Back to school von abgemeldet (Epilog online!) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- "Toll. Da muss ich auch lang." Die beiden ließen die anderen hinter sich zurück und gingen stillschweigend nebeneinander her. Uruha vergrub seine Hände in den Hosentaschen und pfiff leise vor sich her. Langsam wurde ihm kalt und er sah in den Himmel. Es war schon dunkel und kein einziger Stern leuchtete am Himmel. Seltsam. Eben hatte noch die Sonne geschien und es war schönstes Wetter gewesen. "Ich glaube, es fängt gleich an zu regnen... Wenn man vom Teufel spricht...", murrte er, als es plötzlich anfing, wie aus Kübeln zu schütten. Er und Kai retteten sich in einer Bushaltestelle. Uruha fröstelte. Er trug nur ein Top und eine kurze Hose und war allgemein empfindlich bei Kälte. "Na toll. Jetzt können wir warten, bis es aufgehört hat. Bis zu mir nach Hause ist es noch etwas weit. In welcher Straße wohnst du?" Er zitterte leicht. Regen?! Na toll. Jetzt waren sie also auch noch völlig durchgeweicht. Er sah, wie Uruha neben ihm zitterte. Kein Wunder! Er hatte ja auch nicht wirklich viel an. Das dünne Top und die kurze Hose waren ja auch nicht für Regenwetter gemacht. Allerdings war er ja auch nicht besser. Er hatte aber wenigstens ein Shirt an. Nass war er allerdings genauso wie Uruha auch. Die Bushaltestelle gab auch nicht wirklich viel Schutz vor dem Regen und der immer kühler werdende Wind sorgte auch regelmäßig für Zitteranfälle. Er wusste nicht, wie er Uruha jetzt helfen sollte. Durch den immer stärker werdenden Regen konnten sie ja jetzt nicht wirklich gehen. Er schaute sich kurz um. Versuchte, sich zu orientieren, schließlich war er noch nicht sehr lange hier in der Stadt. Die Häuser sahen aber auh überall gleich aus, sellte er fest. Aber nach kurzem Überlegen, bemerkte er, dass es wirklich nicht mehr weit war bis zu seinem Zuhause. Wärmend legte er einen Arm um Uruhas Schultern. "Is nicht weit von hier. Das könnten wir schaffen.", meinte er und rieb mit der Hand über den nackten Oberarm des Größeren, um ihm so etwas Wärme zu spenden. Verlegen spürte er, wie Kais Arm sich um ihn legte und ihn wärmen wollte. Vertrauensvoll schmiegte er sich an den Kleineren, zitterte jedoch trotzdem weiter. "Nicht weit? Hoffentlich. Sag... Darf ich bei dir bleiben, bis der Regen aufgehört hat? Zuhause vermisst mich eh keiner. Ich bin eh immer alleine zuhause. Meine Eltern sind den ganzen Tag berufstätig." Er lächelte ihn an und gemeinsam rannten sie dann durch den Regen zu Kais Haus. Vor der Haustür angekommen, kramte er in seiner Tasche nach seinem Schlüssel. Er bemerkte, wie der andere aufmerksam das Haus musterte. Er schloss auf und zog Uruha sofort in den Eingangsbereich. Er musste ja nicht noch nasser werden, als er es eh schon war. "Warte kurz." Schnell schlüpfte er aus seinen Schuhen und flitzte die Treppe hinauf. Sein Weg führte ihn ins Badezimmer, das direkt gegenüber von seinem Zimmer lag. Kai schnappte sich zwei Handtücher. Das eine warf er sich um die Schultern, nachdem er sein Shirt, das an seinem Körper geklebt hatte, ausgezogen hatte und einfach durch die Tür in sein Zimmer schmieß. Eilig rannte er die Treppe wieder runter und warf das zweite Handtuch auf den Kopf des immer noch zitternden Uruhas. "Hier! Damit du dich nicht noch erkältest." Dann grinste er und griff gleich nach Uruha und strubbelte ihm mit dem Handtuch durch das klitschnasse Haar. Uruha stand zitternd in dem Eingangsbereich des Hauses. Es sah alles wirklich schön aus. Schien so, als wäre Kais Familie vermögend. Bibbernd schlang er die Arme um sich und sah zu Boden. Unter sich hatte sich eine kleine Pfütze gebildet vom Regenwasser