Die Liebe zum Auserwählten! von xXSasukeUchihaXx (Zelos X Lloyd) ================================================================================ Kapitel 6: Nächtliche Aussprache! --------------------------------- Die Stunden vergingen schnell, war es doch immer so, wenn man sich amüsierte. Raine, Colette und Genis waren bereits wieder zurück nach Iselia gegangen, musste Raine’s kleiner Bruder auch bald ins Bett. Sheena hatte sich nach einem Streit mit dem Auserwählten ebenfalls zurück gezogen, denn eingeschnappt, wie sie nun mal war, hatte sie ihm in ihrer Wut eine gescheuert. So saß Zelos nun auf einem Stuhl und rieb sich seine rote Wange, welche noch immer schmerzte. Regal und Presea standen weiter abseits und beobachteten den Rothaarigen stumm. Beide hatten sie beobachtet, wie Genis und Zelos vom Balkon gekommen waren, wussten demnach auch, dass die beiden miteinander gesprochen haben mussten. Worüber? Jeder der beiden machte sich dazu seine eigenen Gedanken. „Wieso hat sie mir denn so eine geballert? Verdammt, das war doch alles nicht so, wie es ausgesehen hatte“. Nun, Sheena hatte dies wohl doch so empfunden, musste sich Zelos eingestehen. Dabei hatte er sie doch nur näher zu sich gezogen, damit sie von einem Betrunkenen nicht angerempelt wurde, aber die Schwarzhaarige hatte natürlich etwas ganz anderes darin gesehen. Zelos seufzte gequält, konnte auch irgendwie Sheena’s Reaktion nachempfinden. Wer ließ sich denn schon gern begrabschen von jemandem, wo man doch genau wusste, wie es am Ende aussah? Mürrisch erhob er sich, fuhr sich mit der Hand durch sein rotes Haar, welches im gedämpften Mondlicht schimmerte. Schon lange saß er hier oben auf den Balkon und beobachtete die Sterne, welche klar schienen. Ihm ging dieses Gespräch nicht mehr aus dem Kopf und Lloyd schon gar nicht. Immer wieder sah er den Kleineren, wie dieser sich bei ihm ankuschelte, seine Nähe doch so sehr suchte, dass es fast schon Weh tat. Nun wusste Zelos bescheid, aber wie sollte er in Zukunft mit Lloyd umgehen, ohne ihn zu verletzen? Das wäre das Letzte, was er wirklich wollte, seinen Kumpel aufgrund seiner Aussagen verletzen. „Zelos, du siehst so nachdenklich aus“ durchbrach das rosahaarige Mädchen diese aufkommende Stille. Man sah Zelos nicht häufig so, im Gegenteil, eigentlich ließ sich der Rothaarige doch sonst keine Probleme, oder dergleichen, anmerken. Heute jedoch schon. Hatte dies auch etwas mit dem Gespräch zwischen Zelos und Genis zutun? Seit diesem wirkte Zelos schon etwas geistesabwesend, so, als würde er an jemanden denken. Regal hatte eine Behauptung aufgestellt, doch dies wollte sie nicht glauben, auch wenn es verdammt danach aussah. Konnte Lloyd sich wirklich in den Rothaarigen verliebt haben? Wusste Zelos nun davon? Hatte Genis es ihm deswegen unter vier Augen erzählt? „Ach, das sieht nur so aus“ grinste der Auserwählte, erhob sich von seinen Platz und streckte sich kurz. „Ich werde nach Hause gehen, Leute. Genießt noch den schönen Abend hier, okay? Wenn das nächste Bankett ansteht, werdet ihr wieder eingeladen werden, dann werden wir uns wiedersehen“. Kurz lächelte er Regal und Presea noch an, ehe er die Treppen hinab ging. Er wusste, er hinterließ so wahrscheinlich offene Fragen, aber er konnte mit keinem darüber reden. Nur mit Genis könne er darüber reden, aber selbst dieser war schon gegangen, hatte Raine gemeint, dass es doch schon sehr Spät wäre. Unschlüssig, was er denn nun machen sollte, verließ er das Bankett, stand nun vor dem Gebäude, welches noch Recht laut war. Kein Wunder, die anderen würden wahrscheinlich noch bis zum Morgengrauen feiern, wie immer eben. Zelos selbst gehörte meist zu solchen Leuten, wenn er nicht irgendein Mädchen mit zu sich nahm, um dieses flach zu legen. Ein langer Seufzer entwich ihm, ehe er in seine Hosentasche griff und die Flügeltasche hervor zog. Sein innerstes brannte darauf, nach Iselia zu fliegen, doch sein Verstand warnte ihn davor. „Lloyd…“ murmelte er leise, schloss sogleich seine Augen und stellte sich seinen Kumpel vor, welcher sicherlich noch wach in seinem Bett lag und über etwas grübelte. Zelos öffnete seine Augen wieder, nahmen diese einen entschlossen Blick an, ehe er die Flügeltasche in die Lüfte erhob. Sofort vergrößerte sich sein Rheard, welcher auf einen freien Platz zum Stehen kam. „Ich muss dieses Gespräch vorziehen, sonst liege ich selbst die ganze Nacht wach“. Genau, er konnte das auch jetzt klären. Nur, wie sollte er mit Lloyd sprechen? Sollte er ihm sagen, dass aus ihnen nichts werden würde? Sollte er ihm einfach so vor dem Kopf stoßen? Der Rothaarige seufzte ein weiteres Mal, stieg auf den Sitz und startete den Antrieb. Der Rheard erhob sich in die Lüfte und so flog er auf dem direkten Wege nach Iselia. Egal, er musste nun mit Lloyd reden, diese Fragen, welche seine Gedanken beherrschten, sie würden ihm keine ruhige Minute mehr geben. Währendessen lag Lloyd wirklich noch wach in seinem Bett, musterte stumm die Decke. Seine Gedanken umkreisten mal wieder den Auserwählten, welcher sich wahrscheinlich schon fragte, warum Lloyd nicht zum Bankett gekommen war. Der Braunhaarige drehte sich auf die Seite, seufzte gequält, ehe er sich auf seinen Daumen biss. Verdammt, er konnte nicht mal schlafen, weil er an Dinge dachte, die niemals in Erfüllung gehen würden. Ein Beispiel wäre diese Nacht gewesen. Wie nahe sie sich da doch gewesen waren und Lloyd konnte sich noch an Zelos’s Körpergeruch erinnern. Als würde er hier immer nächtigen, so kam es Lloyd vor, denn wenn er seine Augen schloss, dann hatte er das Gefühl, als wäre Zelos ganz nahe bei ihm. „Paps hat Recht. Ich werde es ihm bald sagen, damit er mir eine Abfuhr erteilen kann. Es kann so nicht weitergehen. Diese Gefühle werden mich sonst nicht mehr in Ruhe lassen“. Genau, er musste es ihm morgen sagen, sonst fand Lloyd keine ruhigen Nächte mehr. Wie Zelos wohl darauf reagieren würde? Wäre er wütend, oder gar gänzlich von solchen Dingen abgeneigt? Lloyd schmunzelte, hatte Zelos doch vor drei Tagen gesagt, so lange er selbst nicht der Geliebte sei, wäre alles in Ordnung. Was hieß bloß diese Aussage? Meinte Zelos vielleicht damit, dass er dann die Freundschaft kündigte, aufgrund anderer Gefühle? Gott, wie sehr sich Lloyd davor auch grämte, er musste es endlich sagen. Da spielte es auch keine Rolle, was danach war und wenn Zelos ihm dann die Freundschaft kündigte, dann war