The world ends with you von Miyu-sama ================================================================================ Kapitel 7: Chapter Seven: Einschlag ----------------------------------- Es waren zwei Wochen vergangen, seitdem Medane Schia zum ersten Mal getroffen hatte. Mittlerweile trafen sie sich fast jeden Tag, meistens auf Schias Seite, da sie von dem Tag einfach nicht genug bekommen konnte. Schia hatte ihr einige seiner Bücher geliehen, darunter auch Bücher über Blumen, die sie ausgiebig las und studierte. Mittlerweile konnte sie die meisten Blumen die sie auf Schias Seite antraf benennen und fast jedes Mal wenn sie sich sahen, brachte er ihr neue Blumen mit. Medane war im Moment einfach nur glücklich. Noch nie hatte sie ihr Leben so schön empfunden wie jetzt. Nie hätte sie für möglich gehalten, für einen Menschen so starke Gefühle hegen zu können und jede Minute ohne ihn war beinahe unerträglich. Am liebsten würde sie zum Tag rüber gehen und dort einfach bleiben. Bei Schia, zusammen einfach glücklich. Leise seufzend saß sie vor ihrem Spiegel und kämmte sich die Haare. Wenn man etwas genauer hinsah konnte man in dem leichten Licht erkennen, dass durch die Sonne auf der anderen Seite ihre Haut nicht mehr ganz so blass war. Zum Glück konnte sie das aber wenn sie hier war meistens überschminken und durch die ständige Dunkelheit war es nicht allzu schwer die Bräune zu verbergen. Doch heute überschminkte sie es nicht, denn gleich würde sie wieder zu Schia gehen. Mal wieder zog sie sich das rosa Kleid an, was er ihr geschenkt hatte. Sie trug es so oft es nur möglich war. Leicht lächelnd schmiegte sie sich in ihren schwarzen Umhang, ehe sie leise das Haus verließ und sich auf den Weg machte. Unauffällig schlich er ihr hinterher. Sie konnte ihm nichts vor machen, den anderen vielleicht, aber nicht ihm. Irgendetwas war anders an ihr. Und er würde herausfinden was. So einfach würde er sich nicht abschieben lassen. Er würde dafür sorgen, dass sie sich ihm wieder mehr zuwandte, indem er ihr Geheimnis herausfand. Leise und im großen Abstand folgt er ihr den kleinen Pfad zum Gebirge hinauf. Er hatte sie öfter hier hoch gehen sehen, aber wieso sie immer nach oben ging, das wusste er nicht, zumindest bis jetzt. Er konnte sie leise summen hören, wie unaufmerksam sie doch war, doch umso besser für ihn. An einer großen Plattform blieb sie stehen, sie drehte sich um. Glücklicherweise konnte er sich in der Dunkelheit der Nacht gut verstecken, nicht umsonst war er heute auch ganz in schwarz gehüllt. Ihr Blick war prüfend, doch da kein Vollmond war, war alles um sie herum dunkel und das kleine Licht der Taschenlampe, die sie in der Hand hielt, konnte ihn auch nicht ausfindig machen. Er sah, wie sie sich wieder abwandte und noch weiter hinauf ging. Von hier konnte er nicht sehen, was sie denn noch höher wollte und grade als er ihr folgen wollte, war das Licht der Taschenlampe und somit auch sie plötzlich verschwunden. Langsam trat er aus seinem Versteck heraus und erklimmte vorsichtig und tastend, da er kein Licht bei sich hatte, den Weg nach oben auf die kleine Plattform, wo er sie zuletzt gesehen hatte. Hätte er sich nicht an der Wand entlang getastet, dann hätte er die Felsspalte gar nicht bemerkt, in der Dunkelheit war sie nicht von dem schwarzen Gestein zu unterscheiden. Er lugte in die Spalte hinein und konnte in weiter Ferne schwach etwas Licht sehen. Kurz wartete er noch, doch dann zwang er sich in die Spalte und folgte dem kleinen Licht. Langsam kam er näher und näher und das Licht war nicht wie vermutet das Licht der Taschenlampe gewesen, sondern das Licht des Tages. Bevor er jedoch aus der Spalte trat, hörte er ihre Stimme und noch eine weitere, die eines jungen Mannes. Vorsichtig lugte er hinaus und da konnte er sie sehen. Wut stieg in ihm auf, als sich die Lippen der beiden berührten. Er ballte die Hände zu Fäusten und zog sich ein wenig mehr in die Dunkelheit zurück. Das würde sie ihm büßen. Er würde das schon zu verhindern wissen. Sie würde ihm gehören. Ganz sicher. Medane kehrte nach einem erneut unvergesslichen Tag in die Nacht zurück. Gut gelaunt verließ sie die Felsspalte und wollte sich auf den Rückweg machen, als ihr eine Person auffiel. Erschrocken blickte sie zu dem Fremden und richtete die Taschenlampe auf ihn. Einen Moment starrte sie ihn an, doch dann kam ihr der junge Mann bekannt vor. „Devan...?