pretty fly for a sexy gaze-guy von Playboy_Reita (Reituki, Aoiha, Kaiyavi) ================================================================================ Kapitel 6: Zwei, die es einfach nicht auf die Reihe kriegen ----------------------------------------------------------- Zwei, die es einfach nicht auf die Reihe kriegen Irgendetwas stimmte nicht mit Ruki. Er saß auf dem Sofa, neben ihm und doch so weit weg wie es nur ging. Uruha hatte ihm noch einen giftigen Blick zugeworfen und war mit ebenso giftigem Blick und Sabu-chan auf dem Arm mit Kai nach Hause gefahren, weil Kai ihn bei Ruki ablieferte weil dort noch sein Auto stand. So hatte Aoi es ihm wenigstens erklärt und ihn dabei sexy angegrinst. Überhaupt waren heute alle komisch zu ihm: Ruki nahm so weit Abstand zu ihm wie möglich und Aoi war das komplette Gegenteil, er klettete sich fast an ihn. Kai strahlte ihn und Aoi immerzu an und blendete einen förmlich mit seinen blitzweißen Zähnen, während Uruha ihn nur finster anstierte und ihm scheinbar Tod und Verderben wünschte. „Sagst du mir jetzt endlich was du hast?“, fragte Reita. Ruki blickte auf, er schien in Gedanken gewesen zu sein. „Verwandel ich mich schon in einen Werwolf, weil du so weit weg sitzt?!“, fragte Reita genervt. Ruki atmete tief ein und zitternd vor Aufregung wieder aus. Reita hatte es bemerkt. Reita hatte bemerkt, wie viel Abstand er zwischen ihnen ließ. Aber… er musste das auch erst mal verkraften! „Nur so aus Neugierde… war… war Aoi gestern bei dir?“, fragte er und mied Reitas Blick. Reita zog tief die Luft ein. Okay… „Warum willst du das wissen?“, konterte er mit einer Gegenfrage. Ruki zuckte mit den Schultern, zwang sich zu einem Grinsen und sah Reita in die Augen. „Man wird doch wohl wissen dürfen wer wem in der Band einen bläst“, meinte er fröhlicher als ihm zumute war. Eigentlich hätte er lieber geheult. Aber… erst wenn Reita ja sagte. Erst wenn Reita alles, was Aoi ihm zugeflüstert hatte bestätigte. Dann wusste er, dass er Reita an Aoi verloren hatte. Reitas Blick bohrte sich fast in Rukis Augen. Aoi musste Ruki von gestern erzählt haben. Diese miese kleine Schlange… er wollte gar nicht Uruha… er wollte ihn, Reita, und wollte Ruki jetzt von ihm abdrängen. „Aoi hat mir gestern einen geblasen… aber ich habs nur zugelassen, weil er zu mir meinte er übt für Uruha. Und dann bin ich eingepennt und am Morgen ganz normal aufgewacht… also… er lag halt neben mir… aber ansonsten war da nichts mehr“, erklärte Reita ruhig und sah Ruki ernst in die Augen. Rukis Miene wechselte von kalkweiß zu zornesrot und dann zu absolut eifersüchtig. Reita gefiel die Eifersucht aber am Besten. Hieß das, dass es Ruki doch nicht so egal war, dass er einen Konkurrenten hatte? Das er doch etwas von ihm wollte? „Aoi ist so ein hinterhältiges Schwein!“, brach es aus Ruki hervor und er ballte die Fäuste. Reita grinste. Ruki erinnerte ihn wieder einmal an Rumpelstilzchen. „Nicht, dass ich eifersüchtig wäre oder so!“, fügte Ruki hastig hinzu und sah Reita eindringlich in die Augen, „Aber das geht nicht! Dir einen blasen unter dem Vorwand für Uruha zu üben! Das ist echt mies! Das ist echt das Letzte!“ Reita bemühte sich ernsthaft sein Grinsen nicht noch breiter werden zu lassen, doch es misslang kläglich. „Grins nich so! Ich bin nicht eifersüchtig! Mich regt das nur auf! Aoi sät voll die Zwietracht in unserer Band!