Es begann mit Nudelauflauf von AjinPal (Ruki x Reita) ================================================================================ Kapitel 12: Erinerung & Unruhe ------------------------------ Schon seit Stunden lag ich wie versteinert auf meinem großen Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und den Blick an die Decke gerichtet. Seit Stunden blickte ich die Karten und Fotos an die an dieser klebten und seufzte immer wieder leise auf. Mein Zimmer hatte sich seit unserem Einzug ziemlich verändert. Der große klobige Holzkleiderschrank aus der Vorkriegszeit war einem neuen modernen Metallschrank mit verspiegelten Schiebetüren gewichen. Auch mein alter Schreibtisch wurde doch einen nigel-nagel-neuen metallisch glänzendem Tisch ersetzt, welcher sogar eingebaute Lampen an der Oberseite besass. Wie Ruki es mir versprochen hatte, hatte er mir Poster geschenkt. Unzählig viele Poster. Es hatte Wochen gedauert bis wir die passsenden herausgesucht hatten. Nun hingen also meine Lieblingsbands a der Wand gegenüber des Bettes. Die Wand über meinem Bett war mit Hunderten von Fotos tapeziert. Die meisten waren Aufnahmen von Ruki und mir, doch auch meine Mutter und meine Großmutter fanden an dieser Wand ihren Platz. Die Collage zog sich weit über die Decke über mir, denn Ruki war nie müde geworden mir bei jedem seiner Besuche zwei oder mehr neue Bilder von sich oder uns beiden zu überreichen. Er hatte dann jedes Mal darauf bestanden sie höchstpersönlich an die Wand kleben zu dürfen und war dann immer stundenlang damit beschäftigt sich sein Kunstwerk anzusehen. Unwillkürlich musste ich lächeln. Mein kleiner blonder Freund war eben etwas ganz besonderes. Ein Gefühl der Leere breitete sich in mir aus, als ich bemerkte das er mich schon seit einer Woche nicht mehr besucht hatte - sonst hatte er fast jeden Tag hier mit mir verbracht, da seine Mutter sehr oft arbeiten war und er nicht alleine zu Hause bleiben wollte. Doch nun lag ich alleine zwischen meinen vielen Kissen und lauschte den harten Klängen die aus der Anlage kamen. Diese hatte ich vor einem Jahr zu meinem Geburtstag bekommen. Es war das Highlight in meinem Zimmer. Groß, mit drei CD-Laufwerken, vier riesigen Boxen stand sie auf dem Regal neben dem Fenster. Daneben hatte ich einen CD-Ständer aufgebaut der bis zum letzten Fach mit den silbernen Scheiben gefüllt war. Die Hälfte dieser CD’s hatte ich von Ruki bekommen. Er liebte es stundenlang in den Regalen der Einkaufshäuser zu wühlen, nur um irgendeine alte Platte herauszukramen die er angeblich schon seit Jahren suchte. Ich hatte für diese Art der Freizeitbeschäftigung nur ein Lächeln übrig. Viel lieber sass ich irgendwo mit ihm und lauschte seinen Geschichten. Ruki konnte wunderbar Geschichten erzählen. Es war mir egal ob diese Geschichten fiktiv oder real waren, der Klang seiner Stimme lies mich alles um mich herum vergessen und ich tauchte in die Welt der Fantasie ein. Ruki erzählte mit so viel Enthusiasmus und Herzblut das ich schon so manche Male erschrocken zusammenfuhr oder den Tränen nahe war. Danach hatten wir immer dagelegen, in den Himmel oder an unsere Fotowand geblickt und gelächelt. Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Wieso heulte ich denn jetzt?! Es sah ja fast so aus als weinte ich um Ruki! Aber er hatte mich ja nicht verlassen. Oder doch? Seit Yuu an unserer Schule war, war er irgendwie anders. Das Glitzern aus seinen Augen war verschwunden und er hatte viel öfter schlechte Laune. Unruhig wälzte ich mich hin und her. Das waren dumme Gedanken. Die Hitze machte ich anscheinend wahnsinnig. Zu viel Denken schadete mir. Ich sollte wirklich damit aufhören. Wie gerufen kam mir da das schrille Klingeln an der Haustür. Obwohl ich nicht mit Besuch gerechnet hatte freute ich mich über die Abwechslung. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf, riss meine Zimmertür auf und stürmte die Treppe hinunter, dabei immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Völlig außer Atem öffnete ich die Haustür und staunte ich schlecht als ich in das strahlende Gesicht blickte welches mir entgegensprang. “Hey Akira.” “Oh, hi Yuu. Was machst du denn hier?” “Ich hab mir gedacht ich komm dich mal besuchen.” “Das war eine SuperIdee, mir ist nämlich furchtbar langweilig.” “Darf ich reinkommen?” “Oh, klar, natürlich.” Mich verlegen am Hinterkopf kratzend trat ich einen Schritt zur Seite um Yuu hinein zulassen. Seit wann machte mich seine Anwesenheit denn so nervös? Es schien wohl wirklich an der Hitze zu liegen, die stieg mir langsam zu Kopf. Ich brauchte dringend eine Abkühlung. “Lass uns in mein Zimmer gehen, da ist es nicht ganz so warm.” Mir auf der Unterlippe herumkauend führte ich Yuu die schmale Treppe hinauf in mein kleines Reich. Neugierig beobachtete ich Yuu über die Schulter als er durch die Tür trat und sich umsah. Ich konnte seinen Gesichtausdruck nicht deuten als sein Blick auf die Fotogalerie