Deadly Eyes von MarySae (- Wenn du nicht der bist, der du sein solltest - [ItaSakuSasu, NaruHina]) ================================================================================ Kapitel 12: Truth In Your Lies ------------------------------ Kapitel 12 – Truth In Your Lies „Nein! Wer spricht dort? Was willst du von mir?“ Ein rabenschwarzer Wald. Unheimliche Geräusche. Ein rosahaariges Mädchen lief und lief und trotzdem kam es nicht vorwärts. Glühender Schweiß rann ihr über das Gesicht, den Körper. Ihr Atem ging stoßweise und die Luft kam viel zu flach. Sie hatte Schmerzen in der Seite und auch ihre Beine waren schwer. Keuchend lief sie so schnell sie konnte. Ein Lachen schien sie zu verfolgen. Jedoch kam es aus allen Richtungen und das Mädchen wusste nicht, wohin sie sollte. „Nein, geh weg!“ Ihr Schrei hallte durch einen unendlichen Raum und schien sich im Nichts zu verlaufen. Sie lief weiter und weiter und langsam begann der Wald um sie herum zu verschwinden. Nur ein leerer Raum blieb zurück. Das Mädchen schien zu schweben, doch sie verlangsamte ihren Schritt nicht. Ihr Körper zitterte vor Angst. Und immer wieder hallte ein gespenstisches Lachen durch diesen unendlichen Raum, und es klang, als wäre die Stimme in ihrem Kopf. „Ich habe dich gefunden.“, hallte eine männliche Stimme durch die Schwärze. „Was?“, antwortete das Mädchen dem Unbekannten. Vor Angst bebte ihre Stimme, sodass sie fast stotterte. „Du wirst es tun.“ „Hör auf!“, schrie sie ihm entgegen. Sie wusste zwar nicht, was dieser Kerl von ihr wollte, doch sie hatte ein ganz mieses Gefühl. Ihre Eingeweide schienen von seiner Stimme zu vereisen. „Du gehörst mir…“ +++++++++++++++++++ Mit einem lauten Schrei schreckte das Mädchen aus dem Schlaf. Keuchend saß sie in ihrem Bett und starrte an die gegenüberliegende Wand ohne etwas zu sehen. Der Schweiß floss ihr heiß und gleichzeitig eiskalt über den Rücken. Ihr Zimmer lag leer und verlassen da. Erst da erinnerte Sakura sich, dass Naruto ja gar nicht da war. Und auch die Erinnerung an den letzten Tag kehrte nur langsam zurück. Wieso war sie in Ohnmacht gefallen? Sie konnte sich nur daran erinnern, dass ihr auf einmal furchtbar schlecht wurde und plötzlich ihre Sicht erlosch. Doch sie hatte weder viel Chakra verbraucht noch sonst irgendwas Anstrengendes getan, was diesen Schwächeanfall hätte verursachen können. Und dann war da noch dieser schreckliche Albtraum. Sie hatte sich noch nie so elend gefühlt. Doch eine Frage rückte plötzlich in den Vordergrund. Wie kam die Kunoichi in ihr Bett? Hatte Itachi sie hierher gebracht? Es musste so sein. Und da schoss ihr auf einmal die Röte ins Gesicht. Doch sie fing sich schnell wieder und anstelle der Röte erschien ein breites Lächeln. „Danke“, flüsterte sie und stand langsam auf. Zum Glück war ihr Kreislauf relativ stabil, sodass sie schnell wieder normal gehen konnte. Sie krallte sich eine schwarze, enge Hose und ein Po-langes rotes Shirt und rannte die Treppe herunter. Ihr erster Weg führte in die Dusche, welche sie sichtlich genoss. Es fühlte sich an, als könnte sie den Albtraum der Nacht einfach wegspülen. Die Wärme des Wassers schien die beklemmende Kälte des schlechten Traumes einfach wegzuwaschen. Erst nach dieser Dusche fühlte sie sich wieder wie ein lebendiges Wesen. Doch noch immer hallte die verzerrte Stimme in ihrem Kopf. Seine Worte waren in all