Der Schreiber... von Monsterseifenblase (...legt seine Seele ins Tintenfass) ================================================================================ Kapitel 29: 029 Liebe --------------------- Thema 029 Liebe „Sag mal, was willst du eigentlich von mir?“ Jasmin lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie saß auf einem großen Bett, das von Decken und Kissen überzuquellen schien. Markus stand genervt im Türrahmen und sogar dabei sah er noch unglaublich sexy aus. „Nur ein bisschen Ehrlichkeit. Ich wüsste nicht, warum das du viel verlangt wäre!“, warf sie ihm schließlich vor die Füße und kniff dann die Lippen zusammen. „Was?“ „Was was? Ich weiß, dass du gestern bei den Mädchen von der Tanzgruppe warst.“ Er fuhr sich durch die Haare und seufzte. Es waren dunkelblonde, etwas längere Haare. Aber auch nicht zu lang. Perfekt halt. Wie alles andere an ihm auch. „Du weißt genau, dass meine Schwester dort tanzt“, antwortete er schließlich ruhiger. „Ja, und ich weiß auch, dass du es dir nie nehmen lässt, sie in der Umkleide abzuholen, wenn du sie abends mit nach Hause nimmst und jetzt versuch ja nicht, mir was anderes zu erzählen! Corinna hat es mir gesagt, dass du wieder da warst, obwohl du genau weißt, dass ich es hasse!“ „Darf ich jetzt niemand anderes mehr sehen als dich?“, fragte er kalt. Jasmin antwortete nicht. Sie hasste es, sich mit ihm zu streiten, aber er schaffte es immer wieder, sie so wütend zu machen. „Das hab ich nicht gesagt“, murmelte sie leise und blickte auf ihre Hände. Überall hin, nur nicht zu ihm. „Warum machst du dann so einen Aufstand?“ „Weil ich nicht will, dass du andere halbnackte Mädchen in Umkleiden besuchst.“ „Mein Gott Jess, ich hab ihre Tasche geholt und falls es dich interessiert, waren sie und Corinna die letzten in dem Raum. Glaubst du allen Ernstes ich wäre da sonst rein gekommen, ohne, dass die anderen alles zusammen geschrien hätten?“ „Ach. Du kommst doch überall rein, ohne das die Mädchen schreien würden, weil sie wollen dass du gehst. Das weißt du genau, also tu jetzt nicht so, als wäre es nicht wahr“, fauchte sie und dachte an seinen Körper. An sein tolles Gesicht. Seine Muskeln. Er war gut aussehend und beliebt. Jasmin konnte sich noch gut daran erinnern, wie verdutzt alle gewesen waren, als sie mit ihm zusammen gekommen war. Und das war sie jetzt schon seit vier Monaten ohne, dass sie sagen konnte warum. Sie liebte ihn, ja, ganz ohne Zweifel, aber bis jetzt konnte sie sich nicht erklären, was zum Teufel er an ihr fand. „Ich kann es nicht ändern“, erwiderte er dann nüchtern. „Nein, aber du könntest es wenigstens nicht drauf anlegen. Es ist ohnehin schon so…unbegreiflich und schwer für mich, da musst du nicht auch noch gezielt dafür sorgen, dass du von tollen Mädchen, mit erstklassigen Figuren, langen blonden Haaren und sexy Tütü umgeben bist, oder?“, ihre Stimme wurde immer leiser. „Was?“, fragte er verdattert. „Jetzt tu doch nicht auch noch so unschuldig. Ich meine, ich weiß auch so schon, dass ich es mit diesen super Mädels nicht aufnehmen kann. Meine Maße sind definitiv nicht 90 - 60 -90, meine Haare sind nicht schön blond und ich bin nicht halb so makellos wie die es sind, schon allein deshalb weil ich mich nicht in Ballettsälen aufhalte sondern draußen, mich ständig verletzte und überall irgendwelche Narben habe, die von meiner Blödheit zeugen. Es ist ohnehin schon schwer genug für mich nachzuvollziehen, warum du bei mir bist und nicht bei einer von denen – versteh das nicht falsch, ich hab nichts dagegen, bei weitem nichts – aber trotzdem bin ich ehrlich genug zu mir selber um zu wissen, dass ich nur ein kleines, vielleicht leicht übergewichtiges Mädchen bin, das jetzt gerade noch nicht einmal in sexy Dessous vor dir steht, sondern in einer gestreiften Boxershorts, verstehst du denn nicht, dass ich das ohnehin kaum fassen kann?“ Eine Träne lief ihr die Wange herab und sie schämte sich dafür. Mit aufeinander gepressten Lippen wandte sie den Kopf ab und starrte die Wand an. Keiner von ihnen sagte noch ein weiteres Wort, bis Jasmin schließlich aus den Augenwinkeln registrierte, wie Markus sich bewegte, doch zu ihrer Verwunderung drehte er sich nicht rum und ging, oder kam auf sie zu – er zog sich aus. Leicht verdattert drehte sie den Kopf wieder so, dass sie ihn direkt ansehen konnte, während er aus seiner Hose schlüpfte. „Was machst du da? Ich…meinst du, dass ist gerade der richtige Zeitpunkt-“ Er schmiss seine Hose in eine Ecke und stand nun nur noch mit einem T-Shirt und seiner Simpson Boxershorts vor ihr. Sie hatte ihm die geschenkt, weil sie genau wusste hatte, dass er sie unbedingt hatte haben wollte. „Ich steh auf Boxershorts“, entgegnete er dann nüchtern. „Nur um etwaige Missverständnisse zu klären. Also atme mal tief durch. Wenn ich mit einer von diesen blonden Schönheitsidealen zusammen sein wollte, dann wäre ich jetzt nicht hier, oder? Also mach dir mal keine Sorgen um so was, ich mag es, dass du nicht so bist“, seine Stimme wurde immer leiser. Jasmins wusste nichts dazu zusagen, wie er in seinen Boxershorts vor ihrem Bett stand, nur damit sie sich besser fühlte. Dann streckte er auf einmal die Hand aus. „Komm, wir gehen was essen. Ich lad dich ein.“ „Was?“ „Essen? Wir beide? Italiener würde ich sagen.“ Sie zog die Augenbrauen hoch. „Wie gesagt, ich hab nicht sonderlich viel an.“ Er schaute hinab auf seine nackten Beine, dann zuckte er mit den Achseln und lächelte. „Ich auch nicht. Also komm, zusammen ist es nicht ganz so peinlich.“ Jasmin fragte sich, ob er sich gerade einen dummen Scherz mit ihr erlaubte, doch er hielt ihr noch immer die Hand hin. Und dann musste sie auf einmal lachen und ließ sich von ihm hochziehen. Hand in hand gingen sie die Treppe hinab und sie schloss schließlich die Haustür hinter ihnen zu, während ihr der kalte Herbstwind um die Beine strich. „Ich bin noch nie in Boxershorts essen gegangen“, murmelte sie schließlich. Markus grinste. „Ich auch nicht, aber es gibt immer ein erstes Mal“, dann legte er einen Arm um sie und zog sie nah zu sich, während sie zum Italiener schlenderten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)