Koffeinfrei von abgemeldet (Craig x Tweek) ================================================================================ Kapitel 8: Tag 8 ---------------- Leute QQ Tut mir total Leid, dass ich Montag noch nicht hochgeladen habe. Aber im Moment hab ich echt extremen Stress. Morgens früh aufstehen, Nachmittags spät zurück sein. Dann noch pennen, aufstehen, lernen, weiter schlafen. Echt anstrengend! Naja, wie auch immer, hier ist das Kapitel, mit ein bisschen Verspätung. Aber dafür solltet ihr eigentlich auf eure Kosten kommen, denke ich. Ich hab zwei Pairings angedeutet, wie sie einmal zustanden kommen können und einmal nicht. Wer findet sie? xD So, ich wollte mich hier noch einmal für die (raren) Kommis bedanken (= Montag wird, wenn ichs hin bekomme, wieder ein Kapitel da sein, wenn nicht, dann spätestens Mittwoch. Liebe Grüße, ~~~ Ich konnte unmöglich sagen, dass ich gut geschlafen hätte, ohne mit dieser Aussage die Unwahrheit zu sagen. Da es bei mir leider oft sehr leicht war herauszufinden, wann ich die Unwahrheit sagte, versuchte ich es auch gar nicht erst, als Craig am nächsten morgen wissen wollte, wie ich geschlafen hatte. Er hatte den Wecker gestellt, pünktlich, sodass ich auch zur Schule gehen konnte. "Warum denn nicht?" Besorgt sah er mich an. Wie um alles in der Welt konnte er jetzt auch noch fragen? Dabei war es wohl mehr als klar, dass er mich mit dem Kuss auf die Stirn völlig aus dem Konzept gebracht hatte. Fast die gesamte Nacht lag ich dementsprechend auch wach und überlegte, warum er das getan haben könnte. Es war eine fast alltägliche Situation, nichts Schlimmes… Nur selbst damit kam ich nicht klar. Wieso küsste man jemanden auf die Stirn? Küsste man jemanden auf die Lippen, so liebte man ihn, aber was zum Teufel hatte die Stirn zu bedeuten? “Ich weiß nicht…”, murmelte ich schließlich, darauf bedacht, ihm nicht ins Gesicht zu sehen. “Willst du dich lieber noch mal hinlegen?” “Was? Nein, geht schon.” Es machte keinen Sinn mehr, ihn nicht anzusehen, irgendwie musste ich ihn davon überzeugen, dass es mir im Grunde genommen gut ging. Gerade, als ich den Blick heben wollte, legte er die Hand unter mein Kinn, um meinen Kopf leicht anzuheben. “Bist du sicher?” “J-ja…” Zwar war meine Antwort sicher nicht überzeugend, aber dennoch hatte ich es geschafft, dass er mit der Fragerei aufhörte. Erleichtert suchte ich mir meine Sachen aus meiner Tasche und begann mich umzuziehen. Glücklicherweise war Craig gerade im Badezimmer, weswegen ich mich nicht vor ihm umziehen musste. Er mochte zwar kein Problem damit haben, ich aber hatte es, vor Allem, da ich mir nicht sicher war, was ich eigentlich empfand. Was aber schlimmer war, war die Tatsache, dass ich auch nicht wusste, wie er das Ganze sah. War das wirklich sein echtes Verhalten oder manipulierte ihn jemand? Im Moment musste ich mich sowieso in Acht nehmen, denn schließlich wusste ich, dass man es auf mich abgesehen hatte. “Oh, du bist schon fertig? Mom hat Frühstück gemacht, wollen wir dann essen gehen?” “Klar.” Ich nickte leicht, nahm meine Krücken und humpelte langsam zur Tür. “Geht’s? Oder soll ich dir helfen?” Was in aller Welt versuchte er da? Sich auf jeden Fall mit mir gut zu stellen? Innerlich schüttelte ich den Kopf. Wir waren