er nie ein guter Freund gewesen. Ein seltsames Geräusch ließ ihn aufhorchen, kam dieses von seinem Balkon. Nun, es war eher ein aufgebrachtes Seufzen, aber vielleicht hatte sich Lloyd auch nur geirrt? Nein, da war definitiv jemand auf seinen Balkon. Ein Einbrecher? Nein, wer würde schon hierher kommen? Dirk und er besaßen nicht viel, also wäre der Einbrecher schon Recht dumm. Ein Niesen erklang und nun war sich Lloyd sicher, dass da jemand auf seinen Balkon stand. So stand der Braunhaarige auf und lief auf leisen Sohlen zur Tür, legte seine Hand auf die Klinke und drückte diese hinunter. Aus einem Spalt spähte er hinaus, erschreckte sich fast zu Tode, als die Tür mit einem Ruck in seine Richtung gedrückt wurde. „Amigo? Oh, tschuldige. Ich war wohl ein bisschen zu laut. Weißt du, es ist nicht mein Hobby, irgendwelche Ranken hinauf zu klettern“. Lloyd rieb sich seine Nase, welche er sich durch die Tür gestoßen hatte. Was machte Zelos denn hier? Wollte er nun genauer fragen, warum Lloyd nicht zum Bankett gekommen war? Verdammt, er hatte gedacht, er habe noch ein wenig Zeit, um sich einige Worte zu Recht zu legen. Scheinbar nicht, denn nun stand seine Liebe in der Tür, sah entschuldigend auf ihn hinab, was Lloyd an sich ganz süß an Zelos fand. „Schon gut, komm rein und sei nicht so laut. Paps ist noch auf und er muss nicht mitbekommen, das du hier bist“. In der Tat. Es war ja noch nicht so Spät und Dirk saß sicherlich noch unten und machte etwas. Meistens waren es dann Reparaturen, die nicht so laut waren, damit er Lloyd nicht weckte. Zelos nickte grinsend, machte die Türe leise hinter sich zu und begab sich zum Bett, auf welchen er sich setzte. Kurz zog er sich seine Schuhe aus, rutschte weiter aufs Bett und legte sich schließlich hin. Nun, das Bett war schon gemütlich, musste er zugeben. Außer seinen Muskelkater, den er sich durch Lloyd und dieser komischen Schlafposition zugezogen hatte, hatte er doch sehr gut in diesem Bett geschlafen. „Zelos, wieso bist du hier? Haben Raine und Genis dir nicht gesagt, das es mir nicht so gut geht?“. Noch immer rieb sich Lloyd die Nase, trat auch etwas Blut hervor, welches er sich rasch wegwischte. Der Rothaarige seufzte einmal aus, ehe er den Braunhaarigen stumm musterte. Okay, Lloyd sah nicht Krank, oder dergleichen, aus. Es war wohl eher eine Ausrede, die er den beiden hatte weismachen wollen. Nun, Genis war wohl der Einzige gewesen, welcher den wahren Grund doch kannte. Zelos legte ein wissendes Grinsen auf, rutschte beiseite, damit sich Lloyd auch hinlegen konnte, falls dieser es denn wollte. Nur widerwillig setzte sich Lloyd auf den Bettrand, sah stumm auf Zelos hinab, welcher eine festliche Kleidung trug. Scheinbar war er vom Bankett direkt hierher gekommen, um mit den Braunhaarigen zu reden. Nur, worüber wollte Zelos mit ihm reden? „Kleiner… Leg dich hin, dann werde ich dir sagen, weshalb ich dich mal wieder in der Nacht besuche“. Der Rothaarige schloss seine Augen, spürte im nächsten Moment, wie die Matratze neben ihm nachgab, sich Lloyd wirklich zu ihm gesellte, ganz so, wie es Zelos auch wollte. „Hast du mit dem Kerl gesprochen? Weiß er nun, wie du für ihn fühlst?