Folge deinem Traum von Bluttraene ================================================================================ Kapitel 7: Freitag ------------------ Am nächsten Morgen wachte Justin auf und sah zur Seite: Dort lag Brian friedlich schlafend. Wann er wohl diesmal nach Hause gekommen war? Um halb eins war das Bett noch leer gewesen. Vorsichtig streckte sich Justin um Brian nicht zu wecken. Er drehte sich zur Seite und wollte aufstehen, da fiel ihm etwas auf. Irgendetwas störte ihn, aber er wusste nicht, was es war. Verwirrt lief er ins Bad und ging unter die Dusche. Als das warme Wasser über seinen Körper lief, fiel eis ihm plötzlich ein: Der Traum war heute Nacht nicht da gewesen. Oder hatte er es bloß vergessen? Aber wenn der Traum weg war, was hatte das zu bedeuten? Zweifelte er an seiner Liebe zu Brian? War es nicht mehr sein größter Wunsch Brian zu heiraten? Er war sich einfach nicht mehr sicher. Brian war in den letzten Tagen so zärtlich gewesen, aber kein bisschen romantisch und dann die letzten Tage, da hatte er ihn gar nicht mehr beachtet. Brian war irgendwie gar nicht mehr wie Brian. Brian hielt nichts von einfach nur kuscheln, er wollte Sex, aber das wollte er in letzter Zeit nicht von Justin. Wenn er ins Babylon ging, suchte er sich bestimmt ein Opfer und das obwohl Justin zuhause saß und auf ihn wartete. Interessierte sich Brian überhaupt noch für ihn? Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter und einen Körper an seinem. Justin erschrak. Brian: „Meine Güte, was bist du denn so schreckhaft? Ich wollte doch nur mal schauen, wies dir geht, wenn du schon ohne mich zu wecken aus dem Bett aufstehst. Ich muss doch auf dich aufpassen.“ Justin hielt noch immer den Atem an. Würde jetzt doch etwas passieren? Brian war zu ihm unter die Dusche gekommen. Wollte er ihn doch noch? War sein Zweifel gerade umsonst gewesen? Vorsichtig drehte sich Justin zu Brian um. Er versuchte ihm in die Augen zu sehen, aber Brian griff hinter Justin und holte etwas aus dem Regal in der Dusch. Er drückte Justin ein Duschgel in die Hand: „Jetzt wasch dich erstmal. Zu lange unter der Dusche stehen, ist für dich nicht gut und dann zieh dir was an und legt dich noch mal etwas hin. Ich mach mich für die Arbeit fertig. Frühstück kommt gleich.“ Justin: „Warum duschen wir nicht zusammen?“ Brian: „Ich hab keine Zeit. Außerdem hab ich heute Nacht schon geduscht, als ich kurz nach zwölf aus dem Babylon nach Hause kam.“ DA!!! Schon wieder eine Lüge! Um halb eins war er noch nicht zuhause gewesen. Justin: „Aber du bist doch eh schon nass!“ Brian: „Ich ab jetzt wirklich keine Zeit, Justin und du solltest dich jetzt ausruhen.“ Justin: „Was hat das jetzt mit dem Duschen zu tun? Nur, weil du mit mir duschst, wird ich mich garantiert nicht anstrengen!“ Brian: „Justin, es ist jetzt gut, dusch fertig und geh zurück ins Bett. Du sollst dich doch schonen.“ Justin sagte nichts, schluckte seine Enttäuschung und seinen Ärger darüber hinunter und begann sich zu waschen. Brian stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und ging fröhlich pfeifend daran sich zu rasieren. Als Justin dann wieder angezogen im Bett lag, kam Brian schon mit einem Tablett, auf dem 2 Brötchen vom Vortag und etwas Marmelade und ne Tasse fast schon kalter Tee stand. Dazu brachte Brian noch sein Skizzenbuch und das Mobilteil des Telefons mit. Brian: „Iss dein Frühstück, Linds kommt etwas später, sie muss noch was abholen, ist aber zum Mittagessen da. Das Telefon hast du ja, sollte es an der Tür klingeln, dann lass es klingeln. Du bleibst im Bett liegen. Kannst ja was malen.