“ Reita konnte nicht anders, er rückte an Ruki heran und drückte ihn an sich. Ruki riss verdattert die Augen auf, seine Arme erstarrten wo sie waren, nämlich an Reitas Brust und sein Herz machte einen kurzen Hüpfer in seinen Hals. Kami… er roch Reitas Duft an dessen Hals… seine Lippen waren nur noch ein paar Millimeter von Reitas Hals entfernt. Kami… jetzt nur noch einen… und jetzt- -„Ruki… was… ?“, fragte Reita irritiert als er Rukis Lippen an seinem Hals spürte. Kami… es passierte wirklich… er träumte das nicht nur. Es war real, dass Ruki gerade an seinem Hals leckte, nur ganz zögerlich zwar, aber er tat es. Und es war real, dass sich Ruki gerade auf ihn stürzte, ihn wie ein wildes Tier in den Hals biss und seine Hände gierig über Reitas Oberkörper wandern ließ. Reita knabberte erregt an Rukis Ohr und legte seine Hände auf dessen Hintern. Er zog Rukis Becken damit an seines und beiden entfuhr ein lautes Stöhnen. Erschrocken fuhren sie auseinander. Jeder saß nun auf seiner Seite des Sofas und keiner traute sich etwas sagen. „Ano… wie lang hattest du schon… keinen Sex mehr?“, fragte Reita nach einer Weile. Es lag schließlich nur daran. Sonst hätte er so etwas nie mit Ruki gemacht. „Eto… ne ganze Weile“, erwiderte Ruki. Reita hatte Recht. Wenn er nicht so viel aufgestaute Geilheit in sich hätte, hätte er ihn jetzt bestimmt nicht angefallen. Ihre Blicke trafen sich. Hastig sahen sie wieder weg. Sie wussten beide, dass es keinesfalls aufgestaute Geilheit war, was sie da gerade eben geritten hatte. „Ich äh… ich… willst du nen Tee?“, fragte Reita, um zur Normalität zurückzukehren. Ruki nickte und stieg erleichtert darauf ein. Trotzdem konnte er nicht anders als Reitas knackigem Po hinterherzustarren. Reita stand währenddessen in der Küche. „Teebeutel… Teebeutel… “, murmelte er vor sich hin und sah sich jeden Schrank erst einmal genau an. Der sah abgenutzt aus. Er öffnete ihn. „Puddingcreme… “, seufzte er und probierte jetzt alle Schränke durch. Ruki erschien belustigt grinsend hinter ihm in der Tür, machte zielstrebig eine Schublade auf und gab Reita zwei Teebeutel. Reita grummelte und griff zu seinem Wasserkocher. Eigentlich hätte Ruki ihn gerne daran gehindert, noch weiter verzweifelt zu versuchen Tee zu kochen. Es war offensichtlich, dass diese Küche nur existierte, um zu verbergen dass Reita sich jeden Abend Essen kommen lies. Aber es war einfach zu amüsierend. Reita hatte gerade umständlich erst einmal den Kalk aus dem Wasserkocher entfernt und setzte diesen jetzt mit triumphierender Miene auf die Küchentheke. Nur schien er jetzt den Knopf nicht zu finden, der das Wasser innen drinnen zum kochen brachte. Ruki half ihm schnell, griff an ihm vorbei und wenig später hatten sie zwei Tees: einen großen und einen kleinen, weil Reita zu wenig Wasser gemacht hatte. Er nahm selbstlos den Kleinen, meinte, er hätte eh nicht so viel Teedurst und schob Ruki den Größeren zu. Ruki grinste in sich hinein. Das war Liebe. Wenn man sich für den Liebsten zum Affen machte und dann eine Teetasse nahm, die nicht einmal halb voll war. Als ihm bewusst wurde, was er da gerade gedacht hatte, nippte er hastig an seinem Tee, verbrannte sich prompt die Zunge und hustete. Reita nahm ihm die Tasse aus der Hand und klopfte ihm so grob auf den Rücken, dass Ruki in die Knie ging und Tränchen vom Husten in die Augen bekam. „Na na, so schrecklich ist mein Tee auch wieder nicht“, meinte der Bassist leicht grummelnd und schob seine Unterlippe leicht vor. Als Ruki sich beruhigt hatte, musste er lächeln. Er würde jetzt gerne… aber NEIN! Ruki! Aus! Kami… er redete mit sich selbst schon wie mit Sabu-chan… . „Was macht dein Bein?