Nebenwirkungen von dannysahne (SasuSaku) ================================================================================ Prolog: Verwirrte Gedanken -------------------------- Fünf Jahre ist es her, dass Sasuke das Dorf verlassen hat. Orochimarus Tod war der erste Schritt zur Vollendung seiner Rachepläne. Die Rache an seinem Bruder Itachi und dessen Tod. Doch nach deren Ausführung muss Sasuke feststellen, dass nichts so ist wie es zunächst scheint. Itachi hatte gelogen, was seine Motivation zur Auslöschung des Clans betraf. Madara hatte es in aller Deutlichkeit klar gemacht. Es war ein Befehl. Ein Befehl Konohas, dem Hokage und dem Ältestenrat. Damit war seine Rache noch nicht beendet. Sie hatte lediglich ein neues Ziel gefunden. Die Akatsuki interessieren ihn dabei nicht. Ihr Angriff auf Konoha um an Kyubi zu kommen, stellt lediglich ein Mittel zum Zweck dar. Doch warum fühlt es sich nicht gut an, als Konoha halb zerstört ist und die Bewohner erbittert um ihr Leben kämpfen? Warum stellt sich die erwartete Genugtuung nicht ein? Vielleicht weil Itachi das Dorf immer nur beschützen wollte? Weil er seinem kleinen Bruder deutlich machen wollte, dass es nichts Wichtigeres als Freunde und Heimat gab? Vielleicht? Es muss so sein. Er hofft es. Den nachdem er sich nun auch gegen die Akatsuki gestellt hat, gibt es kein Zurück mehr. Kapitel 1: Verluste ------------------- TAG 2 nach den Kämpfen: KONOHA KRANKENHAUS Müde ließ sich die rosahaarige Medic-nin an der Wand des Operationssaals hinuntergleiten. Ohne weiter auf ihre blutige Kleidung zu achten beförderte sie ihre Handschuhe in den nächsten Mülleimer und legte den Kopf auf ihren angewinkelten Beinen ab. Müde gestand sie sich ein, dass sie am Ende ihrer Kräfte war. Nach nunmehr fast drei Tagen auf den Beinen, wobei sie einen Tag auf dem Schlachtfeld und zwei im Krankenhaus verbracht hatte, wünschte sie sich nichts sehnlicher herbei, als ein gemütliches Bett. Ein Wunsch der zurzeit einfach nicht erfüllbar war. Nachdem fast die Hälfte von Konoha zerstört worden war, konnte sich das Krankenhaus vor Patienten kaum retten. Über die Hälfte musste sogar vor das Hospital in Notunterkünfte bzw. Zelte ausquartiert werden. Auch die Tatsache, dass medizinisches Personal rar war und Tsunade seit den Kämpfen im Koma lag, drückten merklich auf Sakuras Stimmung. Sie wusste, dass der Zustand ihrer Sensei sich nicht mehr bessern würde. Tsunade hatte ihr „Souzon Saisei“ einfach zu oft benutzt und ihr Leben damit nicht nur verkürzt, sondern ihren Körper nunmehr endgültig ans nahende Ende geführt. Es gab nichts mehr was die Haruno noch für die Hokage tun konnte, dennoch fühlte sie, durch die eigene Hilflosigkeit, eine furchtbare Wut in ihrem Bauch aufkeimen. Was nützte ihr die harte Ausbildung, wenn sie damit nicht mal ihrer Seinsei helfen konnte. Nur am Rande bekam die Rosahaarige mit, wie jemand ihren Namen rief. Sie war einfach zu müde, so unendlich müde. Eine Hand auf ihrer Schulter ließ sie schließlich doch den Kopf heben und ihr gegenüber aus halb geöffneten Augen anschauen. Ein besorgter Blick aus strahlend blauen Augen begegnete dem ihren und mit schwacher Stimme, bekam sie gerade so ein brüchiges „Naruto“ heraus. Der blonde Chaot der vor ihr in die Hocke gegangen war, sah sie mit mitleidig an, bevor er sie am Arm mit nach oben zog und somit wieder auf die Füße stellte. „Shizune schickt mich. Sie meinte du sollst sofort zu Oma-Tsunades Zimmer kommen.“ Sakura konnte hierzu lediglich ein schwaches Nicken von sich geben, ehe sie kraftlos die OP-Tür öffnete und eine der Schwestern, die ebenfalls auf dem Boden saß, an der Schulter antippte. „Ich muss kurz weg, versuche aber so schnell wie möglich wieder zu kommen.“ Ein eher gehauchtes „Hai“ zeigte der Medic-nin, dass die Schwester sie zwar gehört hatte, da diese darauf jedoch wieder völlig kraftlos den Kopf sinken ließ und sich sogar gänzlich auf den Boden legte, war sich Sakura nicht wirklich sicher, dass ihre Nachricht auch angekommen war. Etwas hilflos gab die Haruno einen Seufzer von sich. Überall im Krankenhaus lagen die Medic-nins und Schwestern auf dem Boden, weil sie einfach nicht mehr die Kraft hatten weiterzuarbeiten. Sakura hatte sogar ein paar gesehen, die sich einfach zu den Patienten ist Bett gelegt hatten um so zumindest etwas Schlaf zu bekommen. Dankbar nahm die Medic-nin, Narutos dargebotenen Arm als Stütze an, ehe sie sich gemeinsam mit ihm durch die Gänge schlängelte. Erst jetzt beim Laufen bemerkte sie jedoch, dass sie nicht alleine waren. Ein paar Schritte hinter ihnen lief Sasuke, der Sakura einen wie immer unergründlichen Blick schenkte. Gleichzeitig viel ihr jedoch ein, dass sie noch immer die blutige Schürze trug und der Uchiha wurde kurzerhand aus ihren Gedanken verband. Nachdem sie sich von Naruto gelöst hatte, zog sie sich das befleckte Kleidungsstück kurzerhand aus und warf es in den nächsten Wäscheschacht. Ihr Kopf fühlte sich an, als wäre er mit Watte gefüllt und ihre Beine wie Wackelpudding. Doch plötzlich tat sich ein kleiner Lichtblick auf und mit einem kurzen „Ino“ rief Sakura die Yamanaka zu sich, die gerade einen Medizinschrank durch den Gang schob. Naruto wollte schon protestieren, dass sie doch zu Tsunade mussten, doch die Rosahaarige winkte ab und gab ihm zu verstehen, er solle kurz warten. Erleichtert griff Sakura in den Schrank und holte eine kleine Ampulle samt Spritze heraus, die sie mit geübter Hand aufzog und am Arm ansetzte. Bevor sich die Medic-nin jedoch das Mittel spritzen konnte, wurde sie von Ino unterbrochen. „Sakura du musst dich etwas ausruhen. Du bist seit drei Tagen auf den Beinen und ich will eigentlich gar nicht wissen, deine wie vielte Aufputsch spritze das jetzt gerade ist.“ Entschlossen beförderte Sakura den Inhalt der Spritze in ihren Arm und gab der Blonden die leere Ampulle zurück. „Ich habe keine Zeit mich auszuruhen. Wir haben zu wenig Leute, das weißt du genauso gut wie ich.“ „Natürlich weiß ich das, aber das geht so nicht. Bitte versprich mir, dass du dich heute noch etwas hinlegst, zumindest für ein paar Stunden, bitte!“ Sakura versuchte vehement die weinerliche Stimme Inos auszublenden und schritt kurzerhand an dieser vorbei, ohne hierauf zu antworten. Mit wütender Stimme rief die Yamanaka ihr noch hinterher. „Wenn du so weiter machst wird es dich in spätestens fünf Stunden sowieso umhauen. Und wenn ich nachhelfen muss, indem ich dir einen Knüppel über deinen verdammten Dickschädel ziehe.“ Mit dieser Drohung setzte Ino ihren Weg fort, vorbei an dem etwas sprachlosen Naruto und dem gelangweilt wirkenden Sasuke. Sobald die Blonde um die Ecke verschwunden war, fiel Naruto sein eigentlicher Auftrag ein und er zog den Uchiha kurzerhand mit, als er sich an die Verfolgung Sakuras machte. Kurz vor dem Zimmer der Hokage holten sie diese auch wieder ein, vor dem auch bereits Shizune auf sie wartete. Mit Tränen in den Augen lächelte Shizune Sakura zu und öffnete ihr die Türe. Gefolgt von dem blonden Chaosninja und dem Uchiha trat diese auch sogleich an Tsunades Bett und ergriff ihre Hand. Die Rosahaarige versuchte verzweifelt ein fröhliches Lächeln zustande zu bringen, während sie sich auf der Bettkante niederließ, doch so richtig gelingen wollte ihr dies nicht. Die Hokage, die vor einer Weile aus ihrem Koma erwacht war, konnte kaum noch die Augen offen halten. Trotzdem schenkte sie ihrer Schülerin ein aufmunterndes Lächeln. Mit letzter Kraft zog Tsunade Sakura zu sich hinunter und flüsterte ihr mit brüchiger Stimme ins Ohr: „Verzweifle nicht! Und gib niemals die Hoffnung auf!“ Ein lauter Schluchzer entwand sich Sakuras Kehle, als ihre Sensei zum letzten Mal die Augen schloss. Die anwesenden Personen im Raum senkten betreten den Blick, wobei einige die Tränen ebenfalls nicht zurückhalten konnten. Die 5. Hokage war tot und ein Ende der Verlustrechnung war noch lange nicht erreicht. Kapitel 2: Konflikte -------------------- TAG 2 nach den Kämpfen: KRANKENZIMMER DER HOKAGE Die drückende und beklemmende Stimmung im Krankenzimmer wurde je unterbrochen, als eine der Schwestern den Raum betrat. „Haruno-san, entschuldigt die Störung. Aber der Bergungstrupp hat unter einem der eingestürzten Häuser weitere Überlebende gefunden, zum Teil schwer verletzt.“ Sakura wischte sich die Tränen aus den Augen und stand auf. Sie nickte der Schwester kurz zu und sagte: „Ist gut, ich komme gleich. Bereitet schon mal alles vor und trennt die Schwerverletzten von denen die warten können.“ Betreten blickte die Schwester zu der Rosahaarigen und nuschelte mehr als das sie sprach: „Das übliche Auswahlverfahren?“ Sakura fuhr sich kurz mit der Hand übers Gesicht und atmete schwer aus. Der Befehl in dieser Sache war klar. Wenn nicht genug Personal zur Verfügung stand um alle gleichzeitig zu behandeln, waren schwer verletzte Shinobi, Zivilisten vorzuziehen. Die Gefahr, dass eins der verfeindeten Dörfer, die momentane Schwäche Konohas ausnutzte und Angriff, war groß. Sie brauchten jeden nur erdenklichen Kämpfer. Eine scheußliche und unmenschliche Regelung wie die Haruno fand, doch auch sie wusste dass es notwendig war. Ein kurzer Schulterblick zu Shizune, die ihr kurz zunickte, brachte ihr die nötige Unterstützung die sie brauchte um die Frage der Schwester zu bejahen. Diese verbeugte sich kurz vor dem Bett der Hokage, um ihr die letzte Ehre zu erweisen, und trat dann aus dem Raum. Mit entschlossener Miene wand Sakura ihren Blick von der Türe ab. Sie hatte viel zu tun und keine Zeit um Tsunade nachzutrauern. Das würde jetzt einfach warten müssen. „Hinata, bitte sorg dafür, dass die Hokage in einem der Kühlräume untergebracht wird. Wir brauchen das Zimmer, für die neuen Patienten.“ „Einen Moment mal!“ ging Hiashi Hyuga jedoch dazwischen. „Du kannst hier nicht so einfach Entscheidungen treffen. Ich sage, die Leute müssen der Hokage erst noch ihren Respekt erweisen. Als Oberhaupt des Hyuga-Clans habe ich...“ „Hier absolut nichts zu sagen!“ fuhr ihm die Rosahaarige über den Mund. „Hier im Krankenhaus spielt es keine Rolle ob sie ein Clanoberhaupt oder ein Bettler von der Straße sind. Als Ranghöchste Medic-nin haben Shizune und ich nach der Hokage die alleinige Entscheidungsgewalt über die Menschen die unserer Obhut anvertraut wurden. Das Außenlazarett platzt jetzt schon aus allen Nähten und wir können nicht noch mehr Betten in die Gänge stellen. Die Bewohner Konohas können der Hokage die Ehre erweisen, wenn sie vor der Beerdigung aufgebahrt wird. Wenn sie sich wirklich nützlich machen wollen, sorgen sie dafür, dass weitere Gräber ausgehoben werden. Die Leichen in den Kühlräumen stapeln sich schon jetzt bis zur Decke.“ Einige Leute im Raum hatten bei Sakuras Standpauke scharf die Luft eingezogen. Nicht viele trauten sich, so mit einem mächtigen Clanoberhaupt zu sprechen. Doch der Haruno war dies im Moment völlig egal. Mit entschlossenem Blick, marschierte sie an dem etwas sprachlosen Hiashi aus dem Raum. Shizune schenkte dem Clanoberhaupt ein kleines Lächeln, als sie Sakura aus dem Raum folgte. Sie wusste, Tsunade hätte es genauso gemacht. Hinata hingegen, hätte angesichts der fassungslosen Miene ihres Vaters, beinahe losgelacht, wenn die ganze Situation nicht so traurig gewesen wäre. Sie wünschte, sie hätte Sakuras Mut um ihrem Vater auch Mal ordentlich die Meinung zu sagen. Doch in diesem Moment würde sie sich damit begnügen, Sakuras Bitte auszuführen und den Befehl ihres Vaters zu ignorieren. Mit Tränen in den Augen, zog sie das Lacken über das Gesicht Tsunades und fuhr das Bett kommentarlos aus dem Zimmer, nachdem sie einer der anwesenden Schwestern die Anweisung gab, ein paar Patienten nunmehr in diesem Raum unterzubringen. Naruto wand sich derweil, an den schmunzelnden Kakashi und fragte: „Und was sollen wir jetzt machen?“ „Na du hast Sakura doch gehört, sie brauchen noch ein paar Arbeiter beim Graben. Ich bin sicher du und Sasuke werden dort genug Beschäftigung finden.“ Der Chaosninja verschränkte die Arme vor der Brust und schenkte seinem ehemaligen Sensei einen skeptischen Blick. „Und was machst du, während Teme und ich buddeln dürfen?“ Sasuke, der auf Narutos Wortwahl nicht weiter einging, besah seinen ehemaligen Sensei ebenfalls mit fragendem Blick. Doch schien Kakashi dies nicht weiter erläutern zu wollen, sondern machte sich nur mit einem genuschelten „Hab was anderes zu tun“ aus dem Staub. Langsam leerte sich das Zimmer, da bereits die ersten Patientenbetten herein geschoben wurden und man machte sich daran, an anderer Stelle zu helfen. ---------------------------------------- Viele Stunden und Patienten später, trat eine überaus müde Sakura aus dem Krankenhaus an die frische Luft. Nachdem sie eingesehen hatte, dass sie einfach völlig fertig war und sich unbedingt etwas ausruhen musste, machte sie sich auf den Weg nach Hause. Eigentlich hatte sie vorgehabt im Krankenhaus ein paar Stunden zu schlafen und anschließend weiterzuarbeiten, doch eine überaus ´freundliche´ Ino hatte sie darauf hingewiesen, dass ihr eine Dusche mehr als gut tun würde. Gut die Haruno sah ja ein, dass nach drei Tagen notdürftiger Katzenwäsche, eine Dusche wohl dringend erforderlich war, doch war es letztendlich der Gedanke an ihr eigenes Bett, der ihre Schritte nach Hause lenkte. Zu Hause angekommen, musste Sakura jedoch feststellen, dass ihr Haus nicht mehr stand. Völlig fertig legte sich die Rosahaarige kurzerhand auf die Gartenbank und schlief augenblicklich ein. Sie war dermaßen am Ende ihrer Kräfte, dass sie nicht einmal mehr mitbekam, wie kurze Zeit später ein leichter Regen einsetzte und die schlafende Kunoichi langsam durchnässte. Nicht weit entfernt machten, sich gerade Naruto und Sasuke auf die Suche nach Sakura. Nachdem der blonde Chaot von Ino erfahren hatten, dass seine Teamkameradin auf dem Weg nach Hause war, zog er den etwas unwilligen Uchiha hinter sich her. Dieser sah nämlich überhaupt nicht ein, warum er bei dem beschissenen Wetter, auch noch auf die Suche nach der Rosahaarigen gehen sollte, wo er schon stundenlang gegraben hatte. So hatte er sich seine Rückkehr nach Konoha bestimmt nicht vorgestellt, wobei das ja ohnehin nicht geplant gewesen war. Da Narutos Wohnung den Kämpfen zum Oper gefallen war, hatte der blonde Chaot schon letzte Nacht bei ihm im Uchiha-Anwesen übernachtet und der Schwarzhaarige hatte langsam genug von dessen Gesellschaft. Mal ganz abgesehen davon, dass noch immer nicht klar war, ob er überhaupt wieder in Kakashis Team gesteckt wurde, hatte er absolut keine Lust den Babysitter für die Rosahaarige zu spielen. Zumal sie bei den Kämpfen vor drei Tagen, deutlich gezeigt hatte, dass sie auch ganz gut alleine klar kam. Etwas, dass Sasuke doch wirklich in Erstaunen versetzt hatte. Musste er sich doch eingestehe, dass sie sich wahnsinnig verbessert hatte und selbst ihm oder Naruto nicht länger hinterherhinkte. „Was soll das Dobe? Sie wird den Weg nach Hause, ja wohl auch alleine finden.“ „Mensch Teme, du hast sie heut morgen doch gesehen. Ich will nur sicher gehen, dass sie nicht auf halber Strecke irgendwo auf der Straße liegen geblieben ist.“ Der Uchiha gab nur ein kurzes Schnauben von sich. Es stimmte schon, als sie da heut morgen auf dem Boden gehockt hat und mit den tiefen Ringen unter den Augen, hatte sie alles andere als fit ausgesehen. Andererseits hatte sie keine zehn Minuten später ein Clanoberhaupt zusammengestaucht und eine Entschlossenheit an den Tag gelegt, die er von ihr ebenfalls nicht kannte. Früher hatte sie es immer allem und jedem Recht machen wollen, jetzt jedoch ging sie ihren eigenen Weg. Ihre charakterliche Entwicklung war ebenso voran geschritten wie ihre körperliche Stärke. Vom Äußeren mal ganz abgesehen, dass sich ebenfalls positiv entwickelt hatte. Zumindest hatte sie jetzt einen Vorbau, den man auch als Busen bezeichnen konnte und war nicht länger flach wie ein Brett. Sasuke schüttelte aufgrund seiner eigenen Gedanken den Kopf. Was war nur ihn gefahren, dass er über den Körper seiner ehemaligen und wahrscheinlich auch zukünftigen Teamkameradin sinnierte. Das Gefluche des Uzumakis, ließ ihn wieder in die Wirklichkeit zurück finden. Er besah den Trümmerhaufen vor seinen Füßen und besah den Blonden neben sich mit ausdruckslosem Gesicht. „Ich schätzt mal, dass das Sakuras Haus war?!“ „Scheiße ja. Wo steckt sie denn jetzt bloß?“ kam es noch immer fluchend von Naruto. Sasuke nahm seine Hände aus den Hosentaschen und fuhr sich durch das mittlerweile nasse Haar, während er konzentriert nach Sakuras Chakraspur Ausschau hielt. Wenig später hatte er sie sogar in unmittelbarer Umgebung ausgemacht und zog seine Augenbrauen fragend nach oben. Mit einigen großen Sätzen übersprang er die Haustrümmer und setzte leise im Garten auf. Tatsächlich, da lag sie und schlief mitten im Regen und schien sich kein bisschen an dem kalten Nass zu stören. Selbst die etwas lautstarke Landung Narutos, der dem Uchiha gefolgt war, konnte die Haruno nicht aus ihrem Schlaf reißen. Ihre Lippen waren vor Kälte schon blau angelaufen und man konnte deutlich sehen, dass sie zitterte. Der Uzumaki zog seine Jacke aus und legte sie ihr über die Schulter, ehe er sie sanft auf die Arme nahm und seinem Freund einen fragenden Blick schenkte. Dieser wusste genau, worauf der blonde Chaot hinaus wollte. Mit einem kurzen „Meinet wegen“ beantwortete er die stille Frage, ob Sakura ebenfalls im Uchiha-Anwesen übernachten durfte. So kam es, das nach jahrelangem Leerstand, der Uchiha-Bezirk abermals einen neuen Bewohner mehr bekam. Kapitel 3: Team 7 ----------------- Hallo alle zusammen! Ok, also zuerst Mal zu den Fragen: 1. Sakura hat alleine in dem Haus gewohnt, warum wird noch geklärt! 