Deadly Eyes von MarySae (- Wenn du nicht der bist, der du sein solltest - [ItaSakuSasu, NaruHina]) ================================================================================ Kapitel 14: What I Have To Tell You ----------------------------------- Kapitel 14 – What I Have To Tell You Er war tot. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Kein Atemzug füllte mehr seine Lungen mit Sauerstoff. Seine Augen waren kalt und leer. Naruto hatte sein Leben gegeben, um das seiner Freundin zu retten. Doch er konnte sein Ziel nicht erreichen. Sakura war noch immer unter Madaras Kontrolle. Sasuke saß zitternd neben Narutos Leiche und starrte auf seine blasse Haut. Naruto war nicht mehr unter den Lebenden. Doch warum berührte ihn das jetzt so? Er hatte Konoha verlassen und zwischenzeitlich sogar den Plan gehabt, ihn zu töten. Warum trauerte er ihm also nach? „Ich sehe dich nicht nur als Freund. Für mich bist du wie ein Bruder. Und Brüdern verzeiht man eben ihre Fehler. Schon deshalb, damit man sie nicht verliert.“ Ein tierisches Knurren trat aus seiner Kehle herauf. Wütend blickte der Uchiha seine ehemalige Teamkameradin an, welche nur reglos da stand und ihn anstarrte, ohne etwas zu sehen. „Verstehst du nicht, was du gerade getan hast! Er ist tot! DU HAST IHN UMGEBRACHT!“, schrie er aus voller Kehle. Er hatte es verstanden. Der Uzumaki-Sprössling war der Einzige, der ihn je als Menschen gesehen hatte und nicht als das letzte Mitglied des Uchiha-Klans. Der Blonde hatte ihm immer vertraut und alles getan, um ihn zurückzuholen. Und nun würde er seinen letzten Wunsch erfüllen… „Sakura! Wach doch endlich auf!“, schrie der junge Uchiha noch einmal, während er sich mühsam aufrappelte. „Sakura!“, meinte nun auch Itachi, der plötzlich neben seinem Bruder auftauchte. Beide Männer sahen sie verzweifelt an und hofften auf ein Zeichen von der echten Sakura. Doch sie warteten vergebens. „Hahaha!“ Madaras finsteres Lachen hallte durch die Luft. „Er ist tatsächlich tot! Hervorragende Arbeit, meine Tochter! Endlich kann ich mir den Kyuubi holen!“ Sasuke und sein Bruder knurrten wütend. „Das wirst du nicht tun…, kam es von dem Jüngeren. „Das werde ich nicht zulassen!“, schrie er und rannte auf den Mann mit der Maske zu. Doch ehe er ihn erreichte, streckte Madara seine Hand aus und Sasuke wurde von einer kräftigen Druckwelle zurückgeschleudert. Mit einem dumpfen Knall schlug er auf dem Boden auf. Der junge Uchiha stöhnte vor Schmerzen. „Sasuke, bist du in Ordnung?“, fragte Itachi, der sich zu seinem Bruder herunter gebeugt hatte. „Ja ja…“, grummelte der und richtete den Oberkörper auf. „Es reicht jetzt. Ich habe alles, was ich will.“, meinte das Akatsuki- Mitglied bedrohlich aus den Schatten. „Los! Bring es zu Ende!“ Innerlich machten sich die beiden Brüder bereit auf einen Kampf. Vielleicht den letzten Kampf… ******** „Er ist tot… DU HAST IHN UMGEBRACHT!“ Diese Worte schwirrten immer wieder durch die Dunkelheit, die mich umgab. Doch aus irgendeinem Grund konnte ich ihre Bedeutung nicht so recht verstehen. Wer war tot? Ich? Ich sollte jemanden getötet haben? Das konnte nicht sein! In meinem Leben habe ich noch nie jemanden seines Lebens beraubt. Dazu war ich gar nicht befugt... Immer wieder öffnete ich meine Augen und sah doch nichts als Leere. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Ich konnte keinen einzigen Muskel bewegen. Es fühlte sich an, als wäre mein Geist nicht mehr mit meinem Körper verbunden. Ich wusste, dass irgendwas nicht stimmte. Dass irgendwas nicht so war, wie es sein sollte. Und ich wusste auch, dass nur ich etwas dagegen tun musste. Doch was konnte ich tun? Erneut hallte ein verrücktes Lachen durch diesen leeren Raum. Es kam mir vor, als wäre diese Person schon seit Tagen in meinem Kopf. Aber wer war es? Ich hatte das Gefühl, als ob ich diesen Mann kannte. Plötzlich durchzuckte mich ein heftiger Schmerz. „Ahh…“, stöhnte ich, als verstörende Bilder vor meinem inneren Auge aufblitzen. Ein blonder Junge mit orangefarbenem Trainingsanzug lag in einer Lache von roter Flüssigkeit. Seine Augen starrten leer in den Himmel. Er schien sich nicht mehr zu bewegen. Und erst als ich genauer hinsah erkannte ich, dass sein Brustkorb sich nicht mehr hob und senkte. Das konnte nur eines bedeuten... Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Das Atmen fiel mir von Sekunde zu Sekunde schwerer und mir wurde schlecht. Doch so ein starkes Gefühl von Übelkeit hatte ich noch nie gespürt. Naruto war… Ich weigerte mich dieses Wort auch nur zu denken. Doch das änderte nichts daran, dass es stimmt. Er war… tot. Mein Freund, mein Bruder, der Junge, der so viel durchmachen musste. Jemand hatte ihn getötet. Das war zu viel. Innerhalb einer Sekunde spürte ich nichts mehr und ich fiel Kraftlos zu Boden. Von Weinkrämpfen geschüttelt blieb ich irgendwo in der Schwärze liegen und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Er war tot! Immer wieder gingen mir diese Worte durch den Kopf. Ich hatte meinen besten Freund und Bruder verloren… Ich hatte es gewusst! Ich wollte nicht, dass er in meiner Nähe blieb! Er hätte nach Hause gehen sollen, so wie ich es ihm damals sagte! Ich war extra weggelaufen und hatte meine Heimat aufgegeben, um ihn zu retten! Und doch war alles umsonst gewesen… Nun war sein Körper kalt und blass und nie wieder würde ich sein fröhliches Lachen hören… Nie wieder… „Du hast ihn umgebracht!“ Erneut ertönte diese Stimme in meinem Kopf und überlagerte für einen kurzen Moment das Geräusch meines Schluchzens. Ich hatte ihn umgebracht? Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen! ICH hatte IHN umgebracht! Ich war diejenige, die Naruto getötet hatte! Eine Sekunde später blickte ich durch meine Augen auf den mittlerweile dunklen Sand. Die Sonne war hinter schwarzen Wolken verschwunden und das Geräusch eines Donnergrollens hallte von den Wänden wieder. Immer wieder zuckten Blitze auf und erleuchteten die grausame Szene. Der starke Regen prasselte auf meine Haare und die Tropfen vermischten sich mit dem schwarzen Sand. Bewegungslos starrte ich auf die Leiche des Blonden. Die beiden Uchihas, die mich böse anstarrten, beachtete ich nicht weiter. Der Junge vor mir im Sand hatte meine volle Aufmerksamkeit. Es war also wahr. Ich hatte ihn getötet. Sein Blut klebte noch immer an meinem starren Körper. Ich hatte echte Mühe damit, mich nicht sofort zu übergeben. „Was ist los, meine Tochter? Warum greifst du nicht an? Mach sie endlich fertig!