“, fragte er und sah dazu hinab. Reita zuckte mit den Schultern. „Tut nicht weh.“ Ruki glaubte ihm kein Wort. Dass sah er ihm deutlich an. Schon wurde er am Arm gepackt und ins Schlafzimmer geschleift, wo er bäuchlings aufs Bett gedrängt wurde. Es ratschte und als er nach hinten zu seinem Bein sah, hatte Ruki seine Hose an der Wade aufgerissen. „Du gehst aber ran“, meinte Reita süffisant. Ruki lies sich von Reitas Tonfall nicht beirren und strich vorsichtig mit dem Finger um die Bisswunde. „Hast du Desinfektionsmittel?“, fragte er besorgt. Die Wunde eiterte stark und es hatte sich ein rotglühender Rand gebildet. Reita sah ihn an, als hätte er gerade gefragt ob der Weihnachtsmann mit Handschellen in seinem Auto wartete. Ruki seufzte. „Alkohol?“, fragte Ruki, denn er war davon überzeugt, dass Reita wenigstens das hatte. Reita guckte zwar komisch, gab aber ein verwirrtes „Bedien dich, Minibar im Wohnzimmer“ von sich. Verdutzt sah er Ruki nach. Wollte der sich jetzt besaufen? Oder… wollte er ihn betrunken machen, dass er nicht fühlte wenn Ruki an seinem Biss herumhantierte? Wenig später wusste er, was Ruki mit dem Alkohol wollte. „AAAAAAAAAH, VERDAMMTE SCHEIßE MACH DAS WEG!!!“, brüllte er, biss in sein Kissen und krallte seine Hände in die Matratze. Ruki schmunzelte. Reita machte sich gerade richtig zum Uke… VERDAMMT WAS DACHTE ER DA SCHON WIEDER, ARGH!!! Reita war aus seinem Kissen aufgetaucht und fragte sich mit gerunzelter Stirn, warum Ruki so entrückt auf seinen Po starrte. Ach so… nur weil er ein wenig rumgeukt hatte… . Ein fieses Grinsen breitete sich über Reitas Gesicht. Er legte seine Wange ins Kissen, krallte seine Hände wieder ins Laken, schloss die Augen, zog die Augenbrauen genießend zusammen und stöhnte Rukis Namen. Ruki starrte Reita erstarrt an. Nein… das hatte der jetzt nicht gerade gemacht? „Aaah, tiefer, Ruki!“, keuchte Reita, konnte aber sein Grinsen nicht länger unterdrücken. Ruki fauchte und haute Reita ein Kissen über den Kopf, Reita wich lachend aus, Ruki sprang ihm lachend hinterher und das Endergebnis war, dass Reita sich mit Ruki im Bett kugelte und sie versuchten sich gegenseitig zu kitzeln. Ruki hatte nur wenig Erfolg damit. Er konnte Reita am Hals kitzeln, an den Hüften, unter den Armen… nichts rührte sich! „Mann, du Eisklotz! Irgendwo bist du sicher kitzlig!“, beschwerte sich der Kleinere und schmollte Reita an. Reita, der ihm gegenüber lag, lächelte. „Hai… bin ich auch… aber das bleibt mein Geheimnis“, sagte er grinsend. Ruki rückte ganz nah an ihn und wandte seinen Dackelblick an, der ihm heute schon einen Abend mit Reita eingebracht hatte. Reita sah grummelnd weg. Der würde ihn nicht schon wieder um den Finger wickeln! „Oooch, bitte bitte“, schnurrte Ruki, „Ich verrat dir auch ein Geheimnis.“ Reita horchte auf. „Was für eins?“ Ruki klimperte unschuldig mit den Augen. „Was du willst.“ Und er meinte es so. Er würde Reita erzählen, was er wollte. Außerdem schien er angebissen zu haben, seine Augen leuchteten interessiert. „Okay. Ich will wissen mit wem du schon alles Sex hattest… von den Kerlen her. Ich will jeden Namen wissen“, sagte Reita ernst. Rukis Gesicht versteinerte. Das meinte Reita nicht wirklich? Reita grinste innerlich zufrieden. Er hatte es gewusst! Er hatte gewusst, dass Ruki ihm so etwas nicht sagen würde! „Na dann… sag ich dir auch nicht wo ich kitzlig bin“, meinte er fies. Ruki holte tief Luft. „Okay… da war… Takeshi… danach ein Kerl, den ich nicht kannte… dann Kazuki… Shinichi… Himoto, Takuo, Edward, Izumo“, zählte Ruki auf. Reita hing an Rukis Lippen. Ruki schien noch nicht fertig zu sein, denn er überlegte. „Von den restlichen fünfzehn weiß ich den Namen nicht mehr“, sagte Ruki leise und sah zur Seite. Reita sog scharf die Luft ein. Ruki war eine Schlampe. Doch er schien immer noch nicht fertig zu sein. Er schien damit zu kämpfen, ihm den letzten Namen zu sagen. „Und… da war noch… “, sagte Ruki mit zitternder Stimme, mied Reitas Blick und wurde immer leiser, „Uruha.