ihren Gedanken. Und dennoch konnte sie sie nicht verstehen. Nach einer ausgiebigen Dusche, zog sie sich rasch an und ging in die Küche um sich einen heißen Tee zu machen. Sakura hatte noch immer das Gefühl, ihr wäre kalt, obwohl das nach der Dusche gar nicht möglich war. Mit dem Tee und einem belegten Brötchen ging sie dann ins Wohnzimmer und setzte sich vor den immer beheizten Ofen. Auch im Sommer wurde es nachts so kalt, dass man im Haus fror, da die Höhle immer ausgekühlt war. Und nun war es Herbst und die Temperaturen fielen fast täglich. Itachi war nirgends zu entdecken und dennoch wusste die Kunoichi, dass er jeden Moment auftauchen musste. Sie hatte gestern etwas Seltsames in seinen Augen gesehen. Etwas, was dort sonst nicht war. Und dazu kam sein komisches Verhalten. Er zeigte in letzter Zeit viel mehr Gefühle, als sie es von ihm kannte und die Schwarzhaarige wusste nicht, was ihn so verändert hatte. „Sakura.“ Eine männliche Stimme ertönte hinter ihr, doch sie erschrak nicht einmal mehr. Sie wusste ja, dass er irgendwann kommen würde. „Ja?“, antwortete das Mädchen ohne ihren Blick von den roten und orangefarbenen Flammen zu wenden. „Ich muss mit dir reden.“ Im ersten Moment schien er ruhig wie eh und je zu sein. Doch beim genauen hinhören erkannte Sakura, dass er etwas nervös war. Diese Tatsache ließ sie aufhorchen und sie drehte ihren Kopf zu ihm um. Anders, als sie erwartet hatte, stand er nicht an der Glasfront, sondern nur einen Meter von ihr entfernt. Diese Nähe erschreckte die junge Frau leicht, doch sie fing sich bald wieder. Aber sie fing sich nur kurz. Plötzlich kam Itachi auf sie zu und setzte sich neben Sakura vor den Ofen. Nun starrte auch er in die Flammen. Sofort wurde Sakura noch heißer. Und das lag nicht mehr nur an dem Feuer. Still saßen sie nebeneinander und beobachteten die Flammen. Die Kunoichi wartete darauf, dass Itachi anfing. Sie hatte sich vorgenommen, zuzuhören. Auch wenn sie ziemlich Angst vor dem hatte, was sie zu hören bekommen würde. Wenn Itachi jetzt etwas von ihr wollte, dann musste es etwas wichtiges sein. Bald fing er auch schon an zu reden. „Ich erzähle dir jetzt, was ich über dich und deine Herkunft weiß.“ Ihre Herkunft? Er meinte, warum sie als gebürtige Uchiha als Haruno lebte? Und auch wer ihre Mutter war? Ihre anfängliche Angst wich reiner Neugier. Die Schwarzhaarige nickte ihm kurz zu um zu zeigen, dass er fortfahren konnte. Sie würde zuhören. „Ich habe selber erst vor kurzem erfahren, wer du wirklich bist. Ich habe einen alten Brief in einem der Uchiha- Häuser gefunden, indem indirekt geschrieben stand, dass es ein Kind gibt, welches als Uchiha geboren wurde, aber nicht als eine lebte.“ „Du warst vor kurzem in Konoha?“ Diese Frage musste sie einfach stellen. Es war ungewöhnlich, dass jemand in das Dorf kam ohne entdeckt zu werden. Und einen gesuchten Nuke- Nin hätte wohl keiner freiwillig herein gelassen. Itachi nickte kurz zur Antwort und fuhr dann fort. „Als ich dann Sasuke bis nach Konoha verfolgt habe, bin ich Zeuge des Kampfes zwischen ihm und dem Kyuubi geworden.“ Er hatte also ihren ersten Ausbruch des Sharingans miterlebt. Kein Wunder, das er sofort auf sie gekommen war. „Ich habe gesehen, wie du Sasukes Bewegung vorhergesehen hast und habe dich im Auge behalten. Als du dann vor deinen Freunden geflohen bist, bin ich dir gefolgt und zu dir gestoßen.