A reset of relations von LynnAi (Naruto x Sasuke) ================================================================================ Prolog: In den Händen ihrer Zukunft ----------------------------------- Kampflärm. Schreie. Blut. Der Tod. Alles was der Krieg mit sich brachte, war zu hören, zu sehen. Eine solche Anzahl an Leichen lagen überall verstreut herum, sodass man die Übersicht über das Schlachtfeld gänzlich verlor, sobald man sie entdeckte. Das Masakar wurde vom Blutbad verschluckt. Bäume fielen um und ein grauenvolles Gebrüll, unmöglich von menschlicher Natur, erklang in der wahrscheinlich schwärzesten Nacht der gesamten Geschichte. Plötzlich keimte Hoffnung in den Gesichtern der Kämpfer auf, als mit einem lauten Knall ein großes Wesen mit einem der stärksten Ninia auf dem Rücken auftauchte. Ebenbürtig stand der Froschkönig in einiger Entfernung vor dem Fuchsungeheuer. Mächtig stand der Hokage der 4. Generation auf seinem Kuchiyose. Das neunschwänzige Monster richtete seinen Blick auf seinen Gegner. Die Mordlust dieses Ungeheuers war angsteinflößend. Doch diese Ausstrahlung schien an Yondaime abzuprallen. Von einem Augenblick auf den anderen preschte dieses animalische Monstrum auf sein Gegenüber zu. Der Hokage reagierte auf der Stelle und formte blitzartig mehrere Handzeichen hintereinander. Bei dem Letzten angekommen, tauchte ein helles Licht zwischen den beiden Giganten auf. Dieses Leuchten breitete sich um die beiden Kontrahenten immer mehr aus und blendete die Ninjas, die das Geschehen beobachteten. Und mit einem Mal… war alles vorbei. Eingehüllt in weißen Laken und nur das Gesicht hervorblickend, lag ein kleiner Mensch in den Armen einer noch recht jungen Frau. Ruhig atmete das gerade mal eine Woche junges Baby durch sein kleines Näschen ein und aus. Durch dunkele Augen wurde das so niedliche Neugeborenengesicht betrachtet und mit einem sanften Lächeln beglückt. In einem geräumigen Wohnzimmer saßen das Elternpaar des Hauses, wobei die Gattin das kleine Bündel im Arm hielt, und der älteste Sohn nebeneinander am niedrigen Tisch. Gegenüber von ihnen saß der Hokage der dritten Generation, der das jüngste Gesicht unter ihren Reihen mit einem beinahe melankolischem Blick ansah. Ein erschöpftes Seufzen glitt über die Lippen des alten Mannes und er richtete seinen Blick auf den Herr des Hauses. Müde von den Strapazen der letzten Tage blickten sich beide gegenseitig an. „Ich weiß, wie stressig es zur Zeit auch bei euch zu Gange geht.“, setzte der 3. Hokage zu seiner Einführung in das Gespräch an. „ Aber ich hoffe, dass ihr die letzte Bitte unseres 4. Hokagen erfüllen werdet. Fugaku? Mikoto?“ Er wandte sich schlussendlich an den Sohn der beiden zuvor Genannten. „ Und ich frage dich, Itachi. Bist du auch damit einverstanden, mein Junge?“ Scheinbar verwundert zog Itachi die Augenbrauen hoch. Doch er besann sich und sah den kleinen blonden Jungen in den Armen seiner Mutter an. Ein Lächeln zierte das sonst so emotionslose Gesicht des sieben Jahre alten Sohns. Er blickte wieder auf und antwortete mit einem „Ja, natürlich!“. Mit einem erfreutem Gesichtsausdruck sah der alte Mann in die Runde. „ Ich bin froh, dass ihr ihn akzeptiert. Es wäre für das Kind sehr schwer geworden ohne Vater und Mutter aufzuwachsen und dazu noch mit solch einer Last in sich.“ Verstehend nickte das Oberhaupt des berühmten Clans Konohas. Noch ein letzter Blick auf das Baby folgte und der Sandaime stand langsam wieder aus seiner knienden Position auf. Dem Beispiel folgten die anderen drei Personen und begleiteten nacheinander den Hokagen zur Haustür. „ Sarutobi-sama! Wann sollen wir dem Jungen sein Schicksal offenbaren? Er sollte irgendwann die Wahrheit über sich erfahren und das möglichst durch uns und nicht durch das Gerede von den Dorfbewohnern.“ „ Meine Frau sagt die Wahrheit, Hokage-sama! Wir können den Jungen nicht für immer vor der Wahrheit beschützen.“ An der Haustür angekommen drehte sich der Hokage an das Elternpaar um. Er nickte mit gesenktem Blick und schien nach Worten zu suchen. Der Älteste kreuzte seine Hände auf seinem Rücken und blickte unter seiner Kopfbedeckung hervor. „ Ja. Das, was ihr sagt, stimmt. Ich habe mich wegen diesem Problem bereits zurückgezogen und mich mit dem Rat abgesprochen. Ihr solltet euch um ihn kümmern, falls tatsächlich solch eine Situation auftauchen sollte. Wenn der Junge anfängt nachzufragen, ist dies das Zeichen dafür, dass er sich mit Problemen beschäftigt und bereit ist Informationen über sich aufzunehmen.“ Nach seiner kleinen Rede ließ der alte Mann das Gesagte erst einmal verdauen. Nach einer kleinen Weile der Stille fuhr er fort und sah dabei sehr ernst und angespannt in die Augen Fugakus und Mikotos. „ Vergesst aber auf gar keinen Fall, dass wir hier von einem Kind ausgehen. Und a propos Kind. Denkt auch noch an eure Söhne. Wobei Naruto Uzumaki nun auch zu euren Söhnen dazuzählt.“ Der Ernst in den Augen des Hokagen erfasste während seiner Worte auch die der Eltern. Sie schienen nun noch einmal verdeutlicht bekommen zu haben, welch Verantwortung sie von jetzt an trugen. Sich der Ernst der Lage bewusst, nickten beide. Daraufhin kam der Hokage Itachi noch einmal entgegen, der sich während des Gespräches in den Hintergrund zurückgezogen hatte. „ Und du passt mir mit auf deine Eltern auf, dass sie ihren Pflichten auch gut nachgehen, verstanden, Itachi?“, lächelte Sarutobi-sama den etwas bedröppelten Jungen an. Erst nach ein paar Sekunden stieg Itachi hinter den Sinn der Worte des Hokagen und musste schmunzeln. „Ich werde mir Mühe geben, Hokage-sama!“, kam mit einem kleinen, aber aufrichtigem Lächeln die Antwort. „Nun, dann will ich euch mal nicht weiter stören und ziehe mich wieder zurück. Auch meine Arbeit ruft nach mir. Die Stapel an Blättern verschwindet nicht von alleine.“ „Nicht doch, nicht doch. Wir freuen uns über ihren Besuch.“, entgegnete Fugaku und deutete seinem Sohn daraufhin die Tür für den Hokagen zu öffnen. Dieser ging ohne zu zögern an seinen Eltern vorbei und tat wie ihm befohlen. Leise machte er die Tür auf und verbeugte sich zum Abschied. Fugaku tat es seinem Sohn gleich, doch Mikoto konnte nur ihren Kopf leicht nach vorne senken. Der Hokage lächelte nur und fasste an die vordere Kante seiner Kopfbedeckung und senkte leicht sein Haupt. Langsamen Schrittes ging der alte Mann auf das Tor des großen Uchiha Anwesens zu. Nachdem der Sandaime um die Ecke gebogen war, schloss sich auch wieder die Haustür und die Personen hinter der Tür gingen wieder in das innere des Hauses. Mikoto, noch immer das kleine Bündel im Arm haltend, war mit den beiden hinter ihr auf dem Weg ins Wohnzimmer, als ihre feinen Ohren einer Mutter leise Babyschreie aus dem Kinderzimmer vernahmen. „Na, da ist aber wieder jemand laut.“ Mit diesen Worten erfasste sie die Aufmerksamkeit ihrer beiden männlichen Begleiter. Sie schritt am Wohnzimmer vorbei in das Kinderzimmer und ohne Aufforderung folgten ihr Itachi und Fugaku nach. Mikoto war an das Babybettchen herangetreten und sah sich den Schreihals an. „Psst, Schatz. Mama ist doch da. Schau mal, wen ich dir da mitgebracht habe.“ Leise vor sich hin schniefend, krauste der kleine Schwarzhaarige seine kleine Nase. Neugierige Augen öffneten sich und blinzelten die Kullertränen beiseite. Den Kopf leicht schief gelegt, schnappten kleine Händchen in der Luft herum. Behutsam wurde neben den Kleinen das weiße Bündel gelegt. Leicht wurden die Laken von Kopf und Oberkörper entfernt, sodass die kurzen Arme hervor kamen. Dadurch wurde der blonde Junge aber aus seinem Schlaf geweckt. Die Murmelaugen öffneten sich und zwei glitzernde blaue Saphire kamen zum Vorschein. Ein Gähnen entkam dem Blauäugigem Jungen und er wurde von seinen gleichgroßem Bettpartner aus dunklen Augen gemustert. Fugaku hatte sich neben seine Frau an das Bettgitter gestellt und eine Hand um die Schulter seiner Gemahlin geschlungen. Itachi hatte sich auch von der Tür wegbewegt und stand nun seinen Eltern gegenüber an der Wiege und betrachtete seine zwei Brüder. Gespannt wurden die beiden Babys beobachtet. Dies war eigentlich eine Art Test für die Älteren im Zimmer. Auch Itachi wusste darüber Bescheid und jeder der drei Personen wünschten und hofften sich insgeheim, dass sich die beiden mögen und nicht gleich am Anfang abstoßen würden. Was die drei jedoch sehr verwunderte, war die Tatsache, dass das drei Monate ältere Baby plötzlich ganz ruhig geworden war und dies kurz nachdem der Jüngere neben ihn gelegt wurde. Sonst war er kaum still zu kriegen. Doch jetzt… Der schwarzhaarige Junge sah zu seiner Mutter auf. Mikoto lächelte und streckte ihre Hand nach ihrem Sohn aus, um dem Kleinen durch die Haare zu streicheln. Der Kleine kniff kurz die Augen zu und schien neugierig seine Mutter anzusehen. „Das, Sasuke, ist ab sofort dein kleiner Bruder Naruto. Seid schön nett zueinander.“ Blinzelnd drehte Sasuke sein Köpfchen wieder zu Naruto um und streckte langsam seine kleinen Finger nach ihm aus. Naruto tat überraschenderweise das selbe. Auf halbem Weg trafen sich ihre Hände. Die Luft anhaltend, betrachteten die drei Personen um das Bettchen herum das Schauspiel. Ob dies ein Zeichen für die Zukunft war? Dann hörten die Älteren ein helles Lachen. Einen Moment später gesellte sich ein anderes dazu. Verwundert sahen sie die zwei Jungen an. Die Beiden lachten scheinbar glücklich und hatten ihre Finger mehr oder minder ineinander verhakt. Als die Überraschungswelle über die anderen hinweg gezogen war, folgte die große Erleichterung. Tief atmeten sie aus und wieder ein. „Sie scheinen sich ja sehr zu mögen.“, brach der Siebenjährige das Schweigen und die Angespanntheit, welches aufgekommen war. „Ja, allerdings. Da haben wir wohl großes Glück gehabt, nicht wahr, Fugaku?“, fragte Mikoto ihren Mann. Gefragter seufzte kurz und lächelte danach, froh über die jetzige Situation. Er brummte seiner Frau zustimmend zu. Mikoto sah einen Augenblick lang ihren Sohn aus den Augenwinkeln an und ein erfreutes und noch glücklicheres Lächeln stahl sich auf ihre Züge. Sie sah selten ihren Sohn so glücklich lächeln. Es erfreute sie immer wieder Itachi durch etwas, was sie als Elternteil beitrug, glücklich machen zu können. Wenn auch nur für einen kurzen Moment. Die zwei Babys in dem Kinderbett ahnten noch nichts von ihrer Geschichte, die zwar noch Jahre vor sich hatte bis sie begann, jedoch kurz bevor stand. DIE Geschichte, die in der Vergangenheit lag, aber IHRE Zukunft beinhaltete. DIE Geschichte, die ihre Eltern, ihren Clan, ihr Dorf, ihre Umgebung und Mitmenschen beeinflussen würde und es bereits tat. DIE Geschichte … von der Wahrheit in der Lüge. Steckte nicht in jeder noch so kleinen Lüge ein Stückchen Wahrheit? Was meint ihr, Sasuke und Naruto? Wir werden es schon bald erfahren. Denn SIE liegen in den Händen ihrer Zukunft. Quasel-Time: Hallo zusammen! Ich hoffe, dass es noch ein paar fleißige Naruto Fanfiction Leser gibt und sich das hier durchliest. Ich bin nicht gerade eine Anfängerin in Sachen Fanfcitions, also könnte ihr auch ruhig aussagekräftige Kritik abgeben, aber bitte in Maßen. Wir wollen es ja nicht übertreiben. Ich würde gerne von euch Lesern wissen, ob ich Fehler in meinen Texten gemacht habe. Ich hoffe nicht, aber wenn es so ist, dann gebt mir doch bitte per Kommentar Bescheid und ich versuche meine Fehler zu verbessern. Ansonsten hoffe ich, dass sich das hier überhaupt jemand durchliest -man weiß ja nie- und dass es euch gefallen hat. Ich erwarte eure Kritik mit Freude. CLAIRE DE LUNE Kapitel 1: Na-yu to Sa-ju ------------------------- „Naa, Naruto-kun! Du machst mich ja ganz nass!“ „Halt ihn unter seinen Achseln fest. Dann planscht er nicht mehr so rum. Ja, genau so. Och nee, Sasuke! Jetzt fängst du auch schon damit an.” „Ehehe.Haha…“, lachte Sasuke nur vergnügt auf. Mit einem lauten „Platsch-Geräusch landeten seine kleinen Hände im Wasser. Dadurch wurde Mikoto komplett durchnässt. Doch sie hatte gut vorgesorgt und eine ihrer alten Klamotten angezogen, damit die guten Sachen nicht eingingen. Itachi, der seiner Mutter half, hatte das selbe Problem mit Naruto. Er hatte aber zuvor noch auf seine Mutter gehört und sich ein paar alte Klamotten übergezogen. Zu seinem Glück, musste man wohl sagen, denn seine jetzigen Klamotten trieften beinahe vor Nässe. Na ja, jedenfalls seine Ärmel, die er vorher nicht aufgekrempelt hatte. Mit hängen und würgen versuchten Mutter und Sohn die kleinen Gebrüder für den heranrückenden großen Abend vorzubereiten, unter anderem gehörte das Baden mit dazu. Obwohl dies wie immer in eine große Planscherei ausartete. Nach ein paar Minuten war es dann doch geschafft und beide wurden nacheinander aus dem Wasser gezogen und in kleine Bademäntel verfrachtet auf denen das gewohnte Uchiha Fächer abgebildet war. Mikoto nahm Naruto auf den Arm und lief schnellen Schrittes in das Kinderzimmer der beiden Jüngsten. Kopfschüttelnd sah Itachi seiner Mutter nach. Man konnte noch ein quietschendes Lachen vernehmen, bevor Mikoto ins Kinderzimmer abbog. Itachi folgte dem Beispiel seiner Mutter, nur das er, mit Sasuke im Arm, im gemächlichem Schritt ins Zimmer ging. „Wir haben es nicht so eilig wie die beiden, nicht wahr, ototo?“ Wie zur Bejahung der Frage klatschte Sasuke in seine kleinen Händchen und kniff freudig seine Augen zu. Im Zimmer angekommen, legte die Frau Mutter gerade den Bademantel von Naruto bei Seite. Da auf Dauer das Umziehen der Kleinen in ihren Betten zu einem steifen Rücken führte, hatte sich die Familie eine breite Wickelkommode angeschafft. Deswegen legte Itachi Sasuke auch neben seinen Bruder auf eben diese Kommode um seiner Mutter die Arbeit zu erleichtern. Da Itachi aber nicht so begabt war Babys zu kleiden, überließ er diese Aufgabe seiner Mutter. „Geh dich schon mal anziehen, Itachi. Danach kannst du mit deinen Brüdern unten auf mich warten.“, schrieb sie ihm vor und er folgte der Anweisung. Dieser Tag war von großer Bedeutung, denn dieser Tag war der 10.Oktober, der Geburtstag von Naruto. Das erste Lebensjahr eines Babys ist der wichtigste Geburtstag, weswegen jeder sich auch so herausputzte und sich große Umstände machte. Alle Familien innerhalb des Uchiha-Clans schmückten den Uchiha Viertel festlich zu, sodass am Abend eine große Fete bevorstand. Vor ungefähr drei Monaten gab es diese Prozedur schon einmal, denn da wurde Sasukes Geburtstag gefeiert. Diesmal gab es kaum eine Veränderung bis auf eine Kleinigkeit. Und zwar gab es neben dem Uchiha-Zeichen auch noch einen orangenen Kringel. Dies war nämlich das Symbol für Narutos Namen. Stunden vergingen, wo alle mit anpackten, das vielfältige Essen vorbereiteten und so bemerkte man kaum wie der große Abend immer näher heranrückte. Erst beim Beenden seiner zugeteilten Aufgabe erkannte man am Sonnenuntergang, dass es langsam Zeit wurde, sich für den Abend herzurichten. Jeder machte einen teils stressigen, aber auch teils fröhlichen Eindruck. Der Manager war hierbei das Oberhaupt des Clans, Fugaku. Er ging die Straßen entlang und sah sich die verrichtete Arbeit genau an, um dann den Leuten Tipps zu geben oder sie auf die Zeit aufmerksam zu machen. Während es im Viertel doch noch recht ruhig zuging, hatte Mikoto zu Hause kaum mehr Zeit um sich vorzubereiten. Als sie sich umziehen wollte, machte Itachi sie auf den komischen Geruch in der Küche aufmerksam. Und somit begann auch die Hektik. Mit vor lauter Eile verkehrt herum angezogenem Pullover rannte Mikoto in die Küche um zu retten, was es noch zu retten gab. Doch zu ihrem Pech war der Reis im Topf angebrannt. „Na, ganz toll! ITACHI! KOMM HER!