“ Reita fühlte sich, als wäre er von einem Hochhaus mit dem Kopf voran auf den Boden geknallt. Er starrte Ruki ungläubig an. Nicht Uruha. Alles nur nicht Uruha. Uruha… sein bester Kumpel… Uruha… der ihn jetzt hasste. Uruha, mit dem er vorher jedes Geheimnis geteilt hatte, ALLES. Uruha. „Sag nicht immer seinen Namen“, seufzte Ruki verzweifelt und sah Reita flehend an. Reita bemerkte erst jetzt, dass er immer wieder „Uruha“ gesagt hatte. Sein Blick wurde abweisend und kalt, er setzte sich auf. Ruki konnte nichts dafür, das wusste er ja… oder nicht? „Uruha war betrunken… und ich angetrunken… und… dann ist es halt passiert“, erzählte Ruki leise und starrte auf das Muster der Bettdecke. Reita nickte. „Hmm.“ Erneut nickte er. „Hai.“ Es folgten noch drei Nicken und ein tiefes Seufzen, ehe er aufstand – beziehungsweise es versuchte. „A-Au!!!“, fluchte er und ließ sich wieder aufs Bett sinken. Von seiner Wade hatte es beim Auftreten gerade bis in seinen Kopf gestochen. „Reita!“, keuchte Ruki erschrocken und zog Reita bäuchlings wieder aufs Bett. Eingehend musterte er Reitas Wunde. Unverändert. Wenn nicht sogar ein kleines bisschen besser. Er war insgeheim froh über den plötzlichen Themawechsel. Auch wenn es ihn schmerzte, dass Reita offensichtlich nach seinem Geständnis von ihm flüchten wollte. Reita riss die Augen auf. Was machte Ruki da hinten? Waren das… seine Lippen? Er versuchte seinen Kopf so zu drehen, dass er sah, was Ruki machte, aber Ruki hatte die Hand in seinen Haaren und drückte ihn ins Kissen. Ruki gefiel die Situation jetzt sogar ziemlich gut. So konnte Reita wenigstens nicht sehen, dass er heulte. Er hatte es damals gar nicht gewollt. Sex mit Uruha. Uruha war einfach über ihn hergefallen. Und es hatte verdammt weh getan. Er hatte ewig lange nicht mehr an Uruhas Gitarre lecken können. Er hatte es einfach nicht über sich gebracht. Selbst Reita merkte jetzt, dass etwas mit Ruki nicht stimmte. Mit aller Kraft, die er gegen den Schmerz in seiner Wade aufbrachte drehte er sich um und zog Ruki zwischen seine aufgestellten Beine. Kami… der Kleine heulte ja… was ihn nicht unbedingt unattraktiver machte… „Süß“, sagte Reita sanft lächelnd und strich über Rukis nasse Wangen. Ruki sah mit verheulten Augen auf. Hatte er sich da gerade verhört? „Ich bin nicht süß“, schniefte er. Reita wurde schlagartig bewusst, was er da tief in seiner Faszination von sich gegeben hatte und wurde knallrot. „Ich… ich hab gar nicht „süß“ gesagt. Musst dich verhört haben“, redete er sich heraus und sah weg. Ruki lächelte. Er hatte es genau gehört. „Verrätst du mir jetzt, wo du kitzlig bist?“, fragte er lieb. Reita sah Ruki an. Stimmt… das wollte er ihm ja verraten. „Innenschenkel“, erwiderte er leise und grinste verlegen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Ruki sofort zuschlagen würde… aber Ruki tat es. Er kitzelte Reita so heftig am Innenschenkel, dass dieser erst einmal laut loslachte und dann versuchte sich loszuwinden – was das Lachen abrupt enden ließ. Betreten sah er nach unten. Ruki sah ebenfalls nach unten, da, wo seine Hand drauflag. Auf Reitas Schritt. Reita hatte Angst, irgendetwas zu sagen. Wenn er jetzt den Mund aufmachte, hatte er eh nur drei Möglichkeiten: Keuchen, Stöhnen oder ein „Nimm mich“. Und keine der Möglichkeiten schien ihm vertretbar. Also blieben die Lippen versiegelt. „Reita… woher… hast du nen Ständer?