2. Die anderen Leute waren schon im Krankenzimmer von Tsunade als Sakura mit Shizune und den Jungs eintrat (siehe auch Kapi 1) 3. Und was das Tragen von Sakura betrifft - mir wäre es auch lieber gewesen, wenn Sasuke Sakura getragen hätte, aber ich fand einfach, dass das zu dem Zeitpunkt nicht zu ihm gepasst hätte. Dann noch ein dickes Danke an „Sam_der RoteFeger“ für die Hinweise – habs auch gleich geändert! Viel Spaß beim Lesen! ^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^* Mit flatternden Augenlidern erwachte Sakura aus ihrem bleiernen Schlaf und schaute sich noch etwas benommen um. Das war eindeutig nicht ihr Schlafzimmer. Mit zunehmender Wachheit viel ihr auch gleichzeitig wieder ein, dass sie sich vor lauter Müdigkeit auf die Gartenbank gelegt hatte. Stellte sich also die Frage, wie sie hierher kam, wo auch immer sie sich gerade befand. Als die Rosahaarige aber noch etwas schwer fällig aufstand, kam sofort eine viel wichtigere Frage auf: Wo waren ihre Kleider (!) und wer hatte sie ausgezogen? Denn bis auf ihre Unterwäsche trug sie nur ein weites T-Shirt das ihr fast bis zur Mitte der Schenkel reichte und eindeutig nicht ihr gehörte. Sakura versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Selbst gelaufen war sie definitiv nicht, also musste sie jemand her getragen haben. Also galt es wohl erstmal herauszufinden, in welchem Haus sie sich befand und wer sie hergebracht hatte. Auf etwas wackeligen Beinen verlies die Haruno das Zimmer und trat in den düster wirkenden Gang hinaus. Insgesamt machte das Haus einen relativ verlassenen Eindruck, der durch die unzähligen Spinnweben und die Staubwolken die der Teppich bei jedem Schritt auswarf, nur verstärkt wurde. Vorsichtig und leise näherte sie sich der Treppe die in das Erdgeschoss führte und lauschte auf die Geräusche, die gedämpft an ihr Ohr drangen. Sie war sich sicher, das Klappern von Geschirr gehört zu haben und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Leider hatte sie in ihrem nicht ganz wachen Zustand vergessen zu berücksichtigen, dass alte Treppen sich nicht wirklich zum Anschleichen eigneten. Bereits nach dem ersten Knarren, hörte sie eilige Schritte die sich ihrer Position näherten und die Kunoichi bewegungslos in einer Angriffsposition verharren ließen. Doch beinahe sofort entspannte sich Sakura wieder, als ein blonder Haarschopf in ihr Sichtfeld trat und sie mit einer stürmischen Umarmung begrüßt wurde. „Sakura-chan! Wie geht es dir?“ Die Haruno schenkte ihrem Gegenüber einen skeptischen Blick. Angesichts der Tatsache, was die letzten Tage passiert war und dass sie halbnackt in einem ihr unbekannten Haus erwacht war, fragte sie sich ob er diese Frage tatsächlich ernst meinte. Nachdem keine Antwort folgte ließ Naruto die Rosahaarige los und schenkte ihr einen besorgten Blick. Diese winkte aber nur ab. „Es geht schon. Ich bin nur noch nicht richtig wach, ansonsten hätte ich dein Chakra wohl erkannt und nicht mit dem Schreck gerungen, dass mich wohl irgendein Perverser abgeschleppt hat.“ Dem Chaoten entgleisten sofort alle Gesichtszüge, doch setzte er sofort wieder ein breites Fuchsgrinsen auf. Wenn Sakura ihre allmorgendliche Bissigkeit nicht verloren hatte, ging es ihr wohl doch schon wieder besser. Zumindest schien sie kein Fieber mehr zu haben, mit dem sie die letzte Nacht gerungen hatte und ihn an ihrem Bett hatte ausharren lassen um den kalten Lappen auf ihrer Stirn regelmäßig auszutauschen. Sakura wollte ihren besten Freund eigentlich gerade fragen wo sie sich hier befanden, als ihr auf der gegenüberliegenden Wand ein Symbol ins Auge fiel. Naruto folgte ihrem Blick, als sie plötzlich erstarrte und setzte abermals ein breites Lächeln auf. „Weißt du, Teme war so nett uns arme Obdachlose aufzunehmen“ kam es in gespielt weinerlichem Ton von ihm. Etwas fassungslos presste die Medic-nin heraus: „Wir sind im Uchiha-Anwesen?“ Zur selben Zeit trat Sasuke nun ebenfalls aus der angrenzenden Küche und bekam mit wie Naruto Sakuras Frage mit gehobenem Daumen und einem fröhlichen „Der Wahnsinn nicht wahr“ beantwortete. Etwas gefasster und Sasukes Blick ignorierend wand sie sich wieder an den blonden Chaoten. „Wie komme ich hierher?“ Der Uzumaki klopfte sich auf die stolz geschwellte Brust und verkündete: „Ich hab dich her getragen, nachdem wir dich mitten im Regen gefunden haben.“ „Schön, dann bleibt nur noch eins zu klären...WER hat mich ausgezogen?“ Der Chaosninja trat schnellstens ein paar Schritte von der Treppe zurück und versteckte sich hinter dem gleichgültig wirkenden Uchiha. Stotternd versuchte er zu erklären. „Deine Sachen waren ganz nass und du ... du hast vor Kälte schon gezittert ... ich meine ... ich wollte nicht, dass du krank wirst und...“ Mit schreckgeweiteten Augen, sah er wie Sakura die restlichen Stufen herunter schritt. Schon fest mit einem ordentlichen Schlag rechnend, umklammerte er die Arme Sasukes um sicherzugehen, dass dieser zwischen ihm und der Haruno stehen blieb. Krampfhaft die Augen schließend bekam er daher nicht mit, wie Sakura tief in Sasukes Augen blickte und Narutos Gehabe gänzlich ignorierte. Als jedoch nichts passierte öffnete er seine Lider wieder und blickte neugierige über die Schulter des Schwarzhaarigen. „Macht es dir etwas aus, wenn noch kurz unter die Dusche verschwinde, bevor ich ins Krankenhaus gehe?“ Sasuke der ebenfalls mit einem riesigen Theater Seitens der Rosahaarigen gerechnet hatte, hob überrascht die Augenbrauen und verneinte kurz. Nachdem er ihr noch erklärte hatte, wo sich das Bad befand, verschwand Sakura mit einem kurzen „Danke“ im hauseigenen Badehaus auf der Rückseite des Hauses. Naruto, der sein Glück scheinbar noch immer nicht fassen konnte, sah Sakura verblüfft hinterher. Diese Ruhe war fast schon fasst beängstigend und außerdem völlig untypisch für seine Teamkollegin. Ein kurzes Brummen erinnerte den Blonden daran, die bis eben noch umklammerten Oberarme des Uchihas wieder loszulassen. „Meinst du sie reagiert genauso, wenn wir ihr erzählen, dass ihre Klamotten beim Waschen eingelaufen sind?“ Ein genervtes Schnauben begleitete Sasukes Antwort. „Was heißt hier WIR? Deinen Mist kannst du schön alleine ausbaden, Dobe.“ „Ach komm schon Teme, dir würde sie doch niemals etwas antun! Ich dagegen muss um meinen armen Kopf fürchten.“ „Als ob man da noch viel kaputt machen könnte.“ Naruto quittierte dies mit einem beleidigten Gesichtsausdruck und drückte dem Schwarzhaarigen sein Geschirrtuch von der Schulter in die Hand. „Dann musst du eben ohne mich weiter machen. Denn ich besorge Sakura-chan jetzt lieber schnell ein paar Klamotten.“ Der Uchiha gab ein kurzes „Tss“ von sich und marschierte zurück in die Küche. Einer der wenigen Räume, der mittlerweile gänzlich von seiner dicken Staubschicht befreit war. Sasuke konnte nur hoffen, dass niemals jemand herausfand, dass er hier den Putzmopp schwang. Es reichte ja schon, dass er sich von Naruto hatte überreden lassen ihm und Sakura Unterkunft in dem alten Anwesen zu gewähren. Kakashi hatte ihn außerdem gebeten, ein paar der nunmehr heimatlos gewordenen Dorfbewohner vorläufig in die umliegenden Clanhäuser ziehen zu lassen. Zumindest so lange, bis die Aufräumungsarbeiten abgeschlossen waren und die Häuser wider aufgebaut waren. So war das alte Viertel von einer ungewohnten Betriebsamkeit umgeben und der Uchiha war sich nicht sicher, ob ihn dies nervte oder nicht. Wer hätte auch gedacht, dass er mit seinem ehemaligen Team ins alte Haupthaus ziehen würde, hatte er sich doch einst geschworen keinen Fuß mehr über die Schwelle zu setzen. Naruto hatte sich auch als erstes daran gemacht, die verbliebenen Kampfspuren im Haus zu beseitigen und Sasuke fühlte sich sogar unerwartet wohl im Haus, je wohnlicher es wurde. Dass dies hauptsächlich daran lag, dass er nicht alleine in dem riesigen Anwesen war, ignorierte er jetzt einfach mal. Abermals überkam ihn die Frage ob er das richtige getan hatte. Konnte er dem Ältestenrat das was er getan hatte wirklich vergeben? Nein! Verzeihen konnte er diesem mit Sicherheit nicht. War es doch damals ihr Befehl gewesen, der den Tod seiner ganzen Familie zur Folge hatte. Stellte sich die Frage, ob er sie für diese Tat am Leben lassen konnte? Eigentlich war er durch den Verrat an den Akatsuki von seinem Plan abgewichen, sich an ihnen zu rächen, doch jetzt wo er wieder hier im Dorf war, würde er ihnen unweigerlich über den Weg laufen. Eigentlich könnte er sie immer noch töten, aber war es wirklich das was er wollte? Er wusste es nicht. Kakashi hatte ihn damals gewarnt, dass der Weg der Rache ihm keine Befriedigung schenken würde. Er hatte Recht behalten. Itachis Tod hatte nichts gebessert und ihn in ein noch größeres Gefühlschaos stürzen lassen. Seine weiteren Zukunftspläne lagen noch im Dunkeln, nachdem er durch eine für ihn untypisch impulsive Handlung wieder in Konoha war. Was er jetzt brauchte, war frische Luft. Kurzerhand öffnete er die Schiebetüren die zur Terrasse und dem Garten führte und setzte sich auf die Holzplanken. Ein Geräusch aus dem anliegenden Badehaus riss ihn jedoch aus seinen Gedanken und ließ ihn aufhorchen. Das Rauschen der Dusche war schon seit einigen Minuten an sein Ohr gedrungen, doch jetzt hatte sich noch etwas anderes darunter gemischt. Zwar war es durch das Plätschern des Wassers nur schwer auszumachen, dennoch war das Schluchzen nicht zu überhören. Sakura weinte. Warum musste Naruto auch gerade jetzt abhauen? Er war für so etwas einfach nicht der Richtige. Er konnte es nicht ab, wenn Frauen vor ihm heulten, es war einfach nur nervig. Bei Sakura war dies jedoch nochmal etwas anderes. Er konnte es bei ihr einfach nicht sehen wenn sie weinte, doch aus anderen Gründen. Sein Magen zog sich unangenehm zusammen, wenn sie ihn mit Tränen in den Augen anblickte und auch das Geräusch vermittelte ihm ein unangenehmes Gefühl. Nach einer Weile, war das Schluchzen allerdings wieder verklungen und Sasuke atmete erleichtert aus. Es kratze an seinem Stolz, dass ihn Sakuras Weinen so sehr störte. Er konnte es einfach nicht hören, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Warum wusste er selbst nicht. Der Uchiha lockerte seine unbewusst eingenommene, verkrampfte Haltung und stand von den Holzdielen auf. Mit lustlosen Schritten, trat er in die Küche und begann Kaffee zu kochen. Glücklicherweise war Narutos Wohnung nur soweit beschädigt gewesen, dass sie noch einige Dinge hatten retten können, denn in dem Uchiha-Anwesen fehlte es einfach an allem. Nach der jahrelangen Vernachlässigung waren sämtliche Vorräte verrottet und über allem lag eine dicke Schmutzschicht. So hatten sie neben Narutos Lebensmittelvorräten, die hauptsächlich aus Instantnudeln bestanden, auch sämtliche Haushaltsutensilien in Sasukes Haus geschafft. Unbewusst wurden seine Gedanken auf Sakura gelenkt, wie sie im strömenden Regen auf der Bank gelegen hatte. In ihrem Haus war wirklich nichts mehr zu retten gewesen. Der Trümmerhaufen war nicht mal mehr als Haus zu erkennen. Abermals sprangen seine Gedankengänge zu einem ganz anderen Bild - Sakura in Unterwäsche und T-Shirt und ein freizügiger Einblick auf unglaublich lange Beine...! Ein Kopfschütteln vertrieb das Bild aus seinem Kopf. Er verstand durchaus, warum Naruto nach der Ausziehaktion mit hochrotem Kopf aus dem Zimmer getreten war. Die Figur der Haruno war alles andere als verachtenswert. Derweil im Badezimmer schaffte es Sakura, die aufgekommene Tränenflut wieder zu unterdrücken. Die Traurigkeit und Verzweiflung hatte sie plötzlich übermannt und ihre Selbstkontrolle wie ein Kartenhaus zusammenstürzen lassen. Die Medic-nin legte die Stirn gegen die kalten Fliesen und atmete bewusst tief ein und aus um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sie würde jetzt keine Schwäche zeigen, erst recht nicht gegenüber Sasuke. Sie wusste ohnehin nicht wie sie mit ihm umgehen sollte, nachdem er so überraschend wieder hier war. Sie hatte ihr Herz in tausend Teile brechen hören, als er im Kampfgetümmel mit dem Akatsukimantel aufgetaucht war. Umso überraschender war es gewesen, als er sich gegen die Akatsuki gestellt hatte und für Konoha kämpfte. Sakura wusste nicht was sein plötzliches Umschwenken bewirkt hatte, doch die Dauer seines Aufenthalts in Konoha blieb abzuwarten. Mit entschlossenem Gesicht trat sie wieder aus der Dusche und wickelte sich in eins von Narutos grellorangenen Handtüchern ein. Die Trauerarbeit musste ganz einfach warten. Wichtig war jetzt nur, so schnell wie möglich zurück ins Krankenhaus zu gehen und die Arbeit wieder aufzunehmen. Der Kontrollblick in den Spiegel zeigte, keine geröteten Augen mehr und so machte sich Sakura auf den Weg zurück ins Haupthaus. Sasuke, dem bei ihrem Eintreten die Augenbrauen erneut nach oben wanderten, versuchte sie nicht anzustarren. Denn im Gegensatz zu dem T-Shirt ermöglichte das umgewickelte Handtuch auch einen großzügigen Blick auf ihr Brustansatz. Ihre Frage nach ihren Kleidern, holte ihn aber schnell zurück in die Realität. „Dobe schien gewisse Schwierigkeiten mit der Waschmaschine zu haben. Die Klamotten, die er waschen wollte sind alle eingegangen. Es war nichts mehr davon zu retten.“ Sakura blickte ihr Gegenüber fassungslos an. „Das ist ein Scherz!? Und was soll ich jetzt bitteschön anziehen? Ich kann ja schlecht in Unterwäsche arbeiten gehen.“ Der Uchiha konnte sich ein gewisses Schmunzeln nicht verkneifen, daher drehte er ihr den Rücken zu und schenkte sich zunächst Kaffee ein. Genau in diesem Moment betrat ein schwer bepackter Naruto die Küche. Ein böses Funkeln Seitens der Kunoichi zeigte ihm, dass Sasuke scheinbar von dem Waschmaschinendesaster erzählt hatte. Bevor sie ihm an den Hals springen konnte, schob er ihr die große Tasche zu und beeilte sich zu sagen. „Ich war eben bei Ino und hab sie gebeten, dir ein paar Klamotten auszuleihen. Aus deinem Haus war leider nichts mehr zu retten.“ Ängstlich wartete er auf eine Reaktion und atmete erleichtert aus, als ein kleines Lächeln über Sakuras Lippen huschte. Das vermutlich erste seit Tagen. Es rührte sie einfach, dass Naruto so besorgt um sie war und versuchte es ihr leichter zu machen. „Danke, Naruto-kun“ mit diesen Worten ging sie auf Naruto zu und drückte ihm ein kleines Küsschen auf die Wange, bevor sie nach oben ins Schlafzimmer ging um sich anzuziehen. Sasuke war bei dieser Szene unbewusst ein klein wenig zusammengezuckt. Es war einfach ein ungewohnter Anblick, dass Sakura Naruto ein Küsschen gab und ihn mit „kun“ ansprach. Erst jetzt wurde ihm so richtig bewusst, dass sie seinen Namen bisher noch kein einziges Mal in den Mund genommen hatte, seit er wieder da war. Weder im Krankenhaus, noch hier. So wie es aussah hatte sich während seiner Abwesenheit wohl doch so einiges geändert. ^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^* Hoffe es hat euch gefallen! Im nächsten Kapi werden dann auch endlich ein paar offene Fragen geklärt und die versprochenen Rückblicke auf den Kampf werden folgen! Dann bis demnächst! Kapitel 4: Beerdigung und neuer Hokage -------------------------------------- Sakura starrte mürrisch in den Schlafzimmerspiegel und überlegte sich gerade verschiedene Szenarien, wie sie Ino unter die Erde bringen konnte. Was dachte dieses Blondchen eigentlich wofür sie die Kleider brauchte – für den nächsten Diskobesuch? Nicht nur, dass in der Tasche keine einzige Hose zu finden war, sondern lediglich einige Miniröcke oder Kleider. Nein, die Yamanaka schien auch noch zu glauben, dass Sakura demnächst zu einem kleinen Stelldichein kommen würde. Warum sonst, hätte sie ihr nur verführerische Reizwäsche einpacken sollen. Mal ganz abgesehen davon, dass bis auf eine einzige Ausnahme, wirklich jedes Oberteil einen Ausschnitt bis zum Bauchnabel zu haben schien. Bedachte man die übrigen Kleiderauswahl, war Ino, das schwarze, ärmelfreie Rollkragentop wahrscheinlich auch nur aus Versehen in die Tasche gerutscht. Für eben dieses Top hatte sich Sakura letzten Endes auch entschieden, um die Wirkung des weinroten Minirocks etwas abzuschwächen. Blieb nur noch zu hoffen, dass Naruto wenigstens ihre Stiefel am Leben gelassen hatte. Einen tiefen Seufzer von sich gebend, machte sich die Haruno auf den Weg nach unten. Glücklicherweise hatte Ino wenigstens daran gedacht, ihr eine Haarbürste und noch ein paar andere Dinge einzupacken, denn in diesem Haus fehlte es nach der jahrelangen Vernachlässigung schlichtweg an allem. Noch bevor die Rosahaarige die Küche betrat, stieg ihr ein nur allzu bekannter Duft in die Nase – Ramen. Eigentlich konnte Sakura diese bescheuerten Nudeln nicht mehr sehen, doch ihr Magen erinnerte sie lautstark daran, dass es mal wieder Zeit war, etwas zu essen. Sasuke und Naruto saßen bereits am Küchentisch und schienen nur noch auf sie zu warten. Der blonde Chaot begrüßte sie voller Ungeduld mit einem „Na endlich!“ und begann sofort seine heißgeliebten Ramen zu verschlingen. Der Uchiha und Sakura tauschten kurz gegenseitig eindeutige Blicke aus. Auf Seiten der Kunoichi sah man eindeutig Belustigung, während Sasukes Blick leicht genervt und trotzdem amüsiert ausfiel. Eine Kombination, die Sakura so noch nie bei dem Schwarzhaarigen gesehen hatte. Trotzdem war es fast wie früher und zauberte der Medic-nin ein Lächeln auf die Lippen, bevor sie sich zu den beiden an den Tisch setzte. Erst jetzt wurde ihr richtig bewusst, dass Sasuke wirklich wieder da war und wie sehr sie das Zusammensein mit den beiden vermisst hatte. „Es ist schön, dass du wieder da bist, Sasuke-kun.“ Mit diesen Worten wand Sakura sich ihren Nuddeln zu und ignorierte gekonnt die beiden Männer ihr gegenüber. Mit vollen Backen und einem breiten Grinsen im Gesicht, klopfte Naruto dem Schwarzhaarigen auf den Rücken und streckte den Daumen nach oben. Es war als hätte Sakura ihn mit diesem einfachen Satz wieder im Team willkommen geheißen – und der Uchiha war froh darüber. Er schaute seinen beiden Freunden beim Essen zu und fühlte sich zum ersten Mal seit langem wirklich zu Hause. Nach dem Essen war die Rosahaarige die erste, die das eingetretene Schweigen brach. „Wie lange habe ich eigentlich geschlafen?“ „Fast zwei Tage“ antwortete Sasuke ihr monoton. Sakura blickte ihn entsetzt an. „Zwei Tage!!! Warum habt ihr mich nicht geweckt?“ Nachdem Naruto nach wie vor sehr beschäftigt mit seiner dritten Schüssel Ramen war, erbarmte sich der Schwarzhaarige zu einer weiteren Antwort. „Dein Körper hat den Schlaf benötigt, sonst wärst du auch von alleine aufgewacht. Außerdem war Kakashi hier und meinte ebenfalls, dass wir dich nicht vor morgen wecken sollen.