Die Liebe zum Auserwählten! von xXSasukeUchihaXx (Zelos X Lloyd) ================================================================================ Kapitel 8: Angebote! -------------------- Einige Minuten vergingen, schweigsame Minuten, welche sich nun langsam wie Kaugummi zogen. Sowohl Lloyd, als auch Zelos dachten nach, denn die Zukunft veränderte sich nun rapide. Sollte Zelos wirklich heiraten? Sollte er wirklich seine Freiheit opfern? Verdammt, aber ihm blieb keine Wahl, als dieser Hochzeit zuzustimmen. Dies hatte er vorhin schon bereits getan, hatte der König auch eine sofortige Antwort gewollt. Und nun? Nun stand er hier, bei seinem Freund, welcher versuchte ihn zu trösten. Jedoch half dies nichts, schwirrten ihm so viele Gedanken durch den Kopf. „Du musst nicht heiraten… Jedenfalls… Jedenfalls bin ich nicht bereit, das einfach so hinzunehmen. Ich meine… Ich… Entschuldige, ich meine…“. Verlegen haspelte Lloyd diese Worte hervor, konnte er diese Heirat wirklich nicht so hinnehmen. Nein, Zelos sollte nicht einfach so aufgeben, aber hatte Lloyd denn ein Recht darauf, auch mitzureden? Nun, der Braunhaarige wusste es nicht, spürte nur eine unangenehme Hitze, welche ihm zu Kopf stieg. Gott, was hatte er da nur wieder gesagt? Zelos musste nun sicherlich denken, wie Besitz ergreifend Lloyd doch war. Dabei wollte er doch nur nicht, dass sein rothaariger Freund unglücklich wurde. Genau, dieser würde sich sein restliches Leben quälen, dürfe nicht mehr die Dinge tun, die er jetzt noch konnte. Zelos hob seinen Kopf, sah in das gerötete Gesicht Lloyd’s, welcher stur auf seine Brust blickte. Es schien ihm peinlich zu sein, doch fand Zelos es schon in Ordnung. Schließlich ging es um Lloyd’s Gefühle, welche er nicht immer verbergen konnte. „Dir muss das nicht peinlich sein“. Ein kleines Lächeln zeigte sich auf Zelos’s Lippen, ehe er das Kinn von Lloyd leicht anhob und das Gesicht des Kleineren nun genauer betrachtete. Die geröteten Wangen kamen nun besonders zur Geltung, fiel das Sonnenlicht nun genau auf Lloyd’s Antlitz. „Würde ich jemanden lieben, der urplötzlich zur Heirat gezwungen wird, würde ich das auch nicht einfach so hinnehmen können. Ich habe vorhin überlegt ob es vielleicht einen Ausweg gibt, aber egal wie ich es drehe und wende… Ich sehe keinen und somit muss ich mich meinen Schicksal beugen. Es ist ja nicht so, das ich es nicht gewohnt bin, so behandelt zu werden“. Zelos versuchte es nun herunter zu spielen, da er den Kleinen nicht weiter beunruhigen wollte, doch dieser schüttelte nur zaghaft seinen Kopf. „Erinnere dich an deine eigenen Worte. Dein Leben war ein Witz, oder? Seit ein paar Monaten geht es dir doch gut, oder irre ich mich da? Wenn du Prinzessin Hilda heiratest, dann wirst du nichts mehr dürfen. Dir werden wieder die Hände gebunden sein… Ich will nicht, das du noch mal in dieses Leben zurück musst… Lass uns lieber nachdenken, wie wir diese Heirat verhindern können, okay? Gib nicht einfach so deine Freiheit auf. Du liebst diese Frau doch gar nicht…“. Der Auserwählte seufzte gequält, hatte er mit so etwas schon gerechnet, aber wie sollten sie diese Heirat verhindern? Er glaubte nicht daran, dass man mit den König noch normal darüber sprechen konnte, schließlich hatte dieser ihm gedroht. Und Prinzessin Hilda? Diese schien dafür verantwortlich zu sein. Gott, er musste eine Frau heiraten, welche scheinbar alles bekam, was sie wollte. Somit auch ihn, den ehemaligen Auserwählten. Lange herrschte Stille, dachte Lloyd angestrengt nach, wie man da etwas tun konnte. Klar, er hatte nun soviel gesagt, aber so wirklich wusste er selbst nicht weiter. Obwohl, er hatte