“ Was wollte er hier? Und hatte er sie gesehen? Sie merkte wie eine leichte Panik sie erfasste, doch versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen. „Ja... ich bin es Medane. Mal wieder von deinen Ausflügen zum Tag zurück?“ Geschockt durch seine Worte wich sie etwas zurück. „A-aber.. wie..“ „Wie ich davon weiß? Das war wirklich nicht schwer, du warst nicht gerade vorsichtig. Der Typ hat dir wohl ganz den Kopf verdreht? Aber glaubst du wirklich, dass er das wert ist? Wenn das rauskommt, wird man dich töten lassen.. willst du für so jemanden sterben?“ Seine Worte klangen ernst und sie wusste, dass er nicht nur spaßte. Er wusste über alles Bescheid. „Was willst du hören? Das ich alles abstreite? Das ich ihn verleugne? Darauf kannst du lange warten! Ich liebe ihn! Und wenn es sein muss, dann werde ich für ihn auch sterben!“ Wütend wollte sie a ihm vorbei, doch Devan ergriff sie am Arm und hielt sie fest. Sie versuchte sich zu befreien, doch sein Griff war zu fest. „Lass mich los Devan! Sofort!“ „Sei still Medane und hör mir gefälligst zu! Ich gebe dir noch eine Chance! Trenn dich von ihm, dann werde ich dich nicht verraten! Ansonsten werdet ihr beide daran glauben!“ Medane sah ihn an, ehe sie mit der anderen Hand ausholte und ihm eine schallende Ohrfeige verpasste, worauf hin er sie erschrocken losließ. „Du widerst mich an!“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und rannte in die Dunkelheit davon. Medane spürte wie ihr die heißen Tränen über die Wangen rannen und sich ihre Sicht verschlechterte, da sie nur noch verschwommen sah. Dennoch rannte sie weiter bis sie die Stadt erreicht hatte. Erst als sie die von den Laternen erhellten Straßen erreicht hatte, blieb sie schwer atmend stehen und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Wie hatte das alles nur passieren können? Wieso war es nur soweit gekommen? Kurz drehte sie sich um, doch konnte sie Devan nirgendwo erkennen. Langsam ging sie weiter und schaute verzweifelt den Boden an. Was sollte sie denn jetzt nur tun? Sie wollte Schia nicht verlassen, sie wollte bei ihm bleiben, um jeden Preis. Aber wenn Devan sie verraten würde, dann würden sie beide sterben. Dieser Gedanke ließ einen stechenden Schmerz in ihrem Herzen aufkommen. Sie lehnte sich an eine Hauswand und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen, ehe sie langsam an der Wand hinunterrutschte und am Boden sitzen blieb. „Wieso... wieso nur..?“ Erneut kamen ihr die Tränen, die sie einfach nicht zurückhalten konnte. Sie war so ratlos, so verzweifelt. Erst nachdem einige Minuten vergangen waren, schaffte Medane es, sich ein wenig zu beruhigen. Erneut wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und atmete einige Male tief durch. Sie wusste, dass sie jetzt noch nicht einfach aufgeben durfte. Sie liebte Schia und wenn es nach ihr ging, würde sie lieber sterben als ohne ihn zu leben. Doch wollte sie nicht, dass es soweit kam. Es musste einen Ausweg geben, eine Lösung, so konnte es einfach nicht enden. Langsam stand sie auf. Endlich konnte sie wieder klare Gedanken fassen. Sie musste eine Lösung finden und das so schnell wie möglich. Und sie wusste schon wo sie anfangen würde. Wenn sie nur den Grund herausfinden könnte, wieso sich der Tag und die Nacht getrennt hatten, dann würde sie vielleicht einen Weg