“ Justin: „Brian, ich bin doch nicht schwer krank! Willst du nichts frühstücken?“ Brian: „Du sollst dich schonen! Also bleibst du im Bett! Ich hab keine Zeit zum frühstücken.“ Damit war er endgültig zur Tür hinaus. Im vorbeigehen sah Justin etwas wie ein Schuldgefühl in Brians Gesicht. Justin war richtig wütend. Warum behandelte Brian ihn so? Und was hatte der Blick zu bedeuten? Hatte Brian Schuldgefühle? Gab er sich die Schuld daran, dass Justin zusammengebrochen war? Oder war es etwas anderes? Aber wenn er doch Schuldgefühle wegen dem Zusammenbruch hatte, warum war er dann so schroff? Justin starrte auf sein Frühstück. Der kalte Tee war echt eklig, die Brötchen steinhart und die Marmeladensorte hatte er noch nie gemocht und Brian wusste das. Aber woher sollte er jetzt was Gescheites bekommen? Lindsay wollte heute noch mal etwas einkaufen gehen, weil wirklich fast nichts mehr da war. Justin stand auf und sah in den Kühlschrank. Ein bisschen Leberwurst war noch da, aber das konnte er jetzt nicht essen. Saft war auch noch da, wenigstens etwas zum Trinken. Im Vorratsschrank waren noch Nudeln, Reis und Tee… Das würde nicht weit reichen und jetzt brauchte er erstmal ein Frühstück. Was also tun? Er ging zurück zum Bett und sein Blick fiel auf das Telefon. Er könnte jemanden anrufen, aber wen? Michael, Emmett, Ted, Mel und Ben waren bei der Arbeit, Lindsay unterwegs. Debbie würde er nie anrufen. Für sie wäre es ein Weltuntergang, dass Brian ihn allein gelassen hat. Sie war da immer wie eine Henne mit ihrem Kücken. Aber warum sollte er nicht sie anrufen? Früher hatte sie ihm doch auch immer geholfen, wenn er krank war. Ob sie Zeit hatte? Naja er könnte es ja einfach mal versuchen. Fragen kostet nichts. Also griff Justin zum Telefon und wählte ihre Nummer. Es klingelte ein paar mal und Justin wollte schon wieder auflegen, weil er dachte, dass keiner da wäre, als doch abgehoben wurde. Ein etwas verschlafenes „Taylor“ war zu hören. Justin lachte: „Hi Mum! Hab ich dich geweckt?“ Am anderen Ende war ein Gähnen zu hören: „Nein, bin schon ne halbe Stunde wach, aber ich konnte mich einfach nicht aufraffen aufzustehen. Was gibt’s denn, Schatz?“ Justin zögerte nur kurz: „Sag mal Mum, hättest du vielleicht etwas Zeit für mich?“ Jennifer klang erstaunt, als sie antwortete: „Was ist denn los? Ist was passiert? Geht’s dir nicht gut?“ Justin: „Nein, es ist nichts passiert. Linds ist nur unterwegs und Brian schon auf der Arbeit und ich bin ganz alleine hier. Und da dachte ich mir, ich frag doch, ob du mal kurz vorbei kommen könntest. Und um ehrlich zu sein…“ Er zögerte: „Naja,… Ich hätte gern ein gescheites Frühstück.“ Jennifer lachte: „Ist also die komplette Küche leer?“ Justin lachte ebenfalls. Jennifer: „Was hättest du denn gerne?“ Justin: „Alles was nichts mit 2 alten Brötchen von gestern, kaltem Tee und ekliger Marmelade zutun hat. Ach ja… Leberwurst hätte ich auch noch.“ Jennifer kicherte: „ Ich glaub, du brauchst wirklich ein reichhaltiges Frühstück. Ich hab heute sogar den ganzen Tag für dich Zeit, wenn du magst. Ich hab frei und Molly ist bei deinem Vater. Ich bin gleich bei dir.