Freunde, er wollte mir nur helfen. Craig durfte einfach nicht vertauscht worden sein, ich wollte ihn schließlich so, wie er war! Ich zwang mir ein Lächeln auf, versuchte sogar, dass es nicht nur echt aussah, sondern auch echt war, und schüttelte leicht den Kopf. “Das geht schon. Ganz hilflos bin ich ja auch nicht.” Mein Gegenüber erwiderte das Lächeln und nickte. Ha! Mir war es also gelungen, dass es echt war… oder mindestens so schien. Er musste einfach echt sein. Andererseits wäre ich sicherlich verloren… “Guten Morgen ihr Beiden.”, wurden wir begrüßt, als wir die Küche betraten. “Gut geschlafen?” Ich beschloss, dass es reichte, wenn ich Craig die Wahrheit erzählte, nickte daher einfach. “Ja, danke Mrs. Tucker.” Wir setzten uns an den Tisch und wie wenn es selbstverständlich wäre, wurde mir eine große Tasse Kaffee vor die Nase gesetzt. Fragend sah ich Craig an, der allerdings nur aufmunternd nickte und an seinem eigenen Getränk nippte. Ich verstand immer noch nicht, warum er mich trinken ließ, was ich wollte. Vielleicht weil wir den einen Tag beim Arzt waren und der eben meinte, dass das alles besser wäre, wenn ich Kaffee bekäme… Aber das hieß im Umkehrschluss, dass ich süchtig danach war. Ich seufzte. Mein Kopf tat schon wieder weh, mein Magen verkrampfte sich beim köstlichen Duft des Kaffees und als ob Craig meine inneren Bedenken mitbekam meinte er: “Du solltest das trinken. Ich will nicht, dass es dir komplett schlecht geht. Wir gewöhnen es dir einfach langsam ab.” “W-was… w-woher weißt du, was ich d-denke…?” “Ich kenne dich eben, Tweeky.” Das war die einzige Antwort, die er mir gab, wandte sich dann wieder seinem Frühstück zu, als sei nichts gewesen. Ich nickte leicht und nahm dann einen großen Schluck. Fast wie von Zauberhand ging es mir besser. Kaffee war einfach eine Allheilmedizin! Jedenfalls für mich. “Craig?” “Was denn?” “Danke…” “Dafür nicht, mein Kleiner.” Empört sah ich ihn an, merkte aber, dass ich verlegen war. Erst fing er an, ‘Tweeky’ zu sagen und jetzt auch noch ‘mein Kleiner’. Meinen Gesichtsausdruck schien er nicht zu bemerken, denn er aß weiter, ohne etwas zu sagen. “Soll ich dir deine Sachen rein tragen?” Mrs. Tucker hatte mich zur Schule gebracht, Craig hatte uns begleitet. Er durfte ja sowieso nicht hin. Heute, Morgen und Übermorgen. Erst Montag wieder… “Nein, ich Krieg das hin.”, antwortete ich murmelnd, doch er ließ sich nicht davon abbringen, mir aus dem Auto zu helfen. “Lass dich nicht ärgern, Tweeky. Wenn du willst, holen wir dich nachher auch wieder ab?” Nach kurzem Überlegen schüttelte ich den Kopf. “Geht schon…” Schließlich wollte ich ihnen nicht zu viel Stress machen. Und Benzin war schließlich auch teuer. “Oh. Okay.” Er schien ein wenig deprimiert, nickte aber leicht. “Bis später, Kleiner.” Zum Abschied durchwuschelte er mir noch kurz die Haare, stieg dann ins Auto und winkte mir. Später? Was meinte er mit ‘später?’ “Wow, Tweek. Hast du deinen eigenen Chauffeur?” Clyde hatte scheinbar beobachtet, wie ich aus dem Auto gestiegen war. “Fast wie Token, nur dass der ein viel geileres Auto hat.” Er grinste mich an, nahm mir dann wortlos die Tasche aus der Hand und ging einen Schritt, drehte sich um und sah mich abwartend an. “Kommst du endlich?” “J-ja klar!” Ich folgte ihm sogleich. “Ich kann das aber auch selber tragen.”, stellte ich schließlich fest, als ich mich neben ihm befand. “Kein Thema, ich mach das schon.” Sonst war er auch nicht so nett zu mir! War er etwa auch ausgetauscht worden? Waren die Ratten dabei, die gesamte Menschheit durch Aliens zu ersetzen? Ich hing meinen Gedanken nach, während ich neben Clyde her lief. Wenn ich mich recht erinnerte, waren die Einzigen, zu denen er nett war Craig und Token, wobei er zu Craig irgendwie auf eine andere Art und Weise nett war. Wenn er jetzt also anfing, auch zu anderen so zu sein, dann musste man sich einfach Gedanken machen! Wir kamen in der Klasse an und ich ließ mich auf meinem Stuhl nieder. “Hey Alter. Sag mal, wie hast du das eigentlich geschafft, dass Fettarsch ebenfalls suspendiert wird, obwohl Craig ihn verprügelt hat?” “Hm?” Ich blickte auf und sah in Kyles Gesicht. “Ehm… Naja. Ich hab eben erzählt, was passiert ist.” “Die komplette Wahrheit?” Er schien mir nicht zu glauben, jedenfalls sagte das sein Grinsen. Clyde hatte mir meine Tasche mittlerweile neben den Tisch gestellt und ich mich bei ihm bedankt. “V-viell-lleicht ein bisschen abgeändert…”, murmelte ich verlegen. “Ha! Wusste ichs doch! Keiner, der den fetten Sack anfasst, ist bisher mit ihm zusammen bestraft worden. Tweek, du bist genial!” Verwirrt schüttelte ich den Kopf, nickte dann aber sogleich. “D-danke?” Es hatte sich echt schon rum gesprochen, dass Cartman das erste Mal wirklich bestraft worden war und traurig schien darüber keiner zu sein. Nicht einmal Butters. Der starrte im Moment eh andauernd nur zu Kenny. Als ob er was von ihm wollte. Aber eigentlich war mir das ziemlich egal. Ich hatte ihn eh schon etwas länger nicht mehr gesehen, beziehungsweise wahr genommen. Nachmittags war er nicht mehr dabei, er hatte also wirklich Hausarrest bekommen. Wie dem auch sei, alle freuten sich, dass Cartman nicht da war und die Atmosphäre in der Klasse war auch viel ausgeglichener. “Hast du gehört, heute kommt das Preview von ‘Sin City’ im Kino! Den müssen wir sehen!” Stan, Kyle und Kenny unterhielten sich, und genau diesen Satz bekam ich mit. “Was, das war heute? Klar müssen wir!” “Leute, ich kann nicht. Ich bin heute bei Tweek.” Kenny sah sie Schultern zuckend an, grinste aber irgendwie doch. “Dann nehmen wir ihn einfach mit. Oder wir gehen gleich mit allen.”, schlug Stan vor. “Hört sich gut an! Muss ich echt sagen.” “K-kenny? Kann ich auch mit…?” Auch Butters schien den Dreien zugehört zu haben, denn jetzt mischte er sich ein. Dafür erntete er ein liebevolles Lächeln seitens des Blonden und ein: “Klar. Immer doch.”, was auch Butters Lächeln ließ. “Danke!” Den Rest der kurzen Pause nutzten sie jetzt also, um Clyde und Token zu überreden, ebenfalls mit zu kommen. “Craig kommt sicher auch mit. Spätestens wenn wir ihm sagen, dass Tweek mit geht.” Kenny nickte seinem Rothaarigen Freund zustimmend zu. “Stimmt, da hast du Recht.” Clyde gab ein Seufzen von sich, als er diesen Satz hörte, nickte aber kaum merklich. Alle hatten sich an dem Gespräch beteiligt und schnell stand fest, dass wir heute Abend um sechs ins Kino gehen würden. Mir schien, als ob ich der Einzige war, der nicht gefragt wurde. Aber solange Craig mit gehen würde… Um