“ begann Zelos. Er konnte nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen, erschien ihm das auch ein wenig dreist. Außerdem wollte er den Kleineren nicht verunsichern, sondern es langsam angehen. Er hörte das leise Seufzen von Lloyd, welcher sich auf die Seite drehte, nun in seine Richtung lag und ihn musterte. So öffnete Zelos seine Augen wieder, sah nun auch zu Lloyd, welcher nicht genau wusste, was er dazu sagen sollte. „Bist du nur deswegen zu mir gekommen? Wieso interessiert dich das überhaupt?“. Lloyd sah skeptisch in die blauen Augen, welche ihn sanft ansahen. Was dachte Zelos bloß in diesen Moment? Wieso fragte er diese Dinge? Hatte sich Lloyd letzten Endes doch verraten? War Zelos vielleicht aus diesen Grund hier, um den Braunhaarigen nun dazu zu zwingen, die Wahrheit zu sagen? Nein, nicht auf diese Weise, das wollte Lloyd nun wirklich nicht und deshalb drehte er sich um, präsentierte dem Auserwählten seinen Rücken, welcher neugierig gemustert wurde. „Jein… Du sagtest, das du Angst hast diese Freundschaft zu dem Typen zu verlieren, oder? Also wäre ich der Typ, würde ich trotzdem noch mit dir befreundet sein wollen, weil… Das ist einfach kein Grund, der mich dazu bewegen würde, nicht mehr dein Kumpel zu sein“. Lloyd seufzte ein weiteres Mal, beruhigte ihn diese Tatsache doch ungemein. Wieso sagte Zelos bloß jetzt solche Dinge? Wollte er ihm wirklich nur ein guter Freund sein? Zelos bemerkte, wie sich Lloyd ein wenig entspannte, drehte sich nun ebenfalls auf die Seite und legte vorsichtig seinen Arm um Lloyd. „Kann es sein, das ich Derjenige bin? Reagierst du deswegen manchmal so seltsam und hast Angst, dass ich dich dann verabscheue? Nun kennst du meine Meinung dazu, also kannst du mit der Sprache rausrücken“. Sofort verspannten sich Lloyd’s Muskeln wieder, machte sein Herz ein ungewöhnlichen Hüpfer, während er sich selbst total erschrak. Verdammt, scheinbar hatte der Auserwählte wirklich gut nachgedacht, einige Fakten, die Lloyd ihm genannt hatte, sich zusammen gereimt. „Amigo, wieso hast du die ganze Zeit geschwiegen? Nur wegen dieser Angst?“. Ein zaghaftes Nicken kam ihm entgegen, doch hatte Zelos das Gefühl, als wolle Lloyd nun vorerst nicht mehr reden. Scheinbar hatte er ihn doch zu sehr überfahren, aber er konnte auch nicht länger schweigen. „Lloyd, ich kann dir zwar keine Liebe geben, aber…“. Kurz unterbrach sich Zelos selbst, überlegte, wie er das am besten ausdrücken sollte. „Aber ich bin doch für dich da, also wenn du das willst. Ich halte mein Versprechen dir gegenüber. Versteh mich, bitte. Ich kann dir nicht das geben, was du dir von mir wünschst. Ich habe schon so lange nicht mehr geliebt und habe nicht vor, nun damit wieder zu beginnen. Du bist ein netter Kerl, das steht außer Frage, aber für mehr reichen meine Gefühle nicht“. Zelos bemühte sich, es dem Braunhaarigen so schonend, wie nur möglich, beizubringen, aber er hörte schon das leise Schluchzen, welches von Lloyd kam. Da kam wohl keiner drum herum, denn so etwas tat Weh. Eine Abweisung tat immer Weh, selbst Zelos kannte solch ein Gefühl. „Lass mich bitte allein“. Lloyd wischte sich über die Augen, hatte er das zwar schon kommen sehen, aber das es ihn wirklich so schmerzte, hätte