Die Liebe zum Auserwählten! von xXSasukeUchihaXx (Zelos X Lloyd) ================================================================================ Kapitel 19: Die ganze Wahrheit! ------------------------------- Einige Zeit war schon vergangen, in welcher Zelos mit seinen Amigo auf einer Strandliege lag und sich die Sterne besah, welche von hier sehr gut zu sehen waren. Im Hintergrund konnten sie vereinzeltes Lachen, die Musik und Getöse von der Party hören. Nun, sie waren ein wenig den Strand entlang gegangen, weil es dem Kleineren nicht mehr so gut wie zu Anfang ging und hatten sich deshalb auf eine Liege gelegt, damit sich Lloyd erholen konnte. Dann hatte er erzählt, dass Lloyd zu seinem 16ten Geburtstag auch mal Alkohol getrunken habe, aber sich danach nicht mehr wohl gefühlt hatte. Genau, deshalb hatte Dirk es ihm verboten, denn dieser hatte sich damals den ganzen Tag um seinen Stiefsohn kümmern müssen. „Geht es dir besser?“ wollte der Auserwählte wissen, strich dem Kleineren immer wieder über dessen Rücken, welcher sich nur noch näher an die Brust Zelos’s schmiegte. „Ja, ein bisschen. Jedenfalls hat sich mein Magen etwas beruhigt“. In der Tat war dem Kleineren auf einmal so übel geworden und er hatte schon gedacht, er müsse sich hier übergeben. Aber nun lag er hier neben Zelos, hatte seine Augen geschlossen und fühlte sich etwas besser. Soviel hätte er wohl doch nicht trinken sollen, oder wenigstens langsamer. Zelos lächelte leicht, drückte Lloyd noch etwas mehr an sich, was dieser nur mit einem wohligen Seufzen begrüßte. „Du bist schön warm, Zelos“ murmelte Lloyd leise, hob seinen Kopf ein wenig und legte seine Lippen auf Zelos’s Wange. Einige Sekunden verweilte er so, bis er durch etwas Druck zurück gedrängt wurde, der Auserwählte plötzlich auf ihm zum Liegen kam. Sanfte blaue Augen sahen in seine, doch nicht für lange, da Zelos seine Augen schloss und seinen Kopf senkte. Sanft fuhr er mit seinen Lippen über Lloyd’s Wange, bis hin zum Ohr, an welchen er knabberte. Ein Keuchen kam ihm entgegen, ließ Zelos’s Herz mit einem Mal höher schlagen. Gott, er liebte diese Geräusche, wollte am liebsten mehr von diesen hören, doch müsse er sich wohl zusammenreißen. Lloyd schloss seine Augen, verschwamm doch sowieso alles vor ihm, wenn er sich nur zu schnell bewegte. Er ließ diese schöne Prozedur über sich ergehen, schlang seinerseits seine Arme um Zelos, welcher sich langsam zu seinem Hals küsste. „Bist du dir sicher, dass ich dir Wärme gebe?“. Eine gemeine Frage, so fand Lloyd, aber damit hatte der Auserwählte schon irgendwie Recht. In ihm stieg eine schöne Wärme auf, die sich aber bald in eine Hitze verwandeln würde, je länger er diesen Berührungen ausgesetzt war. Ja, er kannte diese Gefühle bereits, kam ihm diese Kostprobe in den Sinn, welche sich neben der Schule ereignet hatte. Nochmals erklang ein leises Keuchen, ehe die Lippen des Kleineren versiegelt wurden, die Zunge des Auserwählten sich sofort Zugang in die Mundhöhle des anderen verschaffte, um mit Lloyd zu verschmelzen. Wenigstens das wollte er tun, wenn er nicht mehr durfte. Diese sündhaften Lippen sollten seine sein, sollten niemals andere Lippen berühren und wenn Zelos dafür kämpfen musste. Es klang ein wenig egoistisch, aber Lloyd war auch kein Deut besser. Schließlich hatte dieser doch gesagt, er wolle Zelos ganz für sich allein. In dem Sinne waren sie beide gleich. Zelos löste diesen für ihn unbeschreiblichen Kuss wieder, sah in die braunen Augen seines Kleinen, welcher erstmal wieder zu Atem kommen musste. Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf Zelos’s Lippen ab, ehe er sich etwas abstützte, über die Liege hinweg sah, um zu sehen, was auf der Party so los war. Nichts besonderes, denn alle feierten so weiter, wie zuvor. „Lloyd, wenn du nach Hause willst, dann sag mir das ruhig. Ich wäre dir dann auch nicht böse“. Der Kleinere schüttelte sachte seinen Kopf, konnte in Zelos’s Augen sehen, wie sehr dieser noch etwas bleiben wollte. Nein, sein Auserwählter war sicherlich schon sehr lange nicht mehr hier gewesen und er wollte dessen Spaß nicht verderben. „Nein, es geht mir wieder besser, also können wir noch ein bisschen bleiben“. Zelos sah wieder zu Lloyd, welcher lächelte, sich dann etwas aufrichtete und nochmals die Lippen des Auserwählten in Beschlag nahm. Dann löste er sich wieder von Zelos, lächelte diesen vielsagend an, worauf Zelos einfach nur zurück lächeln konnte. „Danke Lloyd… Sollen wir uns wieder ins Menschengetümmel wagen?“. Der Kleinere nickte leicht, ehe Zelos sich erhob und den Kleineren beim Aufstehen half. Der Sand gab ihm nicht genügend Halt, weshalb sich Lloyd an der Schulter seines Geliebten kurz abstützte. Gott, sein Gleichgewichtssinn war total getrübt und er zweifelte jetzt schon, dass es so eine gute Idee gewesen war, noch länger hier zu bleiben. Er tat dies alles doch nur für Zelos, weil dieser doch so gerne feierte. Langsam gingen sie auf die vielen Lichter zu, wurden direkt von einer Horde Mädchen aufgehalten, welche sich um Zelos versammelten. „Auserwählter, du kümmerst dich überhaupt nicht um uns. Wir wollen, das du mit uns tanzt“. Zelos sah kurz zu Lloyd, welcher jedoch nur zu Boden blickte. Was sollte der Kleinere auch dazu sagen? Die Mädchen hatten ja auch irgendwo ein Anrecht darauf, denn Zelos war Single und durfte machen, was er wollte. Der Auserwählte seufzte aus, hob das Kinn seines Begleiters sachte an und sah in die traurigen Augen, welche so verletzt aussahen. „Ich tanze mit ihnen und dann gehöre ich wieder dir. Bleib in meiner Nähe, okay?“. Lloyd nickte dem zu, wäre dies wohl der einzige Weg, damit diese Mädchen Ruhe gaben. Zelos brachte den Kleineren noch zur Bar, setzte diesen dort auf einen Hocker, damit Lloyd nicht unbeaufsichtigt blieb. „Ich bin gleich wieder da“ hauchte Zelos in dessen Ohr, wollte er zwar gar nicht mit den Mädchen tanzen, aber es musste wohl sein. Sie würden ihn ansonsten nicht in Ruhe lassen, da war sich der Auserwählte sicher. Die Mädchen kreischten, hängten sich an ihren Auserwählten und zogen ihn zur Tanzfläche. Als der erste Tanz begann, legte Zelos sein selbstgefälliges Grinsen auf, zeigte somit seine Machoseite, die Lloyd zum Schmunzeln brachte. Okay, sein Geliebter spielte wieder Spielchen, wie er es immer tat, wenn die Mädchen bei ihm waren. Nacheinander wechselten sich die Mädchen ab, wollte jedes dieser einmal mit dem Auserwählten tanzen. Eines der Mädchen schien aber nicht locker zu lassen, hängte sich immer wieder an Zelos’s Arm, welcher dadurch einen doch schon genervten Eindruck machte. Somit schenkte er dem Mädchen mehrere Tänze hintereinander. Lloyd saß einfach nur da und wartete, sah aus müden Augen zum Auserwählten hin. Doch dann wurden seine Augen groß und Tränen bildeten sich in seinen Augen. Das, was er da sah, war entweder ein Traum, oder Zelos wollte ihn damit wirklich verletzen. Wieso küsste er dieses Mädchen jetzt auch noch? Gerade eben hatte er doch noch genervt reagiert und nun? Langsam stand Lloyd auf, musste er irgendwo hin, wo er kurz für sich