Die Liebe zum Auserwählten! von xXSasukeUchihaXx (Zelos X Lloyd) ================================================================================ Kapitel 3: Nächtlicher Besuch! ------------------------------ Eine Stunde verging und Zelos lag immer noch wach. Verdammt, er konnte einfach nicht einschlafen, so sehr er es auch versuchte. Diese Gedanken, welche sich um seinen Kumpel drehten, ließen ihn nicht mehr los. Egal, was Lloyd so sehr verletzt hatte, Zelos war sich eigentlich fast schon sicher, dass er wohl die Ursache war. Nur, warum? Wieso konnte sich der Auserwählte nicht erklären, weswegen er diese Schuld tragen sollte? Nochmals dachte er über ihr Gespräch nach, doch wieder fand er keinen Fehler bei sich. Nein, an sich war es doch so wie immer gewesen. Abgesehen davon, das Zelos seine verletzbare Seite gezeigt hatte. Mürrisch richtete er sich auf, stupste Bella an, damit diese wach wurde. Diese öffnete ihre Augen, sah verschlafen zum Auserwählten auf, welcher einen ernsten Blick aufgelegt hatte. Ihr huschte ein Lächeln auf ihre Lippen, ehe sie sich ebenfalls aufsetzte, die Bettdecke jedoch stärker an sich zog. „Was ist denn, mein hübscher Auserwählter?“ wollte sie lieblich wissen, schmiegte sich an ihn, was er nur mit einem Seufzen kommentierte. Nun würde das passieren, was eigentlich erst morgens stattfinden sollte, aber er konnte es nicht länger aushalten. Außerdem regte ihn diese Anrede schon wieder innerlich auf. Zwar hatte der König von Meltokio dafür gesorgt, dass er von allem entbunden wurde, aber dieser Titel wollte einfach nicht weichen. Jedes Mädchen, oder jede junge Frau sprach ihn immer noch mit Master Zelos, oder Auserwählter an. „Zieh dich an und verschwinde“ gab er ihr zu verstehen. Mehr bedarf es einfach nicht zu sagen, jedenfalls sah Zelos es so. „Wieso? Ich dachte, wir…“. Der Auserwählte erhob sich, seufzte nochmals aus, ehe er sich seine Kleidung vom Boden nahm. Nun stand er da, in seiner vollen Blöße, doch schämen tat er sich nicht. Warum auch? Jeder sagte, selbst einige Kerle hier, wie toll er doch aussähe. Zelos wusste es doch selbst, sagte dies auch des Öfteren, auch wenn es ein wenig eingebildet rüber kam. „Geh einfach ohne Diskussion. Die Nacht mit dir war nett, aber mehr wird zwischen uns niemals laufen“. Es klang hart, das wusste Zelos selbst, aber es musste sein. Es war eben jedes Mal dasselbe. Eine, oder mehrere Nächte hatte er ein Mädchen und dann warf er sie weg, als seien sie Dreck. Klar, dies musste den Mädchen ziemlich schmerzen, da sie sich doch oftmals mehr erhofften, als nur eine kleine Bettgeschichte, aber Zelos wollte und konnte nicht mehr geben. Zu groß war seine Angst, dass er nochmals so hinterhältig verarscht wurde. Nein, soweit würde er es nie mehr kommen lassen. Wortlos, jedoch mit einigen Schluchzern, stand Bella auf und nahm sich ihre Kleidung. Überhastet zog sie sich an, sah hin und wieder zum Rothaarigen rüber, welcher sich ebenfalls anzog. Wieso? Sie verstand den Auserwählten einfach nicht, hatte er ihr doch so liebe Worte ins Ohr geflüstert. Hatte er diese nicht ernst gemeint, sondern die Worte nur gesagt, um sie ins Bett zu kriegen? Nochmals entfuhr der Blonden ein Schluchzen, ehe sie sich noch ihre Schuhe anzog und dann zur Zimmertür ging. Ein letztes Mal sah sie zurück, hoffte, das Zelos es doch nicht so meinte, aber da irrte sie sich. Er sah sie nicht einmal an, so, als würde er sie nicht kennen. So öffnete Bella die Türe, schluchzte nochmals, ehe sie aus das Zimmer trat, die Tür hinter sich leise schloss. Der Rothaarige wartete einige Minuten, hörte die leisen Schritte von ihr, das Knarren der Treppe