Die Liebe zum Auserwählten! von xXSasukeUchihaXx (Zelos X Lloyd) ================================================================================ Kapitel 16: Fragen über Fragen! ------------------------------- „Jetzt wohnt Zelos also schon eine ganze Woche bei euch? Na das kann ja Heiter werden“ grinste Genis, sah sich um, ob seine Schwester schon die Klasse betreten hatte. Die Schule ging weiter und das hieß auch, dass Lloyd seinen Geliebten tagsüber nicht sehen konnte. Nun war schon eine Woche ins Land gezogen und die Bauarbeiten an Dirk’s Haus waren gerade im vollen Gange. Ab und an, wenn es zur Pause klingelte und die Schüler die Klasse verließen, stand auch Zelos draußen, wartete auf den Kleinen, welchen er meistgehend Snacks mitbrachte. Sei es Schokolade, oder einfach ein belegtes Brot. Lloyd freute sich dann immer darüber, fragte sich zwar schon, warum Zelos sich solche Mühe gab, aber schob es einfach auf dessen Dankbarkeit. „Wieso kann das Heiter werden? Zelos stört niemanden, hilft im Haushalt und auch beim Ausbau. Also mein Zimmer nimmt langsam formen an. Wisst ihr, zu Anfang hat sich Zelos noch etwas trottelig angestellt, aber inzwischen ist er genauso handwerklich begabt, wie ich es bin“. Colette begann zu lächeln, nahm Lloyd seinen Geliebten wie jeden Tag in Schutz. Dies zeigte doch nur, wie sehr Lloyd seinen Auserwählten doch liebte. Nur, wieso kam Zelos hin und wieder zum Dorf und brachte Lloyd Snacks? Und nicht nur das, der Braunhaarige verschwand dann immer mit Zelos, blieben die Pause über woanders und wenn es dann zur nächsten Stunde klingelte, kam Lloyd überhastet zurück, meistens mit geröteten Wangen. Was taten sie da nur? „Lloyd?“. Braune Augen sahen zur Blonden, welche ihre Fingerspitzen aufeinander tippte. Es war ihr schon etwas peinlich zu fragen, aber irgendwie war diese Neugier auch unerträglich und musste gestillt werden. „Seid ihr denn jetzt zusammen? Es sieht oftmals so aus, weißt du?“. Lloyd lächelte leicht, schien es wirklich so auszusehen, aber in Wirklichkeit hatte sich eigentlich nichts verändert. Nein, alles war so geblieben, wie es vorher auch gewesen war. Leider, so dachte sich Lloyd, denn oftmals hatte er wirklich das Gefühl, Zelos würde in Wirklichkeit viel mehr für ihn empfinden. Oft hatte er das Verlangen danach, den Auserwählten einfach zu fragen, aber wenn es dann darauf ankam, dann verkniff er sich diese Frage, ließ sich von Zelos in die Arme schließen, welcher ihn dann küsste, ihn mit seinen Händen verwöhnte, wo er nur konnte. „Nein… Zelos gibt mir oft das Gefühl, als würde er mehr für mich empfinden, aber ich schätze, das ich mich da in etwas verrenne. Vielleicht sollte ich mich in Zukunft etwas von ihm distanzieren, weil ich mir selber damit auch keinen Gefallen tue. Es gab schon Tage, an denen ich einfach für Stunden abgehauen bin, weil ich mit der jetzigen Situation auch nicht klar komme. Ich denke, das Zelos auch weiß, warum ich mich manchmal zurück ziehe, aber er tut auch nichts dagegen, damit es aufhört. Für ihn zählen sicherlich nur körperliche Dinge, denn eigentlich hat er mir das doch angeboten. Er wäre mit einer körperlichen Beziehung zufrieden… Und trotzdem ist er manchmal auch total anders, nimmt Rücksicht auf meine Gefühle und sagt mir einfach, wie süß ich manchmal bin“. Bevor Genis, oder Colette etwas dazu sagen