“, fragte Ruki auf einmal. Reita merkte an dessen Stimme, dass ihm das zu schaffen machte. Aber nicht negativ, wie er es erwartet hätte… Rukis Stimme klang eher begierig. Ruki schluckte. Er mochte das, was er da fühlte. Es war warm, fast schon heiß, groß und ging von Reitas Schritt aus in die Richtung von dessen Bauchnabel. Und es pochte angenehm. Reita schluckte. „Ich… keine Ahnung… Dauergeilheit“, sagte er und wandte hastig den Blick von Rukis roten Wangen. Ruki nahm – wenn auch insgeheim äußerst widerwillig – die Hand von Reitas Schritt. „Gomen“, nuschelte er und verschwand ins Bad. Reita humpelte ihm hinterher. „Du hättest liegen bleiben sollen!“, fauchte der Sänger prompt und drückte Reita auf dessen geschlossenen Toilettensitz. Er kniete sich neben Reitas Bein, desinfizierte die Wunde noch einmal und legte dann fast liebevoll einen Verband an. Reita sah nur Rukis Haarschopf und fühlte dessen weiche, vorsichtige Hände. Rukis Hände waren ganz anders wie die Hände der restlichen Bandmitglieder. Uruha und Aoi hatten meistens irgendwelche Blasen. Er hatte geschwollene Gelenke und Kai hatte einen Händedruck wie ein Schraubstock. Rukis Hände waren immer weich und gepflegt, er würde seinen Arsch darauf verwetten, dass Ruki im Anschluss an seine Shopping-Exzesse gern zur Maniküre ging. Und er hatte nicht solche Gitarristen/Bassisten/Drummer-Adern die sich aufgebläht über den Handrücken zogen. Er hatte einfach nur schöne – sehr schöne – Hände. Die gerade sanft über seine Wade strichen. Reita lächelte und legte seine Hand in Rukis Haare, wo er leicht anfing den Sänger zu streicheln. Ruki gab etwas wie ein Schnurren von sich und legte seinen Kopf auf Reitas Bein. Endlich konnte der Bassist Rukis Gesicht wieder sehen. Er hatte seine wunderschönen Augen geschlossen, seine vollen Lippen umspielte ein Lächeln und seine Augenbrauen waren nicht wie so oft in letzter Zeit angespannt zur Nasenwurzel hin zusammengezogen. Zögernd strich Reita über Rukis Wange, während seine andere Hand unter die rötlich-braunen Haare an dessen Nacken strichen. Ruki seufzte entspannt und kuschelte sich an Reitas Bein, legte seine Arme um Reitas Wade, dort, wo sie nicht verletzt war. Er genoss es in vollen Zügen, Reita so nah zu sein. Er liebte es, diese Seite des Bassisten zu sehen. Sonst gab er sich ja eher als der coole Macho. Jetzt war er eher der sanfte Akira. Wobei er beide Seiten sehr mochte. Den Macho vielleicht etwas mehr… weil Reita manchmal einfach so richtig unbeholfen wirkte. Wenn er sich samt Bass beim Drehen auf der Bühne wieder mal total orientierungslos und verschwurbelt Aoi zu Füßen legte. Wenn er nach Lives ausgepowert und noch leicht nass vom Schwitzen auf dem Sofa im Backstage einschlief und dabei irgendetwas von Sex, Essen oder Alkohol vor sich hinmurmelte. Letztes mal hatte er im Schlaf darüber nachgesinnt, ob er seine Mutter anrufen sollte. Oder wenn Reita den ganzen Tag angesäuert war, weil er fand, dass die Stylistin seine Haare nicht richtig hingekriegt hatte. Dann war er ungenießbar. Er gab sich zwar alle Mühe trotzdem wie immer zu sein, aber man merkte es einfach. Und was am allersüßesten war: Wenn Reita egal ob bei Lives, Shootings oder Interviews sich „ganz zufällig“ in seine Nähe drängelte. Er wusste nicht, ob Reita das machte, weil er gerne im Rampenlicht stand und das neben dem Sänger besser möglich war. Oder ob er einfach nur gerne bei ihm war. Er wusste es nicht. Aber es war richtig süß. Fand er. „Woran denkst du?