schon so seine Ideen, aber ob Zelos dabei mitmachen würde, war wieder eine andere Frage. „Lloyd… Ich muss dir etwas beichten. Damals… Ich…“. Zelos zog seine Arme zurück, setzte sich auf den Rasen und sah zu seinen braunhaarigen Freund auf. Dieser zog die Augenbrauen hoch, hatte schon so eine Befürchtung, dass da nun etwas Schlimmes kommen musste. Langsam ließ er sich auf die Knie sinken, sah weiterhin fragend zum Rothaarigen, welcher einmal tief Luft holte. „Damals, als ich euch verraten habe… Ich habe nachgedacht, ob ich mich euch nicht selbst in den Weg stellen soll, weil ich dieses Leben satt habe. Dann wäre mein Leben jetzt schon längst vorbei und ich müsse mich mit solchen Dingen nicht abgeben. Ich will doch einfach nur normal leben können. Ohne jegliche Verpflichtung, ohne Aufsehen, ohne Titel, einfach frei“. Lloyd sah erst geschockt drein, doch je mehr er darüber nachdachte, desto besser konnte er Zelos’s Gefühle nachempfinden. Ja, dessen Leben musste wirklich beschissen verlaufen sein, obwohl dieser Wohlhabend und ein schönes zu Hause hatte. Und trotzdem. Die Menschen verlangten ihn viel zu viel ab, alleine wegen dieses Titels, welcher noch immer an Zelos haftete. „Ich kann nur für mich sprechen, Zelos… Du magst viel durchgemacht haben und dein Leben wurde sicherlich schon immer von anderen bestimmt. Das habe ich bereits auch bemerkt, aber du darfst nicht aufgeben. Ich werde dir helfen, damit du diese Heirat nicht vollziehen musst, okay? Vertraue mir“. Der Rothaarige lächelte leicht, nickte dann schließlich. Kaum zu glauben, das Lloyd ihn aufbauen musste und dieser schien ihm nicht mal seine Gedanken krumm zu nehmen. Konnte sein Kumpel ihn denn wirklich verstehen? Nun, er schien es jedenfalls zu versuchen. „Kannst du dem König nicht sagen, dass du bereits verlobt bist? Wir könnten Colette, oder Sheena fragen. Ich meine, wenn man verlobt ist, dann ist man doch schon versprochen, oder nicht?“. Lloyd sah fragend zum Auserwählten, wäre dies seine erste Idee. Hoffentlich ließ sich Zelos auch darauf ein, denn sonst musste er wohl heiraten und das wollte Lloyd wiederum nicht. Nein, nicht wenn er das verhindern konnte. „Amigo, keine schlechte Idee, nur du vergisst da eine Sache. Meinen Ruf als Frauenheld. Selbst der König weiß, wie ich verkehre, also wird aus dieser Sache nichts“. Zelos lächelte noch immer, rutschte zu Lloyd hin und lehnte sich mit dem Rücken gegen das des Braunhaarigen. Ein leises Seufzen erklang und müde schloss der Rothaarige seine Augen, wollte er für einige Sekunden abschalten. „Ach ja, das habe ich vollkommen vergessen… Ich habe noch eine Idee, aber ich weiß nicht, ob du damit einverstanden wärst“. Lloyd sah über seine Schulter, spürte nur den Rücken, welcher an seinen lehnte. Ging es dem Auserwählten nicht gut? Sonst kam dieser nicht von alleine an, suchte Nähe, oder sonst was. Oder nahm Lloyd dies völlig falsch auf? „Immer her mit deinen Ideen“ grinste Zelos, ließ seinen Kopf nach hinten sinken, bis dieser auf der Schulter des Braunhaarigen zum liegen kam. Bequem, das musste er zugeben, auch wenn der Boden ein wenig zu hart war. Egal, lange würde er sowieso nicht mehr bleiben, denn bald würde es dunkel werden und Lloyd hatte auch morgen wieder Schule. „Ich könnte Paps fragen, ob du bei uns wohnen könntest. Wenn der König meint, dir alles wegnehmen zu müssen, dann soll er das tun. Zeig ihm, dass dir materielle Dinge egal sind. Es geht ja schließlich um deine Freiheit, also… Weißt du, klar, wir haben nicht soviel Platz wie in deiner Villa, aber… Bei mir zwingt dich keiner zu etwas“. Lloyd wurde zum Ende hin immer leiser, wusste, wie unsicher