Es begann mit Nudelauflauf von AjinPal (Ruki x Reita) ================================================================================ Kapitel 16: Von Ungewissheit und Erdbeereis ------------------------------------------- Danke erstmal an alle die weiterhin so fleißig Kommis schreiben *Kekse hinstell* ^ ^ Ich hoffe euch wird es nicht langweilig oder zu langatmig @.@ Wer hier einige Parallelen zu "Queer as Folk" erkennen kann, liegt richtig :D Ich guck das im Moment rauf und runter und hab mir dabei auch einige Ideen für diese FF abgeguckt ^.^ Natürlich wird es nicht 1:1 übernommen, aber die Grundgedanken gefallen mir und passen - wie ich finde - gut in den Zusammenhang. Lange Rede kurzer Sinn: ich hoffe es stört euch nicht xD Und nun viel Spaß mit dem Pitel ^_____^ *nochmal Dankeküsschen an alle verteil* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Müde sass ich auf dem unbequemen Stuhl dessen Lehne so steinhart war das ich dachte, ich sässe auf einem Grabstein. Um mich herum war alles weiß. Weiße Wände, weiße Bettlaken, ein nicht mehr ganz so weißer Fußboden. Selbst diese beschissen helle Neonlampe war mit weißem Plastik verkleidet! Und dann dieser Geruch. Eine Mischung aus Arzneimitteln, Desinfektionsmitteln und dem schleichenden Geruch vom kommenden Tod. Meine Nase hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, doch immer wenn die Schwester in ihrem rosa Kittel wie ein Pinguin ins Zimmer watschelte und ihre weißen Gummilatschen leise quietschen brachte sie einen Schwall neuer Gerüche mit sich. Neue Arzneimittel, wieder ein Schwerverletzter? Es war zum verrückt werden. Ich hatte aufgehört die Stunden zu zählen die ich bereits hier an diesem Bett sass, seine Hand hielt die so unendlich kühl war und in seine geschlossenen Augen blickte. Nur das stetige Piepen des Apparates neben ihm und die kleine Kurve die sich auf dem Bildschirm abzeichnete sagte mir das er noch lebte. In meiner Verzweiflung hatte ich Gott sei Dank die Nummer des Krankenhauses in meinem Handy gefunden. Ruki hatte sie mir eingespeichert. “Für den Fall das dir mal was passiert. Bei deinem Glück kann man ja nie wissen.” hatte er gesagt. Welch Ironie. Ich durfte nicht im Krankenwagen mitfahren weil ich zu jung war und auch mein Gezeter hatte die Rettungshelfer nicht beeindruckt. Also galt mein zweiter Anruf Ruki’s Mutter. Sie war erstaunlich ruhig geblieben, hatte mich eingesammelt und war dann gemeinsam mit mir zum Krankenhaus gefahren. Erst hier war sie in Tränen ausgebrochen und hatte immer wieder Ruki’s Stirn geküsst und ihn angefleht durchzukommen. Und was mich anging ... nun ich sah aus wie ein verlorener Junge. Die Augen rot vom Weinen, schniefend und voller Dreck. Eine Schwester wollte mich zum Krankenhaustherapeuten bringen, doch ich hatte mich mit Tritten und Schlägen davor bewahrt und sass nun ganz still und kleinlaut auf diesem Stuhl in der Hoffnung mein bester Freund würde endlich die Augen aufmachen. Je länger ich hier war und nichts geschah, umso größer wurde meine Anspannung. Das Piepen wurde lauter, selbst das Tropfen des Wasserhahnes im angrenzenden Badezimmer nervte mich. Zittrig streichelte ich Ruki’s Hand um mich selbst zu beruhigen und zu vergewissern das er noch da lag. Er sah so verloren aus in dem riesigen Bett. Das weiße Kissen war groß und sah sehr weich aus. Die große flauschige Decke verschlang seinen Körper. Er gab ein groteskes Bild ab. Der blonde Schopf, mit Atemmaske und den Schläuchen im Gesicht war das einzige was man von ihm sehen konnte. Sein geprügelter Körper war mit dicken Verbänden und Nähten unter der Bettdecke verborgen .... das war wohl auch gut so. Ich machte mir schreckliche Vorwürfe. Wenn ich ihn nicht so angefahren