“ Die Stimme eines Mannes hallte ungewöhnlich laut in meinem Kopf wieder. Ich spürte, wie sich meine Knie beugten und meine Hände zu den Kunai wanderten. Doch warum tat ich das? Ich wollte nicht noch mehr Schaden anrichten! Ich konnte doch nicht auch noch Itachi und Sasuke töten! Nur mit Mühe schaffte ich es, meine Hände wieder unter Kontrolle zu bringen. Was war los mit mir? Warum tat mein Körper Dinge, die ich nie tun wollte? Erneut durchzuckte mein Kopf ein stechender Schmerz, woraufhin ich kurz meine Augen schloss. Als ich diese wieder öffnete, befand sich erneut nur Schwärze um mich herum. Was geschah eigentlich mit mir? Plötzlich materialisierte sich eine dunkle Person vor meinen Augen. Sie trug einen schwarzen Mantel und eine orangefarbene Maske. Madara. Und da begriff ich. Madara grinste mich durch seine Maske hindurch an. Ich spürte das glühende rote Sharingan selbst in meinen Eingeweiden. Ich wusste, was passiert war. Das war es, was mich seit Wochen verfolgte! All die Albträume und Anfälle, die ich durch mein Sharingan hatte, waren sein Werk! „Du hast es irgendwie geschafft einen Teil deines Chakras in meinen Körper zu schmuggeln, hab ich Recht? Und immer, wenn ich diese Anfälle hatte, hast du versucht die Kontrolle über meinen Geist zu übernehmen! Doch es ist dir erst jetzt gelungen. Du warst immer in der Nähe und hast uns beobachtet, du Mistkerl.“ Wut kochte in mir hoch, wie ich sie noch nie gespürt hatte. „DU HAST MICH DAZU GEBRACHT, MEINEN FREUND UMZUBRINGEN!“, schrie ich ihm entgegen und lief auf die Figur vor mir zu. Mit einem gezielten Schlag löste sich die Halluzination. Sofort spürte ich, dass mein Kopf seltsam leicht wurde und die Dunkelheit um mich herum verschwand. ****** Ein Ruck ging durch den Körper des Mädchens. Sie blinzelte mehrmals, hob prüfend eine Hand und musterte diese. Sie hatte sich nicht vertan. Endlich gehörte ihr Körper wieder ihr. „Was soll das? Warum gehorchst du nicht?“ Sofort stieg die blanke Wut in ihr hoch. Diese Stimme reizte sie bis aufs Blut. Mit einem Ruck drehte sie sich um, und starrte den Mann wenige Meter hinter ihr an. „Madaraaa!“, knurrte die Schwarzhaarige, während sie das Sharingan erneut aktivierte. „Was?“, kam es von dem Angesprochenen und es klang, als wäre er im negativen Sinn überrascht. „Verdammt… Wie konntest du nur…?“ „Das musst du gerade sagen… Vater! Du hast mich meinen besten Freund umbringen lassen und fast hätte ich auch noch Itachi und Sasuke umgebracht! Wie konntest du es wagen, mir das anzutun!“ Sie schrie aus voller Kehle. Eine unbeschreibliche Wut ließ sie ihre Umgebung leicht rötlich sehen. Fast ihr gesamtes Chakra sammelte sich um ihre rechte Hand. Das war IHRE Technik und mit genau dieser würde sie ihn daran hindern, noch mehr Menschen zu verletzen. „Wir sind einige der wenigen Uchihas, die noch auf dieser Erde weilen! Wir sind die Herrscher, die über diese Welt regieren sollten! Die beiden Brüder stehen uns nur im Weg! Wir werden uns denn Kyuubi und werden dann…“, begann er seinen seltsamen Plan zu erläutern, doch seine Tochter wollte all das nicht hören. „Hör auf, hör auf! Ich will das nicht! Ich hatte nie das Bedürfnis die Stärkste zu sein! Alles, was ich wollte, war mit meinen besten Freunden zusammen zu leben und Spaß am Leben zu haben. Nicht mehr! Und nun hast du alles zerstört! Und dafür wirst du bezahlen! Nie wieder wird jemand wegen dir leiden müssen…“, zischte die junge Frau und stürmte auf Madara zu. Dieser versuchte, wie zuvor bei den Uchiha- Brüdern, ihrer Attacke auszuweichen, doch er hatte nicht mit der Schnelligkeit