war. Zwar hatte Zelos gemeint, er solle in der Nähe bleiben, aber das konnte er jetzt nicht. Nein, es tat einfach Weh, das weiter mit anzusehen. So schritt er wieder von der Party, sah sich um und entdeckte die Liege, auf welcher er noch vorhin mit Zelos gelegen hatte. Auf dieser ließ er sich fallen, wischte sich mehrmals über seine Augen, um die Tränen aufzuhalten, welche sich jedoch einfach ihren Weg über sein Gesicht machten. „Wieso hat er das gemacht? Erst sagt er, er will nur mich küssen und dann…“. Ein leises Schluchzen entwich dem Kleineren, ehe er einen Körper hinter sich spürte, zwei Arme, die sich um seinen Körper schlangen. „Lass mich in Ruhe, Zelos. Du bist ein verdammter Lügner“ murmelte Lloyd, wollte dieser Umarmung entkommen, doch der Griff lockerte sich kein Stück. Seltsam, Zelos hätte ihn nun in Ruhe gelassen, oder schon längst etwas zur seiner Verteidigung gesagt. „Was hat er dir denn angetan? Soll ich ihn für dich eins überziehen?“. Lloyd’s Augen wurden groß, ehe er wirklich ernsthafte Anstalten machte, sich aus dieser Umarmung zu lösen. Jedoch ließ ihn diese Person einfach nicht, im Gegenteil, er wurde an dessen Brust gedrückt. „Er hat gar nichts getan und du sollst ihm auch keins überziehen. Lass mich los, Sam“. Nochmals versuchte es Lloyd mit mehr Kraft, doch verschwamm sein Blick wieder. Verdammt, dieser bescheuerte Alkohol trübte seine Sinne, so dass er nicht mal gegen so einen eine Chance hatte. Dann besah er sich seinen linken Handrücken, begann zu Grinsen, da er nun eine Hilfe hatte. „Das würde ich an deiner Stelle lassen, sonst bringe ich dich sofort um“. Lloyd’s Augen weiteten sich, als er etwas Spitzes an seinem Hals spürte. Ein Messer? Verdammt, nur eine falsche Bewegung und er würde hier enthauptet werden. Was hatte dieser Sam nur vor? Zelos entriss sich diesem Kuss, schob das Mädchen von sich und wischte sich über die Lippen. Verdammt, er hatte nicht aufgepasst und schon diese Lippen auf seinen gespürt. „Was sollte das?“ wollte er von dem Mädchen wissen, welches sich aber einfach nur wieder an seinen Arm hing, einen zufriedenen Eindruck machte, als sei überhaupt nichts gewesen. „Lass los, sonst vergesse ich mich“ murrte Zelos, sah zur Bar, doch entdeckte er die Person nicht, die er dort zu sehen erhoffte. Super, Lloyd hatte diesen Kuss sicherlich falsch verstanden, denn nicht er hatte dieses Mädchen geküsst, sondern umgekehrt. Nochmals entriss er sich dem Mädchen, sah warnend zu ihr herab, ehe er sich umdrehte. „Auserwählter…“ murmelte sie, ergriff seine Hand und brachte ihn somit zum Stehen. „Ich… Sam hat gemeint, das…“. „Sam? Jetzt verstehe ich…“ schnitt Zelos ihr das Wort ab, sah über seine Schulter und in diese blauen Augen, welche traurig zu ihm aufsahen. „Egal was Sam dir gesagt hat, es stimmt nicht“. Das Mädchen nickte leicht, ließ die Hand des Auserwählten los, welcher rasch zur Bar ging. Der Barkeeper konnte ihm sicherlich Auskunft geben, denn Zelos bezweifelte doch stark, das Sam seinen Amigo einfach so mitgenommen hatte. Er hoffte, dass es dem Kleinen gut ging, denn er hatte schon so ein seltsames Gefühl in der Magengegend, welches immer stärker wurde, je länger er sich Dinge ausmalte. „Jack, wo ist mein Kumpel?