er doch klang. Klar, es war nur ein Angebot, aber er müsse seinen Paps erstmal fragen und wenn diese Stricke rissen, so wusste Lloyd nicht genau, was dann geschehen sollte. „Lloyd, dein Angebot ist nett gemeint, aber… So Leid es mir tut, ich hänge an meinen Lebensstil. Das ist nicht gegen dich gerichtet, aber dein zu Hause ist sehr klein und auf so engen Raum kann ich auf Dauer nicht leben. Ich bin nun mal so aufgewachsen und würde mein Reich auf kurz oder lang vermissen“. Zelos wusste selbst, das er damit seine Heirat quasi schon unterschrieb, denn Lloyd hätte ihm eine Möglichkeit gegeben, um dieser erzwungenen Hochzeit zu entkommen. Irgendwo, tief in sich drin, wollte Zelos dies auch, aber andererseits? Konnte er ohne seine Partys, seinem Luxus und allem was dazu gehörte leben? Nein, er würde es vermissen, denn er war nun mal damit aufgewachsen. Wieder herrschte Stille, hörte man nur den leisen Wind, welcher um sie herum wehte. Lloyd senkte seinen Kopf, hatte Zelos auch wieder Recht damit. Er besaß für sich nur ein Zimmer und der Rothaarige mochte nicht auf so engen Raum leben, verständlich. Scheinbar wollte Zelos seinen Freiraum und seine Villa behalten? Ja, das musste es sein, denn es kam nicht so rüber, als würde es speziell an Lloyd selbst liegen. „Amigo… In Zukunft werde ich nur noch sehr wenig Zeit für dich sein können, das ist auch der Grund, warum ich hier bin. Ich wollte dir sagen, das ich mein Versprechen so ungern breche, aber… Der König wird mich vermutlich in Sachen einbinden, die mich erfordern. Wenn ich Prinzessin Hilda heirate, dann werde ich der zukünftige König werden“. Lloyd nickte schwach, umschlang seine Beine mit seinen Armen und legte seinen Kopf auf die Knie. Was sollte er dazu noch sagen? Zelos sah zu Lloyd, setzte sich wieder vernünftig hin und sah dessen Trauermiene. „Hey Kleiner, du sollst keine Trauermiene ziehen. Ich muss heiraten, nicht du“. Wie schon so oft versuchte es Zelos mit einem Scherz, doch dieser half nicht. Im Gegenteil. Lloyd’s Schultern begannen allmählich zu beben, schien er mit seinen Nerven am Ende zu sein. Der Rothaarige rutschte wieder etwas näher, legte seinen Arm um die Schultern von Lloyd, welcher seine Augen bereits geschlossen hatte. „Lloyd, komm schon… Ich will nicht, dass du wegen mir leidest. Was kann ich tun, damit es dir besser geht?“. Fragend sah er seinen Kumpel an, welcher kurz schniefte, sich dann jedoch über die Augen wischte. Kurz darauf schlangen sich zwei Arme um Zelos, welcher verwundert zum Kleineren sah. „Tu das nicht, Zelos. Du kannst doch nicht einfach auf diese Erpressung eingehen? Das ist nicht richtig und das wissen wir beide. Außerdem… Außerdem könnte ich es nicht ertragen. Ich weiß, es klingt egoistisch, aber darf ich denn nicht auch mal egoistisch sein? Du wirst unglücklich, wenn du sie heiratest, wirst trotzdem vieles nicht mehr tun können. Nur dein Reichtum und dein Ansehen werden bleiben, verstehst du das nicht?“. Zelos sah weiterhin zu Lloyd, welcher sich enger an den Auserwählten drängte, ihn wohl vorerst nicht mehr loslassen wollte. Ja, sein Amigo hatte vollkommen Recht. Er würde trotz allem wahrscheinlich vieles verlieren. Dazu sein Draufgängerleben. Er müsse sich dann mit Hilda begnügen, aber selbst das missfiel ihm im Moment. „Lloyd“ murmelte er, strich diesem hauchzart über die Wange, als dieser aufsah. Diese braunen Augen, welche wieder einmal verweint waren. So langsam konnte er diesen Blick nicht mehr sehen. Zelos hatte langsam das Gefühl, als würde er Lloyd immerzu verletzen. Egal mit was, aber immer wenn er beim Braunhaarigen war, dann weinte dieser. „Ich werde morgen noch