“, rief sie ihrem Sohn zu. Dieser kam nach ein paar Sekunden und blieb im Türrahmen stehen. Mit einer Augenbraue nach oben gezogen, fragte er nach dem Rechten. „Tut mir Leid, mein Junge, aber wir haben kaum mehr Zeit und jetzt ist der Reis dahin. Und ich muss mich noch umziehen!“ „Ja, das sehe ich.“, murmelte Itachi unhörbar leise. „Also, tun mir den Gefallen und koch neuen Reis. Neben dem Topf liegt die Zubereitung.“, erklärte Mikoto auf ihrem Weg ins Schlafzimmer. Doch ihr fiel noch eine Sache ein. „Was machen eigentlich deine Brüder?“, fragte sie mit dem Kopf im Türrahmen. Vor lauter Schreck ließ Itachi den Kochlöffel fallen und raste auch schon ins Wohnzimmer. Ihm war es sowie so merkwürdig leise vorgekommen. Dies passierte äußerst selten, denn die Beiden bauten dann entweder Mist, in dem sie, wie zum Beispiel vergangene Woche die Tischdecke herunterzogen und damit auch den Glasbehälter mit dem Goldfisch drin zerdepperten. Tja, daraufhin wurde der Goldfisch natürlich dem Grabe beigesetzt und war auf dem Weg ins Jenseits. Oder… die beiden hielten ein Mittagsschläfchen, welches aber ebenfalls selten vorkam. Besser gesagt, so gut wie nie. Wenn Sasuke und Naruto gemeinsam rumtollten und im ganzen Haus rumkrabbelten, siegte die Müdigkeit erst spät am Abend. Deswegen auch der Schreck, der nun Itachi in den Gliedern steckte. Da die Wahrscheinlichkeit, dass beide eingeschlafen waren sehr gering war, ging Itachi vom Mist bauen aus. Doch was man ihm da für ein Bild im Wohnzimmer bot, war die geringere Wahrscheinlichkeit. Sasuke lag mit dem Bäuchlein auf der Krabbeldecke und hatte den Hintern in die Höhe gestreckt und den Daumen im Mund. Naruto lag seitlich neben ihm mit dem Gesicht zu Sasuke gedreht und hatte sich zusammengekugelt. Beide schliefen und wurden von den warmen Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne umhüllt. Lächelnd stand Itachi kurz in der Tür und betrachtete seine beiden Brüder. Er hatte beide ins Herz geschlossen und spielte gern mit ihnen. Am Anfang besaß er noch leise Bedenken, ob er einfach so jemanden außerhalb des Familienkreises als seinen Bruder bezeichnen könnte. Doch Naruto war nicht irgendjemand. Naruto war so ein aufgewecktes sowie fröhliches Kind und brachte sehr viel frischen Wind in das Haus, obwohl er gerade mal ein Jahr alt geworden war. Itachi war fest davon überzeugt, dass ein Leben ohne Naruto sehr, sehr viel anders verlaufen wäre und werden würde. Mit einem kleinen Lachen von ihm fing man automatisch an mitzulachen. Diese positive Energie erzeugte eine warme Atmosphäre im Hause Uchiha, die Itachi vorher nie wirklich realisiert hatte. Man konnte Naruto nur gern haben. Was Sasuke anging, der kleine mochte Naruto so sehr, dass er ständig in seiner Nähe sein wollte. Man konnte die beiden einfach nicht trennen. Eigentlich sollten die beiden einzeln gebadet werden, aber kaum entfernte man sie voneinander ging das Geplärre auch schon los. Dasselbe galt auch für Naruto. Einfach unzertrennlich. Zügig ging Itachi zum Sofa, hebte die kleine Decke, die darauf lag, auf und legte sie auf die Schlafenden. Danach legte er auf dem Weg in die Küche einen kleinen Zwischenstopp bei seiner Mutter ein, um ihr über Sasuke und Naruto zu berichten. Sie war ebenfalls überrascht, fasste sich aber wieder schnell. Itachi ging wieder an die Arbeit zurück und las sich nun die Zubereitung des Gerichtes durch. Er musste das traditionelle Festtagsessen „Sekihan“ zubereiten. Ein sehr einfaches Essen, welches man an jedem Festtag kochte. Es bestand aus gekochtem Reis(1) und roten Bohnen. Zuerst wusch man den Reis, um ihn dann in einen großen Topf zu schütten. Es war sehr viel Reis, aber dennoch füllte es den halben Topf, der auch enorm groß war. Daraufhin goss man kaltes Wasser in den Topf, sodass das Wasser mehrere Zentimeter oberhalb des Reisoberfläche zu sehen war. Der Deckel wurde auf den Topf gelegt und dann wurde das ganze gekocht. Die bereits durchgekochten roten Bohnen wurden, nachdem der Reis das Wasser komplett aufgesaugt hatte, hinzugefügt. Das ganze wurde umgerührt und bei niedriger Hitze weitergekocht. Nach ein paar Minuten konnte man den Sekihan in einer Schüssel servieren. Dies hatte Itachi erfolgreich nach 20 Minuten fertiggebracht und sagte dann seiner Mutter Bescheid, welche die Kleinen in den Kinderwagen setzte, sodass nun alle im Haus aufbrechen konnten. Auf den Straßen wurde bereits gefeiert und die Kinder spielten herum. Die Feier fand im Zentrum des Viertels statt, wo es eine große Kreuzung gab. Man hatte mehrere Zelte aufgestellt um unter ihnen die Bänke und Tische aufzureihen. Lampinions und Fackeln waren an den Häusern und Zelten angebracht, welche für die Beleuchtung sorgten. Es würde bis in die Puppen gefeiert werden. Der mittlere Tisch war für die Familie des Geburtstagskindes reserviert, wo Fugaku gleichzeitig mit dem Rat der Familie eintraf. Als alle Uchihas nun vollzählig sich auf ihren Plätzen befanden, stand Fugaku mit einer Schale Reiswein(2) auf und wartete bis ihm jeder Aufmerksamkeit schenkte. Es dauerte bloß ein paar Sekunden und dann war es auch schon still. Jeder Uchiha hatte seinen Blick auf ihren Oberhaupt gerichtet und wartete gespannt auf seine Worte. „Vor fast einem Jahr ist etwas passiert, was wir uns nie hätten vorstellen können. Ein Kind, dass keinen einzigen Bluttropfen unseres Erbes in sich trägt, haben wir bei uns aufgenommen. Dieses Kind habe ich trotzdessen als meinen Sohn anerkannt. Naruto wird irgendwann erkennen, dass er anders ist als wir alle. Doch dies ist nicht die einzige Bürde, welches mein Sohn auf sich trägt. Ein Monster, das unser Dorf an jenem Tag zerstört hat, wurde in ihn gebannt. Sein Geburtstag ist gleichzeitig der Todestag vieler Ninja. Doch eins dürfen wir nicht vergessen! Wir sollten die Vergangenheit auf sich beruhen lassen und nicht mit in unsere Gegenwart nehmen. Viele werden es tun! Naruto wird leiden, doch genau dies müssen wir zu verhindern wissen! Lasst dies der erste Tag sein, den wir als Geburtstag in unserer Gegenwart feiern und die Toten in Ehren halten! Dieser Junge wird uns große Zuversicht bringen! Das ist Gewiss! Auf Naruto!“ Mit dem Heben der Saketasse beendete Fugaku seine kleine Rede, welche jedoch große Veränderungen in den Gedankengängen des Clans auslöste. Jeder hob seine Tasse und schluckte die scharfe Flüssigkeit hinunter. Itachi, der Sasuke im Arm hielt, war angestrengt am Nachdenken. Er befürchtete, dass die Zukunft weniger herzlich sein würde, denn er sah bereits im Fernen Gewitterwolken sich auftürmen. Es dauerte noch bis sie kamen, aber in dieser Zeit würde das Unheil in ihnen stetig wachsen und DIES verhieß nichts gutes. Es wurde bis in den nächsten Morgen durchgefeiert, doch die Familie des Geburtstagskindes zog sich auf Grund der Babys recht früh zurück. So kam es, dass am Abend die Familie im Wohnzimmer beisammen saß und redete. Mikoto wechselte jedoch plötzlich das Thema ihres Gespräches, in dem sie auf ihre beiden Kleinen einging. „Sagt mal, findet ihr nicht auch, dass es so langsam an der Zeit ist für Sasukes erste Worte? Immerhin ist er jetzt 15 Monate alt.“ Fragend wurde sie angesehen. Fugaku sah kurz Sasuke an, der gerade mit seinem kleinen Bruder rumtollte. „Na ja, wir könnten es versuchen. Aber was sagen wir ihm denn?“ „Ich würde mal ‚Mama’ oder ‚Papa’ vorschlagen! Das sind doch normalerweise die ersten Worte von Babys.“ Kritisch beäugte, doch dann nachgebend beugte sich Fugaku seiner Frau. Mit einem Kopfnicken zeigte er sein Einverständnis und die Augen Mikotos blitzten in heller Aufregung fröhlich die Umgebung an. Itachi nahm daraufhin – ebenfalls gespannt auf das Kommende – seine beiden Brüder jeweils unter einen Arm und verfrachtete sie vor seine Eltern. Er selbst setzte sich im Schneidersitz auf den weichen Teppich und beobachtete seine Mutter, wie sie sich vor Sasuke hinkniete. Die beiden Gebrüder waren plötzlich leise und bemerkten die Veränderung der Atmosphäre. Fragend blickten sie zu ihrer Mutter empor. „Sasuke-kun! Heute üben wir mal dein erstes Wort, ok? Sag das, was ich dir vorsage!“ Sie bekam bloß einen verdutzten Gesichtsausdruck als Antwort. „Sag schön, Ma~ma! Maaaama!“, versuchte sie Sasuke beizubringen und deutete mit einer Hand auf sich. Sasukes Interesse schien scheinbar flöten zu gehen, oder besser noch dieses Wort schien ihn einzuschläfern. Seine Augenlider sanken immer weiter nach unten. Im Gegensatz zu Sasuke schaute Naruto scheinbar irgendetwas erwartend zu den beiden Versuchern. „Und was ist mit Papa! Paaapaaa! Pa~~~pa~~~!“ Egal wie lang sie die Silben auch zog, Sasuke zeigte ein Interesse von Null. Müsste man dies auf einem Maßstab anzeigen, müsste der Wert eigentlich sogar im Minusbereich liegen. „Och Mensch, Sasuke! Nicht einschlafen.“ Doch die Versuche scheiterten. „Gib es auf Mikoto. Den Versuch kannst du machen, wenn wir die beiden zum Schlafen bringen möchten!“ Eine leichte Schnute ziehend ließ sie sich wieder auf ihren Platz sinken. Itachi schmunzelte kurz über das kindische Verhalten seiner Mutter, doch plötzlich hatte er einen Geistesblitz! „Die beiden… Ich hab’s.“, murmelte Itachi mit leuchtenden Augen vor sich hin. „Was hast du?“, fragte das Elternpaar gleichzeitig. „Ich weiß vielleicht wie ich Sasuke zum Reden bringen kann.“ Erst sich gegenseitig ansehend, dann wieder ihren Ältesten beobachtend, warteten sie die Geschehnisse ab. Itachi setzte sich hinter Naruto hin und legte die Hände auf seine kleinen Schultern. „Sasuke! Ototo!“ „Itachi? Was willst du ihn denn sagen lassen?“ „Na, Narutos Spitznamen natürlich!“ Verwundert blickten die Eltern auf ihren Sohn, doch Itachi ließ sich nicht beirren. Er war fest davon überzeugt, dass es klappen würde. „Sasuke. Das hier ist Na – ru! Naaa – ruuu!“ Sasuke legte zuerst seinen Kopf schief und machte dann seinen Mund auf. Fugaku und Mikoto zweifelten bei diesem gestartetem zweiten Versuch und glaubten gar nicht daran, dass es diesmal klappen könnte. „Na. . . ?“ … bis … „Naaa – yu.“ … bis sie tatsächlich die hohe Stimme Sasukes vernahmen. „Das kann doch wohl nicht - …“, wollte Fugaku schon sagen, als ihm seine Frau mit einem kleinen Freudenschrei das Wort abschnitt. „Mensch, Sasu! Das hast du toll gesagt. Komm, sag das noch mal. Naaa – ruuu!“ „Nayu!“ Grinsend blickte Itachi Sasuke an. Dann wandte er sich zu Naruto um, der ihn schon seit geraumer Zeit anblickte. „Na, Naruto-kun! Sasu hat deinen Namen gesagt, hm?” „Saaa… juuu?“ „Ja, Sasu! . . . WAS? Hast du Sasu gesagt?!“, stellte Itachi nach kurzem Schweigen erschrocken fest. Jetzt war jeder sprachlos und konnten die beiden einjährigen Babys nur beim Aussprechen ihrer gegenseitiger Namen zuschauen. Diesmal redeten die Kleinen und die Älteren waren sprachlos. „Naaaaayuuuu!“ „Saaaajuuuuhu!“ Erklärungen: (1)Der Reis wird natürlich auf japanischer Art und Weise gemacht. (2)Reiswein: auch Sake genannt Quasel-Time: SOOOOOOORRY!!! Ich bin zu spät dran, ich weiß! Ich hätte das neue Kapitel schon viel früher uploaden müssen, aber die Schule hat Druck auf mich ausgeübt. Klagt die Schule an!!! T.T Außerdem habe ich mich mit dem abschreiben verschätzt. Es dauert sehr viel länger vom Blatt auf den Computer alles abzutippen. Daher: WARNING!!! Die Kapitel kommen nur noch alle zwei Monate. Hach, so ein Mist aber auch!!! Naja, ich hoffe, ihr seid mir nicht allzu böse und verzeiht mir. Und noch etwas zu der FF: Irgendwie gefallen mir die Anfänge immer besser. Der Einstieg in das Kapitel muss irgendwie Interesse erwecken und ich glaube, dass ich das hiermit sogar recht gut hingekriegt habe. Hoffe ich jedenfalls! ^^" Und nochmals DANKE SCHÖN an alle Leser, Kommi-schreiber und FANS!!! CLAIRE DE LUNE Kapitel 2: Brüderlichkeit - Ich beschütze dich! ----------------------------------------------- „Guten Morgen, Oma~!“, rief eine fröhliche Stimme. „Morgen, mein Junge! Wie kann ich dir behilflich sein?“, fragte die alte Dame, die vor die Theke trat und sich zu einem hibbeligen, blonden Jungen runterbeugte. Der kleine Blondschopf hüpfte von einem Bein auf den anderen und strahlte die Bäckerin von einem Ohr bis zum anderen an. „Hier, Mama hat alles aufgeschrieben!“ Naruto reichte der Frau einen beschriebenen Zettel hin, die den Zettel sich durchlas und nickend hinter der Theke verschwand. „Sag mal, Naruto“, kam es unterhalb der Theke hervor. „Warum bist du denn so hibbelig heute? Gibt es eine Feier?“, kicherte die Oma vergnügt. Naruto blies empört seine Backen auf. Es stimmte zwar, dass Naruto immer sehr hibbelig wurde, wenn es um eine Feier ging, aber bei jeder Nervosität von ihm zu behaupten, es gäbe eine Feier war ja wohl übertrieben. „O~ma~ha! Jetzt sei doch nicht so gemein. Außerdem darf ich heute ja mal ausnahmsweise nervös sein. Heute ist immerhin unser großer Tag!“, lächelte Naruto stolz mit theatralisch gehobenem Kopf. „Was denn für ein großer Tag? Davon weiß ich ja gar nichts!“ Mit hängenden Schultern und abstehendem Haar wurde in die Richtung der Stimme geblickt. Mit einem wütenden „OMAAA!!!“ auf den Lippen begann Naruto sich die Haare vom Kopf zu raufen. Ein amüsiertes Lachen war zu hören und die alte Dame trat wieder vor Naruto. Mit einer Hand wurde ihm durch sein Schopf gewuschelt. „Naa, beruhig dich doch, Naruto. War bloß ein Scherz! Oma vergisst doch nicht den ersten Schultag ihrer Lieblinge. Apropos, wo hast du denn Sasuke-kun gelassen?” Mit dem letzten Satz drückte ihm die alte Dame eine Papiertüte der Bäckerei gefüllt mit den Sachen auf der Liste in die Hand. „Der war noch am Schlafen. Ich hingegen konnte überhaupt kein Auge zudrücken. Deswegen habe ich gedacht, dass ich Mama beim Frühstück machen helfe.“ „Hör mal, Naruto-kun! Mach du dir bloß keinen Stress. Es wird schon alles gut laufen. Ich wünsch euch beiden viel Glück!“ Noch einmal wurde Naruto auf den Kopf getätschelt und Mut gemacht. Glücklich lächelte Naruto die Oma an und wünscht ihr noch einen schönen Tag. „Und bestell deinen Eltern schöne Grüße!“, wurde Naruto noch hinterher gerufen. „Jah! Mach ich!“, rief Naruto und sah dabei zurück. Nur das er noch immer lief. Und es kam wie es kommen musste. Naruto übersah einen Stein und stolperte drüber, fiel beinahe hin, konnte sich jedoch rechtzeitig abfangen. Typisch, Naruto! Kopfschüttelnd lächelte ihm die Bäckerin noch hinterher. „Hals- und Beinbruch, mein Junge!