halb zwei hatten wir Schulschluss. Heute war einer er kürzeren Tage, wogegen niemand etwas einzuwenden hatte. “Sag mal, was gibt’s bei dir heute zu Essen?” Kenny trug meine Tasche und ging mit den Händen in der Hosentasche neben mir her. “Ehm, keine Ahnung.”, stellte ich fest. Erst dann wurde mir klar, dass wir ja auf dem Weg zu mir waren! Dahin, wo die ersten Alien-Opfer waren! Ich musste sofort nachschauen, ob ich schon etwas gefangen hatte! “Achso.” Der Blonde neben mir zuckte die Schultern und meinte: “Irgendwas wird’s schon geben.” Ich nickte leicht und sah zum Himmel. Es würde gleich regnen. Da ich nicht auf den Weg achtete, merkte ich auch nicht, dass Craig uns entgegen kam. “Es ist echt langweilig, wenn alle in der Schule sind.”, stellte er schließlich fest, als er sich kurz vor uns befand. Ich schreckte gehörig zusammen, stolperte rückwärts und landete auf dem Po. “Wow, Tweeky hauts aus den Socken, wenn er mich sieht.” Selbstbewusst grinste er, nahm meinen Arm und zog mich daran hoch. “Bleib aber lieber stehen, ist gesünder.” Ich biss mir auf die Unterlippe und nickte leicht. “J-ja.” Es schien ihn nicht zu interessieren, als ich gesagt hatte, ich müsste nicht abgeholt werden, aber dennoch freute ich mich, wie ein Honigkuchenpferd. Mein Herzschlag ging schneller, als er mich hochzog und ich konnte nicht anders, als zu lächeln. “Craig? Wir gehen heute Abend alle ins Kino. ‘Sin City’, du weißt schon.” Kenny fing natürlich sofort an, ihn von den Abendplanungen in Kenntnis zu setzen. “Alle?” “Ja, Stan, Kyle, Clyde, Token, Butters, Tweek und ich. Gehst du auch mit?” Er sah mich kurz an, nickte dann. “Klar, es muss doch jemand auf Tweeky aufpassen, wenn er Angst bekommt.” Dabei grinste er mich verschmitzt an, was mich aber nicht davon abhielt, beleidigt die Lippen zu verziehen. Ich würde ich schon beweisen, dass ich keine Angst hatte! Bei mir angekommen, stellte Kenny seinen und Craig meinen Rucksack ab. Ich lehnte die Krücken an die Wand und zog mir die Jacke aus. Mom, die gerade in der Küche war, streckte den Kopf zur Tür heraus und sah zu uns. Anscheinend war sie am Kochen. Es wunderte mich sowieso, dass sie im Moment nicht arbeiten ging. “Oh, hallo Jungs. Habt ihr Hunger?”, fragte sie freundlich. Vor kurzem hatte sie noch ein Problem damit gehabt, wenn zu viele Leute hier waren und jetzt das. Wie es schien, hatte sie sich daran gewöhnt. “Tag, Mrs. Tweak.”, grüßten Craig und Kenny, ich seufzte nur leise. “Was gibt es denn?”, wollte ich wissen. “Ich hab Frikadellen und Salat gemacht.” Aha, also Essen aus der Packung. Ich hüpfte auf einem Bein in die Küche, mir taten die Hände trotz Handschuhen weh und daher ließ ich die Krücken stehen, wo ich nicht schlecht staunte, als ich den Raum betrat. Mom schien wirklich gekocht zu haben. Nichts von wegen Packung! Langsam wurde mir bewusst, diese Person konnte nicht meine Mutter sein. Nach dem Essen, welches echt genießbar war, eilte ich in mein Zimmer. Sofern man das als ‘beeilen’ bezeichnen konnte. Oben kontrollierte ich sofort die Falle und die Umgebung des Giftes, aber nichts! Kein einziges totes Tier lag herum. Auch in den anderen Räumen, die ich nach und nach, unter verwirrten Blicken seitens Kenny und Craig, kontrollierte, fand sich nicht