbreitet, welches für junge Wölfe die reinste Erlebnistour war. Ein leises Schnüffeln erklang, während eine Schnauze der Spur folgte. Zwischen den Blättern fiel nur selten Licht hindurch, brachte dann aber das weiße Fell zum glänzen. Den Kopf hatte der Welpe tief gesenkt, während seine Rute unruhig hin und her wedelte. Seine Nase nahm die unzähligen Gerüche auf, während Yuriy versuchte sie zu verarbeiten. Seine Instinkte sagten ihm, dass er der Spur folgen musste, da es Nahrung verhieß. Er war noch zu Jung um selbst zu jagen, aber schon im jungen Alter lernten die Welpen spielerisch was sie einst tun müssen. Er hatte sich etwas von den Höhlen entfernt um der Spur zu folgen. Plötzlich traf ihn was in die Seite und riss ihn zu Boden. Ein leises winseln entwich seiner Kehle, während er sich vom Instinkt getrieben klein machte. Leicht sträubte sich sein Fell, aber dann entspannte er sich. Schwarzes Fell versperrte seine Sicht, während eine raue Zunge durch sein Fell glitt. Leise kicherte er, während er die Spur des Hasens glatt vergaß. »Kaaahaaai«, entwich es ihm glücklich, als er den Welpen erkannte. Einige Monde waren vergangen, seit dem sein Vater Yalen den schwarzen Welpen gefunden hatte und zurück gebracht hatte. Am Anfang war Kai mehr als mager und man konnte durch sein zerrupftes Fell die Knochen zählen. Doch Imala hatte den Kleinen gestillt, während Yuriy sich ebenfalls rührend um ihn gekümmert hatte. So hatte er etwas zugelegt und das Fell wurde dichter. Doch noch immer war er schmaler und kleiner als der weiße Welpe, doch dass hinderte ihn nicht daran mehr als aufgeweckt zu sein. Wild leckte Kai über das Fell seines Spielkameraden, welcher sich kichernd wand und versuchte auszuweichen. »Kai, aus. Ich ersticke gleich«, entwich es Yuriy lachend. Sofort löste sich die Zunge aus seinem Fell und ein Paar roter Augen strahlten ihn an. Sanft rieb eine Schnauze sich an seiner. »Ich hab dich Yuriy«, bemerkte Kai stolz, während er sich ganz von Yuriy löste. Aufmerksam spitze er die Ohren, während er sich hinsetzte. Murrend stützte Yuriy sich mit seinen Vorderläufen am Boden ab und spürte wie eine Nadel sich in seine Haut drückte. Leicht schüttelte er das Bein, so dass die Nadel abfiel. Er ahnte schlimmes, da Kais Zunge sein Fell sicherlich aufgestellt hatte und er aussah wie eine Fellkugel, doch konnte er mit Kai nicht schimpfen. Der schwarze Welpe war so aufgeweckt und freute sich ihn zu sehen, dass er ihn nicht verletzen wollte. Er wurde immer schwach in seiner Gegenwart. »Und das hast du sehr gut gemacht. Aber habe ich dir nicht gesagt, dass du mir nicht folgen sollst?« Schuldbewusst legte Kai seine Ohren an, während er seinen Welpenblick auflegte. Seine Augen schimmerten, während er scheinbar direkt in Yuriys Seele sah. Bei dem Blick wurde jeder weich. »Du warst so lange weg. Ich habe mir sorgen gemacht, dass du nicht mehr zurückkommst und mich alleine lässt.« Noch eine Sache weshalb man Kai nicht Böse sein konnte. Seit dem er im Rudel war, hatte er Bindungsängste. Er hatte alles verloren und nun hatte er Angst erneut was zu verlieren, was ihm was bedeutet. Yuriy... So erhob Yuriy sich und schmiegte sich an den Kleinen. Sanft leckte er durch das schwarze Fell. »Ich würde dich nicht alleine lassen. Mach dir keine Sorgen, dass ich dich alleine lassen könnte. Zu dir würde ich immer zurück kommen.« Große rote Augen sahen zu ihm auf, während sie hoffnungsvoll wirkten. »Wirklich?« Knapp nickte der weiße Wolf und rieb seine Schnauze an Kais. »Natürlich mein Kleiner.« Ein freudiges Kläffen entwich der Kehle des Rotäugigen, bevor er sich auf die Hinterläufe stellte und wild mit dem Schweif wedelte. Danach fing er an wild um Yuriy herum zu hüpfen. Ein lachen entwich Yuriy bei der Vorstellung, während er dem amüsieret zu sah. Er fand es immer wieder süß, wie der kleine Welpe auf solch einfachen Worte reagierte. Kai erwartete nichts unmögliches, nur jemand der bei ihm ist und ihn liebt, genau dies hatte Yuriy. Sein Herz gehörte dem schwarzen Wolf. Dessen Bewegung stoppten auf einmal, während er seine Ohren anlegte. Schuldbewusst sah er zu Yuriy. »Ich hätte es fast vergessen... Dein Vater Yalen will uns sehen. Wir sollen sofort zu ihm kommen, deshalb soll ich dich hohlen«, erklärte er dann. Bei den Worten spitze Yuriy seine Ohren. Er verstand nicht, was sein Vater wollte, doch ließ man den Leitwolf nie warten. »Dann wollen wir mal zu ihm. Ich weiß zwar nicht, was er will, aber mir egal~« Nebeneinander liefen die beiden Welpen zurück durch den Wald. Nur mit mühe konnten sie sich daran hindern den zahlreichen Gerüchen und Spuren zu folgen. In einem Gebüsch raschelte es, und die feinen Äste bewegten sich. Dann wurde etwas von den beiden Fleischfressern aufgeschreckt und ein schwarzer Vogel hob sich empor zum Himmel. Er wich den Bäumen aus und stieg höher, bevor er sich zu den Wolken gesellte. Fasziniert wurde er dabei aus blauen Augen beobachtet, während Yuriy den Kopf in seinen Nacken legte. Er fand den Gedanken unglaublich sich empor zum Himmel zu bewegen. Sicherlich gab es von da oben eine wunderschöne Aussicht. Doch würde ihn immer etwas an den Boden binden. Kurz huschten seine Augen zu dem schwarzen Welpen neben sich, welcher fröhlich über den Laubboden trabte. Ein Grinsen schlich sich auf Yuriys Gesicht, als er den aufgeweckten Wolf zusah. Doch vergaß er dabei auf den Weg zu achten und stolperte über einen At. Vorn über fiel er auf den Boden, wobei seine Schnauze unsanft in Dreck stieß. Grummelnd blieb Yuriy liegen, während er seinen Schweif einzog. Er spürte wie eine feuchte Nase ihn anstieß, während besorgte rote Augen ihn ansahen. »Bist du Okay Yuriy?« Bevor er antworten konnte erklang eine tiefe, kehlige Stimme, während ein riesiger Wolf an ihrer Seite auftauchte: »Habe ich nicht gesagt, dass ihr sofort kommen sollt? Ihr solltet nicht so viel rum streunern, dazu seid ihr noch zu Klein, sondern gehorchen. Es ist nämlich Zeit für eine wichtige Lektion, die ich euch bei bringen muss. Sie könnte euer Überleben sichern in einer gefährlichen Situation.« Yuriy hob den Blick zu seinem Vater, bevor er sich aufrappelte und dann hinsetzte. Neugierig sah er zu dem schwarz-grauen Wolf auf. Yalen überragte ihn um einige Köpfe und ins geheim wünschte sich der weiße Welpe einst genauso ein beeindruckender Wolf zu werden. Sein Vater strahlte eine gewisse Macht aus, die anderen dazu zwang ihm Respekt zu zollen. Doch nun wollte er lernen, was Yalen ihnen beizubringen versuchte. Leicht räusperte sich Yalen und begann zu erklären: »Hört mir gut zu, ihr Kleinen. Wir Wölfe lebten nicht immer so wie heute. Einst liefen wir auf zwei Beinen, und hatten weniger Fell. Wir gleichen den Menschen, welche außerhalb dieses Waldes leben, doch dann änderten wir uns. Wir könnte unsere Gestalt wechseln, und diese annehmen, die wir heute haben. Die Menschen nannten uns Wölfe. Doch nach einem Verrat ließen wir sie hinter uns und kehrten in die dunklen Wälder um in dieser Gestalt zu leben. Wie lebten als Wölfe, während die Erinnerungen in unseren Köpfen lebten, doch auch noch was anderes. Die Gabe, unsere Gestalt zum wechseln schlummert noch immer in unseren Genen. Genau dies lehren wir jeden jungen Wolf. Ihr müsst lernen eure Gestalt zu wechseln, es ist sehr wichtig. Menschen jagen Wölfe, doch