er nicht gedacht. Verdammt, er hatte es doch eigentlich schon gewusst und trotzdem hatte er das Gefühl, als würde sein Herz in tausend Stücke springen. Wieso mussten solche Gefühle so schmerzhaft sein? Warum war die Liebe so, wenn diese nicht erwidert wurde? Und was tat Zelos? Er regte sich nicht, nein, er zog den Braunhaarigen nur bestimmend näher zu sich, strich ihm beruhigend übers Haar, da er sich scheinbar schuldig fühlte. „Lloyd, ich weiß genau, wie Weh so etwas tut, aber soll ich dir lieber Gefühle vorheucheln? Soll ich das wirklich machen? Würdest du dich dann besser fühlen?“. Der Kleinere sollte begreifen, wie Weh so etwas tat, denn Zelos hatte es doch bereits erlebt. Liebe vorheucheln war noch schlimmer, als eine einfache Abfuhr zu bekommen. „Amigo, ich kann dir nur meine körperliche Nähe geben, vielleicht auch ein bisschen mehr, wenn du das willst, aber ich kann dir keine Liebe geben“. Der Braunhaarige drehte sich um, sah Zelos aus verweinten Augen an, die unsicher in seine schauten. Nähe? „Tut mir Leid… Ich weiß auch nicht, warum ich mich in dich verliebt habe… Es ist einfach passiert und ich konnte nichts dagegen machen…“. Zelos schüttelte seinen Kopf, wischte mit dem Daumen einige Tränen fort, welche an den Wangen des Braunhaarigen entlang glitten. „Dafür musst du dich nicht entschuldigen, Amigo. Die Liebe kommt und geht und fragt auch nicht nach, ob du gerade Lust auf eine Achterbahn der Gefühle hast. Es ist ja nicht so, als würde ich dieses Gefühl nicht kennen. Ich war auch schon oft verliebt, aber nach meinen Erlebnis habe ich mich lieber verbarrikadiert, bevor ich noch mal solches Leid durchleben muss“. Ein sanftes Lächeln erschien auf Zelos’s Lippen, ehe er den Braunhaarigen noch enger an sich zog. „Du bist nicht wie die Mädchen aus Meltokio und mich ehren deine Gefühle auch sehr, aber… Den Rest kennst du… Wo nichts ist, kann auch nichts gegeben werden. Sei mir deswegen nicht böse, ja?“. Lloyd nickte, lehnte seinen Kopf auf die Schulter von Zelos, da er sich nun etwas besser fühlte. Ja, nun fühlte er sich wirklich besser, denn sein Auserwählter hatte verstanden, wie er fühlte. Außerdem fand Lloyd, das Zelos es wirklich gelassen aufnahm, sogar meinte, er sei nicht so, wie die Mädchen, oder Menschen. Es stimmte. Lloyd mochte Zelos nicht wegen dessen Titel. Er mochte ihn so, wie er nun mal war, mit all seinen Macken, mit all seinen Eigenschaften. „Wie lange plagst du dich schon mit diesen Gefühlen rum?“ wisperte Zelos leise, schloss seine Augen, da er langsam müde wurde. Okay, würde er diese Nacht beim Braunhaarigen bleiben, diesen auch Wärme schenken, wenn es Lloyd denn wollte. „Es hat auf unserer Reise angefangen“ erwiderte Lloyd ebenso leise, kuschelte sich enger an den Auserwählten und spürte im nächsten Moment zwei Arme, welche sich bestimmend um ihn legten. „Wie schon gesagt, mein Kleiner. Ich kann dir meinen Körper geben, ein wenig Geborgenheit, aber nicht mehr. Ich kann dir vieles geben, Amigo. Selbst Sex, wenn du willst“. Lloyd’s Augen wurden groß, ehe sich ein rötlicher Schimmer auf seinen Wangen bildete. Sex? Daran hatte er noch gar nicht gedacht, sondern nur an die körperliche Nähe und ein paar