“, murmelte sie bevor sie sich um ihren nächsten Kunden kümmerte. Schnell rannte ich die Hauptstraße zu unserem Haus hoch. Alles war so aufregend, dass ich gar nicht zum Stillstand kam. Als unser Haus in Sicht kam, legte ich noch mal ein Zahn zu. Eine Staubwolke aufwirbelnd, bremste ich vor der Mauer, welcher die Sicht auf den Garten und die Küche abschnitt. Mit ein bisschen Anlauf sprang ich mit einem Fuß voraus in die Kuhle, die sich im Lauf der Jahre in der Mauer gebildet hatte, und schaffte es auf die Mauer drauf. Von dort hüpfte ich in den Garten, immer darauf bedacht nichts aus der Tüte zu verlieren. Auf dem Grundstück unseres Hauses verlangsamte ich mein Tempo um andere nicht zu wecken. An der Holzterrasse angekommen schlüpfte ich aus meinen Schuhen und schlich auf leisen Sohlen in die Küche. Mama stand vor dem Kühlschrank und suchte etwas. Das war DIE perfekte Gelegenheit. Es gab so viele Momente in denen ich versucht hatte sie zu erschrecken, aber sie schien mich immer aus den Augenwinkeln gesehen zu haben. Aber sie leugnete dies stetig ab, antwortete mir nur mit: „Weihnachtliche Impulsion!“ oder so ähnlich. Zum Kotzen! Sie log doch wie gedruckt!!! Aber jetzt… Ich konnte das Grinsen einfach nicht sein lassen. Auf Zehenspitzen bewegte ich mich vorwärts. Sie stand immer noch mit dem Rücken zu mir. Solch eine Gelegenheit durfte man sich einfach nicht entgehen lassen. Mir juckte es schon förmlich in den Fingern. Möglichst ohne irgendeinen Laut zu verursachen stellte ich die Bäckertüte auf den Tisch ab. Selbst da ließ ich sie nicht aus den Augen. Sie schien mich wirklich nicht bemerkt zu haben. Ich schlich mich immer näher an sie heran und ungefähr 10cm von ihr entfernt – Ich hielt bereits die Luft an, um nicht los zu prusten! -, da geschah doch wirklich das Unmöglichste! Echt jetzt! Wer musste wohl genau in dem Moment aufwachen und die Treppe runterkommen, wer laut gähnen und sich verschlafen einen Guten Morgen, Mama! herausringen, um erst DANACH sich das Gesicht zu waschen????! „SASUKEEE~!“, schrie meine Ma entzückt und drehte sich in einem Schwung um. „Guten Morgen, mein Schatz. Du hast aber ruhige Nerven und das so kurz vor deinem ersten Schultag. Naruto war gut eine Stunde früher wach! Ach ja, Naruto, hast du dir auch alle Sachen mitgeben lassen?“ Mir war, als ob man mich mitten in den Luftzug gestellt hätte. Mit zuckenden Mundwinkeln und ’ner Strähne abstehend, sah ich meiner Mutter einfach nur entgegen. Man könnte sich natürlich auch einfach nur eine Winterlandschaft in meinem Rücken vorstellen. Vielleicht könnte ich dies als Begründung für meine momentan eisige Stimmung bezeichnen. Mama wedelte mir zur Zeit mit einer Hand vor meinem Gesicht herum und so langsam fing die Wut an zu köcheln. Fast wie bei einem Vulkan kurz vor seinem Ausbruch. Dann hielt ich es nicht mehr aus und platzte. „MA~MAAAH! Tun doch nicht so scheinheilig! Ich weiß genau, dass du mich nicht bemerkt hast! Gib es zu. Und komm mir jetzt ja nicht mit deiner blöden weihnachtlichen Impulsion an!“ Mir war in dem Moment scheißegal, ob nun noch jemand schlief oder nicht. Diese Mühe konnte doch nicht umsonst gewesen sein! Diese Gelegenheit war einfach perfekt gewesen. Sie kann mich weder gesehen, noch gehört haben. Das ging ein –fach - nicht!!! „Erstens heißt das „weibliche Intuition“ und zweitens, wie kommst du überhaupt auf die Idee mich überlisten zu wollen! Sag mal, FREUNDCHEN!!!“ Oh… oh. OK, jetzt saß ich in der Falle. Ich musste unbedingt einen Ausweg finden, aber wie? „Na- Naruto… ist eine Stunde früher aufgewacht?“ Das… konnte bloß Sasuke sein. Wer sonst war denn schon morgens so begriffsstutzig wie ein Ochse? Aber er war zu meinem Glück meine Rettung. Mama ließ mir Gott sei Dank wieder Platz zum Luftschnappen. „Ja, hat er. Aber warum fragst du denn, Sasuke?… Sasuke?“ Hmm? Was war los? Plötzlich wurde ich auf schreckliche Art und Weise wieder zurück zur Realität geholt. Zwei eisigkalte Hände legten sich, als ich nach Sasuke sehen wollte, auf meinen Rücken, direkt auf die Haut. Meine Augen weiteten sich vor Schreck und ich sackte mit einem stöhnenden Laut auf den Lippen in die Knie. Als ich mich umdrehen wollte, drückte man meinen Kopf Richtung Boden. Was sollte denn das? Das war doch jetzt eine andere Hand, oder? „War ja klar. Du hast sofort die Gelegenheit ausgenutzt und hast wieder so heiß geduscht, nicht wahr? Das solltest du doch nicht tun. Deine Haut ist noch immer wundrot.“, hörte ich Sasukes Stimme von hinten. Mit einem Auge schielte ich nach hinten, um zu sehen wer mich da noch festhielt. Doch da war bloß Sasuke. Hieß das etwa…, dass die Hand auf meinem Kopf die gleiche Hand wie auf meinem Rücken war? Langsam senkte ich meinen Blick. Die Hand auf meinem Kopf war nicht gerade kalt. Ja, ich hatte zwar die Wärmeregulierung sehr hochgestellt,… aber mir wurde nicht wirklich warm und heiß schon gar nicht. In letzter Zeit fühlte ich mich manchmal total einsam. Nicht nur, dass ich anders aussah. Die Kinder von den anderen Uchihas waren viel ruhiger als ich. Die Dorfleute sahen mich überhaupt nicht an und ich wurde selten außerhalb des Viertels gelassen. Nur die Uchihas schienen mich wahrzunehmen. „Das kühlen wir nach dem Frühstück, Schatz. Sonst werden die Spiegeleier noch kalt.“, ergriff Mama als erste wieder das Wort. Ich nickte und wollte schon aufstehen und mich zu Tisch setzen, als Sasuke mich an meiner Schulter zurückhielt. Ich drehte mich zu ihm um und wollte schon fragen was los wäre, als er bereits antwortete. „Ich kühl dir den Rücken, Naruto. Ist das in Ordnung, Mama?“, fragte Sasuke, dabei sah er mich immer noch an. Mir kam dabei kein so angenehmes Gefühl hoch. Sasuke sah mich so an, als ob er meine Gedanken gelesen hätte. Ich hoffte bloß, dass dem nicht so war. Nachdem Sasuke geduscht und sich fertig gemacht hatte, saß auch schon die ganze Familie zu Tisch und frühstückte. Danach schnappte Sasuke sich ein Tuch, stopfte mehrere Eiswürfel rein und knotete das Tuch zusammen. Er packte mich ohne großes Zögern am Handgelenk und zog mich die Treppen rauf in unser gemeinsames Zimmer. Dort verfrachtete er mich auf sein Bett und stellte sich vor mich hin. Etwas verschreckt sah ich zu ihm auf. Sasuke benahm sich total merkwürdig, so kannte ich ihn gar nicht. Er redete eigentlich recht viel, nicht so viel wie ich, aber dennoch… Doch bist jetzt hatte er noch überhaupt nichts gesagt. „Arme hoch!“ „Was?“ „Heb deine Arme hoch!“ Was sollte das denn jetzt? Ich tat jedoch wie befohlen, man konnte ja nicht wissen, was Sasuke sich gerade dachte. Daraufhin schmiss er den Beutel mit dem Eis aufs Bett und zog mit einem kräftigem Ruck mein Oberteil samt Unterhemd über meinen Kopf und legte sie aufs Bett. Stillschweigend ging er auf den hinteren Teil des Bettes zu und schon saß er hinter mir und hatte sich den Eisbeutel geschnappt. Zischend zog ich scharf die Luft ein. Mir kamen die Tränen in die Augen, doch ich biss mir auf die Unterlippe und hielt sie zurück. Nein, vor Sasuke würde ich nicht weinen. Er würde sich bloß Sorgen machen. „Selber Schuld, Naruto. Was hast du dir auch dabei gedacht? Du tust dir bloß weh.“ Stur drückte Sasuke den Beutel auf verschiedene Stellen. Es tat verdammt weh. Was ich mir dabei gedacht hatte? Ich wollte bloß etwas gegen die Kälte tun, aber wie klang das denn?! Er würde es ja sowie so nicht verstehen. „Ist irgendetwas passiert? Hat dir jemand was getan?“ Überrascht und doch irgendwie ertappt, merkte ich, wie ich langsam anfing rot zu werden. Ich konnte Sasukes Blicke auf mir spüren, aber ich konnte ihm einfach nicht in die Augen blicken. „Naruto. Naruto, sag es doch wenigstens mir. Oder vertraust du mir auch ni-“ „Nein, SASUKE! Ich vertraue dir doch. Sag so etwas bloß nie wieder.“ Ich drehte mich in dem Moment zu ihm um. Der Satz ging langsam in meinem Schluchzen unter. Ich wollte nicht vor Sasuke weinen. Er war immer so nett zu mir. Er hatte sich immer um mich gekümmert, mir geholfen, wo es nur ging. „Ich will nicht, dass du dich um mich sorgst, deshalb…“ „Wenn du nicht willst, dass ich mir Sorgen mache, dann sag mir endlich die Wahrheit. Ich will nicht, dass du traurig bist.“, flüsterte er mir leise zu und danach spürte ich plötzlich wie sich zwei Arme um mich schlossen und ich an ihn gedrückt wurde. Sasuke umarmte mich. „Wein, wenn du willst. Ich sehe auch nicht zu.“ Ich musste zwar über den Satz lächeln, aber jetzt konnte ich die Tränen auch nicht mehr zurückhalten. Sasuke hielt was er versprach und sah mich die ganze Zeit über nicht an. Die Wärme, die von Sasuke ausging, umhüllte nicht nur meinen Körper, wie der Wasserstrahl es tat. Die Kälte, die in mir war, so dumm es auch klang, schien zu zerfließen. Das Eis zerschmolz und es tat so gut. Ich wollte das nicht missen. Diese Wärme war so schön und war das, was ich gesucht und nie gefunden hatte. Ich kannte den Namen für dieses Gefühl nicht. Aber sie bewegte mich dazu Sasuke meine Gedanken zu offenbaren. Meine Tränen siegten aus und ich fühlte mich endlich befreiter. „Deshalb… habe ich so heiß geduscht.“, beendete ich meine Erklärung und klammerte mich an Sasukes T-Shirt. Was würde er jetzt sagen? Ich hatte so große Angst vor seiner Reaktion, was wenn er… „Ist dir jetzt auch so kalt?“, fragte mich meine Bruder ohne jeglichen Spott in der Stimme, aber auch ohne irgendeine deutliche Reaktion. Was wollte er von mir? Sollte ich jetzt wirklich darauf antworten? … Na gut, ich hatte ja eigentlich nichts zu verlieren …, oder doch? „Mir ist ganz warm, wenn du mich umarmst.“, antwortete ich dann doch noch. „Gut. Das ist schön. Dann komm immer zu mir, wenn dir wieder so ist, okay? Und wenn irgendjemand sich blöd zu dir benimmt, dann beschütze ich dich und mach den Typ fertig. Also, keine Angst, okay?“ Mit großen Augen sah ich Sasuke an, der mich anlächelte. Ob er das ernst meinte? Sicher nicht. Warum auch? Trotzdem fühlte es sich gut an. Ich genoss es, so lange ich konnte. Wer wusste schon, wann sich wieder solch eine Möglichkeit anbieten würde. Vater und Itachi hatten sich Zeit genommen und brachten uns an unserem 1.Schultag in die Akademie. Itachi brachte uns jedoch nur bis zum Tor. Danach musste er wieder zu seiner Arbeit aufbrechen. Nach der Einführung und Erklärung des Unterrichts und der Akademie redete unser Klassenlehrer mit Papa. Wir warteten geduldig neben ihm bis ihr Gespräch endete und wir uns von Papa verabschiedeten. Danach fing unser erster richtiger Unterricht an und wir gingen gemeinsam in unser Klassenzimmer. Mir war ein wenig mulmig als ich die Schüler in meinem Alter sah, die jetzt alle samt mit mir in diese Klasse gehen würden. Sasuke bemerkte es erst, als ich in der Tür stehen blieb. Mein Blick schweifte über die Schüler hinweg. Ich traute mich irgendwie nicht mich zwischen sie zu setzen. Zum ersten Mal war ich so vielen Kindern nahe. Plötzlich wurde ich an der Hand in die Klasse gezogen und ehe ich mich versah, saß ich auch schon auf einem Platz am Fenster. Quietschend setzte sich Sasuke neben mich. Als ich auf meine Hand blickte, sah ich seine wie sie meine hielt. Sasuke hatte mich reingezogen. Ich lächelte ihn an und er tat es mir gleich. Schon fühlte ich mich besser. Sasuke gab mir Mut und glaubte, vertraute mir. Mein Herz machte große Sprünge und ich wurde immer aufgeregter. Sasuke hielt immer noch meine Hand und mir wurde wieder so schön warm. Da! Da war es wieder, dieses Gefühl, genau dasselbe hatte ich noch vor kurzem, als Sasuke mich umarmt hatte. Ich konnte bereits meinen eigenen Herzschlag hören. Laut und schnell! Aber kurz darauf ließ Sasuke meine Hand wieder los. Doch die Wärme blieb zurück. In dem Moment kam auch schon unser Lehrer herein. Unsere dritte Stunde hatte begonnen. Iruka-sensei, unser Klassenlehrer, wurde durch einen Mizuki, oder so, ersetzt und wir übten uns in Schrifttraining. Ich wusste zuerst nicht was ich tun sollte, doch als ich zu Sasuke rübersah, bemerkte ich wie er die schwierigen Kurven immer wieder am Rand wiederholte, bis sie saßen. Er schien meinen Blick bemerkt zu haben und drehte seinen Kopf zu mir um. Als sich unsere Blicke trafen, wusste ich plötzlich nicht mehr was ich tun sollte. Sasuke sah sich mein aufgeschlagenes Heft an und wieder mich. Danach beugte er sich unbemerkt vom Lehrer zu mir rüber. Ganz leise und nur für mich verständlich flüsterte er mir einen Tipp zu. „Du solltest die schwierigeren Zeichen auch wiederholen. Das hilft mehr als sie ständig falsch zu machen!“ Zum Abschluss zwinkerte er mir noch einmal zu und drehte sich dann wieder zum Lehrer um. Mein Herz klopfte schon wieder so laut und mir schoss ein wenig Röte in die Wangen. Schon wieder dieses Gefühl. Während der ganzen Stunde versuchte ich Sasukes Tipp nachzugehen, welches sich im nachhinein als nützlich erwies, und dabei immer wieder bei kleinen Gelegenheiten Sasuke anzublicken und zu beobachten. Mir ging es allein durch seine Anwesenheit gut. Ich war froh ihn bei mir zu wissen. ~^°+°^~ Entspannt legte ich den Stift zur Seite und streckte mich genüsslich. Endlich Pause. Zwar nur eine kurze, aber immerhin gab es eine. Das war auch nötig. Der Schlaf von heute Morgen hatte wohl doch nicht gereicht. Kurz darauf hörte ich meinen Sitznachbarn einen Kommentar dazu abgeben. „Sag bloß, du hattest zu wenig Schlaf!?“, kam es ironisch von der Seite. Mein blondhaariger jüngerer Bruder sah mich fragend und ungläubig an. Naruto, mit seinen großen blauen Augen und goldig weichen Haaren. Diese drei Narben auf jeweils beiden Wangen, die ihn wie einen putzigen Fuchs aussehen ließen. Er war doch echt zum Knuddeln. Ich fand Naruto schon immer süß. Er sah niedlich aus. Vor allem, wenn er schmollte. Was aber nicht hieß, dass er davon erfahren durfte. Und ich konnte ihn noch nie traurig sehen. Das passte einfach nicht zu Narutos Natur. Dies wäre dann wohl auch der Grund, warum ich ihm bei jeder Kleinigkeit half. Nur um sein erfreutes und glückliches Lächeln zu sehen. Wenn Naruto traurig war, war ich es auch. Wenn er lächelte, ging es mir besser und ich lächelte auch. Wenn Naruto lachte, war ich auch fröhlich und lachte mit ihm. Derjenige der Naruto nicht leiden konnte, den würde ich auch auf keinen Fall leiden können. Dies war mein Vorsatz gewesen, dem ich seit dem ich denken konnte nachging. Als ob dies das Zeichen gewesen wäre, hörte ich auch schon wie hinter uns zwei Jungs miteinander tuschelten. „Sag mal, ist das nicht der Junge von dem unsere Mütter sprachen?“ „Ja, ich habe gehört, er soll dieses Monster sein, das unser Dorf damals zerstört hat.“ „Ja, stimmt. War das aber nicht ein Fuchs gewesen?“ „Schon, aber sieh dir doch mal seine Narben an. Der sieht doch schon so aus wie ein Fuchs.“ Wie bitte?! Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Wie konnten die es wagen meinen süßen Bruder mit einem Monster zu vergleichen? Hatten die keine Augen im Kopf? Wütend sah ich diese zwei Jungs über die Schulter hinweg an. Als diese meinen Blick sahen, erschraken sie und zuckten zurück. Ich konnte sehen wie sie es mit der Angst zu tun bekamen. Ich wollte schon aufstehen und ihnen meine Meinung sagen, als Naruto meine Aufmerksamkeit erregte. Naruto zitterte am ganzen Körper und hatte den Blick gesenkt. Er sah einfach nur traurig aus, was mich wiederum auch traurig stimmte. Das war es wohl, was er mit „kalt“ gemeint hatte. Jetzt verstand ich ihn auch besser. Schnell packte ich ihn an seinen Schultern und zog ihn in meine Arme. Ihm war tatsächlich kalt. Als ich ihn im Arm hielt, hörte das Zittern auch wieder auf. Genau in diesem Moment hörten die Mädels, die schon seit Eintritt in die Klasse mich bei jeder Gelegenheit belagerten, mit dem nervigen Gekreische und „Sasuke-kun“ hier, „Sasuke-kun“ da plötzlich auf. Mir waren diese Weiber sowie so egal und jetzt, wo Naruto mich brauchte, erst recht. Ich konnte fühlen wie die angenehme Wärme in Naruto wiederkehrte und beruhigte mich wieder ein bisschen. „Onii-chan?