“ Sakura sah ihn verständnislos an und der Uchiha fuhr sich genervt durch die Haare. Warum musste er eigentlich hier den Alleinunterhalter spielen. Seit er wieder in Konoha war, hatte er vermutlich mehr geredet, als das ganze letzte Jahr über. „Morgen früh ist die Beisetzung der Hokage und die Einsetzung des Gedenksteins auf den Sammelgräbern. Danach wurde eine Besprechung im Hokageturm angesetzt.“ Angespannt warteten Sasuke und Naruto auf eine Reaktion, seitens Sakura. Der blonde Chaot hatte Sasuke erzählt, dass Sakura sehr an ihrer Meisterin gehangen hatte und nachdem er sie unter der Dusche hatte weinen hören, rechnete er fest mit einem Tränenausbruch. Die Medic-nin ging jedoch nicht weiter darauf ein und stellte ihre Schüssel in die Spüle. Naruto warf ihr einen besorgten Blick zu. Er wusste noch genau, wie er sich nach Jiraya Tod gefühlt hatte, doch ihm war auch klar, dass seine beste Freundin mit dem Tod ihrer Sensei anders umgehen würde als er. Schon als ihr Vater vor einem Jahr gestorben war, hatte sie sich förmlich in die Arbeit gestürzt und das Krankenhaus tagelang nicht mehr verlassen. Diesmal schien es genauso zu sein. „Ich sollte jetzt ins Krankenhaus zurück“ kam es in scheinbar gleichgültiger Tonlage von ihr. Der Uzumaki wusste es besser, machte aber dennoch nicht den Versuch sie aufzuhalten, ihm war klar, dass dies sowieso nichts bringen würde. Etwas lag dem Blonden aber doch noch auf der Zunge und so fragte er: „Was hast du jetzt vor, wegen deinem Haus meine ich?“ Die Haruno zuckte kurz mit den Schultern. „Für einen Wiederaufbau fehlt mir das nötige Kleingeld. Ich werd mir wohl zunächst eine möblierte Wohnung suchen und alles nach und nach wieder einkaufen.“ „Kannst du nicht deine Mutter fragen, ob sie dir helfen...“ doch weiter kam Naruto gar nicht, denn Sakura unterbrach ihn mit einem entschiedenen „NEIN“. „Aber Sakura-chan, ich bin sicher wenn du nur...“ Die Haruno unterbrach ihn erneut mit schneidender Stimme. „Auf keinen Fall! Meinte Mutter hat bei ihrem Weggang mehr als deutlich gemacht, dass ich mich von ihrer Familie fernhalten soll.“ Naruto war nun ebenfalls aufgestanden und blickte seiner Teamkameradin fest in die Augen. „Aber du gehörst doch auch zu dieser Familie!“ Sakura unterbrach den Blickkontakt mit dem Blonden und gab ein trauriges „Jetzt nicht mehr“ von sich „und ich bin froh, dass sie mit Satsu das Dorf verlassen hat. Viele Zivilisten haben es nicht rechtzeitig in die Schutzbunker geschafft. Wären sie in Konoha geblieben, hätten sie vermutlich nicht überlebt. Es ist besser so.“ Hatte der Uzumaki bis eben noch lautstark kommentiert, schlug er nun einen weicheren Ton an. „Das mit deinem Dad war nicht deine Schuld. Es war nicht fair von deiner Mum dir das vorzuwerfen – und ich bin sicher sie hat es eigentlich auch gar nicht so gemeint.“ Sakura schenkte ihm einen kalten Blick, ehe sie kurzerhand mit einem leisen „Schon möglich“ in einer Rauchwolke verschwand und in der Diele wieder auftauchte. Noch bevor Naruto reagieren oder den Versuch unternehmen konnte, ihr zu folgen, schlüpfte sie in ihre Stiefel und verließ fluchtartig das Haus. Sie war furchtbar wütend auf den Blonden weil er dieses Thema ausgerechnet vor dem Uchiha angesprochen hatte und gleichzeitig auf sich selbst, weil sie ihre Gefühle nicht besser unter Kontrolle hatte. Die Medic-nin wusste die Arbeit würde ihr die notwendige Ablenkung bringen, die sie brauchte und so beschleunigte sie ihre Schritte Richtung Krankenhaus. Sasuke, der dem ganzen Schweigend gefolgt war, schenkte Naruto einen fragenden Blick. Dieser setzte sich mit einem tiefen Seufzer wieder auf seinen Platz und erzählte, dass Sakura, Sai und er auf einer Mission den kleinen Bruder von einem gefährlichen Nuke-nin getötet hatten. Dieser wollte sich an ihnen rächen in dem er nun ihre Familien tötete. Da aber weder Sai noch Naruto eine Familie vorzuweisen hatte, griff er letztendlich die Harunos an, während Sakura im Krankenhaus arbeitete. Sein Eindringen im Dorf wurde glücklicherweise bemerkt und Sakuras Mutter und ihre kleine Schwester konnten gerettet werden, aber für Sakuras Vater kam jede Hilfe zu spät. Sakuras Mutter, die schon immer dagegen gewesen war, dass ihre Tochter ein Ninja wurde, gab Sakura die Schuld am Tod ihres Mannes und verlies mit ihrer jüngeren Tochter, Satsu, das Dorf. Frau Haruno hatte Sakura untersagt, zu ihrer Schwester Kontakt aufzunehmen, auch damit diese ihrer großen Schwester nicht länger nacheiferte und ebenfalls den Weg einer Kunoichi antrat. Der Uzumaki schüttelte traurig den Kopf. „Als ob Sakura-chan sich wegen dieser Sache nicht selbst schon genug Vorwürfe gemacht hatte. Erzählt hat sie es auch niemand, ich habs nur zufällig mitbekommen wie ihre Mutter mit gepackten Koffern und der schreienden Satsu das Haus verlassen hat.“ Während Naruto weiter vor sich hin fluchte, was für eine schrecklich und herzlose Mutter Sakuras Mum doch sei, musste Sasuke sein Bild von der Rosahaarigen wohl korrigieren. Er hatte immer gedacht, dass bei ihr zu Hause eine „Heile-Welt-Atmosphäre“ herrschte, aber so wie es schien, konnte wohl keins der Mitglieder aus Team 7 ein glückliches Familienleben aufweisen. Wie nicht anders zu erwarten war, kam die Rosahaarige an diesem Abend auch nicht zurück ins Uchiha-Anwesen. Naruto war von Anfang an davon ausgegangen, dass sie die Nacht wieder durcharbeiten würde und man sich erst am nächsten Morgen bei der Beerdigung wieder sah. ---------------------------------------- Am nächsten Tag, standen die Trauergäste mit gesenkten Köpfen und in strömenden Regen auf dem Friedhof. Sakura, die sich von Shizune einen schwarzen Mantel geliehen hatte, stand zwischen Sasuke und Naruto, während letzterer ihre Hand fest umschlungen hielt. Nur am Rande nahm sie wahr, dass Kakashi ebenfalls hinter ihr stand. Auch die diversen Abschiedsworte und Gedenkreden bekam die Rosahaarige nur durch einen dicken Schleier mit, während sich ihre Tränen unaufhörlich still ihren Weg über die Wangen Sakuras suchten. Das einzig Positive in diesem Moment war wohl, dass der Regen die Tränen vollkommen überdeckte und niemand mit Bestimmtheit sagen konnte, was Regenwasser war und was nicht. Nach einer halben Ewigkeit wie es schien, war die Trauerfeier zu Ende und die Clanoberhäupter sowie diversen Ninjas machten sich in kleinen Gruppen auf den Weg zum Hokageturm. Sasuke wusste, dass auch an Naruto der Tod der Hokage nicht spurlos vorbeigegangen war, dennoch machte sich bei dem Bild das sich im gerade bot, ein unangenehmes Gefühl im Magen breit. Kakashi der neben Sasuke lief, betrachte Naruto und Sakura, die noch immer Hand in Hand ein Stück vorweg liefen, ebenfalls mit einem nachdenklich Blick. Vor allem kam er nicht umhin zu bemerken, dass dies dem Uchiha augenscheinlich nicht besonders gefiel. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ergriff der Grauhaarige schließlich das Wort. „Weist du die beiden hatten es seit deinem Weggang nicht wirklich leicht. Dass sie sich in der schweren Zeit gegenseitig Halt gegeben haben, hat ihre Freundschaft sehr gefestigt. Vielleicht sieht es im Moment nicht so aus, aber die beiden sind sehr glücklich darüber, dass du wieder da bist.“ Ein kurzes „Hn“ war die einzige Antwort auf die kurze Ansprache Kakashis und dennoch konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Eine andere Reaktion Sasukes hätte ihn auch sehr überrascht. Trotzdem war auch der Kopierninja sehr froh darüber, dass Sasuke letztendlich doch den Weg zurück nach Hause gefunden hatte. ---------------------------------------- Verschiedene Spähtrupps der ANBU hatten bestätigt, dass mit einem erneuten Angriff auf Konoha derzeit nicht zu rechnen war. Zumindest näherten sich keine feindlichen Einheiten dem Dorf und keiner ihrer Feinde, schien die momentane Schwäche Konohas ausnutzen zu wollen. Was vielleicht auch daran liegen konnte, dass mittlerweile aus Suna einige Hilfstrupps eingetroffen waren. Der erste Punkt auf der Tagesordnung war die momentane Führungslosigkeit des Dorfes, woraufhin sofort einige heftige Diskussionen, bezüglich des nächsten Hokagen, entstanden. Shizune beendete das Gezeter schließlich, in dem sie nach vorne trat und um Ruhe bat. Tsunade war zwar tot, dennoch nahm Shizune noch immer den Posten des Assistenten ein, bis der neue Hokage ihre Stelle neu besetzte. Mit fester Stimme verkündete sie, dass Tsunade in Übereinstimmung mit dem Ältestenrat – der durch Abwesenheit glänzte – ihren Nachfolger bereits bestimmt hatte. Auf die fragenden Ausrufe einiger Teilnehmer der Sitzung erklärte sie das die Hokage ihren letzten Willen bereits einige Wochen zuvor niedergeschrieben hatte. Erneut kam von mehreren Seiten die Frage auf, wie es sein könnte, dass Tsunade ihr Testament aufgesetzt hatte, wo sie doch gleich nach der Schlacht im Koma gelegen hatte und vor ihrem Tod nur kurz erwacht war. Es waren genug Zeugen im Raum gewesen, die bestätigen konnten, dass die Hokage in dieser Zeit keinen Nachfolger bestimmt hatte. Shizune die sich angesichts dieses Ansturms von Fragen leicht überfordert fühlte, blickte Sakura hilfesuchend an. Diese erhob sich mit einem Seufzer von ihrem Sitzplatz und trat zu der Schwarzhaarigen nach vorne. Mit fester Stimme verschaffte sie sich Gehör. „Tsunade-sama wusste seit einiger Zeit, dass sie bald sterben würde. Deswegen hat sie das Testament auch bereits vor Wochen aufgesetzt. Im Übrigen während der Anwesenheit des Ältestenrats, sowie Shizune und mir als Zeugen, falls jemand die Echtheit des Dokuments anzweifeln sollte.“ Einige Leute begannen sich aufgrund dieser Worte zu regen und einiges Getuschel wurde laut. Sakura unterband dies, indem sie einfach in einer höheren Lautstärke fortfuhr. „Die Hokage war bereits seit einiger Zeit krank. Sie wäre auch ohne die Folgen der Schlacht gestorben, wobei die Kämpfe das Ganze einfach nur beschleunigt haben.“ Hiashi Hyuuga verschränkte aus seinem Platz in der ersten Reihe die Arme vor der Brust und besah die Haruno mit äußerst kritischem Blick. „Und wo ist dieses Dokument jetzt?“ Sakura die sich innerlich gerade dafür beglückwünschte, es sich damals im Krankenhaus ausgerechnet mit dem Oberhaupt des mächtigsten Clan verscherzt zu haben setzte sich mit überschlagenen Beinen auf Tsunades Schreibtisch. Man hatte die Rosahaarige früher oft auf diesem Platz sitzen sehen, wenn man ins Büro der Hokage getreten war, dennoch verursachte diese Aktion bei einigen Leuten verwunderte Blicke. Wobei der männliche Teil der Anwesenden seine Augen wohl eher auf die Beine der Rosahaarigen gerichtet hatte. Mit einigen Fingerzeichen leitete die Haruno Chakra in die Tischplatte unter sich und stieß zweimal kurz mit der Ferse ihres linken Beines gegen den Tisch. Mit einem lauten Knall öffnete sich ein geheimes Fach und mit einem letzten Faustschlag Sakuras öffnete sich der Deckel von eben diesem. Shizune trat nun ebenfalls zu dem Tisch und nahm die versiegelte Schriftrolle aus dem Fach um sie dem Hyuuga zu reichen. Das Clanoberhaupt nahm das Dokument kommentarlos entgegen und öffnete das darauf angebrachte Siegel. Mit gehobenen Augenbrauen las er vor, dass niemand anderer als Kakashi Hatake zum neuen Hokage bestimmt wurde. Eben genannter fiel mit einem lauten Krachen von seinem Stuhl als sein Name viel. Vor lauter Schreck hatte er sogar sein heiß geliebtes Icha-Icha-Buch fallen gelassen und starrte fassungslos nach vorne. „Das ist ein Scherz“ fragte er wenig überzeugend an Hiashi Hyuuga gewandt. Das Clanoberhaupt schüttelte den Kopf und fuhr mit trockener Stimme fort: „Die Ältesten haben ebenfalls unterschrieben. Ich zweifle die Echtheit des Dokuments nicht an und stimme der Benennung im Übrigen zu.“ Nach Hiashis Zustimmung gaben auch die anderen Clanoberhäupter ihre Stimme für den grauhaarigen Hatake ab und einige Ninja begannen ihn bereits für seine Ernennung zu beglückwünschen. In einer kurzen und wenig zeremoniellen Feier wurde Kakashi Hatake kurzerhand zum sechsten Hokage ernannt und den übrigen Bürgern Konohas bekannt gegeben. Der Grauhaarige fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut, als er böse drein blickend zu Sakura trat. „Du hast das gewusst oder?“ Die Medic-nin schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Natürlich! Schließlich habe ich zusammen mit Shizune ja auch als Zeugin fungiert. Außerdem bat Tsunade mich, dir nach deiner Benennung noch etwas zu übergeben.“ Eine weitere Schriftrolle und ein überaus dicker Aktenband wanderten aus dem Geheimfach in Kakashis Arme. „Die Mappe enthält detaillierte Arbeitsanweisungen und Aufgaben, sowie diverse Informationen geheimer Natur. Die Schriftrolle indes ist ein persönlicher Brief, der nur für deine Augen bestimmt ist und denn du nach Durchsicht auf jeden Fall vernichten solltest.“ Nachdem nur noch eine Sakeflasche in dem Fach enthalten war, zog Sakura diese heraus und schloss das Fach wieder. Mit einem kleinen Hüpfer sprang sie vom Tisch herunter und wollte schon zurück ins Krankenhaus. Kakashi hielt sie jedoch zurück und gab ihr die Anweisung für heute nach Hause zu gehen und morgen zusammen mit Naruto und Sasuke bei ihm im Büro anzutanzen. Die Haruno schenkte ihm einen bösen Blick und fragte, ob dies die Strafe dafür war, dass sie ihn nicht vorgewarnt hatte. Der Hokage klopfte ihr jedoch nur kurz auf die Schulter und wand sich den Clanoberhäuptern zu, die unbedingt mit ihm sprechen wollten. ---------------------------------------- Naruto der mit einem breiten Grinsen die Sakeflasche in Sakuras Hand betrachtete, verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und folgte ihr zusammen mit Sasuke aus dem Gebäude. Sobald sie auf der Straße waren, wand sich der Blonde noch immer breit grinsend an seine Teamkameraden. „Und was machen wir drei Hübschen jetzt?“ Sakura schenkte dem Chaoten einen skeptischen Blick ehe sie antwortete. „Ich wollte eigentlich kurz bei meinem Haus vorbei. Wenn ich Glück haben, sind vielleicht die Sachen im Panzerschrank einigermaßen heil geblieben.“ „Ach und dafür brauchst du also den Sake?“ Eine Kopfnuss war Narutos erste Antwort. „Nein du Baka! Aber wenn du etwas abhaben willst, kannst du ja auch einfach fragen.“ Neckisch streckte sie dem Chaoten die Zunge raus und machte sich gefolgt von einem stillschweigenden Uchiha und einem motzenden Uzumaki, der sich seine Beule rieb, auf den Weg zu ihrem alten Zuhause. Dort angekommen, sah Sakura das Ausmaß der Zerstörung zum ersten Mal in vollem Umfang. Bei ihrem letzten Besuch hatte sie den Trümmerhaufen nur durch einen dicken Schleier der Müdigkeit wahrgenommen. Sie musste Naruto Recht geben, dass aus dem Schutthaufen wirklich nichts mehr zu retten war. Blieb nur zu hoffen, dass wenigstens die Sachen im gesicherten Schrank nicht völlig zerstört waren. Dem blonden Chaoten die Sakeflasche in die Hand drückend ging sie auf den Trümmerhaufen zu, unter dem sie den Schrank vermutete und zerteilte diesen mit einem gezielten Chakraschlag. Diese musste die Haruno auch einige Male wiederholen, doch schließlich fand sie wonach sie gesucht hatte. Erfreut stellte sie fest, dass der Panzerschrank fast nichts abbekommen hatte und die verstärkten Wände hielten was sie versprachen. Die beiden Männer, die der Ausgrabung bisher stillschweigend gefolgt waren, traten nun scheinbar neugierig näher. Als Sakura jedoch die Tür öffnete, entgleisten dem Uzumaki alle Gesichtszüge. Fast schon entsetzt stammelte er: „Bücher....?! Warum gerade Bücher? Wo ist das Geld, der Schmuck... tut man so etwas nicht normalerweise in einen Panzerschrank?“ Sakura seufzte einmal tief. „Das verstehst du nicht Naruto. Das sind alles sehr seltene Medic-Ninjutsu-Bücher. Jedes von ihnen ist ein Unikat und mehr wert als jeder Glitzertand. Im Übrigen sind da nicht nur Bücher drin.“ Noch bevor Naruto hierauf erwidern konnte, entwich Sasuke ein belustigtes Schnauben. „Waffen sind auch nicht wirklich das, was man als Schätze einer Frau bezeichnen würde.“ „Eins sollten wir wohl mal klarstellen, Uchiha! Ich bin keine von diesen Tussis, deren Lebensaufgabe es ist, Massen an Glitzersteinchen und Klamotten anzusammeln – ICH bin eine Kunoichi, ein Ninja. Und jetzt macht euch nützlich und helft mir die Sachen zum Uchiha-Anwesen zu tragen.“ Mit diesen Worten drückte sie den beiden einen Riesenstapel Bücher und Schriftrollen in die Arme, bevor sie einige Waffen einsteckte und nach einem Karton und den restlichen Büchern griff. Mit zornesfunkelnden Augen betrachtete sie die beiden und fragte ob es sonst noch was zu meckern gäbe. Ohne auf eine Antwort zu warten, machte sie sich auf den Weg zum Uchiha-Viertel, während Sasuke und Naruto stillschweigend folgten. ---------------------------------------- Im Uchiha-Anwesen legten sie zunächst alles im Wohnzimmer ab und Sakura zog sogleich die Sakeflasche aus Narutos Jackentasche, um sich mit ihr auf die Couch zu setzen. „Ich dachte du magst das Zeug nicht“ kam es fragend von Naruto. „Das stimmt auch, ich finde es einfach scheußlich. Aber es war Tsunades letzte Flasche, ich wollte sie irgendwie nicht einfach stehen lassen. Sensei Tsunade hätte es als fürchterliche Verschwendung angesehen.“ Sasuke, der sich nun ebenfalls zu den beiden auf die Couch gesellte, stellte kommentarlos drei Sakeschälchen auf den Tisch. Der Schwarzhaarige hatte schon öfters Sake getrunken und wusste wann er aufhören musste, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Doch irgendetwas sagte ihm, dass seine beiden Teamkameraden wahrscheinlich nicht wirklich trinkfest waren und dies noch ein interessanter Abend werden konnte. Schon einige Becher später stellte er fest, dass er mit seiner Vermutung Recht behalten hatte. Sakura deren Wangen in einem kräftigen Rot glänzend, neigte zu Kicheranfällen, während Naruto das Sprechen immer schwerer fiel. Umso überraschter war der Uchiha als der Chaosninja mit einem Mal schrecklich ernst wurde und Sakura tief in die Augen sah. „Sag mal Saku-chan, was für eine Krankheit hatte Tsunade-oba-chan, dass sie nicht mehr gesund werden konnte?“ Sakuras Kichern endete abrupt und sie blickte traurig auf ihr Sakeschälchen. „Sie war eigentlich nicht richtig krank. Ihre Organe haben angefangen zu versagen, weil sie ihr „Souzon Saisei“ in der Vergangenheit zu oft benutzt hat. Mit jeder Anwendung verkürzt sich das Leben des Benutzers automatisch um einige Jahre. Tsunade wusste das.