seiner Klamotten. Nach ein paar Minuten kam Kai mit nacktem Oberkörper zurück. Uruha lief rot an und musterte Kais Körper unauffällig. Er war zwar dünn, jedoch konnte Uruha ein kleines Sixpack ausfindig machen. Da würd ich gern mal anfassen...!, dachte er. Kai warf ihm ein Handtuch über den Kopf und rubbelte seine Haare. Uruha lächelte ihn leicht unsicher an. "Danke, Kai-Chan!" Kai lächelte zurück. "Wenn du magst, kannst du auch ne Dusche nehmen. Und deine Klamotten kann ich ja in den Trockner hauen." Er kratzte sich erneut am Hinterkopf. "Wenn du denn solange hier bleiben willst...", meinte er unsicher. "Und keine Sorge, meine Ma kommt erst morgen wieder nach Hause. Fühl dich also wie Zuhause." Jetzt grinste er. Fröhlich streckte er die Arme in die Luft, drehte sich um und wanderte schnurstracks wieder die Treppe hoch. Als er merkte, dass er alleine vor seiner Zimmertür stand, machte er Kehrt und schaute über das Treppengeländer nach unten. "Uruha?" Er zog beide Augenbrauen nach oben. "Willst du da Wurzeln schlagen?" Und schon verschwand sein Kopf wieder und er ging in sein Zimmer. Uruha fühlte sich unsicher. Er zog die Schuhe aus und tapste leise hinter Kai die Treppe hinauf. Zögernd ging er in Kais Zimmer und sah sich um. Das Zimmer war schön eingerichtet. Und ziemlich groß. Mindestens doppelt so groß wie Uruhas eigenes Zimmer. In der Ecke stand ein Schlagzeug. "Hübsch.", murmelte er und lächelte Kai zu. "Ne, duschen ist glaub ich nicht nötig. Aber... Kann ich trockene Sachen von dir bekommen?" Kai stand schon vor seinem geöffneten Kleiderschrank und zog sich die nasse Hose aus, um sich eine trockene anzuziehen. Kurz musterte er den Größeren, der es nun endlich in sein Zimmer geschafft hatte, von oben bis unten. Dann lächelte er. "Okay, wenn du nicht duschen willst, is das auch okay. Will ja nur nicht, dass du dich erkältest." Und wieder steckte er seinen Kopf in den Schrank und begann zu sprechen. Dass der Andere ihn nur schwer verstehen konnte, registrierte er gar nicht. "Du bist zwar größer als ich, aber das sollte ja bei dem Shirt und der Hose hier..." Er hielt eine kurze Hose und ein etwas ausgeleihertes Shirt mit einem LUNA SEA Aufdruck in die Luft. "...nicht wirklich stören.", vollendete er seinen Satz. Und schon hielt er Uruha die Klamotten hin. Dass Uruha immer noch auf seinen nackten Oberkörper starrte, ignorierte er mal eben gekonnt. Als Kai sich auch noch die Hose auszog, war es beinahe um Uruha geschehen. Was für Beine!, dachte er und schluckte. Er bemerkte erst gar nicht, dass Kai ihm Sachen hinhielt. Doch als er dann angesprochen wurde, zuckte er erschrocken zusammen und nahm die Sachen entgegen. "Danke.", sagte er leise. Erst wusste er nicht, was er machen sollte, doch dann begann er, sich von den nassen Klamotten zu befreien. Er beeilte sich und schnell hatte er die trockenen Sachen an. Das Shirt zeigte etwas von seinem Bauch, aber nicht viel und die Hose passte wie angegossen. "Danke, jetzt ist mir wieder warm.", lächelte er. "Gern geschehen.", grinste Kai und ließ sich rittlings auf sein Bett fallen. Missmutig schaute er aus dem Fenster. "Und was machen wir jetzt?", fragte er unsicher. Er verschränkte die Hände hinterm Kopf und starrte an die Decke. Dann schaute er kurz zu Uruha und musste unweigerlich schmunzeln. "Was is denn mit dir los? Vorhin warst du doch noch ganz anders.", stichelte er ihn an. Lachend setzte er sich wieder auf. "Lach nicht! Ich bin nur in anderen Häusern immer total unsicher. Verstehst du?" Er seufzte leise und trat ans Fenster. Der Regen prasselte gegen die Fensterscheiben und ein leiser Donner erfüllte die Luft. "Oh nein... Jetzt gewittert es auch noch. Und