“, kam es leise von dem Blondschopf in meinen Armen. „ONII-CHA ~ N?!“, kreischten diese schrecklich nervigen Mädels direkt in mein Ohr. Was hatten die denn für Probleme? „D-das … DAS … ist dein BRUDER?!“, hörte ich schon wieder diese schrillen Stimmen. Jetzt reichte es mir aber! „Sagt mal, was bildet ihr euch eigentlich ein? Erstens, jaah, Naruto ist mein jüngerer Bruder. Zweitens, …“ Ich drehte mich, nun vor Wut auf den Beinen stehend, zu den zwei Jungs von vorhin um. „Zweitens ist Naruto ganz bestimmt KEIN Monster, das unser Dorf angreift und drittens und ich wiederhole mich ungern, falls ich je wieder solch einen Unsinn höre, dann könnt ihr schauen, dass ihr woanders ein Ninja werdet.“ Ich blickte jeden im Raum mit vor Wut funkelnden Augen an. Es war mir bitter ernst. Hiermit hatte ich mir wohl oder übel Feinde gemacht, aber mit Typen, die solch eine Einstellung hatten, wollte ich eh nichts zu tun haben. Also war das in Ordnung. Ich setzte mich zurück an meinen Platz. Abwesend und noch immer in Gedanken an diesen kleinen Vorfall schien ich unbewusst einen Arm um Naruto gelegt zu haben. Denn erst als Naruto mich bat meinen Arm wieder zurück zu ziehen, da der Lehrer anwesend wäre, bemerkte ich erst, was ich getan hatte. Leicht rot geworden, entschuldigte ich mich bei ihm. Doch Ototo lächelte mich bloß an. Scheinbar ging es ihm wieder besser. Mir fiel regelrecht ein Stein vom Herzen. Ich war froh die Möglichkeit zu besitzen meinen Bruder beschützen zu können. Ungewollt schien ich mich in die Position des großen Bruders begeben zu haben. Eigentlich war dies ja total fehl am Platz. Immerhin trennten mich und Naruto gerade mal drei Monate. Aber dies war mir egal, denn Hauptsache war, dass es Naruto gut ging. ~^°+°^~ „Na, Sasuke-kun, Naruto-kun? Wie war euer erster Schultag denn für euch Neulinge?“ Mit herrlich duftendem gebratenem Fisch kam Mama an den Tisch. Alle waren schon total hungrig und warteten zu Tisch darauf, dass das Essen uns vorgebreitet wurde. Doch als ich die Frage hörte, vergaß ich schon beinahe meinen Appetit. Tja, wie könnte man diesen Tag denn am Besten beschreiben? „Es war verwirrend. Eigentlich ja ein Chaos. Ich bin noch immer durcheinander. Hehe…“, sprach Naruto meine Gedanken aus. „Dem kann ich mich nur anschließen. Es fing ja alles normal an, dann wurde es nicht gerade schön und am Ende kam ich gar nicht mehr mit. Ich dachte, ich wäre im falschem Film. Du nicht auch?“ Naruto nickte mir zustimmend zu. Den Mund konnte er nicht aufmachen, da er sich gerade ein großes Stückchen Fisch rein gestopft hatte. Ich grinste, bei dem was ich sah, nur vor mich hin. Das er auch nie langsam essen konnte. „Was meinst du damit, Sasuke. Ich verstehe nicht ganz.“, konterte Mama, genau in dem Augenblick, als ich meinen ersten Bissen einnehmen wollte. Das sie auch immer so fies sein musste. Aber was sie konnte, konnte ich auch. Schön langsam verspeiste ich das kleine Fischstückchen – ich konnte schon Mamas pochende Ader an der Stirn sehen – und trank dazu noch einen Schluck. Naruto kugelte sich bereits auf dem Boden vor Lachen. Itachi, der am Kopf des Tisches saß, lachte leise hinter vorgehaltener Hand und Vater zwang sich regelrecht zum Nicht-Lachen, doch seine Mundwinkel verrieten ihn. „Was gibt es da zu lachen, hm? Naruto! Setz dich wieder hin. So witzig ist das auch wieder nicht.“, giftete sie ihre Umgebung an, brachte das Szenario damit nur noch mehr zum Kippen. Als auch das letzte Gelächter verschall, setzte sich auch Naruto wieder an seinen Platz. „Was ich damit meine ist, dass in der kleinen Pause zwei Jungs hinter unserem Rücken irgendwelche bescheuerten Gerüchte in die Welt setzten. Daraufhin habe ich sie zu Vernunft geschrieen. Aber dann waren ja diese Mädchen an der Reihe. Mensch, haben die genervt. Ich musste die erst wieder in die Realität zurückrufen, damit die kapierten, was sie da für einen Blödsinn von sich gaben. Eigentlich habe ich gedacht, die wären sauer auf mich, aber dann haben sie sich im nachhinein bei Naruto entschuldigt. Na ja, ich musste ihnen erst erklären, dass sie sich bei Ototo entschuldigen müssen und nicht bei mir. Der Tag war ein einziger Chaos.“, vollbrachte ich meine Beschreibung unseres ersten Schultags. Endlich konnte ich vernünftig essen. Na ja, warm war das, was ich jetzt zu mir nahm, ja nicht mehr. Ein Seufzer entwich mir und ich stopfte das Essen mürrisch in mich hinein. „Sasuke?“ „Hm?“ „Wieso denn bei Naruto?“, fragte mich Itachi zu Recht. Ich hatte ihnen ja nicht ganz die Lage beschrieben. Wollte dies auch eigentlich nicht machen, aber jetzt wo Itachi fragte, konnte ich wohl kaum die Sache für mich behalten. Nach einem kurzen Blick zu Naruto, sagte ich zu den anderen drei Personen den Grund. Kurz darauf sahen diese sich untereinander an. Nicht gerade lange, aber bemerkt hatte ich es schon. Da ich nicht wusste, was dies zu bedeuten hatte, beließ ich es einfach dabei. Nach dem Essen gingen ich und Naruto wieder mit einem Eisbeutel bewaffnet in unsere Zimmer. Die gleiche Prozedur ging von statten. Naruto tat mir irgendwie Leid. Er hatte doch gar nichts getan, also warum er? Warum suchten sie sich ausgerechnet ihn aus? Ich bin mit Naruto von Babyzeiten an aufgewachsen und ich hatte noch nie irgendetwas bemerkt, das hätte die Dorfleute beunruhigen können. OK, die Streifen in seinem Gesicht waren zwar ungewöhnlich, aber so sah er doch nur noch süßer aus, oder? Plötzlich zuckte Naruto aprubt zusammen. Ich hatte wohl eine empfindliche Stelle erwischt. Da! Genau zwischen den Schulterblättern. „Alles okay?“, fragte ich vorsichtshalber nach. Eine Weile lang kam keine Reaktion. Ich wollte meine Frage schon wiederholen, als Ototo seinen Kopf zu mir drehte. Seine Wangen waren leicht rot und er öffnete den Mund, so als wolle er etwas sagen. Doch ohne einen Ton von sich zu geben, schloss er ihn wieder. Was hatte er denn? Fragend legte ich unbewusst meinen Kopf schief. „Willst du mir was sagen?“ „… Ich sage es dir vor dem Schlafengehen.“ Damit drehte er sich wieder um. Na gut, von mir aus. Aber gespannt war ich schon. Es musste ja sehr schwer zu sagen sein. Warum sonst sollte er so zögern? Nachdem ich Narutos Rücken meiner Meinung nach zu Genüge gekühlt hatte, packten wir unsere Schultaschen für den morgigen Unterricht ein. Danach kam die alltägliche Routine wie Haare kämen, Zähne putzen, aufs Klo usw. Als wir uns dann schließlich fertig angezogen uns in Pyjamas gegenüber standen und uns eine gute Nacht wünschten, fielen mir wieder Narutos Worte ein. Wollte er mir nicht noch etwas sagen? Ich drehte mich zu Naruto um und hielt ihn an seiner Hand fest, eigentlich sollte es das Handgelenk sein, aber in der Dunkelheit verfehlte ich sie. Naruto blieb kurz vor seinem Bett, so weit ich es sehen konnte, stehen. „Wolltest du mir nicht noch etwas sagen, Naruto?“ „Ähm… na ja … eigentlich auch noch … zeigen.“ Aha. Was das wohl werden sollte. Naruto schien sich ja nicht ganz so sicher zu sein. Sollte ich ihn ermutigen? „Komm schon, sag oder mach es ruhig. Ich beiße dir schon nicht den Kopf ab, Naruto.“, versuchte ich ihn zu einer Reaktion zu ermuntern. Tatsächlich drehte Naruto sich auch zu mir um. Gespannt wartete ich auf das hoffentlich bald Folgende. Plötzlich und komplett unerwartet spürte ich nur noch wie ein weicher Kuss auf meine Wange aufgedrückt wurde und ein Körper, der mich umarmte. Was tat Naruto da? Was wollte er damit - ? „Danke, dass du mich beschützt hast, Onii-chan!“ Ach, so war das also. Dieser Dummkopf, klar hatte ich ihn beschützt. „Ich hatte dir doch gesagt, dass ich dich vor jedem, der dir blöd ankommt, beschützen werde. Und werde es auch immer wieder tun.“ Ich wusste zwar nicht, ob ich jetzt das Richtige gesagt hatte, oder ob meine Worte falsch waren. Aber ich hoffte, dass er mich durch meine Umarmung verstand. Auch ich schloss meine Arme um ihn und wollte ihm zeigen, dass ich für ihn da war. Nach einem kleinen Moment, in der wir so verharrten, löste ich die Umarmung und griff stattdessen an Narutos Arm. Ich zog ihn einfach mit auf sein Bett und daraufhin lagen wir auch schon nebeneinander. Ich konnte es mir nicht verkneifen und knuddelte ihn an mich. Ich fand es schön so bei ihm zu liegen. Da Naruto nicht protestierte, blieb ich einfach so. „Sasuke?“ „Hmhmm.“ „Willst du jetzt bei mir schlafen?“ „Jepp. Es sei denn, du willst es nicht!“ „Nein, nein. Das habe ich nicht gesagt.“ „Na dann, gute Nacht!“ „Gute Nacht!“ Kurz darauf schlief ich auch schon ein. Ich war dies zwar nicht gewöhnt, aber Narutos Geruch beruhigte mich. Es war so schön mollig warm, dass ich mir vornahm öfters bei Naruto zu schlafen. Ich schlief dieses mal so gut wie noch nie zuvor. So… schön… Kapitel 3: Ein Teil der Wahrheit -------------------------------- Schritte halten über den Holzboden der riesigen Halle. Um diese Stunde war noch keiner in dieser kuppelförmigen Bibliothek, bis auf den Bibliothekar, der hinter seinem Schreibtisch seinen Tag angenehm mit einer Tasse Kaffee begann. Der scheinbar erste Besucher des Tages steuerte auf das Pult, wo oben drüber ein Schild mit der Aufschrift „Ausleihe/Rückgabe“ stand, zu. Als der alte Mann den Besucher sah, nickte er freundlich. „Guten Morgen, Iruka-sensei! So früh schon auf den Beinen?“, fragte der Bibliothekar positiv überrascht über das Auftauchen des Lehrers. Dieser grüßte zurück und schüttelte bloß mit dem Kopf. „Ich muss für den heutigen Unterricht noch ein paar Materialien ausdrucken. Gestern Abend fiel es mir wieder ein, aber da war es auch schon zu spät. Die Schüler von heute sind zwar umgänglich, aber mir einen klaren Verstand können sie trotzdem nicht lassen.“ „Hahaha, das glaube ich Ihnen, Iruka-san! Aber es sind auch sehr fleißige Schüler unter ihnen. Hier, ich gebe Ihnen ein Beispiel. … Auch einen Kaffee?“, unterbrach der Mann seinen Redefluss. Dankend nahm Iruka-sensei ihn an. „Knapp nach dem Schulanfang kommt sehr häufig und auch regelmäßig ein Erstklässler hierhin und liest sehr viele Sachbücher, meistens über ehemalige Ninjaschlachten oder Taktiken von Feldzügen die im Hintergrund ausgeführt wurden. Der Bengel scheint sich sehr dafür zu interessieren.“ Fragend hob Iruka eine Augenbraue in die Höhe. „Wie kommt es, dass Sie sich das gemerkt haben?“, fragte er mit leichtem Misstrauen in der Stimme. Abwehrend hob der alte Mann seine Hände. „Denken Sie jetzt bitte nichts falsches von mir. So etwas bemerkt man nun einmal, vor allem, wenn es zu den seltsamsten Zeiten geschieht!“ „Wie meinen Sie das?“ „Nun, er kommt immer sofort nach Öffnung der Bibliothek und geht dann in seine Abteilung. Der Junge gibt keinen Mucks von sich. Man kriegt das Gefühl, dass die Bibliothek leer wäre. Beispielsweise jetzt.“ Verwundert blickte Iruka den Mann vor sich an und senkte seine Tasse Kaffee, die er vorhatte auszutrinken. Nachdenklich sah er zu Boden. Nun war er doch recht neugierig geworden. „Sagen Sie mal, wie sieht der Junge aus? Vielleicht ist es ja einer meiner Schüler.“ „Nun ja, er ist noch recht klein für sein Alter, hat blondes Haar, blaue Augen und solche merkwürdigen Striche auf den Wangen. Wenn ich mich nicht irre hat er auf seinem Oberteil ein Uchiha-Symbol. Recht auffälliger Junge.“, beendete der alte Mann seine Beschreibung. Ein wenig perplex sah Iruka den Mann hinter dem Pult an. Bald besann er sich jedoch wieder und trank zügig seine Tasse aus. Dankend stellte er sie auf dem Pult ab und verabschiedete sich vorübergehend. Zwischen den meterhohen Regalen druckte Iruka an einer Maschine die benötigten Seiten und fragte sich in Gedanken, ob diese Beschreibung, jetzt mal das Uchiha-Symbol auslassend, nicht auch noch auf jemand anderen zutreffen könnte, doch er kam auf keinen anderen als Naruto. Sollte tatsächlich dieser lebenslustige Junge seine Morgenstunden in der Bibliothek verbringen statt sich kleine Scherze auszudenken? Mit den Ausdrucken in den Händen entschied er sich selbst davon zu überzeugen und suchte das passende Abteil aus. Als Iruka in die Abteilung hinein lugte, war er recht überrascht. Seine Vermutung war ein Volltreffer. Doch er hatte seine Zweifel gehabt. Immerhin schien dieses Bild von Naruto, wie er zwischen den Regalen an einem Tisch hockte und sich ein Buch nach dem anderen durchlas, so unreal, dass Iruka bei der leibhaftigen Erscheinung vor seinen Augen sich eben diese reiben musste. Doch das Bild verschwand nicht. Naruto, ein Junge, der nie still sitzen konnte, den Lehrern Streiche spielte und sogar anfangs mitten im Unterricht eingeschlafen war. Nichts desto trotz war Naruto ein guter Schüler. Er hatte sich schnell gebessert und den Anschluss zum Unterricht wieder gefunden. Er war bereits so gut wie sein etwas älterer Bruder Sasuke. Also einer der Klassenbesten! Früher, im stillen Kämmerchen, da hatte sich Iruka gefragt wie Naruto das angestellt hatte. Nach einem Gespräch mit Sasuke und seinen Eltern war klar gewesen, dass sie Naruto bei seinen Leistungen nicht geholfen hatten, geschweige denn, dass sie gar über diese Situation Bescheid wussten. Die Familie hatte gar nichts von diesem ehemalige Tief Narutos mitbekommen. Iruka beobachtete seinen kleinen Schützling immer noch am Anfang des Abteils stehend. Naruto schien in sein Buch versunken zu sein, sodass er seinen Sensei überhaupt nicht bemerkte. Für Iruka war jetzt klar geworden, wie sein Schüler sich derart aufbessern konnte. Ein Lächeln huschte über seine Züge, welches jedoch immer trauriger wurde. Auch er wusste über den Schatten in Narutos Leben Bescheid. Ständig wurde man an diese Sache erinnert. Egal wo man war, immer wieder hörte man die Dorfbewohner tuscheln. Naruto würde es bald nicht leicht haben. Er war sich schon fast sicher, dass Naruto noch schwere Zeiten bevorstanden. Er müsste sich die Anerkennung als Ninja schwer erarbeiten. Dies schien jedoch in unserer heutigen Gesellschaft einen Schwierigkeitsgrad von „Unmöglich“ zu besitzen. Doch wenn er eins wusste, dann war es das Naruto schon von Kind auf alles unmöglich scheinende zu Möglichkeiten geformt hatte, ohne sich darüber im Klaren zu sein. Dies war ein teurer Charakterzug von Naruto, den ein Mensch entweder besaß oder nicht. Naruto würde ganz Gewiss zu einem Schatz Konohas aufwachsen, der mit keinem Geld der Welt zu kaufen wäre. Iruka war sich in diesem Thema sehr sicher. Sein Gefühl verriet ihm vieles, was im Nachhinein auch tatsächlich der Realität zutraf. Langsam und ohne ein Geräusch zu verursachen, ging Iruka auf Naruto zu. ~^°+°^~ «Es ging in einer Tragödie aus! Schließlich wurde auch noch die vorletzte Gruppe vor uns dahin gerichtet. Wir hatten keine Wahl mehr, als den Rückzug anzutreten. Schnellstmöglich zogen wir uns aus dem feindlichem Revier zurück. Der Plan, den Feind aus verschiedenen Himmelsrichtungen anzugreifen, war gescheitert. Nun überließen wir die Entscheidung über Sieg oder Niederlage den Sanin. Wir wussten uns keinen Rat mehr. Der Angriff hatte um Mitternacht stattgefunden und obwohl wir Hilfe von Mitgliedern des Hyuuga-Clans bekommen hatten, hatte es uns am Ende nichts gebracht. Wie konnte es sein, dass diese Ninjas unsere Attacken durchschaut hatten?» Na, das war doch klar wie Kloßbrühe! Wie kann man bloß so blind gewesen sein?! Diese Typen kämpften gegen Ninjas, die in einem Land mit fast Dauernebel lebten. Die wurden bestimmt nicht zum Beobachten trainiert, sondern auf ihre Sinne und auf Angriffe aus dem Hinterhalt. Ich regte mich wirklich auf! Dieses Buch namens „Facetten der Taktiken“ sollte lieber „Facetten der Bakas“ genannt werden! „Hey, Naruto! Was liest du denn da?