Way to relationship von Otogi (Bakura X Malik) ================================================================================ Kapitel 2: 2 ------------ Nach der Schule ging Malik nicht direkt nach Hause, da er dringend das Bedürfnis verspürte, sich die Füße zu vertreten, anstatt nur faul rumzusitzen. Also ging er in den Park, der nicht weit vom Schulgebäude war und spazierte dort ein wenig. Ganz in Gedanken versunken, indem er nochmal darüber nachdachte, was die Anderen ihm alles von Bakura erzählte, achtete er nicht so richtig auf den Weg und stolperte dabei über die Füße eines Anderen. Wenige Sekunden später fand er sich auf dem Boden liegend wieder und kramte sein Schulzeug zusammen, welches sich auf dem Weg verstreut hatte. „Entschuldigen sie bitte, ich habe nicht aufgepasst“ wandte er sich der Person zu, die auf der Bank saß, seine Beine weit von sich gestreckt hielt und den Ägypter durch seine großen Gläser der Sonnenbrille anblickte. „Ist nicht schlimm. Das kommt schon mal vor“ antwortete die etwas tiefere Stimme des Sitzenden und er setzte seine Sonnebrille ab. Als Malik in die Augen des Anderen blickte, verspürte er einen in sich tiefsitzenden Hass, welchen er bis vor kurzem noch erfolgreich verdrängen konnte, in sich aufsteigen. „Ich dachte, ich hätte dich zum letzten Mal gesehen, als ich mich gegen Yugi duelliert habe!“ fauchte er wütend, denn vor ihm saß kein anderer, als sein Yami. Warum nur musste er ausgerechnet jetzt auf Mariku treffen? Er hatte gehofft, dass er ihn nie wieder sehen musste. Als Mariku aufstand und einige Schritte auf Malik zugehen wollte, wich dieser jedoch zurück. „Komm mir ja nicht zu Nahe, Mariku!“ „Wieso?“ fragte sein Yami leicht enttäuscht darüber, dass sein Hikari ihn so hasserfüllt ansah. Er hatte ihn seit zwei Wochen nicht mehr gesehen und war froh, ihn so gesund und munter hier anzutreffen. Es freute ihn, dass es Malik gut ging. „Wieso?!“ wiederholte Malik die Frage gereizt „Hast du schon vergessen, was du getan hast?!“ Als Mariku zur Antwort ansetzen wollte, wurde er aber von seinem Hikari unterbrochen. „Du hättest beinahe alle Anderen ins Reich der Schatten geschickt! Du hättest die Welt ins Verderben gestürzt! Und was hättest du dann davon?! Wärst du dann zufrieden und froh darüber, dass alle Anderen außer dir im Reich der Schatten sitzen und sich zu Tode quälen würden?! Sag schon! Antworte mir!“ zischte Malik immer lauter werdend. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er ließ Mariku nicht aus den Augen, welcher seinen Blick leicht senkte und laut aufseufzte. „Malik“ begann er zögernd. „Erspar mir dein: Malik..“ fauchte der Ägypter seinen Yami nur an „und antworte gefälligst auf meine Frage!“ welche eigentlich keine Frage war. „Ich.. hab es aus Liebe getan, Malik“ erklärte Mariku und näherte sich wieder einen Schritt seinem Gegenüber, was diesen nur dazu veranlasste, noch weiter zurück zu treten. Mariku war es ernst gewesen mit dieser Aussage. Er hatte all dies nur getan, weil er sich zu seinem Hikari näher hingezogen fühlte, als er es selbst wahrhaben wollte. Er konnte es nicht mit ansehen, dass alle seinen Schützling so schlecht behandelten und verspürte nur das Bedürfnis, alles Schlechte von seinem Hikari fern zu halten. Die Mittel dazu waren ihm egal. Immerhin wurde er selbst aus dem Schmerz und Hass seines Hikaris geboren und war somit der Einzige, der die wahren Gefühle von Malik kannte. Sonst niemand. Er liebte Malik. Er liebte ihn wirklich und es stimmte ihn traurig, das Malik so einen Hass auf ihn hatte. Ihn, den sein Hikari selbst erschaffen hatte, hasste er nun. Trotzdem konnte Mariku nicht anders, als Malik zu lieben. „Liebe?!“ wiederholte Malik abfällig „Du bist nicht mal annähernd in der Lage zu lieben, Yami!“ warf er ihm vor. „Du bringst nur Unglück, sonst nichts. Von wegen, Liebe! Verschwinde aus meinem Leben! Ich hab genug von dir! Ich will nichts mehr von dir wissen!