wenn ihr es schafft wie sie auszusehen werden sie euch nichts tun. Aber vergesst niemals, dass ihr dies nicht vor anderen tun dürft. Das Geheimnis unserer Gabe muss gewahrt werden«, erklärte er ruhig, bevor er plötzlich sich veränderte. Sein Körper streckte sich, während sein Schweif in seinem Körper verschwand. Langsam richtete sich der Körper auf, während das dichte Fell verschwand. Zurück blieb nur eine makellose Haut, welche rosa wirkte. Das einzigste Fell war auf seinem Kopf, wo es schwarz war mit vereinzelten grauen Strähnen. Die blauen Augen sahen hinab zu den Welpen, welche nun noch kleiner wirkten und ihn gebannt anstarrten. „So in etwa läuft es ab. Ihr müsstet dies ebenfalls können mit etwas Übung. Dazu müsst ihr euch nur Konzentrieren, auch wenn es euch am Anfang schwer fallen wird. Doch muss es sein. Dass ihr diese Gestalt beherrscht gehört dazu, bevor ihr endgültig im Rudel aufgenommen werdet. Es ist eine Prüfung, die ihr ablegen müsst, bevor ihr zum erwachsenen Wolf werdet. Ihr solltet viel Üben, andern falls werdet ihr immer den Status eines Welpen haben. Dies ist die erste Lektion, die ihr lernen müsst.“ Mit der Ende seiner Rede nahm Yalen wieder eine wölfische Gestalt an. Ruhig sah er hinab zu den Welpen, welche schweigend da saßen. Hoffentlich nahmen sie seine Worte ernst, auch wenn man in diesem Alter nur schwer zu hören konnte. Gebannt hatte Yuriy der Vorstellung gelauscht. Ebenso zuckte er leicht zusammen, als sein Vater sich verwandelte. Einerseits hatte er Angst, aber die größere Seite wollte das auch können. So wedelte er freudig mit seinem Schweif, während er sich noch mal die Worte durch den Kopf gehen ließ. Konzentration.... Das müsste doch zu schaffen sein. Kai jedoch war gerade nicht danach seine Gestalt zu ändern. Er fürchtet die Menschen, nachdem sie seine Mutter ermordet hatte. Sein kleiner Körper entspannte sich, als Yalen wieder als Wolf vor ihnen stand. Ob Yuriy etwa so ein Mensch werden wollte? Langsam wand er den Blick zur Seite und bemerkte, dass sein Freund in Gedanken versunken war, während sein Schweif hin und her schlug. Langsam ließ Kai sich auf die Vorderläufe sinken, während er hinter Yuriy stand. Gebannt beobachtet er den Schweif, während er sein eigenes Hinterteil in die Luft reckte. Seine Jagdinstinkte schlugen an, während er seine Beute nicht aus den Augen ließ. Ein zuckten ging durch seine Muskeln, als er schon einen Satz nach vorn Machte. Mit den Pfoten schlug er zu und stellte sie auf den weißen Schweif. Erschrocken zuckte Yuriy zusammen als auf einmal sich etwas auf ihm stellte und wand den Kopf über die Schulter. Ein verspieltes Knurren entwich seiner Kehle, während er sah, dass Kai langsam eine Pfote vom Schweif nahm um zu sehen ob die Beute aufgab. Dies sah Yuriy als Chance und sprang den schwarzen Welpen an. Spielerisch tollten sie über den Boden und versuchten den Anderen zu besiegen. Dabei wurden sie aus blauen Augen beobachtete. Schwer seufzt Yalen auf, als die beiden so herumtollte und dabei ganz die Lektion vergaßen. Kinder~. Ihnen konnte man auch nichts bei bringen ohne das sie Unsinn anstellten, aber anderer Seits waren sie irgendwie auch süß. *********************************************************************** Kapitel 4: Lektion Nummer 2 --------------------------- Viel Spaß mit dem neuen Kapitel, von welchem Wolfi die Vorrechte besitzt. Kapitel 4: Lektion Nummer 2 Leises Vogelgezwitscher erklang vereinzelt im Wald. Die Nacht neigte sich dem Ende, während die Nachtaktiven Tiere sich zurück zogen in ihre Höhlen. Es war ein Wechsel zwischen zwei Zeiten, während die Sonne sich langsam hervor kämpfte. Die Dunkelheit verschwand, während der Himmel sich allmählich rot färbte. Die Strahlen erwärmten den kühlen Boden, so dass eine Nebelschicht entstand. Der Wald erhielt eine weiße Decke, welche sich nur allmählich lockerte. Viele Tiere noch immer tief und fest. In einer Höhle lagen zwei Fellknäuel eng aneinander gekuschelt. Schwarz und weiß vereinten sich, während sie auf einem weichen Lager aus Gras schliefen. Das Gesicht des schwarzen Welpen war fest in Yuriys Fell vergruben. Die feuchte schnauze versank in dem weiß. Die Vorderpfoten Kais bewegten sich leicht in einem abwechselnden Rhythmus gegen den warmen Körper, fast als wenn er gerade dabei war Milch zu trinken. Leise Schritte war zu hören, als sich eine Gestalt ihnen näherte. Große weiße Poften tauchten neben den Körper auf, während Imala ihren Kopf hinab beugte. Sanft stieß sie die kleinen Körper an. »Kommt ihr Kleinen, es ist Zeit aufzustehen. Ich weiß es ist noch früh, doch ist nun der Beginn der zweiten Lektion. Hoch mit euch.« Murrend schlug Kai die Augen auf. Er war noch immer so müde, dass er weit seine Kiefer aufriss und gähnte. Dann hob er verschlafen den Blick und sah zu der Wölfin auf, während er leicht schmatze. Leicht waren die roten Augen verklärt, da er nicht wirklich wach war. Sanft schmiegte Imala sich an Kai, welcher langsam wach wurde. Dann wandte sie sich dem noch immer selig schlafenden weißen Welpen zu. Es war ihr schon bekannt, dass ihr Sohn einen mehr als tiefen Schlaf hatte, aber hatte sie ihre gut wirkenden Tricks. Sie beugte sich zu Yuriy und schnaubte ihm ins Ohr. Leise grummelte dieser und legte eine Pofte über sein Ohr. »Yuriy, aufwachen. Dein Vater erwartet uns.« Ruckartig hob Yuriy den Kopf, als er diese Worte vernahm. Sein Vater wartete auf ihn. Er wollte ihn nicht enttäuschen, daher müsste er nun aufstehen. Wenn es nur nicht so verdammt früh wäre. Grummelnd erhob er sich, bevor er sich noch einmal streckte. Leise kicherte Kai, als er dem weißen Welpen zusah. Dann erhob er sich auch und schmiegte sich kurz an Yuriy. »Guten Morgen Yuriy.« Sanft sahen die blauen Augen ihn an. »Hey Kleiner.« Kurz schüttelte Imala ihr dichtes Fell, dann schritt sie Richtung Höhlenausgang. »Kommt endlich ihr Kleinen. Der Weg ist noch weit und wir müssen rechtzeitig ankommen.« Sofort folgten ihr die beiden Welpen. Draußen wartete bereits das Rudel. Yalens blaue Augen lagen auf den beiden Welpen. Sofort stellten sich Yuriys Ohren freudig auf und er wollte zu seinem Vater rennen, doch wand dieser sich einfach um und führte das Rudel an. Geknickt sanken die Ohren hinab, während Yuriy den Kopf hängen ließ. Er hatte wirklich gedacht, dass sein Vater sich freute ihn zu sehen. Sanft stieß ihn etwas an und als er aufsah blickte er in ein paar rote Augen. Schneller schlug Yuirys Herz, als er sich erinnerte, dass er nicht alleine war. Er hatte seinen Kleinen, der immer bei ihm war. Knapp nickte er, bevor sie dem Rudel folgten. Ihre Pfoten trugen sie über den Waldboden, während sie neugierig die Gegend erkundeten. Die Ohren stellten sich auf, als sie ein rascheln im Gebüsch vernahmen. Ihre Schweife peitschten schneller hin und her, als sie die Fährte eines Hasen witterten. Es war ihnen jedoch nicht vergönnt ihr zu folgen, da die Wölfe eine andere Richtung einschlugen. Leise murrte Yuriy auf, da er viel mehr Lust hatte dieses Gebiet zu erkunden. Er beschleunigte seine Schritte und überholte einen sandfarbenen Wolf. Er witterte etwas neues und blieb schließlich vor einem Gebüsch stehen. Neugierig schnupperte er an einem Ast. Etwas war hier gewesen, dass einen interessanten Duft hatte. Ganz darauf fixiert bemerkte er nicht, wie