“ Eine mir bekannte Stimme riss mich von meinem Buch weg. Als ich aufblickte, schrak ich erst zurück. Genau gegenüber meinem Tisch saß Iruka-sensei. Seit wann war der denn hier? Was hatte er gesagt? „Äh, guten Morgen. Ich lese «Facetten der Taktiken».“ „Und, wie gefällt es dir?“ „Überhaupt nicht gut. Es gefällt mir kein Stück! Ich rege mich schon die ganze Zeit lang darüber auf. Das sind total blöde Taktiken. Die durchschaut doch jedes Kind!!! Hmmpf…“ Ich konnte mich einfach nicht beruhigen. Aber was tat Sensei? Er grinste mich bloß an. Was gab es da zu grinsen? Das war doch überhaupt nicht lustig! „Und was willst du jetzt dagegen unternehmen? Schon ein Plan?“ Das Grinsen wich überhaupt nicht mehr von seinem Gesicht! Der hatte doch ’was vor!? „Na ja, eigentlich kann ich ja nichts machen. Das einzige was ich machen kann, ist ein Ninja zu werden und zwar der beste von ganz Konoha!“ Jepp, das war mein Ziel! Hokage werden! Aber das dauerte noch so lange. Ich wollte dieses Dorf beschützen. Ich wollte, dass die Dorfbewohner mich endlich ansahen statt immer nur wegzusehen. „Gibt es auch noch einen anderen Grund, warum du ausgerechnet Hokage werden willst?“ Iruka sah mich unentwegt an. Wusste er etwa was in mir vorging?… Nein, das konnte nicht sein! Woher auch? Das durfte auch keiner. Jeder, bis auf Sasuke, durfte nicht sehen, wie schwach ich gegen ihren Hass war. Plötzlich spürte ich eine warme Hand auf meiner Schulter. Sensei!!! „Schon gut, Naruto. Du musst es mir nicht sagen. Aber ich respektiere deinen Traum. Du strengst dich sehr an in der Schule. Und ich würde dir gerne zur Seite stehen. Also, du kannst immer zu mir kommen, wenn du etwas brauchst, okay?“ Ich war mir sicher, dass ich rot angelaufen war. Das war ein sehr großzügiges Angebot von meinem Sensei. Normalerweise haben Lehrer doch immer so viel zu tun und viel zu wenig Zeit!? „Mir fällt auch schon etwas ein. Das wird dir sicherlich gefallen. Komm mit!“, rief Sensei bloß noch und schnappte sich meinen Arm. „Aber wohin denn? Haben Sie denn nicht noch Unterricht?“, fragte ich vorsichtshalber nach, doch er verwarf diese Frage nur. „Doch, doch. Aber ein wenig Zeit habe ich noch. Und du doch auch, oder Naruto? Wenn ich mich nicht irre hast du doch die erste Stunde frei?“ „Ja, das stimmt, Mizuiki-sensei ist heute als krank gemeldet.“ „Na also. Dann ist es doch kein Problem. Außerdem bin ich mir sicher, dass es dir gefallen wird. Komm, leg noch einen Zahn zu.“ Wir verschnellerten unseren Schritt und kamen bald darauf am Hokage-Haus an. Moment mal. Am HOKAGE-HAUS???? ~^°+°^~ Schneller. Schneller. SCHNELLER! Mit Vollgas über die Mauer und… GESCHAFFT! Ich legte mich glücklich aufs Gras und sonnte mich kurz. Iruka-sensei hatte wahrlich nicht zu viel versprochen. Ab sofort durfte ich dem Hokagen höchstpersönlich zur Seite stehen und ihm assistieren. Okay, ständig Bücher zu tragen war nicht unbedingt schön, aber dafür stand ich unter direktem Befehl des Hokagen. Ich durfte nur von ihm Anweisungen erhalten. Damit kam ich meinem Traum einen weiteren Schritt näher. Das musste ich gleich den anderen mitteilen. Die würden Augen machen. Als ich aufstand und auf die Gartenterasse steigen wollte, hörte ich Sasukes Stimme um die Ecke und blieb stehen. Eigentlich sollte ich nicht lauschen, aber wann bekam man denn schon die Gelegenheit Sasukes quengelnde Stimme zu hören. Fast nie. „Onii-saaaan! Jetzt sei doch nicht so! Du hast mir versprochen, dass wir beide trainieren würden.“ Quengel. Quengel. Quengel. Hahaaaa. Sasuke beim Quengeln zu zuhören, war wirklich köstlich. Ja, bei dem Thema Itachi kann das schon mal vorkommen. „Sasuke! Wie oft denn noch? Ich habe aber keine Zeit zum Trainieren. Ich bin mir sicher, dass Naruto gerne mit dir trainiert. Frag doch ihn!“ „Nein, ich werde auf gar keinen Fall mit ihm trainieren!“ „Und wieso nicht?“ Auf gar keinen Fall mit ihm trainieren. Was soll das denn heißen? Was gab es an mir denn auszusetzen? Selbst Sensei lobt mich immer beim Training. „Na, sieh ihn dir doch mal an! Wie soll ich denn bitte mit ihm trainieren können, wenn er so aussieht?“ Mein Aussehen? Mein AUSSEHEN? WAS HAT DAS GANZE MIT MEINEM AUSSEHEN ZU TUN?!!! Ich war kurz davor ins Gespräch zu platzen und ihm meine Meinung aufzugeigen, als Itachi an meiner Stelle nachfragte. „Was hat das denn mit seinem Aussehen zu tun?“ Man hörte ein Klatschen. Wahrscheinlich durch Sasukes Aktion mit der Hand gegen die Stirn zu klatschen. Dafür war er ja bekannt. So mein Lieber, wenn du jetzt auch nur im Geringsten etwas falsches sagst, gehe ich zur Attacke über. „Na, ALLES! Du kannst mir nicht sagen, dass du ihn ernsthaft angreifen kannst, wenn du in sein Gesicht blickst!“ Hö? Mein Gesicht? „Ah. Verstehe. Du hast Angst ihm ausversehen tatsächlich weh zu tun. Sasuke, ausgerechnet du musst Angst haben. Dabei bist du doch derjenige, der mit ihm zur Schule geht und seine Leistungen sieht.“ „Schon, aber… Itachi, er ist immer derjenige der am Ende auf dem Boden liegt. Ich weiß, dass er stark ist, aber ich bin stärker. Da hilft es mir wenig mit ihm zu trainieren.“ Mehr wollte ich, oder besser gesagt, konnte ich nicht mehr hören. Zu schwach war ich also für ihn. In diesem Moment war mein Stolz getroffen. Das konnte ich auf gar keinen Fall auf mir sitzen lassen. Ich konnte spüren wie ich vom Ehrgeiz gepackt wurde. Vergessen war die gute Nachricht über meinen Posten beim Hokagen. Ich hatte mir das Ziel vorgesetzt so lange zu trainieren bis ich endlich Jutsus anwenden konnte. An diesem Tag ging ich nur noch still neben Sasuke zur Schule und beredete nur das Nötigste mit ihm. Ich wusste, dass ich mehr als nur einen fragenden Seitenblick von ihm bekam, aber das war mir Schnurz-piep-egal. Auch nach der Schule war meine Stimmung immer noch gedrückt und alles was ich wollte war direkt nach der Schule meine Schultasche zu Hause abzulassen und dann nichts wie weg in die Bibliothek. Ich brauchte Bücher, die mir das Wissen über verschiedene Jutsus gaben. Ich brauchte sie. Ich musste dieses Wissen erlangen. Ich würde ihm schon noch zeigen, wer hier der stärkere war. ~^°+°^~ „Sasuke? Weißt du wo Naruto ist? Wo steckt der Junge bloß?“ Mikoto regte sich schon seit einer halben Stunde über die Abwesenheit ihres jüngsten Sohnes auf. Es kam selten vor, dass Naruto ausgerechnet zum Essen zu spät kam. Um genauer zu sein trat dies zum ersten Mal auf. Um Punkt 18.30 Uhr begab sich wie gewöhnlich die ganze Familie zu Tisch. Mikoto starrte seit geschlagenen 30 Minuten auf den leeren Stuhl gegenüber ihr. Es befanden sich immer 5 Stühle am Tisch, sodass es einem förmlich der leere Platz ins Auge stach. Doch nicht nur sie war beunruhigt und vor allem besorgt über Naruto, sondern auch Sasuke. Er schielte zur Seite auf den Sitzplatz seines jüngeren Bruders und war geistig abwesend. Versunken in seinen Gedanken bemerkte er nicht wie Itachi ihn von der Seite musterte. Genau in dem Augenblick, wo sich langsam Fältchen auf Sasukes Stirn bildeten, hörte man plötzlich ein dumpfen Aufprall im Garten. Aufgeschreckt von dem Geräusch schnellte Sasukes Kopf hoch. Er sah nur noch aus den Augenwinkeln das Flattern des Saumes eines Kleides, bevor seine Mutter auch schon im Flur verschwand. Einige Sekunden später trat sie wieder mit Naruto an einem Ohr ziehend in die Küche. „Setzt dich auf deinen Platz. Und? Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Naruto?“ Mikoto sah nun von ihrem eigenen Platz aus zu Naruto runter. Dieser rieb noch an seinem schmerzendem Ohr und tat wie befohlen. „Tut mir Leid, dass ich zu spät bin. Aber ich habe gute Neuigkeiten.“, versuchte Naruto sich somit aus der Affaire zu ziehen und bekam prompt die Aufmerksamkeit der versammelten Familienmitglieder. Sasukes neugierig gewordene Augen besahen sich Naruto von unten bis oben. Dabei blieb sein Blick an Narutos Händen, die in seinem Schoß lagen. Nur mit einem Ohr zuhörend versuchte er darauf zu kommen, was so anders an ihnen aussah. „ Ich bin heute morgen Iruka-sensei in der Bibliothek begegnet. Er hat mich zum Hokagen gebracht, weil er einen Assistanten braucht. Und ich wurde eingestellt.“ Zum ersten Mal regten sich auch Fugaku und Itachi. Ein Lächeln huschte über beider Gesichter, wobei sich etwas Stolz in Fugakus Augen blicken ließ. „Das sind in der Tat gute Neuigkeiten.“, wagte Itachi den Anfang. „Sehr gut, Naruto. Du kommst deinem Ziel viel schneller näher als ich dachte.“, meinte nun auch Fugaku. „Ja, ja, schön. Sehr schön und was bitte ändert das an deiner Verspätung. Weißt du überhaupt was für einen Schrecken du mir eingejagt hast, hmm?“ Mikoto war immer noch wütend und legte keinen Wert darauf diese Tatsache zu verstecken. Naruto biss sich auf die Unterlippe und stotterte ehrfurchtsvoll: „Ich habe es gerade erst geschafft von ihm loszukommen, O-ka-san!“ „So, so.“ Immer noch aus verengten Augen ihren Sohn betrachtend ließ sie das Mahl zu. Sasuke, der stillschweigend seinen Blick von Narutos Händen löste und begann zu essen, schielte immer wieder zu Naruto rüber. Für gewöhnlich war die Atmosphäre zwischen ihnen immer recht locker. Wenn er zu Naruto sah, sah dieser meistens genau im selben Augenblick zu ihm. Manchmal kam es sogar vor, dass sie das selbe gleichzeitig sagten und dann lachen mussten. Und dieses Mal wäre Naruto so wie immer seinem Blick fast augenblicklich begegnet, doch dem war nicht so. Sasuke bekam das Gefühl nicht los, dass Naruto ihm bewusst auswich. Ohne sein zu Tun bildete sich ein kleiner Kloß in seinem Hals, der ihm das Schlucken erschwerte. Doch tapfer wie er nun einmal war, schluckte er das ganze Essen runter und wartete bis jeder aufgegessen hatte. Als es Schlafenszeit war, wollte Sasuke einen Versuch starten und Naruto wegen seinem Benehmen ausfragen. Doch alles was er in ihrem Zimmer bekam bevor er überhaupt zum Fragen ansetzen konnte, war ein trockenes „Gute Nacht“. Der Kloß tauchte wieder auf, nur das er diesmal um einiges größer und schmerzhafter war. Mit dem Gefühl sofort losweinen zu müssen ging Sasuke zu Bett und verdrückte leise ein Paar Tränen. Diese Tortur ging weiter. Fast einen Monat hielt dieser Zustand an und mittlerweile hatte auch der Rest der Familie die Veränderung zwischen den Brüdern bemerkt. Sasuke hatte keinen Tag verbracht an dem er sich nicht ständig fragte, warum der Jüngere so kalt zu ihm war. Und das so plötzlich! Das war ja das Schockierendste für ihn. Dieses Benehmen legte Naruto von einem Tag auf den anderen zu Tisch. Doch WARUM? Er kam einfach nicht darauf. ~^°+°^~ 30 Tage. Es sind jetzt genau 30 TAGE vergangen und Naruto hatte sein kaltes Benehmen immer noch nicht abgelegt. Es reichte mir. Was genug war, war genug. Ich wollte unbedingt wissen warum er sich so benahm. Es war klar, dass es an mir liegen musste, doch ich kam einfach nicht dahinter, WAS genau es gewesen war, dass Naruto veranlasste sich von ihm zu wenden. Und seine Hände. Seine Hände sind immer so zerkratzt. Und die Kratzer gehen einfach nicht weg. Ich wusste, dass Narutos Wunden viel schneller verheilten, als bei mir oder irgendjemand anderem. Also WARUM? Ich hatte mir gestern Abend fest vorgenommen ihn heute endlich darauf anzusprechen, komme was wolle. Ding. Dong. „Okay, das wärs für heute. Packt eure Sachen. Homumura, lass nichts liegen. Ich trage dir nicht wieder die Sachen nach. Hey, hörst du mir zu!!!“ Unser Sensei beendete endlich die letzte Stunde. Ich zögerte keine Sekunde und packte Naruto an seinem Arm nur um mit ihm durch die Schule zu rasen. Ich ignorierte sein Gequengel und zog ihn so lange am Arm bis wir die Schule weit hinter uns gelassen hatten und am See innerhalb des Uchiha Viertels angelangt waren. „Lass mich endlich los!“, brüllte er mich genervt an und ich ließ diesmal los. Er sah mich angesäuert an, doch ich ließ mich nicht einschüchtern. Mutig packte ich sein Handgelenk und drehte seine Hand so um, sodass die zerkratzte Innenseite sichtbar wurde. Fragend sah ich von seiner Hand zu seinem Gesicht. Er drehte jedoch nur stur seinen Kopf herum, um meinem Blick nicht begegnen zu müssen. „Naruto! Mir reicht es! Was hast du plötzlich? Seit einem Monat benimmst du dich so kalt zu mir. Was habe ich dir denn ge-?“ „Was du getan hast???“ Überrascht von der plötzlichen Zuwendung wich ich zurück. Wenigstens redete er nun. Doch dabei blieb es nicht. Er machte einen Satz nach vorne und packte mich am Kragen. Ohne Vorwarnung setzte er einen Fuß neben meinen und schleuderte mich geradewegs in den See. Prustend tauchte ich auf. Ich war glücklicherweise ans Ufer geschleudert worden. „Was zum-?“ „Halt die Klappe und kämpf! Haaah!“, lief er mit Kampfgebrüll auf mich zu. Ich konnte gerade so seinem Schlag ausweichen und packte sein Handgelenk. Doch er drehte sich mit dem Rücken zu mir um und warf mich über seine Schulter. Mit einem Platsch landete ich erneut im Wasser. Langsam wütend werdend wollte ich mich aufrichten, aber Naruto saß bereits auf mir und schlug zu. „Kämpf endlich und ich werde dir zeigen, dass ich nicht zu schwach für dich bin! Na los! Greif an!“ Was? Zu schwach für… Ich blickte ungläubig zu Naruto hoch. Woher… Mir weiteten sich die Augen als schließlich der Groschen fiel. Jetzt machte sein plötzlich kaltes Verhalten auch Sinn. Er musste mich und Itachi gehört haben. Anders konnte es gar nicht sein. Ich biss mir auf die Unterlippe, als mich Gewissensbisse plagten. Das hatte ich nun vom Lügen. Ich ließ die Schläge auf mich zu. „Ich brauche dein Mitleid nicht, also behalt es für dich. Wenn du mich für zu schwach hältst, lass mich endlich in Ruhe. Wenn du mich nicht magst, sag es mir, aber lüg mich nicht an, verdammt!!!“ Ihn? Ihn und nicht mögen? Wie konnte er das bloß denken? Genau das war ja eigentlich das Problem. Als er wieder auf mich einschlagen wollte, hielt ich am Handgelenk fest. Auch seine andere Hand hielt ich auf und sah ihn ernst an. Sein Blick war so wütend, dass sich Tränen in seinen Augen bildeten. „Du willst, dass ich ehrlich bin?“ Er nickte. „Ja, ich habe gelogen. Das ich dich zu schwach für mich finde, war gelogen. Und ich mag dich. Das war ja auch die eigentliche Ursache für die Lüge.