und kurz darauf die Haustüre. Sie war verschwunden, ohne jegliche Diskussion. Gut, wenigstens etwas blieb ihm diese Nacht erspart. Nun stand er hier, fertig angezogen und sah sich in seinem großen Schlafzimmer um. Schon immer fand er, dass seine Räumlichkeiten für eine einzelne Person viel zu groß waren, aber er, als der Auserwählte hatte diese Villa bekommen. Der König hatte einst gemeint, ihm stände es als Adliger doch zu, aber so adelig fühlte sich Zelos gar nicht. Klar, er genoss diesen Service, aber oftmals fühlte er sich in dieser großen Villa allein. Wieder seufzte er, fuhr sich mit beiden Händen durch sein rotes Haar, um seine Gedanken zu ordnen. Eigentlich stand sein Entschluss schon längst fest, aber ob er das nun wirklich tun sollte? Er hatte Bella auch nur deswegen rausgeworfen, da er sie nicht unbeaufsichtigt hier lassen wollte. „Ach Amigo, was tut man nicht alles“ grinste er dümmlich, legte seine Waffen an und schlüpfte in seine Schuhe. Okay, jetzt war jeder Zweifel nebensächlich, denn er konnte das einfach nicht so stehen lassen. Er würde Lloyd nun zur Rede stellen, egal, welche Uhrzeit es nun war. Zelos konnte vorher einfach keinen Schlaf finden, denn er fühlte sich schon etwas schuldig, auch wenn er nicht genau wusste, warum eigentlich. Leise verließ er sein Schlafzimmer, ging langsam die Treppen hinab, da er seinen Butler und seine Angestellte nicht wecken wollte. Ja, er hatte ja diese Halbelfe eingestellt, da diese sonst keine Arbeit bekommen hätte. Dessen Sohn, er erinnerte sich noch genau, hatte in Sybak gebettelt, da sie sonst nichts zu Essen bekommen hätten. Zelos grinste über sich selbst, hätte er vor Jahren nicht mal im Traum daran gedacht, eine Halbelfe bei sich Arbeiten zu lassen, wo doch seine Mutter von Halbelfen ermordet worden war. Ja, er hatte sie gehasst, aber nachdem er Raine und Genis besser kennengelernt hatte, hatte er seine Meinung gegenüber Halbelfen überdacht. Halbelfen waren nicht alle gleich und somit hatte er es akzeptiert. Als er endlich die Haustüre öffnete, kam ihm ein kalter Windzug entgegen. Zwar herrschte es Sommer, aber in den Nächten war es dennoch eisig kalt. Demnach würde er wohl seinen Rheard benutzen, um schnell zu Lloyd zu kommen. Ob dieser wütend werden würde, wenn Zelos nun einfach mitten in der Nacht beim Braunhaarigen auftauchte? Der Rothaarige würde es gleich sehen, lag Iselia nicht weit entfernt, sowie das Haus von Lloyd’s Stiefvater. Rasch zog er seine Flügeltasche heraus, schritt auf eine freie Fläche, da diese Rheards schon etwas groß waren. Als dieser erschienen war, setzte er sich auf den Sitz und startete den Antrieb. Seine roten Haare wehten nach hinten, als sich der Rheard schnell in die Lüfte erhob und Zelos eine bestimmte Richtung einlenkte. Ja, das hatte er irgendwie vermisst, dieses befreiende Gefühl durch die Lüfte zu gleiten, als sei man ein Vogel. Ob Lloyd sich auch so fühlte, oder erging es nur dem Auserwählten so? Seitdem der Frieden eingekehrt war, langweilte sich Zelos ungemein. Er wollte endlich wieder neue Abenteuer erleben, aber auf diese müsse er wohl ewig warten. Wenig später, Zelos kam es wie eine Ewigkeit vor, kam ihm das Haus von Lloyd ins Blickfeld. Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen, würde er nun landen und sich in das Zimmer des Braunhaarigen schleichen. Sicherlich schlief dieser schon längst, aber das war dem Auserwählten nun herzlich egal. Irgendwie, vielleicht auf die sanfte Art, würde er Lloyd wecken, um diesen nun zur Rede zu stellen. Vorher würde Zelos nicht gehen, denn diese Gedanken beherrschten selbst jetzt noch seine Sinne. Leise landete er im Vorgarten, hoffte, das er dadurch Lloyd’s Stiefvater nicht geweckt hatte. Der Braunhaarige selbst schlief sicherlich wieder wie ein Baby. Dies hatte Zelos auch auf der Reise festgestellt, konnte man Lloyd sogar im Schlaf ermorden, wenn man es wollte. Kurz huschte sein Blick zum Stall, in welchen Noishe saß und ihn nun fragend musterte. Klar, Tiere hatten ein viel sensibleres Gehör, als Menschen und somit hörten sie selbst das leiseste Knacken. „Schhhht“ entwich es dem Auserwählten, sollte Noishe nun bloß nicht laut losheulen. Das hundeähnliche Tier ließ seinen Kopf wieder sinken, schloss seine Augen, da er Zelos verstanden hatte. Scheinbar wollte der Auserwählte zu seinem Herrchen. Zelos sah sich weiter um, sah nach oben und überlegte rasch. Sollte er nun die Ranken hinaufklettern, um zu Lloyd’s Zimmer zu kommen? An sich eine gute Idee, denn er weigerte sich strikt, einfach ins Haus zu gehen. Auf Ärger hatte er nämlich keine Lust. So prüfte er die Ranken, welche an der Hauswand wuchsen, ob sie sein Gewicht halten würden. Als Zelos sich sicher war, hievte er sich hoch, murrte etwas Unverständliches in sich hinein, da er sonst so etwas überhaupt nicht tat. Egal, anders konnte er nicht zu Lloyd’s Zimmer gelangen. Oben beim Balkon angekommen, atmete er schwerfällig durch. Gott, das würde er auch nicht jeden Tag machen, aber nun war er endlich hier oben. Ob Lloyd die Tür abgeschlossen hatte? Nein, sicherlich nicht, denn der Braunhaarige rechnete sicherlich nicht damit, dass jemand nachts in sein Zimmer wollte, noch dazu über den Balkon. Grinsens legte er seine Hand auf die Klinke und drückte sie herunter. Nicht abgeschlossen, ganz so, wie er es sich gedacht hatte. Schnell schlüpfte er ins Zimmer, schloss die Türe hinter sich und sah sich kurz in diesem kleinen Zimmer um. Nett, zwar etwas klein, aber nett. Ein kleiner Schreibtisch stand neben dem Bett, einige Bilder zierten die holzartigen Wände. Zwar besaß der Braunhaarige nicht viel, doch fand Zelos, das dieses Zimmer etwas Heimisches an sich hatte. Langsam trugen ihn seine Füße zum Bett, in welches Lloyd lag. Die Decke hatte er scheinbar im Schlaf herunter gestrampelt, denn Zelos hatte einen wunderbaren Blick auf Lloyd’s Körper. Der Braunhaarige schlief meistens immer mit seinem schwarzen Hemd, was Zelos nicht nachvollziehen konnte. Er hasste es, ein Hemd im Bett zu tragen, aber letzten Endes war es nun auch egal. Deswegen war er sicherlich nicht hierher gekommen. „Zelos… Pass auf, da…“ begann der Braunhaarige zu murmeln. Zelos trat etwas näher zum Bett, setzte sich auf dem Bettrand, um besser zuzuhören. Jedoch huschte ihm ein kleines Grinsen auf die Lippen, als er seinen Namen hörte. Träumte Lloyd vielleicht öfter von ihm? Was hieß denn hier, er solle aufpassen? Träumte der Kleine etwa von einem Kampf? „Zelos, hör doch endlich auf mit den Mist“ murrte Lloyd, drehte sich auf die Seite und schmatzte. Nun konnte Zelos in das entspannte Gesicht sehen, gab ihm der scheinende Mond etwas Licht, um alles genau zu betrachten. „Ich mach doch noch gar nichts“. Das ‚noch’ betonte Zelos extra, erhob seine rechte Hand und ließ diese über die Seite des Braunhaarigen gleiten. Ein kleines Kichern kam ihm entgegen und somit animierte es Zelos dazu, sein Handeln fortzuführen. Ja, Lloyd war an einigen Stellen kitzelig und das nutzte der Auserwählte oftmals gern aus. Nicht nur, das sich sein Kumpel dann total darüber aufregte, nein, Zelos empfand dabei Spaß, wenn Lloyd ihn immer wieder wütende Blicke zu warf. Es dauerte auch nicht lange, bis der Braunhaarige blinzelte, die störende Hand von seiner Hüfte schob und einmal laut gähnte. Wer ärgerte ihn denn nun beim Schlafen? „Na Schlafmütze? Bist du endlich wach?