sich etwas über ihn, auf einem Ast Tautropfen ansammelten. Schließlich perlten sie vom Ast hinab und trafen seine empfindliche Nase. Erschrocken machte Yuriy ein Satz zurück, wobei er über seine eigenen Beine stolperte und auf dem Hintern landete. Das sandfarbene Wolf ging an ihm vorbei, jedoch nicht ohne lachend über ihn herzuziehen. Wütend funkelte Yuriy ihn an, doch dann lenkte etwas anderes ihn ab. Ein leises knurren, dass vom Führer des Rudels kam. Yalen war genervt von den Störungen, die die Reise verlangsamten. Traurig legte Yuriy die Ohren an, bevor er den Wölfen folgte. Rote Augen hatten das beobachtet, bevor sie wütend zum Leitwolf sahen. Kai hasste es, dass dieser Wolf Yuriy immer wehtun musste. Er wünschte, er könnte etwas tun um ihn zu zeigen, was wichtig war. Yalen war eindeutig nicht wichtig. Von weitem vernahm man das Rauschen eines Flusses, noch bevor die Wölfe ihn sahen. Es klang ähnlich wie ein starker Wind, der durch Tausende von großblättrigen Bäumen strich. Ein lautes Tosen... Es roch natürlich nach Wasser, aber auch nach vielen neuen Gerüchen. Man witterte feuchte Erde, verfaulendes Holz, nach reichlich gesättigtem Wald und kleinen, fetten Tieren. Als Yuriy dies mit seiner feinen Nase auffing begann er vor Aufregung zu hecheln, während sie sich dem Fluss näherten. Der Fluss schien stärker zu sein, als der weiße Welpe erwartet hatte und floss auch noch viel schneller. Die Neigung hinunter zum Fluss fiel sanft ab, doch das Ufer auf der anderen Seite stieg dafür Steil an. Zögerlich blieb Yuriy neben den anderen Wölfen am Rand des Wassers stehen. Unruhig bewegte er seine Ohren, während er ins Wasser sah. Eng an seiner Seite stand Kai, welcher misstrauisch ins fließende Wasser blickte. »Keine Angst Welpen, das ist nur Wasser«, sagte Imala. Kurz hob sie den Kopf und sah sich nach Gefahr um, während sie ihre Ohren spitze. Schließlich senkte sie den Kopf um zu trinken. Deutlich wahr ihr lautes Schlappen zu vernehmen. Eng drückte Kai sich an seinen Freund, welcher ihn ansah. »Was hast du denn Kleiner?« »Ich mache mir sorgen, wie wir auf die andere Seite kommen sollten“, gestand der schwarze Welpe, während seine Augen ängstlich zum anderen Ufer glitten. Sein Schweif war eng zwischen den Hinterläufen eingeklemmt. »Kommt Welpen, ihr müsst euch an den Fluss gewöhnen. Eure Beute wird eines Tages schwimmen können und bei der Flucht werdet ihr euer Beute folgen müssen.«, rief Imala, während sie und die restlichen Wölfe bereits begannen durch das Wasser zu waten. Die Erwachsenen konnten den größten Weg hinüber gingen. Sie mussten erst schwimmen, als sie den größten Teil des Flusses überquert hatten. Yuriy war sich jedoch sicher, dass er und Kai dies nicht könnten. Sie müssten wohl auf Grund ihrer Größe den größten Teil schwimmen müssen. Imala hatte bereits den Fluss überquert. Mit Leichtigkeit kletterte sie an der steilen Seite hinaus, schüttelte sich das Wasser aus dem weißen Fell und sah dann zurück zu den verunsicherten Welpen. Unruhig warteten die Wölfe am anderen Ufer, und vor allem Yalen schien bereits genervt zu sein. Leise vernahm man sein Knurren. Unruhig sah Yuriy auf das Wasser. Es bewegte sich wie der Wind. Zögerlich schritt Yuriy hinab zum Fluss, während er sich dem anderen Welpen bewusst war, der ihm folgte. Eng drückte Kai sich an den warmen Körper. »Ich glaube nicht, dass ich das kann«, wisperte er leise, während seine Augen panisch auf das Wasser gerichtet waren. All seine Instinkte trieben ihn zur Flucht, aber waren seine Pfoten so schwer, dass er sich kein Millimeter mehr bewegen konnte. Deutlich vernahm Yuriy die Angst. Sie mussten hinüber, so versuchte er Kai spielend zu animieren. »Wer als erster drüben ist!« Schon stieß er sich mit dem Poften ab und sprang in den Fluss. Wild bewegte er die Poften im Wasser, während die Strömung an ihn zerrte. Um kein Wasser zu schlucken hob er seinen kopf so weit an wie es ging. Mit aller Kraft paddelte er hinüber, bevor er endlich das Ufer erreichte. Schon kletterte er aus dem Wasser und schüttelte sich den Fluss aus dem Fell. Als er fertig war wand er den Blick suchend umher. Dann sah er ihn... Der schwarze Welpe war ihm sofort gefolgt, doch hatte Kai mehr mit der Strömung zu kämpfen. Aber schrie alles in ihm nach Yuriy. Mit neuer Kraft schaffte er es daher schließlich den restlichen Weg hinüber und gesellte sich zu Yuriy. »Ich wusste du würdest das schaffen«, meinte dieser mit Stolz über den Erfolg seines Kleinen. »Ja. Aber später muss ich den Weg zurück auch noch schaffen.« Unsicher glitten die roten Augen noch einmal zurück zum Fluss. Schon jetzt graute es ihm, wenn er an den Rückweg dachte. »Kommt weiter«, rief sie Imala, und sofort machten sie sich daran dem weiterziehenden Rudel zu folgen. Der Wald lichtete sich und sie erreichten ein kleines Tal. Eine große Wiese erstreckte sich, während das Gras von einer leichten Nebelschicht bedeckt wurde. Große Gestalten standen auf der Wiese. Sie überragten bei weitem einen erwachsenen Wolf. Statt Poften hatten sie Hufe, welche einen Leib leicht zerschmettern konnten und einer dieser braunen Tiere trug sogar ein riesiges Geweih auf seinem Kopf. Fasziniert sah Yuriy den Tieren zu. »Wow«, hauchte er. Niemals zuvor hatte er so was gesehen. Sie waren ja fast Riesen, so groß wie sie waren. Sofort schlug sein Herz schneller vor Augregung. Auch Kai war Begeistert von diesen Tieren, doch hatte er zeitgleich Respekt vor ihnen. Sicherlich konnte die Hufe einem ganz schön weh tun. Beide Welpen starrten auf das kleine Tal, als Imala zu ihnen trat. »Hört mir gut zu Welpen. Dies sind Rehe, und der mit dem mächtigen Geweih ist ein Hirsch. Sie sind unsere Beute. Dies ist die erste Jagd, bei der ihr zusehen dürft. Doch müsst ihr hier warten. Versteckt euch und haltet euch ganz ruhig. Ihr dürft nicht die Aufmerksamkeit dieser Tiere auf euch ziehen. Auch wenn sie unsere Beute sind, sind sie gefährlich für kleine Welpen wie euch. Wartet also hier«, erklärte sie ihnen, bevor sie sich abwand und mit den anderen Wölfen in der Morgendämmerung verschwanden. Freudig peitschte Yuriys schweif hin und her. Schon jetzt war er Begeistert das erste mal bei einer Jagd zu zusehen. Kai, der neben ihm saß, empfand nicht so. Langsam begann er zu zittern. Besorgt sah Yuriy zu ihm, leckte ihm über das Gesicht und nahm dann zärtlich seine Schnauze in den Mund, so wie Imala es immer tat, als sie noch etwas jünger gewesen waren und Angst vor etwas gehabt hatten. Deutlich konnte er den Herzschlag hören, während er Kai beruhigte. Langsam beruhigte dieser sich, so ließ Yuriy ihn wieder los. Eng drückte sie sich auf den Boden, während sie zu den Tieren sah. Bisher war noch nichts passiert und diese Tiere zogen Yuriy magisch an. Langsam robbte er durch das Gras weiter. »Yuriy, wir sollten doch hier warten«, zischte Kai leise, bevor er ihn folgte. »Ich will ja nur besser sehen können.« »Aber..