es sieht nicht so aus, als wolle es bald aufhören." Er drehte sich zögernd zu Kai um. "Du... Darf ich vielleicht bei dir übernachten? Ich bin nicht gerne alleine zuhause, wenn es gewittert. Wir haben keinen Blitzableiter. Also... Natürlich nur, wenn du einverstanden bist. Und deine Eltern nichts dagegen haben." Strinrunzelnd musterte er den anderen. Uruha war unsicher? Wieso denn? Dann schmunzelte er erneut. "Siehst du hier irgendwen? Hab doch gesagt, dass meine Ma erst morgen wiederkommt. Is also keiner hier, der meckern könnte." Plötzlich knurrte sein Magen und er griff reflexartig an seinen Bauch. Stimmt ja. Er hatte ja seit der Mittagspause nichts mehr gegessen und jetzt machte sich sein Körper bemerkbar. Da blieb nur eins. "Sag mal,..." Und wieder hatte sich sein Blick auf Uruha gerichtet. "Hast du vielleicht auch Hunger?" "Dann ist ja gut. Ich kann Gewitter nämlich ganz und gar nicht leiden, weißt du?" Er grinste verlegen und hielt sich dann den Bauch. "Ja, hab ich." Die beiden Jungen gingen wieder hinunter in die Küche und Uruha sah sich um. Auch hier war alles picobello sauber und elegant eingerichtet. Er staunte nicht schlecht. "Was kannst du mir denn anbieten? Soll ich dir was helfen?", fragte er lieb lächelnd. Uruha schien sichtlich erstaunt zu sein. Was hatte er denn erwartet? Kai hasste Unordentlichkeit und besonders in der Küche konnte er sie nicht ausstehen. Schließlich war er hier derjenige, der am meisten hier seine Zeit verbrachte. Er liebte die Küche, denn ein weiteres seiner Hobbies war eben das kochen. Er hatte ja auch mit dem Gedanken gespielt, Koch zu werden. Kochen machte ihm eben einfach nur Spaß. "Worauf hast du denn Appetit?", fragte er unverwandt. Mit einem kräftigen Schwung zog er den Kühlschrank auf und holte erstmal eine Flasche Apfelsaft heraus. "Keine falsche Scham. Ich überlass dir die Entscheidung. Is eigentlich alles da." Und schon stellte er die Flasche auf die Arbeitsfläche, um sogleich zwei Gläser aus dem Schrank vor ihm zu holen. Auch diese stellte er ab und drehte sich zu Uruha um. Lässig lehnte er sich an die Schränke und verschränkte die Arme vor der nackten Brust. "Und? Was darf´s sein?" Uruha schluckte. Er konnte seinen Blick immer noch nicht von der makellosen Brust wenden. Das sanfte Sixpack ließ die Muskeln bei jeder Bewegung verführerisch tänzeln. Am liebsten würde Uruha ihn dort mal berühren, aber er riss sich zusammen. "Hm... Wie wärs mit Misosuppe und Sushi? Mein Lieblingsessen.", grinste er. "Kannst du kochen?" Er sah ihn mit großer Neugierde an. "Soll ich dir was helfen? Tisch decken oder so?" "Lass mal, ich mach das schon." Er deutete mit dem Finger in Richtung Wohnzimmer. "Mach´s dir ruhig bequem. Abendessen kommt sofort." Und schon wandt er sich ab, schnappte sich seine Lieblingskochschürze und suchte ohne zu zögern alles zusammen, was er brauchte. Er wollte ja seinem neuen Freund gerne einen Wunsch erfüllen. Und solange es ums Essen ging, war das für ihn nicht wirklich ein Problem. Das machte er ja fast täglich. Summend machte er sich an die Arbeit. Tänzelte fröhlich von einer Ecke der Küche zur anderen. Rührte mal im Topf, schnippelte dort ein bisschen Gemüse, huschte zwischendurch dann mal wieder zum Kühlschrank, um ein paar weitere Zutaten dort herauszuholen und stand dann wieder vor dem Topf. Er hatte sichtlich Freude daran. Uruha ging seufzend ins Wohnzimmer und setzte sich dort an des Esstisch. Von dort aus konnte er den kleinen Wirbelwind namens Kai gut beobachten. Er sah, wie der Kleinere flink durch die ganze Küche huschte und schon nach kurzer Zeit breitete sich überall im Haus ein angenehmer Essensduft aus. Uruha zog tief die Luft