mal mit seiner Majestät sprechen, okay? Mehr kann ich nicht tun, da ich nicht bereit bin, meinen Lebensstil aufzugeben“. Lloyd fand schon, das Zelos ziemlich Eitel klang, aber wen wunderte es? Vielleicht würde Lloyd auch so denken, wäre er mit diesen Luxus und allem aufgewachsen. So hatte wohl jeder eine andere Meinung und scheinbar würde Zelos soweit gehen, würde Prinzessin Hilda heiraten, um sein Reich aufrecht zu erhalten. Wieder herrschte Stille, in welcher Zelos einige Male über die zarten Wangen des Kleineren strich. So schöne weiche Haut, so fand der Rothaarige. Eigentlich total untypisch, wenn man bedachte, das Lloyd doch ein Junge war. Oder hatte Zelos auch so weiche Haut und empfand es vielleicht anders bei sich? Ein kleines Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht, als Lloyd seine Augen schloss, sich der Hand des Auserwählten hingab, welche unaufhörlich über diese weiche Haut strich. „Gefällt dir so etwas?“ fragte er leise, wollte er diesen ruhigen Moment auch nicht zerstören. Der Angesprochene nickte zaghaft, konzentrierte sich auf seine Empfindungen, welche von Sekunde zur Sekunde stärker wurden. Lloyd hatte das Gefühl, als würde seine Wange kribbeln, denn dort, wo Zelos’s Finger seine Haut berührten, hinterließen sie ein angenehmes Kribbeln. Solch ein schönes Gefühl hatte er zuvor noch nie gefühlt und am liebsten würde der Braunhaarige nun Stunden hier stehen, nur um dieses Gefühl nicht zu verlieren. „Bin ich deine erste Liebe? Ich dachte immer, das du und Colette… Ihr beide habt so ausgesehen, als seiet ihr zusammen“. Der Braunhaarige seufzte, öffnete seine Augen und betrachtete das schöne Blau, welches ihn fixierte. Wieso fragte der Auserwählte nun solche Dinge? Wollte er vom Thema ablenken? Vielleicht, denn Lloyd hatte nichts gegen einen Themenwechsel, wollte nicht länger über seine und Zelos’s Zukunft nachdenken. Genau, sie befanden sich im Hier und Jetzt und in diesem Moment schien sich Lloyd vorerst wohl zu fühlen. „Colette ist meine Freundin, aber es stimmt schon, was du sagst, denn es sah wohl sicherlich so aus. Sie war zu Anfang in mich verliebt, aber ich nie in sie. Vielleicht hat es deshalb so ausgesehen, weil ich ihr auch nicht so gegen den Kopf stoßen konnte. Erst nach Beendigung der Welterneuerung habe ich ihr gesagt, dass ich nur Freundschaft für sie empfinde. Dann bin ich mit dir auf diese Reise gegangen und dann… Den Rest kennst du ja. Um deine Frage zu beantworten… Ja, du bist meine erste Liebe“. Zelos nickte verstehend, wurde ihm nun so einiges klar. Deswegen reagierte Lloyd auf manche Dinge auch so seltsam, wollte dieser einfach nur, das Zelos ihn nicht verachtete, oder sonst was. Nun, der Rothaarige mochte es den Braunhaarigen zu necken, aber wenn dieser es nicht mehr ertrug, dann würde er ihn nun nicht mehr ärgern und auf dessen Gefühle Rücksicht nehmen. „Verstehe… Heißt sicherlich auch, das du noch keinerlei Erfahrung hast, oder? Ich meine, mit Mädchen, oder halt Kerlen. Hattest du wenigstens schon deinen ersten Kuss? Ich meine, man muss niemanden lieben, nur um jemanden zu küssen. Dazu reicht einfache Sympathie“. Zelos wusste selbst nicht, warum er nun so neugierig wurde, aber es interessierte ihn doch brennend. Vielleicht fragte er auch nur soviel, weil er Lloyd das Gefühl geben wollte, das dieser dem Auserwählten nicht egal war. Genau, Lloyd war ihm keinesfalls egal, denn die beiden verknüpfte ein Band miteinander, ein starkes Band der Freundschaft, welches nicht so leicht durchtrennt werden konnte. Lloyd wurde rötlich um die Nase, senkte seinen Kopf, da ihm das nun doch etwas unangenehm wurde. Natürlich hatte er