« »Pssst«, zischte Yuriy, als er dichter heran robbte. Unruhig zuckte sein Schweif, während er wachsam seine Ohren spitze. Ein Grasendes Reh näherte sich ihm, so dass er sofort erstarrte. Sie durfte ihn nicht bemerken. Eng drückte er sich ins Gras und legte die Ohren an. Deutlich spürte er den warmen Körper neben sich. Erneut fing Kai an zu zittern, als die riesige Gestalt dichter kam. Dann ging alles ganz schnell. Der Hirsch tauchte plötzlich neben ihnen auf und stieß ein tiefes Röhren aus, um die Weibchen zuwarnen. Alarmiert hoben diese ihre Köpfe, bevor sie kehrt machen und davon preschten. Ihre Hufte donnerten über den Boden, während der Hirsch zum Angriff ging. Er senkte sein Geweih und preschte auf die beiden Welpen zu. Weit riss Yuriy seine blauen Augen auf, als er die näher kommende Gestalt sah. Der Boden zitterte unter ihm, doch vermochte er nicht wegzurennen. Ein weißer Schatten tauchte auf und warf sich dazwischen. Laut knurrte Imala auf. Als sie die Welpen verteidigte. Mutig trat sie dem Hirsch entgegen, doch erwischte dieser sie mit seinem Geweih. Ein jaulen entwich der Wölfin, als etwas sie hart traf. Blut färbte ihr Fell rot, während sie zu Boden geworfen wurde. Lautes heulen hob sich empor, als die anderen Wölfe dazu stießen. Yalens blaue Augen loderten vor Wut, während sie gemeinsam den Hirsch zurück trieben. Dieser war nun unterlegen und zog die Flucht vor. Knurrend bleckte Yalen seine Fänge, während er zu den beiden Welpen sah. Dann richtet er seine Augen auf Kai. »Du bist Schuld! Verschwinde!«, herrschte er den Welpen an, bevor er zu seiner regungslosen Gefährtin rannte. Alles war auf einmal vorbei, doch hatte Kai deutlich die Worte des Leitwolfes vernommen. Winselnd legte er die Ohren an, bevor er kehrt machte und zurück in den Wald lief. Yalen hasste ihn, dabei wollte er doch nur zum Rudel gehören. Er wollte doch nicht, dass Imala verletzt wurde. Erstarrt hatte Yuriy dem zugesehen. Seine Mutter war... Und dann verstieße sein Vater auch noch Kai, dabei hatte doch nur er Schuld. Er wollte doch dichter heran gehen. Sein Kleiner war doch schon immer die Stimme der Vernunft gewesen, und nun rannte dieser Weg.. Nein... Nein..»Kai!... KAI!« ******************************************************************************** Kapitel 5: Wolfsmensch ---------------------- Viel Spaß mit dem neuen Kapitel^^ Kapitel 5: Wolfmensch Der gehetzte Atem hallte zwischen den Bäumen wieder, während die kleinen Poften trommelnd über die Erde glitten. Schnell trugen sie den kleinen Wolf durch den Wald. Das schwarze Fell war gesträubt, während die Ohren angelegt waren. Noch immer hörte er die Worte des Leitwolfes in seinem Kopf: »Du bist Schuld! Verschwinde!« Er hatte ja so recht gehabt. Er war schuld, dass Imala verletzt war, falls nicht sogar noch schlimmer. Sie war so gut zu ihm gewesen, hatte ihn aufgenommen und nun litt sie seines wegen. Yuriy würde ihn sicherlich auch hassen, da er ihm die Mutter genommen hatten. Niemals wieder könnte er in die blauen Augen sehen. Er hatte in diesem Wald nichts mehr verloren, dessen war Kai sich klar. Er hatte gar kein zu Hause mehr. Er war alleine... Die Muskeln seiner Beine schmerzten. Jeder Schritt wurde zu einer Qual, so dass er gezwungen war das Tempo zu verlangsamen. Sein Herz schlug hart gegen seine Brust, während sein Schweif zwischen den Hinterläufen geklemmt war. Schließlich blieb er stehen. Hechelnd hing seine Zunge heraus, während er den Kopf Richtung Boden senkte. Deutlich sah er seine Pfoten, welche leicht vor Anstrengung zitterten. Er konnte nicht mehr, aber war er noch immer zu nah am Rudel. Yalen würde ihn jagen und dann töten, sollte er in ihrem Revier sein. Doch wo sollte er nur hin? Welpen, welche auf sich alleine gestellt waren starben, da sie keine Chance hatten zu überleben. Wohin sollte er sonst? Kai konnte nicht zu den Menschen, da sie die Wölfe hassten. Sobald sie sich den Menschen näherten schossen sie und töten sie. Oft haben die alten Wölfe nachts ihnen Geschichten erzählt von den Menschen, welche derart skrupellos waren. Sie liebten es zu töten und taten alles entweder aus Spaß oder eigennutz. Sie jagten nicht um zu Essen, sondern aus einer Laune heraus. Sie waren gefährlich und unberechenbar. Die oberste Regel bei den Wölfen lautete: Halte dich von Menschen fern. Vielleicht war es Zeit diese Regel zu brechen. Kai musste sich zwingen weiter zu gehen. Sein Körper schmerzte, fast als wollte er ihn hindern noch weiter von Yuriy fortzugehen. Die Ohren wurden gespitzt, als eine Windbriese aufkam und die Blätter der Bäume zum Rascheln brachte. Sanft strich sie durch sein Fell, wie eine liebkosende Berührung. Sie erinnerte Kai an Imala, wenn sie durch sein Fell geleckt hatte, nur nicht ganz so feucht. Doch diese Zeit sollte er vergessen, sie war vorbei... Für immer. Immer weiter trugen ihn die Pfoten von diesem Ort weg, der sein zu Hause gewesen war. Unruhig glitten die roten Augen umher. Auch wenn Wölfe stark waren hatten sie Feinde, insbesondere die schutzlosen Welpen. Oftmals versuchten andere Räuber sich mit ihnen anzulegen und die kleinen verstarben. So war Kai gezwungen Vorsicht walten zu lassen. Ein leises schnüffelndes Geräusch erklang, als er versuchte im Wind eine Witterung aufzunehmen. Ein Ast knackte laut, fast als würde sich etwas durch das Dickicht des Waldes kämpfen. Ruckartig blieb Kai stehen, während sich seine Ohren unruhig aufstellten. Er streckte den Hals um etwas zu sehen, doch konnte er bisher nur Büsche sehen. Laute Stimmen, die Rücksichtslos durch den Wald hallten. Lautes Lachen, während erneut etwas unter Füßen zerbrach. Der Geruch, der von diesen Wesen ausging war scharf, und vollkommend fremd für Kais Nase.. Nein.. Nicht ganz Fremd. Schwach erinnerte er sich an den Geruch der Yalens anderes Ich hatte. Diese menschliche Gestalt roch so ähnlich. Menschen! Diese Wesen, die sich ihren Weg in den Wald bahnten waren Menschen! Panisch wich Kai einige Schritte zurück. All seine Sine waren auf Flucht gestellt, als er diese Schlüsse zog. Unruhig peitschte sein Schweif hin und her, während er leicht auf den Pfoten tänzelten. Schließlich zog er sprichwörtlich den Schwanz ein und rannte los. Er spürte den Boden, der schnell unter seinen Füßen hinweg zog. Ein Ast tauchte vor ihm auf und Kai musste sich ducken um nicht erwischt zu werden. In seinem Kopf formte sich nur ein Bild. Menschen! Diese langen zwei Beine, diese komische Vorderpfoten... So in Gedanken bemerkte Kai nicht, wie sich etwas veränderte. Sein Fell wurde immer lichter, bevor es sich immer mehr zurück zog. Kurz juckte sein Schweif, bevor er immer kleiner wurde und dann im Steißbein verschwand. Auf einmal krümmte sich die ganze Wirbelsäule, so dass der Rotäugige ins stolpern geriet. Mit einem erschrockenen Winseln fiel er vornüber auf seine Schnauze. Gebannt sah er nach vorne, als diese plötzlich schrumpfte. Seine scharfen Zähne juckten, bevor sie förmlich stumpf wurden. Die Schnauze formte sich zu einem schwachen Mund. Auf einmal kam es Kai fast so vor, als würde er mit einem Schlag alle Sinne einbüßen. Die vorher so stark ausgeprägte Nase wurde stark abgeschwächt, genauso wie sein Gehör. Das Zirpen einer Grille verstummte abrupt, bis er nur noch ein leises Rauschen der Blätter vernahm. Panisch versuchte er sich aufzurichten, aber stolperte er erneut. Instinkttief streckte er seine Vorderläufe aus um im Gleichgewicht zu bleiben, doch statt Pfoten hatte er auf einmal Hände. Lange, haarlose Finger. Igitt... Schwankend richtet er sich auf seine Beine aus. Er streckte die Hände aus und betrachtete sie fasziniert. Das alles war so fremd für ihn. Er spürte deutlich wie ein Stein sich in seine Sohle bohrte. Sein Blick hinab. Die Erde war viel weiter weg als vorher, dass ihm fast schwindelig wurde. Kurz schloss er seine Augen, bevor er auf wackeligen Beinen weiterging. Was immer auch passiert war, oder wie er es angestellt hatte, er war nicht mehr er selbst. Sein Wolfskörper war zu dem eines menschlichen Kindes geworden. Das schwarze Fell wurde zu graublauen Haare, und allein die Augen blieben gleich. Auf einmal knackte es erneut, als Kais stumpfes gehör die Stimmen auffingen. Panisch weiteten sich seine roten Augen, als er sich an die Menschen erinnerten, die immer dichter kamen. Er musste hier weg! Erneut fing er an zu rennen, doch war es so seltsam auf zwei Beinen. In dieser Gestalt hatte er kein Gleichgewichtssinn, so fiel er auf einmal vornüber. Ein hilfloser Laut entwich seinen Lippen, als er sicht nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Erstart nahm er wahr, wie er langsam vornüber fiel. Deutlich erkannte er den Stein vor sich. Dann spürte er den Aufprall. Hart kollidierte sein Kopf mit der Oberfläche, bevor alles schwarz wurde. »Kai!... KAI!