eine einzige Tierleiche. Sie waren scheinbar schlauer als gedacht! “Sag ml Tweek. Warum kriechst du da auf dem Boden herum?” Fragend sah Kenny mich an. Er und Craig waren mir gefolgt und schienen es echt nicht zu verstehen. Wie sollten sie auch? Obwohl Craig ja eigentlich wusste, was ich tat, schließlich war er mit mir das Gift und die Fallen kaufen. “Ich schaue nach, ob sich eine Ratte hat fangen lassen.”, erklärte ich, während ich mich auf den Boden setzte. Ein Seufzen entglitt mir. “Ehm. Und? Erfolg gehabt?” “Nein.” “Tweeky? Ich dachte, du hast das im Keller ausgelegt.” “Was? Ja, aber ich dachte, es ist besser, wenn ich hier auch etwas streue.” Die Erklärung war doch eigentlich schlüssig. Jedenfalls in meinen Augen. Vom Boden sah ich zu den Beiden hoch, sah scheinbar ziemlich bedrückt aus, denn Craig wuschelte mir, mal wieder - erschien Gefallen daran gefunden zu haben - durch die Haare. “Kopf hoch Kleiner. Das wird schon.” Vorsichtig zog er mich hoch, nahm mich auf den Arm, und wollte so mit mir den Raum verlassen. “Hey! Lass mich! Ich kann laufen!” Ich zappelte ziemlich, was seinen Griff nur verstärkte. “Halt still, sonst fällst du.” Kenny hinter uns grinste frech und stimmte summend einen Brautmarsch an. “McCormick, halt die Fresse, oder dir ergeht es wie dem Fettsack.”, zischte Craig ihm zu. Sofort verstummte er, doch das merkwürdige Grinsen blieb ihm erhalten. In meinem Zimmer setzte Craig mich aufs Bett. Verlegen blickte ich ihn an, dachte an den Kuss, den er mir auf die Stirn gegeben hatte. Schnell wandte ich meinen Blick ab. “Tweeky, stell dich nicht so an! So war das sicher leichter, als die ganze Zeit auf einem Bein herumzuhumpeln. Ich weiß selbst, wie anstrengend das ist. Der heile Fuß kann einem dabei dann richtig weh tun.” Jetzt sah ich doch wieder zu ihm. “Wie meinst du?” “Ich hatte in den Ferien das Bein gebrochen, als ich mit meinen Eltern im Urlaub war. War nicht angenehm.” Er grinste ein wenig. Kenny, auf den ich gar nicht geachtet hatte, ließ sich neben mir aufs Bett fallen. “Gibt’s auch was zum Trinken?”, wollte er wissen, während er sich eine Zigarette auspackte und sie anstecken wollte. “Kenny? Nicht hier rauchen.”, murmelte ich, woraufhin Craig dem Blonden die Zigarette wegnahm. “Rauchen ist eh ungesund, Zwerg.” “Lass mich doch rauchen!”, murrte Kenny, ließ es dann aber bleiben. Scheinbar hatte er echt keine Lust auf Stress mit Craig, was ich voll und ganz nachvollziehen konnte, nachdem er Cartman verprügelt hatte. “Trinken? Wir haben Sprite, Fanta, Cola, Kaffee, Wasser…”, fing ich an aufzuzählen. “Ich nehm Fanta. Wo steht das?” Wenigstens schien er jetzt nicht von mir zu erwarten, dass ich nach unten ging und es nach oben holte. “Im Kühlschrank. Gläser sind im Schrank links daneben.”, erklärte ich. “Bringst du bitte noch Cola mit?” “Cola? Vergiss es. Da ist Koffein drin, das hat den gleichen Effekt wie Kaffee! Und ohne den scheinst du ja ganz gut auszukommen.” Ich lächelte darauf nur bitter, wagte mich aber nicht zu Craig zu sehen. Kenny stand auf und machte sich auf den Weg nach unten. “Craig?” “Hm?” “Warum machst du das?” “Mach ich was?” “S-so… so sein!” “Was meinst du? Wie bin ich denn?” “Na so… so… ich weiß nicht. So halt.” “Tweeky, das bringt mich nicht