“ wollte eine belustigte Stimme wissen, welche Lloyd nicht sofort zuordnen konnte. Erst rieb er sich über die Augen, setzte sich dann langsam auf und sah dann in die Richtung, aus der er die Stimme wahrgenommen hatte. Seine Augen wurden groß, als er Zelos im Mondschein erblickte. Was machte der Auserwählte hier? Und noch dazu mitten in der Nacht? „Zelos… Weißt du eigentlich, wie Spät es ist? Was machst du denn um diese Uhrzeit hier?“. Zwar wusste Lloyd nicht genau, wie Spät es eigentlich war, aber sicherlich weit nach Mitternacht. Zudem fragte sich der Braunhaarige, wie Zelos hier reingekommen war, denn er glaubte nicht, das der Rothaarige einfach so in ein Haus eindrang, auf die Gefahr hin, entdeckt zu werden. „Immer langsam, Amigo. Werde doch erstmal richtig wach, dann erkläre ich dir mein Anliegen“ grinste der Auserwählte, schob Lloyd’s Beine etwas beiseite und setzte sich ganz aufs Bett, zog sich vorher noch seine Schuhe aus, um nicht das Bett dreckig zu machen. Lloyd sah verwundert zum Rothaarigen, welcher sich einfach auf sein Bett ausbreitete, sich nun gegen die Wand lehnte und wartete. Nun, er war jetzt hellwach, aber er verstand einfach nicht, wieso Zelos zu ihm gekommen war. Hatte dieser vielleicht etwas bemerkt? Nein, Lloyd war sich sicher, dass der Rothaarige nicht wusste, was in Lloyd vorging. Jedenfalls hoffte es der Braunhaarige, denn die Art, wie Zelos noch immer mit ihm umging, sagte doch eigentlich, dass dieser nichts wusste. Auch Lloyd lehnte sich an die Wand, sah fragend zum Auserwählten, welcher seinen Blick erwiderte. „Lloyd, du bist heute Nachmittag so schnell abgehauen und hast irgendwie verletzt gewirkt. Habe ich vielleicht etwas Falsches gesagt? Ich bin eigentlich nicht der Typ, der sich um die Gefühle anderer Gedanken macht, aber bei uns ist es etwas anderes. Du bist mein Amigo und deswegen mache ich mir schon etwas Sorgen“. Nun, Zelos fand, das er seinen Grund nun richtig geschildert hatte, denn anders war es ja auch nicht. Er machte sich schon ein wenig Sorgen um Lloyd, war dieser wirklich so überhastet abgehauen. Und dann noch mit trauriger Miene. Allein dieser Gedanke ertrug Zelos nicht. Der Braunhaarige senkte seinen Kopf, schien Zelos zwar nicht zu wissen, was er nun wegen diesen durchmachte, aber er hatte scheinbar bemerkt, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Nun, was sollte Lloyd dazu sagen? An sich wollte er sich dazu nicht äußern, denn der Auserwählte würde ihn nie verstehen. Jedenfalls schätzte Lloyd seinen Freund so ein. „Es ist nichts“ murmelte er leise, klang es nicht halb so standfest, wie Lloyd es gerne gehabt hätte. Und auch Zelos schien dies nicht glauben zu wollen, beugte sich etwas vor und suchte den Blickkontakt. „Deine Augen sagen mir etwas anderes, Kleiner. Wir können doch über alles reden, oder nicht?“. Diesmal schüttelte Lloyd seinen Kopf, schaffte es endlich, einmal ehrlich zu sein. Nein, er konnte gerade mit Zelos nicht darüber reden, egal, wie sehr er sich seine Sorgen doch von der Seele reden wollte. Der Rothaarige war nicht dumm, würde dann bemerken, was Lloyd hatte und was danach kam, wollte der Braunhaarige lieber nicht wissen. Dabei hatte er sich doch vorgenommen, seinen Freund aus dem Weg zu gehen, bis er mit seinen Gefühlen umgehen konnte. Toll, nun saß seine Liebe neben ihm, schien sich Sorgen zu machen, aber Lloyd konnte mit der Wahrheit nicht rausrücken. Was für ein Unterfangen, musste sich der Kleinere eingestehen. „Du wirkst traurig und einsam, weißt du das eigentlich? Ich weiß zwar nicht, wieso du mit mir nicht darüber reden kannst, aber ich vermute einfach mal stark, dass es sich um deine Liebe handelt? Weiß derjenige denn, das du ihn liebst?