seiner Tochter gerechnet. Noch ehe er auch nur einen Meter weit kam, traf ihn die Chakrafaust der Schwarzhaarigen mitten in die Magengrube. Die Wucht des Aufschlags riss ihm seine Maske vom Gesicht, sodass man das Blut aus seinem Mund spritzen sah. Mit einem ohrenbetäubenden Knall schlug der Körper des Mannes gegen die Felswand hinter ihm und er bohrte sich etliche Meter in den massiven Stein. Keuchend blieb Sakura auf der Stelle stehen und sah in die große Rauchwolke. Von hinten hörte sie leise Schritte auf dem schwarzen Sand auf sich zukommen. Sie rührte sich nicht vom Fleck. Ihre Muskeln zitterten vor Anstrengung. „Sa-kura?“, fragte einer der Brüder vorsichtig. Sie waren noch immer misstrauisch. „Ja, ich bin es. Tut mir Leid.“, kam es leise von ihr zurück. Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Nach ihrer Ansprache fühlte sie sich plötzlich schwach und kraftlos. Die Wut hatte ihr geholfen, ihre Angst zu überwinden und sich gegen ihren leiblichen Vater zu stellen. „Was ist mit ihm?“, fragte das Mädchen, ehe jemand was auf ihre Entschuldigung erwidern konnte. Itachi trat einen Schritt nach vorne, sodass sie ihn aus den Augenwinkeln sehen konnte. Die Wunde, die sie ihm zugefügt hatte, blutete noch immer und ein schlechtes Gewissen stieg in der Uchiha hoch. Auch wenn die junge Frau nicht sie selbst war, war es immer noch ihre Schuld… „Ich spüre sein Chakra nicht mehr.“, meinte der Ältere mit ruhiger Stimme. „Er ist tot…“, sagte Sasuke etwas baff. Er konnte noch immer nicht glauben, dass ausgerechnet Sakura den stärksten Uchiha überhaupt besiegen konnte. „Die Tochter hat ihren Vater übertroffen.“, kam es leise von Itachi. Sakura schloss ihre Augen und blickte angewidert von dem riesigen Loch in der Felswand weg. Sie drehte sich um und schritt zu ihrer nächsten wichtigen Aufgabe. Langsam kniete sich das Mädchen neben ihrem alten Freund nieder. Sachte fuhr sie ihm mit den Fingern durch die blutverschmierten blonden Haare. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf sein Gesicht und schloss seine nichts- sehenden Augen. Leise liefen ihr die Tränen über die Wangen und tropften mit einem leisen „Plitsch“ auf die vom Regen verflüssigte Blutlache. Inzwischen hatte sich das Gewitter verzogen und der Regen hatte aufgehört, doch die Wolken bedeckten noch immer den Himmel. Das Wasser war im Sand versickert und hatte einen Teil des Blutes mitgenommen. Nun hatten die kleinen Steine eine rötliche Färbung. „Es tut mir Leid, Sakura.“ Itachi war ihr gefolgt und stand nun mit seinem Bruder hinter ihr. Die Angesprochene schüttelte nur den Kopf. „Ich habe ihn… getötet.“, schluchzte sie leise und streichelte ununterbrochen das Gesicht ihres Freundes. Innerlich wartete sie noch darauf, dass er jeden Moment die Augen öffnete und sie fröhlich angrinste. „Du konntest nichts dafür.“, warf Sasuke ein. Es wurmte ihn sehr, dass er nichts hatte tun können. Daraufhin sagte die junge Frau nichts mehr. Sie wurde das Gefühl nicht los, für alles verantwortlich zu sein. Und jetzt war es an ihr, es wieder gut zu machen… „Itachi?“, fragte sie leise. „Hn?“ „Könntest du dich bitte neben mich knien?“ Er zog eine Augenbraue hoch, tat aber, was sie wollte. Als er neben ihr hockte, nahm sie beide Hände und legte sie an seinen verletzten Arm. Daraufhin leuchtete ihre Chakraaura grünlich auf und verschloss somit die lange Schnittwunde an seinem Arm. „Tut mir leid, dass ich dir das angetan habe.