finden, die Welt erneut zu ändern, so, dass alles seinen alten Lauf nehmen würde. Schnellen Schrittes machte sie sich auf den Weg zur Bibliothek. Vielleicht würde sie etwas in Büchern oder im Archiv finden was ihr weiter helfen könnte. Wütend schlug sie gegen die verschlossenen Türen der Stadtbibliothek. Sie hatte ganz vergessen, dass sie noch gar nicht geöffnet hatte, es war noch viel zu früh. Seufzend lehnte sie ihren Kopf gegen die Tür und schloss die Augen. Erst jetzt bemerkte sie die Müdigkeit und wie schwer ihre Beine waren, sie fühlten sich schwer wie Blei an, aber noch schwerer war ihr Herz. Die Angst Schia zu verlieren hing wie ein dunkler Schleier über ihr. Heute würde sie nichts mehr tun können, damit musste sie sich abfinden. Langsam machte sie sich auf den Weg nach Hause. Sie schlang die Arme um ihren Körper. Plötzlich wirkte die Dunkelheit noch finsterer und kälter als sonst. Sie wünschte sich, Schia jetzt bei sich zu haben und für einen Moment überlegte sie, einfach wieder zu ihm rüber zu gehen, doch war der Gedanke schnell verworfen. Wenn Devan noch da war, würde das nur noch mehr Probleme geben und vielleicht hatte er ja jemanden Bescheid gesagt? Vielleicht erwartete man sie dort schon? Nein, jetzt rüber zu gehen, das wäre zu gefährlich. Für die nächste Zeit musste sie alleine klar kommen, egal wie schwer ihr das auch fiel. Nach einer halben Ewigkeit, so kam es ihr zumindest vor, war sie endlich zu Hause angekommen. Der Schleier der Angst und der Trauer war auf dem Weg nur schwerer geworden. Medane wollte stark sein, das wollte sie wirklich und sie wollte nicht aufgeben, doch die kalte Dunkelheit hatte sie umgeben und sie gab für heute dem schmerzenden Gefühl in ihrer Brust nach. Sie schleppte sich hoch in ihr Zimmer und ließ sich auf das Bett fallen. Leise schluchzend verbarg sie ihr Gesicht in dem Kissen und es dauerte lange, bis sie unter Tränen eingeschlafen war. Als Medane am nächsten Morgen erwachte, fühlte sie sich müde und erschöpft. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie die ersten vier Stunden ihres Schulunterrichts verpasst hatte. Doch wirklich interessieren tat es sie nicht. Sie kämpfte sich aus dem Bett und verschwand im Badezimmer, um sich frisch zu machen und sich umzuziehen. Ohne zu frühstücken verließ sie das Haus und machte sich dann auch direkt auf den Weg zur Bibliothek. Dieses Mal hatte sie geöffnet und Medane wollte wirklich keine Zeit mehr verlieren. So verbrachte sie Stunden dort und durchforstete alle Bücher, die sie finden konnte, die sich mit der Geschichte befassten. Doch bis jetzt waren nur Nieten dabei gewesen. Fast alle Bücher erzählten nur davon, dass die Seite des Tages den alten Krieg ausgelöst hatte. Es wurden die Kämpfe über Kämpfe beschrieben und ihre „Feinde“ als regelrechte Monster dargestellt. Doch warum sich der Tag und die Nacht voneinander getrennt hatten, das wurde mit keinem Wort erwähnt. Als die Bibliothek schloss, musste sie gehen. Durch den Misserfolg war sie fast noch niedergeschlagener als am Abend zuvor. Es musste doch irgendwelche Ansätze geben, irgendwelche Anhaltspunkte die ihr weiterhelfen konnten. Ohne weiter darüber nachzudenken rannte sie los und verließ die Stadt auf dem kleinen Weg. Sie rannte weiter und weiter, doch bog sie dann nach einiger Zeit links ab und erreichte nach Atem ringend den Platz der alten zertrümmerten Stadt, den sie Schia bei ihrem ersten Treffen gezeigt hatte. Sie ging dort immer hin wenn sie alleine sein wollte und nachdenken musste. Medane ließ sich auf den Brunnen fallen und verbarg schluchzend das Gesicht in ihren Händen. Die ganze Sache schien von Minute zu Minute aussichtsloser zu werden. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und zuckte deswegen heftig zusammen. Als sie sich umdrehte, blickte sie in das Gesicht einer alten Frau. Ihr weißes Haar war bis auf ein paar Strähnen von einem Tuch bedeckt, sie trug dunkle Kleider und hielt eine alte Laterne in der Hand. „Wieso weinst du denn mein Mädchen?