“. Wieder brachte es Lloyd nur fertig, seinen Kopf zu schütteln. Gleichzeitig spürte er einen tiefen Stich durchs Herz, tat es einfach nur Weh, zu schweigen. Hoffentlich ging Zelos bald, denn Lloyd war sich nicht sicher, wie lange er seinen Schmerz noch verbergen konnte. Auch Zelos bemerkte nun langsam, wie sehr sich Lloyd doch quälte, sprach dessen Blick einfach Bände. Wieso? Hatte Lloyd denn nicht den Mut, es seiner Liebe zu sagen, oder lag da noch ein anderes Problem vor, von welchen Zelos nichts wusste? Er stützte sich auf seinen Händen ab, sah nun genau in die Augen seines Kumpels, welcher seinen Blicken jedoch auswich. „Lloyd, wenn du reden willst, dann sprich mit mir. Ich lache auch nicht… Ich sehe doch genau, wie sehr dich das gerade quält. Kenne ich die Person? Willst du deswegen nicht mit mir darüber sprechen? Hast du Angst, ich gehe zu dem und sage, was Sache ist?“. Lloyd sah auf, wusste nicht genau, was er dazu sagen sollte, ehe ihn die ersten Tränen an den Wangen hinab liefen. All die Unterdrückung seines Schmerzes, alles umsonst. Er konnte seine Beherrschung nicht länger aufrecht erhalten. Der Auserwählte sah entgeistert in die braunen Augen seines Kumpels, welcher scheinbar aufgegeben hatte, seinen Schmerz zu unterdrücken. Nun saß er da, weinte vor ihm und Zelos hatte das Gefühl, den Bogen überspannt zu haben. Das hatte er nicht gewollt und dafür war er auch nicht hergekommen. Zögerlich legte er seinen Arm um Lloyd, wollte er ihn nicht so sehen. Zwar hatte er ihn schon oft weinen sehen, dies oftmals wegen Colette, aber nicht so. Nun wirkte Lloyd wirklich angreifbar. „Tut mir Leid, Kleiner. Das habe ich nicht gewollt. Ich bin doch nur hierher gekommen, weil ich selbst nicht schlafen kann. Irgendwie fühle ich mich schuldig, verstehst du? Irgendetwas ist mit dir. Lass mich dir doch helfen“. Nur leise sprach Zelos diese Worte aus, spürte im nächsten Moment Lloyd’s Kopf auf seiner Schulter, eine Hand an seiner Brust, welche sich in sein Gewand krallte. Nein, so hatte er Lloyd wirklich noch nie gesehen. Der Braunhaarige behielt seine Augen geschlossen, versuchte sich wieder zur Ruhe zu zwingen. Er bemerkte nicht wirklich, wo er sich anlehnte, spürte nur die beruhigende Hand, welche über seinen Rücken strich. „Ich glaube…“ begann Lloyd, doch ging der Rest seines Satzes in ein Schluchzen unter. Gott, er wollte sich gar nicht ausmalen, wie er nun da stand. Morgen würde Zelos sicherlich sagen, wie dämlich er Lloyd doch fand. „Beruhige dich erstmal, Lloyd“ murmelte Zelos, ließ seine rechte Hand immer wieder über Lloyd’s Rücken gleiten, denn dadurch schien sich dieser endlich etwas zu entspannen. Es war so neu für den Auserwählten, denn er half nicht oft bei solchen Problemen. Jedoch wollte er für seinen Freund da sein, wie dieser es heute Nachmittag bei ihm gewesen war. Genau, so gingen doch Freunde miteinander um. „Ich glaube, dass meine Liebe aussichtslos ist“. Der Rothaarige sah verwundert zu Lloyd hinab, sprach dieser sehr leise, da er wohl nicht mehr die Kraft verspürte, lauter zu sprechen. Zelos schüttelte schnell seinen Kopf, konnte Lloyd das doch vorher nicht wissen. „Woher willst du das wissen? Du hast es ihm doch noch gar nicht gesagt“. Entweder hatte Zelos nicht richtig zugehört, oder er verstand heute wirklich nichts. Gerade noch hatte Lloyd doch gemeint, er habe es seiner Liebe noch nicht gesagt. „Er steht nur auf Frauen, nicht auf Kerle… Ich kenne seine Meinung dazu“. Lloyd löste sich von Zelos, lehnte