“ Die Spannung in seinen Armen löste sich langsam auf. Sein Blick zeigte mir, dass er verwirrt war. Jetzt oder nie. „Ich mag dich zu sehr. Und beim trainieren wird das zum Problem. Ich kann nicht mit dir trainieren, wenn ich dich nicht ernsthaft angreifen kann.“ „Was?!“ „Versteh mich nicht falsch! Ich meine damit… Wenn ich dich angreife und dann in dein Gesicht sehen muss… Du bist einfach zu süß und weil ich dich nicht verletzten möchte, bring ich dich immer so schnell zu Boden… und … so weiter. So, hast du es jetzt verstanden? Ich sag das bestimmt nicht noch mal!!!“ Um mich nicht noch mehr zu demütigen drehte ich mich von ihm weg. Meine Wangen glühten bereits vor Wärme. Das war ja so peinlich! Jetzt hatte ich es ihm auch noch gesagt. Aber wenn er nicht selber darauf kam und sich so ein Blödsinn zusammenreimte, dann…. „Argh!“ „Das…“ „Hm? Hast du was gesagt?“ Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn mich mit ebenso roten Wangen anstarren. „Das… war alles? Ich dachte… , dass…“ „Bakaaaaaaaa! Sei einfach leise. Das ist mir peinlich genug!“ Ich drehte mich wieder um und sah ans Ufer. Naruto saß hinter mir bis ich leises Plätschern hörte und aufhorchte. Bevor ich mich umdrehen konnte, um nachzusehen, was er denn da trieb, wurde ich auch schon von hinten umarmt. Narutos Arme schlangen sich um meinen Bauch und ich konnte deutlich spüren, wie er sich an meinen Rücken schmiegte. Tief einatmend vergewisserte ich mich, ob wir wieder im reinen waren. „Du redest also wieder mit mir?“ Statt zu sehen spürte ich das Nicken seines Kopfes zwischen meinen Schulterblättern. Endlich fiel auch die letzte Sorge von meinen Schultern. Obwohl… „Sag mal, Naruto.“ Ich nahm seine Hände in meine und starrte auf die Innenflächen. „Wieso hast du Narben an deinen Händen? Sind das Drähte gewesen?“, fiel mir nun bei genauerer Betrachtung auf. Ich blickte fragend über meine Schulter. Naruto löste langsam die Umarmung auf und kratzte sich typischerweise an der Schläfe. „Naja, nachdem ich diese Sache da zwischen dir und O-nii-san gehört habe…“ „Du hast mit Drähten trainiert? Das kommt doch erst in der letzten Stufe vor!“ Geplättet sah ich ihn aus großen Augen an. Mir brannte es förmlich auf der Zunge ihn zu bitten mit mir zu trainieren, als mir meine eigenen Worte wieder einfielen. Wieder angesäuerter Stimmung senkte ich meinen Blick. „Was hast du, Sasuke?“, kam auch schon prompt die Reaktion des Blonden auf sein Verhalten hin. Ich ließ seine Hände wieder los und stützte mich mit den Händen nach hinten ab. „Ich wollte dich erst fragen, ob ich nicht mittrainieren könnte, aber… mh… du weißt schon…“ Genervt seufzte ich auf und legte meinen Kopf in den Nacken. Die Wolken flogen ungewöhnlich langsam vorbei. Da fiel mir plötzlich deren Farbe auf. Rot? Orange? Ich drehte mich um und tatsächlich. Die Sonne stand knapp über den Baumkronen. Nicht mehr lange und sie würde hinter ihnen verschwinden. Dies als Zeichen um Aufzubrechen nehmend stand ich auf. „Los, Naruto. Wir sollten nach Hause, es ist bald Essens-.“ „Wir könnten ja die ersten Paar Schritte vor den Drahtübungen machen. Ich habe die alle Übersprungen. Also, nur wenn du willst.“ Überrascht von seinem plötzlichem Angebot sah ich ihn fragend an. „Und wie soll das unser Problem lösen?“, fragte ich nun etwas neugierig geworden. „Ähm… Das sind alles Übungen um unseren Chakrafluss besser in den Griff zu bekommen. Dafür müssen wir nicht gegeneinander kämpfen.“ Schüchtern sah er mich an und wartete darauf, dass ich irgendeine Reaktion zeigen würde. Begeistert von dieser Idee sprang ich ihm in die Arme und wuschelte ihm kräftig durchs Haar. Er war einfach zu süß um wiederstehen zu können. „Jaah, Sasuke!! Du bist schwer, geh runter von mir!“, quengelte er rum. Als ich jedoch immer noch nicht von ihm runter ging, fing er an mich zu kitzeln. Somit brach eine kleine Wasserschlacht an, die wir aber beim Klein-sein belassen mussten. „Komm schon, Naruto. Sonst bekommen wir noch Ärger von O-ka-san und können uns ihre Predig anhören.“ „Ja, doch, ich mach ja schon!“ „Nichts da, du faulenzt.“ Als Naruto endlich seine Sachen beisammen hatte, kniff ich ihm spielerisch in die Wange und erschrack über die Kälte, die von seiner Haut ausging. „Naruto!!! Du bist ja eiskalt!“ Aus verwunderten Augen sah er mich an und fasste sich an die Wange. Ich packte ihn an der Hand und zog ihn schnellen Schrittes hinter mir her. „Wenn du dich jetzt auch noch erkältest, bekomm ich nur noch mehr Gewissensbisse.“ Mich innerlich über meine eigene Dummheit beschwerend, fing ich an zu laufen. „Das musst du nicht. Es hat Spaß gemacht wieder so mit dir spielen zu können. Ich hab deine Nähe vermisst.“ Deutlich rot um die Nase werdend starrte ich stur gerade aus. „Sasukeee, du wirst ja rot.“ „Halt die Klappe und renn endlich. Sonst haben wir keine Zeit mehr zum Duschen.“ „Wenn wir zusammen duschen klappt das schon! Tihi! Du wirst knallrot!!!“ „TSSS…“ Kommentar des Autors: JAAAAAAAAH! Geschafft. Es tut mir aufrichtig Leid, dass es immer so lange dauert mit den Kapiteln. Ich werde es wohl nur von Ferien zu Ferien schaffen die Kapitel hochzuladen. Die 11 ist schwieriger als anfangs noch gedacht. Scheiß Klausuren. Naja, ich hoffe, dass ich noch ein paar Leser besitze. Ich danke euch allen schonmal vorab. DANKE SCHÖN!!!^^ Kapitel 4: Ausschlag gebende Erkenntnisse ----------------------------------------- „Uwah!!“ Boff. Verdammt noch mal! Musste der alte Opi gleich so viel verlangen? Ich konnte ja noch nicht mal meinen Weg sehen, weil diese Bücher ihn mir versperrten. Boff. Und schon wieder landete ein Buch auf dem Boden. Genervt setzte ich nun bestimmt zum fünften Mal am Tag die ganze Pallette an Büchern auf den Boden ab und türmte meinen Hochhaus wieder auf. Bevor ich mich ranmachte den Stapel wieder in Angriff zu nehmen, besah ich mir noch einmal den Titel des obersten Buches. ‚Chakra Schmiedekünste für Genin’ hieß es. Unweigerlich musste ich an das Training mit Sasuke denken. Fast seit 3 Monate waren ich und Sasuke nun am Üben und kamen auch rasch voran. Wir waren sogar schon fast so weit wie die dritte Stufe! Hach. Nur das wir uns noch nicht beweisen konnten. In der Schule wehte ein ganz anderer Wind. Kanji lernen! Pfui Teufel! Wer brauchte so etwas schon. TRAINING war doch VIEL wichtiger als solches Gekritzel! Als ich das Sasuke gesagt hatte, musste ich mir eine Kopfnuss einfangen. Das Gesicht verziehend machte ich mich wieder an meine Arbeit. Nach einem halbwegs gelungenem Treppenstieg kam ich endlich an meinem Zielort an. Doch mir weiteten sich die Augen. Itachi? Ja, das musste Itachis Chakra sein. Ich hatte es mir antrainiert das Chakra aller Familienmitglieder zu merken. Das war doch schon fast die beste Gelegenheit um meine Fähigkeiten zu testen. Sofort unterdrückte ich mein Chakra und schlich mich an die Tür. Zu lauschen gehörte sich zwar nicht, doch wiederstehen konnte ich auch nicht. Doch was ich hörte,… verhieß nichts Gutes. Gar nicht Gutes. Ohne weiter zu überlegen legte ich die Bücher neben der Tür ab. Eine schnell dahin geschriebene Notiz, die ich dank meiner Schultasche parat hatte, ließ ich auf dem Stapel liegen. Sie hinlegend ging ich wieder aus dem Hokage-Haus raus und rannte mit allem, was ich aufbringen konnte, nach Hause. Das DURFTE nicht wahr sein. Es KONNTE einfach nicht wahr sein. Nur… was sollte ich denn bitte unternehmen? Wie… Itachi aufhalten? ~^°+°^~ „SASUKEEEE!!! Komm raus aus deinem Versteck?“, rief ich aufgebracht durch den Wald, doch alles was ich bekam war: „Dann musst du mich schon finden! Denkst du ich mache es di-?“ „VERDAMMT NOCH MAL! Wir haben keine ZEIT um verstecken zu spielen!“ In dem Moment hörte ich nur ein kleines Rascheln bevor Sasuke auch schon vor mir auftauchte. Sein Stirnrunzeln verriet mir seine sorgenvollen Gedanken. Klar, man konnte es ja auch kaum überhören, so wie ich rumschrie. „Was ist passiert?!“, fragte er alarmiert. „Sasuke, Itachi wird…“, doch ich stockte. Ich wusste einfach nicht wie ich das zuvor gehörte in Worte fassen sollte. Er trat näher an mich heran und packte mich an den Schultern. „Naruto, komm zu dir. Was. Ist. Passiert?“ Sein Blick durchbohrte mich schon fast, die blanke Panik spiegelte sich in ihnen wieder, als die Wörter auch schon meinen Mund verließen. „Er wurde vom Hokagen dazu angeordnet unseren Clan auszulöschen.“ Sasukes Augen weiteten sich für einen Moment, doch im nächsten Augenblick verzog er auch schon seinen Mund und rückte ein Stück von mir weg. „Naruto. Du hast echt Langeweile, was? Und noch dazu einen schlechten Humor. Über so etwas macht man keine Witze!“ Wahrscheinlich hatte er mit einer Entschuldigung gerechnet, doch als die ausblieb und ich keine Anstalten machte etwas dem entgegen zu setzen, stockte ihm unwillkürlich der Atem. Mir war zum Heulen zu Mute, aber Sasuke ließ mir keine Gelegenheit. So rasten wir mit Höllemtempo an Ästen und Sträuchern entlang, Richtung unseres Viertels. Es waren nur zwei Minuten, die wir brauchten bis wir ankamen, doch… nichts deutete auf etwas merkwürdiges hin. „Lass uns nach Hause, vielleicht erfahren wir irgendetwas von O-tô-san.“, schlug Sasuke vor, weswegen wir nach Hause aufbrachen. Nach dem wir um die Ecke gebogen kamen, stoppten wir in unserem Schritt. Itachi war da. Stand vor einer Truppe Polizisten unseres Clans und … vor Vater. Itachi redete von unserem Clan… und das er unwichtig sei. Das man sich durch Regeln einschränkt und nicht voran kommt. „Wir können das nicht länger zulassen! Kommandant! Gebt uns einen Haftbefehl!!“ Sie verlangten von Vater Itachi festzunehmen? Hatte man ihn erwischt? Was zum Teufel passierte hier? „Bruder, so hör doch endlich auf!“, schrie plötzlich Sasuke neben mir. Kurz nach seinem Ausruf kniete sich Itachi hin und entschuldigte sich für sein Verhalten. Sasuke wollte schon zu dem Grüppchen rennen, doch ich konnte ihn noch rechtzeitig aufhalten. Das Gesamtbild schrie nur so „GEFAHR!“. Irgendetwas würde noch passieren. Nur hatte ich noch keine Ahnung, was es sein könnte. ~^°+°^~ Ein paar Tage später hatte sich die Situation wieder derweit im Griff, sodass man vermuten konnte, der Tag hätte seinen gewohnten Ablauf wieder eingenommen. Aber man sagte nun einmal, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben sollte. Und dies bekam ich auch mental zu spüren…. es war einfach zu ruhig im Haus. Klar, im Normalfall war es auch immer sehr ruhig. Es gehörte sich für einen Uchiha nicht herumzupoltern, pflegte Vater immer zu sagen. Demnach gab es auch so gut wie nie Krach in der Familie. Streiterein wurden im Flüsterton gehalten, falls es überhaupt dazu kam. Ein wahrer Durchbruch wäre es schon gewesen. Ja, schon beinahe rekordverdächtig. Ich meine, innerhalb des inneren Kreises, natürlich. Den Streit von vorgestern hatte ich noch nicht vergessen. Neben den Rekorden der Uchihas durch die Tüchtigkeit ihrer Mitglieder, bekäme wohl die Anzahl an Streiterein, die man an beiden- mmm, nein, an einer Hand aufzählen konnte, den nächstmöglichsten Platz im Uchiha-Buch der Rekorde. So wenig zu streiten, war schon fast unmöglich, wenn ich es nicht selber gesehen hätte. Doch worauf ich eigentlich hinaus wollte, war diese Totenstille, die es sonst so nie gab. Zumindest würde der Fernseher an sein, dem man, wenn man keinen Mucks von sich gab, lauschen konnte oder das Geschirrklappern aus der Küche vernehmen. Doch nichts erklang. Stille umgab das ganze Haus, das ich so zum ersten Mal bemerkte seitdem ich denken konnte. Ein bedrücktes Seufzen entwich meinen Lippen. Vielleicht ein verzweifelter Versuch meinerseits wenigstens einen Ton an diesem freien Tag erklingen zu lassen. Mürrisch blickte ich die Decke an, als ich bemerkte wie einsam und verlassen mein Seufzen in meinen Ohren nachhalte. Mein Versuch brachte mir nicht als eine noch bedrückendere Stimmung als vorher. Heute gab es nichts zu tun. Keine Schule zum Hingehen. Keine Aufgaben zu erledigen. Noch nicht einmal eine Gelegenheit um Mutter im Haushalt zu helfen, wie sie mir nach dem Frühstück mit einem liebevollem Lächeln versichert hatte. Itachi war außer Haus, der fiel also weg. Mutter hatte mich abserviert wie ein kaltes Gericht von vorgestern. Und von Vater wollten wir mal gar nicht erst anfangen zu reden. Nach der Arbeit zählte für ihn nur eine Entspannungspause. Er nickte am helllichtem Tag weg, sodass keine Bombe, keine Schlacht, kein Lottogewinn- nee, das wäre bloß Geldverschwendung, sagte er immer- kein Masakar der Welt ihn hätte aufwecken können. Dann gab es da noch den berühmten letzten Strohhalm, genannt Sasuke, der jedoch zur Zeit nicht verfügbar war. Der Herr hielt seinen wichtigen Schönheitsschlaf direkt neben mir. Wenn er nur schnarchen würde, um diese Friedhofatmospähre etwas aufzulockern, wäre ich bereits dankbar gewesen. Aber nein, den Gefallen tat er ihm natürlich nicht! Aber dankbar für eine Pause war ich schon. Sasuke konnte den Gedanken noch immer nicht akzeptieren, dass der Hokage so etwas zu unserem Bruder gesagt haben soll. Verständlich. Ich selber war noch immer ganz perplex. Doch was mir noch mehr Angst machte, war die Tatsache, dass keiner uns Glaubenschenken würde, wenn wir es denn erzählen würden. Und vor allem: Wann sollte es geschehen? Eine Grimasse ziehend, beschloss ich schließlich aufzustehen. Gegen einen kleinen Spaziergang in den Garten konnte wohl keiner etwas vorzusetzen haben. Aber natürlich ausgerechnet dann regte sich die Schönheitskönigin wieder. Dieses reglose Schlafen hatter er eindeutig von Vater. „Hey!… Wohin gehst du? Bleib liegen…“ und somit verschwand der Prinz wieder in sein Märchen zurück. Hoffentlich träumte er von einer hässlichen Prinzessin, die er wachküssen müsste. Hehe… Geschehe ihm Recht! Wie sehr ich für nichts liegen blieb? Ohne jeglichen Laut verließ ich erfolgreich das Zimmer. Schon wieder war alles still. Den Kopf schüttelnd ging ich die Treppen runter auf die Terasse. Ich betrat den Garten und mit den Beinen im Teich, setzte ich mich hin. Es war Frühlingsabend; die Sonne würde bald untergehen, aber worauf ich mich eigentlich freute, war der Sommer. Der Frühling und ihr Wetter sagten, dass es nicht mehr lange dauern würde, dann käme er wieder. Endlich bräuchte ich keine Jacke mehr anzuziehen. So was war mir einfach zu- „Wann sollten wir es ihm denn sagen?“ „Mikoto. Du weißt doch noch was Meister Hokage gesagt hat. Lass ihn zu uns kommen. Wenn die Zeit reif ist, wird er bemerken, dass etwas nicht stimmt und nachfragen.“ „Ja, schon, aber wenn ich ihn mir so ansehe, merke ich wie er den anderen Kindern hinterher sieht und sein Gesichtausdruck… Verstehe doch, Fugaku! Ich möchte meinen Sohn glücklich sehen und nicht so verlassen.