keinerlei Erfahrung in solchen Sachen, aber musste Zelos denn solche Fragen stellen? Es war ihm auch irgendwie peinlich, denn eigentlich hätte er die Chancen gehabt, jedenfalls auf seinen ersten Kuss. Oft genug war ihm Colette näher gekommen, doch Lloyd hatte immer wieder solche Dinge abgeblockt. Nun, seine Meinung war einfach, er wolle seinen ersten Kuss mit dem austauschen, in welchen er verliebt sei. Und nun? Wieso war die Verlockung nun so groß, Zelos einfach seine Lippen aufzuzwingen? Nein, wer wusste schon, wie der Rothaarige auf solch eine Tat reagierte? Wieder spürte Lloyd eine Hand an seinem Kinn, welche sanft angehoben wurde. Gott, wieso wollte Zelos denn immer in seine Augen sehen? Somit konnte der Ältere doch in seine Seele blicken, vielleicht sogar seine Gedanken und Wünsche lesen. Nein, der Rothaarige sollte nichts über seine intimsten Wünsche wissen, denn dies ging nur Lloyd selbst etwas an, jedenfalls empfand er es so. „Du musst dich doch nicht schämen, Amigo. Eigentlich schade, dass du keine Ahnung davon hast, wie sich ein Kuss anfühlt. Soll ich dir mal das Gefühl erklären?“. Aus verwunderten und großen Augen wurde der Auserwählte gemustert, konnte Lloyd es gerade nicht fassen, was Zelos da von sich gab. Wieso wollte Zelos ihm denn dieses Gefühl erklären? Das war doch schwachsinnig, oder nicht? „Der erste Kuss… Also bei mir war es schon ein unbeschreibliches Gefühl. Meine Knie waren weich und alles in mir hat gekribbelt. Am Anfang ist es ungewohnt, vor allem wenn die Zunge mit ins Spiel kommt. Du kannst dir nicht vorstellen, was für Dinge du mit deiner Zunge anstellen kannst. Glaub mir, wenn ich ein Mädchen mit zu mir nehme, dann beherrsche ich die hohe Kunst des Verführens wie kein anderer. Ich mache die Mädchen süchtig nach mir, verstehst du?“. Lloyd schüttelte seinen Kopf, lief einige Schritte nach hinten, da sein Herz auf einmal so schnell schlug. Verdammt, so wie Zelos das nun sagte, da konnte man wirklich nur zu Wachs werden. Solch einen verführerischen Ton hatte er beim Auserwählten noch nie gehört. War das etwa eine Einladung? Nicht schon wieder, denn Lloyd wollte nicht in diesen Genuss kommen, bevor nicht alle Gefühle geklärt waren. Der Rothaarige sah zum Braunhaarigen, sah dessen Unsicherheit, welche er wohl in Lloyd ausgelöst haben musste. Okay, vielleicht hätte er das nicht sagen sollen, aber die Verlockung, das Zelos der war, welcher Lloyd zuerst küssen durfte, war ziemlich groß. Dieses Verlangen danach, der Erste zu sein, wuchs im Auserwählten, ließ ihn die wenigen Schritte gehen, um den Braunhaarigen wieder näher zu sein, als dieser es vielleicht eigentlich wollte. „Ich glaube, ich weiß genau, was du dir wünschst. Ich scheue nicht davor, dir diesen Wunsch zu erfüllen“. Bestimmend legte er beide Hände auf Lloyd’s Schultern, wartete auf dessen Reaktion, welche nicht lange auf sich warten ließ. „Das stimmt nicht, Zelos. Woher willst du denn wissen, was ich mir wünsche? Außerdem… Außerdem kann ich das nicht. Es wäre falsch, weil meine Erwartungen viel zu hoch sind“. Unsicher sah Lloyd zum Himmel, konnte er nicht in die blauen Augen des Auserwählten sehen, welcher eindringlich zum Braunhaarigen sah. „Deine Augen verraten mir deine Wünsche und deine Sehnsüchte, verstehst du? Man sagt, dass die Augen das Tor zur Seele sind, auch wenn man sich verstellen kann, sowie ich das immer getan habe. Also… Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, willst du deinen ersten Kuss nur, wenn Derjenige dich liebt. Ist es das, was dich davon abhält, deinen ersten Kuss zu genießen? Gefühle sind nicht immer wichtig und ich sagte dir bereits, dass ich