sich wieder an die Wand und sah ausdruckslos im Zimmer umher. Ja, jetzt konnte er irgendwie reden, nur hoffentlich stieg Zelos nicht dahinter, das er gerade ihn damit meinte. „Du hast ihn also gefragt? Und er hat zu dir gesagt, dass er davon nichts halten würde? Okay, jetzt verstehe ich deine Situation…“. Zelos überlegte kurz, ob man da nicht doch etwas machen könnte, aber so wirklich wollte ihm nichts einfallen. „Sag es ihm trotzdem. Ich meine, dann bist du diese Worte los und kannst irgendwann darüber hinweg kommen“. Genau, Zelos fand, das dies die einzige Möglichkeit wäre, um Lloyd zu helfen. Anders würde er an diesen Gefühlen vielleicht verrecken. „Ich will die Freundschaft nicht aufs Spiel setzen“ entgegnete Lloyd nach einer Weile schlicht. Zelos sah wieder zum Braunhaarigen, schien dieser sich nun vollends beruhigt zu haben. So zog er seinen Arm zurück, welcher noch immer auf Lloyd’s Schulter ruhte. „Lloyd, ich bin dir zwar keine große Hilfe dabei, da ich mit der Liebe abgeschlossen habe, aber du solltest es ihm sagen. Ein bisschen Risiko ist immer dabei, sonst wäre einiges einfacher, verstehst du? Wenn du schweigst, dann machen diese Gefühle deine Seele irgendwann kaputt und das willst du nicht, glaub mir“. Lloyd sah ebenfalls zu Zelos rüber, überlegte eine Weile, bis er irgendwann dazu nickte. Ja, sein Freund hatte Recht, aber dies würde er in nächster Zeit noch nicht schaffen. Zu einem Geständnis bedarf es sehr viel Mut, welchen Lloyd noch lange nicht hatte. „Gut so, mein Amigo“ grinste Zelos, war er nun froh, seinen Freund vielleicht ein wenig geholfen zu haben. So rutschte er zum Bettrand hin, wollte gerade seine Schuhe anziehen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Verwundert sah er über seine Schulter, in die immer noch traurigen Augen des Braunhaarigen. „Möchtest du nicht hier bleiben? Es ist schon Spät und außerdem…“. „Außerdem fühlst du dich einsam?“. Zelos lächelte sanft, als er Lloyd’s verwunderten Blick auffing. Nun, Zelos selbst fühlte sich doch auch oftmals einsam, aber er würde niemals fragen, ob jemand bei ihm bleiben würde. Lloyd hatte aber scheinbar diesen Mut und somit nickte Zelos zaghaft, entledigte sich seines Gewandes, ließ sein Hemd auf den Boden fallen und streifte sich seine Handschuhe ab. Dann rutschte er auf das Bett zurück, sah Lloyd an, welcher sich wieder hingelegt hatte. „Dein Bett ist ziemlich klein“ stellte Zelos trocken fest, maß mit den Augen ab, wie viel Platz er in Anspruch nehmen konnte. Ein Seufzen ließ ihn zu Lloyd sehen, welcher die Bettdecke anhob. „Tut mir Leid, ich bin leider nicht so reich, wie du, sonst hätte ich auch ein größeres Bett“. Zelos verengte seine Augen, legte sich wortlos hin, da er diese Anspielungen hasste. Er hatte nie darum gebeten, ein Vermögen zu haben, auch wenn es sich dadurch einfacher leben ließ. Im Endeffekt zog es doch eh nur wieder Mädchen an, die auf sein Geld scharf waren. Lloyd sah in das wütende Gesicht seines Freundes, wusste auch genau, weswegen dieser so wütend war. „Entschuldige…“ murmelte er leise, rückte ein wenig näher in Zelos’s Richtung, da Lloyd schon sehr nahe am Rand lag. Kurz berührten sich ihre Beine, ehe dem Braunhaarigen eine unangenehme Röte ins Gesicht stieg. Gott, er hatte noch nie mit Zelos in einem Bett geschlafen. Im selben Zimmer, ja, aber noch nie in einem Bett. Ob das gut ging? Zelos’s Gesichtszüge entspannten sich wieder, ehe er nun seine Augen schloss. Diese hauchzarte Berührung machte ihm nichts aus, denn er wusste genau, dass es keine Absicht gewesen war. Jedoch störte ihn ein anderes Detail, welches sich nicht überhören ließ. Vielleicht