hätte wäre er niemals weggelaufen, dann wären wir gemeinsam nach Hause gegangen und ich hätte ihn beschützt. Doch dank meiner überragenden Intelligenz hatte ich meinen besten Freund direkt ins Verderben rennen lassen. Wenn ich diese Typen in die Finger bekomme .... “Akira Suzuki?” “Ähm, ja das bin ich.” “Deine Mutter ist am Telefon.” “Oh, danke. Ich bin gleich da.” Behäbig stand ich von meinem selbstgewählten Grab auf und drückte Ruki einen Kuss auf die Wange. “Ich bin gleich wieder da.” flüsterte ich ihm zu und trat dann hinaus auf den breiten Flur. Niemand nahm von mir Notiz, alles ging seinen gewohnten Gang. Schwestern und Ärzte huschten mit Klemmbrettern, Spritzen oder Mullbinden an mir vorbei und verschwanden hinter den Schiebetüren. Das Telefon stand auf dem Empfangstisch am Ende des Flures. Langsam hob ich den Hörer an und meldete mich. “Akira? Akira? Geht’s dir gut? Frau Matsumoto hat mich angerufen und mir erzählt was passiert ist.” “Ja Mama mir geht’s gut.” “Komm bitte nach Hause, du kannst nicht die ganze Nacht bei ihm bleiben!” “Doch kann ich! Und das werde ich auch. Mama er ist mein bester Freund. Was ist wenn er aufwacht und niemand da ist? Seine Mama muss arbeiten! Ich muss einfach bei ihm sein.” “Und was ist mit Schule?” “Das ist mir im Moment herzlich egal..” “Es hat wohl keinen Sinn mit dir zu diskutieren... ich bring dir ein paar Sachen vorbei.” “Danke Mama.” Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schlurfte ich zurück ins Ruki’s Krankenzimmer. Ich hatte wirklich die tollste Mama auf der Welt. Lautlos lies ich mich wieder auf den unbequemen Stuhl sinken und nahm Ruki’s Hand. Es sah aus als würde er nur schlafen, aber ich war ja alt genug um zu wissen das er nicht nur schlief... Ein paar Stunden später war meine Mutter hier gewesen, hatte Kekse, Milch und Sachen zum Anziehen vorbeigebracht. Danach hatte sie ein klärendes Gespräch mit der Stationsschwester geführt und ihr in einem langen Monolog erklärt wie wichtig es doch wäre das ich hier schlafe und das sie nichts dagegen sagen durfte - was sie sowieso nicht vorgehabt hatte. Ruki war bis dato immer noch nicht aufgewacht. Die Kurve auf dem Bildschirm flimmerte weiter und verschwomm vor meinem Auge zu einem weichen Wellenmuster. ~ Am nächsten Tag ~ Mein Kopf brummte, mein Hals war steif und unter meinen Augen lagen alle Ringe des Saturns. Ich sage euch, diese Krankenhausstühle sind verdammt unbequem. Unruhig rutschte ich auf dem polsterlosen Stuhl herum um meinen eingeschlafenen Hintern wieder in diese Welt zurück zu holen. Gerade als ich aufstehen wollte um mir einen richtig starken Kakao zu organisieren als mich ein kleiner Druck an meiner Hand innehalten lies. Erschrocken blickte ich auf das kleine Wesen das zaghaft mit den Lidern zuckte. “Ru-chan?” meine Stimme war nicht mehr als ein Fiepen und zitterte vor Aufregung. “Mhm ~ “ Ihr könnt euch nicht vorstellen wie schnell mein Herz in diesem Moment geschlagen hatte. Es hämmerte so stark gegen meine Brust das es ohne Probleme das Piepen von Ruki’s Maschine übertönt hätte. Sofort hatte ich mich wieder auf den Stuhl sinken lass und legte meinem Freund eine Hand an die Wange. “Hey ... willkommen in der Wirklichkeit.” “Rei? ... “ “Ja ich bin hier, wach erstmal auf.” “Was ist ..... denn das?” “Eine Atemmaske, du warst ziemlich weggetreten.” Mit seiner freien Hand tastete er die Plastikmaske ab die seinen Mund und seine Nase bedeckten. Seine Augen wurden größer als er die Kanüle in seinem Handrücken sah und er riss seine Hand ruckartig aus meinem Griff. Hektisch um sich tretend versuchte er die Schläuche von sich zu lösen und riss an der Maske. “Ru! Ru! Beruhige dich! Es ist alles in Ordnung!” “Mach das ab! Rei