“ Sakura nickte. Ihr Kopf arbeitete auf Hochtouren um alles zu verstehen. „Deine Mutter Suzuka war eine gute Freundin meiner Mutter. Sie hatte vor ein paar Jahren eine Affäre mit Madara. Damals war noch nicht abzusehen, was er mit Akatsuki plante. Nach einem seiner Besuche bemerkte sie, das sie schwanger war. Doch obwohl sie ihn liebte wusste sie genau, dass er brutal sein konnte. Sie wollte nicht, dass ihre Tochter unter seinen Fittichen aufwachsen musste. Deine Mutter hatte Angst, dass er dich für seine Zwecke missbrauchen würde.“ Ihre Mutter hatte… sie beschützt? Vor dem Mann, den sie liebte? Sie wusste, dass Madara zu allem fähig war? Sakura stand der Mund offen und sie hatte Mühe damit, ihre Tränen zurückzuhalten. Es musste eine sehr schwere Entscheidung gewesen sein, sein Kind wegzugeben. „Darum trug sie das Baby heimlich aus und legte ihre Treffen mit Madara so, dass er sie nie schwanger sah. Als du geboren wurdest, nahm sie dich und ging zu ihrer besten Freundin. Deiner Mutter. Sie war unfähig Kinder zu bekommen, doch sie und dein Vater wünschten sich nichts sehnlicher als ein Kind. Daher nahmen sie dich gerne auf. Mit einem geheimen Jutsu, welches Suzuka Uchiha während ihrer gesamten Schwangerschaft entwickelte, unterdrückten sie das Blut der Uchihas und damit deine Fähigkeiten. Sie änderten deine Haar- und Augenfarbe und gaukelten den anderen Dorfbewohnern eine Schwangerschaft vor.“ Sakura war sprachlos. Endlich verstand sie alles. Sie wusste, warum ihre Eltern sie jahrelang belogen hatten und warum sie als Haruno lebte obwohl sie eine Uchiha war. Diese Tatsachen ließen die Tränen hervorbrechen. Sie weinte ohne zu schluchzen. Ihre Mutter musste so viel durchmachen. Ständig in dem Wissen leben, dass sie ihre Tochter nie sehen würde. Sie hatte Sakura vor Madara gerettet. Aber ihr brannte noch eine Frage auf der Zunge. Auch wenn die Kunoichi Angst hatte sie zu stellen, musste sie sie einfach aussprechen. Sie musste es wissen. „Was ist… mit meiner leiblichen Mutter passiert?“ Hatte Itachi sie umgebracht, als er den Klan auslöschte? Wie würde sie reagieren, wenn es so wäre? Würde sie ihn hassen? Konnte sie jemanden lieben, der ihre Mutter auf dem Gewissen hatte? „Madara hatte sie getötet, nachdem sie ihm nicht verraten wollte, was sie ihm verheimlichte. Er hatte bemerkt, dass sich Suzuka seltsam benahm, ihm aber nichts erzählte. Und er konnte es nicht ertragen, dass ihm sich jemand widersetzte.“ Zu den Tränen mischte sich urplötzlich Wut. Es war eine Wut, die das Mädchen noch nie zuvor gespürt hatte. War das die Wut auf jemanden, die einen dazu verleitete, sein Dorf zu verlassen und Rache zu üben? Konnte sie Sasuke jetzt verstehen? Madara hat seine Freundin umgebracht, nur weil sie ihm scheinbar etwas verheimlichte? Er konnte es nicht leiden, dass sich ihm jemand widersetzte? Das war schon Grund genug jemanden umzubringen? Und dann dämmerte es ihr. War ihre Mutter also nur wegen ihr gestorben? Jetzt konnte sie nichts mehr zurückhalten. Die Tränen liefen unaufhaltsam und tiefe Schluchzer raubten ihr fast den Atem. Sie weinte hemmungslos. Und dabei hatte sie sich geschworen nicht mehr schwach zu sein. Doch diese Schmerzen waren einfach zu stark. Plötzlich spürte das Mädchen, wie sie zur Seite gezogen wurde und einen Moment später lag Itachis Arm um ihre Schultern und ihr Kopf ruhte auf seiner linken Schulter. Normalerweise wäre sie rot angelaufen, doch ihre Energie war bereits durch das Weinen aufgebraucht. So saßen sie einige Minuten nebeneinander, ohne etwas zu sagen. Nur Sakuras Schluchzer durchbrachen die Stille. Als der Uchiha bemerkte, dass das Mädchen neben ihm sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, sprach er weiter. „Ich befürchte, dass Madara deshalb hinter dir her sein wird. Genau wie deine Mutter es damals vorhergesehen hatte.