irrte er sich auch nur, aber das konnte auch nicht sein, denn er spürte nahe an seiner Seite ein starkes Klopfen. „Lloyd? Wieso schlägt dein Herz so schnell? Ich kann es sogar hören, so laut, wie es schlägt“. Dem Rothaarigen kam es nicht Geheuer vor, aber er wartete geduldig, bis sein Kumpel seine Erklärung abgab. Lloyd sog scharf die Luft ein, versteckte sein Gesicht ins Kissen, denn er spürte ja selbst, wie schnell und vor allem, unregelmäßig sein Herz doch schlug. Zelos hörte es, konnte es vielleicht sogar spüren. Gott, was sollte er nun sagen? „Ich weiß auch nicht“ murmelte er leise, hoffte, das Zelos nicht weiter fragen würde. Der Rothaarige drehte sich auf die Seite, sah in die braunen Augen seines Freundes, welcher unsicher auf Zelos’s Brust starrte. Kurz schluckte er, denn Zelos sah ihn so forschend an. Nein, er durfte noch nicht hinter Lloyd’s Geheimnis kommen. „Zwar kann ich dir das auch nicht glauben, aber was soll’s. Rück näher, sonst fällst du noch runter“. Bestimmend zog er den Braunhaarigen näher, ließ seinen Arm einfach auf dessen Taille liegen, da er nun schlafen wollte. Ob es Lloyd vielleicht unangenehm erscheinen könnte, war ihm in diesem Moment egal. Jedoch wichen seine Vermutungen, als er Lloyd’s Kopf dicht an seiner Brust spürte, dieser auch zögerlich seinen freien Arm um Zelos legte. Dies zauberte dem Auserwählten ein kleines Grinsen auf die Lippen. So hatte er auch noch nie geschlafen, denn seine Mädchen durften ihn im Schlaf nicht belagern. Jedoch war dies hier eine ganz andere Sache, denn Lloyd schien Wärme zu brauchen. Nicht die körperliche Wärme, sondern einfache Geborgenheit, die Zelos ihm geben konnte. Und dafür bekam der Auserwählte ebenfalls etwas Geborgenheit, brauchte auch er mal einen Platz, wo er sich wohlfühlen konnte. Hier bei Lloyd fühlte er sich wohl. „Gute Nacht, Amigo“ hauchte er leise, ließ seine Hand ein wenig höher gleiten und kraulte Lloyd ein wenig über den Rücken. Eine Gänsehaut bildete sich auf den Armen des Braunhaarigen, hatte er mit solchen wohltuenden Berührungen nicht gerechnet. Wieso tat Zelos das alles? Er musste ihn doch nicht in die Arme schließen, oder ihn gar verwöhnen. „Gute Nacht, Zelos“ murmelte er leise, schaffte er es nicht mal mehr, sich über diesen blöden Kosenamen aufzuregen. Nein, Lloyd fand inzwischen, dass dieser Name, welcher nur Zelos aussprach, etwas Besonderes war. Niemand würde ihn je ‚Amigo’ nennen dürfen, außer Zelos. Der Rothaarige bemerkte nun langsam diese Gänsehaut, musste jedoch nur darüber Lächeln, als sich Lloyd noch enger an ihn schmiegte, ihm diese Berührungen scheinbar gefielen. „Derjenige, dem dein Herz gehört, sollte dich nicht abweisen. Das hast du echt nicht verdient, Kleiner“ dachte er sich im Stillen, meinte er das auch wirklich ehrlich. Ja, sein kleiner Freund war eine gute Partie, fand Zelos zumindest, aber jeder sah dies sicherlich anders. Egal, der Rothaarige beschloss in diesem Moment, für Lloyd da zu sein, wenn man ihn abwies. Genau, er würde ihn trösten, egal wie. Lloyd war schon längst eingeschlafen, hatte ein verliebtes Lächeln auf den Lippen, denn er fühlte sich in Zelos’s Armen wirklich wohl. Hoffentlich blieb sein Freund noch eine ganze Weile, denn er wollte mehr von dieser Nähe spüren. Einfach nur diese Nähe, okay, vielleicht ein bisschen mehr, aber vorerst würde ihm das hier reichen. Glücklich und zufrieden träumte er vor sich hin, während Zelos’s auch langsam ins Traumland abdriftete, ebenfalls ein kleines Lächeln auf den Lippen trug, da auch ihm diese Nähe gefiel. Daran konnte er sich doch glatt gewöhnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)