“ Mit diesen Worten wandte sich der Hikari einfach von seinem Yami ab, ohne ihm auch noch einen Blick zu würdigen und machte sich auf den Heimweg. Jetzt wünschte er sich, dass er gleich nach Hause gegangen wäre, da ihn das Treffen mit seinem Yami so wütend gemacht hatte, dass er darüber hin alles andere vergessen hatte und sich die restlichte Woche genervt in seinem Zimmer verkroch. In der Schule hatte Malik auch zu keinem ein Wort gesprochen und zu den Anderen gemeint, dass er einfach seine Ruhe haben wollte. Auch, als sie ihn gefragt hatten, ob er am Wochenende mit ihnen etwas unternehmen wollte, sagte Malik ab und lag nun Freitag abend in seinem Bett und dachte über die Woche nach. Zu Ishizu und Odion hatte er ebenfalls kein Wort von dem gesagt, was passiert war. Er hatte einfach nicht das Bedürfnis, mit jemanden zu sprechen und musste sich erst einmal wieder beruhigen. Er hasste seinen Yami einfach und konnte ihm nicht verzeihen, was dieser alles getan hatte. Denn in Maliks Augen war sein Yami an allem schuld, was passiert war und auch daran, dass Bakura jetzt verschwunden war. Immerhin war er es, der Bakura nach dem Duell ins Reich der Schatten verbannt hatte. Malik konnte nur darüber lachen, was Mariku gesagt hatte. Liebe? Was sollte das denn für eine angebliche Liebe sein, von der sein Yami gesprochen hatte? Er hatte ihm seinen Körper gestohlen und allen in seiner Nähe geschadet. Sein Yami war nur durchgedreht, das war alles, was ihm dazu einfiel. Er wollte überhaupt nicht länger darüber nachdenken und warf vor Wut sein Kissen gegen den Schreibtisch, so dass alles mit Ach und Krach auf den Boden fiel. „Scheiße!“ fluchte Malik leise und sammelte seine Sachen wieder zusammen, als er schließlich auf den Milleniumsstab stieß. Gedankenverloren blickte er diesen Stab an und erinnerte sich an die Geschichte seiner Schwester, als sie erzählt hatte, wie Mariku seinen Vater mit dem Dolch niedergestochen hatte. Der Ägypter öffnete langsam die Kappe und besah sich die Klinge ausgiebig. Er fragte sich, warum diese Dinge überhaupt geschaffen worden waren und wem sie eigentlich dienen sollten, weil sie nur schwarze Magie in sich hatten. Er hatte auch den Milleniumsstab seit dem Battle City Turnier nicht mehr benutzt und fragte sich, ob er noch im Stande dazu war, ihn einzusetzen. Fest konzentrierte er sich auf den Stab und tatsächlich, er leuchtete ohne große Mühe auf und befolgte den Befehl Maliks. Er funktionierte nach wie vor und der Ägypter schüttelte abwertend über sich selbst lachend den Kopf. Warum sollte er auch nicht funktionieren? Er war doch immernoch der Grabwächter des Pharaos und die Schriftzeichen, welche seinen Rücken zierten, würden diese Tatsache auch niemals auslöschen können. Laut seufzend legte er den Stab wieder zur Seite und sah aus dem Fenster. Es war draußen inzwischen dunkel geworden und das Licht der Straßenlaternen beleuchteten die Straßen mäßig. Vielleicht hätte er doch mit Yugi und den Andren ausgehen sollen, dann würde er nicht ständig über das Geschehene nachdenken und sich ablenken. Andererseits dachte er sich, warum er nicht auch alleine ausgehen könnte? Niemand hielt ihn auf. Er war nicht mehr der Gefangene in seiner Höhle gewesen, er konnte jetzt jederzeit hinausgehen, wann immer er wollte. Und das tat er auch, indem er sich etwas Schickes anzog und auf den Weg machte. Odion erzählte er, dass Yugi bereits unterwegs war und er sich dazugesellen würde. Insofern war dies ja keine Lüge, da Malik nicht wusste, ob er tatsächlich auf die Anderen stoßen würde oder nicht. Es war etwas seltsam, als Malik allein auf die dunkle Straße trat. Es war ein ganz anderes Gefühl gewesen, Nachts draußen zu sein, als Tags. Nicht, das Malik in dem Moment Angst gehabt hätte, aber etwas komisch fühlte er sich trotzdem. Er hatte sich immernoch nicht ganz an Dunkelheit gewohnt. Fast schleichend betrat er die Garage zu seiner geliebten Harley und als er den Motor des Gefährts startete, fühlte er sich gleich viel wohler. Es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, seit er das letzte Mal damit gefahren war und es war ein wundervolles Gefühl, als er damit