weiter.” “Da! Warum nennst du mich so?” “Ist doch dein Name.” “Ohne Y am Ende.” “Ich finde so aber niedlicher. Das passt halt zu dir.” Darauf wusste ich keine Antwort mehr. Mir klappte die Kinnlade herunter und im selben Moment kam Kenny zurück in den Raum. “Ich hab einfach Sprite und Fanta…”, fing er an, blickte dann aber von mir zu Craig.”Hab ich was verpasst?” “Nein, hast du nicht.” Zögerlich schüttelte ich stumm den Kopf. Das hatte mir wirklich die Sprache verschlagen. Und scheinbar fiel Craig das auch auf. Oder er sagte einfach nichts mehr in dieser Richtung, weil wir nicht mehr alleine waren. Ich sah zur Uhr. Mittlerweile war es vier Uhr. Noch zwei Stunden, bis wir uns mit den anderen trafen. Oder nein, bis der Film losging. Was sollten wir bloß noch so lange machen? Ich stand auf und hüpfte zum Fenster. Es hatte angefangen zu regnen, wie ich es nach der Schule bereits angenommen hatte. Und das eigentlich nicht zu knapp. Wir würden nachher sicherlich richtig nass werden. Craig und Kenny hatten den Fernseher eingeschaltet, ersterer folgte mir aber mit seinem Blick. Er lächelte mich an, als ich zu ihm sah, wandte sich dann aber wieder dem Fernseher zu. “Wir werden nass.”, stellte ich fest und seufzte. “Könnt ihr ohne mich gehen?” “Was? Vergiss es Tweek. Du kommst schön mit, sonst kann ich auch nicht.” “Lass ihn doch, wenn er nicht will!” “Du hast mir gar nichts zu sagen, Tucker!” “Halt dein Maul, du kl…” “STOPP! Ist ja gut, ich gehe mit.” Als sie anfingen sich zu streiten, war ich zusammengezuckt. Das musste nicht sein. Aber dass ich sie angeschrieen hatte, war eher unbeabsichtigt. Dementsprechend perplex starrten sie mich auch an. “Wir fragen einfach meine Mom, ob sie uns bringen kann.”, seufzte ich leise. “Wieso das? Kyle holt uns ab, er kriegt das Auto.” “Ach ja, Broflovski kann darf ja schon Auto fahren.” Craig lachte leise. Waren sie damit fertig, sich zu streiten? Es schien so. Glücklicherweise, denn sicherlich hätte ich das nicht mehr lange ausgehalten! Langsam bekam ich auch wieder diese nervigen Kopfschmerzen und Schwindelanfälle, mein Magen beschwerte sich und ziemlicher Druck in mir kam hoch. Ich wusste, dass ich einen Kaffee wollte. In mein Bett gekuschelt schaute ich zum Fernseher, schloss dabei immer wieder die Augen, um sie auszuruhen. Ich hatte schon wieder drei von Moms komischen angeblichen Schmerztabletten geschluckt, hätte eigentlich noch mehr davon nehmen können, aber hielt es nicht für besonders klug. “Bist du müde?”, wurde ich schließlich von Craig gefragt. Ich schüttelte den Kopf. “Mein Kopf tut weh.“ Die Beiden hatten nicht mitbekommen, dass ich die Tabletten geschluckt hatte, weswegen Craig meinte, ich solle einfach eine Schmerztablette nehmen. “Hab ich schon.” “Dann wird ja schnell wieder gesund, ich will den Film sehen!” Jetzt hatte sich auch Kenny in das Gespräch eingemischt. “Mach ich.”, nuschelte ich, hielt die Augen weiter geschlossen. Sicher warfen sich Craig und Kenny jetzt ziemlich böse Blicke zu, aber das interessierte mich herzlich wenig. Es war echt ein Wunder. Knapp eine halbe Stunde später ging es mir wieder extrem gut! Die Tabletten hatten doch geholfen. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal doch noch mehr nehmen, dann würde das sicher schneller gehen. “Tweek! Kommt ihr runter? Kyle ist da!”, hörte ich plötzlich die Stimme meiner Mutter. Die Tabletten schienen einfach darauf gewartet zu haben, dass wir losmussten. “Geht’s dir denn gut?” “Ja.” Kenny strahlte zufrieden, als wäre Craigs Sorge einfach nur völlig unberechtigt. “Dann gehen wir endlich!”, meinte er, zog mich am Arm hoch - viel unsanfter als Craig es getan hatte - und ging dann, ohne mich loszulassen zur Tür. Jedoch hielt Craig ihn an der Schulter fest, löste den Griff, den er um meinen Arm gelegt hatte, und nahm schließlich meine Hand. Er zischte ihm etwas zu, was irgendwie wie: “Finger weg!”, klang, stolzierte dann, mit mir an der Hand aus dem Raum und zur Treppe. Langsam verstand ich gar nichts mehr. Nur wusste ich, dass ich es mochte. Kurze Zeit später waren wir unten, ich zog gerade Schuh, beziehungsweise einen Schuh an, am anderen Bein befand sich schließlich der Gips, gefolgt von meiner Jacke, nahm die Krücken und verließ, gefolgt von den anderen Beiden das Haus. Stan saß bereits im Wagen. Auf der Rückbank war also noch für uns Platz. Bereits auf dem kurzen Stück von der Haustür zum Auto wurden wir ziemlich nass. Der Regen hatte nicht aufgehört. Wenigstens konnten wir am Kino ins Parkhaus fahren! Gerade als wir zum Auto kamen, stieg Stan aus. “Du sitzt am besten vorne, Tweek. Geht am besten wegen deinem Bein.” Überrascht nickte ich, stieg ein, wartete bis die anderen auch alle eingestiegen waren und sah durch den Rückspiegel zur Rückbank. Ich lächelte, als ich sah, dass Craig genau hinter mir saß und drehte mich so um, dass ich ihn ansah. “Kommst du nachher wieder mit zu mir, oder musst du nach Hause?” “Ne, ich muss heim. Meine Eltern sind ja eh nicht begeistert, dass ich weg bin. Denken, ich würd mir erklären lassen, was wir in der Schule gemacht haben.” Er grinste leicht. “Seid ihr alle angeschnallt? Tweek, dreh dich nach vorn, ich will losfahren.” Nachdem alle angeschnallt waren und ich nach vorn schaute, fuhr Kyle los. Ohne Umwege, das Auto war eh voll, machte er sich auf den Weg zum Parkhaus. Das war das erste Mal, dass ich bei ihm im Auto saß, schließlich wusste ich, dass er den Führerschein noch nicht so lange hatte. Dementsprechend hatte ich auch Angst! Glücklicherweise kamen wir ohne Unfall an. Zu ihm konnte man echt ins Auto steigen. Und das sogar ohne, wie ich, vor Angst zu zittern. “Gut, dass wir die Karten schon vorbestellt haben.”, stellte der Rothaarige fest und schloss das Auto zu. “Ja, es ist extrem voll.” “Craig? Holst du die Karten?” “Wieso?” “Der Film ist mindestens ab sechzehn! Und du siehst am Ältesten aus.” “Achso, klar, mach ich.” Ich hielt mich aus dem Gespräch, wie so oft, einfach raus. Clyde, Token und Butters waren bereits da und warteten auf uns. Sobald wir bei ihnen ankamen, fing Clyde an, sich mit Craig zu unterhalten. Butters versuchte ein Gespräch mit Kenny anzufangen. Die Karten bekamen wir ohne, dass jemand meckerte. Das war eigentlich recht merkwürdig, aber egal. “Stellen wir uns alle an, um was zu Knabbern zu kaufen?” Kyle schüttelte den Kopf. “Ich hab keinen Bock, mich anzustellen. Stan, bringst du mir die Sachen mit?” “Klar Dude.” Er nickte und der Rotschopf bestellte bei ihm, reichte ihm das Geld und sah uns anderen