“, murmelte sie traurig, als sie ihn zu Ende verarztet hatte. „Das war doch gar nichts.“ „Hm.“ Sofort wandte sich die junge Frau wieder ihrem toten Freund zu. Sie sah ihn eine Minute lang an und atmete dann einmal tief ein. Die Uchiha legte ihre Hände auf seinen Bauch, genau an der Stelle, an der sie ihn vor wenigen Minuten durchbohrt hatte. Ein grüner Schimmer legte sich um ihre Finger. „Was hast du vor?“, fragte Itachi misstrauisch, als er seine Freundin beobachtete. Auch Sasuke sah mit hochgezogener Augenbraue auf seine alten Teamkameraden. „Ich mache wieder gut, was ich getan habe…“, sagte sie schlicht, als Narutos Körper grünlich leuchtete. „Was meinst du damit?“ „Seit ich von meiner Herkunft weiß, wusste ich, dass dieser Tag kommen würde…“, begann die Schwarzhaarige. „Ich wusste, dass der Kampf schwierig werden würde und dass vielleicht sogar jemand sein Leben lassen musste. Doch das konnte ich nicht akzeptieren. Niemand sollte wegen mir sterben…“ Sie schwieg kurz. „Ich habe immer abends und während des Trainings eine neue Technik entwickelt. Mithilfe meines Sharingans kann ich meine Heilungskräfte um soviel verstärken, dass ich Oma Chiyos Wiederbelebungstechnik ausbauen konnte.“ Hoch konzentriert leitete das Mädchen ihr restliches Chakra in den kalten Körper des jungen Naruto. Sie wollte es schaffen. Sie glaubte felsenfest daran, dass sie ihm helfen konnte… Doch sie hatte sich geirrt. Durch das lange Kämpfen hatte sie zu viel ihres Chakras verbraucht und bekam nicht mehr die erforderliche Menge zusammen. Sie ließ den Kopf hängen und ließ die Tränen wieder stärker laufen. Sie konnte ihn wieder nicht retten. Es war ihr nicht möglich, ihren Fehler wieder gut zu machen… Dabei gab es für sie nichts Wichtigeres als das… Plötzlich tauchten Itachi und Sasuke auf der anderen Seite des Leblosen auf. Erschrocken sah die Uchiha ihnen ins Gesicht. „Wir wollen helfen.“, meinte der ältere der beiden Brüder. „Sag uns, was wir tun sollen.“, kam es von dem Jüngeren. Ein Lächeln schlich sich auf Sakuras Gesicht. „Ich danke euch.“, flüsterte sie. „Legt eure Hände auf meine und lasst einen Teil eures Chakras hinein laufen.“, erklärte die Kunoichi den beiden Männern und diese taten, wie ihnen gehießen. Schnell vermischte sich das Chakra des Mädchens mit ihren beiden Verwandten, wodurch sie wieder Hoffnung schöpfte. Alle drei verausgabten sich und die Anstrengung war ihnen ins Gesicht geschrieben. Als genug Chakra zusammengekommen war, formte sie blitzschnell mehrere Fingerzeichen und murmelte etwas Unverständliches. Kurz darauf fuhr ein gewaltiger Ruck durch den toten Körper, der ihn sogar einige Zentimeter vom weichen Sandboden abheben ließ. „Bitte, funktioniere…“, wiederholte das Mädchen immer wieder. Sie betete, dass ihre Technik ausgereift war und sie damit nicht nur tote Tiere wieder auferstehen lassen konnte. „Naruto… Bitte! Mach deine Augen auf.“, flehte sie und kämpfte mit den Tränen. Immer mehr Chakra wurde in den Körper des Jungen gepumpt und den Helfern wurde so immer mehr entzogen. Sakura ging sogar soweit, dass sie die Grenze des minimalen Chakrastandes unterschritt, was lebensgefährlich enden konnte. Doch das war ihr in diesem Moment egal. Sie hatte nur ein Ziel: Ihren besten Freund und Bruder wieder ins Leben zurück zu holen… „NARUTO!