“ Was? Was soll nicht stimmen? Hä? Ungewollt wurde ich Teil eines Gespräches, das wohl nicht für meine Ohren gedacht war. Aber ich hatte bereits zu viel gehört, als das ich mich einfach umdrehen und diese Konversation hätte vergessen können. Wie erstarrt sah ich auf den Grund des Teichs, doch sah ich in Wirklichkeit nichts. Zu angestrengt versuchte ich alle Worte aufzuschnappen. Plötzlich von einem Gefühl der Angst überwältigt, breitete sich Panik in mir aus. Die Art und Weise wie meine Eltern redeten, warfen unbeantwortete, über lange Zeit weg verdrängte Fragen auf. Sie redeten über mich. Es konnte nur ich gemeint sein. Aber was hatte ich mit Meister Hokage zu tun? Was sollte ich nachfragen? Doch eine Sache ließ mir keine Ruhe. O-kâ-san hatte gemerkt wie ich den anderen Kindern hinterher sah. Verlassen sah ich aus? Wenn ich an diesen Moment zurückdachte, jagten mir unwillkürlich Schauer über den Rücken. Das war nämlich das erste Mal gewesen, wo ich mich… nicht wie ein Teil unseres Clans fühlte. Alle Kinder ähnelten sich, aber ich… Ich sah von Kopf bis Fuß anders aus. Jeder hatte schwarzes oder dunkles Haar. Ich hatte blonde Haare. Sie hatten schwarze Augen, ich hatte blaue. Dann hatte ich auch noch diese Streifen auf meinen Wangen. Ich sah aus wie ein Fuchs. Oder besser noch wie das Fuchsungeheuer. Ich sah nicht aus wie Sasuke. Ich sah nicht aus wie Mama oder Papa. Der Gedanke, der sich mir dabei immer wieder aufdrängte, war schwer zu verdrängen. Eine Stimme schrie mir jedes Mal zu, dass es die Wahrheit sei. Ich…. ICH… « Du bist kein Uchiha, Naruto.» „Das stimmt nicht!“, druckste ich aus mir raus. Meine Augen war voll von Panik. Die Zähne zusammenbeißend griff ich mir ins Haar. Zog an ihnen, versuchte den Schmerz in meiner Brust, den Kloß in meinem Hals, die Tränen in meinen Augen zu unterdrücken. „Es stimmt.“ Mein Körper glitt ungewollt ins Wasser. Ich hatte keine Kraft mich wieder aufzustämmen. Das war alles nicht wahr. Mein Körper wurde immer schwerer. Ich konnte ihn kaum noch spüren. Alles was ich wahrnahm, waren die Worte von Vater. MEINEM Vater!! „Er ist anders.“ «Hör ihm zu, Naruto! DAS und nur DAS ist die Wahrheit!» „Verschwinde.“ Nur ein Flüstern. Kam überhaupt ein Ton raus? Ich musste mich mit meinen Armen im Wasser abstützen. Mein Körper wurde von Sekunde zu Sekunde schwerer. „Ich kann mir gut vorstellen, dass er bemerkt hat, dass er nicht so aussieht wie ein Uchiha.“ Zum ersten Mal sah ich die Reflektierung meines Selbst im Wasser. Ich verfluchte mich für mein Aussehen. Wenn ich ihnen wenigstens ähneln würde… Erst ein Tropfen, dann mehrere ließen mein Spiegelbild verschwimmen. Ich war nicht… nicht ihr… „Es dauert nicht mehr lange, dann wird ihm klar werden, dass er kein Uchiha ist.“ VERDAMMT!!! „Sasuke weiß auch noch nichts davon.“ „Stimmt. Ihm würde nie im Traum einfallen, dass Naruto nicht sein richtiger Bruder ist.“ Ein Zucken durchfuhr mein Körper. Aus all dem Gesagten machte mir doch am meisten das Letzte zu schaffen. «D-das … DAS … ist dein BRUDER?!» «Sagt mal, was bildet ihr euch eigentlich ein?» « jaah, Naruto ist mein jüngerer Bruder.» « Na ja, ich musste ihnen erst erklären, dass sie sich bei Ototo entschuldigen müssen und nicht bei mir.» Brüder. Ototo. Alles Lüge. Und wenn er es erfährt, sind wir dann offiziell… keine Brüder mehr. Langsam stand ich auf und ging wieder zurück auf die Terasse. Ich schlich mich zurück ins Zimmer. Ich ging geradewegs auf den Schrank zu, als mir Sasuke ins Blickfeld fiel. Mein Blick ruhte auf ihm wie er ohne etwas zu ahnen schlief. Sasuke. Sehr viele Tränen rollten meine Wangen hinab bevor ich mich wieder zurückdrehte, es gab kein Zurück mehr. Ich würde ihn nie wieder sehen. ~^°+°^~ „MMMHaaaaaaahhh!“ Genüsslich dehnte ich mich durch, die Arme nach oben hin ausgestreckt. Irgendwie war mir der Schlaf vergangen. Ich drehte mich zu meinem Nachttisch um, sah die Uhrzeit und bemerkte, dass ich gerade mal eine halbe Stunde geschlafen hatte. Zehn Minuten nach dem Naruto mich kurzzeitig aus meinem Schlaf geweckt hatte, bin auch schon wieder aufgewacht. Ich konnte mich erinnern nochmals flüchtig auf die Uhr gesehen zu haben. Mir war nicht mehr nach schlafen zu Mute. Jetzt bemerkte ich auch warum. Mein Nacken tat ungewöhnlich weh. So ein Sche-. Nein, ich würde nicht fluchen. Benimm dich, Sasuke. Wenn ich das einmal ausversehen vor Naruto sagen würde, gäbe es für mich kein Morgen mehr. Warum? Weil ich mich spätestens nach 4 Stunden wegen seiner Anspielungen aufhängen würde. Tss… Ich ging zum Schrank herüber, um mir frische Sachen herauszufischen. Eine heiße Dusche würde mir jetzt sicher gut tun. Doch bis zur Dusche würde es noch lange dauern. Vor dem Schrank rutschte ich plötzlich aus und setzte mich auf den Hosenboden. Was zum-? Überrascht sah ich auf den Boden. Ich war in irgendeine Flüssigkeit getreten. Wie zum Teufel kam hier Wasser herein? Muss wohl Narutos Werk gewesen sein. Mit einem Achselzucken holte ich meine Sachen heraus und ging in Richtung Bad. Doch je näher ich dem Badezimmer kam, umso mehr kam es mir so vor, als ob ich ein Flüstern vernehmen würde. Am Ende des Flures angekommen sah ich die Treppe runter. Doch eindeutig da redete jemand. Konzentriert schloss ich meine Augen und sammelte mein Chakra in meinen Gehörgängen. Augenblicklich konnte ich laut und deutlich das Gespräch verfolgen. Normalerweise würde ich nicht anderer Leute Gespräche aushorchen, aber es gab keinen Grund so leise zu flüstern. War etwas passiert? „Wie denkst du wird er reagieren?“ Hm? Von wem redeten sie? Stirnrunzelnd beugte ich mich in Richtung Treppe. „Wenn er tatsächlich schon vorher herausgefunden hätte, dass er nicht zu unserem Clan gehört, dann würde es ihn nicht schocken. Aber andererseits… Ich weiß es nicht, Mikoto. Wir müssen einfach warten bis Naruto von alleine auf uns zu kommt.“ Naruto. Oh Gott! Redeten sie wirklich gerade davon, dass Naruto nicht mein… Plötzlich drehte sich mir der Magen um. Allerdings würde das Naruto schocken. Und mich noch mit dazu. Unfähig meinen eigenen Gedanken zu folgen betrat ich das Bad und stieg unter die Dusche. Ich stellte auf die höchste Temperatur wie möglich. Mir war schlagartig kalt geworden. Das Wasser tat gut. Befreite mich jedes Mal von verzwickten Gedankengängen. Also gut. Tief durchatmend ging ich das vorhin Gehörte noch einmal durch. Naruto war nicht- nicht mein richtiger Bruder. Ok, jetzt hatte sich zumindest mein Verdacht bestätigt. Ich kam nicht drum herum Narutos außergewöhnlichen Charakter und Auftreten zu bemerken. Auch wenn er nicht mein richtiger Bruder war, so empfand ich doch viel für ihn. Ich würde ihn wegen solchen Nichtigkeiten niemals verstoßen können. Die Sache war nur, ob Naruto das auch so sah. Ein ironisches Lächeln bespielte meine Lippen, als ich an vergangene Ereignisse dachte, die genau diese Aussauge von mir bewiesen. Naruto war ein Sturrkopf. Das war ein Fakt. Schlagartig kam mir ein Gedanke in den Sinn, der mich zum Taumeln brachte. Mich mit dem Rücken an die Wand lehnend versuchte ich die Puzzelteile, die mir im Kopf herumschwirrten, aneinander zu fügen. Erstens: Es war verdammt leise im Haus. Zweitens: Naruto war nicht mehr an meiner Seite. Drittens: Unsere Eltern redeten über Narutos Blutverwandtheit mit unserem Clan. Doch da war noch etwas. Es war nass gewesen vor unserem … Mir weiteten sich geschockt die Augen. Wenn das, was ich mir gerade vorstellte, tatsächlich passiert war, durfte ich keine Zeit verlieren. Doch zuerst musste ich sicher gehen, dass es auch tatsächlich stimmte, was ich mir da zusammengereimt hatte. Hastig sprang ich aus der Dusche und zog mich an. Schlitternd kam ich in voller Montur vor dem Schrank an. Unser Schrank war in zwei Hälften geteilt, deswegen hatte ich Narutos Seite nicht sehen können. Ich bückte mich nach unten und war dabei die Türen zu öffnen, als ich die Feuchtigkeit in meinen Händen zu spüren bekam, die von dem Griff ausging. Verdammt!!! Die Türen schlugen zur Seite aus, knallten gegen die Schrankwände und zu sehen bekam ich einen leeren Inhalt. Ein kleines Blättchen lag gefaltet auf dem Boden des Inneren. „Ich weiß bereits Bescheid… ~^°+°^~ … Ich werde euch keine Last mehr sein… ~^°+°^~ … Danke für Alles! Naruto“ „Sasuke? Was ist denn los, wir haben-?“ Als Mutter die Situation realisierte rief sie Vater herbei. Ich bekam nur flüchtig mit wie er versuchte die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Einsatzkommandos wurden herbei gerufen und eine Notfallkonferenz vereinbart. Alles Zeitverschwendung. Das würde Naruto nichts helfen. Wenn wir uns nicht beeilen würden, wäre er über alle Berge. Ich musste mich selber auf die Suche machen müssen. Keiner kannte ihn besser als ich. Was tust du bloß, Naruto? Was hast du dir dabei nur gedacht?! Usuratonkachi! Wie soll ich dich denn so beschützen können? ~^°+°^~ Sasuke. Ich werde dir kein Klotz mehr am Bein sein. Das verspreche ich dir. Es war verdammt kalt und unbehaglich. Aber es war das Beste für Alle! Ich wusste, dass ich anders war als alle anderen. Früher oder später hätte ich für sie nur ein Problem dargestellt. Ich bemerkte doch die Blicke der Dorfbewohner. Ich war nicht blind. Und ich sah auch, dass der Uchiha-Clan sich dadurch von den anderen abschottete. Wegen mir! Auch wenn sie es ihm nicht ins Gesicht sagen konnten, so redeten die anderen Schüler bereits hinter seinem Rücken über ihn und unseren ganzen Clan. Ich war nicht blind. Und taub war ich auch nicht. Es war das Beste von hier zu verschwinden. Auch wenn es wehtat. Auch wenn es bedeutete Sasuke nie wieder zu sehen. K.d.A.: Jaaaaaah! Geschafft! Ich habe es tatsächlich geschafft immer wieder mal an dem Kapitel zu arbeiten und tadaa! Es ist fertig. Auch wenn ich nicht ganz zufrieden bin, da die Wörteranzahl nicht so groß ist. Aber für euch scheint das ja wohl kein Problem darzustellen, oder? Falls euch diese Länge des Kapitels gefallen habt und ihr mehr wert darauf lägt, dass die Kapitel schneller erscheinen als, dass die Kapitel lang sind, aber auch auf sich warten lassen, dann bitte ich euch bei euren Kommentaren ein Wort darüber fallen zu lassen. Ich freue mich auf eure Bewertungen. Vielen Dank! Lynn AI Kapitel 5: Kein Zuhause um zurückzukehren - Part 1 -------------------------------------------------- K.d.A.: Das Lied I’m a loner – C.N.Blue passt wie die Faust aufs Auge zu diesem Kapitel. Unbedingt anhören. Was für ein Pech konnte man bitte schön haben? Grummelnd zog ich mir die Kapuze über den Kopf und machte meinen Weg bergauf. Kaum machte ich mich auf, um Naruto zu suchen, fing es auch schon an zu regnen. Kein ‚Gott, steh mir bei!’ brachte etwas. Das Wetter zog seinen Willen gnadenlos durch. Schwarze Wolken bedeckten den Himmel, ließen keinen Platz für die Strahlen des heutigen Vollmonds. Dieses eine Mal hätte mir der lichtspendende Mond etwas genützt, doch nein, ausgerechnet an diesem Abend musste es ja stockdunkel sein. Verzweifelt versuchte ich mich an das Jutsu zu erinnern, welches mir Vater beigebracht hatte und mir jetzt sehr von Nutzen sein würde. Wie ging das noch gleich? Bereits ein paar Handzeichen geformt versuchte ich mich an das letzte Zeichen zu erinnern. Auf gut Glück wagte ich es als letztes das Zeichen für den Tiger zu benutzen. Mit ausgestreckter Hand sammelte ich ein bisschen Chakra und… „Na endlich!“ Erleichtert betrachtete ich die kleine Flamme in meiner Hand, die ohne mich zu verletzen vor sich hin schwebte. Endlich erkannte ich den Weg vor mir und konnte nun schneller voran kommen. Ich musste bloß aufpassen, dass ich mein Chakra gleichmäßig schmied. Denn sonst würde die Flamme entweder ausgehen oder sich in eine Stichflamme verwandeln. Und beide Fälle misfielen mir. Dazu kam noch, dass ich mich auf Narutos Chakra konzentrieren musste. Zum Glück unterdrückte er es nicht, aus welchen Gründen auch immer. Obwohl ich mir schon fast den Grund dafür denken konnte. Naruto war einfach zu simpel gestrickt. Und zu nah am Wasser gebaut. Nach sieben Jahren des Zusammenlebens hatte ich diese Tatsache zur Genüge bemerkt. In einem Radius von drei Metern um Naruto herum galt es Vorsicht zu walten. „Hm?“ Ich blieb überrascht stehen. Naruto war plötzlich stehen geblieben. Irrte ich mich nur, oder… Nein, er blieb an einem Fleck stehen. Das war die Gelegenheit! Jetzt oder nie! Mit immer noch vorsichtigen Schritten versuchte ich so schnell wie möglich zu ihm zu gelangen. „Warte nur, Naruto! Wenn ich dich in die Finger bekomme…!“ ~^°+°^~ Kalt! Es war arsch-kalt! Ich zitterte schon seit Ewigkeiten, es regnete und es war dunkel! Wäre ich doch bloß am Morgengrauen geflüchtet! Irritiert schüttelte ich den Kopf. So etwas durfte ich nicht denken. So schnell wie möglich weg von hier habe ich mir geschworen und das würde ich auch durchsetzen. Armseelig blickte ich an mir hinab. Meine Schuhe waren voller Matsch, meine Klamotten waren nass und klebten mir auf der Haut! Nicht wegen dem Regen sondern wegen der Aktion im Garten! Hätte ich mich doch wenigstens umgezogen. Der Regenmantel, den ich mir als Schutz vor dem Regen übergezogen hatte, wo ich doch bereits bis auf die Knochen nass war, brachte nichts gegen die Kälte, die sich wie eiserne Ketten um mich legten. Ja, das passte doch zu mir. Zu jemandem, der alleine zwischen den Bäumen herum irrte mit keinem vernünftigen Plan zur Hand. Mit keinem Plan von der Zukunft, in die ich scheinbar vergeblich versuchte meinen Weg durchzuschlagen. Ich kam nicht drum herum mich zu fragen, ob man meine Abwesenheit bereits bemerkt hatte. Selbst wenn nicht würde man es spätestens im Unterricht bemerken. Jetzt hatten diese Vollidioten von Schülern genug Thema, um sich ihre Münder ein Jahr lang ab zu schwatzen. Dabei wusste ich nicht einmal was ich falsch gemacht hatte. Was hatte ich getan, um derart bestraft zu werden. Keine Familie zu haben, war so gesehen das Schlimmste, was man mir hätte als Strafe erlassen können. Jahrelang verlässt man sich auf die Leute um sich herum und bekommt dann zu hören, dass man nicht zu ihnen gehört. Seufzend schleppte ich mich voran, doch mir kam es so vor, als ob ich immer langsamer wurde. Auch wenn ich in Gedanken versuchte meinem Ärger Luft zu machen, tat es mir irgendwie weh so von den Uchihas zu denken. Eigentlich hatten sie nichts gegen mich gehabt. Aber ich war mir sicher, dass ich ihnen irgendwann zur Last gefallen wäre. Der Uchiha-Clan war in seinem jetztigem Zustand bereits sehr vom Dorf abgekoppelt und lebte fast komplett für sich alleine. Mit mir bei ihnen gäbe es nur noch einen weiteren Grund um die Distanz zwischen dem Dorf und dem Clan zu vergrößern. Das würde das Leben von den Leuten beeinflussen, die ich doch eigentlich liebte. Und um dies zu vermeiden war es mir Wert aus dem Dorf zu fliehen. Ich war kein Uchiha… mehr! Und meinen richtigen Namen kannte ich noch nicht einmal. Tolle Aussichten auf die Zukunft. Früher habe ich von der Zukunft noch träumen können. Eine Zukunft, wo ich Hokage war und das Vertrauen von allen Dorfbewohnern besaß. Und da war noch Sasuke neben mir. Ohne ihn ging es einfach nicht. Ich konnte mir keine Zukunft ohne Sasuke vorstellen. Auch wenn mir nun bewusst gemacht wurde, dass wir keine echten Brüder waren, so kam es mir doch vor, als ob ich ihm vertrauen konnte. Ungewollt stiegen mir wieder Tränen in die Augen. Aber Sasuke war nicht hier. Er war zu Hause. Nein, er war im Uchiha-Clan. Gemeinsam mit O-tô-san und O-kâ-san. Dann würde Itachi wieder nach Hause kommen und sie würden gemeinsam zu Abend essen. Statt fünf Teller gäbe es nur noch vier. Meine Tränen flossen bei dem Gedanken an die Familie, die ich mal als meine bezeichnen konnte. Es war so schwer die Tränen zurück zu halten, wenn mein Herz dabei so schmerzte. Ich sehnte mich zurück und ging dennoch weiter. Was sollte aus mir werden? Natürlich knickten mir die Knie ein. Was sonst würde passieren, wenn man hin und her gerissen war und nicht wusste welche Wahl zu treffen besser wäre. Natürlich kam ich keinen Schritt mehr weiter. Ich bemerkte nicht mehr den herabfallenden Regen, der gnadenlos sich auf mich niederließ. Ob es kalt war oder warm konnte ich nicht mehr unterscheiden. Taub. Ja, mein Körper wurde taub. Dann erklang so ein merkwürdiges Klingeln in meine Ohren. Kurz darauf wurde es langsam schwarz vor meinen Augen und da spürte ich nur noch wie ich vornüber kippte. ~^°+°^~ „NARUTO!!!