pretty fly for a sexy gaze-guy von Playboy_Reita (Reituki, Aoiha, Kaiyavi) ================================================================================ Kapitel 7: Glück im Unglück --------------------------- Glück im Unglück Er wollte eigentlich seine Noten nehmen und heimfahren. Aber nun saß er schon seit einer halben Stunde in seinem Auto vor Rukis Haus und heulte. Schon wieder. Die provisorisch zusammengebastelte Gitarre lag zerschlagen und zerstampft am Boden neben der offenen Fahrertür. Die Fahrertür stand offen, weil er sich davor bewahren wollte, in diesem Zustand loszufahren. Gegen die nächste Wand. Gegen den nächsten Baum. Gegen das nächste Auto – egal, einfach irgendwo dagegen. Aoi kam gerade zu diesem Zeitpunkt mit seinem Rad vorbei. Er stutzte, hielt an und schielte auf das Kennzeichen des Autos, welches vor Rukis Haus parkte. Das war Uruha. Aber was suchte der heulende Mann auf dem Fahrersitz? Langsam näherte er sich der offenen Fahrertür. Der heulende Mann WAR Uruha. Aoi erschrak richtig. Wer hatte Uruha das angetan? „Uru?“, fragte er vorsichtig, stellte sein Rad weg und tippte Uruha an der Schulter an. Uruha schnellte herum, sah Aoi und fing noch mehr zu heulen an. Jetzt hatte er schon Hallus von Aoi – am helllichten Tag! „Uru… jetz wein doch nich“, bat Aoi besorgt und drückte den größeren Gitarristen an sich. Er machte sich wirklich Sorgen. Uruha war sonst immer der, der am stärksten von allen war. Er hatte keine Stimmungsschwankungen wie Reita, keine Zickanfälle wie Ruki, keine Blödelanfälle wie er selbst und war nicht ständig überarbeitet wie Kai. Er war einfach immer zu gebrauchen und hatte immer ein offenes Ohr, er war nie irgendwie müde, verkatert oder schlecht drauf. Und weinen sehen hatte er ihn sowieso noch nie. Das verlangte nach drastischen Maßnahmen. Aoi lud sein Rad hinten in den Kofferraum und ging zur Fahrertür. „Rutsch rüber“, verlangte er, einen Fuß schon im Auto. Uruha sah ihn aus verheulten Augen verständnislos an. „Ich fahr dich heim“, sagte Aoi. Uruha blinzelte zwischen zwei Schluchzern. Doch keine Hallus? Wie in Trance rutschte er auf den Beifahrersitz, Aoi nahm platz und machte die Tür zu. „Schlüssel?“, fragte Aoi, als er diesen nicht im Zündloch vorfand. Uruha sah ihn an, als wäre er auf Drogen. Langsam machte er sich wirklich Sorgen. Umständlich kramte Uruha – von Weinkrämpfen geschüttelt – seinen Schlüssel aus seiner Jackentasche und gab ihn Aoi. Ihre Hände berührten sich kurz. Aoi schien von dem heftigen Schlag, der Uruha durch den Körper schoss nichts mitbekommen zu haben. Der schwarzhaarige Gitarrist kniff die Lippen zusammen und sah Uruha an. Er wusste nicht, was in ihn gefahren war – aber er beugte sich kurz zu Uruha hinüber und gab ihm ein scheues Küsschen auf die Wange. „Wein nicht, okay?“, bat er ihn, richtete seinen Blick auf die Straße und fuhr los. Warum Uruha noch mehr weinte jetzt, war ihm ein Rätsel. Die Fahrt verlief schweigend und ziemlich deprimierend, denn Uruha hörte auf zu weinen und richtete seinen stumpfen, geschwollenen Blick ins Nichts, was fast noch schlimmer war als das Weinen. Aoi verstand nicht, was los war. Er machte sich die schlimmsten Gedanken. Hatte irgendjemand Uruha vergewaltigt? Hatte Reita ihn angebrüllt? Hatte er Kais und Miyavis Geturtel einfach nicht ertragen? Endlich waren sie bei Uruhas Wohnung, Aoi parkte in der Tiefgarage und trug Uruha, der sämtliche Willenskraft verloren zu haben schien, halb nach oben. In seiner Wohnung schmiss sich Uruha wie er war auf sein Sofa und igelte sich zu einer Kugel zusammen. Aoi setzte sich zu ihm, nachdem er Schuhe und Jacke im Flur abgelegt und die Tür geschlossen hatte. „Hey… was ist passiert?