“ Naruto starrte die Rosahaarige entsetzt an. „Ist das Souzon Saisei nicht das Jutsu mit dem Siegel auf der Stirn und diesen Schnörkeln im Gesicht?“ Ein Nicken seitens Sakura verstärkte Narutos Entsetzen nur noch mehr. „Aber Saku-chan, du hast das Siegel beim Kampf doch auch gebrochen, als du mir geholfen hast...! Heißt das, dein Leben hat sich jetzt auch verkürzt?“ Die Rosahaarige holte einmal tief Luft, ehe sie Narutos Gesicht in ihre Hände nahm und ihm entschlossen in die Augen blickte. „Ja das habe ich! Und ich würde es jederzeit wieder tun – für jeden von euch.“ Mit diesen Worten ließ sie den Blonden los und widmete sich erneut ihrem Sake, während Sasuke und Naruto sich über ihren Kopf hinweg ansahen und beide an das gleiche dachten. Den Augenblick des Kampfes, in dem Pein Naruto durch ein Jutsu bewegungsunfähig gemacht hatte und Sakura, die für Naruto bestimmten Spieße mit ihrem eigenen Körper abfing und anschließend das Siegel des „Souzon Saisei“ brach. ^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^* Eigentlich wollte ich die Rückblicke auf die Kämpfe schon in dieses Kapitel mit reinnehmen, aber irgendwie wäre es dann zu lang geworden. Daher kommt der Flashback auf die Schlacht doch erst im nächsten Kapi! Kapitel 5: Angriff und Kampf ---------------------------- Ein fröhliches Hallo und vielen Dank für eure letzten Kommis! 1. Oh ja, Ino hat sich bei der Kleiderauswahl schon was gedacht – ob sie hierbei aber auch bedacht hat, dass Sakura ihren Wohnsitz derzeit mit zwei (!) Männern teilt ist fraglich... 2. Was die SasuSaku-Szenen betrifft – keine Sorge die kommen schon noch! Will Sasuke hier nur nicht ooc geraten lassen, daher kommen seine Gefühle für Sakura auch eher in kleinen Schritten daher! ^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^* *FLASHBACK* ANGRIFF DER AKATSUKI Das Durcheinander des Schlachtfeldes war unbeschreiblich. Durch Jiraiya´s Hinweis, waren die Konoha-Nin einigermaßen vorbereitet gewesen, dennoch traf sie das Ausmaß der Kämpfe wie ein Hammerschlag. Nachdem Pein das halbe Dorf in Schutt und Asche gelegt hatte, machte sich eine Grabesstimmung unter den Überlebenden breit. Tsunades Jutsu, das sie mit Hilfe ihres vertrauten Geistes über die Dorfbewohner gelegte hatte, verhinderte das Schlimmste, dennoch war unbestreitbar, dass die Schlacht alles andere als Positiv verlief. Narutos Erscheinen wirkte daher auf viele wie ein Silberstreifen am Horizont. Er hatte es wieder geschafft und war noch stärker geworden. Ein Umstand der ausnahmslos jeden hoffnungsvoll stimmte – zumindest auf Seiten der Konoha-nin. Ein rotes Augenpaar, dass hierbei den Kampf zwischen Naruto und Pein beobachtete, wirkte alles andere als Glücklich. Der Sharringanträger folgte voller Hass der Auseinandersetzung und fragte sich, wie zum Teufel es Naruto schon wieder gelungen war, sich so unglaublich zu verbessern. Es konnte doch nicht nur am Kyuubi liegen, dass ihm der blonde Chaot jedes Mal einen Schritt voraus war. Sasuke hatte sich bisher an den Kämpfen mit den Konoha-Nin nicht aktiv beteiligt sondern lediglich zugeschaut, doch mittlerweile brannte es ihm förmlich unter den Fingern, seinen Wettstreit mit Naruto endgültig zu beenden und Konoha für das, was es seiner Familie angetan hatte, büßen zu lassen. Es interessierte ihn dabei herzlich wenig, dass die Akatsuki den Kyuubi-Träger lebend brauchten. Die Ziele der Akatsuki waren ihm völlig gleichgültig, er hatte andere Gründe für sein hier sein. Doch noch hatte der Uchiha sich nicht entschieden, wie sein weiteres Vorgehen auszusehen hatte. Sein Team wartete hinter ihm auf seine Befehle und folgte genau wie der Schwarzhaarige gebannt dem Duell, dass sich ihnen bot. Es war unbestreitbar, dass der Uzumaki beim Sannin Jiraiya gelernt hatte. Ein Umstand den Orochimaru damals recht erheiternd gefunden hatte. War es doch pure Ironie, dass Sasukes ehemalige Teamkameraden genau wie er, bei den Sannin in Lehre gegangen waren. Orochimaru hatte sich ausführlich über die Kampfweise seiner damaligen Kollegen lustig gemacht, doch Sasuke hatte schon damals nur mit halbem Ohr zugehört. Das Einzige was ihm von dem Gelaber im Gedächtnis geblieben war, bezog sich auf Tsunades Medical-Künste und Jirayas Fähigkeit der Nutzung von Naturkräften. Mit einem Mal geschah alles sehr schnell und ließ den Uchiha tatsächlich überrascht aufblicken. Er wusste nicht wie Pein es angestellt hatte, doch Naruto verharrte regungslos und offensichtlich bewegungsunfähig auf den Knien und blickte Pein wütend entgegen. Dieser schien für einen Augenblick zu vergessen, dass er den Blondschopf lebend brauchte oder hoffte einfach auf dessen regenerative Fähigkeiten durch das Fuchsungeheuer – den die Armlangen Eisenspieße die nun auf Naruto zuschossen würden mehr als nur einen harten Schlag bedeuten. Doch das Folgende Bild, dass innerhalb von Sekunden eingeläutet wurde, ließen sowohl Sasuke als auch Naruto fassungslos auf die Gestalt vor dem blonden Shinobi schauen. Eine rosa Haarschopf und Blut, war das erste, dass dem Betrachter ins Auge stach. Pein schien ebenfalls überrascht auf die junge Frau vor sich zu schauen, die die Spieße mit ihrem eigenen Körper abgefangen hatte und nun mit zitternden Knien zu Boden sank. Ein entsetzter Schrei Narutos, lockte den Uchiha von seinem Aussichtspunkt näher an das Geschehen, so dass er Peins Grinsen deutlich sehen konnte. Der Leader der Akatsuki ignorierte Narutos verzweifelt ausgerufenes „Sakura-chan“ und betrachtete die Rosahaarige vor im spöttisch. „Dummes Mädchen! Du hast dich völlig umsonst geopfert.“ Doch zu aller Überraschung lächelte die Haruno lediglich überheblich zurück, bevor sie in recht beachtlicher Geschwindigkeit Fingerzeichen formte und das Siegel auf ihrer Stirn löste. Die violetten Male, die sich daraufhin über Sakuras Gesicht zogen, verliehen ihr ein bedrohlich wirkendes Aussehen. Langsam erhob sie sich von ihren Knien und zog die Spieße einen nach dem anderen, scheinbar gleichgültig aus dem Körper. Die auf diese Weise freigelegten Verletzung wurden in einen weißen Dampf gehüllt und die Medic-nin blickte kalt ihrem Gegenüber entgegen. Dieser brachte nun ebenfalls ein Lachen zustande, als er sah das sämtliche Verletzungen vollständig geheilt waren. „Ich gebe zu, das könnte interessant werden. Aber letzten Endes wird euch das auch nichts nutzen.“ Mit diesen Worten stürmte er nach vorne, um zum erneuten Angriff anzusetzen. Sakura versetzte ihrem Teamkollegen einen kurzen Chakrastoß um ihn aus der Starre zu befreien und gemeinsam wichen sie dem Akatsuki aus und gingen auf Abstand. „Was jetzt?“ fragte Naruto an die Haruno gewandt. Er war im Moment einfach nur glücklich, dass seine Freundin noch lebte und gleichzeitig sauer, dass sie ihm einen solchen Schrecken eingejagt hatte. „Darüber hab ich nicht wirklich nachgedacht,“ Sakuras Blick viel etwas zweifelnd auf Naruto „fürs erste wollt ich eigentlich nur nicht, dass du durchlöchert wirst.“ Der blonde blies beleidigt die Backen auf. „Ach, aber wenn du auf einmal wie ein Schweizer Käse aussiehst ist das ok oder was? Ich dachte mir bleibt gleich das Herz stehen.“ „Naruto... was soll das? Als ob du nicht auch schon ohne Nachzudenken in die Schusslinie gerannt wärst, um mir den Arsch zu retten! Mehr als einmal will ich hier mal betonen – du könntest ja auch einfach Danke sagen und gut ist!“ Pein, dem das Gezanke eh schon auf die Nerven ging fühlte sich hier etwas ignoriert und bereitete schon die nächste Angriffswelle vor, doch etwas ließ ihn innehalten. – Eine Gestalt, die flankiert von drei weiteren, auf den Kampfplatz getreten war und die beiden Streithähne ebenfalls augenblicklich zum Verstummen brachte. ---------------------------------------- Sasuke der etwas gleichgültig in die Runde schaute, fragte sich gerade, warum er sich eigentlich zeigte. Irgendwie hatte das Bild, dass sich im geboten hatte innerlich bewegt. Keiner seiner ehemaligen Teamkameraden sagte ein Wort, doch konnte er deutlich das Entsetzen in ihren Augen sehen. Sein Outfit sagte wohl mehr als tausend Worte, denn der schwarze Mantel mit den roten Wolken zeichnete ihn eindeutig als Mitglied der Akatsuki aus. Pein, der die Unaufmerksamkeit der beiden Konoha-nins zu nutzen wusste, griff erneut an. Mit viel Glück gelang es Naruto gerade noch so sich und die völlig paralysierte Sakura aus der Schusslinie zu ziehen, ohne seine Augen von Sasuke abzuwenden. Erneut entbrannte zwischen dem Blonden und dem Leader der Akatsuki ein heftiger Kampf, in den sich der Uchiha jedoch nicht einmischte sondern lediglich zuschaute. Team Taka hinter ihm brannte darauf, ebenfalls ins Geschehen einzugreifen, doch solange Sasuke nicht zum Angriff blies, war es besser abzuwarten. ---------------------------------------- Die Haruno konnte ihren fassungslosen Ausdruck noch immer nicht vom Schwarzhaarigen abwenden und schien nichts mehr um sich herum wahrzunehmen. Die Augen Sasukes huschten einmal ungerührt in ihre Richtung als er ihren Blick bemerkte, wendete sich aber sofort wieder dem Kampf des blonden Chaosninjas zu. Die verpuffende Schnecke auf ihrer Schulter holte sie augenblicklich in die Wirklichkeit zurück. Das verschwinden des vertrauten Geistes konnte nur bedeuten, dass das Schlimmste eingetreten war – Tsunade musste etwas passiert sein. Die Rosahaarige spürte wie ihr die Sorge und Traurigkeit um ihre Sensei die Kehle zuschnürte. Wusste sie doch genau um den Gesundheitszustand der Hokage und dennoch hatte diese alles getan um ihr Heimatdorf und die Menschen darin zu beschützen. Genauso wie sie und Naruto. Sie durfte sich jetzt nicht so einfach unterkriegen lassen, sie war nicht mehr das schwache Mädchen von früher. In ihre Augen kehrte augenblicklich die Entschlossenheit zurück, die sie bereits gefühlt hatte, als sie Naruto zu Hilfe kam. Sie würde sich von Sasukes erneutem Verrat nicht unterkriegen lassen, nicht diesmal. Sakura wusste, sie konnte das Souzon Saisei nicht auf unbestimmte Zeit aufrecht erhalten und danach würde sie erstmal zusammenbrechen. Also galt es den Kampf so schnell als möglich zu beenden, egal wer ihr Gegner sein würde. Bisher hatten sich Sasuke und sein Team nicht in den Kampf eingemischt, doch würden sie auch noch so stillhalten, wenn sie ihrerseits ein wenig mitmischte? Entschlossen bis sie sich in den Daumen und formte die entsprechenden Fingerzeichen um ihren eigenen vertrauten Geist herbeizurufen. Doch im Gegensatz zu Narutos Kröten setzte sie dabei nicht auf Größe. Ein ganzer Schwarm winzige Schnecken in schillernden Regenbogenfarben und kleiner als ein Finger erschienen. Jedoch wurden diese vollständig von zwei weiteren Nacktschnecken versteckt die die Größe einer Hand einnahmen. Die Medic-nin musste ihren vertrauten Geistern den Plan nicht erst erklären, sie verstanden sofort, was Sakura von ihnen erwartete und machten sich an die Ausführung. Während die kleinen Schnecken unter den Trümmern in Deckung gingen um unentdeckt zu bleiben, griff Sakura nach den beiden anderen. Eins der Tiere platzierte sie sich auf der Schulter, wo noch zuvor Tsunades Geist verweilt hatte und warf das andere Naruto zu. ---------------------------------------- Der Uzumaki nahm das kleine Anhängsel nur am Rande wahr, dass ihm da auf einmal an der Schulter klebte. Er wusste ja von wem es kam, auch wenn er nicht so ganz verstand was die Rosahaarige damit bezweckte. Das nächste was er mitbekam war ein Meer von Kirschblüten, dass ihn und die anderen komplett umspülte und die Sicht nahm. Leise flüsterte die Schnecke auf seiner Schulter: „Geh ein paar Schritte zurück und versuch die Luft anzuhalten. Atme nicht zu viel von dem Gift ein, ich kann nicht alles heilen.“ Schlagartig schlug Naruto die Hände vor den Mund und sprang rückwärts durch den Kirschblütenregen, wo er Sakura vermutete. Augenblicklich lösten sich die rosa Blütenblätter in einen Nebel der gleichen Farbe auf und verdichtete sich immer mehr. Der blonde versuchte angestrengt noch immer nicht zu atmen, als er bei der Medic-nin ankam und sah besorgt in Richtung seiner vertrauten Geister, die er aber durch die rosa Suppe nicht erkennen konnte. Sakura schien seine Gedanken zu lesen, denn sie lächelte ihm optimistisch zu. „Mach dir keine Sorgen, den Kröten macht das Gift nichts aus. Um genau zu sein ist es sogar ein Krötengift. Im Übrigen kannst du ruhig wieder Luft holen. Atme nur nicht zu tief, dann fällt es Haiku leichter, das Gift herauszufiltern.“ Etwas widerwillig ließ Naruto die Hände wieder sinken. Es war nicht so, dass er Sakura nicht vertraute, nur hatte die Schnecke nicht gesagt, es wäre besser die Luft anzuhalten? Aber da ihm ohnehin so langsam die Luft ausging, spielte das wohl sowieso keine Rolle. „Was bewirkt der Giftnebel?“ fragte er, nachdem er einige vorsichtige Atemzüge gemacht hatte. „Das kommt drauf an, wie viel man davon einatmet, aber ich rechne sowieso damit, dass der Akatsuki sich davon nicht weiter beeindrucken lässt.“ Naruto kratzte sich verständnislos am Kopf und fragte wozu das ganze dann überhaupt gut sein sollte. „Nur eine kleine Ablenkung. Pass auf, ich habe ein paar meiner kleinen Giftschnecken unter dem Boden platziert. Sie werden sich auf jeden stürzen der nicht seinerseits bereits eine Schnecke bei sich hat. Du musst schnell handeln, wenn du den Piercingheini und seine Doppelgänger, oder was auch immer das für Typen sind, gleichzeitig erledigen willst. Es müsste jeden Moment soweit sein.“ Bebend wischte sich Sakura den Schweiß von der Stirn. Sie musste das Siegel bald wieder schließen und alles würde von Naruto abhängen. Sie hoffte nur, dass sie ihm damit einen kleinen Vorteil verschaffen konnte und dass Sasuke sich weiterhin nicht einmischte. ---------------------------------------- Sasuke war so in den Kampf Narutos vertieft, dass er die Bewegungen der Rosahaarigen nur am Rande mitbekam und nicht weiter darauf einging. Ihr fassungsloser Blick und ihr paralysiertes Verhalten hatte deutlich gezeigt, dass von ihrer Seite nichts weiter zu erwarten war. Wie sehr sich doch ein Uchiha irren konnte...! Glücklicherweise – wie er später feststellen sollte – lenkte Karins Ausruf seine Aufmerksamkeit gerade noch rechtzeitig ab. „Igitt ist das eklig! Was will sie den mit diesen Kriechtieren erreichen? Uns zu Tode schleimen?“ Die beiden Handtellergroßen, blauen Schnecken machten in der Tat nicht viel her, doch im Gegensatz zu Karin konnte er durch sein Sharringan auch die fünf kleinen Farbtupfer erkennen, die augenblicklich unter den Trümmern verschwanden. Mit gehoben Augenbrauen beobachtete er Sakura, wie so ohne einen einzigen Blick in seine Richtung zu werfen mit den beiden blauen Tieren in die Luft sprang und eins davon mit Schwung auf Narutos Schulter beförderte. Mit einem für den Schwarzhaarigen unbekannten Jutsu verwandelte sie das Feld unter sich in ein einziges Blütenmeer. Sasuke sah plötzlich nur noch Rosa vor seinen Augen und fragte sich ob das ein schlechter Scherz sein sollte. Doch sein Instinkt sagte ihm, dass es besser war sich aus dem Staub zu machen. Schon allein um herauszufinden, was es mit den kleinen Viechern, die sie offensichtlich unentdeckt lassen wollte, auf sich hatte. Ihre Rettungsaktion von Naruto und die erstaunliche Selbstheilung hatten ihm gezeigt, dass sie nicht zu unterschätzen war – auch wenn er bis eben noch davon ausgegangen war, dass sie psychisch zu keinen weiteren Aktionen mehr in der Lage sein würde. Ein beherzter Sprung beförderte ihn aus den umherfliegenden Blüten, die sich langsam in einen dicken Nebel verwandelten. Sein Team das dem nicht so schnell nachkam, fing genauso wie Pein an in einen röchelnden Atem zu verfallen. Mit einem einzigen Schlenker beförderte der Akatsuki die dicke Wolke zur Seite, die sich augenblicklich auflöste. Grinsend blickte Sakura Pein entgegen, während Naruto vom langen Luftanhalten noch immer recht rot im Gesicht wirkte. Der Orangehaarige ging dieser kleine Störenfried langsam auf die Nerven, dauert mischte sich das Gör ein. Er setzte schon zum Gegenschlag an, als seine Beine urplötzlich den Geist aufgaben. Ein kleine rot-glitzernde Schnecke hatte sich an seinem Bein festgesaugt und sorgte dafür, dass sein Bewegungsapparat völlig den Geist aufgab. Er spürte wie das Gift sich in seinem Körper ausbreitete und seinen Köper nicht nur lähmte sonder auch töten würde, wenn er nichts unternahm. Sakura die jedoch fest damit rechnete, das der Akatsuki irgendwie eine Lösung hierheraus fand, hatte bewusst diese Schnecken gewählt. Die sonst so hundertprozentig tödlichen Tieren, hatten nämlich noch den praktischen Nebeneffekt, dass sie ihr Opfer lähmten, bevor das Gift die inneren Organe verflüssigte. Genug Ablenkung für Naruto um es zu Ende zu bringen, wie sie hoffte. Den ihr Chakra-Vorrat neigte sich bereits stark dem Ende zu und in der näheren Umgebung waren immer wieder Explosionen oder Erschütterungen zu spüren, die zeigten dass auch die anderen ihre Kämpfe noch nicht beendet hatten. Sie wusste, dass ihre anderen „Juwelenschnecken“ wie, Sakura sie aufgrund ihrer Färbung gerne nannte, auch bei Sasukes und seinen Begleitern in Stellung gegangen waren. Sollte sie sich in den Kampf einmischen, würden auch sie in den Geschmack der giftigen Juwelen kommen. Gleichzeitig machte sich die Haruno riesige Sorgen um Tsunade, doch sie konnte Naruto jetzt einfach nicht allein lassen. Sasukes Verhalten war einfach nicht einzuschätzen und dass seines Teams ebenfalls nicht. Obwohl wenn sie sah, mit welchem Blick die Rothaarige Brillenschlange sie bedachte, war es in jedem Fall ratsam vorsichtig zu sein. Die vier waren ihrer Wolke im Gegensatz zu Pein ausgewichen, doch das hüsteln der Rothaarigen und des Weißhaarigen verrieten ihr, dass sie dennoch etwas eingeatmet hatten. Bei Pein bemerkte sie überhaupt nichts. Es musste irgendwas mit diesen komischen Piercinggestaltung zu tun haben, dass wusste sie. Vorsichtshalber, bissen ihre kleinen Lieblinge daher auch jeden einzelnen von ihnen, sobald sie in Reichweite waren. Wie erwartet war es Akatsuki jedoch gelungen die lähmende Wirkung des Giftes abzuschütteln, trotzdem konnte man eine kleine Verzögerung der Bewegungen erkennen, die Naruto auch geschickt ausnutzte. Die Medic-nin fand es immer noch faszinierend, wie er mit diesen riesigen Kröten kämpfte. Die Haruno selbst konnte durchaus auch große Geister herbeirufen, aber meistens setzte sie lieber auf Unauffälligkeit. Ihre Gegner unterschätzten sie oft, wegen ihrer zierlichen Figur und ihrem Aussehen. Ein Fehler – denn genau wie ihre kleinen Juwelenschnecken, war sie vielleicht nett anzusehen und wirkte harmlos, aber sie konnte genauso tödlich sein. ---------------------------------------- Sasuke war immer noch hin- und hergerissen was sein weiteres Vorgehen betraf. Er war sich so sicher gewesen, als er hergekommen war, doch nun schwankte er. Die Konoha-nins, sein altes Team eingeschlossen, taten alles um ihr Dorf zu beschützen – genau wie sein Bruder. Der Gedanke an Itachi, ließ seine Brust immer noch schmerzhaft verkrampfen. Ein Gefühl das seine Unentschlossenheit noch verstärkte. Der Blick des Uchiha huschte von Naruto zu Sakura, die ihm mit einem undeutbaren Ausdruck in den grünen Augen erwiderte. Der Schwarzhaarige war sich der kleinen Schnecken im Untergrund mehr als nur bewusst, doch im Gegensatz zu Pein, hatten sie ihn und Team Taka nicht angegriffen. Scheinbar wartete die Rosahaarige auf seine weiteren Aktionen. Die Andeutung eines kleinen Lächelns huschte über seine Lippen – offenbar glaubte sie immer noch an das Gute in ihm, obwohl er mit den Akatsuki das Dorf angriff. Aber er hatte auch in ihrem Blick gesehen, dass sie ohne weiteres Zögern angreifen würde, sollte er sich gegen Naruto stellen. ---------------------------------------- Sakura konnte es kaum Glauben, war da tatsächlich so etwas wie ein Lächeln auf Sasukes Gesicht erschienen – unmöglich!? Und selbst wenn, warum zum Kuckuck lachte er, wenn er sie anschaute? Sie konnte der ganzen Situation absolut nichts komisches abgewinnen, aber vielleicht machte er sich auch nur über sie lustig. Eine Überlegung, die ihren Blick leicht verdunkeln ließ. Ukeih auf ihre Schulter, erregte jedoch ihre Aufmerksamkeit. „Dein Chakra wird immer schwächer Sakura-san!