konnten, trat Raine in das Klassenzimmer ein, stellte sich vor die Tafel und sah jeden einzelnen ihrer Schüler an. Auch sie hatte bereits mitbekommen, dass der Auserwählte nun bei Lloyd wohnte. Das ‚Warum’ hatte sie von ihren Bruder erfahren, war zu Anfang schockiert über das Ganze gewesen, aber nun schien sich alles in ihre Bahnen zu lenken. Dann würde Lloyd in Zukunft wohl wieder gelassen am Unterricht teilnehmen, ohne sich Sorgen um Zelos zu machen. „Guten Morgen, meine Schüler“ sprach sie wie jeden Morgen, worauf sie ein ‚Guten Morgen’ zurück bekam. Nochmals sah sie jeden einzelnen an, auch ihren Bruder, welcher besorgt zu Lloyd blickte. Scheinbar war trotzdem irgendwas, aber was genau, das wusste Raine im Moment nicht. Es war natürlich kein Geheimnis mehr, das sich Lloyd für den Auserwählten interessierte, aber wo lag genau das Problem? Seitdem Vorfall, welcher sich vor der Schule ereignet hatte, war nichts mehr passiert. Jedenfalls hatte Raine immerzu nachgesehen, ob Lloyd sich wirklich an diese Regeln hielt und solchen Tätigkeiten nur nachging, wenn dieser mit Zelos irgendwo war, wo es wirklich keiner mitbekam. „Lloyd, holst du bitte deine Unterlagen raus?“. Seufzend tat Lloyd einfach, worum er gebeten wurde, legte seine Mappen auf den Tisch und sah wieder zum Fenster. Wenn er ehrlich war, dann quälte ihn diese Ungewissheit. Natürlich hatte er vor zu warten, aber wenn Zelos ihn ständig küsste, ihn unsittlich berührte, dann erhoffte er sich mehr vom Auserwählten. Nur ein bisschen Gefühl, welches Zelos den Kleineren entgegen brachte, mehr wollte Lloyd doch gar nicht. Am liebsten wollte er seine Hoffnung aufgeben, aber es war so schwierig, wo doch immerzu solche körperlichen Dinge ausgetauscht wurden. Ein Türklopfen ließ Raine zur Tür sehen, welche offen stand. Dort stand das Problem, welches ihren braunhaarigen Schüler sicherlich beschäftigte. „Zelos, der Unterricht hat soeben begonnen. Nur weil du der Auserwählte bist, heißt das nicht, das du Sonderbesuche tätigen kannst“ erklärte Raine, sah diese abwertende Geste, welche der Auserwählte machte. „Uh, du scheinst wieder sehr gute Laune zu haben, Raine. Dabei war mir nur langweilig, weil ich Dirk beim letzten Schliff des Ausbaus nicht mehr helfen kann. Kann ich ein wenig am Unterricht teilnehmen?“. Nicht das Zelos irgendwelche Hintergedanken hatte, das würde er der Professorin sicherlich nicht auf die Nase binden. Seine blauen Augen sahen zum Kleineren hin, welcher noch gar nicht registriert hatte, das Zelos hier stand. War Lloyd denn so tief in Gedanken versunken? Egal, gleich würde er den Kleinen aus seinen Gedanken reißen, sich einfach auf den freien Platz neben Lloyd setzen und ihn solange anstarren, bis dieser zu sich kam. Raine seufzte angestrengt, doch nickte sie dem Auserwählten zu. Nur hoffentlich war dies kein Fehler, denn ihr Schüler sollte durch Zelos nicht abgelenkt sein. Zelos grinste in sich hinein, trat langsam zum freien Platz und ließ sich auf den Stuhl nieder. Einige Sekunden sah er in diese abwesenden Augen, welche dann jedoch groß wurden, ehe Lloyd sich so sehr erschreckte, das er rücklings vom Stuhl fiel, sich seinen Kopf rieb, da er mit Zelos nicht gerechnet hatte. „Zelos, dein Auftritt war umwerfend“ rief Genis, begann zu kichern, da es doch sehr lustig ausgesehen hatte, wie sehr sich sein Freund erschrocken