“ fragte sie mit liebevoller und besorgter Stimme. Medane wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und blickte dann zu Boden. „Weil ich mich in einer auswegslosen Lage befinde...“ „Aber es gibt keine auswegslosen Situationen mein Kind. Die Lösungen sind meistens nur gut versteckt.“ „Dann sind sie eben zu gut versteckt! Das hilft mir auch nicht weiter!“ meinte Medane nun etwas aufgebrachter. „Sie verstehen das doch gar nicht!“ Die alte Frau begann zu Lächeln. „Nein, bis jetzt noch nicht. Doch dass du wieder an diesen Ort zurückgekommen bist, das sagt mir viel. Du kommst oft hierher, doch so aufgelöst habe ich dich noch nicht gesehen. Was ist es, was dich so traurig macht?“ Medane sah etwas unsicher zu der Frau, woher wusste sie, dass sie öfter hier war? Doch verwarf sie diesen Gedanken schnell wieder. „Ich verliere wahrscheinlich den, den ich am meisten liebe, nur weil die Grenze besteht und ich nicht weiß, wie ich sie aufheben soll! Ich wünschte mir, der Tag und die Nacht würden wieder im Einklang miteinander leben!“ Sie wusste nicht, wieso sie das alles dieser fremden alten Frau erzählte, doch war es einfach aus ihr heraus gesprudelt. „Oh, das ist schlimmer als ich erwartet habe.“ Gestand die alte Dame. „Aber vielleicht kann ich dir ja dennoch helfen mein liebes Kind. So junge Dinger wie du sollten nicht weinen. Sie sollten das Leben genießen solange sie jung sind.“ Sie schenkte Medane ein warmes Lächeln, ehe sie sich schwerfällig neben sie setzte. „Wie wollen Sie mir denn helfen? Ich denke nicht, dass sie die Nacht und den Tag dazu bringen können, sich wieder abzuwechseln und den ganzen Hass aufzuheben, den die Menschen untereinander hegen.“ „Nein nein, dazu bin ich natürlich nicht fähig, aber ich kann die erzählen, wie es zu der Trennung kam meine Liebe.“ Überrascht sah Medane zu ihr rüber. „Ist das wahr?“ „Ja ja mein Kind. Es ist eine wirklich alte und traurige Geschichte.“ Die Frau seufzt traurig, ehe sie in das Licht ihrer Laterne sah. „Vor vielen hunderten von Jahren, da verliebten sich ein Junge und ein Mädchen ineinander, sie müssten ungefähr dein Alter gehabt haben, Kleines. Oh, wie ihre Liebe stark war. Eine Liebe wie im Bilderbuch. Doch ihre Familien erlaubten diese Liebe nicht. Sie gehörten jeweils zu einem anderen Clan und führten schon seit Jahren Krieg untereinander. Der Hass zwischen ihnen war grenzenlos. Man sagte dem Jungen und dem Mädchen, dass sie sich nie wieder sehen dürften, ansonsten würde man sie beide umbringen. Aber keiner der beiden konnte ohne den anderen Leben. Und so flehte der Junge und versprach dem Tag bei seinem Lichte, das er den Menschen täglich schenkte, dass er sein Mädchen ewig lieben würde. Bei deinem Licht, hatte er gesagt, beschütze mein Mädchen. Und sollte man uns dennoch trennen, so soll dein Licht ewig über meinem Clan stehen, sodass ihre Ernten vertrocknen und sie endlich im Licht deiner Gerechtigkeit sehen, wie sinnlos dieser Krieg ist. Und so flehte das Mädchen und versprach der Nacht bei seiner reinen Dunkelheit, welche sich alle zwölf Stunden über das Land legte, dass sie ihn ewig lieben würde. Bei deiner Dunkelheit, beschütze meinen Liebsten. Lass nicht zu, dass sie uns trennen. Und sollte dies dennoch geschehen, dann soll deine Dunkelheit ewig meinen Clan heimsuchen, sodass nie mehr ein wärmender Strahl der Sonne zu ihnen durchdringt und sie in deiner Dunkelheit den Fehler spüren, den sie mit diesem Krieg begannen haben. Aus Liebe getrieben trafen sich der Junge und das Mädchen auf einem Berg, genauer gesagt auf diesem Berg. Doch man hatte sie beobachtet und verraten, denn nur ihre engsten Freunde wussten von dem Ort, an dem sie sich immer trafen, und somit wurden sie