“ „Ich weiß! Ich muss das Siegel wieder schließen, aber wenn ich das mache klapp ich sofort zusammen, das geht jetzt nicht! Es würde Naruto zu sehr ablenken und ihn in Gefahr bringen. Wenn ich ihm schon nicht weiter helfen kann, dann will ich im wenigstens nicht im Weg stehen.“ „Der Blondschopf lässt durch Heiku ausrichten, dass es besser wäre von hier zu verschwinden. Er kommt auch alleine klar.“ Die Haruno schüttelte kurz den Kopf, sie konnte jetzt noch nicht aufgeben. Was dachte sich Naruto nur, dass sie ihn allein mit den Akatsuki und „Sasuke“ ließ. Wer wusste schon, auf für Ideen der Uchiha kam, wenn Naruto im gegenüberstand. Doch sie gab zu, dass sie das „Souzon Saisei“ nicht länger aufrechterhalten konnte – sie war darin einfach noch nicht so geübt wie ihre Sensei. Mit zitternden Händen, wie sie leider feststellte schloss sie das Siegel und ging augenblicklich in die Knie. Die Medic-nin spürte wie sich ihr ganzer Körper verkrampfte und ihr Atem stoßweise ging. Ukeih auf ihre Schulter versuchte die Schmerzen zu lindern, doch Sakura wusste, dass diese so schnell nicht nachlassen würden. Tsunade hatte sie vor den ´Nebenwirkungen´ dieser Technik gewarnt, als die Blonde sie ihr beibrachte. ---------------------------------------- Sasuke beobachtete wie die Haruno in die Knie ging und stoßweise atmete, als sich die Male auf ihrem Gesicht zurückzogen und verschwanden. Scheinbar war der Prozess nicht sehr angenehm. Eigentlich war dies jetzt der beste Zeitpunkt, etwas mitzumischen. Die kleinen Giftbiester waren immer noch in Angriffsstellung, doch Sakura schien in jedem Fall schon Mal auszufallen. Er wusste er musste sich endlich entscheiden. Juugo nahm ihm diese jedoch ab. Denn als Sakura Blut aushustete und Naruto in einer gewaltigen Staubwolke unter Schutt begraben wurde, schien er seine Mordlust nicht länger zügeln zu können. Die Schlacht zwischen Naruto und Pein hatte einige Schaulustige an den Rand gelockt, die sich bereit machten notfalls einzugreifen und ihren Kameraden zu helfen. Auf eben diese Konoha-nins stürmte der Blonde in seiner Raserei zu und schien dabei gleichzeitig Sakura niederreisen zu wollen. Dies gab sich jedoch nicht so leicht geschlagen, mit ein gezielten Schlag brachte sie Juugo auf Abstand, der sich sogleich umdrehte um erneut anzugreifen. Aus einer einzigen unbewussten Regen heraus, stellte sich der Uchiha vor die Rosahaarige und blockte den Angriff ab. „Ich habe nichts von Angreifen gesagt.“ Innerlich ärgerte er sich, dass er so spontan vor Sakura getreten war. Was bitte sollte das? Er war hier um Konoha zu zerstören und jetzt schützte er auch noch eine von ihnen. Die schockierten und überraschten Blicke zeigten ihm, dass die anderen ebenfalls nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet hatte. Peins Ausdruck wurde skeptisch und wüten zugleich, während sich in Narutos Gesicht ein breites Grinsen schlich. Sein Team schien ebenfalls unentschlossen und verstört. Zumindest hatte Juugo gestoppt und machte keine Anstalten, weiter anzugreifen. Doch gleichzeitig vielen Sasuke die beiden bunten Punkte an der Haut des Blonden auf, die eben diesen zusammenbrechen ließen. Er schaute über seine Schulter zu Sakura die ihn entsetzt anblickte. Mit schwacher Geste deutete sie auf seinen Arm und er bemerkte das kleine blaue Tier daran, dass augenblicklich verpuffte. „Sie dachten wohl das ihr mich alle angreifen wollt. Das Gift wirkt innerhalb von zehn Minuten tödlich. - Es sei den du entscheidest dich endlich auf wessen Seite du eigentlich stehst.“ Nur aus dem Augenwinkel heraus sah er wie sein Team vollständig auf dem Boden landete und krampfhaft zuckte, während seine Knie ebenfalls zu zittern anfingen und einbrachen. Wütend blickte er der Rosahaarigen entgegen. Das hatte er nun davon, dass er ihr geholfen hatte. Aber Pein hatte es doch auch geschafft das Gift abzuwehren – nur musste sich Sasuke eingestehen, dass das überhaupt nicht sein Gebiet war. Ein Fehler wie er sich nun eingestand. Nur weil er kein Gift benutzte, hieß das ja nicht, dass seine Feinde genauso dachten. „Ich weiß nicht wie Pein das Gift ausschalten konnte, aber es währe besser für dich und dein Team du würdest schnell eine Entscheidung treffen.“ Wieder spuckte Sakura Blut in ihren Handschuh und atmete schwer. Sasukes Blick war immer noch finster. Diese ganze Situation war erniedrigend. „Was verlangst du dafür, das Gift zu neutralisieren?“ „Hilf Naruto!“ Der Uchiha hob fragend die Augenbrauen. Kein „Komm zurück“? Das war in der Tat eine Überraschung. Natürlich könnte er auch einfach ja sagen und sich heilen lassen, doch ein Blick in Narutos Richtung genügte und sämtliche Zweifel, seinen ursprünglichen Plan betreffend waren wieder da. Was sollte er nur tun? *FLASHBACK ENDE* Sasuke schüttelte den Kopf und besah die beiden Schnapsnasen neben sich mit nachdenklichen Augen. Hatte er die richtig Entscheidung getroffen, als er sich von Sakuras vertrautem Geist das Gift aus dem Körper ziehen ließ und Naruto sogar tatsächlich geholfen hatte? Karin und Suigetsu schienen seine Entscheidung jedenfalls überhaupt nicht nachempfinden können, sie hatten sich beinahe sofort aus dem Staub gemachten, selbstverständlich erst nach einem riesigen Aufstand, Seitens der Rothaarigen. Juugo hingegen hatte den Biss von Sakuras Schnecken nicht überlebt. Zuviel Gift und nicht mehr genug Zeit es zu neutralisieren. Die Haruno die den Blick des Schwarzhaarigen bemerkte schaute in seine Richtung und blickte ihm tief in die Augen. Der Blickkontakt schien eine Ewigkeit anzudauern, wobei keiner der beiden anhand seines Mienenspiels erkennen ließ, was er gerade dachte. Ein lautstarker Rülpser Narutos holte sie in die Wirklichkeit zurück und erneut stahl sich ein Lächeln auf Sasukes Lippen. ^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^*^* Puh, irgendwie werden meine Kapitel immer länger, hab ich das Gefühl... Naja, so richtig zufrieden mit dem Kapi bin ich nicht wirklich – werds wahrscheinlich nochmal überarbeiten, sobald ich das mit Peins Körpern verstanden habe (da irgendwie nicht richtig durchblick). Ps. Narutos Kampf im Einzelnen hab ich absichtlich nicht ausführlich beschrieben, weil ich mich 1. mit den Krötenviechern schwer tu und seine Art zu kämpfen unglaublich schwer zu beschreiben ist (find zumindest ich). 2. Geht es mir ja auch hauptsächlich um SasuSaku! Hoffe es hat euch trotzdem gefallen und ja gebt mir in jedem Fall Bescheid wenn irgendwas seltsam ist oder unstimmig! LG Kapitel 6: Eine Hand zuviel --------------------------- Sakura erwachte langsam aus ihrem Dämmerzustand und stellte zunächst zufrieden fest, dass sie trotz Trinkorgie keinen Kater hatte. Ihr Kissen war zwar nicht unbedingt das Bequemste aber die streichenden Bewegung in ihrem Gesicht und die feste Umarmung, die sie davor bewahrte über den Couchrand zu fallen, vermittelten ihr ein geborgenes Gefühl. Schlagartig wurden ihr jedoch zwei Dinge bewusst, die hier absolut nicht ins Bild passten. Erstens, ihr Kissen war eindeutig menschlicher Natur. Zweitens und das war das Schlimmste, wenn sie sich nicht verrechnet hatte, lagen das eindeutig mehr Hände an ihrem Körper als dort hingehörten. Eine Hand die sie in der Umarmung festhielt und auf ihrem Oberarm verweilte, eine die ihr durchs Haar fuhr und immer wieder zu ihrem Gesicht wanderte. Das fühlte sich an sich eigentlich nicht schlecht an. Doch das eigentliche Problem war die dritte Hand auf ihrem Oberschenkel, die eindeutig auch nicht ihr gehörte. Was bedeute, dass sie hier gerade in den Armen von zwei Männern lag – die Hände waren eindeutig männlich. Die Haruno versuchte verzweifelt den letzten Abend Revue passieren zu lassen und sich zu erinnern was hier gerade vorging – zumal ihr gerade einfiel mit wem sie die Sauforgie eigentlich abgehalten hatte und was dies bedeutete. Noch immer die Augen zukneifend, versuchte sie sich auf Person Nr. 1 zu konzentrieren in dessen Schoß sie lag und die ihren Oberkörper fest umschlossen hielt. Die streichende Hand deutete darauf hin, dass es sich nicht um Sasuke handeln konnte, es passte einfach nicht zum Uchiha. Andererseits hatte, dieser in den letzten Tagen ein überraschendes Verhalten an den Tag gelegt, er machte des öfteren den Eindruck, dass ihm nicht mehr alles egal war. Andererseits wenn dies Naruto war, bedeutete dies, dass er seine Gefühle zu ihr noch immer nicht überwunden hatte und dass sie Hinata die nächsten Tage nicht mehr in die Augen würde sehen können, denn das war eindeutig keine freundschaftliche Berührung, den die Finger von Person Nr. 1 wanderten gerade über ihre Lippen. Ok, Sakura versuchte verzweifelt nicht rot zu werden und lenkte ihre Gedanken auf Person Nr. 2, über dessen Schoß scheinbar ihre Beine lagen und die ihre Hand auf dem Oberschenkel der Haruno platziert hatte. Eine Geste die auch unbewusst im Schlaf passiert sein konnte. Ein lautes Schnarchen und Brabbeln aus dieser Richtung verriet ihr auch sofort um wenn es sich dabei handelte – Naruto. Aber das würde ja bedeuten, dass Sasuke ... – einfach unmöglich. Das mussten die Nachwirkungen des Alkohols sein, ganz eindeutig. Eine andere Erklärung ließen ihre müden Gedanken nicht zu. Es konnte nichts anderes bedeuten. Als die Hand – wohl Sasukes – jedoch zu ihrem Hals wanderte, konnte Sakura sich ein scharfes Einatmen nicht mehr verkneifen. Beinahe sofort wurde die Hand zurückgezogen und die Umarmung gelockert. Loslassen konnte er nicht, denn sonst wäre die Medic-nin auf dem Boden gelandet. Langsam schlug Sakura ihre Augen auf und überzeugt sich davon, dass ihre Überlegung richtig waren. Naruto saß tatsächlich am Ende des Sofas und ließ sich von ihren Beinen auf seinem Schoß nicht weiter stören. Seine Hand lag knapp unter dem Ansatz ihres Rockes und schien, der Wärme nach zu schließen, auch schon einige Zeit an dieser Stell zu verharren. Langsam wand sie ihren Blick nach oben und sah sich einem unglaublich dunklen Augenpaar gegenüber. ---------------------------------------- Sasuke wartete gespannt auf eine Reaktion der Rosahaarigen, nachdem sein Hand wie von selbst auf Wanderschaft gegangen war. Er hatte die Nähe der Rosahaarigen genossen und den Drang verspürt, den zierlichen Körper fest umschlossen zu halten. Zuerst hatte er nur das seidige Haar auf seiner Haut gespürt und ein paar der Strähnen durch seine Finger gleiten lassen. Doch nachdem er schon so weit gegangen war, hatte er der Versuchung nicht wiederstehen könne, zu ergründen ob Sakuras Haut tatsächlich so weich war, wie sie aussah. Immer waghalsiger war sein Streichen geworden, bis er schließlich den Hals zum Nacken entlangfuhr und ihn ein scharfes Luftholen vor ihrem Erwachen warnte. Der Uchiha wusste nicht ob die Gefühle der Haruno noch immer die gleichen waren, wie bei seinem Weggang vor ein paar Jahren, doch zumindest hatte sie ihm schon mal keine gescheuert. Das war doch schon mal Positiv, doch irgendwie fühlte er sich gerade in einer Patsituation gefangen. Keiner der beiden rührte sich oder unterbrach den intensiven Augenkontakt. Nicht einmal von Narutos lautstarkem Schnarchen, ließen sie sich stören. Früher war es einfach aus Sakuras Gesicht ihre Empfindungen und Gedankengänge zu lesen, mittlerweile war dies fast unmöglich. Sasuke konnte aus ihrem Ausdruck nicht herauslesen, was sie dachte. Warum sagte sie nichts? Ein lautes Klopfen ließ die beiden augenblich zur Tür sehen, die auch sofort aufgestoßen wurde und zwei fassungslose drein schauende Kunoichis präsentierte. Hinata Hyuugas Gesichtsfarbe wechselte in die einer Tomate, während Ino ein anzügliches Lächeln auf den Lippen hatte. „Sieh mal einer an! Wer hätte das gedacht? Wenn ich gewusst hätte, dass meine Kleiderauswahl gleich in einem flotten Dreier endet, hätte ich mich vielleicht doch etwas zurückgehalten.“ Sakura antwortete der Yamanaka fast schon zischend. „Sag das nochmal und ich schwöre dir, dass du deine Zähne vom Boden aufsammeln kannst.“ Ino setzte schon zum Streit an, schluckte ihre Antwort jedoch herunter, als ihr der finstere Blick Sasukes begegnete. Trotzdem beobachtete sie leicht amüsiert, wie die Rosahaarige zunächst ihre Beine sachte von Narutos Schoß zog und sich langsam aufrichtet. Fast sah es so aus, dass der Schwarzhaarige die Umarmung nur widerwillig löste und Ino beglückwünschte sich innerlich für ihre gute Idee, die Reizwäsche in Sakuras Tasche gepackt zu haben. Nur das mit dem blonden Chaoten musste sie noch regeln. Sie versuchte zwar schon lange, diesen mit Hinata zu verkuppeln, aber vielleicht sollte sie einfach mal etwas direkter werden. Mit einem breiten Lächeln antwortete sie auf die Frage der Haruno, was sie im Uchiha-Anwesen wolle, indem sie den Korb mit dem mitgebrachten Essen in die Höhe hielt. Ein lautstark ausgerufenes „Frühstück“ schien auch endlich Naruto aus dem Land der Träume zu reißen. Ein wenig leiser fügte sie noch an, dass die Hyuuga, Sakura weitere Klamotten mitgebracht hatte. Machte dies doch ihren ganzen Plan *kleide Sakura supersexy ein um den Uchiha zu verführen* zunichte machte. Schneller als die Yamanaka schauen konnte, sprang Sakura mit einem höchst glücklichen Gesichtsausdruck vor Hinatas Füße: „Du hast mir Klamotten mitgebracht?“ fragte sie auch sogleich mit hoffnungsvoller Stimme. Sakura kannte die Hyuuga gut genug um zu wissen, dass diesmal keine Reizwäsche dabei sein würde. Hinata wurde sofort noch um einiges röter, wusste sie doch genau was Ino von ihrer Idee hielt. Doch Sakura war ihre Freundin und sie wusste genau, was diese von Inos Idee halten würde. Verlegen nickend reichte sie daher die große Sporttasche weiter und wurde auch sogleich stürmisch umarmt, nachdem ein kurzer Blick gezeigt hatte, dass diesmal auch ein paar bequeme Sachen dabei waren. „Na toll und ich bekomme kein Danke dafür, dass ich für euer leibliches Wohl sorge und ein fantastisches Frühstück mitbringe“ brummte die Blonde. Ein gewaltiger Fehler wie sich herausstellte, den sofort sah sie sich einem breiten Fuchsgrinsen gegenüber, das ihr wohl zeigen sollte, dass ihre Geste sehr wohl positiv aufgenommen wurde. Stöhnend reichte sie den Korb weiter. „Na schön. Wie wäre es wenn die Herren schon mal alles vorbereiten und die Damen sich kurz zurückziehen?“ „Auf keinen Fall Ino! Ich kann mich auch alleine umziehen, besten Dank auch.“ Sakura wusste genau, dass die Yamanaka nur auf schmutzige Details aus war. Diese Genugtuung würde sie der Klatschtante keinesfalls gewähren. Doch der Uzumaki zog ihr wie immer einen Strich durch die Rechnung und zog den Uchiha mit einem knappen „Komm Teme, lass uns Frühstück für die Ladys machen“ in die Küche. Seufzend wand sich die Rosahaarige um und ging die Treppe nach oben in ihr Schlafzimmer, gefolgt von einer breit grinsenden Ino und einer immer noch erröteten Hinata. Oben angekommen schmiss sich Ino sofort auf Sakuras ´unbenutztes Bett´ und schaute sich interessiert um. So wirklich gemütlich wirkte das Zimmer ja nicht, aber hey wer konnte schon von sich behaupten im Haupthaus der Uchihas zu wohnen. Etwas Farbe würde sicherlich schon reichen um die düstere Stimmung zu vertreiben, doch zunächst galt es wichtigeres zu erkunden. „Und? Erzähl!!!“ forderte die Blonde ungeduldig. Doch so leicht würde Sakura es ihr nicht machen. „Was und?“ „Nichts ´was und´. Du weißt genau was wir wissen wollen. Wie ist es mit dem Uchiha unter einem Dach zu leben – und vor allen Dingen wie kommt es, dass du mit zwei Männern gleichzeitig auf Tuchfüllung bist?“ Die Rosahaarige wurde augenblicklich rot und konnte ihre Wut nicht länger zügeln. „SAG MAL HAST DU SIE NOCH ALLE? WAS UNTERSTELLTS DU MIR DA? NUR WEIL DU DEINE SCHMUTZIGEN GEDANKEN NICHT ZÜGELN KANNST, HEISST DAS NOCH LANGE NICHT, DASS JEDER SO DRAUF IST WIE DU!