“ Sakura nickte leicht. Ihr Weinkrampf war zu einem Ende gekommen und nun fühlte sie sich schwach und ausgelaugt. Ihre Augen brannten und ihr Kopf schmerzte fürchterlich. Doch es tat unbeschreiblich gut Itachi zu spüren. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Es fühlte sich an, als würde er ihren Schmerz teilen, was sehr tröstlich war. Itachi hatte Recht. Sakura hatte auch schon das Gefühl, als hätte sie ihn nicht zum letzten Mal gesehen. Und das, was sie jetzt über ihn wusste, bestärkte ihren verdacht nur. „Was will er von dir?“, fragte die Uchiha mit schwacher, rauer Stimme. Sie wusste zwar, was Madara von ihr wollte, doch warum tat Itachi das und legte sich ebenfalls mit ihm an? Es dauerte einen Moment, bis er antwortete. „Wir beide konnten uns noch nie leiden. Und nachdem ich seinen Plan verhindert habe, dass der Uchiha Klan Konoha vernichtet, ist er besonders sauer auf mich.“ Sie nickte wieder. Ja, das klang einleuchtend. „Haben wir eine Chance gegen ihn?“, harkte die Schwarzhaarige noch mal nach. Sie interessierte es, wie Itachi die Situation einschätze. „Ich weiß es nicht.“ Mit dieser Antwort hatte sie zwar gerechnet, aber sie wollte sie nicht hören. Es war also Glück, ob sie überlebten oder nicht? „Wenn es jemand schafft, dann du.“ Nun sah Sakura auf und blickte ihm ins Gesicht. Er wandte sich ebenfalls um. „Du meinst ich kann das?“ Er nickte bloß. Es war toll, dass er ihr so viel zutraute, doch war ihr nicht ganz wohl dabei. Sie sollte gegen den wohl gefährlichsten Ninja der Welt antreten und ihn auch noch besiegen? War sie bereit für so was? Plötzlich wurde Itachis Griff stärker, legte beide Hände um Sakura und sprang in Sekundenschnelle durch die Fensterfront. Das laute Klirren der Glasscheiben wurde jedoch von einem riesigen Knall übertönt. Itachi hatte das Mädchen fest im Arm, als sie beide gegen die Steinwand prallten. Sein rechter Arm schmerzte höllisch, doch er ließ sich nichts anmerken. Sofort sah er zu der Uchiha und war erleichtert, als er keine Wunden bei ihr feststellen konnte. Gleich ließ er sie los und stand auf, um sich vor sie zu stellen. Er hatte zwar gewusst, dass er kommen würde, doch so schnell hatte er nicht mit ihm gerechnet. Sakura starrte geschockt auf den großen Krater voller Schutt, der eben noch das Haus war. Es war wie weggeblasen. Ein zweistöckiges Haus, welches einfach innerhalb von Sekunden verschwand. Und als sie Itachis Position bemerke, dämmerte es ihr: Er war hier. Schnell sprang auch das Mädchen auf die Beine und stelle sich neben den jungen Mann. Sie wollte nicht, dass er sie beschütze. Nicht in seinem Zustand. „Ohhh, Itachi spielt den Beschützer.“, quiekte eine kindliche Stimme. „Du hättest das ganze abkürzen können, indem ihr einfach sitzen geblieben wärt.