“. Der angesprochene Barkeeper drehte sich in Zelos’s Richtung, sah sich kurz um und zuckte dann mit den Schultern. „Tut mir Leid… Ich hatte zuviel zutun und habe somit nicht auf den Jungen geachtet. Ich weiß zwar, das er hier gesessen hat, aber wann er gegangen ist, das weiß ich nicht“. Zelos schlug mit der Hand auf den Tresen, knurrte bedrohlich, da er diese Antwort nicht duldete. Klar, Jack hatte viel zutun, aber das brachte Zelos nun auch nicht weiter. Sam hatte das sicherlich geplant und war nun bei Lloyd. Nicht auszudenken, was er dem Kleineren alles antun könnte. Zelos musste ihn finden, egal wie und das am besten schnell. „Wenn du ihm etwas antust… Ich bringe dich um“ dachte der Auserwählte, ehe er sich wieder durch die Menschenmenge drängte. Es gab leider zu viele Orte, die einsam und verlassen waren. Hoffentlich kam Zelos nicht zu Spät. Wimmernd lag Lloyd unter Sam, welcher einfach mit seinem Messer die Kleidungsstücke seines Opfers zerschnitt, um keine Zeit zu verlieren. „Hör auf, bitte. Ich will das nicht“ kam es wieder leise von Lloyd, welcher sich nicht mal mehr bewegen konnte. Er hatte sich gewehrt, doch hatte dies nichts geholfen, da er immer wieder die scharfe Klinge an seinem Hals gespürt hatte. Wieso tat man ihm das an? Wieso war er so dumm gewesen und einfach von der Party verschwunden? Wäre er doch nur bei der Bar sitzen geblieben, dann ginge es ihm nun noch gut und er müsse nicht mit ansehen, wie er langsam ausgezogen wurde, sich nicht rühren konnte, da Sam seine Arme unter dessen Knien geklemmt hatte. Zudem legte Sam dessen Messer im Griffweite und Lloyd war sich sicher, das Sam dieses auch benutzen würde, würde er nicht still liegen. „Wieso? Ich sehe deinem Geliebten doch so ähnlich, oder etwa nicht? Was hat er, was ich nicht habe? Ich kann dir das gleiche Vergnügen geben, wie der Auserwählte“. Sam leckte sich über die Lippen, beugte sich vor und zwang seinem Opfer einen Kuss auf. Diese weichen Lippen, so musste sich Sam eingestehen, raubten ihm den Verstand. Zelos wusste, was er wollte, doch dieser sollte den Kleineren nicht nur für sich alleine haben. Nein, der Auserwählte musste lernen, wie man teilte. Und außerdem gönnte er diesem Schönling nicht diesen Jungen, welcher doch so unschuldig aussah. Lloyd stiegen Tränen in die Augen, wusste er genau, was dies wohl hieß. Nein, er wollte das nicht, aber Sam würde sicherlich nicht aufhören, ehe er nicht das bekam, was er begehrte. „Hilf mir… Zelos, bitte… Hilf mir“ schrie der Kleinere in Gedanken, spürte im nächsten Moment, wie Sam sich von seinen Lippen löste, nur um tiefer mit diesen zu wandern. Gott, das war so erniedrigend. Wieso konnte sein Körper nicht einfach abschalten? Wieso spürte er jede kleinste Bewegung, welche Sam machte? Und zu seinem Entsetzen reagierte sein Körper auf diese Hände, welche versuchten ihn zu erregen. „Ich will das nicht“ wimmerte Lloyd nochmals, doch erhört wurde er nicht. Nein, es kam schlimmer, denn im nächsten Moment durchfuhr ihn ein bestialischer Schmerz, welcher ihn aufschreien ließ. Zelos stieß die Menschen beiseite, rannte er nun schon eine komplette Stunde hier herum, doch hatte er den Kleineren und auch nicht Sam gefunden. Verdammt, wo die beiden auch waren, sie hatten sich scheinbar sehr gut versteckt. „Lloyd, wo bist du?“ murmelte Zelos in sich hinein, sah sich nochmals um, doch konnte er seinen kleinen Freund nirgendwo entdecken. Und je mehr Zeit verging, desto mehr Sorge stieg in Zelos auf. Diese verdammte Angst, dass Sam sich gerade an den Kleineren verging, sie wollte nicht weichen. Innerlich hatte Zelos schon wirklich das Gefühl, das gerade dies stattfand, aber sein Herz schien ihn zur Beruhigung zu zwingen. „Zelos“ rief eine Stimme, welche ihn zum Himmel aufsehen ließ. Bitte? Nein, diese Stimme konnte ihn gar nicht gerufen haben, aber er hatte