“ ---------------------------------------- Der Uchiha schielte etwas ungläubig an die Decke, als das Geschrei von oben losging. Das war auch neu – denn dieser Ausraster Sakuras erinnerte ihn stark an Tsunade und weniger an das kleine Mädchen von früher. Im Gegensatz zu Inos Gezeterte hatte er bei Sakuras Lautstärke auch jedes einzelne Wort verstanden. Neben dem diversen Geschrei vernahm er auch einiges Gepolter und fragte sich ernsthaft, ob die Einrichtung nachher wohl noch heile sein würde. Genervt verdrehte Sasuke die Augen, während Naruto leise in sich hinein kicherte. „Keine Sorge Teme, die beiden streiten sich ständig. In spätestens zehn Minuten haben sie sich vertragen und sind wieder beste Freundinnen. Aber wehe du mischst dich in ihre Streitereien ein – dann gehen sie wie zwei Furien auf dich los!“ Sasuke grinste gemein: „Im Gegensatz zu dir Dobe, bin ich sicher nicht so blöd mich in den Streit von zwei Frauen einzumischen!“ Der Blonde blies beleidigt die Backen auf begann weiter den Tisch zu decken. Sasuke würde sich noch wundern, den mit Ausnahme von Shino und Neji war bisher noch jeder in die Schusslinie der beiden gelangt. Wobei es Lee wohl am schlimmsten erwischt hatte, da er sich in den Streit von Sakura, Ino und Temari eingemischt hatte. Eine fast schon tödliche Kombination, der jeder Mann seither automatisch aus dem Weg ging. Die Schritte auf der Treppe lenkte die Aufmerksamkeit der beiden Männer zur Küchentür, in der anschließend drei kichernde Kunoichi erschienen. Naruto schüttelte verzweifelt den Kopf. Wie sollte man aus so einem Verhalten schlau werden? Er hatte es schon so oft gesehen und trotzdem verstand er es nicht. Sicher er und Teme hatte sich nach einem Streit auch immer wieder vertragen – meistens zumindest – aber nicht so plötzlich. Die Stimmung der Frauen konnte als in weniger als fünf Sekunden umschlagen, dass konnte doch nicht normal sein. Er schielte leicht zu Sasuke rüber, doch der Schwarzhaarige kümmerte sich nicht weiter darum, sondern widmete seine volle Aufmerksamkeit dem Frühstück. Alles in allem verliefen die Gespräche eh ziemlich einseitig, da sich die drei Kunoichi hauptsächlich über das Krankenhaus und die diversen Arbeiten im Dorf unterhielten, während Naruto gespannt und Sasuke eher unauffällig zuhörten. Sakura die sich für eine graue Jeans und ein weißes Tank-Top geworfen hatte, begann nach einem kurzen Blick zur Uhr, den Tisch abzuräumen, da sie in weniger als einer halben Stunde bei Kakashi sein mussten. Ino schaute etwas beleidigt auf ihr Outfit und sagte. „Auf Missionen ziehst du doch auch immer einen kurzen Rock an, ich verstehe nicht warum du dann im Dorf so langweilig herumlaufen musst.“ „Die Diskussion hatten wir schon Ino. Ich habe keine Lust, dass mir die Kerle die ganze Zeit hinterher gaffen. Im Übrigen habe ich auf Missionen immer noch ne Panty drunter.“ „Ich verstehe nicht warum du dich so sträubst. Ist doch nur von Vorteil die Herren der Schöpfung etwas abzulenken. Hättest mal sehen sollen, wie die Typen gestern auf der Versammlung förmlich zu sabbern angefangen haben, nachdem du da mit übergeschlagenen Beinen auf dem Schreibtisch saßt. Es ist nicht nur auf Missionen praktisch, dass die Männer eine Frau mit sexy Aussehen unterschätzen... – Denk mal drüber nach.“ Mit diesen Worten verabschiedeten sich die Yamanka und Hinata und ließen ein grummelnde Sakura zurück. Naruto, der sich wiedermal eine Beule eingefangen hatte, nachdem er Ino recht gab, was den kurzen Rock betraf, schaute grimmig zu dem Schwarzhaarigen. „Man Teme, jetzt sag doch auch mal was!“ „Wir müssen los. Kakashi erwartet und sicher schon.“ kam es monoton von diesem. „Das hab ich nicht gemeint und das weist du genau.“ Ein weiterer Schlag auf den Hinterkopf folgte. „Hör auf zu maulen du Baka. Sasuke hat Recht, wir müssen los.“ ---------------------------------------- Im Büro des Hokagen erwartete Team 7 ein völlig aufgelöster Kakashi, der hinter dem Stapel Akten kaum zu sehen war. Lediglich sein grauer Haarschopf war über den diversen Papierburgen zu erkennen. Sakura musste sich ein Lachen verkneifen, als sie das schwache „Herein“ mit ihrem ehemaligen Sensei in Verbindung brachte. Irgendwie konnte er einem ja auch Leid tun. Tsunade hatte auch immer Shizune und ihre Hilfe gebraucht um den ganzen Papierkram zu erledigen und jetzt gab es sicher noch mehr zu tun. Zumal Shizune und sie zur Zeit hauptsächlich im Krankenhaus arbeiteten und Kakashi sich in die ganzen Akten erst einlesen musste. Die Haruno blinzelte die aufkommenden Tränen wütend weg, die ihr unbewusst in die Augen traten, als sie an Tsunade dachte. Mit einigermaßen gefasstem Blick, ließ sie sich vor dem Schreibtisch in einen der Besucherstühle fallen und schob zwei Stapel auseinander um Kakashi in die Augen sehen zu können. Der grauhaarige Ninja, der ausnahmsweise kein Icha-Icha-Buch vor seiner Nase hatte, studierte immer noch die Mappe mit den Anweisungen Tsunades, die Sakura ihm gestern ausgehändigt hatte. Etwas schwermütig besah er sein Team und sein Blick blieb an Sasuke hängen, während er seine Frage an Sakura richtete. „Sakura weißt du was mir Tsunade in ihrem Brief mitgeteilt hat?“ Die Rosahaarige blickte in fragend an. „Nicht genau, aber ich schätze mal es geht um die Akte die ich aus dem Geheimarchiv geborgt habe.“ „Hm, so in etwa. Tsunade hat geschrieben, dass du die Akte auf ihren Befehl entwendet hast, bevor die Kämpfe begannen, aber dass du nicht weißt was drin stand.“ „Das ist richtig – allerdings war das Uchiha-Symbol auf dem Aktendeckel nicht wirklich zu übersehen.“ Sakura spürte wie sich Sasuke neben ihr sofort verkrampfte. Kakashi hatte den Blick von dem Schwarzhaarigen noch immer nicht abgewendet als er diesmal an Sasuke gerichtet fortfuhr. „Der Inhalt dieses Dokuments war für mich ziemlich überraschend, doch schließe ich aus deiner vorübergehenden Mitgliedschaft bei den Akatsuki, dass du wahrscheinlich weißt was drin stand!?“ Da Sasuke hierauf nicht reagierte und fuhr Kakashi in ruhigem Ton fort. „Ich frage das nur, weil ich wissen möchte wie du dir die weitere Zukunft vorgestellt hast. Warum du wieder im Dorf bist? - Weil du deine Rache noch nicht beendet hast oder weil du eingesehen hast, dass Rache keine Lösung ist?“ Der Uchiha war Sakura einen kurzen Seitenblick zu. Sicher er hatte eingesehen, dass Itachi dies alles nur getan hatte um das Dorf zu schützen. Es war Sasuke klar geworden, als er sein ehemaliges Team zum Wohle Konohas hatte kämpfen sehen, doch wirklich freiwillig entschieden hatte er sich nicht. *FLASHBACK* „Was verlangst du dafür, das Gift zu neutralisieren?“ „Hilf Naruto!“ Ja, Sakura stellte ihn vor die Wahl - Naruto helfen oder durch das Gift sterben. Er glaubte nicht wirklich daran, dass ihn die Rosahaarige so einfach sterben ließ. Doch war er bereit dieses Risiko einzugehen und darauf zu hoffen, dass Sakuras Gefühle führ ihn noch immer die gleichen waren. Gefühle, die er nicht erwidert hatte und die er mit seinem Fortgehen verletzt hatte. Sein Blick fiel auf Naruto, der noch immer gegen Pein kämpfte und eigentlich ganz gut zu Recht kam. Doch dem Schwarzhaarigen fiel auf, dass der Kampf nicht völlig ausgeglichen war. Naruto würde es nicht alleine schaffen, das wusste auch Sakura. Gleichzeitig musste er an seinen Bruder denken, der sogar seine eigene Familie ausgelöscht hatte um das Dorf zu schützen. Gleichzeitig dachte er an das Bild, als sich Sakura vor Naruto geworfen hatte um ihn zu schützen. Die widerstreitenden Gefühle in seinem Kopf machten Sasuke fast wahnsinnig, doch mit einem Mal hatte er seine Entscheidung gefällt. Entschlossen richtete er seinen Blick wieder auf Sakura und gab ihr mit einem Nicken zu verstehen, dass er einverstanden war. Mit einem kleinen Wink gab diese ihren vertrauten Geistern zu verstehen, was sie wollte und erneut setzte sich eine der bunten Schnecken auf ihn und die restlichen Mitglieder von Team Taka. Keuchend gab Sakura zu verstehen, dass die Tiere das Gift in seinem Körper neutralisieren würden, dass sie es aber sofort wieder freisetzen würden, sollte er sie hintergehen. Finster hatte der Uchiha ihr hinterher geblickt als sie den Kampfplatz verließ um an anderer Stelle zu helfen. Anschließend hatte er seinen Blick auf Pein gerichtet und trat mit kaltem Blick neben Naruto, während er den Akatsuki-Mantel von der Schultern streifte. *FLASHBACK ENDE* Kakashi musste klar sein, dass Sakura seine Entscheidung erzwungen hatte und genau deswegen fragte er auch. Wahrscheinlich hatten in die Ältesten und auch die anderen Clanoberhäupter dazu aufgefordert, den Nuke-nin – also ihn – so schnell wie möglich zu beseitigen. „Ich habe noch nicht entschieden, wie es weitergehen soll. Zurück zu den Akatsuki kann ich ja ohnehin nicht mehr.“ gab Sasuke gleichgültig zur Antwort. „Verstehe nun in diesem Fall, werde ich dich zunächst wieder in Team Kakashi eingliedern, das im Übrigen einen neuen Namen benötigt. Die beiden werden die nächste Zeit ein Auge auf dich haben. Das bedeutet, dass ihr vorerst auch weiterhin zusammen im Uchiha-Anwesen leben werdet. Es sei denn es ist dir lieber, dass dich eine ANBU-Einheit überwacht?“ Ein Knurren Sasukes sollte wohl soviel wie „einverstanden“ bedeuten, denn Kakashi nickte. Leicht grinsend gab er noch den Befehl, dass die drei die nächsten Wochen das Dorf nicht verlassen durften. Sasuke würde als Wiedergutmachung für seinen Verrat bei den Aufräum- und Aufbauarbeiten behilflich sein, wobei Naruto im helfen sollte und ihn gleichzeitig überwachen. Sakura würde zusammen mit Shizune weiterhin die Arbeit im Krankenhaus und dem Lazarett leiten. Sobald sich die Lage stabilisiert hatte, würde Shizune die Leitung des Hospitals übernehmen und das alte Team 7, das vorläufig in Team S umbenannt wurde, würde stückchenweise wieder Missionen erhalten. Desweiteren wurde der Uchiha in den Rang eines Chu-nin eingestuft und sein Status als Nuke-nin aufgehoben. Dennoch war er immer noch auf Probe und unter Beobachtung. Sai, der bisher Sasukes Platz im Team eingenommen hatte, wurde von Kakashi in ein geheime Sondereinheit der ANBU eingestuft. Damit waren die drei entlassen und traten gemeinsam vor den Hokage-Turm. Team 7, das nunmehr vorläufig Team S heißen würde, war wieder komplett! Kapitel 7: Besuch ----------------- Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen, lief Naruto zwischen seinen beiden Teamkameraden her und schien ernsthaft in Gedanken versunken. Sakura, der das nicht entging und ihren blonden Freund nur selten so vertieft in irgendwelche Überlegungen sah, fragte vorsichtig: „Was ist los Naruto?“ „Warum eigentlich Team S? Ich mein ich versteh ja, dass wir nicht mehr Team Kakashi heißen können, weil er nicht mehr unser Leader ist, aber warum nicht Team 7?“ Ein genervtes Schnauben verließ Sakuras Lippen: „Ganz einfach! Weil es schon ein Genin-Team mit der Nr. 7 gibt. Außerdem ist Team S eine Anspielung auf unseren zukünftigen Rang.“ Ein verständnisloser Blick von beiden Männern, ließ die Rosahaarige kurz aufkichern, ehe sie mit etwas belegter Stimme fortfuhr. „Ist das nicht offensichtlich? Team S – Team Sannin! Jeder von uns hat bei einem der Sannin gelernt und mit Tsunade ist jetzt der letzte von ihnen gestorben. Damit bilden wir die neue Generation - es ist offiziell nur noch nicht anerkannt.“ Langsam senkte Naruto seine Arme und blickte genau wie Sakura traurig zu Boden. Das mit den Sannin-Schülern stimmte wohl, doch im Gegensatz zu Sasuke hatten er und die Haruno an ihren Senseis gehangen und konnte sich nicht wirklich über diese Benennung freuen. War doch Tsunades Tod der ausschlaggebende Anlass hierfür. Bevor der Uzumaki weiter seinen düsteren Gedanken nachhängen konnte, viel ihm jedoch etwas seltsames auf. Bereits mehrmals hatten sich ein paar Bewohner vor Sakura verbeugt, als diese an ihnen vorbeigegangen war. Deutlich konnte man auch ein gelegentlich geflüstertes „Danke“ vernehmen. Ein Blick zu Sasuke verriet ihm, dass auch dem Uchiha das sonderbare Gebaren einiger Leute aufgefallen war, denn er hatte - genau wie Naruto selbst - die Stirn gerunzelt und einen skeptischen Blick auf die Rosahaarige geworfen. „Sag mal Saku-chan, hab ich irgendwas verpasst? Warum verbeugen die sich alle vor dir?“ Mit etwas düsterer und keinesfalls erfreuter Stimme, erwiderte Sakura, dass es sich um ehemalige Patienten oder deren Angehörige aus dem Krankenhaus handelte. Der Blonde wollte schon ein überschwängliches „Das ist doch toll“ herausrufen, aber die Tonart mit der die Medic-nin dies gesagt hatte, ließ ihn innehalten. „Das scheint dich nicht zu freuen!?“ Das war eine Feststellung keine Frage, die unerwarteter Weise von dem Schwarzhaarigen zu Narutos Rechten kam. „Nein, nicht wirklich. Denn auf jeden Bewohner der mir für seine Rettung oder die Heilung seiner Angehörigen dankt, kommen mindestens zwei weitere Personen, die mich dafür hassen, dass ich ihren Angehörigen nicht helfen konnte.“ „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leute wirklich so denken. Ich meine jeder hat doch gesehen was das für ein Durcheinander im Krankenhaus herrschte und ich weiß, dass du immer nur dein Bestes gegeben hast“, gab der Blonde skeptisch zu bedenken. Das Seufzen Sakuras zeigte deutlich, dass sie nicht wirklich Narutos Meinung war. „Das mag sein, aber ich war diejenige die den Befehl der Auswahl gegeben hat! Meine Entscheidungen haben darüber bestimmt, wer von den Schwerverwundeten zuerst behandelt wurde und damit größere Aussichten aufs Überleben hatte. Nicht jeder der Angehörigen hat meine Auswahl für gut befunden. – Wie entscheidet man auch, wessen Kind überlebt, wenn drei weinende Mütter vor einem stehen und jede von ihnen betete, dass meine Wahl gerade auf ihr Kind fällt....“ Ein tiefes Schweigen antwortete der Rosahaarigen und ließ sie traurig lächeln. Ohne sich noch einmal umzudrehen verabschiedete sie sich mit einem kurzen „Bis später“ und schritt entschlossen ins Krankenhaus, das sie soeben erreicht hatten. Sie wusste, dass solche Entscheidungen getroffen werden mussten und auch auf Missionen und in Kämpfen, konnte jede Handlung über Leben und Tod entscheiden und doch war es etwas anderes. Sakura gestand sich ein, dass sie mit ihren Nerven am Ende war und die vergangenen Tage stark an ihrer Selbstbeherrschung kratzten, aber genau wie immer suchte sie Ablenkung in der Arbeit. Naruto und Sasuke hatten den Abgang der Haruno stillschweigend verfolgt und wandten sich nun in Richtung der Baustelle, an die Kakashi sie beide verwiesen hatte. Der Uchiha und der Uzumaki würden die nächsten Tage damit beschäftigt sein, etliche Häuser wieder aufzubauen und beide ahnten jetzt schon, dass sie Sakura die nächste Zeit so schnell nicht wieder zu Gesicht bekommen würde. Denn genau wie Naruto, hatte Sasuke mittlerweile begriffen, dass die Rosahaarige ihr Heil in der Arbeit suchte, um sich von Trauer und Schmerz abzulenken. ----------------------------------- Das Zirpen der Grillen und der sanfte Wind, der die Blätter der Bäume zum Rascheln brachte, vermittelten den Eindruck vollkommener Idylle. Doch war es vor allem die Ruhe im Haus, die den Schwarzhaarigen dazu verleiteten, sich entspannt an die Holzwand der Terrasse anzulehnen und den Sonnenuntergang zu betrachten. Naruto und Sakura wohnten seit nunmehr fast vier Wochen in dem Uchihaanwesen und doch hatte Sasuke sich nicht wirklich an den Lärmpegel einer Wohngemeinschaft gewöhnt. Wobei man ja sagen musste, dass es hauptsächlich der blonde Chaot war, der den ganzen Radau veranstaltete, während man die Haruno kaum wahrnahm. Wenn sie nicht gerade im Krankenhaus arbeitete oder trainierte, verbrachte sie ihre wenige Freizeit im Hokageturm und half Kakashi bei dem Papierkram. So kam es dass der Uchiha Sakura gerade Mal alle paar Tage zu Gesicht bekam, zumal er selbst immer noch mit Naruto zusammen bei den restlichen Aufräumarbeiten half. Der Großteil von Konoha nahm so langsam wieder Gestalt an und Sasuke fragte sich wie lange Kakashi ihn noch zu Bauarbeiten verdonnern wollte. Hatte er nicht zu Anfang gesagt, dass er irgendwann auch mal wieder zu Missionen durfte? Der Uchiha hätte nichts dagegen, wenn dies bald der Fall war, denn wenn er noch länger hier fest saß würde er bald durchdrehen. Zwar waren die umliegenden Uchihahäuser wieder leer, da die kurzzeitigen Bewohner wieder zu ihren eigenen Häusern zurückkehren konnten, doch war auch so genug Publikumsverkehr in dem alten Viertel unterwegs. Ständig kamen irgendwelche Leute zu Besuch, wobei es eigentlich keine Rolle spielte, dass sie wegen Naruto kamen und nicht wegen ihm. Der Chaosninja schien es nämlich als seine persönliche Aufgabe zu betrachten, Sasuke wieder ins Dorf einzugliedern und so sah sich der Schwarzhaarige gezwungen, bei den diversen Besuchen nicht nur anwesend zu sein, sondern auch noch Konversation zu führen. Wobei sich sein Wortschatz nach wie vor – ganz zum Missfallen des Uzumakis – auf einsilbige Kommentaren oder Antworten beschränkte. Irgendwie genoss er es auch in dem riesigen Anwesen nicht allein zu sein, dennoch war er schon des Öfteren kurz davor gewesen, Naruto an die Gurgel zu gehen. Das leise Öffnen und Schließen der Haustüre riss Sasuke aus seinen Gedanken und er musste nicht erst nach drinnen sehen um zu wissen, dass es Sakura war, die gerade das Haus betreten hatte. Der Blonde machte wesentlich lautstarker auf seine Anwesenheit aufmerksam. Der Geruch von Fleisch und Gemüse drang ihm in die Nase und veranlasste ihn letztlich doch dazu, den Garten zu verlassen und wieder ins Haus zu treten. Wie erwartet war es die Rosahaarige die gerade in der Küche stand und aus einigen mitgebrachten Tüten das duftende Essen auspackte. Lächelnd begrüßte sie den Uchiha, ehe sie mit der Hand auf den freien Platz am Tisch deutete, der bereits für ihn gedeckt war. „Ich habe auf dem Nachhauseweg Naruto getroffen und nachdem er mir erzählt hat, dass er heute Abend nicht da sein wird, dachte ich mir wir nutzen die Gelegenheit und verbannen das Ramen von der Speisekarte.“ Ein belustigtes Schmunzeln huschte über Sasukes Lippen. Das war wirklich eine fabelhafte Idee. Nach vier Wochen eintöniger Nudelsuppe, erschien ihm das mitgebrachte Essen wie das reinste Festmahl. Nach den Stäbchen greifend viel ihm jedoch noch etwas anderes ein und er fragte überrascht. „Naruto kommt heute nicht mehr?“ Sakura schluckte ihren Happen Gemüse herunter und nickte. „Er geht heute mit Hinata aus. Hat er dir das nicht erzählt?