hatte. Lloyd setzte sich wieder auf den Stuhl, seufzte aus und sah Genis angesäuert an. „Sei ruhig, Genis“ murrte er, ehe er wieder den Auserwählten neben sich fixierte. „Zelos, der Ausbau unseres Zimmers…“. „Dirk will den letzten Rest alleine machen. Er hat gemeint, ich könne ihm nun nicht mehr helfen und da wurde mir so langweilig, das ich erstmal durchs Dorf gelaufen bin. Letzten Endes stand ich hier und habe mich entschlossen, am Unterricht teilzunehmen. Verkehrt ist es ja nicht, obwohl mein Abschluss schon eine Weile zurück liegt“. Zelos nahm sich von Lloyd einen Stift und riss sich einige Blätter aus dessen Heft heraus. Immerhin musste er sich sicherlich Notizen, oder dergleichen, machen. Dazu sagte Lloyd nichts, sah stumm dabei zu, wie sich Zelos bequem hinsetzte und dann zu Raine sah. Ob das wirklich so eine gute Idee war, das der Auserwählte hier neben ihm saß? Egal, der Unterricht wartete nicht und so wie Raine wieder drein blickte, schien sie doch langsam ihre Geduld zu verlieren. „Okay, wir machen mit Mathe weiter. Nehmt das Übungsblatt von der letzten Stunde zur Hand“. Lloyd stöhnte leise, hasste er dieses Fach doch so sehr. Zelos hingegen grinste, schob seinen Tisch näher an den von Lloyd und rückte auch mit seinen Stuhl näher, da er dieses Übungsblatt nicht hatte. So besah er sich die Aufgaben kurz, dachte nach, wie diese Formeln noch mal lauteten, nickte dann für sich. „Genis, lies bitte die erste Aufgabe vor“. Der kleine Junge stand mit dem Übungsblatt auf, sah jedoch nochmals über seine Schulter und grinste. Zelos hatte sich ganz nahe an Lloyd herangesetzt, um auch in das Übungsblatt schauen zu können. Jedoch schien es da ein Problem zu geben, welches Genis natürlich sofort erkannte. Zelos hatte nämlich einfach seinen Arm um Lloyd’s Schulter gelegt, was dieser wohl ziemlich umpassend fand. Egal, so lange die beiden den Unterricht nicht störten, war alles in bester Ordnung, jedenfalls empfand es Genis so. So sah er wieder auf sein Blatt, müsse er nun die erste Aufgabe laut für die anderen vorlesen. „Ein Zimmer soll angestrichen werden. 1 Bauarbeiter braucht dafür 8 Stunden, es sollen jedoch 2 Bauarbeiter streichen. Wie viel Stunden würden 2 Bauarbeiter brauchen?“. Lloyd stöhnte nochmals, hatte er von solchen Dingen wirklich wenig Ahnung. Und die Tatsache, das Zelos nun so dicht neben ihm saß, vereinfachte das Ganze auch nicht. Lloyd konnte sich einfach nicht mehr konzentrieren, egal, wie sehr er versuchte, sich zu entspannen. Wieder sah er auf sein Übungsblatt, hatte schon so eine Ahnung, dass seine Lösung falsch sein würde. Zelos besah sich Lloyd’s Ergebnis, schloss daraus, das er nur die Zahlen, welche zum Rechnen da waren, vertauscht hatte. An sich war es ja nicht schlimm, aber bald müsse sein Kleiner das hier können, denn diese Aufgaben hatte auch Zelos in seiner Abschlussprüfung meistern müssen. Okay, Zelos war sowieso ein Mathegenie, aber auch er hatte Schwächen, welche er jedoch nicht preisgeben würde. Vielleicht konnte er Lloyd ein wenig helfen? Vielleicht. So nahm er sich ein Blatt zur Hand und schrieb etwas. Als er fertig war, schob er es ganz dicht zu Lloyd, welcher erst Zelos ansah, dann auf die Zeilen, welche für ihn geschrieben wurden. „Soll ich dir beim Lernen helfen? Dreisatz ist nicht schwer, wenn man erstmal begriffen hat, worum es dabei