“, schrie sie ihn an, als ihre Sicht aufgrund des Chakramangels langsam verschwamm. Wenn sie noch ein paar Minuten so weiter machte, würde auch sie sterben… Doch plötzlich schreckte der Körper des Blonden hoch und er begann wild zu husten. Die drei Helfer nahmen sofort ihre Hände von seinem Bauch und starrten den wiedererweckten Ninja an. Sie trauten ihren Augen nicht. Er war wirklich wieder am Leben. Naruto war nicht tot! Schnell beugte Sakura sich wieder zu ihrem Freund herunter und half ihm, sich aufzusetzen. „Na- naruto?“, fragte sie ungläubig, als bräuchte sie eine Bestätigung für das, was sie gerade sah. Dieser hörte langsam auf zu husten und drehte seinen Kopf so, dass er seiner Freundin in das Gesicht sehen konnte. Eine gefühlte Ewigkeit sahen sie sich in die Augen, bis Sakura es nicht mehr aushielt. Laut schluchzend warf sie sich ihm um den Hals. „Oh, Naruto! Du lebst! Bin ich froh! Du lebst wieder! Es tut mir so leid! Ich wollte das nicht! Oh, Naruto!“, brachte sie zwischen mehreren Schluchzern hervor und drückte ihren Freund fest. Dieser war noch immer etwas verwirrt, schien sich aber langsam wieder an das Geschehene zu erinnern. Sofort schlang er seine Arme um ihre Hüfte und drückte sie. „Sakura! Du bist wieder du selbst! Bin ich erleichtert!“, kam es glücklich von dem Blonden. „Willkommen zurück.“, meinte Itachi plötzlich. „Naruto? Du bist ein Idiot.“, sagte Sasuke bloß, doch man sah ihm an, wie erleichtert auch er war. Der Blonde grinste frech zurück und versuchte erstmal seine Freundin zu beruhigen. „Sakura-chan! Du zerquetscht mich fast!“, lachte er und fasste die Angesprochene an den Oberarmen um sie so etwas von sich weg zu schieben. Mit noch immer tränennassem Gesicht musterte sie ihren Freund, dessen Loch im Bauchbereich sowie die meisten kleineren Wunden bei der Wiederbelebung verschwunden waren. Es ging ihm gut! Er lebte! Sie hatte es tatsächlich geschafft! Ihr Jutsu wirkte! „Tut mir Leid, wenn ich dir Sorgen gemacht habe…“, begann der Blonde, doch sie ließ ihn gar nicht ausreden. „Nein, hör auf! Das war alles meine Schuld! Ich kann nur hoffen, dass du mir verzeihst.“ Naruto fing gleich danach an, zu lachen, weshalb seine Freundin ihn seltsam musterte. „Ich seh schon, es hat im Moment keinen Sinn mit dir zu diskutieren, also gebe ich dir einfach Recht. Und ja, ich verzeihe dir. Schon geschehen.“, grinste er fröhlich. Für ihn zählte nur eins: dass seine Freundin wieder die Alte war. Und sie war noch am Leben. „Wo ist Madara?“, fragte er, als ihm plötzlich der Grund des Ganzen einfiel. „Sakura hat ihn ins Jenseits befördert.“, sagte Sasuke kühl. „Weil er es verdient hat…“, zischte Sakura und sah zu der Stelle, an der sie ihn besiegt hatte. Naruto folgte ihrem Blick und sah das riesige Loch in der völlig zertrümmerten Felswand. „Wow.“, meinte er nur beeindruckt von ihrer Stärke. Dann streckte Sasuke seine Hand aus, um dem Blonden auf die Beide zu helfen. Sakura sprang sofort auf, auch wenn sie wegen des hohen Chakraverlustes noch etwas wackelig auf den Beinen war. Bei Naruto dauerte das etwas länger, doch als er erstmal stand, schien er keine Probleme mehr zu haben. „Heeey, Sasuke! Jetzt wo das alles vorbei ist, kommst du dann wieder mit nach Konoha?“, fragte er grinsend. Dieser seufzte nur. „Ich dachte du hättest es aufgegeben mich zurückzuholen?