“, fragte Reita neugierig. Rukis Lächeln war nämlich in den letzten Minuten zu einem breiten Grinsen angewachsen. Ruki hob den Kopf von Reitas Bein und lächelte ihn verlegen an. Er würde Reita sicher nicht sagen, an was er gerade gedacht hatte! „Nichts“, sagte er nur ein wenig frech, stand auf und ging in die Küche. Er hatte Hunger. Mal sehen was Reita so zu Hause hatte. „Ich bin duschen!“, kam es aus dem Badezimmer. Ruki seufzte. Er hatte Reita gerade erst den Verband angelegt! Daraus lies sich nur eines schließen: Reita hatte gewisse Maßnahmen ergriffen um seine Latte loszuwerden und war jetzt zu schmutzig um nicht zu duschen. Notgeiler Macho. Ruki summte lächelnd vor sich hin während er eine Kleinigkeit zum Essen zubereitete und versuchte sich mit aller Kraft nicht vorzustellen, wie Reita unter der Dusche aussah… so… ganz nackt… und glänzend… wenn das Wasser von seinen Brustwarzen über seinen Sixpack nach noch weiter unten lie – RUUUUUKI!!! Mist… jetzt hatte er sich vor lauter Schimpfen am Topf verbrannt. Das Essen stand schon fertig auf dem Tisch als Ruki beschloss einmal nach Reita zu sehen, der nun schon ziemlich lange im Bad war. Was machte der so lange da drin? Intimrasur oder was? Vorsichtig öffnete er die Badezimmertür und schielte zur Dusche. Da war Reita nicht. Er öffnete die Tür ganz, ließ den Blick über das Waschbecken gleiten und dann sah er ihn. Eine Mischung aus erschrockenem und angegeiltem Keuchen kam über seine Lippen. Reita lag – mit der Wange und den Armen auf den kalten Badfliesen – auf dem Boden und zeigte gerade äußerst appetitlich seine knackige Hinteransicht. Seine knackige nackte Hinteransicht. Seine knackige, nackte, nasse Hinteransicht. „Reita?“, fragte Ruki vorsichtig. Reitas Augen schnellten auf und er sah Ruki an. Shit. Mit dem hatte er jetzt absolut nicht gerechnet! Hastig legte er sich ein Handtuch um seinen Hintern, blieb aber ansonsten wo er war. „Was zum… ?“, fragte Ruki nur verständnislos und starrte immer noch auf Reitas Hintern, der durch das Handtuch nur schlecht als recht verdeckt wurde. „Heiß“, war alles, was er von Reita als Antwort bekam. Ruki verdrehte die Augen. Er hatte es gewusst! „Wir fahren jetzt sofort in Krankenhaus! Vermutlich hast du Wundfieber oder sowas!“, regte sich der Sänger auf. Reita zuckte zusammen. Nein! Nicht ins Krankenhaus! Wie zum Teufel sollte er Ruki das jetzt erklären?! Das er zu lange unter der Dusche gestanden hatte und dreimal seine Latte beseitigt hatte, nur um eventuellen weiteren Peinlichkeiten durch seinen revoltierenden Penis vorzubeugen?! „War nur zu heiß duschen“, nuschelte Reita und setzte sich auf, wobei er das Handtuch sorgsam auf seinen Schritt legte. Ruki sah ihn so misstrauisch an… glaubte er ihm nicht? „Hey, das passiert mir öfter… was hast du gekocht? Ravioli aus der Dose?“, versuchte er deshalb mit einer kleinen Neckerei abzulenken. An Rukis Blick erkannte er aber, dass dieser ihn sofort durchschaut hatte. „Hey! Guck nicht so oder ich mach das Handtuch hoch!“, drohte er. Ruki wurde erst rot und dann krebsrot. „Würdest du eh nicht!“, sagte er hastig um von seiner Gesichtsfarbe abzulenken. Reita grinste nur breit und griff langsam an sein Handtuch. „Reita! Ich fall über dich her!