Folge deinem Traum von Bluttraene ================================================================================ Kapitel 3: Montag ----------------- Er befindet sich in einer Kirche. In den Bänken sitzen feierlich gekleidete Menschen. Justin sieht an sich hinunter. Er trägt einen weißen Anzug. In seiner Hand hat er einen Strauß roter Rosen. Er geht den Gang der Kirche entlang nach vorne. Da entdeckt er bekannte Gesichter: Debbie und Jennifer nebeneinander, beide mit Tränen in den Augen. Neben Debbie – Vic und dann Ben, Emmett und Ted. Auf der anderen Seite von Jen sitzt Joan. Hinter ihnen sitzt Craig mit Molly. Und daneben Brians Schwester mit ihrer Familie. Auf der anderen Seite Lindsay und Mel mit Gus, der ihm freudig lachend die Arme entgegenstreckt. Am Ende der ersten Bank stehen, rechts und links, Daphne und Michael. Und in ihrer Mitte, vor dem Altar … Brian. Im Schwarzen Anzug. Brian begrüßt ihn mit einem Kuss. Sie drehen sich zum Pfarrer um und der Gottesdienst beginnt. Endlich stehen die beiden zum Eheversprechen auf. Der Pfarrer wendet sich als erstes zu Justin: „Mister Justin Taylor wollen Sie den hier anwesenden Brian Kinney zu Ihrem rechtmäßigen Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis der Tod euch scheidet? So antworten sie mit ‚Ja, so wahr mir Gott helfe!’“ Justin lächelt: „Ja, so wahr mir Gott helfe!“ Nun wendet sich der Pfarrer an Brian: „Mister Brian Kinney, wollen Sie den hier anwesenden Justin Taylor zu ihrem rechtmäßigen Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet? So antworten auch sie mit ‚Ja, so wahr mir Gott helfe!’“ Justins Blick liegt zufrieden auf Brian. Jetzt wird er es sagen. Brian öffnet den Mund: „Guten Morgen, Süßer“ Justin blinzelte. Schon wieder war er genau an dieser Stelle unterbrochen worden. Er öffnete die Augen ganz und sah in Brians lächelndes Gesicht. „Ich wollte dich eigentlich gar nicht wecken, aber du lagst auf meinem Arm und so hab ich mir gedacht, dass es besser ist, wenn ich dich so wecke anstatt dich von meinem Arm zu schmeißen.“ Justin knurrte nur und drehte sich von Brians Arm. Er nickte wieder ein und versuchte seinen Traum wieder einzufangen, aber er war ohne Zweifel weg. Mist! Er konzentrierte sich wieder auf seine Umwelt. Er hörte die Dusche laufen. Brian hätte ja was sagen können, dann hätten sie zusammen duschen können. Das Wasser ging aus und Brian kam splitternackt zurück zu Justin. Dieser beobachtete ihn. Als Brian das merkte, legte er sich so feucht wie er noch war zurück ins Bett und kuschelte sich an Justin. Dieser fing an zu motzen: „Ih, du bist noch nass.“ „Na und? Bei dir ist es aber so schön warm.“ „Ach menno!“ Da klingelte es an der Tür. Brian sprang wieder auf und rannte zur Gegensprechanlage. „Ja?“ „Brian wie sind’s!“, Linds Stimme klang klar bis zu Justins Ohr. „Komm rauf“ Brian drückte auf den Summer. Eine Minute später zog jemand von außen die Schiebtür auf. Herein trat Linds mit einem schlafenden Gus auf dem Arm. Brian, der sich noch schnell ein Handtuch um die Hüfte geschwungen hatte, begrüßte sie und gab seinem Sohn einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Leg ihn doch zu Justin aufs Bett, da kann er schlafen. Wolltest du nicht erst in einer Stunde kommen?“ „Ja, wollte ich“, antwortete Linds während sie zu Justin ging. „Hallo Süßer! Aber ich wollte noch schauen, was du alles da hast, weil ich noch nicht weiß, was ich heute kochen soll. Und wie ich dich kenne hast du auch nichts da.“ „Da wirst du wohl Recht haben.“ Justin nahm Linds Gus vorsichtig ab und legte ihn neben sich. Der Kleine kuschelte sich sofort an Justins warmen Körper. Justin lächelte. Linds wandte sich wieder an Brian: „Gut, dann zieh ich jetzt noch schnell los und kaufe was ein.“ Brian nickte, langte auf seinen Schreibtisch und kramte seinen Geldbeutel heraus. Dann hielt er Linds einen Hundert-Euro-Schein hin. „Das braucht es doch nicht!