ein und seufzte wohlig. Dann kam Kai auch schon mit zwei Esstabletts zu ihm an den Tisch und Ruhas Augen leuchteten. "Itadakimasu!", lächelte er und griff nach den Essstäbchen. Kai strahlte über beide Ohren, als Uruha genüsslich sein Essen verschlang. Hätte er ihm gar nicht zugetraut, aber es sah schon recht amüsant aus, wie er regelrecht über das Essen herfiel. "Hey, Uruha.", feixte er. "Es is noch genug da, du musst nicht so schlingen, das ist zu ungesund.", lachte er und stubste den anderen gespielt gegen die Schulter. "Es nimmt dir keiner was weg." Uruha spürte, wie er erneut rot anlief. Seine Ohren wurden warm. "Ich... Ich schlinge gar nicht!", schmollte er. "Ich krieg zuhause nur nicht so ein leckeres Essen. Meine Eltern sind nie da und ich muss alleine kochen. Und das artet immer beinahe in einem Küchenbrand aus." Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ich esse hauptsächlich Dosenfutter.", gestand er.  "Dosenfutter?" Kai runzelte die Stirn. Unvorstellbar, dass diese graziöse Person sich von Dosenfutter ernährte. Wo ließ er das eigentlich alles? Er selbst hasste dieses Zeug bis aufs Letzte. Seiner Meinung nach war da eindeutig zu viel Chemie drin. Das war für ihn kein Essen. Und plötzlich hatte er eine Idee. "Was hälst du davon, wenn du öfter mal hier vorbeischaust und dann kochen wir gemeinsam was. Vielleicht kann ich dir ja ein bisschen was zeigen. Was hälst du davon?" Kai fand seine Idee auch wirklich klasse. So konnte er regelmäßig etwas Zeit mit ihm verbringen. Und so würde er Uruha auch schnell etwas näher kennenlernen. Und das wollte er. Unbedingt sogar. Genüsslich verdrückte er sein Essen. Er hatte schon lange nicht mehr so viel Freude beim Essen. Sonst aß er immer alleine. Aber in Gesellschaft machte es eindeutig mehr Spaß. Vielleicht war seine Idee auch etwas egoistisch, aber er dachte sich, dass Uruha vielleicht auch Gefallen daran finden könnte. "Joar, Dosenfutter. Ravioli und son Zeug. Schmeckt eigentlich gar nicht schlecht, aber nach einiger Zeit wirds wirklich eklig. Und soviel Geld hab ich auch nicht, dass ich dauernd in Restaurants rennen kann, um dort zu essen. Bei den Imbissständen bin ich schon Stammkunde." Er grinste verlegen. Dann weiteten sich seine Augen und er sah Kai verblüfft an. "Was? Ehrlich jetzt? Ich dürfte öfters kommen? Das ist ja lieb. Gerne doch!" Er stand auf und gab Kai ein Küsschen auf die Wange. "Du bist echt klasse." Leichte Röte zierte seine Wangen. Und schon wieder hatte er einen Kuss bekommen. Okay, so ein richtiger Kuss war es ja nicht, aber es fühlte sich nicht schlecht an. Und unmerklich zog er einen Vergleich zwischen dem Kuss, den Ruki im am Nachmittag gegeben hatte, und dem, den er gerade von Uruha bekommen hatte. Irgendwie fühlte sich das anders an. In Gedanken verpasste er sich ein. Nicht schon wieder. "Na klar darfst du öfter kommen. Wir sind doch Freunde, oder etwa nicht? Und ich kann dich doch nicht immer dieses chemieverseuchte Zeug essen lassen. Da wird einem ja schlecht bei. Allein schon bei dem Gedanken daran. Bäh!" Kai streckte die Zunge raus und kniff die Augen zusammen, um so seiner Aussage mehr Ausdruck zu verleihen. "Ab morgen kommst du dann regelmäßig zum Essen, okay?", stellte er nochmal klar. Für ihn war die Sache jetzt geritzt. Er erhob sich und nahm sein Tablett mit in die Küche. Als er wieder kam, hatte er noch einen kleinen Nachtisch im Schlepptau. Abwartend stellte er es Uruha vor die Nase. "Ich hoffe, du magst es." Und schon setzte er sich wieder zu dem anderen an den Tisch. Gespannt wartete er auf Uruhas Reaktion. Er wusste ja nicht, was der Größere gerne aß. Uruha sah den anderen an. Kawaii!, schoss es ihm