sie klar und deutlich gehört. Ob er schon Erscheinungen hatte? „Geh zum westlichen Strand, laufe den entlang, bis du zu einigen Kabinen kommst, die nicht mehr benutzt werden. Dahinter liegen noch mehr Liegen und da wirst du auch Lloyd finden“. „Kratos, woher…“. Zelos verstand die ganze Sache zwar nicht, aber er rannte los, wusste genau, welche Kabinen Kratos genau meinte, denn diese waren nicht weit von dem Ort entfernt, an welchen er vorhin noch mit Lloyd auf einer Liege gelegen hatte. „Beeil dich“ hörte er den Vater seines Freundes noch sagen, ehe die Stimme wieder verstummte. Zelos sah nochmals zum Himmel, hatte so das Gefühl, als wisse Kratos genau, was hier vorging. Aber woher? Egal, das konnte er später noch in Erfahrung bringen, wenn er Lloyd endlich gefunden hatte. Beim Strand angekommen, sah er sich um, hörte auch schon gequälte Geräusche, welche sich verdammt nach Lloyd anhörten. Wut stieg in ihm auf und ehe er sich versah, wuchsen seine Flügel aus seinem Rücken. „Lloyd“ rief er laut, rannte weiter, bis er endlich zu den Liegen ankam, welche Kratos gemeint hatte. Das Bild, welches sich ihm bot, ließ ihn kurz schockiert drein blicken. Jedoch schloss er seine Augen sofort, ließ die Wut weiterhin in ihn wachsen, da er das einfach nicht mehr aushielt. „Bastard, dafür stirbst du“ murmelte Zelos leise, begann seine Hände ineinander zu legen und sprach leise eine Gebetsformel. Zelos’s Erscheinungswesen glich wahrlich das eines Engels, denn schöne strahlende Federn umspielten seinen Körper. Würden dies nun die Menschen sehen, so würden sie sicherlich sagen, Spiritua sei zurück gekehrt. Man konnte Zelos’s Wut mit den Händen ergreifen, so erdrückend stach sie hervor. Als der Auserwählte seine Augen wieder öffnete, sah er nochmals zu Sam, welcher nicht mal von Zelos’s Erscheinung etwas mitbekommen hatte. „Judgment“. Zelos erhob seine Hände zum Himmel, seine Flügel breiteten sich weiter aus, ehe Lichtblitze vom Himmel fielen, neben Sam einschlugen, welcher verwundert aufsah. Der nächste Lichtblitz schlug direkt neben der Liege ein, was den Zwilling von Zelos dazu veranlasste, von Lloyd abzulassen, diesen einfach liegen ließ und schnell seine Hose hochzog, nur um in die wütenden Augen des Auserwählten zu blicken. „Du Bastard… Ich bringe dich um“ zischte Zelos bedrohlich, ehe der nächste Lichtblitz auf die Erde einschlug, nur knapp Sam verfehlte, welcher sich gerade sichtlich unwohl fühlte. Mist, er hatte gedacht, er wäre schon weg, wenn Zelos von dem hier erfuhr, aber nun hatte ihn gerade dieser frisch ertappt und würde wahrscheinlich Rache nehmen. Und nicht nur das, Zelos hätte wahrscheinlich den Beweis, um ihn hinrichten zu lassen. Zelos’s Augen glitten kurz zu Lloyd, welcher sich eingerollt hatte, sich mit den Händen notdürftig bedeckte, da er fast keine Kleidung mehr trug. Deutlich konnte er auch das leise Wimmern vernehmen, welches Lloyd immer wieder von sich gab. Er hatte den Kleineren nicht schützen können, hatte dieser das erleben müssen, was Zelos keinem wünschte. Zornig sah er wieder zu Sam, sprang nach vorne und verpasste seinem Ebenbild einen Hacken, welcher Sam in den Sand beförderte, er einige Meter über den Sand rutschte. Bedrohlich kam der Auserwählte näher, sah aus wütenden Augen zu dem hinab, welchen er für all das Büßen lassen würde. Er hockte sich auf Sam hinab, nahm dessen Kragen und erhob seine freie Hand, um diese nur wenige Sekunden später in das Gesicht seines Opfers sausen zu lassen. „Wie kannst du Lloyd nur so etwas antun? Wie kannst du nur? Hast du meine Warnung nicht verstanden?