“ „Man kann es ja mal versuchen!“, lachte er und auch Sakura musste einstimmen. „Für mich gibt es nur noch ein Ziel.“, meinte er ruhig. Seine drei Freunde sahen ihn fragend an. Was konnte der Uchiha denn jetzt wieder vorhaben? Wollte er immer noch seinen Bruder töten? Hatte er es noch nicht begriffen? „Ich muss dem zukünftigen Hokage helfen seinen Titel zu bekommen.“ Allen klappte der Mund auf. Sogar Itachi schaute verwundert drein. „Wie bitte?“, fragte Naruto hin und her gerissen zwischen Verwunderung und totaler Begeisterung. „Ja du Idiot! Ich meine dich! Ich werde zurück nach Konoha gehen, wenn die mich dort noch haben wollen. Und da werde ich dir helfen Hokage zu werden.“ „Boah.“, kam es von dem Blonden, dessen Gesicht sich zu dem breitesten Grinsen verzog, was Sakura je bei ihm gesehen hatte. „Woher der plötzliche Sinneswandel?“, fragte Sakura mit hochgezogener Augenbraue. Sie hatte sich langsam wieder von dem emotionalen Tag erholt. Nun war sie sehr gespannt, welchen Verlauf dieses Gespräch nehmen würde. „Naruto hat mir so einiges klar gemacht, wenn du es wissen willst. Ich bin früher nur engstirnig dem Pfad der Rache gefolgt und habe immer nur das Schlechte gesehen. Heute weiß ich, dass ich das Beste aus meiner Situation hätte machen sollen… Und ich muss zugeben, dass unser Wettkampf mir mehr Stärke verliehen hat, als mein eigenes Training.“ Nach seiner Rede blieb es kurz still. Alle waren ziemlich beeindruckt davon, was Sasuke sich da ausgemalt hatte. Doch ihm war das sichtlich peinlich. „So, jetzt wisst ihr es und jetzt reicht es mit diesem sentimentalen Gequatsche.“ Sakura und Naruto lachten, und Sasuke drehte sich leicht weg. Doch jetzt kam das schwierigere Thema. „Und was machst du, Itachi?“, fragte Sakura vorsichtig. Sie hatte etwas Angst vor der Antwort, doch sie musste es wissen. Dieser sah ihr direkt in die Augen. „Ich werde weiter durch das Land ziehen.“, meinte er nur. „Kommst du nicht mit nach Konoha?“, wollte das Mädchen wissen. Es lag so viel Sehnsucht in ihrer Stimme, dass diese nicht zu überhören war. „Mich will dort vorerst niemand sehen. Und sie müssen schon mit zwei neuen Uchihas klarkommen.“ Für Itachi war das wohl gerade ein Witz, doch niemand lachte. „Und wenn es Menschen gibt, die nicht wollen, dass du gehst?“ Sakura war in diesem Moment sehr dankbar dafür, dass es so dunkel war, denn sie lief in dem Moment roter an, als eine Tomate. Neugierig wartete das Mädchen auf eine Antwort, doch mit der Antwort, die sie bekommen würde, hätte sie nie gerechnet. Itachi trat nah an sie heran, umfasste mit seinen Händen ihr Gesicht und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Wie angewurzelt blieb die junge Frau verblüfft stehen. „Du bist nicht die Einzige, die hier jemand vermissen wird.“, flüsterte er ihr ins rechte Ohr. „Ich habe noch was zu erledigen und dann komme ich nach.“ Sakura nickte geistesabwesend. Sie war noch immer zu verblüfft von Itachis Reaktion, um etwas tun zu können. Auch die anderen beiden Anwesenden starrten geschockt auf die Szene, die sich ihnen bot, als der Uchiha sich wieder von ihr löste und sich seinem Bruder zuwandte. „Tut mir Leid, Brüderchen. Unser Streitgespräch muss noch eine Weile warten.“ Dieser schnaubte. „Nur weil du diesmal gewonnen hast…“, meinte er, während er zu der noch immer knall roten Sakura hinüber sah, „heißt das nicht, dass ich mich geschlagen gebe. Ich warte.