“, drohte jetzt Ruki und meinte es ernst. Reita hob eine Augenbraue. „Wenn, dann bist du Uke und ICH fall über DICH her“, konterte er, hielt das Handtuch fest und stand auf, weil als Seme zum eh nicht großen Uke aufzusehen war auf die Dauer nicht gerade ego-fördernd. Rukis Blick striff über Reitas Wade. Der nasse Verband war noch dran. „Reita… du hättest den Verband auch zum Duschen abmachen können“, meinte er. Wie süß… Reita wollte ihn wahrscheinlich nicht abmachen weil er ihn so liebevoll angelegt hatte. Reita fühlte sich ertappt. „Zu faul“, gab er lässig zur Antwort, schlüpfte in seine Shorts und setzte sich mit forderndem Blick auf den Toilettendeckel. Ruki verstand ihn auch sofort richtig, nahm den alten Verband vorsichtig ab und legte einen neuen an. Reita kraulte ihm wieder durch die Haare… kami… wie himmlisch… er brauchte gar keinen Himmel mehr, wenn Reita so lieb zu ihm war. Seufzend gestand er sich während des Verschließen des Verbands ein, dass er wohl verknallt war. In den größten Macho Japans. Vermutlich der ganzen Welt. Ausgerechnet DER. Na toll… super Ruki, toll gemacht! Er sah es schon kommen dass er wieder mal heulend pro Tag dreizehn Songs schrieb und nach einer Woche völlig ausgebrannt vom Manager auf Urlaub geschickt wurde. Super Ruki. Verknallst dich immer in die, die du nicht haben kannst! Wenn Reita ihn wollte, dann wahrscheinlich nur für Sex. Nur um seinem Ego zu sagen, dass nicht nur Uruha ihn, Ruki, bumsen konnte, sondern auch er, Reita – und zwar sogar wenn er, Ruki, nüchtern war! Herrliche Aussichten… „Essen?“, fragte Reita, der fertig angezogen und innerlich ziemlich verwirrt an der Tür stand und besorgt Rukis Mienenspiel beobachtet hatte. Ruki nickte und ging an ihm voran in die Küche. Schweigend lud er Reita seinen Teller voll. Er spürte Reitas beobachtenden Blick. Und er gefiel ihm gar nicht. Überlegte Reita schon, ob er ihn nach dem Abspülen auf dem Küchentisch flachlegen sollte? Reita begann zu essen, jedoch ging ihm Rukis Blick nicht aus dem Kopf. Erst dieses leuchten in den Augen, die rosige Färbung seiner Wangen. Dann Angst und dann das leere, ausdruckstote Gesicht, welches immer noch da war. So als wolle er zwischen ihnen eine Wand aufstellen. „Was is los?“, fragte Reita, der noch nie besonders einfühlsam war. Es klang lässig, wie er fragte, so als fragte er nicht aus Interesse, sondern aus Höflichkeit. Und er war froh darum… nicht das Ruki noch meinte er wolle etwas von ihm… oder so. Ruki sah von seinem Essen auf, in dem er lustlos herumgestochert hatte. Er zögerte. Er konnte Reita nicht erzählen, was los war… . „Na ja… eine Freundin von mir, die hat sich voll in einen Typ verknallt. Aber der Typ – er weiß nichts davon, dass sie sich in ihn verknallt hat – jedenfalls der Typ ist voll der… äh… Schürzenjäger. Und sie hat Angst, dass er sie eventuell nur wollen würde, weil er sie bumsen will“, log Ruki. Wobei es ja nicht ganz gelogen war. Nur etwas umgedichtet. Das wird ja wohl noch erlaubt sein! Reita starrte Ruki an. Einen kurzen – wirklich nur ganz kurzen – Moment war ihm durch den Kopf gehuscht, dass Ruki sich vielleicht in ihn verknallt haben könnte. Aber das wischte er schnell wieder aus seinen Gedanken. Er wusste wo es endete, wenn er sich unerfüllte Hoffnungen machte: Im Krankenhaus beim Magenauspumpen. „Ähm… ich soll jetzt da einen Rat abgeben?