“. Immer mehr redete sich Zelos in Rage, ließ seine Faust immer wieder auf Sam’s Gesicht niedersausen, da er diesem Drecksack nicht vergeben konnte. Sam keuchte erschrocken, bei jedem Schlag, welchen er einsteckte. Wehren tat er sich nicht, sah der Auserwählte in diesem Zustand wirklich gefährlich aus. Gerade wollte Zelos seine Faust ein weiteres Mal auf Sam niedersausen lassen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Ruckartig drehte sich Zelos um, ließ seine Faust sinken und sah diesen alten Bekannten kurz an. „Kümmer dich um Lloyd. Meine Männer werden gleich kommen und Sam mitnehmen“. Zelos sah wieder zu Sam, welcher außer Atem unter ihm lag, wahrscheinlich auf die nächste Faust schon wartete, welche aber nicht kommen würde. Zelos ließ dessen Kragen los, so dass Sam in den Sand fiel und einfach liegen blieb. Dann erhob sich Zelos, sah nochmals in das Gesicht seines damaligen Bekannten, ehe er nickte. Langsam ging Zelos auf den kauernden Lloyd zu, welcher wie Espenlaub zitterte. Der Auserwählte schloss kurz seine Augen, zwang sich innerlich zur Beruhigung und ließ auch seine Flügel verschwinden. Dann zog er sich sein Oberteil aus, hob Lloyd ein wenig an, welcher sich jedoch erst wehrte. „Lloyd“. Nur dieser Name glitt über Zelos’s Lippen, was den Kleineren stillhalten ließ und Zelos somit sein Oberteil über die Schultern seines Amigo’s legen konnte. Der Kleinere sah so mitgenommen aus, wirklich mit den Nerven am Ende. Wieso war Zelos nur nicht schneller gewesen? Er hasste sich schon fast selbst dafür, denn er hatte sein Versprechen nicht halten können. Verdammt, Lloyd musste nun sicherlich denken, dass er ein Versager war, nicht mal auf einen Jungen aufpassen konnte. „Es tut mir Leid, Lloyd… Ich wünschte, ich hätte das alles verhindern können“. Zelos schloss den Kleineren einfach in seine Arme, liefen ihm nun etliche Tränen an den Wangen herunter, ebenso wie Lloyd, welcher wohl nur am Rande realisiert hatte, das es endlich vorbei war. „Ich wünschte auch, wir hätten euch das alles ersparen können“ sprach die Person mit dem türkisenen Haar. Zelos sah aus verweinten Augen wieder zu der Person hin, welche ein Auge auf Sam hielt. Was sollte das denn wieder bedeuten? Sie hätten dies hier alles verhindern können? „Yuan, was heißt das? Wusstest du hiervon?“. Der Angesprochene nickte, sah dann zu Zelos, welchem scheinbar fast der Kragen platzte. „Ja, Kratos hat mir von Lloyd’s Zukunft erzählt. Er wusste alles…“. Hätte Zelos nicht seinen Freund in den Armen, wäre er aufgestanden und hätte Yuan dafür eine geballert. Wenn Kratos und Yuan doch davon gewusst hatten, wieso hatten sie dies dann zugelassen? Musste Zelos das alles verstehen? „Kratos hat sich schon vor einer Weile bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, was sich in Lloyd’s Leben alles verändern wird. Auch hat er mir erzählt, dass Lloyd in dich verliebt ist… Nun, vor einer Woche hat er mir hiervon erzählt, mich aber darum gebeten, nicht einzuschreiten, auch wenn ich nicht seiner Meinung gewesen bin. Es ist mir sehr schwer gefallen, das musst du mir glauben“. Zelos knurrte bedrohlich, drückte den Kleineren noch enger an sich, ehe er wieder Yuan fixierte. „Wie konntet ihr? Wie kann Kratos Lloyd so etwas zumuten? Macht es ihm Spaß zuzusehen, wie Lloyd leidet? Wieso hast du nicht eingegriffen, oder mir bescheid gesagt?