“, fragte er. Uruha schüttelte den Kopf. Aoi seufzte ratlos. „Willst dus mir nicht sagen?“, fragte er und streichelte über Uruhas Schulter. Uruha setzte sich auf. „Reita is so ein Arsch!“, brach es aus ihm heraus. Aoi machte innerlich „Aha“. Also hatte er sich doch mit Reita gestritten. Das erklärte die fröstelige Stimmung zwischen den beiden heute. Er sah Uruha abwartend in die Augen. Kam da noch was? Uruha war gefesselt von Aois Blick und war unfähig zu denken. Denken hatte er sowieso seit gestern Abend aufgegeben. Aber jetzt erst recht. „Warum ist Reita ein Arsch?“, hakte Aoi dann doch nach, als Uruha ihn nur anstarrte. Uruha riss es aus seinen Gedanken. „Er hat mit dir geschlafen“, sagte er knurrend und krallte seine Fäuste wütend ins Sofa. In Aoi kochte leichte Wut hoch. „Aber es ist okay, dass er mit dir schläft, oder wie?“, fauchte er und die Eifersucht war nicht zu überhören. Uruha versetzte das einen Stich ins Herz. Aoi meinte bestimmt, dass nur er, Aoi, das Recht hatte mit Reita zu schlafen. Das tat verdammt weh. Ihm blieb beinahe die Luft weg. Aoi sah, dass er wohl etwas zu heftig war. So wie sich die Lage für ihn darstellte hasste Uruha Reita dafür, dass er sich von ihm, Aoi, verwöhnen hatte lassen. Anscheinend hatte Uruha ihm vorher gesagt, dass er etwas von ihm wollte. Armer Reita. Fast die ganze Band stand auf ihn. Inklusive seines besten Kumpels. Uruha konnte fast nicht mehr atmen. Er stand auf und ging in die Küche. Mit einer halb leeren Sakeflasche an den Lippen kam er zurück. Aoi starrte ihn an, als hätte Uruha sich Oberweite anoperieren lassen. „Spinnst du?!“, schrie er, sprang auf und riss Uruha die Flasche vom Mund, wobei ein wenig dessen Kinn hinunterlief und im Saum seines Pullis versickerte. Wieso starrte er jetzt diesem Rinnsal nach?! War er noch zu retten?! Uruha starrte unterdessen Aoi feindselig an. „Trink doch auch was… dann sin wir aufm selbn Levl“, lallte er. Aoi schüttelte den Kopf. „Niemals! Ich betrink mich nich nur weil ich Kummer hab über den ich nich mal mit meinem Gitarristen-Kollegen reden will!“, knurrte Aoi und stellte die Flasche auf den Boden. Oh oh… Uruha sah ihn an, als würde er gleich auf ihn losgehen und ihn zu Brei hauen… nicht gut. „Ich betink mich nich… ich mach Schmerzverdängng“, erklärte Uruha so todernst, als würde er gerade den Takt für seine neuesten Noten vorbeten. Aoi machte sich nun wirklich schlimme Sorgen. Uruha war komisch. Wirklich komisch. Vielleicht sollte er Reita anrufen und fragen, was gestern passiert war… . Ja… das machte er jetzt. „Neö!“, lallte Uruha und nahm Aoi das Handy weg, nachdem er gesehen hatte, WEN dieser gerade anrufen wollte, „Nich dass du noch nen Ficktermin mit ihm ausmachst!“ Aoi schüttelte den Kopf. „Ich hab Reita nur einen geblasen gestern. Ich bin ja nich wie du und hüpf gleich mit ihm in die Kiste“, stellte Aoi richtig und funkelte Uruha so sauer an, wie er dachte es wäre in Uruhas Zustand verträglich für ihn. Uruha torkelte zurück. Wie… Aoi hatte Reita nur einen geblasen? „A-aber warum?“, fragte er verwirrt. Aoi zog eine Augenbraue hoch. Uruha schien das Denken verlernt zu haben. „Weil du ihn total geil da sitzen gelassen hast… wer weiß was der sich draußen in der freien Wildbahn eingefangen hätte“, log Aoi ein bisschen und wusste auch nicht genau, warum er log. Uruha schienen Aois Worte wirklich mitzunehmen, er setzte sich aufs Sofa und nahm erst mal einen langen Schluck aus der Sakeflasche. Sein Gehirn lief langsam, wenn auch schleppend und mit kleinen Fehlern wieder an. „A-aber… du wolltest doch, dass ichn sitzn lass?