durch den Kopf. Kai war wieder rotgeworden. Weswegen wohl? Lag es an seinem Kuss? Uruhas Herz machte kleine Luftsprünge. Vielleicht... Nein, ganz sicher nicht. Kai war bestimmt nicht schwul. Schade eigentlich, wie Uruha fand. Der Kleinere war richtig goldig und sah wirklich nicht schlecht aus. Er hob den Kopf, als Kai wenig später mit einem neuen Tablett in der Hand zu ihm kam. Er beäugte das, was auf dem Tablett lag genau, ehe er quietschend ausstieß: "Momiji manjuu! Kai, wie lecker!" Er nahm sich gleich einen und aß ihn auch sofort auf. Ein seliges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er liebte diese Dinger. Nur leider konnte er sich die selten kaufen. Erleichtert beobachtete er Uruha, wie dieser ein momijii manjuu nach dem anderen verschlang.Also hatte er ja doch richtig gelegen. Hätte er sich ja auch denken können. Es gab halt nicht viele, die dem wirderstehen konnte. Er selbst war nicht unbedingt der Fan davon, aber ab und zu aß er auch mal welche. Es freute ihn sehr, dass der Ältere sich so sehr freute. Und das Lächeln, dass Uruha ihm dafür schenkte, war ihm schon Genugtuung. Irgendwie hatte er aber auch ein total süßes Lächeln. Schlagartig kam ihm ein Gedanke und seine Gesichtszüge drohten ihm augenblicklich zu entgleisen. Ob es wirklich wahr war? Oder bildete er sich das einfach nur ein? Egal. Er verdrängte diesen Gedanken und beschloss, dass er sich auch später noch den Kopf darüber zerbrechen konnte. Als auch der letzte momijii manjuu verdrückt war, schnappte er sich die restlichen Tabletts und brachte sie in die Küche. Dort stellte er sie in die Spüle und stützte sich nachdenklich auf der Arbeitsfläche ab. Er konnte diese Gedanken wohl doch nicht lange verdrängen. Verdammt! Mit großem Appetit aß er die momiji manjuu. Er bedankte sich artig bei Kai und sah zu, wie dieser wieder abräumte. Irgendwie schien es, als wäre Kai nachdenklich. Uruha legte den Kopf schief. Er wüsste zu gerne, worüber der Kleinere nachdachte. Er seufzte schwer und ging ihm nach in die Küche. Kai hatte die Augen geschlossen und hatte ihn anscheinend noch nicht bemerkt. "Woran denkst du?", fragte er leise. "Du bist so still. Stimmt was nicht?" Er spielte nervös mit einer seiner Haarsträhnen und sah Kai an. Würde er ihm endlich antworten? Oder wieder nur ausweichen? Uruha hoffte auf Ersteres. Er zuckte zusammen, als Uruha hinter ihm stand und ihn plötzlich ansprach. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Er versuchte ein Lächeln und hoffte inständig, dass Uruha das jetzt nicht als ein künstliches enttarnen würde. Er wusste einfach nicht, wie er sich verhalten sollte. "Ich bin nur ein bisschen erschöpft. Das ist alles." Kai versuchte sich so gut wie möglich aus der Affäre zu ziehen. Dass der andere jetzt dahinter kam, wollte er auf jeden Fall verhindern. Nicht jetzt. Später, wenn er selbst etwas mehr Klarheit hatte, würde er es ihm vielleicht erzählen. Aber jetzt war er noch nicht bereit dazu. Wie auch? Er wusste ja selbst nicht so genau, was los war mit ihm. "Und was machen wir jetzt?", startete er ein Ablenkungsmanöver. Zumindest hoffte er, dass es klappen würde. Uruha hob eine feingeschwungene Augenbraue. "Erschöpft? Soso... Dann sollten wir mal ins Bett." Er lächelte den etwas Jüngeren an und nahm ihn bei der Hand. Zusammen gingen sie in Kais Zimmer, wo Uruha mal wieder ratlos im Raum stehen blieb. "Hm... Kai? Hast du einen Schlafanzug für mich? Und vielleicht eine Zahnbürste?" Es war ihm etwas peinlich, danach zu fragen. Aber ohne Zähneputzen ging er nie ins Bett. Ein Donnergrollen durchzuckte die Stille und Uruha quietschte auf. "Wah!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)