“ Und nun tauchte auch der Mann, welchem die Stimme gehörte, vor der Höhle auf. Er trug einen schwarzen Mantel mit roten Wolken und sein Gesicht war durch eine orangefarbene Maske verdeckt. Madara. Sakuras Eingeweide begannen einzufrieren und ihr wurde ziemlich unwohl. Jetzt würde ihr wichtigster Kampf beginnen. „Oh, wen haben wir denn da?“ Das Mädchen erschrak. Er starrte sie mit seinem Sharingan durch die Maske an und sie konnte nicht anders, als zurück zu starren. Irgendetwas hinderte sie daran wegzusehen. „Hallo Töchterchen. Freut mich dich kennen zu lernen.“ In diesem Moment jagte ein gewaltiger Schmerz durch ihren Kopf, sodass sie dachte, er würde zerspringen. Sie schrie mit voller Kraft und ihr Schrei wurde von den Felswänden noch lauter wiedergegeben. Doch das hörte sie nicht mehr. Eine kalte Schwärze umfing sie, ehe ihr Körper zusammensackte und reglos liegen blieb. ++++++++++++++++ Die Kampfgeräusche waren auch noch einige Kilometer weiter zu hören, bis sie plötzlich ganz verstummten. Dutzende Männer lagen auf dem Boden und rührten sich nicht mehr. Einige Blutspritzer waren noch immer feucht. Nur zwei Gestalten standen noch in der Mitte des Dorfes, welches eben noch ein Kampfplatz gewesen war. Die beiden Männer suchten nach ihren Umhängen, welche sie sogleich überzogen. „Ha!“, lachte der Blonde. „Die haben doch wohl nicht geglaubt uns mit so wenigen Leuten zu besiegen?!“ „Hör auf so anzugeben, Naruto. Du siehst nicht so aus, als ob du dir das leisten könntest.“, gab der Schwarzhaarige genervt zurück. Daraufhin sah Naruto an sich herunter. Teile seiner Kleidung waren zerrissen und einige Schnittwunden hatten auf den Kleidungsstücken rote Flecken hinterlassen. Ja, er war leicht verletzt, aber das war nicht der Rede wert. „Du siehst auch nicht besser aus.“, gab er beleidigt zurück. Auch Sasuke hatte einige Schnittwunden und blaue Flecke abbekommen. Es war ja auch eigentlich kein Wunder bei so vielen Gegnern. Irgendeinen verlor man immer aus den Augen. „Hn.“, antwortete der nur und setzte sich langsam in Bewegung. „Warte!“, rief der Blonde und holte mit wenigen Schritten auf. „Wo willst du so schnell hin?“ Der Schwarzhaarige seufzte fast unhörbar. „Hast du nicht kapiert, was das hier war?“ „Eine Falle, und?“ „Genau, du Idiot! Und warum haben sie hier ein ganzes Dorf ausgelöscht und uns hierher gelockt? Ganz einfach: Sie wollten uns von unserem Versteck weglocken!“ Plötzlich dämmerte es Naruto. „Das war Madaras Trick?“ „Ja, du Trottel! Er ist hinter Sakura und meinem Bruder her!“ Noch ehe Sasuke ausgesprochen hatte, war Naruto schon an ihm vorbei geprescht und hatte einige Meter Vorsprung. Genervt lief auch der Schwarzhaarige etwas schneller, um ihn wieder einzuholen. Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her, bis Naruto plötzlich anfing zu kichern. Sasuke sah ihn verständnislos an. War er jetzt ganz am durchdrehen? „Was ist?“, fragte der Uchiha desinteressiert. Naruto kicherte. „Es hat Spaß gemacht!“ „Was?“ Nun war Sasuke komplett verwirrt. „Wieder mit dir zu kämpfen!“ „Du spinnst doch!“, gab er darauf nur zurück. Der Blonde sollte jetzt nicht wieder mit seinem sentimentalen Mist ankommen. „Ich weiß, dass du mich nicht mehr leiden kannst, “, fing Naruto ruhig an „ aber das beruht nicht auf Gegenseitigkeit.“ „Pah.“ „Du solltest wirklich wieder nach Konoha zurückkommen. Wir würden uns alle freuen. Besonders Sakura und ich. Sai ist zwar ein ganz netter Kerl, aber er kann dich nicht ersetzen.“ „Damit müsst ihr wohl leben.