Streicheleinheiten. Gott, wieso musste Zelos das nun sagen? Er hatte noch nie und würde auch nicht so schnell. Der Auserwählte grinste dümmlich, hatte Lloyd zum Glück noch eine Nachttischlampe an. So konnte er dessen Röte bewundern, welche immer dunkler wurde. „Du hast noch nie, oder? Ich wollte dir keinesfalls zu nahe treten. Ich sage dir nur, woran du bei mir bist“. „Und dafür bin ich dir auch dankbar“ murmelte Lloyd, sah stumm auf die Brust des Auserwählten, da ihm dieses Thema nicht gerade lag. Lloyd redete sonst nicht über Sex, oder dergleichen, also warum sollte er es nun bei Zelos tun? Dieser wusste auch, dass er darüber nicht sprechen mochte, hatte es Lloyd einst auf der Reise gesagt, als Zelos mit diesem Thema begonnen hatte. Zwar hatte Zelos damals gemeint, Lloyd wäre ein Weichei, oder so was, aber nun wusste er doch bescheid. „Lloyd?“. Zelos sah zu ihm hinab, wartete, bis dieser aufsah, was wenige Sekunden später der Fall war. „Wann immer du dich einsam fühlst… Du kannst jeder Zeit zu mir kommen, okay? Ich habe dir doch versprochen, für dich da zu sein. Ich halte meine Versprechen“. Zelos lächelte sanft, ehe er seine Stirn an die des Braunhaarigen lehnte. So nahe waren sie sich noch nie gewesen, aber der Effekt war einfach schön. Wie Lloyd ihn ansah, so verliebt und verunsichert. Zelos wusste nicht warum, aber er mochte diesen Blick, welcher zeigte, wie sehr Lloyd ihm doch verfallen war. „Danke“ bekam der Braunhaarige lediglich über die Lippen, ehe er seine Augen schloss und den betörenden Geruch seines Geliebten einatmete. Zelos roch gut, auch wenn er einige Gerüche noch an sich trug. „Willst du dich nicht ausziehen? Ich meine, bleibst du hier, oder gehst du gleich wieder?“. Zelos befreite sich kurz von Lloyd, krabbelte über diesen rüber und stand dann auf. Lloyd hörte dem Treiben zu, schloss daraus, das Zelos wohl bleiben würde. „Er bleibt bei mir, obwohl er von meinen Gefühlen weiß. Wieso tut er das alles nur?“. Es erschien ihm so unbegreiflich zu sein, hatte der Auserwählte doch seine Meinung bereits geäußert. Die Matratze gab nach und vorsichtig krabbelte Zelos über Lloyd rüber, welcher einen wohligen Seufzer ausstieß. Dann spürte er, wie sich Zelos wieder hinlegte, seine Arme um den Braunhaarigen schlang und diesen wieder näher zu sich zog. „Deine Frage dürfte somit beantwortet sein“ grinste der Rothaarige, hatte er nur noch seine Boxershorts an. Kurz schien Lloyd ihn zu mustern, legte dann jedoch ein Lächeln auf. „Du riechst so gut, Zelos“. Es war ein kleines Kompliment, welches den Rothaarigen dazu veranlasste, verlegen beiseite zu sehen. Klar, er bekam ständig solche Sachen zu hören, aber bei Lloyd wusste er doch genau, wie ehrlich diese Worte doch waren. Verdammt, er wusste überhaupt nicht, wie er auf so was reagieren sollte. Lloyd ließ seine Hand auf die Brust seines Auserwählten wandern, spürte, wie sehr Zelos sich dabei doch verspannte und unterließ seine Wanderschaft. „Entschuldige… Ich meine…“. „Nimm es mir nicht übel, Lloyd. Ich weiß, wie ehrlich deine Gefühle sind und deswegen ist mir diese Situation neu. Es ist anders, als wenn ich mit einem Mädchen flirte, die ich eh nur für eine Nacht haben will“. Lloyd nickte verstehend, lächelte sanft, da er Zelos noch nie so planlos erlebt hatte. Okay, würde er ihn nicht mehr begrabbeln, oder sonst was. Einfach nur neben diesen liegen, bis er irgendwann einschlief. Stumm lagen sie nun da, genossen für sich diese Nähe, die der jeweils andere doch gab. Zelos grübelte, ob es denn wirklich eine so gute Idee gewesen war, hier zu bleiben. Nun, der Braunhaarige schien sich nun wohl zu fühlen, aber machte er die Sache nicht so schlimmer? „Zelos?