« Laut rief Yuriy den Namen des schwarzen Welpen, welcher in den Büschen des Waldes verschwand. Hilflos stand er da, während er sich hin und her gerissen fühlte. Fahrig glitt sein Blick zur weißen Wölfin, die regungslos am Boden lag, während sein Vater über ihr thronte. Sanft leckte er durch das weiße Fell, welches sich immer mehr rötlich verfärbte. Dann stieß er den Körper mit der Schnauze an. Versuchte alles um sie wachzubekommen, vergeblich. Ein leises winseln entwich Yuriy, während er die Ohren anlegte. Er sollte zu seiner Mutter, aber da war noch immer Kai. Sein Vater hatte ihn aus dem Rudel verstoßen, doch war er doch sein Kleiner. Er durfte ihn nicht alleine lassen, denn sie gehörten zusammen. Noch einmal wanderten seine Augen zu seinen Eltern. Unsicher glitt sein Schweif von einer Seite zur anderen. Er musste es tun... Seine Hinterläufe spannten sich an, bevor er los preschte. Schnell hatte er die Wiese überquert und im Wald verschwunden. Deutlich hing Kais Fährte in der Luft. Niemand roch so wie der schwarze Welpe, Yuriy würde diesen Geruch unter Tausenden erkennen, dessen war er sich sicher. Seine Nase fing die Witterung auf. Er musste sich beeilen. Kai war alleine und wer wusste schon, was er anstellen würde. Der Kleine brauchte ihn doch! Aber dann bohrte Yuriy seine Vorderpfoten in den Boden, so dass er ruckartig stehen blieb. Deutlich nahm er wahr, wie sich ein andere Geruch unter Kais mischte. Etwas böses, dass nicht hier her gehörte. Kai!!! Ohne auf seine Vorsicht zu hören rannte er erneut los. Er wurde schneller und sprang über einen Stein hinweg. Sanft landete er und rannte dann weiter, als er sie sah. Menschen! Erneut bleib er stehen und kauerte sich in einem Busch zusammen. Unruhig sträubte er sein weißes Fell, während er zusah. Die Menschen über etwas gebeugt und redete schnell. Sie schienen fast besorgt, als ein ältere Mann ein kleines Kind vom Boden aufhob. Die Stirn war mit Blut besudelt, und durch eine Kollision mit einem Stein aufgeschlagen. Sofort stellten sich Yuriys Ohren auf, als er das Kind sah. Unruhig zuckte seine Muskeln, als ein Gefühl der Vertrautheit in ihm aufstieg. Eine Briese trug die Gerüche der Menschen zu Yuriy. Erstarrt riss er seine blauen Augen auf. Nein! Der Geruch des Kindes glich Kais. Es glich ihm nicht nur, er war Kai! Er musste ihn vor den Menschen retten. Sofort erhob er sich, bereit den Kampf gegen diese Menschen aufzunehmen ,die seinen Kleinen entführen wollten. Aber auf einmal stellte sich etwas auf seinen Rücken und drückte ihn unerbärmlich zu Boden. Ein lautloses Winseln entwich seiner Kehle, als er den Kopf anhob und in die kalten Augen seines Vaters sah. »Du bleibst hier. Kai gehört nicht mehr zu Rudel. Von nun an wird er bei den Menschen leben. Wir werden sie ziehen lassen und du bleibst hier. Eure Wege sind für immer getrennt. Du kannst daran nichts ändern. Es ist euer Schicksal. Und ich bin froh, dass er nun fort ist. Er hat nur Unglück über uns alle gebracht, vor allem über dich. Nun wirst du ein richtiger Leitwolf werden ohne dauernd gestört zu werden«, meinte Yalen emotionslos, bevor er den Kopf anhob und hinüber zu den Menschen sah. Beschützend drückte ein Mann den bewusstlosen Körper eng an sich, bevor er zusammen mit den anderen Richtung. Hilflos musste Yuriy zusehen, wie die Menschen Kai aus dem Wald brachten. Sein Vater hielt ihn unerbärmlich zurück, während er scheinbar für immer von seinem kleinen getrennt werden sollte. Er legte den Kopf in ein Nacken und stieg ein lautes trauriges Heulen aus, welches hinauf in den Himmel sich erhob, wie eine melodische Musik, welche das Herz der Zuhörer berührten. Es war die Trauer, aber zeitgleich auch ein versprechen an sich selbst Kai zu suchen und zu finden. Er würde ihn nicht aufgeben. Yuriy war sich sicher, ihn wieder zu bekommen, selbst wenn er das Rudel dafür verlassen müsste. Nur eine Person beherrschte seine Gedanken. Kai.... Kai... ****************************************************************************** Kapitel 6: Endlich erwachsen ---------------------------- Kapitel 6: Endlich erwachsen Langsam schritt er hinaus aus der Höhle. Er spürte wie das Sonnenlicht auf sein Fell traf und es erwärmte. Wohlig schüttelte er sich, genoss einen Moment die leichte Briese die über das Land glitt. Der nun ausgewachsene Wolf legte den Kopf in den Nacken und sah hinauf zum Himmel. Nach einem langen Winter war der Frühling nun endlich gekommen. Die Wolken hatten sich verzogen, so dass die Sonne ungehindert scheinen konnte. Es war ein wunderschöner Anblick den blauen Himmel wieder betrachten zu können. Doch zeitgleich konnte er sich nicht wirklich darüber freuen. Etwas erschwerte sein Herz... Langsam senkte er den Kopf und sah nach vorne. Unruhig sträubte sich sein weißes Fell, als er die anderen Wölfen des Rudels sah. Je Links und Rechts von ihm standen sie und bildeten einen Gang. Zögerlich ging er weiter. Seine große Pfoten hinterließen Spuren auf der Erde. Es schien ihm, als wäre die Zeit so schnell vergangen. Gestern war er noch ein kleiner Welpe und nun war er ein erwachsener Wolf. Eine weiße Wölfin löste sich aus den anderen und trat zu ihm. Sanft sahen gelbe Augen ihn an, während eine feuchte Schnauze durch sein Fell glitt. »Du bist ein großer, starker Wolf geworden mein Kleiner«, meinte sie mit einem wölfischen Lächeln. »Heute ist ein sehr wichtiger Tag für dich Yuriy. Wenn du die Abschlussprüfungen bestehst, dann bist du ein vollwertiges Mitglied des Rudels und giltst offiziell als erwachsener Wolf. Ich bin sicher, dass du deine Sache gut machen wirst.« Bei den Worten stellten sich Yuriys Ohren auf. »Und was wenn ich versagen werde?