geht“. Lloyd setzte ebenfalls seinen Stift an, hatte er früher auch oft still mit Colette, oder auch Genis kleine Briefe im Unterricht geschrieben. Je nach Thema machte dies natürlich Spaß und somit auch jetzt, wo Zelos sich scheinbar ganz normal mit ihm unterhalten wollte. „Genis hat mir auch schon versucht zu helfen. Sinnlos, du würdest nur deine Zeit mit mir vergeuden“. „Glaubst du? Und wenn ich dir sage, das es für jede richtige Antwort eine Belohnung gibt? Ich erkläre es dir so, das selbst ein Affe versteht, was ich meine“. Lloyd verengte seine Augen, da er sich ein wenig angegriffen fühlte. Er war doch kein Affe, oder sonst was. Er konnte Dreisatz nur einfach nicht. „Sehe ich für dich aus wie ein Affe, oder was?“. Dies hatte Lloyd nicht geschrieben, sondern laut ausgesprochen, wofür er sofort ein Kreidestück an den Kopf geworfen bekommen bekam. Raine sah warnend zu den beiden Jungen, welche ziemlich dicht aneinander saßen. Würde sich Lloyd nicht konzentrieren, würde Zelos ganz einfach rausfliegen, ob er nun dran schuld war, oder auch nicht. Der Auserwählte grinste nur dümmlich, strich seinem Sitznachbarn über die Wange, da sich dieser wieder beruhigen sollte. Dann nahm er seinen Stift zur Hand und schrieb die nächsten Zeilen. „So habe ich das nicht gemeint, Amigo. Kein Grund, gleich auszurasten. Wir wollen doch kein Ärger von Madame bekommen, oder?“. Lloyd knurrte leise, ehe er den Zettel wieder in Beschlag nahm, um ebenfalls etwas drauf zu schreiben. „Was meinst du mit Belohnungen?“. „Aha? Hat mein Amigo also doch Interesse? Das wirst du dann sehen… Also…“. Kurz überlegte Zelos, zog das Übungsblatt näher und besah sich nochmals die erste Aufgabe. „Du hast da 2 Bauarbeiter, die anstreichen sollen. Wenn einer 8 Stunden dafür braucht, dann ist es doch nur logisch, das zwei 4 Stunden brauchen, oder? Dafür brauche ich nicht mal einen Taschenrechner, um das zu wissen“. Selbstgefällig fuhr sich Zelos durch sein rotes Haar, warf dieses zurück und lächelte leicht. Nun, diese Aufgabe war leicht und er wusste auch, dass Lloyd wahrscheinlich wütend auf ihn werden würde, da Zelos sicherlich wieder eingebildet rüber kam. „Ach, das weiß ich auch…“. „Und trotzdem hast du ein anderes Ergebnis da stehen? Okay, lassen wir das. Diese Aufgabe ist noch relativ leicht, aber sieh dir die nächste an“. Zelos bemühte sich, es dem Kleineren verständlich zu machen, doch merkte er schnell, wie schwer sich Lloyd doch in Wahrheit damit tat. Vor allem hinterfragte er meist, wieso das denn so war und genau das war Zelos’s Schwachpunkt. Woher sollte er wissen, wieso man es so rechnete? Ihm wurde es doch auch nur so gelehrt und der Auserwählte hatte nie nachgefragt, warum man es so rechnete und nicht anders. In Wahrheit interessierte es Zelos auch gar nicht, denn die Hauptsache war doch, dass man zum richtigen Ergebnis kam. Als es dann endlich zur Pause klingelte, standen alle Schüler auf, somit auch Colette und Genis, welche nach hinten zu Zelos und Lloyd sahen. Lloyd sah wirklich angespannt aus, fuhr sich immer wieder durchs Haar und fluchte leise vor sich hin. Zelos dagegen sah gelassen auf das Übungsblatt, überlegte schon seine nächsten Sätze, um Lloyd wenigstens ein bisschen zu helfen. „Das wird schwierig. Jeder andere hätte längst verstanden, wie man das hier rechnet, aber bei Lloyd wird das ein wenig anders. Ich muss ihn irgendwie ködern, aber wie?