“, stammelte Uruha. Aoi dachte nach. Er könnte Uruha sagen, dass er nur das beste für die Band wollte und wusste, dass Reita scharf auf Ruki war und er ihn nur vor dem Fehler bewahren wollte mit Uruha zu schlafen. Aber dann würde er lügen. Und Uruha würde es wohl weiter bei Reita versuchen. Auch wenn es in Uruhas Zustand gefährlich war… er musste ihm reinen Wein einschenken. „Ich wollte nicht, dass Reita mit dir schläft weil ich Reita für mich will“, erklärte er ernst. Vor Uruhas Augen wurde es schwarz. Aoi… er hatte keine Chance bei ihm. Er würde immer unerreichbar für ihn sein. „Uruha? Uruha?!“, drang Aois Stimme zu ihm durch. Aoi schob Panik, Uruhas Augen verdehten sich gerade komisch und er wankte zur Seite. Hastig legte er ihn aufs Sofa und bettete Uruhas lange Beine auf einen Berg von Kissen. Uruhas Augen wurden endgültig starr und er fing stark zu schwitzen an. Aois Atem ging viel zu schnell vor Schreck. „Uruha! Wach auf!!!“, brüllte er angsterfüllt und verpasste dem größeren Gitarristen eine Ohrfeige. Alkoholvergiftung, Nervenzusammenbruch, Kreislaufkollaps – was war mit Uruha? Sollte er einen Krankenwagen rufen? Uruha wachte schließlich endlich auf und fror. Er setzte sich auf und klammerte sich an Aoi, da sich alles so drehte. Aoi hielt Uruha fest und begann ihn auszuziehen, da seine Kleidung völlig nassgeschwitzt war. Auf einmal wurde es nass an seinem Oberteil und an seinen Shorts. Irritiert sah er an sich herunter und rümpfte die Nase. Uruha hatte sich übergeben… auf ihn… na toll… . Ein Blick in Uruhas stumpfes, abwesendes Gesicht zeigte ihm aber, dass sich dieser seiner Schandtat gar nicht bewusst war. Aoi zog Uruha weiter aus. Bei dessen Shorts stockte er. Er hatte Uruha noch nie nackt gesehen. Er lag mittlerweile und ein nackter, langbeiniger Uruha, der ihn noch dazu mit diesem treuherzigen, beinahe bekifften Blick ansah war schon etwas… etwas sehr sexy, wie sich Aoi eingestehen musste. Aoi schluckte und entfernte das letzte Stückchen Stoff vom Körper des Braunhaarigen. Uruha zitterte zwar vor Kälte aber er fand den Anblick trotzdem irgendwie schön. Uruhas Haut war ganz gleichmäßig und weich, wie Seide. Aoi sah zu Boden und zog sich ebenfalls ganz aus, die dreckigen Klamotten weit von sich schmeißend. Zögerlich legte er sich zu Uruha auf das Sofa und breitete die Decken über sich. Er hatte Angst, noch näher an Uruha heranzurücken. Uruha hatte gerade eben total entrückt auf seinen entblößten Penis gestarrt. Wer wusste, zu was dieser fähig war, wenn er betrunken war. Und psychisch so labil wie gerade eben. Uruha bemerkte Aois Achtsamkeit trotz seines Koma-artigen Zustands. Und es verletzte ihn. Er rückte noch näher zur Sofalehne und drängte seinen bibbernden Körper daran. Aoi räusperte sich verlegen. „Äh… warte“, sagte er mit vor Nervosität beinahe wegbrechender Stimme, rückte ganz nahe an Uruha und legte einen Arm um Uruhas Hüfte, so dass seine Hand auf Uruhas Bauch lag. Uruha, der mit dem Rücken zu Aoi lag, riss die Augen auf. Was zum… ?! Träumte er? „Wärmer?“, fragte Aois Stimme besorgt von hinter ihm. Nein… er bildete sich das nicht ein. Aoi lag tatsächlich gerade splitternackt hinter ihm. Er fühlte Aois Bauch an seinem Po, dessen Brust an seinem Rücken und Aois Wange zwischen seinen Schulterblättern. War er vielleicht schon tot? War Aoi ein Engel? „Wärmer?“, wiederholte Aoi seine Frage noch mal, da Uruha tief in Gedanken versunken zu sein schien. Endlich nickte Uruha. Aoi begann zu lächeln. Erst leicht, dann immer mehr, bis er strahlte und sich mit einem Seufzen noch mehr an Uruha kuschelte. Hätte er es nicht besser gewusst, dann hätte er das, was er gerade fühlte mit Glück bezeichnet. Aber er war ja in Reita verknallt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)