« »Das wirst du nicht. Nun geht weiter, der Leitwolf erwartet dich«, wisperte Imala, bevor sich zurück trat und ihren Platz wieder einnahm. Leicht legte Yuriy seine Ohren an, als er den Blick auf seinen Vater richtete. Hoch erhobenen Hauptes stand der Leitwolf da. Seine blauen Augen wirkten kalt, wie der Himmel in den Wintermonaten. So oft Yuriy sich auch so was wie Liebe von ihm gewünscht hat, wusste er, dass sie niemals wieder eine enge Bindung haben könnten. Etwas hatte zu einem Bruch geführt. Noch immer schmerzte es Yuriy, wenn er an den kleinen schwarzen Welpen mit den großen roten Augen dachte. Kai war wegen dem Leitwolf vom Rudel verschwunden. Menschen hatten ihn mitgenommen, ohne das jemand was unternommen hatte. Niemals könnte Yuriy dies verzeihen. Oftmals hatte er selbst versucht das Rudel zu verlassen um seinen Kleinen wiederzufinden. Doch noch immer galt er als Welpe und wurde dementsprechend bewacht. Erst wenn er offiziell ein erwachsener Wolf war, durfte er alleine umherstreifen. Heute würde er die Prüfungen ablegen und dann würde er abhauen um Kai zu suchen. Entschlossen straffte er seine Schulter, während er auf den Leitwolf zu ging. Auch wenn alles in ihm sich dagegen sträubte legte er vor Yalen den Kopf in den Nacken und bot seinem Vater unterwürfig seine Kehle da um den Leitwolf Respekt zu zollen. Sofort vernahm er ein zufriedenes Schnauben und neigte den Kopf wieder nach vorne. Unruhig spannte er sich an, während er abwartend in die blauen Augen blickte. »Heute ist der Tag, an dem beschlossen wird, ob du Yuriy endgültig ins Rudel aufgenommen wirst. Dazu wirst du zwei Prüfungen ablegen müssen. Zum ersten: Du musst zeigen, dass du in der Lage bist eine menschliche Gestalt anzunehmen. Dies ist sehr wichtig sollten dich Jäger verfolgen. Die zweite Prüfung besteht daraus, dass du uns allen beweist, dass du in der Lage bist dem Rudel sinnvoll zu helfen in dem du Fleisch erbeutest. Du wirst alleine jagen gehen. Wenn du bist Sonnenuntergang nichts erlegt hast, hast du versagt«, erklärte Yalen mit lauter Stimme, während sein Brustkorb sich hob und senkte, welcher mit schwarz-grauen Fell bedeckt war. »Fang nun mit der ersten Prüfung an. Wir alle werden deine Zeugen sein!« Ergebens nickte Yuriy, auch wenn er sich unwohl fühlte. Als Mensch mitten in einem Wolfsrudel zu sein, war wohl nicht gerade das schlauste was man tun konnte, doch hatte er keine Wahl. Leise seufzte er auf und legte die Ohren an, dann schloss er seine blauen Augen. Mühsam versuchte er sich zu entspannen. Deutlich vernahm er die Laute des Waldes. Die Blätter rauschten in dem Wind. Krähen krächzten hoch am Himmelszelt. Das Atem der Wölfe, welche um ihn herumstanden. Langsam konzentrierten sich Yuriys Gedanken in eine andere Richtung. Er blendete alles auf und rief sich das Bildnis der Menschen in den Kopf. Hände, statt Pfoten. Eine nichtsnutzige Nase, statt eine hochsensible Schnauze. Zwei lange schlanke Beine auf denen die sich bewegen, statt auf vier. Ebenso besaßen sie weder Schweif noch Fell, nur auf dem Kopf waren sie leicht bedeckt. Deutlich spürte Yuriy wie seine Knochen ziepten, als sie sich dem Bild in seinem Kopf anpassten. Seine Wirbelsäule streckte sich, während er spürte wie sein Körper sich aufrichtete. Er verlor den Boden unter seinen Vorderpfoten, welche sich zeitgleich veränderten. Er bekam Finger, die er sofort unruhig bewegte. Langsam öffnete Yuriy die Augen und musste hinab sehen um Yalens Blick zu kreuzen. Scheinbar hatte alles geklappt. Sein Blick glitt an ihm hinab. Das Fell war vollständig verschwunden und weiße Haut kam hervor. Er stand auf zwei langen Beinen, während sein muskulöser Körper aufrecht stand. Lächelnd griff er mit der Hand in sein Haar und zog eine Strähne vor sein Gesicht. Feuerrot, alles schien perfekt geklappt zu haben. Zufrieden sah er zu seinem Vater, welche eine art Knurren von sich gab und nickte. Ein weiterer Nachteil als Mensch, nicht nur das man fast blind und taub war, man konnte auch nicht mehr die Sprache der Tiere verstehen. Da er jedoch scheinbar den Test bestanden hatte glitt er wieder in seinen wölfischen Körper. »Du hast die erste Prüfung bestanden«, erklärte Yalen, kaum das Yuriy wieder ein Wolf war. Leicht senkte Yuriy den Kopf. Schon wieder kein Lob, sondern einfach nur die Fakten. Sein Vater war wirklich reizend. Ein schnauben entstieg seiner Kehle. »Gut, dann werde ich nun jagen gehen«, mit diesen Worten schoss Yuriy los. Seine langen Beine trugen ihn von den Höhlen weg. Ohne sich umzudrehen wusste er, dass man ihm folgen würde. Sie würden aufpassen, wie er sich anstellte. Einfach super... Viel schneller als Welpe damals legte er den Weg zurück. Er sprang in den Fluss, dass das Wasser Hochspritze. Sein weißes Fell sog sich mit der Flüssigkeit voll, doch hielt Yuriy das nicht auf. Er watete durch den niedrigen Fluss und kletterte auf der anderen Seite empor. Er stemmte seine Pfoten in den Boden, während er sein weißes Fell schüttelte. Kurz danach rannte er weiter. Als er sich der Wiese näherte verlangsamte er seine Schritte. Vorsichtig setzte er eine Pfote vor die andere um ja kein unbedachten Laut von sich zu geben. Er wich verräterischen Ästen aus, während er sich zu Boden sinken ließ. Hinter einem Busch am Waldrand verborgen lag er da und beobachtete erst mal. Er hob die Schnauze in den Wind. Tief sog Yuriy die Luft ein, und witterte so die Tiere, die dort weideten. Rehe, leichte Beutetiere, welche jedoch saftiges Fleisch versprachen. Das Problem bei diesen Tieren war nur, dass sie sehr schreckhaft und schnell wahren. Man musste sich sehr nah ranpirschen, damit die Jagd erfolg reich war. Als ein Ast unter einem Gewicht hinter ihm knackte ruckte Yuriys kopf hoch. Deutlich erkannte er einen Wolf mit rötlichbraunem Fell, welcher scheinbar versuchte sich zu verstecken. So plump wie der sich anstellte, würde er die Jagd vermasseln. Mühsam unterdrückte Yuriy ein verräteririsches Knurren. Unruhig glitt sein plüschiger Schweif von einer Seite zur anderen. Seine blauen Augen richteten sich auf die Wiese, während er sich ein Beutetier aussuchte. Sein Opfer war ein recht schmales Reh, bei dem man die Knochen sehen konnte. Es war schwach, also die perfekte Beute. Langsam glitt Yuriy durch das hohe Gras. Er drückte sich so weit zu Boden wie es ging, da sein weißes Fell sehr leicht zu entdecken war und er nicht sich ankündigen wollte. Er war auf seine Vorderpfoten gesunken, während er sich weiter schlich. Nicht ein laut entstand, als er sich dichter an das Reh heranschlich. Sein Schweif war zwischen seinen Beinen eingeklemmt. Wenige Meter vor dem Reh verharrte Yuriy. Unruhig zuckte sein Körper, und seine Hinterläufe spannten sich an. Dann schoss er vor. Sofort hob das Reh den Kopf, als es ihn bemerkte und wollte dann in die entgegengesetzte Richtung flüchten. Sofort erhöhte Yuriy das Tempo. Seine mächtigen Pfoten trugen ihn über die Wiese, während er dabei mit jedem Schritt ein lautes poltern entstehen ließ. Wölfe waren ausdauernd und konnten einen halben Tag lang durchrennen, doch waren sie auch recht gute Sprinter. Der Wind zerrte an dem weißen Fell, als Yuriy fast eine Geschwindigkeit 65 km/h erreichte. Mit den Hinterläufen stieß er sich ab, als er fast auf der selben Höhe war wie das Beutetier. Sein Gewicht prallte gegen den Körper und riss es zu Boden. Sofort stemmte er eine Pfoten auf den Brustkorb, während er den Kopf ruckartig senkte. Mit einem lauten Knurren öffneten sich seine Kiefer, bevor sich die scharfen Zähne in der Kehle versenkten. Das Reh zuckte und versuchte noch einmal sich aufzubäumen, doch war Yuriy erbarmungslos. Er durchtrennte mit den Zähnen Arterien, dass warmes rotes Blut sein Fell rot färbte. Als der Körper sich nicht mehr regte und Yuriy durch sein gutes Gehör vernahm, dass das Herz aufgehört hatte zu schlagen löste er sich von der