“, fragte er unsicher, denn Beziehungsthemen waren überhaupt nicht sein Ding. Ruki nickte ernst. Reita schien zum Glück nicht gemerkt zu haben dass mit der Freundin Ruki und dem Schürzenjäger Reita gemeint war. Aber doch… vielleicht hatte er doch ein bisschen was verstanden… er sah ihn jetzt so eigenartig an. „Na ja… sie soll… hmm… einfach… .“ Überlegend brach er ab. Was würde er sich wünschen? Wenn er dieser gemeine Schürzenjäger wäre… . „Sie soll einfach so sein wie sie ist. Und ihn vielleicht erst mal… abhören. So… aushorchen, was er so über sie denkt. Wenn er ständig nur was von geilem Arsch und so labert, kann sie ihn vergessen. Aber… wenn er erzählt, wie schön die Augen leuchten, wenn sie an ihn denkt… oder wie weich ihre Hände sind… dass er Gänsehaut kriegt von ihrer Stimme… dann… ach – vergiss es… is nich mein Thema“, brummelte Reita zum Schluss und wandte sich seinem Essen zu, wobei er die Haare über sein leicht errötetes Gesicht hängen lies. Ruki lächelte wieder. Er könnte nicht aufhören, diesen süßen Typen anzulächeln. Reita hatte ja doch ein Herz. Nicht nur einen Penis. Kami… dieser Bassist war so süß, dass er einfach dahinschmolz in dessen Nähe. Einfach so. Wie Eis in der Sauna. Oder Butter in der Wüste. Oder Eiswürfel in heißem Kakao. „Ruki… du bist unheimlich… grins nich so entrückt“, holte Reita ihn in die Realität zurück. Obwohl ihm Rukis Lächeln gut gefallen hatte. Aber… unheimlich gut. Und das war es, was ihn störte. Er durfte sich nicht noch tiefer in seiner Zuneigung zu jemanden verlieren, der ihn nur als guten Kumpel sah. Und ihn jetzt schon wieder so ansah. Wie eine Mauer. Das weitere Essen verlief schweigend und Ruki schien die Mauer immer höher ziehen zu wollen. Zum Schluss schien sogar noch Stacheldraht hinaufzukommen. Aber Reita hatte eine Idee. Er lobte Rukis wirklich sehr gutes Essen ausführlich und ging dann ins Wohnzimmer. Kurz vor dem Sofa stöhnte er vor gespieltem Schmerz auf, ließ sich unüberhörbar laut aufs Sofa fallen und wälzte sich dort vor Schmerzen – die er gar nicht hatte. Sofort stand ein besorgter Ruki bei ihm. „Wadenkrampf“, ächzte Reita mit zusammengebissenen Zähnen. Ruki setzte sich sofort zu ihm und strich sanft über Reitas angeschlagene Wade. Nach einer Weile stellte Reita sein Schmierentheater langsam ein und lag nur noch keuchend und mit geschlossenen Augen auf dem Sofa. Rukis Herz schlug ihm bis zum Hals. Es schlug so fest, dass man es bestimmt hörte. Er beugte sich zu Reita hinab. Er konnte sich nicht wehren. Er wollte es einfach so sehr. Er konnte sicht nicht beherrschen, nicht gegen das übermächtige Bedürfnis Reita zu küssen. Er spürte Reitas Atem auf seinen Wangen und sein Gehirn sprang langsam wieder an. Er legte seine Lippen nur sanft auf Reitas Wange. Reitas Augen öffneten sich leicht und sahen zu Ruki hinüber, der mit geschlossenen Augen und einer Hand an seiner Wange sanfte Küsschen auf seinen Hals verteilte. Es fühlte sich gut an. Sehr gut. Unglaublich gut. Er zog Ruki mit einem Ruck auf sich, so dass dieser zwischen seinen aufgestellten Beinen lag, fuhr mit einer Hand unter dessen Oberteil an dessen nackten Rücken und streichelte ihn, während sich seine Lippen vorsichtig an Rukis Wange entlangtasteten. Ruki drehte seinen Kopf leicht zu Reita. Er fühlte den Mundwinkel des Bassisten auf seinem, ihre Lippen berührten sich ganz leicht und ganz wenig und schon jetzt erfüllten elektrische Schläge aus Schmetterlingen seinen Körper. Kami… er wurde verrückt. Er würde verrückt werden, wenn Reita ihn jetzt wirklich küsste. Doch… für den Augenblick genügte ihm das. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)