umgebracht. Der Tag und auch die Nacht waren so betroffen von dem Tod der beiden, dass sie beiden den Wunsch erfüllen wollten, die der Junge und das Mädchen geäußert hatten. Der Tag wollte die Menschen für ihre Sünde bestrafen, die Nacht wollte die Menschen für ihre Sünde bestrafen. Und so gerieten sie in Streit, da keiner nachgeben wollte. Doch irgendwann einigten sich die beiden und seitdem Tag wurde die Welt in zwei Teile geteilt. Auf der einen Seite herrschte der Tag, auf der anderen die Nacht. Und die Stelle, wo das Mädchen und der Junge umkamen, bildet die Grenze. Und noch immer leiden der Tag und die Nacht unter dem grausamen Tod dieses Paares.“ Entrüstet sah Medane die alte Frau an und ihr fehlten schier die Worte. Doch kam sie auch nicht dazu, irgendetwas zu sagen, denn plötzlich waren Schritte zuhören und jemand rief ihren Namen. „Schia?“ Kurz darauf konnte sie den jungen Mann im Licht der Laterne erblicken und sofort sprang sie auf und schloss ihn in eine innige Umarmung. „Schia! Was machst du hier?“ „Wir wollten uns doch sehen, aber du bist nicht gekommen. Ich habe mir Sorgen gemacht und wollte nach dir sehen. Dabei habe ich so einen komischen Typen getroffen. Schwarze Haare, ganz in dunkel gekleidet. Er hat mich fest gehalten und versucht mich aufzuhalten, aber ich konnte ihn zum Glück loswerden, das Militär lohnt sich manchmal halt doch.“ Zärtlich strich er Medane über die Wange, welche geschockt zu ihm hoch sah. „Devan! Das war Devan! Oh Schia! Er weiß über uns bescheid! Er weiß alles!“ „Was?! Aber.. aber woher?“ Der Schock über diese Nachricht war deutlich aus seiner Stimme zu hören. „Er.. er muss mich beobachtet haben. Anders kann ich es mir nicht erklären. Und er hat gedroht alles zu sagen, wenn wir uns noch weiterhin sehen. Schia.. wir müssen weg von hier. Bitte. Weit weit weg! Vielleicht gibt es noch einen Weg, das alles abzuwenden. Aber sie dürfen uns nicht finden!“ „Weg? Weg wohin? Ich verstehe im Moment gar nichts Medane...“ Sie ergriff seine Hände und drückte sie leicht, während sie hoch in seine Augen schaute. „Schia.. ich will dich nicht verlieren, ich will bei dir sein. Und dafür würde ich alles tun. Lass uns zu dir! Devan wird nicht auf die andere Seite kommen, damit würde er sich selber strafbar machen. Das verschafft uns noch ein wenig Zeit. Ich werde dir den Rest auf dem Weg erklären. Wenn du also genau wie ich empfindest, dann lass uns fliehen, lass uns gemeinsam kämpfen...“ Schia sah sie einen Moment einfach nur an, doch dann lächelte er leicht. „Mit dir würde ich überall hingehen...“ Er wusste immer noch nicht genau was alles vorgefallen war, wie es jetzt weiter gehen sollte, aber er wusste, dass er nicht ohne sie sein wollte. Ein Leben ohne Medane konnte er sich nicht mehr vorstellen. Medane erwiderte das Lächeln und drehte sich dann noch einmal zu der alten Dame um. „Danke für alles. Sie haben mir neuen Mut gemacht! Machen Sie es gut.“ „Ihr auch meine Kinder. Passt auf euch auf. Und vergesst nicht: Auch in den dunkelsten Stunden leuchtet das Licht der Hoffnung. Es wird euch auf eurem schweren Weg begleiten. Und nun geht.“ Lächelnd sah die Frau ihnen nach, wie sie langsam in der Dunkelheit verschwanden. „Einst sagte Mal ein kluger Mann: Zwei Seelen und ein Gedanke, zwei Herzen und ein Schlag. Möge der Tag und die Nacht euch beistehen.“ Das letzte was er sah war, wie sie Hand in Hand mit ihm durch die Spalte verschwand. Sie hatte es also wirklich gewagt. Sie hatte die Seite der Nacht verraten und ihn. Für sie hätte er die Sterne vom Himmel geholt, aber sie ging lieber zu ihm. Doch das würde sie bereuen. Wenn er sie nicht haben konnte, dann sollte sie niemand kriegen. Schnellen Schrittes machte er sich auf den Weg. Man würde die beiden finden und sie dann töten. Die gerechte Strafe für solche Verräter... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)