Kehle. Mit sich durchaus zufrieden leckte er sich ab. Auf einmal ragte ein Schatten über ihm auf. Als er den Kopf hob sah er direkt in die blauen Augen Yalens. »Damit hast du auch die letzte Prüfung bestanden und bist es vollwertiges Mitglied des Rudels was heißt, dass wir dich nicht töten müssen. Du bist wertvoll für das Rudel«, erklärte Yalen, während die anderen Wölfe des Rudels sich um sie versammelten. Raue Zungen glitten über Yuriys Fell, und Schnauzen stießen ihn ab, als Zeichen das die Wölfe ihn endgültig willkommen hießen. Eine leichte Befriedigung stieg in Yuriy auf. Er hatte es geschafft. Damit war er einen großen Schritt dichter daran sich von diesem Ort zu lösen. Er dürfte von nun an alleine los ziehen und könnte so Kai suchen, so groß konnte die Welt ja nun auch nicht sein. Ein schauriges Heulen erklang, als Yalen den Kopf in den Nacken legte. Die anderen Wölfe folgten seinem Beispiel und sie stimmten ein wundervolle Melodie an, als sie gemeinsam heulten. Yuriys Augen glitten zwischen den Wölfen umher, als er seine Mutter ansah. Diese verharrte schweigend ohne zu Heulen, sondern sah ihn einfach nur aus traurigen gelben Augen an. Auch wenn Imala durchaus Stolz auf ihren Sohn war schien sie zu ahnen, was dieser Plante. Sie wollte ungern des letzte ihrer Kinder verlieren. Aufmunternd leckte Yuriy über Imalas Schnauze. Sein Blick glitt kurz zu ihrer Flanke, wo das Fell von einer Narbe kurz unterbrochen war. Sie war entstanden an dem Tag, als er Kai verloren hatte. Imala hatte glück gehabt, dass diese Narbe das einzigste war, was zurückgeblieben war, als sie die Welpen gerettet hatten. Yuriy verdankte seiner Mutter so viel. Eng drückte er sich an sie, bevor er einen Schritt zurück trat. Noch immer erklang das Heulen der Tiere und nun hob auch seine Mutter den Kopf an und stimmte dem Chor zu. Ihr Heulen war lauter und trauriger. Kurz schloss Yuriy die Augen, bevor er ebenfalls dem wölfischen Geheule zustimmte. Mit geschlossenen Augen legte er den Kopf in den Nacken und spürte wie seine Kehle unter den Lauten vibrierte. Seine Gedanken schweiften hinfort. Er sah den schwarzen Welpen vor sich mit den großen roten Augen. Kai... Er würde ihn finden, in dem er noch heute Nacht das Rudel verlassen würde. Die einzigste Person, um die es ihm Leid tat, war seine Mutter. Sein Vater war ihm egal, und sicherlich würde dieser auch nicht um ihn trauern, vor allem da Imala gestern Yuriy gestanden hatte, dass sie wieder schwanger war. Sie würde erneut Welpen austragen und Yalen hätte andere Kinder, die er erziehen konnte. Yuriy selbst war es Leid, er wollte nur noch eins, von hier fort und dann zu Kai. Er würde zu den Menschen gehen um dort ein neues Abenteuer zu erleben, wahrscheinlich das Größte, welches er je kennen gelernt hatte. *************************************************************************** Kapitel 7: In der großen Stadt ------------------------------ Anlässlich meiner guten Noten in der Ausbildung und das ich nun Urlaub habe, habe ich es geschafft Kapitel fertig zustellen. Ich habe sie so gut es ging überarbeitet und korrigiert. Rechtschreibfehler dürft er trotzdem gerne behalten. Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel. Kapitel 7: In der großen Stadt In der Dunkelheit der Nacht erhob sich das Leuchten der Stadt, als wäre es ein Stern. Schon von weitem sah man das Licht und man hörte das Heulen der Motorengeräusche. Ein Kontrast dazu, war der Wald, welcher in der Nähe war. Die Dunkelheit und Stille hatte eine mystische Stimmung. Fast aus dem Nichts schien sich eine asphaltierte Schlange durch die Landschat zu schlängeln Richtung Stadt. Eine dunkle Gestalt löste sich aus dem Wald. Unruhig spitzen sich die Ohren, als die Person zum ersten Mal ein Fuß auf einen geteerten Weg setzte. Deutlich spürte er den harten Boden, die raue Oberfläche. Ein tiefes Knurren entwich seiner Kehle, bevor der Wolf sich weiter wagte. Sein helles Fell ließ ihn in der Nacht wie ein Geist wirken. Yuriy verstand die Menschen nicht, welche die Natur zerstörten und Straßen über Waldboden bauten. Das alles was er hier sah war gegen die Natur. Nachts sollte es Dunkel sein, aber nun schienen all Naturgesetze über den Haufen geworfen zu werden. Die Menschen spielten Gott, so dass es auch nachts Hell war, der beste Beweis hier für. Die Stadt leuchtete um die Finsternis zu vertreiben. Kopfschüttelnd ging der Wolf weiter. All seine Sinne waren Wachsam. Menschen hießen immer Gefahr für jeden Wolf, aber nahm er das Risiko auf sich, für ihn… für Kai… Sein kleiner Welpe war vor unzähligen Monaten entführt worden von den Menschen. Sie hatten Kai aus der Natur gerissen, als dieser in seiner menschlichen Gestalt zu Boden ging. Es gab so viele Menschen in der Welt, dass die Chance Kai zu finden derart gering war, doch hinderte es Yuriy nicht. Er hatte sich vorgenommen den kleinen schwarzen Wolf zu finden, egal wie lange es dauern würde. Das Rudel hatte er hinter sich gelassen, es gab da eh kaum etwas, dass ihn was bedeutete. Sein Vater Yalen sah in ihm nur einen Erben. Es gab keine väterlichen Gefühle. Außerdem war er Schuld, dass Kai fort war. Es gab also kein Band mehr zwischen ihnen. Seine Mutter Imala würde ihn sicherlich schon vermissen, doch bekäme sie eh bald neuen Nachwuchs, der all ihre Aufmerksamkeit verlangen würde. Yuriy wäre dort nur überflüssig. In Gedanken würde er bei ihr sein, aber hielt es ihn nicht auf. Im Rudel an sich gab es auch niemanden, der ihm viel bedeutete. Sie lebten nebeneinander, aber Kai war für ihn viel wertvoller. So würde er ihn suchen und sein vorheriges Leben hinter sich lassen. Vielleicht käme er irgendwann zurück, aber lag das noch in ferner Zukunft. Auf einmal tauchte etwas vor ihm auf. Der Boden schien zu beben, während zwei leuchtend gelbe Augen vor dem Wolf erschienen. Knurrend sträubte sich Yuriys Fell, als die fremde Kreatur sich ihm schnell nährte. Seine Schnauze fing einen komischen Geruch auf, viel schlimmer als verwestes Fleisch. Er brannte in der Nase. Sein dichtes Fell sträubte sich. Dann schoss das Wesen auf ihn zu. Das Fell schien glatt zu sein und glänzte unnatürlich. Niemals zuvor hatte Yuriy etwas Vergleichbares gesehen. Endlich kam Bewegung in seine Gestalt. Mit einem Satz sprang er zur Seite, spürte das Gras unter seinen Pfoten. Ein Luftzug glitt über sein Fell, als das metallische Wesen an ihm vorbei schoss, bevor es einfach verschwand ohne Yuriy weiter zu beachten. Eine Art Bellen entwich Yuriy Kehle. »Kannst du nicht aufpassen?