“ Verdammt! Was macht er denn da? Was war passiert? Wieso zum Teufel lag Naruto hier auf dem Boden? So viele Fragen und ich kümmerte mich doch nicht um sie. Das einzige, was sich mir in Gedanken so wirklich aufdrängte, war das dringende Bedürfnis Narutos Zustand zu erfahren und ihm möglichst zu helfen. Ich kniete mich hin und ließ die Flamme in meiner Hand ausgehen. Mit beiden Händen drehte ich Narutos Körper um. So blaß hatte ich ihn aber nicht in Erinnerung gehabt! Beim Abtasten seines Gesichts fühlte ich die Kälte die unter seiner Haut zu liegen schien, so kalt wie seine Wangen sich anfühlten. Als ob sein Blut nicht mehr richtig fließen würde… Das musste es sein. Sein Kreislauf musste schlapp gemacht haben! Verzweifelt versuchte ich klar zu denken. Ok, zuerst musste ich ihn in eine trockene Gegend verfrachten, sonst könnte ich ihm kein bisschen helfen! Na dann! Bei drei zog ich ihn auf meinen Rücken und sprintete los. Zu unserem Glück fand ich die Lichtung, die mir noch von einer der Wanderungen mit der Klasse bekannt war. Von dort aus musste ich einmal nach links. So und dann nach rechts abgebogen…. Da war es ja!! Erleichtert atmete ich aus und steuerte auf die entdeckte Raststätte in Form einer Hütte zu, welche für die Klassen aufgebaut wurden war, die ihre jährlichen Wanderungen zu dieser Lichtung machten. Die Tür war glücklicherweise so eingerichtet, so dass man sie nur mit dem Chakra eines Uchihas aufmachen konnte. Der Uchiha-Clan hatte diese Hütte als Geschenk an die Konoha-Akadamie errichtet. Ich trat mit Leichtigkeit ein und kickte die Tür zu. In der 1.Etage sollten ein oder zwei Betten stehen. Als erstes musste ich Naruto dahin bringen. Gesagt, getan, zog ich ihn dann aus und betrachtete erschüttert die nassen Sachen, die wie eine zweite Haut an Narutos Körper hafteten. Kein Wunder das er umgekippt war. Aus Narutos Rucksack fischte ich ein Paar trockene Sachen und zog sie ihm im Tausch für den aufgeweichten Pullover und Hose über. Ihn zugedeckt machte ich mich daran Feuerholz in den Kamin im Schlafzimmer zu werfen. Mit ein paar Handzeichen hellte sich auch schon im nächsten Augenblick der Raum auf. Erschöpft plumpste ich auf das zweite Bett im Zimmer. Hatte ich etwas vergessen? Brauchte Naruto noch etwas? Da fiel mir wieder ein, dass wahrscheinlich sein Kreislauf im Keller lag. Mit ein paar Handgriffen hatte ich auch schon das zweite Kissen unter seine Beine gelegt, so wie uns unser Lehrer damals auf der Wanderung angeraten hatte zu tun. Das sollte fürs Erste ausreichen. Jetzt konnte ich endlich verschnaufen. Ich hatte mich bereits von meinem Regenmantel gelöst und legte mich aufs Bett. Eigentlich war es nicht geplant, dass ich einschlief, aber die Anstrengung des Tages hatten mich wohl an die Grenzen meiner Kräfte gebracht. Bevor ich mich versah, klappten mir die Augen zu und weg war ich. ~^°+°^~ Das Erste, was ich bemerkte, war die Tatsache, dass es um mich herum warm und gemütlich war. Ich lag auf einem weichen Untergrund… Irgendwie passten all diese Eigenschaften nicht zu der Umgebung, in der ich mich eigentlich befinden sollte. Mit einem Mal war ich hellwach und setzte mich ruckartig auf. Nachdem ich mich in dem Raum umgesehen hatte, in dem ich mich befand, erkannte ich auch schon, wo ich mich wohl gerade aufhielt. Nur… wie kam ich hier hin? Knarz…. Hmm? Was war das denn? Knarz… Aufgeschreckt legte ich mich wieder so hin, wie ich zuvor lag und tat so, als ob ich noch immer schlafen würde und dies auch noch genau rechtzeitig, da im selben Moment auch schon die Tür aufging und jemand hereinkam. Es musste wohl jemand von größerer Statur sein als ich. Wahrscheinlich ein Erwachsener. Der Typ blieb im Raum stehen bevor er sich wieder umdrehte und zur Tür ging. Ich hoffte, dass diese Person wieder rausgehen würde. Dann könnte ich mir einen Fluchtweg ausdenken. Aber dem war nicht so. Er oder sie blieb wieder stehen und sagte: „Er ist hier, Meister Hokage.“ WAS? K.d.A.: Jaaah, da bin ich also, diesmal früher als erwartet. Ich habe bemerkt, dass nicht mehr so viele Leute Kommentare schreiben -wahrscheinlich weil ich die Deadline ziemlich lange überschritten habe- werde ich nur noch an die Leute eine ENS als Benachrichtigung schicken, die bei dem zuletzt veröffentlichtem Kapitel einen Kommentar hinterlassen haben. Dadurch weiß ich, aha, der verfolgt die FF noch und der nicht. Ich hoffe, dass dies jeder als faire Maßnahme ansieht. Lynn AI Kapitel 6: Kein Zuhause um zurückzukehren - Part 2 -------------------------------------------------- M-Meister Hokage? Hier? Was zum Teufel war los? Ich hatte keine Ahnung was ich nun tun sollte und… und… „Er schläft noch.“, fing die fremde Stimme wieder zu reden an. „Wann gedenken Sie es ihm zu sagen, Hokage-sama?“ Stille herrschte eine Weile lang. Mir wurde mit jeder Sekunde, die verstrich, immer mulmiger zu Mute. Worüber redete der Mann da? „Vorerst muss ich mit ihm reden und wissen, warum er abgehauen ist. Er ist noch zu jung, als dass wir ihn gehen lassen könnten. Danach kann der Rest folgen.“ „Jawohl!“ Ok, dass wurde mir nun zu bunt. Für mich stand eines fest: Eine Flucht war ausgeschlossen! Dann könnte ich auch gleich zeigen, dass ich wach war. Alles für die Katz’! Ich richtete mich im Bett auf und blickte die beiden Gestalten im Türrahmen an. Nicht anders erging es ihnen. Hokage-sama sah mich mit verdutzten Augen an, lächelte dann jedoch milde. „Soso, gerade aufgewacht, oder…?“ Ich schüttelte verneinent den Kopf. Es half alles verstecken nichts. Er kam langsam zu mir ans Bett und setzte sich an den Rand. „Naruto.“, begann er erneut sein Wort an mich zu richten. „Sag, warum bist du geflohen? Ich hätte das nicht von dir erwartet.“ Ich sah zu ihm auf. Es brachte ja alles nichts. Mit einem Seufzen fing ich an ihn aufzuklären. ~^°+°^~ „-ke“ Nein. „-suke!“ Das durfte nicht wahr sein! „Sasuke!“ Alles war weg. Jeder war weg. «Häng bis zum Tag der Rache um jeden Preis am Leben!» „Sasuke!!!“ «Und komm dann mit diesen Augen zu mir!» „SASUKEEE!!!“ «Du musst dafür… deinen besten Freund umbringen!» „HEY! Hey, Sasuke! Komm schon, SAG WAS!!!” Ein Rütteln ging durch meinen Körper. Meine Augen streiften die Person, die an mir rüttelte. „Naruto.“ «… deinen besten Freund umbringen!» NEIN! Niemals bring ich das über mich!!! NIE!! Ich bin nicht wie er. „Was ist bloß passiert?“, hörte ich die Stimme meines kleinen Bruders. Nein. Nicht jeder war weg… oder hatte Itachi…? „Naruto! Argh…“ Unter Stöhnem versuchte ich mich aufzusetzten, ahnungslos über den Ort meines Aufenthalts und sich nicht wirklich drum scherend. Der Versuch mich aufzurichten misslang mir wie nicht anders zu erwarten war. Er hatte mir zu stark zugesetzt. Ich konnte spüren wie Naruto an meiner Seite mich vorsichtig umdrehte, sodass ich ihn ansehen konnte. „War Itachi bei dir?“, kam dann endlich die Frage, die mir am meisten zu schaffen machte. Wenn Itachi mit ihm dasselbe angestellt hatte, würde ich ihm das nie verzeihen! Bruder hin oder her. Bei dem Gedanken weiteten sich meine Augen entsetzt. Sofort nachdem Naruto seinen Kopf verneinent geschüttelt hatte, ergriff ich seinen Unterarm und versuchte mich gleichzeitig mit dem Ellebogen abzustützen, den entsetzten Blick von ihm nicht beachtend. „Nicht-“, wollte er schon einwerfen, doch ich schüttelte nur meinen Kopf. „Wie konntest du bloß abhauen, Naruto!?“ Der Vorwurf schwang deutlich in meiner Stimme mit. Ich wusste nicht genau warum ich so fühlte, aber die Tatsache, dass mein ganzer Clan ausgelöscht wurde und die Tatsache, dass ich Naruto beinahe verloren hätte und ihn nun wieder neben mir vorfand, reichte aus, um mich weitesgehend zu beruhigen. Ich wusste zwar, dass Naruto und ich nicht blutsverwandt waren, trotzdem empfand ich so viel für ihn. Alles hatte ich mit ihm geteilt. Er war immer mein Zentrum gewesen, um das sich alles drehte. Ich hatte alles verloren und gleichzeitig gab man mir wieder etwas zurück. Und an diese einzige Verbindung wollte ich glauben. „Tun das nie wieder!“ Meine Kräfte neigten sich ihrem Ende und ich konnte spüren, dass ich nicht mehr lange wach bleiben würde. „Versprich mir,… dass du bei mir bleibst…“ Nur diese Verbindung sollte nicht reißen. Mich hatten die anderen noch nie großartig interessiert. Nur der innere Kreis unserer Familie und Naruto. „… für immer!“ Ich sah nur noch die Andeutung von Tränen in Narutos blauen Augen. Die Strahlen des Vollmonds hatten sich gegen die bewölkte Nacht durchgesetzt und ließen Narutos Augen schimmern. Nur diese Verbindung war mir wichtig. Und jetzt… gab es nichts wichtigeres mehr. Ich würde für immer die Verantwortung für ihn übernehmen. So wie ich es schon immer getan hatte. Für immer. Nachdem ich das Nicken seinerseits wahrnahm, kämpfte ich nicht mehr gegen die Ohnmacht an, die unweigerlich nach den Ereignissen des Tages folgte und bemerkte dabei nicht, dass sich mein Griff an seinem Unterarm nicht lockerte und noch für einige Zeit auch nicht lockern würde. Nur diese Verbindung würde sich nicht lösen lassen. Nur diese! ~^°+°^~ Er war wieder eingeschlafen. Ich konnte nicht anders als ihn anzustarren. Er hatte alles verloren. Wir hatten alles verloren und doch gab Sasuke mir das Gefühl, als ob auch schlimmeres hätte passieren können. Ich wusste nicht, warum Sasuke so als erstes reagiert hatte und nicht… Ich wusste auch nicht, was ich von ihm hatte erwarten sollen. Ich wusste auch nicht wirklich worum ich weinte. Ich verstand einfach nicht wie es zu solch einer Situation kommen konnte. Ich wusste nur, dass nichts mehr so sein würde wie früher. Das Ausmaß der Situation war einfach zu viel, als das ich es hätte verstehen können. So erschöpft wie noch nie zuvor sank ich in mich zusammen und konnte einfach nicht mehr. Ich bemerkte nur noch wie ich mit Sasuke zusammen auf einer Liege platziert wurde und schlief daraufhin auch schon ein. Als ich beim nächsten Mal die Augen öffnete, sah ich als erstes eine weiße Bettdecke. Ich war förmlich in diese eingewickelt worden. Verschlafen sah ich um mich. Ein kleines Einzelzimmer. In der gegenüber liegenden Ecke stand einsam ein grüne Pflanze mit lilanen Blüten. Das Fenster war sofort über dem Bett. Die Fenster waren auf Kippe und die Gardinen waren noch zugezogen, doch hielten mittlerweile das Tageslicht nicht mehr gänzlich zurück. Der Raum war erfüllt von den warmen Sonnenstrahlen und doch fühlte es sich nicht richtig an. In dem Augenblick fielen mir all die Ereignisse ein, die in der Nacht zuvor passiert waren. Verstört wickelte ich die Decke fester um mich und rollte mich zu einer Kugel zusammen. Mit einem Mal war alles verschwunden. Und nicht auf die Art und Weise wie ich es mir vorgestellt hatte. Nicht in dem ich alles zurück ließ, sondern in dem man mich zurückließ. Ich verzog mein Gesicht als die harte Realität auf mich niederprasselte und so gar nicht zu dem sonnigen Morgen passte. Und ehrliche Reue keimte in mir auf, als mir bewusst wurde, dass ich ihnen allen den Rücken gekehrt hatte bevor es geschah. Ohne ein Wort war ich gegangen und kam wieder zurück ohne ein Wort mehr sagen zu können. Frustriert wie es für einen siebenjährigen Jungen untypisch war, stahlen sich ein paar Tränen aus meinen Augenwinkeln, als just in dem Moment die Tür aufgemacht wurde. Erschrocken drehte ich mich um und entdeckte Sasuke mit Meister Hokage im Anschluss ins Zimmer kommen. Sasuke rannte zu mir und blickte mich mit Augen an, die ich nicht von ihm gewohnt war. Eine Umarmung folgte nach der er sich aufs Bett dazugesellte. „Guten Morgen, Naruto.“, kam es recht gequält von Meister Hokage. „Nun gut. Ihr wisst über eure Situation Bescheid. Es tut mir ehrlich Leid, dass ausgerechnet es euch beiden treffen musste. Doch jetzt müsst ihr nur noch stärker für eure Träume kämpfen und zusammen halten. Ich weiß nicht genau.“, fing er mit gerunzelter Stirn an. „Ihr wisst scheinbar beide, dass ihr nicht blutsverwandte Brüder seid. Demnach…“ Er sah uns beide an. Es stimmte. Doch keiner von uns beiden hatte das Thema bis jetzt aufgegriffen. Jedenfalls noch nicht. Und mir wurde recht mulmig nur wenn ich daran dachte. Doch kaum, dass sich meine Gedanken in diese Richtung bewegten, spürte ich Sasukes Hand wie sie meine fest drückte. Überrascht sah ich zu ihm. Dieser blickte mich ernst an und sagte dann zum Hokagen: „Wir bleiben zusammen, Hokage-sama. Ich werde meinen kleinen Bruder nicht alleine lassen.“ Nicht nur der Hokage war überrascht von Sasukes Worten, sondern auch ich. Doch da ging mir ein Licht auf, als ich mich an Sasukes letzte Worte erinnerte bevor wir beide einschliefen. Ich musste ihm versprechen für immer bei ihm zu bleiben. Schüchtern blickte ich zu ihm auf. Ich konnte deutlich die Wärme spüren die von seiner Hand ausging und meine so fest umklammerte. Ich mochte Sasuke sehr und würde mein Versprechen halten. Ich würde ab sofort kein Versprechen der Welt mehr brechen. „Und Naruto, bist du damit einverstanden?“ „Ja, ich möchte bei Sasuke bleiben.“ Ein erfreutes, doch recht schlicht gehaltenes Lächeln huschte über die Lippen der 3. Generation. „Na dann, ich habe Sasuke erzählt, dass ihr beide in eine Wohnung im Zentrum einziehen werdet. Es wird ab und zu jemand vorbei kommen und sich um euch kümmern. Ihr könnt euch, wenn ihr denn wollt, bereits das Krankenhaus verlassen und noch ein letztes Mal zu eurem Viertel gehen. Ich bin mir sicher, dass ihr noch ein Paar Sachen mitnehmen wollt.“ Der Hokage ging langsam zur Tür rüber, doch stoppte noch einmal und blickte uns wieder an. „Ich weiß, dass es schwierig für euch werden wird. Und um diese Zeiten gut zu überstehen, müsst ihr zueinander halten. Lasst keinen zwischen euch. Dann könnt ihr all eure Träume in Erfüllung bringen.“ Hokage-sama hatte Recht. Mit Sasuke an meiner Seite hatte ich das nötige Vertrauen und Gewissheit, dass wir wieder ein Zuhause haben konnten um zurückzukehren. K.d.A.: Jaaaaah. I'm back. ^^ Sorry, diesmal hat das etwas länger gedauert. Hatte Leistungskursklausuren. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich eine Klausur als Folter angesehen. Naja, jedenfalls habe ich es geschafft. Sorry, nochmals für die Verspätung. Wieder einmal gibt es nur ENS für die Kommi-Schreiber. ^^ Thank you. Hosted by Animexx e.V. 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