“ Itachi lächelte leicht und verschwand in den Schatten der Nacht. „So, dann lasst uns nach Hause gehen!“, lachte Naruto nach einer Weile und die anderen beiden folgten ihm ebenfalls lachend. ++++++++ ++++++++ „Minato!“ Eine 26- Jahre alte Frau mit langen, bläulichen Haaren lief über den Übungsplatz der Konohaninjas. „Fugaku!“, rief eine gleichaltrige Frau mit den langen rosafarbenen Haaren, die neben der anderen Mutter über den Platz lief. „Wo können sie nur sein?“, fragte die Blauhaarige besorgt. „Ach Hinata! Du kennst die zwei doch! Sie sind bestimmt hier irgendwo und trainieren.“, lachte die junge Frau. Sie schloss die Augen und konzentrierte ihr Chakra in ihren Sharingan- Augen, um die Chakraaura der beiden Jungs zu finden. „Sakura? Hast du sie?“, fragte Hinata nervös. Diese lachte „Na klar.“, und ging auf einen in der Nähe befindlichen Baum zu, vor dem sie stehen blieb. „Soll ich euch wieder kitzeln oder kommt ihr diesmal alleine raus?“, fragte sie freundlich, aber bestimmt. „Neeeein!“, kreischte der Baum plötzlich und im nächsten Moment fiel eine Decke zu Boden und zwei Jungen erschienen dahinter. „Mama!!“, schrie der Blonde und rannte zu Hinata, während der Schwarzhaarige Sakura gleich in die Arme sprang. „Hey Fugaku! Ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass ihr nicht einfach so verschwinden sollt!“, schimpfte Sakura mit ihrem 5- jährigen Sohn. „Und du genauso!“, sagte Hinata sacht zu ihrem 4- Jährigen. „Ach menno… Du findest uns doch sowieso immer!“, schmollte der schwarzhaarige Junge. „Na klar! Immerhin ist deine Mutter eine ANBU und direkt dem Hokage unterteilt!“, meinte die rosahaarige Frau stolz. „Aber nur, weil du Onkel Naruto kennst und mit seiner Frau befreundet bist!“, sagte der Junge frech und erntete gleich eine Kopfnuss von seiner Mutter. „Du bist so gemein zu mir!“, heulte der kleine Fugaku. „Das sag ich Onkel Sasuke!“ Sakura seufzte. „Dein Onkel ist mit dem Hokage auf Mission, das weißt du doch!“ „Dann sag ich es eben Papa!“ „Dein Papa muss sich erst das Vertrauen des Dorfes wiedererlangen. Immerhin ist er erst seit kurzer Zeit wieder hier. Darum wurde er ja auch mit auf die Mission des Hokage geschickt. Du musst also mit mir vorlieb nehmen.“, drohte Sakura ihrem Sohn, während Hinata und Minato nur schmunzelnd zusahen. „Wenn ihr zwei dann fertig seid, “, mischte sich Hinata dann ein. „, dann lasst uns zum Haupttor gehen. Naruto, ich meine der Hokage, und die anderen dürften jeden Moment ankommen.“ „Papa kommt nach Hause?“, fragten beide Jungs gleichzeitig, worauf ihre Mütter lachen mussten. „Ja.“, sagte Hinata sanft und streichelt ihren Jungen über den Kopf. „Dann mal los!“, riefen die beiden wieder gleichzeitig, wanden sich aus den Armen der Mütter und liefen durch Konoha. „Wartet!“, kam es von den Frauen, die ihnen sofort hinterher liefen. „Sakura?“, fragte Hinata vorsichtig. „Ja?“, kam es zurück. „Deine rosafarbenen Haare gefallen mir besser.“ Sakura lachte. „Ja, finde ich auch! Warum sollte man als Uchiha keine außergewöhnliche Haarfarbe haben?“ Die beiden Frauen kamen gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie ihre Söhne lachend in die Arme der Väter sprangen. Wer hätte das noch vor 10 Jahren gedacht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)