“. Der Angesprochene öffnete seine Augen, sah in die braunen Augen seines Bettgenossen, welcher wieder sichtlich errötet beiseite sah. Was hatte er denn? „Ja?“. „Ich ähm… Ich weiß nicht, ob ich dir das sagen soll… Ich will, aber vielleicht willst du das auch gar nicht hören...“. Die pure Verunsicherung schwang in Lloyd’s Stimme mit und Zelos hatte auch schon so eine Ahnung, was der Kleine da loswerden wollte. „Sag es“. Wie sich wohl diese Worte aus Lloyd’s Mund anhörten? Zelos war gespannt, wartete geduldig auf diese Worte, welche jedoch nur im Flüsterton an seinem Ohr erklangen. „Ich liebe dich, mein Auserwählter“. Der Kleinere von beiden war sichtlich errötet, hatte er Zelos noch nie Auserwählter genannt. Er würde ihn immer so nennen, aber nur, wenn er es durfte. Schließlich wusste er doch, wie sehr Zelos diese Bezeichnung hasste. „Aus seinen Mund hört es sich so ehrlich an. Er meint dass auch so ehrlich, wie er es mir sagt. Und er sagt diesen dämlichen Titel, aber er meint es anders, als die Leute in Meltokio. Vielleicht bin ich sein spezieller Auserwählter? Muss wohl so sein“. Der Rothaarige legte ein Lächeln auf, würde er sich deswegen nun auch nicht aufregen, wo er doch wusste, wie Lloyd für ihn empfand. „Amigo…“ murmelte Zelos fast flüsternd, schloss seine Augen wieder und lehnte seine Stirn an die des Braunhaarigen. Dieser schloss ebenfalls seine Augen, fühlte sich nun besser, als zuvor. Diese Nacht würde er wieder ruhig schlafen können, doch wie sah die Zukunft für ihn aus? Wie würden sich seine Gefühle entwickeln? Würde er Zelos jemals dazu bringen können, vielleicht doch Liebe zu empfinden? Nein, darüber wollte er nun nicht nachdenken, denn dies hatte Zeit. Somit schlief er nach einigen weiteren Gedankengängen glücklich in Zelos’s Armen ein. Dieser seufzte wohlig, hatte er sich seit Jahren nicht mehr so wohl gefühlt, wie in diesen Moment. Lloyd hegte also wirklich solche Gefühle für ihn und nahm jeglichen Schmerz in Kauf. Was sollte Zelos machen? Sollte er vielleicht versuchen, auch solche Gefühle für den Kleinen zu empfinden? Nein, man konnte Liebe nicht erzwingen. Aber vielleicht kamen irgendwann solche Gefühle? Zelos seufzte ein weiteres Mal, öffnete kurz seine Augen und betrachtete den Braunhaarigen, welcher schon selig schlummerte. „Kleiner, du machst es einem wirklich nicht leicht, weißt du das?“. Sanft ließ er seine Hand über Lloyd’s Wange gleiten, ehe er diese wieder zurück zog. Lloyd hatte wirklich eine weiche und glatte Haut. Lächelnd schloss er seine Augen wieder, würde er sicherlich noch mehr Haut von Lloyd erkunden dürfen, wenn dieser es wollte. Ja, irgendwann bestimmt, da war sich der Auserwählte sicher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)