durch die leeren Straßen von Domino fuhr. Ohne bestimmtes Ziel suchte Malik sich schöne, lange und leere Straßen aus, auf der er ungehindert Gas geben konnte und vergaß dabei alles Andere, um sich nur seiner Fahrt und dem Gefühl von Freiheit zu widmen. Er hatte fast vergessen, wie schön es doch sein konnte, Motorrad zu fahren. Nach einer ganzen Weile fahrt durch Domino, entdeckte Malik zufällig ein leuchtendes Schild, welches über dem Eingang einer Bar hing und entschloss sich spontan, dort eine kleine Pause einzulegen und sich eine Erfrischung zu genehmigen. Es waren nicht viele Leute da und dies war Malik auch ganz recht. Die Bar war überraschenderweise im Inneren viel schöner und luxuriöser, als sie von Außen den Eindruck gemacht hatte und Malik lobte sich innerlich für seinen guten Riecher. Am Tisch sitzend studierte er die Getränkekarte genauestens und war erstaunt über so viel Auswahl. Er bemerkte zuerst nicht, wie sich jemand am Tisch neben ihm laut ausschnaufend niederließ, bis dieser Jemand dann leise zu fluchen begann, wie beschissen dieser Job hier doch sei. Malik war sich sicher, dass er diese Stimme kannte und blickte über die Getränkekarte zu dem Nachbartisch auf. Erst konnte er seinen Augen kaum trauen und vergewisserte sich, ob er wirklich das sah, von dem er glaubte, es zu sehen. „Bakura?“ Der Angesprochene, welcher mit dem Rücken zu Malik saß, drehte sich um und blickte zuerst verwundert, dann leicht genervt zu dem Ägypter. Malik konnte es nicht glauben, dass er ausgerechnet jetzt auf den Weißhaarigen stieß, aber er war richtig froh darüber gewesen, dass es so war. Vor allem, da er es nach der Begegnung mit Mariku völlig vergessen hatte. Aber jetzt saß er wirklich neben ihm und Malik musste leicht lächeln. Doch dies verschwand sehr schnell wieder, als Bakura ihm kalt in die Augen blickte und mit einem „Verdammt!“ begrüßte, anschließend aufstand, um gleich wieder hinter der Theke zu verschwinden. Doch Malik hielt ihn zurück. „Bin ich froh, dich zu treffen, ich wollte sowieso noch mit dir sprechen. Warum bist du…“, doch weiter kam er nicht, als Bakura sich los riss und Malik leicht am Kragen packte „Hör zu, Grabwächter! Ich hab kein Bock drauf, dass du mich weiter verfolgst. Lass mich in Ruhe, du hast doch jetzt, was du willst!“ „Wieso verfolgen?“ Malik verstand nicht ganz „Ich weiß nicht, was du meinst. Ich bin doch nur zufällig hier vorbeigekommen“, meinte der Ägypter etwas perplex über die Situation. Bakura schien nicht so begeistert von dem Wiedersehen zu sein wie Malik. „Ach ja.. zufällig“ grinste Bakura genervt „und dann war’s wohl auch Zufall, dass mein Milleniumsring vor ein paar Stunden geleuchtet hat, was?!“ Was meinte Bakura damit? Malik dachte kurz über die Worte nach, als er sich daran erinnerte, wie er den Milleniumsstab aktiviert hatte, kurz bevor er die Wohnung verlassen hatte. Das konnte doch nicht wahr sein! Hatte Bakuras Ring etwa auf den Milleniumsstab reagiert, als Malik ihn eingesetzt hatte? Daran hatte er in diesem Moment überhaupt nicht gedacht. Und außerdem, er wusste doch, dass die Gegenstände sich gegenseitig anzogen, warum also war er selbst nicht auf die Idee gekommen, Bakura auf diese Weise zu suchen? Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, sich darüber zu ärgern, da er ja nun gefunden hatte, wonach er suchte. „Ich habe dich nicht verfolgt“ erklärte Malik und wurde von dem Weißhaarigen unsanft losgelassen. „Hau ab!“ „Aber..“ „Nochmal: Hau ab, Grabwächter!“ ohne weiter auf Malik zu achten, hastete der Weißhaarige wieder hinter die Theke und verschwand im Hinterzimmer, zu dem Malik keinen Zutritt hatte. Er stand etwas vor den Kopf gestoßen da und starrte auf die Tür, in welcher Bakura verschwunden war. Die ganze Zeit hatte er sich gefragt, wo der Weißhaarige steckte, damit er sich bei ihm bedanken und entschuldigen konnte und jetzt war er direkt vor ihm gestanden und hatte nicht einmal den Hauch einer Gelegenheit gehabt, ihm auch nur ein Wort zu sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)