“ Der Schwarzhaarige überlegte einen Augenblick. Es konnte durchaus sein, dass der Blondschopf etwas Derartiges erwähnt hatte, doch da er gelegentlich nicht wirklich zuhörte, was Naruto von sich gab, konnte es durchaus sein, dass er es überhört hatte. Sasuke zuckte kurz die Schultern und gab sein allseits bekanntes „Hm“ von sich. Sakura deutete dies einfach mal als ´möglicherweise´ und wand sich wieder ihrem Essen zu. Sie hatte schon lange nicht mehr mit Sasuke und Naruto zusammen gegessen, da sie das Essen in der Krankenhauskantine dem ständigen Ramen vorzog. Doch irgendwie war es angenehm, hier mit ihm zu sitzen und die Ruhe des großen Hauses zu genießen. Der Stress im Hospital hatte merklich abgenommen, trotzdem war ein Essen in trauter Zweisamkeit mit der Hektik in der Kantine nicht zu vergleichen. Genau in diesem Augenblick fiel der Haruno auf, was sie da eigentlich dachte. Traute Zweisamkeit? Hatte sie den völlig den Verstand verloren? Das vor ihr war Sasuke Uchiha. Der Grund schlafloser Nächte und jeder Menge Herzschmerz und Tränen. Ganz sicher der letzte Mensch, bei dem sie romantische Gefühle entwickeln sollte. Lachend schüttelte sie den Kopf und wusste genau, dass der Uchiha ihr in diesem Augenblick einen wahrscheinlich skeptischen Blick zuwarf. „Was ist so lustig?“ „Weißt du, das ist das erste Mal, dass wir beide alleine zusammen hier sitzen und ich musste einfach daran denken wie seltsam das im Grunde eigentlich ist. Vermutlich hätte ich früher alles dafür getan, einen solchen Moment mit dir alleine zu verbringen.“ Eine Augenbraue hebend, fragte Sasuke: „Früher?“ „Dinge ändern sich Sasuke. Wenn mir eins in den letzten Jahren klar geworden ist, dann das Hoffnung nur eine Illusion ist.“ Der Uchiha besah sich die junge Frau vor sich eingehend und kam zu dem Schluss, dass sie sich wirklich stark gewandelt hatte. Ihr Lächeln wirkte längst nicht mehr so warm wie früher und trotz der Widrigkeiten der letzten Woche war dies ein eindeutiges Zeichen für die Veränderung die Sakura durchgemacht hatte. Naruto hatte ihm das mit ihrer Familie erzählt und doch hatte er seither nicht mehr darüber nachgedacht. Die früher so lebenslustige und immer fröhliche Sakura schien unter dem Verlust ihrer Familie und dem Tod Tsunades mehr gelitten zu haben, als sie sich anmerken ließ und doch wusste Sasuke es besser. Er hatte nicht vergessen, wie sie am ersten Tag in diesem Haus heimlich unter der Dusche geheult hatte und er wusste genau, dass ihre Verzweiflung der letzten Jahre auch mit seine Schuld waren. Mit einem seltsamen Gefühl im Bauch fragte er sich, ob sie ihn noch immer liebte. Die Rosahaarige kam nicht umhin zu merken, dass Sasuke sie noch immer beobachtete und sie ärgerte sich über sich selbst. Es wäre vermutlich wesentlich besser gewesen, den Mund zu halten. Ein stürmisches Klopfen an der Haustür rettete sie vor weiteren Peinlichkeiten und so erhob sie sich mit einem kurzen „Ich geh schon“ von ihrem Stuhl und schritt schnell zur Tür. Mittlerweile wurde das Hämmern gegen die Tür immer drängender und die Rosahaarige öffnete mit einem mulmigen Gefühl, das sie nicht enttäuschen sollte. Beinahe entsetzt entglitten Sakura alle Gesichtszüge. Mit jedem anderen hätte sie gerechnet, doch die zornesfunkelnde Frau vor der Tür war der letzte Mensch, den zu sehen sie erwartete hatte. „Mutter?!“ ----------------------- „Mutter“ Völlig geschockt blickte Sakura ihrer Mutter entgegen. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass Hotaru Haruno so plötzlich vor ihrer Haustür auftauchen würde. Auch ihr wütender Gesichtsausdruck passte nicht unbedingt zu einer filmreifen Familienzusammenführung. Sakura spürte augenblicklich, wie ihre eben aufgekeimte Hoffnung wieder ins bodenlose sank, als sie erkannte, dass ihre Mutter wohl nicht hier war um sich mit ihr zu versöhnen. In barschem und gleichzeitig ironischen Ton ergriff Sakuras Mutter das Wort. „Also stimmt es - Du wohnst jetzt bei Uchiha, meinen Glückwunsch! – Also wo ist sie?“ Mittlerweile hatte Sakura sich wieder einigermaßen gefasst, doch die Frage verwirrte sie. „Wo ist wer?“ „Satsu natürlich! Wer denn sonst?! Sag ihr sie soll herauskommen, aber dalli.“ „Satsu? ...... Sie ist nicht hier.... warum sollte sie auch?“ Ihre Mutter machte einen weiteren Schritt auf Sakura zu und blickte sie voller Hass an. „Weil sie weggelaufen ist, als sie von den Angriffen auf Konoha gehört hat. Ich weiß genau, dass sie zu dir wollte! Du hast schon immer mehr Einfluss auf sie gehabt, als gut für sie war – also nochmal, wo ist sie?“ Sakura musste das Gehörte erstmal verarbeiten. Satsu war also abgehauen, wahrscheinlich weil sie sich Sorgen um ihre große Schwester gemacht hatte, nachdem sie von der halben Zerstörung Konohas hörte. Aber wenn ihre Mutter trotzdem vor ihr hier war, musste ihr unterwegs etwas zugestoßen sein. Die Kunoichi wollte gar nicht daran denken, was einer Zwölfjährigen alleine da draußen alles passieren könnte. Ängstlich blickte sie ihrer Mutter entgegen: „Ich schwöre dir, dass sie nicht hier ist. Ich habe sie nicht mehr gesehen, seit ihr Konoha verlassen habt. Wenn sie das Dorf noch nicht erreicht hat, müssen wir sie suchen.“ „Wir? Wir machen überhaupt nichts! Ich werde ein paar Männer anheuern, die sie suchen und du“ ihre Mutter spuckte das letzte Wort förmlich aus „wirst dich gefälligst heraushalten. Du hast schon genug angerichtet! Ich werde nicht zulassen, dass ich meine letzte Tochter auch noch an das Ninjadasein verliere, also halt dich bloß von ihr fern!“ Wütend ballte Sakura ihre Fäuste. Ihre Mutter hatte schon immer ihr die Schuld daran gegeben, dass Satsu ihr nacheiferte und genau wie ihre große Schwester eine Kunoichi werden wollte. Und genau wie Sakura, gab sie nicht viel auf das Verbot ihrer Mutter und ging trotzdem zur Akademie. Sofort nachdem Hotaru Haruno mit ihren jüngsten Tochter das Dorf verlassen hatte, unterband sie jeglichen Kontakt der beiden Schwestern. Nicht einmal Briefe durften sie einander schreiben und dann wunderte sie sich, dass Satsu sich dagegen auflehnte!? Ihr Vater hätte es verstanden. Er war schon immer wesentlich verständnisvoller in diesem Punkt gewesen und hatte letzten Endes auch Sakuras Entscheidung akzeptiert, nicht so ihre Mutter. Bisher hatte sich Sakura zurückgehalten, doch nun konnte auch sie sich nicht länger zurückhalten. „Nur weil dein Vater, das Ninjadasein seiner Tochter vorgezogen hat, kannst du dieses Leben nicht verurteilen. Wenn Satsu nicht die von dir angegebene Richtung einschlagen will, kannst du sie genauso wenig wie mich dazu zwingen.“ Das laute Klatschen, als Sakuras Mutter ihr eine Ohrfeige gab, hallte noch lange in den leeren Straßen nach. Sakura hätte eigentlich wissen müssen, dass dies passierte, wenn sie ihre Mutter derart reizte und deren Vater mit ins Spiel brachte. Hotaru Haruno hatte es nie überwinden können, dass ihr Vater, Frau und Kind verlassen hatte, nachdem er vor die Wahl gestellt wurde – Familie oder Ninjadasein. Er hatte nicht die Familie gewählt. Mit erhobenem Kopf drehte sich Sakuras Mutter um und verließ das Uchiha-Viertel ohne ein weiteres Wort. Die Medic-nin schaute ihr noch lange hinterher, während sie ihre kalte Hand auf der Wange liegen hatte. Durch mehrmaliges Blinzeln, drückte sie die aufkommenden Tränen beiseite und fasste kurzerhand den Beschluss bei Kakashi vorbeizugehen und um Erlaubnis zu bitten, das Dorf - für die Suche nach ihrer Schwester – ein paar Tage zu verlassen. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass sie die Anordnungen ihrer Mutter missachtete. ------------------------- Sasuke der die Küche sofort verlassen hatte, als er Sakuras geschockten Ausruf hörte, sah die Wut in den blauen Augen und wusste sofort, dass dies keine angenehmen Begegnung sein würde. Die beiden Rosahaarigen standen sich noch immer an der Tür gegenüber und der Uchiha sah deutlich wie Sakura mit ihrer Fassung rang, nachdem sie hörte, dass ihre Schwester verschwunden war. Die schallende Ohrfeige, die das Ende der Unterhaltung einläutet, ließ ihn einige Schritte näher kommen, doch Sakura schien seine Anwesenheit noch immer nicht bemerkt zu haben. Deutlich sah er wie sie die Hand noch immer auf die gerötete Wange hielt und leicht zitterte. Ob vor Wut oder Trauer konnte er nicht erkennen, denn ihre Augen wirkten seltsam leer, trotz des darin stehenden Wassers. Sasuke war schon kurz davon, die Hand nach ihr auszustrecken, als er sah, wie sich ihre Körperhaltung plötzlich anspannte und ein entschlossener Ausdruck in ihr Gesicht trat. Mit einer raschen Bewegung drehte sie sich in der Tür um und erstarrte überrascht, als sie Sasukes Anwesenheit nicht länger übersehen konnte. Etwas verlegen zur Seite blickend, mied sie den direkten Augenkontakt. Es war mehr als offensichtlich, dass ihr seine Beobachtungen peinlich waren und sie ganz sicher nicht gewollt hatte, dass der Schwarzhaarige die Auseinandersetzung mitbekam. Ohne ein Wort über das eben geschehene zu verlieren, ging die Rosahaarige an Sasuke vorbei zur Treppe. Noch ehe sie den ersten Stock erreichte, hielt die ruhige Stimme des Uchihas sie auf. „Du wirst sie suchen, oder?“ Ein leises „Natürlich“ ließ Sasuke schmunzeln. Etwas anderes hätte ihn auch sehr gewundert. In vielen Dingen, war Sakura wirklich nicht mehr mit dem kleinen Mädchen von früher zu vergleichen, doch manche ihrer Eigenschaften waren immer noch die selben. Ihr Dickschädel und ihre Entschlossenheit waren sogar eher noch stärker geworden als früher. Derweil in ihrem Zimmer, schlüpfte Sakura in ihr neues Missionsoutfit und band die Kunaitasche am Oberschenkel fest. In aller Eile packte sie ihre Gesäßtasche und machte sich wieder auf den Weg nach unten, wo sie ein ebenfalls abreise fertiger Sasuke erwartete. Fragend blickte sie ihm entgegen und konnte es nicht so wirklich glauben, dass er ihr helfen wollte. Als würde er ihre Gedanken lesen, beantwortete er ihre stumme Frage: „Kakashi wird dich sicher nicht alleine gehen lassen. Es wurden in letzter Zeit zu viele umherstreifende Oto-nins in der Gegend gesehen.“ Da musste die Rosahaarige im leider Recht geben und gleichzeitig steigerte es ihre Sorge um ihre kleine Schwester nur noch mehr. Mit einem stillschweigenden Nicken gab sie ihm zu verstehen, dass sie gegen seine Beteiligung nichts einzuwenden hatte. Danken konnte sie ihm später immer noch. Gemeinsam machten sich die beiden auf den Weg Richtung Hokageturm und Sakura bettete still darum, dass sie Satsu wohlbehalten finden würde. ------------------------- Kakashis Einverständnis einzuholen, war relativ einfach einzuholen gewesen. Er hatte lediglich zur Bedingung gemacht, dass das ganze Team – sprich also auch Naruto – sich auf die Suche begaben. Eben dieser Blondschopf stritt sich gerade lautstark mit Pakkun, Kakashis vertrautem Geist, der versuchte eine Geruchsspur zu finden. Etwas genervt fuhr Sakura sich durch die kurzen Haare, ehe sie Naruto mit einem Klaps auf den Hinterkopf zum Schweigen brachte. „Halt die Klappe Naruto (!) und lass Pakkun seine Arbeit machen.“ Der kleine Mops nickte ihr dankbar zu und lenkte seine Nase wieder gen Boden. Sie waren seit nunmehr fast sechs Stunden unterwegs und Sakura wurde immer nervöser. Sie wusste, dass ihre Mutter ebenfalls einen Trupp Männer engagiert hatte, dem sie kurz begegnet waren und nun tunlichst aus dem Weg gingen. Eigentlich also doppelte Chancen die Zwölfjährige zu finden und doch hatten sie noch immer keine Spur. Pakkun suchte zwar nach einem Geruch, der Sakuras eigenem glich, doch musste sie dies nicht unweigerlich zu Satsu führen. Ein lauter Schrei in einiger Entfernung riss sie aus ihren Überlegungen und Sakura stürmte los, ohne auf ihre beiden Teamkameraden zu achten. Mit beachtlicher Geschwindigkeit stürmte sie durch den Wald auf eine Lichtung zu, auf der sie jedoch nur die Gruppe ihrer Mutter erwartete, die auf einige Oto-nins gestoßen waren. Seit Orochimarus Tod tauchten kleinere Splittergruppen der Otos immer mal wieder in der Nähe von Konoha auf, doch stellten sie bisher keine wirkliche Gefahr dar. Auch die Gruppe um ihre Mutter, schien keine Probleme mit den feindlichen Shinobi zu haben und so verharrte die Medic-nin auf dem Ast eines Baumes und behielt das weitere Geschehen im Blickfeld. Wahrscheinlich hatte ihre Mutter sich nur erschrocken und deshalb geschrien, denn Sakura konnte keine Anzeichen einer Schwierigkeit ausmachen. Im Gegensatz zu Naruto landetet Sasuke leichtfüßig neben ihr auf dem Ast und sah dem Treiben ebenfalls zu. Der Blonde, der einen Ast weiter oben gelandet war deute mit dem Finger auf die Kämpfenden und fragte: „Sollen wir ihnen nicht helfen?“ Sakura schüttelte leicht den Kopf. „Nein, so wie es aussieht kommen sie auch ganz gut allein klar. Wir sollten lieber weitersuchen. - Außerdem würde ich es vorziehen meiner Mutter nicht über den Weg zu laufen.“ Naruto tauschte einen kurzen Blick mit dem Uchiha und in den blauen Augen des Uzumakis konnte man deutliches Unverständnis lesen. Es war nicht so, dass er Sakuras Gefühle überhaupt nicht verstand. Er konnte durchaus verstehen, dass sie einer Auseinandersetzung lieber aus dem Weg ging. Doch Frau Harunos Verhalten war im einfach unverständlich. Bis auf die Augenfarbe sah Sakura fast genau wie ihre Mutter aus, glücklicherweise schien sie jedoch was den Charakter betraf mehr von ihrem Vater geerbt zu haben. Denn diese kalte Frau mit den blauen Augen, war so überhaupt nicht mit der herzensguten Sakura zu vergleichen. Leichtfüßig wand Sakura sich von dem Geschehen auf der Lichtung ab und schlug eine andere Richtung ein, die ihnen Pakkun zuvor noch angezeigt hatte. Das Team war noch etliche Stunden unterwegs, doch leider hatten sie noch immer keine Spur die zu Satsu führte und die Medic-nin war kurz vorm verzweifeln. Nachdem sie ein Nachtlager aufgeschlagen hatten, versuchte Naruto seine Freundin aufzuheitern. Doch der kalte Blick, den sie ihm daraufhin zuwarf, ließ den Blonden augenblicklich aufhören. Mit besorgtem Gesicht saß er nun neben Sasuke und blickte genau wie dieser über das Lagerfeuer hinweg zu Sakura, die völlig abwesend in die Flammen des Feuers starrte. Plötzlich jedoch richtete sich diese abrupt auf und fuhr mit der Hand durch ihre rosafarbenen Haarsträhnen. Ihre beiden Teamkameraden schenkten ihr einen fragenden Blick, den sie nicht weiter beachtete und kurz lächeln musste. Innerlich ärgerte sie sich, dass sie nicht gleich darauf gekommen war. Ohne Sasuke oder Naruto weiter zu beachten biss sie sich in den Daumen und formte die Fingerzeichen des Blutpaktes. Sie hatte diese vertrauten Geister erst einmal gerufen, weil sie allein dafür eine Unmenge an Chakra verbrauchen musste, doch war ihr dies allemal Wert, wenn sie dadurch endlich ihre Schwester wiederfand. Nachdem sich der Rauch der Beschwörung verzog, hatten die beiden Männer freie Sicht auf vier schwarze, armlange Schnecken, die alle eine unterschiedlich rote Musterung aufwiesen. Alle gleichzeitig begrüßten die Kriechtiere ihre Beschwörerin, was einen seltsamen Nachklang verursachte. Sakura erwiderte die Begrüßung mit einem Lächeln, während sie sich gleichzeitig eine Haarsträhne abschnitt und sie den Schnecken entgegen hielt. „Ihr müsste eine DNS-Suche für mich vornehmen!“ „Sicher! Unter welchen Kriterien sollen wir arbeiten?“ fragten die Tiere wiederum synchron. „Es müssten sich zwei weitere Personen in der Gegend aufhalten, die ein ähnliches Gen-Profil haben wie ich. Ich möchte, dass ihr nach der Person sucht, deren DNS der meinen am nächsten kommt.“ „Für eines so umfangreiche Suche, werden wir eine Menge Chakra benötigen.“ Mit einem Nicken gab sie den Schnecken zu verstehen, dass sie verstanden hatte und wand sich nun an Sasuke und Naruto. „Ich werde eure Hilfe brauchen. Ich kann mich nicht bewegen, solange ich mit meinen vertrauten Geistern verbunden bin. Ihr müsst darauf achten, dass mir während des Jutsus niemand zu nahe kommt.“ „Keine Sorge Saku-chan! Teme und ich werden schon gut auf dich aufpassen.“ Der Uchiha gab mit einem kurzen „Hm“ ebenfalls sein Einverständnis und so begann Sakura mit dem schwierigen Ritual, indem sie mit einem Kunai in ihre Hand schnitt und mit dem Blut einen Kreis aus Symbolen um sich zog. Die Schnecken nahmen ihre Positionen in dem Kreis ein und richteten sich entsprechend den vier Himmelsrichtungen aus. Die Medic-nin selbst nahm genau in der Mitte im Schneidersitz Platz und schloss mit der Haarsträhne in der Hand mehrere Fingerzeichen. Sofort leuchteten Sakura und die Geister in einem grünen Chakra-Schein auf. Jetzt gab es kein Zurück mehr, denn sobald die Rosahaarige einmal angefangen hatte, konnte sie das Jutsu nicht mehr unterbrechen. Kapitel 8: Suche ---------------- Sakura spürte wie ihr die vier vertrauten Geister immer mehr Chakra entzogen und wie sie langsam ans Ende ihrer Kräfte gelangte. Sie wusste um die Gefahr des Jutsus, denn solange die Schnecken dieses nicht unterbrachen, konnte sie dies selbst auch nicht. Das Schlimmste an der ganzen Sache war jedoch, dass sie ihre Umgebung nur noch durch einen dicken Nebel wahrnahm und somit auch nicht auf feindliche Übergriffe reagieren konnte. Sie musste sich völlig darauf verlassen, dass Naruto und Sasuke sie deckten, denn wenn jemand das Jutsu von Außen unterbrach, konnte das schlimme Folgen für sie haben. Die nach Norden ausgerichtete Schnecke hatte vor kurzem Hotaru Haruno aufgespürt, sich jedoch schnell wieder der weiteren Suche zugewandt, als sie erkannte, dass dies nicht die gesuchte Person war. Seit einigen Minuten glaubte Sakura jedoch Kampflärm zu vernehmen. Das Geschrei und das klirren der Waffen, drang nur undeutlich an ihr Ohr, als wäre dies mit Watte gefüllt. Sich fest auf das Jutsu konzentrierend, konnte sie dies nicht nachprüfen, doch war sie sich sicher, dass sie mit ihrem Team nicht mehr alleine auf der Lichtung war. Naruto und Sasuke waren derweil beschäftigt, die Oto-nins von Sakura fernzuhalten. Die Gruppe der Angreifer war nicht sonderlich groß, dennoch waren einige starke Shinobi dabei, so dass die beiden mehr als genug zu tun hatten. Der Uzumaki hatte der Rosahaarigen einige Male zugerufen, sie solle aufwachen, doch scheinbar konnte sie ihn nicht hören. Brummend positionierte sich Sasuke daher direkt vor der Lichtkugel, damit ihr auch ja niemand zu nahe kam, während er und Naruto die Feinde niedermachten. Durch die geistige Verbindung mit ihren vertrauten Geistern, spürte die Medic-nin ein plötzliches Zupfen, dass ihr anzeigte, dass eines der Tiere Satsus Spur Richtung Süden hatte ausmachen können. Unglaubliche Erleichterung durchströmte Sakura angesichts dieser guten Nachricht. Die Tatsache, dass sich das Jutsu langsam auflöste und der Chakraentzug stoppte, bekam sie kaum noch mit, wichtig war allein das Ergebnis ihrer Suche. Mit einem lauten Puffen lösten sich die vier Schnecken nacheinander auf und die Haruno löste das bis zuletzt gehaltene Fingerzeichen. Naruto und Sasuke drehten sich bei dem lauten Verschwinden der Tiere in Sakuras Richtung und sahen nur noch, wie die Rosahaarige augenblicklich in sich zusammensackte, als das grüne Licht des Jutsus erlosch. Zu Narutos Überraschung war es der Schwarzhaarige, der Sakura vorsichtig aus ihrer halbsitzenden Position löste und bequemer hinlegte. Mit scheinbar gleichgültiger Miene schaute der dem Blonden entgegen und sagte: „Sie hat fast ihr gesamtes Chakra verbraucht.