“ Justin: „Danke, aber geh nicht zu Debbie um Frühstück zu holen. Sie flippt immer gleich aus.“ Jen: „ Mach ich! Ich bin in einer viertel Stunde bei dir.“ Justin verabschiedete sich und legte auf. Dann ging er zum Kühlschrank und schenkte sich ein Glas Saft ein. Er lief ein paar Runden durchs Loft um etwas zu tun zu haben. Endlich klingelte es an der Tür und Justin ließ Jen rein. Sie hatte mit dem Frühstück nicht untertrieben. Sie hatte drei große Bäckertüten dabei. Justin starrte sie an: „Also so verhungert bin ich nun auch wieder nicht.“ Jen: „Ach, ich wusste jetzt nicht, auf was du am meisten Lust hast, deswegen hab ich hier ein paar süße Sachen, hier einige Croissants und Laugenstangen und hier belegte Brötchen und Stangen. Und dann hab ich hier noch ein Glas Nutella, weil du doch Nutellahörnchen immer so gern gegessen hast.“ Justin: „Da was ich acht“ Jen: „Dafür kann man nie zu alt werden! So und jetzt lass es uns gemütlich machen.“ Sie schulterte noch einen schweren Rucksack ab. Justin schaute darauf: „Was hast du denn da noch drin?“ Jen: „Sag ich dir später, jetzt gibt’s erstmal Frühstück.“ Sie setzten sich zusammen an den Tisch und Justin machte sich über die Tüten her und suchte sich ein Schinkenbrötchen aus. Kurz darauf ging die Wohnungstür auf und Linds kam mit Gus herein. Justin wunderte sich: „Warum seid ihr denn jetzt schon da?“ Linds: „Ich bin grad einkaufen gewesen und muss jetzt noch ins Rathaus ein paar Dinge klären, aber Gus würde das nur langweilig, deswegen wollte ich dich fragen, ob ich ihn vielleicht hier lassen könnte…“ Jen mischte sich ein: „Ich bin ja auch noch hier, sollte was sein. Und wenn du länger brauchst, kann ich auch kochen, das ist kein Problem.“ Linds war erleichtert. Sie blickte auf den Frühstückstisch und prompt knurrte ihr Magen. Jen und Justin lachten. Justin: „Setz dich doch zu uns zum Frühstück.“ Linds: „Ne, tut mir leid, ich hab keine Zeit, ich muss gleich wieder los, aber Gus wird sich über ein Frühstück sehr freuen.“ Justin: „Dann nimm dir wenigstens was mit, wir haben genug hier und du hast ja gesehen, wozu aufgeschobener Hunger führen kann.“ Dankbar nahm Linds einbelegtes Brötchen, verabschiedete sich von Gus und ging dann. Gus zog sich schnell am Tisch hoch und verlangte laut nach einem Schokoladenhörnchen. Jen sah Justin triumphierend an: „Na siehst du? Hier ist jemand, der meine Schokohörnchen zu schätzen weiß!“ Sie machte Gus das gewünschte Hörnchen und er biss fröhlich hinein. Nach dem Frühstück machten sie es sich zu dritt im Bett bequem und Jen lüftete jetzt das Geheimnis ihres Rucksacks. Darin waren alte Fotoalben aus der Zeit als Justin noch klein war. Gus fand die Babybilder alle toll und fragte ob er auch einmal so aussah. Irgendwann fiel Jen dann ein, dass Lind noch nicht da war und sie mal anfangen sollte zu kochen. Also stand sie auf und durchforstete Lindsays Einkäufe nach Anhaltspunkten, was diese heute kochen wollte. Sie fand unter anderem Nudeln und Hackfleisch. Linds hatte nicht gesagt, dass sie das Hackfleisch einfrieren sollten, deswegen sollten sie das wohl benutzen. Also machte Jen draus mit Hilfe von einigen Gewürzen und den Nudeln einen Nudelauflauf. Währenddessen sahen die beiden Jungs fern. Kurz bevor das Essen fertig war, kam Linds dazu. Sie freute sich, dass das Essen schon fast