“. Nochmals überlegte Zelos, sah dann zu Genis und Colette, welche auf ihn und auch den Kleineren warteten. „Geht schon mal vor. Das hier dauert etwas länger“ rief er den beiden zu, sah die verwunderten Gesichter, ehe Genis schließlich mit den Schultern zuckte. Okay, würde er schon mal mit Colette nach draußen gehen, etwas Essen und dann mit den anderen vielleicht spielen. Colette sah nochmals zu Lloyd, welcher eine Frage stellte. Scheinbar bekam Lloyd nun Nachhilfe von Zelos, was an sich eine gute Sache war, wenn der Braunhaarige daraus etwas lernte. So ging auch sie aus dem Klassenzimmer und ließ somit die beiden Jungs alleine. „Och Lloyd, mein Kleiner. Ich trichter dir das hier schon noch ein und wenn es Jahre dauert“ grinste Zelos seinen verzweifelten Amigo entgegen, welcher nur noch mal knurrte. Scheinbar störte ihn diese Art, wie Zelos hier mit ihm sprach. Gut, sie waren nun alleine, da auch Raine in ihre wohlverdiente Pause gegangen war, aber trotzdem. Lloyd war doch nicht vollkommen dumm, denn er konnte Dinge, die andere nicht konnten. Außerdem besaß er Stärke, Mut und andere Qualitäten, die der Auserwählte wohl gerade zu vergessen schien. „Lass mich einfach in Ruhe, Zelos“ murmelte Lloyd, stand nun auch auf, da er in die Pause wollte. Zelos nervte gerade wirklich mit seiner allwissenden Art, so dass sich der Kleinere nun wirklich veräppelt vorkam. Diese Masche konnte Zelos mit wem anderes abziehen, aber nicht mit ihm. Gerade, als er um den Tisch gehen wollte, wurde er rumgedreht, auf den Tisch gedrückt, ehe ein Gewicht auf ihm lag. Nun lag er halbwegs auf den kleinen Tisch, über ihn Zelos, welcher ihn bei beiden Händen festhielt. „Warte doch mal, Kleiner. Seit einigen Tagen bist du wieder so seltsam. Du haust ständig ab und sagst zu mir, dass ich dich in Ruhe lassen soll. Jetzt habe ich dir helfen wollen und das ist scheinbar genauso falsch“. Der Auserwählte sah forschend in die wütenden Augen, welche auf ihn fixiert waren. Nun reichte es, denn Zelos hatte lange genug geschwiegen, sogar mit Dirk über dieses Verhalten dessen Stiefsohnes gesprochen, aber auch dieser wusste nicht so genau, was Lloyd’s Problem eigentlich war. Nur, das es irgendwas mit Zelos zutun haben musste, da waren sich sowohl Dirk, als auch Zelos einig. „Lass los, Zelos“ knurrte Lloyd, verengte nochmals die Augen, als sich Zelos noch ein weiteres Stück zu ihm hinab beugte. „Das werde ich, wenn du mir sagst, was für ein Problem du mit mir hast. Ich bin nicht dumm, Kleiner“. Lloyd sah beiseite, hatte er nicht vor, mit Zelos zu reden. Nein, deswegen war er doch immer abgehauen, hatte sich an diesen einen Ort zurück gezogen, um dort in Ruhe nachzudenken. Nun konnte er aber nicht abhauen, hielt sein Geliebter ihn eisern fest und erwartete auch Antworten. „Kein Problem… Es ist nur so, das du mich immerzu küsst, mich berührst und…“. „Und du weißt nicht genau, wie du diese Dinge interpretieren sollst?“. Lloyd nickte schließlich dazu, spürte weiche Lippen auf seiner Wange, welche sofort zu kribbeln begann. Seine Augen schlossen sich seicht, genoss er diese Empfindungen wieder zu sehr, als sich gegen sie zu wehren. Verdammt, wieso konnte Zelos ihn immerzu beruhigen? Das war nicht fair, so fand jedenfalls der Kleinere. „Jetzt tust du das auch und ich weiß nicht, warum du das immer machst. Küsst du mich nur, weil ich mich danach sehne, oder empfindest du auch etwas dabei?