“, gab der Schwarzhaarige kalt zurück. Er wollte nicht mehr zurück in die Stadt, die seinen Bruder benutzt hatte um seine eigene Familie zu töten. Und das nur, weil sie Angst hatten, von ihrem Thron gestoßen zu werden. „Ja, wahrscheinlich.“ Verwundert blickte der Uchiha seinen Nebenmann an. Er gab so leicht auf? Was war denn mit dem los? „Du fragst dich, warum ich nicht weiter nerve, hab ich Recht?“, lachte Naruto. Er hatte den schiefen Blick seines Freundes bemerkt und schien genau ins Schwarze getroffen zu haben, denn Sasuke sah sofort wieder gerade aus und schaubte nur. „Ich habe es aufgegeben, dich zurück zu holen.“ Damit hatte der Uchiha gar nicht gerechnet. „Ich sage doch, ich gehöre da nicht hin und endlich hast auch du es verstanden.“ Doch Naruto lachte nur. „Ach Quatsch, du Idiot. Natürlich wartet Konoha noch darauf, dass du zurück kommst. Und das wird sich auch nie ändern. Aber ich werde dich nicht mehr zwingen. Wenn du nicht willst, muss ich das wohl so hinnehmen.“ „Du bist erwachsen geworden.“ Das war Sasuke eben erst so richtig aufgefallen. Er war lange nicht mehr so ein Chaot wie früher. Er hatte sich genauso sehr verändert, wie Sakura. „Haha! Ich habe mir auch viel Mühe damit gegeben. Ich hatte es Sakura versprochen. Ihr ging meine naive Art ziemlich auf die Nerven. Doch leider haut sie mich immer noch.“ Naruto brach in einen kleinen Lachanfall aus, was seinen Partner nur noch mehr verwunderte. „Du bist bekloppt.“ „Bekloppt aber erwachsen!“, kicherte er weiter. Und dann wurde er plötzlich ernst. „Als meine Freunde alle nacheinander starben, ist mir so einiges klar geworden. Erst konnte ich Gaara nur tot retten. Doch er konnte noch mal wieder zum Leben erweckt werden. Genauso wie Kakashi, der beim Kampf gegen Pain sein Leben ließ. Ich war unendlich glücklich, als sie noch einmal ihre Augen aufschlugen. Doch Jiraya werde ich nie wieder sehen.“ Seine Stimme bebte etwas, so als ob er seine Tränen zurückhalten musste. Dennoch fuhr er fort. „Er ist gestorben um seinem Dorf zu helfen, den Feind zu durchschauen. Ich habe gelernt, dass das Leben zu kurz ist, um sich zu streiten. Man sollte jeden Augenblick genießen, den man mit geliebten Menschen verbringen kann. Und genau das mache ich jetzt.“ Sein Lächeln kehrte zurück. „Ich kämpfe gerne Seite an Seite mit dir. Und natürlich kämpfe ich noch lieber gegen dich. Und darum höre ich jetzt auf, dich mit Gewalt zurück nach Konoha zu holen und genieße es einfach mit dir als Partner zu kämpfen.“ Nun war sein Lachen vollends zurückgekommen. Sasuke ließ sich alles noch mal durch den Kopf gehen, doch er verstand es genauso wenig wie vorher. „Warum tust du das? Warum stellst du dich selber immer hinten an, nur um deine Freunde glücklich zu machen? Wenn ich sehe, was du alles für Sakura und auch für mich tust, dann kann ich es einfach nicht verstehen.“ Es nervte den Schwarzhaarigen, dass er einfach nicht verstand, wie man Leute so gern haben konnte, dass man ihnen alles verzieh! Er war noch immer sauer auf seinen Bruder und auf alle, die ihn verletzt hatten! Wie konnte man mit solchen Menschen leben, als wäre nichts passiert? Darauf antwortete Naruto nicht gleich. Er ließ sich die Frage noch mal durch den Kopf gehen um sie wahrheitsgemäß beantworten zu können. „Jeder macht Mal Fehler. Auch mir ging das oft so. Ich habe Sakura und Jiraya durch die Kraft des Kyuubi verletzt und dennoch hat Jiraya sein Leben für mich gegeben und Sakura ist extra aus ihrer Heimat weggelaufen, um mich zu beschützen. Es ist schwierig Leuten Dinge zu verzeihen, die man selber für unverzeihlich hält.