“ „Du kaufst etwas für meinen Haushalt ein, deswegen kaufst du es auch von meinem Geld.“ „Na gut, wenn du meinst. Ich lass Gus hier und beeile mich.“ Linds ging und Gus kuschelte sich zu Justin ins Bett. Brian zog sich an und verabschiedete sich dann auch mit einem Küsschen für jeden der Beiden. Nachdem er weg war, kuschelte sich Gus noch enger an Justin und auch dieser schlief ein. Er wachte erst wieder durch ein Scheppern auf. Gus lag immer noch in seinem Arm und schlief. Justin blickte auf und sah Linds wie sie sich bemühte leise den Tisch zu decken, was ihr aber nicht sonderlich gut gelang. Sie schaute lächelnd in Richtung Bett, da bemerkte sie, dass Justin schon wach war. „Oh, hab ich dich geweckt?“ „Ja, aber das ist nicht so schlimm.“ Justin grinste Linds an. „Willst du dein Frühstück im Bett oder willst du lieber aufstehen?“ „Endlich mal jemand, der mir die Wahl lässt. Debbie und Brian lassen mich ja nur aufs Klo gehen, sonst hab ich schön liegen zu bleiben. Aber da du mich so lieb fragst… Ich möchte lieber aufstehen.“ „Ok, dann komm schon mal, Frühstück ist gleich fertig.“ „Soll ich ihn wecken?“, Justin deutete auf Gus. Linds nickte während sie Brötchen in einen Korb legte. Justin gab Gus ein Küsschen auf die Nasenspitze. Er gräuselte erst sein Näschen, rieb dann aber doch seine Augen und Justin trug ihn zum Tisch. Dabei wachte der Kleine vollständig auf. Er schaute Justin an und fragte dann: „Mama?“ „Ja, zu der gehen wir ja gerade. Sie hat ein wunderschönes Frühstück gezaubert. Schau mal!“ Linds brachte noch Kaffee und Kakao und dann aßen die drei erstmal. Es war ein lustiger Tag. Linds arbeitete hier ein bisschen und räumte dort was weg, Justin lag mit Gus im Bett und sie spielten lustige Spiele, kuschelten oder schauten das Kinderprogramm im Fernsehen. Ab und zu kam auch Linds dazu und sie machten gemeinsam was. Zum Mittagessen machte Linds ein paar belegte Brote und sie aßen sie nebeneinander sitzend auf dem Bett. Am Nachmittag schliefen die 2 Jungs etwas und Linds konnte sich im Keller um ihre mitgebrachte Wäsche kümmern. Danach kochte sie das Abendessen, es gab Schnitzel und Kartoffeln, dazu machte Linds einen kunterbunten Salat aus allem möglichen Gemüse. Das Essen war fast fertig als Brian hereinkam, seine Jacke an den Hacken hängte und dann Justin und Gus jeweils einen Kuss gab. Dann ging er zu Linds rüber und schaute ihr über die Schulter: „So was gab’s in dieser Küche ja schon ewig nicht mehr!“, lachte er. „Na, dann wurde es ja mal wieder Zeit.“, konterte Linds. Keine fünf Minuten später klingelte es an der Tür. Brian ging zur Gegensprechanlage und Mel antwortete ihm. Es war eine lustige Tischrunde. Alle hatten was zu erzählen. Selbst Gus, der mit seiner eigenen Kindersprache erzählte was er heute alles mit Justin (Juju) gemacht hatte. Es war ein süßer Anblick, wie er da mit roten Bäckchen saß und ganz vergnügt drauflos plapperte. Nach dem Essen verabschiedeten sich Mel, Linds und Gus von Brian und Justin. Als die beiden wieder allein waren lagen Justin und Brian wieder im Bett. Justin wartete einfach nur ab. Warum tat Brian nichts? Er war die ganze Zeit so überzärtlich, aber außer kuscheln tat sich nichts. Irgendwie war das befremdend. Warum fühlte sich Justin nur so ungewollt. Es war wirklich schon fast so… Brian war so anders als sonst. Brian war nicht er selbst. Wann hatte Brian schon mal einen Tag ohne Sex ausgehalten? Ob er in der Arbeit? Vorsichtig rückte er etwas näher zu Brian, der neben ihm lag, aber er konnte nichts riechen… Keine Spur… Da war kein anderer Mann und Brian hatte auch nicht geduscht, als er heim kam. Was war nur mit Brian los? Sorgte er sich etwa wegen Justins Zusammenbruch? Darüber nickte er ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)