fiel, welche wirklich den Großteil der Wände einnahm. Stolpernd lief ich zur Anlage um die Musik etwas leiser zu stellen, schließlich wollte er sich sicher mit mir unterhalten. “Setz dich doch.” Ich hatte mich im Schneidersitz auf mein Bett fallen lassen und spielte nun unruhig an einem der Kissen herum. “Akira? Stimmt irgendetwas nicht?” “Hm? Wieso?” “Du bist so komisch...” “Komisch? Ach das bildest du dir ein.” “Natürlich. Und warum bist du dann so verkrampft?” Sein Blick fiel auf meine Hände die sich förmlich in das Kissen festkrallten, sodass an meinen Fingerknöcheln bereits das Weiße zu sehen war. Erschrocken lies ich das Kissen los und klatschte ein paar Mal in die Hände. “Das ist die Hitze. Die macht mich immer so fertig.” “Soll ich vielleicht wieder gehen? Ich kann wann anders wiederkommen wenn dir das lieber ist.” “NEIN!” Erstaunt über meine Reaktion zog ich ein wenig den Kopf ein und musterte Yuu genau. Er musste doch wirklich denken das ich einen Sonnenstich hatte? Was war denn nur mit mir los? Ich rutschte ein wenig auf dem Bett hin und her, zog die Beine an und schlang dann meine Arme darum. “Also was führt dich hierher?” Irgendwie musste ich versuchen das Gespräch in eine sinnvolle Bahn zu lenken um von meiner geistigen Verwirrtheit abzulenken. “Nunja, es ist Wochenende und ich war allein zu Hause. Da hab ich mich gelangweilt. Außerdem war so schönes Wetter, da dachte ich mir ich komm dich mal besuchen. Wir haben ja schon lange nichts mehr zusammen unternommen.” Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und erhellte den ganzen Raum damit. Sofort fiel die Anspannung von mir ab und ich konnte nichts weiter tun als ihn ebenfalls anzulächeln und dabei wie blöde zu Nicken. Ein leises Kichern riss mich aus meiner Trance und lies mich rosa um die Wangen werden. “Akira du bist wirklich zu komisch. Hast dich kein Stück verändert.” Schmollend schob ich eine Unterlippe vor und legte meinen Kopf auf die Knie. Ich bin nicht komisch. Ich wollte nicht komisch sein. Wieso sagte er denn sowas? Kopfschüttelnd rutschte Yuu vom Bett hinunter und strich sich durch die pechschwarzen Haare. Ich musste zugeben das dieser Junge verdammt gut aussah. Die knielange schwarze Hose umschmeichelte seine schlanken Beine, die wunderbar lang und wohl proportioniert waren. Das Achselshirt lag eng an seinem Körper an und ich konnte die Muskel erahnen welche sich als sanfte Konturen auf dem Shirt abzeichneten. Ich hatte Yuu noch in keiner der Sport-AG’s gesehen, und doch schien sein Körper von Training gehärtet worden zu sein. Seufzend lies ich den Blick an mir herabsinken. Ich, mit meinen Pummelärmchen und den - meiner Meinung nach - viel zu langen Fingern - was sollte ich denn mit so elend langen Fingern anfangen?! - sah eher aus wie eine missratene Gummipuppe. Meine Mutter hatte mir zwar immer wieder beteuert das an mir alles in Ordnung war und ich weder zu dick noch zu dünn war, aber bei Müttern ist das immer so eine Sache. Die waren ja auf alles stolz was ihre kleinen Lieblinge fabrizierten, da machte es keinen Unterschied ob sie Pummelärmchen oder Storchenbeine hatten. “Weißt du was? Ich geh lieber mal wieder. Du scheinst mir ein bisschen neben der Spur zu sein.Ich komm dich ein anderes Mal besuchen.” Er lief einmal um das Bett herum, beugte sich zu mir und sah mir tief in die Augen. Dunkel leuchteten sie mir entgegen und ich hatte das Gefühl darin versinken zu müssen. “Hoffentlich bist du am Montag in der Schule nicht mehr so verwirrt, da schreiben wir immerhin eine große Arbeit. Also vergiss nicht zu lernen.” Warm spürte ich seine Lippen auf meiner Stirn als er sich von mir verabschiedete. “Bleib ruhig sitzen, ich find schon raus. Wir sehen uns am Montag. Bis dann.” Und schon war er verschwunden. Ich aber saß wie gelähmt auf meinem Bett, eine Hand auf die Stelle an meiner Stirn gelegt die mein Freund eben geküsst hatte. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus und lief dann in alle Teile meines Körpers. Was hatte dieser Kerl mit mir getan? Als ich meine Augen schloss und mich zurücksinken lies um diesen Moment noch ein wenig auszukosten, erschien plötzlich das Bild von Ruki vor meinem geistigen Auge. Sein lachendes und strahlendes Gesicht, wie er winkend auf mich zugerannt kam und dabei immer wieder meinen Namen rief bis er mir schließlich überglücklich und laut lachend um den Hals fiel. Doch dann war da das warme Gefühl auf meiner Stirn, Yuu’s weiche Lippen welche einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatten. Ich seufzte auf und drehte die Lautstärke meiner Anlage mit der Fernbedienung auf. Ich brauchte Ablenkung. Diese Gedanken mussten verschwinden. Ich war nicht verliebt! Nein, und ich würde es auch nicht sein. Die beiden waren meine Freund und in seine Freunde verliebt man sich nicht. Ich presste mir ein Kissen aufs Gesicht und schluchzte mich leise in den Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)