“ Er nickte, während er weiter sprach. „Aber genau das ist es, was man Freundschaft und Liebe nennt. Sakura ist wie eine Schwester für mich und sie sieht mich als ihren Bruder. Daher hat sie mir verziehen. Und bei dir ist es genauso. Ich sehe dich nicht nur als Freund. Für mich bist du wie ein Bruder. Und Brüdern verzeiht man eben ihre Fehler. Schon deshalb, damit man sie nicht verliert.“ Sasuke stockte kurz der Atem. „Ja, ich weiß, dass klingt alles etwas verrückt, aber glaub mir, es ist wahr. Man fühlt sich viel besser wenn man Freunden verzeihen kann und einfach da weitermachen kann, wo man aufgehört hat, anstatt sich sein Leben lang zu hassen.“ Er lachte wieder. „Du musst mir nicht glauben. Doch ich wünschte, du würdest es tun. Ich will nur, das du weißt, dass wir es dir verziehen haben, dass du gegangen bist und alle bereit für einen Neuanfang sind.“ Der Uchiha wusste nicht, was er darauf antworten sollte. In seinem Kopf drehte sich alles. Narutos Worte hallten immer wieder durch seinen Kopf. Doch er hatte keine Zeit groß nachzudenken, denn sie erreichten genau in dem Moment den Strand. Sie sprangen von Stein zu Stein und versuchten so schnell wie möglich die Höhle zu erreichen. Aber als sie dort ankommen, stockte ihnen der Atem. Das Haus war einfach verschwunden! Nur ein Krater und wenige verkohlte Holzreste zeigten, dass dort mal ein Haus stand. Narutos Herz setzte bei dem Anblick kurz aus. Sie waren zu spät. „SAKURA?“, schrie er in die Höhle herein, doch nur sein Echo antwortete ihm. „Da!“, meinte auf einmal Sasuke, fasste den Blonden bei der Schulter und zeigte auf den Boden. An einer der Wände, da, wo vorher noch das Wohnzimmer war, befand sich eine große Blutlache. Es war also schon zum Kampf gekommen. „Verdammt. Doch wo sind sie?“ Eine Explosion beantwortete die Frage. Die beiden Ninjas sahen sich um und bemerkten eine hohe Rauchwolke von ihrem Trainingsplatz aufsteigen. „Wir müssen da hin!“, presste Naruto wütend zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Madara ist dort! Du könntest sterben!“, kam es von Sasuke und er hielt ihn am Arm fest, sodass er nicht loslaufen konnte. Er verstand nicht, warum Naruto nicht einmal zögerte. „Ich weiß, dass dieser Mistkerl da ist! Darum will ich ja da hin! Ich habe Sakura versprochen, sie zu beschützen! Auch wenn es mein leben kostet! Ich werde nicht zulassen, dass er ihr wehtut.“ Naruto knurrte diese Worte nur noch. Er spürte, wie das Chakra des Kyuubis durch seine Adern floss. Eine unglaubliche Macht, die er diesmal benutzen würde um es dem Uchiha zu zeigen. Plötzlich verschwand der Widerstand an seinem Arm und Sasuke tauchte neben ihm auf. „Na los. Worauf wartest du noch? Lass uns gehen.“ Naruto grinste. „Klar!“ +++++++++ Sie rannten so schnell sie konnten auf ihren Trainingsplatz zu. Ihre Umhänge wehten im starken Wind, welcher wieder über das Meer kam und dort hohe Wellen auftürmen ließ. Es dauerte nur wenige Minuten, ehe sie den Eingang zu der Bucht erreichten. Doch dort bot sich ein Anblick, den sie so schnell nicht wieder vergessen würden. „SAKURA-CHAN!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)