mach es weg!” quietschte er und Tränen der Verzweiflung sammelten sich in seinen Augen. Völlig überfordert griff ich nach seinen Handgelenken und nagelte diese neben seinem Kopf fest in der Hoffnung er würde sich nun endlich beruhigen. Ich hatte nie gedacht das ein so kleiner Mann, solch eine Kraft haben konnte! Ich musste mich halb auf ihn legen um ihn endlich zur Ruhe zu bringen. “Ru ... ganz ruhig. Es ist alles in Ordnung. Ich rufe jetzt eine Schwester und die wird dich dann von dem Zeug befreien. Ok?” “O-ok..” “Ich lass dich jetzt los, aber nur wenn du mir versprichst ruhig zu bleiben und still zu halten.” “Ja ... jetzt geh von mir runter du Walross.” Die Augen verdrehend lies ich seine Handgelenke los und kroch vom Bett hinunter. Ich wollte Ruki jetzt nicht allein lassen und drückte einfach den Notfallknopf. Keine zwei Minuten später stand dann die Pinguinschwester im Zimmer und sah uns beide mit hochrotem Kopf an. “Könnten sie ihm die Schläuche raus ziehen? Sonst macht er es selbst und ich glaube das ist medizinisch sehr ungünstig.” “Die Maske kann er selbst abnehmen. Ich nehm den Schlauch aus seiner Nase, aber die Kanülen bleiben erst einmal drinnen bis der Arzt sagt das du sie raus nehmen kannst.” Ruki zog ängstlich den Kopf ein als die dicke Frau auf ihn zupolterte und den weißen Schlauch aus seiner Nase entfernte. “Du hast verdammtes Glück gehabt junger Mann. Du kannst froh sein so einen Freund zu haben.” Verlegen wand ich den Blick ab und spielte an den Blütenblättern der Blumen herum die meine Mama für Ruki dagelassen hatte. “Wie lange bist du schon hier Rei?” “Hm, ein paar Stunden.” “Ein paar Stunden?” “Ja.” “Du hast Augenringe bis zum Bauchnabel. Also , wie lange bist du hier?” “Seit gestern Abend. Seit ... der Krankenwagen dich geholt hat.” “Hast du ... ihn gerufen?” “Du hattest ziemlich viel eingesteckt und warst bewusstlos. Außerdem ... wollte ich dich nicht tragen, du bist ziemlich schwer.” Unser nervöses Lachen erfüllte für einen kurzen Moment den Raum dann trat peinliche Stille ein. Niemand von uns wollte tiefer in dieses Thema eindringen, nicht jetzt, wo die Erinnerungen noch so frisch waren. “Ich bin froh das du da bist Rei.” “Hm?” “Naja ... meine Mama würde mich jetzt sicher mit ihrer Fürsorge erdrücken und allein wäre es ziemlich öde.” “Keine Ursache Kurzer. Dafür sind beste Freunde doch da. Ach ja ... also ... was ich sagen wollte ... es ... es tut mir leid was ich über dich und Kouhei gesagt habe. Also das das nicht klappt und so.” “Ist schon gut ... so wie es aussieht sind wir gar nicht mehr zusammen.” “Hä? Wieso denn das jetzt?” “Die Typen die mich ... zusammengeschlagen haben, das waren Freunde von Kouhei. Weißt du... er hatte mich nur benutzt. Da steht die kleine blonde Schwuchtel auf mich also geb ich ihm ‘ne Chance und zeig ihm dann was ich von Schwuchteln halte. So hat er sich das sicher gedacht... Gott bin ich dämlich!” “Ru ... du bist nicht dämlich. Kouhei ist es. Denke einfach nicht mehr drüber nach ok?” “Ich versuchs..” “Na also. Soll ich dir jetzt ein Eis holen? Erdbeer? Das magst du doch so.” “Au ja!” Als ich sein Lächeln sah und wie seine Augen bei dem Gedanken an Erdbeereis zu leuchten anfingen hatte ich einen Entschluss gefasst. Ich würde dieses Lächeln beschützen. Nie wieder würde ich zulassen das er verletzt wurde. Ab heute war ich der Beschützer seiner kleinen heilen Zuckerwelt die er so liebte. Hätte ich Flügel gehabt würde ich nun stetig über ihm schweben, unsichtbar und leise. “Na dann hol ich dir mal dein Erdbeereis nicht das du noch auf die Intensivstation musst weil du unterzuckert bist ...” “Ich hab dich lieb Reita.” “Ich dich auch, Zwerg.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)