“. Kurz machte Zelos eine Pause, atmete tief durch, ehe er zum Himmel sah. „Kratos, was bist du nur für ein Vater? Weißt du was, ich hasse dich für deine verschissene Art. Immer wieder bürdest du deinem Sohn solche Dinge auf. Verflucht sollst du sein“. Yuan ließ den Auserwählten diese Dinge sagen, denn er selbst empfand es ähnlich. Und trotzdem. Je länger man darüber nachdachte, desto mehr machte Kratos Aussage Sinn. Wahrscheinlich musste dies hier passieren, damit dem Auserwählten die Augen geöffnet wurden. „Kratos hat seine Gründe, warum er das hier zugelassen hat. Ich erkläre dir nun alles, so lange meine Leute noch nicht hier sind“. Eine kurze Pause entstand, in welcher Yuan überlegte. Immerhin musste er erklären, woher Kratos dies alles wusste und das war nicht einfach. „Nun, Kratos verfügt über spezielle Engelsfähigkeiten, wie auch ich. Eine Gabe ist seine Vorhersehung, die jedoch enormes Mana kostet…“. Der Auserwählte nickte, wandte seinen Kopf jedoch ab, da er Yuan nicht verzeihen konnte. Nein, dies war für Zelos unverzeihlich. „Er hat die ganzen Umstände vorhergesehen und auch das hier. Kratos wusste, was in Lloyd vorgeht, bevor dieser es selbst wusste. Wie dem auch sei… Ich habe Kratos gefragt, warum ich nicht einschreiten darf, denn ich war schon in Begriff dir davon zu erzählen…“. Zelos sah wieder auf, vermutete einfach mal stark, das Kratos auch wusste, wie sein jetziges Verhältnis zu Lloyd war. „Ja, du vermutest schon richtig. Kratos weiß auch von deinen Gefühlen und deswegen hat er hier nicht eingreifen wollen, denn in seiner Zukunft, die er gesehen hat, sprichst du deine Gefühle erst jetzt aus. Kratos hat versucht manche Dinge abzuwägen, aber manches musste scheinbar passieren… Du liebst ihn doch ebenso, wie er dich, oder liegt Kratos falsch?“. Zelos sah zu Boden, verstand zwar genau, was Yuan damit sagen wollte, aber deswegen so etwas zulassen? Nein, dies erschien dem Auserwählten so unbegreiflich. „Selbst wenn ich ihn liebe… Das rechtfertigt euer Handeln nicht. Ich hätte eingegriffen, weil Lloyd mein Freund ist, verstanden?“. „Ich weiß, wie du das siehst, denn ich sehe es nicht anders, Zelos. Kratos ist aber der Meinung, dass dies geschehen musste, damit dir deine Gefühle klar werden. Er sagte, Lloyd würde sonst an seinen Gefühlen für dich früher, oder später, verkümmern“. Schritte waren zu vernehmen und einige Abtrünnige versammelten sich um Yuan. „Bringt ihn nach Meltokio und gebt dem König diesen Brief. Dort sind auch einige Fotos bei, die beweisen, das Sam die Vergewaltigung begannen hat“ sprach Yuan, worauf seine Männer nickten. Sie hoben den völlig verprügelten Sam auf und trugen diesen zu einem Rheard, mit welchen sie hergekommen waren. „Zelos, es wäre besser, wenn du Lloyd nach Flanoir bringst. Er sollte von einem Arzt untersucht werden, okay? Ich werde Dirk eine Botschaft zukommen lassen“. Nochmals nickte Zelos, ehe er ein seltsames Geräusch vernahm. Als er aufblickte sah er Yuan nicht mehr, war dieser wohl durch einen Teleport verschwunden. Wieder sah er zu Lloyd, welcher apathisch auf einen toten Punkt blickte. Ob der Kleinere von diesem Gespräch überhaupt etwas mitbekommen hatte? Zelos vermochte es zu bezweifeln, stand langsam auf und hielt den Kleineren weiterhin schützend in seinen Armen. „Es tut mir wirklich Leid, Lloyd. Ich hoffe, du kannst mir irgendwann vergeben“. Langsam lief er den Strand entlang, würde er gleich seinen Rheard benutzen, um nach Flanoir zu kommen. Ja, Yuan hatte Recht, denn Lloyd musste unbedingt untersucht werden. Hoffentlich ging es dem Kleinen wenigstens körperlich gut. 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