fertig war. Als Brian am Abend wieder nach Hause kam, traf er Mel im Treppenhaus. Die beiden betraten gleichzeitig die Wohnung und waren sehr erstaunt, als ihnen mehrstimmiges Lachen entgegenschalte. Sie sahen Linds, Jen, Justin und Gus auf dem Bett liegend und in irgendwelchen Alben blätternd. Die vier ließen sich von ihrem Eintreten nicht stören. Nur Linds sah kurz auf und meinte: „Nudelauflauf steht auf der Anrichte, daneben sind noch zwei Tüten, eine mit süßem Gebäck und in der anderen sind noch 2 Hörnchen und ne Laugenstange. Sucht euch aus, was ihr wollte. Wir haben schon zu Abend gegessen.“ Mel und Brian standen noch kurz staunend da, machten sich aber dann über das Essen her. Die drei Frauen und Gus blieben noch etwas. Brian schien die ganze Zeit etwas zu Justin sagen zu wollen, aber er schien es nicht vor den Frauen preisgeben zu wollen. Also verabschiedeten sie sich schließlich doch. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, sah Justin Brian erwartungsvoll an, aber der drehte sich nur weg, zog sich um und verließ mit einem „Bin im Babylon, komme wie immer um eins wieder!“ das Loft. Justin war verwirrt. War das alles? War es das, was er ihm sagen wollte? Seit wann ist er um eins denn wieder da? Das ist doch alles Schwachsinn… Wieso tat Brian das? Er schien ja etwas auf dem Herzen zu haben, aber warum sagte er nichts? Justin verstand gar nichts mehr. Sollte er wieder um ein Uhr warten ob Brian kam? Oder sollte er das einfach so hinnehmen? Nein, das würde er nicht! Und er wusste auch schon was zu tun war. Er würde die Sache dort angehen, wo seine Ursache war. Wenn Brian nicht zu ihm kommen wollte, dann musste er zu Brian gehen. Also würde er heute auch ins Babylon gehen. Er war schon viel zu lange im Bett gelegen. Jetzt musste er auch etwas tun. Er stand auf und lief zum Schrank. Er suchte sich ein schwarzes Shirt und eine einfache blaue Jeans aus. Dann verließ er das Loft. Es war ein hastiger Aufbruch, er wollte es sich im letzten Moment nicht anders überlegen. Dabei vergaß er einiges… Er lief erst ein ganzes Stück und erwischte dann ein Taxi, das ihn zum Babylon brachte. Dort musste er noch eine viertel Stunde warten, bis er rein kam. Mit Brian ging das immer schneller. Es war schon kurz vor 11 als Justin die Bar erreichte. Dort sah er Michael, Ted und Emmett, aber nicht Brian. Um nicht gesehen zu werden mischte er sich gleich wieder in die Menge der Tänzer. Da ihm die tanzenden Körper die Sicht versperrten, ging er zur Treppe zur Galerie. Dort wurde er von einem jungen Kerl aufgehalten, der unbedingt mit Justin tanzen wollte und sich erst nicht abschütteln ließ. Endlich schaffte es Justin auf die Galerie. Er blickte sich um, aber auch von hier konnte er Brian nicht entdecken. Er war weder an der Bar, noch auf der Tanzfläche, noch irgendwo auf der Galerie. Um kurz vor 12 betrat Justin schließlich den Darkroom. Am Eingang traf er gleich auf 2 Männer, die etwas beobachtete und sich unterhielten: „… seit Dienstag jede Nacht. Und wir haben keine Chance…“ „Ja, und immer das selbe Schauspiel! Können die beiden nicht mal zuhause im Bett ficken?“ „Vielleicht gibt es ihnen den Kick sich jeden Abend hier zur Schau zu stellen.“ Justin folgte ihren Blicken und erstarrte. Sie beobachteten Brian. Brian mit einem anderen Mann! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)