“. Endlich hatte er diese bescheuerte Frage gestellt und war nun umso mehr darauf gespannt, wie die Antwort seines Geliebten lautete. „Wieder solche Fragen, Amigo. Du weißt doch genau, das ich deinen Körper begehre, oder etwa nicht?“. Lasziv leckte Zelos über das Ohrläppchen seines Amigo’s, welcher scharf die Luft ein zog. „Und du begehrst meinen Körper, würdest dich mir gerne hingeben, das weiß ich ganz genau…“. Sanft küsste er Lloyd’s Hals, ließ seine Hand in dessen Nacken gleiten und hob dessen Kopf etwas an. „Und du liebst es, wenn ich dich in einen heißen Zungenkuss verwickle“. Kurz darauf trafen sich ihre Lippen, zwang Zelos den Kleinen quasi in einen Zungenkuss, welcher beide Herzen höher schlagen ließen. Lloyd konnte nichts dagegen tun, war zu gefesselt von dieser verführerischen Stimme, welche doch so offensichtlich die Wahrheit aussprach. Ja, er begehrte Zelos, begehrte dessen Tun, wie auch jetzt. Wenn da nur nicht diese offene Frage sein würde, welche ihm immer noch nicht beantworten worden war. Empfand Zelos denn nichts bei solchen Dingen? Küsste er Lloyd denn nur, weil er selbst die Lust dazu hatte? Der Auserwählte hatte doch vor einer Woche gemeint, er fühle sich verunsichert. Er wisse nicht genau, was er im Moment fühlen solle, hatte dies denn nichts zu heißen? Wusste Zelos denn nun, was er für Lloyd wirklich fühlte? Schließlich löste Zelos diesen Kuss, sah nochmals in das entspannte Gesicht seines Freundes, welcher langsam die Augen öffnete. „Du musst lernen, Lloyd. Du musst lernen manche Dinge einfach hinzunehmen. Ich bekomme ja auch nicht immer die Antworten, die ich von dir haben will“. Daraufhin erhob sich der Auserwählte, zog den Kleineren mit sich, damit dieser wieder zum Stehen kam. Dann wandte sich Zelos ab, würde er nun wieder zu seinen neuen zu Hause gehen, um Lloyd in Ruhe zu lassen. „Lloyd, du sollst wissen, dass du der Einzige bist, mit dem ich solche Küsse austausche. Keiner durfte mich zuvor so küssen, wie du es darfst. Keiner hat das Recht dazu, außer dir. Das soll dir vorerst Antwort genug sein, mein Kleiner“. Und somit verschwand Zelos lächelnd aus dem Klassenzimmer, ließ einen verwunderten Lloyd zurück. Sofort bekam er reichlich Farbe, hielt sich beide Hände vor sein Gesicht, da ihm Zelos so etwas noch nie gesagt hatte. Meinte Zelos dies denn ernst? Hatte nur Lloyd das Recht, ihn so zu küssen? Gott, wieso hatte sein Geliebter das auch so gesagt? So verführerisch, wie er meistgehend mit Lloyd sprach? Draußen beobachteten Colette und Genis, wie der Auserwählte sich auf den Weg zum Tor machte, scheinbar wieder zu Dirk wollte. Was war da drin nur passiert und warum war Lloyd nicht gleich mit nach draußen gekommen? Nun, es schien nichts Schlimmes passiert zu sein, denn auf Zelos’s Lippen hatte sich ein Lächeln befunden. So sahen sich Colette und Genis kurz an, ehe sie sich zunickten, wieder ins Schulgebäude gingen, um ihren Freund aufzusuchen. Dieser saß wieder an seinen Platz, starrte auf den Tisch und schien nachzudenken. „Geht Zelos zu Dirk?