an. “Ich möchte auch schon rein…”, murmelte ich. Sogleich erklärte sich Craig bereit, mir etwas mitzubringen. Schließlich saßen Kenny, Butters, Token, Kyle und ich im Kino und Stan, Craig und Clyde standen an. Kurz vor Beginn der Vorschauen kamen sie zurück. Mir wurde eine Tüte Popcorn und ein großes Getränk in die Hand gedrückt und Craig ließ sich neben mir nieder. Auch die anderen fanden schnell ihre Plätze. Ich wollte doch eigentlich gar nichts zu trinken. Fragend blickte ich zu Craig, doch der bemerkte es nicht, da er mit seinem Popcorn beschäftigt war. Ich probierte und ein wohliges Gefühl durchlief mich. Cola! Wenn man mich nach dem Film fragte, wie ich ihn fand, war das einzige, was ich sagen konnte: ‘Komisch.’ Es ging irgendwie um mehrere Leute, die in der Stadt an irgendwelchen Verbrechen beteiligt waren und am Ende starben. Aber an sich war es okay. Nur der große Gruseleffekt, vor dem ich mich gefürchtet hatte, war glücklicherweise ausgeblieben. Dennoch war ich zwei oder drei Mal zusammengezuckt, spürte aber schon nach dem ersten Mal Craig Arm um meine Schulter, als wolle er mich beruhigen. Jedes Mal, wenn ich zusammen zuckte, drückte er mich sanft an sich. So konnte man den Film wirklich gut überstehen. Außerdem hatte ich ja auch einen halben Liter Cola gehabt! Dementsprechend gut ging es mir auch. Als wir das Kino verließen, wir hatten gewartet, bis es nicht mehr so voll war, redeten die anderen alle über den Film. Mein Bedürfnis dazu war eher gering. “Ich bring euch dann auch nach Hause.” Wir waren am Auto angekommen. Craig fuhr diesmal bei Token mit, denn sein Chauffeur musste eh an seinem Haus vorbei. Clyde tat es ihm gleich. So fuhren Stan, Kenny, Butters und ich bei Kyle mit. “So. Bis morgen, Leute.” Es dauerte nicht lange, bis wir vor meiner Haustür hielten, Kenny und ich ausstiegen und zur Haustür gingen. Es war halb zehn und Mom hatte schon auf uns gewartet. Dad und sie saßen im Wohnzimmer, waren am Fernsehen. “Da seid ihr ja endlich.” “Wir haben doch gesagt, dass wir im Kino sind…” “Habt ihr Hunger?” Fragend blickte ich zu Kenny, der aber den Kopf schüttelte. “Wir gehen schlafen, denke ich, oder Tweek?” Ich nickte leicht und wir gingen langsam nach oben. “Sag mal, stehst du auf Craig?” Ich war gerade dabei, mein T-Shirt auszuziehen, als er mir aus heiterem Himmel diese Frage stellte. “W-was?” Perplex sah ich ihn an. “Naja, kommt einem so vor, als wäret ihr total verknallt ineinander.” “Ehm… A-also… ich…”, stotterte ich mir zusammen, schüttelte dann heftig den Kopf. “Achso. Ne is klar Tweek. Keine Angst, er scheint auch schwul zu sein.” “Ich bin nicht schwul!”, meinte ich mit einer Deutlichkeit, die mich selbst überzeugte. Mein Gegenüber sah mich überrascht an, grinste dann leicht. “Keine Angst, ich glaub dir.” Nur leider hörte sich dieser Satz aus seinem Mund gerade an, wie: “Du bist definitiv schwul. Red dich nicht heraus.” Seufzend ließ ich mich aufs Bett sinken. “Schlaf gut.”, säuselte Kenny, zwinkerte mir noch einmal zu, bevor er das Licht löschte. Wieso mussten mich im Moment alle Abends mit irgendwelchen Sachen konfrontieren, worüber ich mir den Kopf zerbrechen würde? Schlafen konnte ich jetzt auf keinen Fall. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)