«, herrschte er dem Wesen nach. Kopfschüttelnd ging er weiter. Dieser Ort war ihm jetzt schon nicht geheuer. Das alles wirkte so Tod und Leblos, nicht einmal die Lichte konnten diesem Ort Wärme geben. Nichts half, er müsste dort durch um Kai zu finden… Vorsichtige und die Ohren wachsam gespitzt schlich der Wolf durch die Gassen. Seine Beine waren leicht gebeugt, jeder Schritt mit äußerster Behutsamkeit. Seit dem Yuriy seine Pfoten auf den Boden der Stadt gesetzt hatte war jede Faser seines Körpers angespannt. Noch nicht lange verweilte er an diesem Ort, aber hatte er schon viele seltsame Dinge gesehen, die einen Wolf erschrecken konnten. Auf einmal nahm er einen Schatten wahr, bevor etwas laut klappernd zu Boden viel. Erschrocken machte Yuriy einen Satz zurück, wobei sich sein weißes Fell sträubte. Seine blauen Augen entdeckten schnell den Verursacher des Lärms. Auf einer Mülltonne saß eine schwarz-weiße Katze, welche mit ihren Pfoten den Deckel zu Boden befördert hatte. Das metallische Scheppern hallte nur kurz in der Gasse nach, bevor es verstummte und der Mülleimerdeckel auf dem Asphalt ruhte. Bei der komischen Kreatur legte Yuriy den Kopf schief. Er hatte schon viele Tiere gesehen und irgendwie erinnerte dieses hier ihn an einen Luchs oder Wildkatze, auch wenn es einige unterschiede gab. Hatten die Menschen auch hier ihre Finger im spiel? Vielleicht war es ja gefährlich, so wie die Kreatur auf der Straße. Sicher, war sicher… So stemmte Yuriy seine Poften gegen den Boden, wobei die Beine leicht gespreizt waren. Drohend senkte er den Kopf und stieß ein kehliges Knurren aus, so dass man die Fänge sah. Verwirrt über das Theater hob die Katze ihren Kopf. Ihre goldenen Augen musterten den Wolf kurz. Mit einem eleganten Sprung war die Katze dann auf einmal vor Yuriy. »Nun mal langsam Kleiner. Wenn du auch was zu essen abhaben willst, dann suchs dir wo anders. Das hier ist mein Revier. Streunende Hunde sind hier nicht gerne gesehen, du machst nur Probleme«, schimpfte die kleine Katze. Verdutz gab Yuriy seine Drohgebärde auf und sah hinab zu dem Tier. Er war überrumpelt, was wahrlich nicht oft geschah. »Ich bin nicht hier um jemanden das Essen wegzunehmen. Ich suche nur jemanden, einen Menschen.« »Hat dein Herrchen dich etwa aus dem Haus geworfen und dann ausgesetzt? Du armer Kleiner. Ich verstehe euch Hunde wirklich nicht. Ihr hängt so sehr an den Zweibeinern, dass es ja schon peinlich ist. Aber keine Sorge Mama Kleopatra kümmert sich um dich. Ich bringe dir alles bei, was du zum überleben auf der Straße brauchst. Außerdem kannst du mir auch helfen. Einige Menschen werden schwach bei dem Blick aus zwei treudoofen Hundeaugen, dann geben sie uns eher was zu essen. Wie ist eigentlich dein Name Fellknäul?« »Yuriy.« »Dann scheinst du ja richtig glück gehabt zu haben. Normaler weise geben Menschen ihren Hunden immer ungewöhnliche Namen, oder aber auch kreativlose, wie Bello, Rex, ach ist doch auch egal. Ich bin Kleopatra, der Name hat irgendwas mit Ägypten zu tun, aber frag mich nicht… Ich bin nicht gerade gut über das Informiert was in den Köpfen der Menschen vor sich geht.« Benommen nickte Yuriy. Die schwarz-weiße Katze schien ja richtig gerne zu plappern. Vielleicht hatte sie aber auch viel zu selten Kontakt zu anderen, dass sie es nun an ihm nach holte, auch wenn sie sehr nett zu sein schien. Sie wollte ihm sogar helfen hier zu Recht zu kommen und zu jagen. Da Yuriy nicht wusste wie lange die Suche dauern würde, wäre gerade die Jagd wichtig. Bisher hatte er kein Reh oder ähnliches gesehen, an dem er sich nähren konnte. Kleopatra könnte ihm sicherlich weiter helfen. »Das ist alles sehr freundlich von dir«, meinte Yuriy. Die goldenen Augen wurden nur verdreht. »Was ist mit dir nur los? Hast du einen Stock verschluckt? Sei nicht so steif, sondern mal etwas lockerer. Das hier ist die Straße, da überlebt nur der stärkste und nicht der netteste, die gehen nämlich zu erst drauf. Aber keine Sorge, Kleo hilft dir. Das wichtigste ist wohl das ich dir zwei Sachen beibringen. Wie du dir Essen verschaffst und das du dem Hundefänge ausweichen musst, sonst ist dein Leben schnell verloren«, plapperte sie gleich los. »Ich bin aber kein Hund.« Ein abschätzender Blick traf Yuriy bei seinen Worten, bevor die Katze die Augen verdrehte und mit sarkastischen Tonfall ein »Aber sicher~«, murmelte. Sie schien ihm nicht wirklich zu glauben. Leise seufzte der Wolf auf. »Auch wenn ich gerne viel über diesen Ort lernen wollte, suche ich wirklich einen Menschen. Kannst du mir da weiter helfen Kleopatra?« »Kleiner, hier gibt es tausende von Menschen, da kannst du kaum erwarten, dass ich sie alle kenne. Vergiss dein Herrchen einfach. wenn du so gerne zu Menschen willst finden wir notfalls auch eine neue Familie für dich«, versuchte Kleo ihn aufzubauen. »Kai ist kein Herrchen«, knurrte Yuriy wobei sich sein Fell sträubte. »Er ist ein Freund und wurde vor langer Zeit entführt. Ich suche ihn.« »Wie du meinst Yuriy, aber nun komm. Wir sollten uns ein Versteck suchen. Der Himmel sieht nach Regen aus und ich hasse Regen. Bekommt mein Fell überhaupt nicht gut. Wenn ich nass werde sehe ich immer so aufgedunsen aus, worauf Kater überhaupt nicht stehen. Folg mir Kleiner«, mit diesen Worten wand die Katze sich ab. Kurz streifte ich Schweif Yuriys Schnauze, welcher bei dem kribbelnden Gefühl zurück wich, bevor er einmal nieste. Leicht schüttelte er sich, bevor er widerstrebend der Katze folgte. Sein Blick wanderte zum Himmel, wo er sah wie die Sterne hinter dichten Wolken verschwanden. Leider konnte er durch den Gestank, der hier herrschte, keine Gerüche aufnehmen, welche normalerweise den Regen ankündigten. Schnellen Schrittes huschte das ungleiche Paar durch die Nacht mit der Katze an der Spitze. Yuriy bemerkte, dass sie sich hier gut auskannte, auch wenn es ihm selbst noch ein Rätsel war. Hier sah doch eh alles gleich aus. Auf einmal sah er, wie Kleopatra auf eine Nische im Mauerwerk ansteuerte und drinnen verschwand. Zögerlich blieb Yuriy stehen. Das Loch wirkte recht Klein auf ihn. In der Dunkelheit, welche auf der anderen Seite des Loches herrschte glühten ein Paar goldene Augen auf. »Komm schon Kleiner. So breit bist du bei weitem nicht. Also beweg dich, oder willst du Nass werden? Nasser Hund stinkt jedoch total«, beschwerte sie sich. Aufseufzend fügte sich Yuriy. Eine Pause würde ihm eh gut tun. Seine Pfoten taten ihm weh von dem harten Boden. Alles hier war ganz anders als der Wald, wo der Boden schön weich war. Zuerst steckte Yuriy seinen Kopf durch das Loch. Ein modriger Geruch kam ihm entgegen, also war dieser Ort schon lange verlassen. Schließlich zwängte Yuriy sich ganz durch. Er spürte wie er kurz stecken blieb, wobei nur noch sein Hinterteil draußen war. Mit den Hinterbeinen stieß er sich ab und stolperte schließlich hinein, als er freikam. Murrend schüttelte er sich. Vielleicht sollte er weniger Essen, dann käme er besser durch. In einer ecke ließ Yuriy sich zu Boden sinken und legte den Kopf auf die Vorderpfoten. Müde schloss er die Augen um etwas zu schlafen, wobei die Ohren noch immer wachsam gespitzt waren. Kurz schlug er seine blauen Augen auf, als auf einmal etwas auf ihn sprang. Kleo hatte es sich auf seinem Rücken bequem gemacht, wo sie sich nun einrollte. »Schlaf gut Kleiner«, murmelte sie noch, bevor es bereits schien, als würde sie schlafen. Kopfschüttelnd schloss Yuriy wieder die Augen. »Gute Nacht Kleo«, raunte er zurück auch wenn sie es kaum verstehen würde. So schliefen Wolf und Katze nebeneinander ein, während draußen das Prasseln des Regens erklang. Kurz spürte Yuriy das vertraute Gefühl. Bilder stiegen in ihm auf, von den Regennächten die er zusammen mit Kai beim Rudel erlebt hatte. Ein bitteres Gefühl von Traurigkeit stieg in ihm auf, bevor er einschlief und von einem kleinen schwarzen Wolf mit roten Augen träumte. *************************************************************************** Das wars auch schon wieder von mir. Wünsche euch schon mal ein schönes Wochenende. LG phinix Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)