“ durchbrach Genis die Stille, bekam die sofortige Aufmerksamkeit seines Freundes, welcher daraufhin einfach mal nickte. Er wusste es nicht so genau, aber wenn Zelos das Dorf verlassen hatte, dann schien dieser sicherlich zurück zu Dirk zu gehen. „Was ist los, Lloyd? Hast du Fieber? Dein Gesicht ist ganz rot“ wollte Colette wissen, besah sich diese Röte, welche um einige Nuancen dunkler wurde. Gott, wieso fragte die Blonde nur so blöd? Das hatte er schon immer an ihr gehasst, sie fragte so selten dämlich. Außerdem wollte er darüber nicht mit ihr reden, denn irgendwie kam ihm das auch unangebracht vor. Es klingelte und die Schüler betraten nach und nach das Klassenzimmer wieder. Super, von der Pause hatte Lloyd nicht viel gehabt, außer vielleicht einen schönen Zungenkuss von Zelos. „Nur ich habe das Recht dazu“ murmelte Lloyd leise vor sich hin, sah wieder aus dem Fenster, welcher den schönen Tag zeigte. Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, stimmte es ihn doch irgendwie glücklich, das nur er dieses Recht besaß. Nur er durfte diese Lippen so kosten, nur er und kein anderer. Ja, vielleicht hatte Zelos Recht damit, dass er manches einfach so hinnehmen sollte. Der Auserwählte saß auf einem Felsen, nahe dem Dorf und strich sich mit dem Zeigefinger über seine Lippen. Er hatte ein wenig von sich preisgegeben, hatte Lloyd gesagt, dass nur dieser das Recht hatte, mit ihm solche Küsse auszutauschen. Es stimmte ja auch, denn kein Mädchen durfte ihn so küssen, oder ihn so berühren. „Ich schätze, lange kann ich meine Gefühle nicht mehr geheim halten“ dachte sich Zelos, schloss seine Augen und ließ sich von seinen Empfindungen leiten. Nun, so langsam akzeptierte er dieses Kribbeln im Bauch, das ständige Verlangen nach dem Körper des anderen, diese Sehnsucht, die ihn immer wieder zu Lloyd trieb. Es konnte sich nur um Liebe handeln, welche immer stärker wurde. Tag für Tag war sie ein wenig gewachsen und nun war er mitten drin. „Ob er langsam merkt, das ich mehr fühle? Fragt er mich deswegen nach meinen Gefühlen?“. Zelos war sich sogar sicher, dass er sich zum Teil sicherlich schon verraten hatte, aber so lange er nichts zugab? Außerdem war er sich nicht sicher, ob er sich auf so etwas einlassen sollte. Des Nachts, wenn er mit den Kleineren intimer hatte werden wollen, hatte dieser immer wieder geblockt, der Grund, er wolle das nur, wenn Zelos das Gleiche empfand, wie Lloyd selbst. An sich eine weise Entscheidung, jedenfalls, wenn man bedachte, mit wem sich Lloyd da einlassen würde, aber Zelos selbst hatte auch Bedürfnisse und wollte nicht länger warten. Er wollte Lloyd immer mehr, je länger sich dieser davor sträubte. Dann fiel ihm eine tolle Idee ein, welche beide Parteien glücklich machen würde. Wieso war er darauf nicht schon eher gekommen? Heute war Freitag, also fing das Wochenende an. Perfekt, er könne seinen Plan gleich heute Abend umsetzen. Nur, ob Lloyd dazu wirklich Lust hatte? Ach, das würde er sehen und zur Not würde der Auserwählte ihn ein wenig erpressen, denn er wollte seinen Willen bekommen. Lloyd würde sich heute Abend sicherlich auch amüsieren, da war sich Zelos schon sicher. Zufrieden und nun besserer Laune, sprang der Auserwählte vom Felsen. Kurz sah er nochmals zum Dorf, überlegte, ob er Lloyd jetzt schon davon erzählen solle, doch ließ er es lieber bleiben. Nein, er konnte noch warten, schritt deswegen lächelnd den Weg durch den Wald und stellte sich schon einiges vor. Nun, Zelos freute sich schon darauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)