dir keine Liebe geben kann. Ich kann dir dafür aber andere Empfindungen geben, ein Beispiel wäre die pure Lust, die ich in dir auslösen könnte. Du musst es nur wollen“. Verführerisch spielte Zelos mit einer Strähne seines roten Haars, sah Lloyd weiterhin an, welcher um einige Nuancen dunkler anlief. Hastig schüttelte der Braunhaarige seinen Kopf, sollte Zelos mit dem Blödsinn endlich aufhören. Es klang nicht nur nach einer Einladung, es schien wirklich eine zu sein. Seine Hände begannen zu kribbeln, breitete sich dieses Gefühl immer weiter aus, weil er wirklich darüber nachdachte, darauf einzugehen. Nein, es wäre falsch, dies sagte ihm sein gesunder Menschenverstand, aber sein Herz wollte sich dem einfach nur hingeben, auch wenn er dann vielleicht süchtig nach diesen neuen Dingen werden würde. „Zelos, hör auf mir solche Sachen zu sagen, ich…“. Der Braunhaarige verstummte urplötzlich, als er an die Brust des Auserwählten gezogen wurde, dieser ihn noch enger an sich drückte, als sonst. „Amigo, du musst keine Angst haben, jedenfalls nicht vor mir. Ich werde nichts tun, was du nicht willst, klar? Nun gut, du solltest jetzt besser nach Hause gehen und dein Gemüt abkühlen. Scheinbar bekommen dir solche Angebote nicht“. Nun musste sich der Auserwählte doch das Lachen verkneifen, sah der Kleine ihn einfach zu süß an, bis Lloyd sich losriss, einige unverständliche Dinge in sich hinein murmelte und sich dann einfach umdrehte. „Lloyd, wenn was ist… Komm einfach zu mir“. „Mal sehen ob ich noch mal zu dir komme, Zelos“. Gespielt beleidigt ging der Braunhaarige Richtung Waldrand, lag dahinter sein zu Hause, zu welches er nun wollte. Zelos hatte ihn wirklich total aus der Fassung gebracht und dieser schien es nun wirklich zu genießen, ihn so gesehen zu haben. Der Rothaarige sah seinem Kumpel hinterher, grinste dümmlich, da er diesen Anblick doch wirklich genossen hatte. Wahrscheinlich hatte Lloyd gedacht, Zelos würde ihm einfach in einen Kuss zwingen. Klar, er hatte kurz über diese Option nachgedacht, machte er auch viele Dinge einfach forsch und ungestüm, aber bei Lloyd wollte er das nicht tun. Dieser liebte den Auserwählten, hatte eigene Prinzipien, die Zelos schon in Ordnung fand. Jeder wollte etwas nach seiner eigenen Vorstellung tun und damit musste Zelos klarkommen, was er schließlich auch tat. Sein Blick wurde wieder ernst, stand nun ein Gespräch vor ihm, welches er wieder vorziehen musste, denn ansonsten würde er keine ruhige Nacht finden. Seine Majestät müsse zuhören, denn Zelos hatte vor, dem König zu sagen, das ihm seine materiellen Dinge doch egal wären, er einen Platz hätte, an welchen er leben könnte, falls seine Majestät wirklich vorhatte, Zelos alles wegzunehmen. Natürlich wollte der Rothaarige seine Dinge nicht verlieren, hoffte nämlich darauf, das der König dann einsah, das er ihn mit solchen Drohungen nicht treffen konnte, aber was war denn, wenn der König bei seiner Meinung blieb? Dann hatte Zelos wohl keinerlei Wahl, als auszuziehen und Lloyd’s Angebot in Anspruch zu nehmen. Oder kam alles ganz anders? Hatte der Rothaarige vielleicht etwas übersehen? Nein, er würde nun nach Meltokio fliegen und um eine Audienz beim König bitten. Es musste geklärt werden, egal wie. Seine Freiheit wollte er nicht aufgeben, aber was war denn, wenn der König doch Wege fand, ihn zur Heirat zu zwingen? Ein leises Seufzen entwich ihm, ehe er auf seinen Rheard stieg und in die Lüfte empor flog. Gut, er nahm die Sache nochmals in die Hand, schließlich war er einst der Auserwählte gewesen und würde sich nicht weiterhin unterordnen lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)