“ „Und was jetzt?“ fragte Naruto, sich am Hinterkopf kratzend. Ein kurzes „Wir warten“ war die die einsilbige Antwort Sasukes und ließ den Uzumaki kurz die Luft ausstoßen. Was hatte er auch erwartet, dass der Uchiha, ganz entgegen seiner bisherigen Gewohnheit, mal den Mund aufmachte und einen vollständigen Satz herausbrachte. Auch ungewöhnlich für Sasuke war, dass er Sakura sogar zudeckte, bevor er sich wieder an das mittlerweile ausgegangene Lagerfeuer setzte. Naruto schleifte derweil die letzte Leiche von der Lichtung, um sich danach dem Schwarzhaarigen anzuschließen, der mit seinem Jutsu das Feuer wieder entfacht hatte. Gemeinsam warteten sie darauf, dass Sakura wieder aufwachte. Als sich diese nach einiger Zeit jedoch unruhig hin und her warf, kniete der Blonde neben ihr nieder und ergriff eine ihrer Hände. Mit traurigem Gesichtsausdruck strich er ihr eine Strähne aus dem verschwitzten Gesicht. Sasuke der ebenfalls näher gerückt war, spürte deutlich wie in ihm wieder das nagende Gefühl aufkam, dass er in letzter Zeit öfters gespürt hatte, wenn die beiden so vertraut miteinander umgingen. Er wusste nicht was es war, doch irgendetwas störte ihn gewaltig an diesem Bild, das sich ihm gerade bot. Seine dunkle Stimme ließ Naruto von Sakuras Gesicht aufblicken: „Was ist los?“ Der Uzumaki der schmerzhaft spürte, dass seine Hand immer stärker gequetscht wurde, fragte sich gerade ernsthaft, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, ihre Hand zu ergreifen. Mit belegter Stimme antwortete er: „Ein Alptraum. Ich wusste nicht, dass sie wieder welche hat. Wahrscheinlich war in letzter Zeit alles zu viel für sie und jetzt auch noch dass mit ihrer Schwester.“ „Wieder?“ „Angefangen hat es glaub ich gleich nach dem Tod ihres Vaters – bemerkt habe ich es aber erst, als sie ein paar Nächte bei mir geschlafen hat. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ihre Mutter sie rausgeschmissen hatte, ich dachte sie wollte einfach nur eine Weile nicht zu Hause sein.“ In den blauen Seelenspiegeln funkelte einen Moment der Zorn, ehe Naruto fortfuhr: „Als ihre Mutter das Dorf mit Satsu verlassen hat, ist sie wieder zurück in ihr Elternhaus. Nach einer Weile wurden die Träume dann auch besser und seit wir bei dir wohnen, hab ich auch nur ab und zu etwas gehört.“ Sasuke schloss einen Moment die Augen und überlegte. Ihm war nicht aufgefallen, dass Sakura unter Alpträumen litt. Gut sie war ja auch so gut wie nicht zu Hause und übernachtete im Krankenhaus, vor allem aber gab sie keine Mucks von sich. Lediglich das verkrampfte hin und her wälzen und das verkniffene Gesicht deuteten auf einen unruhigen Schlaf hin. Wie also war es Naruto aufgefallen? „Sie ist ziemlich ruhig dafür, dass sie schlecht träumt. Wie hast du gemerkt, dass Alpträume nachgelassen haben?“ Mit der freien Hand kratzte sich der Blonde etwas verlegen am Hinterkopf und nuschelte: „Ich hab öfter mal in ihr Zimmer geschaut. Als sie noch daheim gewohnt hat, durchs Fenster und später bei dir, bevor ich selbst ins Bett bin oder wenn ich Nachts wach wurde.“ Ein kurzes Brummen verließ die Lippen des Uchiha. „Ich glaube nicht, dass ihr das gefallen würde, wenn sie es wüsste.“ >Und mir gefällt es auch nicht!< fügte er noch im Stillen hinzu. Warum wusste er nicht, aber aus irgendeinem Grund störte es ihn. Vor allen Dingen, da Naruto doch scheinbar auch um die Hyuuga warb, was also sollte dieses Verhalten gegenüber der Rosahaarigen. Sasuke überlief ein Schauer, als ihm auffiel über was er eigentlich nachdachte. War er etwa eifersüchtig, auf Naruto? Vor allen Dingen, warum? Sakura bedeutete ihm nichts. Nun so ganz stimmte das auch nicht. Sie war ihm genauso wichtig wie Naruto, wenn auch auf andere Weise. Doch mehr war da nicht. Warum also dieser plötzliche Beschützerinstinkt? Die Rosahaarige hatte ihn durch einen missen Trick dazu gebracht, nach Konoha zurück zu kehren. Und an dieser Mission nahm er nur Teil, weil ihm zu Hause die Decke auf den Kopf viel. Das hatte nicht das Geringste mit irgendwelchen Gefühlen zu tun. Sasuke war bei Gott kein Mensch für solche Gefühlsduseleien. Sein Blick sank nach unten, in das Verkrampfte Gesicht seiner Teamkollegin und Mitbewohnerin und er fragte sich, ob er sich nicht doch selbst belog. Die grünen Smaragde, die ihm nach einem plötzlichen Augenaufschlag ihrerseits, entgegenblickten, ließen ihn beinahe einen Schritt nach hinten machen. Der Uchiha saß genau wie Naruto neben ihr auf dem Boden und fühlte sich unter ihrem intensiven Blick seltsam schutzlos und durchschaut. Rasch wand er den Blick ab und schaute zu dem Blonden, der gerade damit beschäftigt war, seine Hand aus Sakuras Klammergriff zu ziehen. Sakura glaubte in dem tiefen Dunkel zu versinken. Eben noch war sie in der Schwärze ihrer Träume gefangen gewesen und im nächsten Moment, hatte sie in Sasukes Seelenspiegel geblickt, in denen überraschenderweise nicht nur Kälte gelegen hatte. Sein rasch abgewandter Kopf, ließ fast so etwas wie Verlegenheit erkennen und zauberte der Rosahaarigen ein kleines Lächeln auf die Lippen. Es war das erste Mal gewesen, dass der Uchiha vor ihr den Blickkontakt abgebrochen hatte. Ein schmerzvolles „Sakura-chan...“ veranlasste sie dazu, ebenfalls den Kopf zu drehen und etwas verlegen, ließ sie Narutos Hand los. Der Blonde rieb sich seine pochende Hand und Sakura gab eine leise Entschuldigung von sich. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie Narutos Hand festhielt, geschweige denn, dass sie diese so fest gedrückt hatte. Der Uzumaki hingegen winkte nur ab und fragte besorgt: „Wie geht es dir, Sakura-chan.“ „Mir geht es gut - ich weiß jetzt wo Satsu ist! Etwa eine Tagesreise südlich von hier und sie bewegt sich auf Konoha zu.“ „Bist du denn schon fit genug, dass wir ihr folgen können“, kam es unsicher von Naruto. Die Haruno schlug die Decke zurück und nickte. Sie war immer noch furchtbar müde und durch den hohen Chakraverlust auch deutlich angeschlagen, doch nichts und niemand würde sie davon abhalten, ihre Schwester zu erreichen, nachdem sie nunmehr wusste, wo sie suchen musste. Deutlich sah sie wie die beiden Männer, deutliche Blicke tauschten, doch sie würde jetzt nicht nachgeben, sie konnte sich auch noch ausruhen, wenn sie Satsu gefunden hatten. „Worauf wartet ihr noch? Packt euer Zeug zusammen, damit wir aufbrechen können!“ Beide zuckten nur mit den Schultern und machten sich an die Arbeit. Es hatte jetzt ohnehin keinen Sinn mit Sakura zu streiten. --------------------------------------- Ein Knurren entwich Sakuras Lippen, als sie sah, wie einer der Männer ihres Schwester vorwärts schuppste und dreckig Lachte als diese hinfiel. Sie war kurz davor, einfach vorwärts zu stürmen und dem Typen ordentlich eine reinzuhauen, doch Sasuke hatte die Reaktion vorausgesehen und zog sie an ihrem Handgelenk zurück in die Deckung. Sein geflüstertes „Warte noch“ machte sie nur noch wütender und trug keinesfalls dazu bei, sie zu beruhigen. Seit sie die Gruppe am späten Nachmittag gefunden hatte, sprangen Sakuras Gefühle zwischen Sorge, Angst, Wut und Ungeduld ständig hin und her. Bei der Gruppe Abtrünnige schien es sich um eine größere Diebesbande zu handeln, die Reisende ausraubte und Lösegeld für die Gefangenen einforderte. Seit sie sie die Männer beobachteten waren mehrmals die Wörter „unversehrte Geiseln“ und „Lösegeld“ gefallen, was einige der Abtrünnigen jedoch scheinbar nicht davon abhielt, die Gefangenen zu quälen. Neben Satsu waren noch fünf weitere Personen in den Händen der Männer, die scheinbar alle zu einer größeren Karawane gehört hatten. Wahrscheinlich hatte sich ihre kleine Schwester der Reisegruppe angeschlossen, um den Gefahren einer solchen Reise zu vermindern und steckte nun doch in großen Schwierigkeiten. Bisher hatte der Anführer der Gruppe seine ca. 30 köpfigen Untergebenen davon abhalten können, über die Frauen der Gefangenen herzufallen, indem er immer wieder betonte, dass sie unversehrt mehr Wert waren, als misshandelt. Doch zwischenzeitlich war klar, dass sich die Männer nicht mehr lange an diese Anweisung halten würden. Nachdem die Bande einen Lagerplatz errichteten hatten und die Gefangenen gefesselt auf dem Boden saßen, schlichen immer wieder eine Hand voll Männer um sie herum. Sakura, die gar nicht daran denken wollte, was diesen Frauen möglicherweise passieren konnte, beobachtete mit einem äußerst unguten Gefühl in der Magengegend, wie einer der Männer, immer wieder in Satsus Richtung schaute. Ihr Groll wurde immer stärker und nur Sasukes Hand, die noch immer ihr Gelenk umklammerte, hielt sie davon ab, dem Mann die Kehle aufzuschlitzen. Entschlossen wand sie sich zu dem Schwarzhaarigen um und blickte ihm fest in die Augen. „Es ist mir egal, ob Naruto rechtzeitig mit der Verstärkung eintrifft oder nicht. Ich werde nicht zu lassen, dass sich auch nur einer dieser Mistkerle an meiner Schwester oder diesen Frauen vergreift! Versuch also nicht mich davon abzuhalten!“ Sakura wusste sehr genau, dass unter den Abtrünnigen, einige starke Shinobi dabei waren. Sie hatte sie von den diversen Steckbriefen im Hokagturm erkannt, dennoch konnte sie nicht einfach zusehen. Sie hoffte nur inständig, dass Naruto, der unterwegs war, um Verstärkung zu holen, rechtzeitig eintreffen würde. Doch schon zu dritt, war das Risiko groß, dass die Männer, die Geiseln als Schutzschilde benutzten. Sollten die Rosahaarige und der Uchiha tatsächlich gezwungen sein anzugreifen, mussten sie schnell handeln. Sasuke sah Sakura ihre Sorge deutlich an. Er konnte ihr Verhalten gut verstehen, denn auch ihm waren die Blicke des Braunhaarigen nicht entgangen, die er der kleine Haruno mit einem dreckigen Grinsen schenkte. Genau wie Sakura hatte Satsu strahlend grüne Augen und allein ihre Haarfarbe wich völlig von der ihrer Mutter und Schwester ab. Sie waren dunkel rot, fast schon schwarz und doch sah sie Sakura unglaublich ähnlich. Ihre Gesichtszüge und der feste Blick, ließen sie ihrer Schwester jedoch so sehr ähneln, dass der Uchiha sie sofort erkannt hatte, als sie auf die Gruppe trafen. Die Rosahaarige neben ihm wurde immer nervöser und deutlich spürte er ihren rasenden Puls unter seinen Fingern, da er ihr Handgelenk noch immer nicht losgelassen hatte. Er wusste, dass Sakura sich bei dem Jutsu mit ihren vertrauten Geistern, ziemlich verausgabt hatte und auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ, noch immer geschwächt war. Sasuke und Naruto waren sich sicher gewesen, dass sie zusammen die Abtrünnigen besiegen würden, doch stellen die Geiseln – deren Sicherheit unbedingt gewahrt werden musste – ein deutliches Hindernis dar. Sie mussten warten, bis Naruto mit der Verstärkung eintraf, alles andere würde nicht nur sie in Gefahr bringen, sondern vor allem Sakuras Schwester. Wobei der Uzumaki die deutliche Befürchtung geäußert hatte, dass die Rosahaarige möglicherweise ihr Siegel lösen würde, um das Sozo Saisei einzusetzen. Sie hatte es für ihn getan, als Konoha angegriffen wurde. Mit Sicherheit würde sie absolut nichts davon abhalten, auch einige Lebensjahre für ihre Schwester zu opfern. Sowohl Naruto als auch Sasuke, wollten dies auf jeden Fall verhindern. Satsu die zwischen zwei Frauen der Karawane saß, spürte deutlich den Blick des Braunhaarigen auf sich und musste ein Zittern unterdrücken. Sie war nicht dumm und konnte sich deutlich ausmalen, warum er dies tat. Schon früh in der Ninja-Akademie lernten die angehenden Kunoichi, was es für sie bedeuten konnte, in Feindeshand zu geraten. Ihre Mutter hatte sie aus Konoha weggebracht, bevor sie die Prüfung zum Genin hatte abschließen können und selbst wenn, wusste sie genau, dass sie gegen diesen Shinobi nicht würde ankommen können. Gestern Abend hatte die Rothaarige das Gefühl gehabt, die Aura ihrer Schwester zu spüren, die sich als sachtes Zupfen bemerkbar machte. Leider war es genauso schnell wieder verschwunden wie es gekommen war und doch hätte die junge Haruno schwören können, vier synchronen Stimmen in ihrem Kopf zu hören, die riefen „Zielperson gefunden“. Verzweifelt schüttelte Satsu den Kopf. Ihre große Schwester wusste ja nicht mal, dass sie auf dem Weg nach Konoha war, warum also sollte sie überhaupt nach ihr suchen. Es war reines Wunschdenken auf Hilfe von Außen zu hoffen. Bebend beobachtete Sakura wie der die Männer immer näher rückten und scheinbar auf die Frauen einredeten. Ihre Gesten und Fingerzeige Richtung Zelte waren dabei eindeutig. Der Braunhaarige, der scheinbar auf ihre Schwester fixiert war, zog Sasu an ihren zusammengebundenen Händen auf die Beine und ging mit ihr Richtung Zelt. Den Tumult unter den anderen Gefangenen und die Schreie der Frauen, bekam die Rosahaarige schon gar nicht mehr mit, denn sie war sofort aufgesprungen, um ihrer Schwester zur Hilfe zu eilen. Leider hatte sie dabei vergessen, dass Sasuke sie noch immer festhielt und wurde ziemlich unsanft nach hinten in seine Arme gerissen. Verzweifelt versuchte Sakura sich aus seiner Umklammerung zu befreien, doch der Schwarzhaarige war unnachgiebig. Ein kurzer Chakrastoß seinerseits ließ sie einen Moment erstarren und trieb ihr die Zornestränen in die Augen. Nur undeutlich nahm sie wahr, dass er sie fest in seinen Armen hielt und ihr leise ins Ohr raunte: „Warte hier! Ich werde ihr helfen, vertrau mir!“ Vorsichtig ließ er Sakura los, so dass sie noch immer leicht betäubt in die Knie ging. Noch einmal flüsterte er ihr eindringlich zu, sie solle warten, bevor er eilig das Lager umrundete und ungesehen in das Zelt schlüpfte. Der Braunhaarige, der die junge Haruno gerade auf dem Boden fixierte und mit der Hand unsanft über ihren Körper strich, wurde lautlos von ihr herunter gezogen. Im nächsten Augenblick und schneller als er reagieren konnte, landete er mit aufgeschlitzter Kehle auf dem Boden. Satsu blickte ihrem vermeintlichen Retter zitternde entgegen und war sich nicht sicher, ob sie danke sagen sollte oder lieber schreiend wegrennen. Die dunkle Aura, die von dem Schwarzhaarigen ausging, war einfach zu beängstigend. Doch als er sich zu ihr umdrehte, verschwand ihr ängstlicher Ausdruck und wich einem Lächeln. Sie war ihm noch nie zuvor begegnet und doch wusste sie sofort um wenn es sich dabei handelte. Ihre Schwester hatte oft genug von ihm erzählt und auch wenn das Foto aus Sakuras Geninzeit nicht mehr wirklich aktuell war, konnte dieser Mann niemand anderer als Sasuke Uchiha sein. Mit einem Lächeln hätte Sasuke eher nicht gerechnet. Sakura musste wohl von ihm erzählt haben, denn in ihren Augen lag deutliches Erkennen und aus der Nähe wurde die Ähnlichkeit zu ihrer Schwester noch deutlicher. Er streckte ihr die Hand entgegen, um der Rothaarigen aufzuhelfen, die sie dankbar entgegennahm. Nachdem sie wieder auf den Beinen stand, wischte sie sich die aufgekommenen Tränen aus den Augen und flüsterte: „Ist meine Schwester auch hier?“ Ein Nicken seinerseits erinnerte Satsu daran, dass Sakura einmal erzählt hatte, dass der Schwarzhaarige nicht sonderlich gesprächig war. Ein Schrei aus einem der anderen Zelte, riss sie jedoch aus ihren Überlegungen und sie konnte ein Zittern nicht unterdrücken. Ihr hätte es genauso gehen können, wenn der Uchiha nicht zu ihrer Rettung geeilt wäre. Mit geweiteten Augen, schaute sie zu Sasuke auf. „Wir müssen ihnen helfen.“ Sein Kopfschütteln machte sie unglaublich wütend und sie wollte schon zu einer lautstarken Erwiderung ansetzten, als er mit dunkler Stimme antwortete. „Deine Schwester und ich sind alleine hier und Sakura hat fast ihr gesamtes Chakra aufgebracht, um dich mit einem ihrer Jutsus zu finden.“ Sofort schloss Satsu den bereits geöffneten Mund wieder. Er brauchte nicht mehr zu sagen. Sie wusste das die Abtrünnigen in der Überzahl und die Aussicht auf einen Sieg nicht sehr groß waren. Dennoch traten ihr erneut die Tränen in die Augen und sie verschränkte zittern die Arme vor der Brust, als würde sie sich selbst umarmen. Ihre geflüsterte Erwiderung war so leise, dass Sasuke sie kaum verstehen konnte und doch hatte er sie verstanden. „Wir können sie doch nicht einfach im Stich lassen.“ Genervt fuhr er sich durch die Haare und musste einsehen, dass sie wohl doch nicht nur das Aussehen mit Sakura gemeinsam hatte. Die Rosahaarige hatte schon immer einen großen Gerechtigkeitssinn gehabt und ein plötzlich einsetzender Lärm, an der anderen Seite der Lichtung, verriet ihm, dass Sakura sich nicht an seine Anweisung gehalten hatte. Auch Satsu konnte den Kampflärm nun deutlich hören und mit großen Augen blickte sie ihm entgegen. Der bittende Ausdruck in den mit Tränen gefüllten Augen, entlockten dem Uchiha ein ergebenes Seufzen und mit einem Wink gab er ihr zu verstehen, dass sie ihm folgen solle. Kapitel 9: Schwestern --------------------- Das Erste das Sakura wahrnahm, war ein pochender Kopfschmerz und eine unglaubliche Schwere sämtlicher Glieder. Nur mit Mühe gelang es ihr die Augen zu öffnen, nur um danach genauso wenig zu sehen, wie zuvor. Nach einigem Blinzeln wurde ihre verschwommene Sicht klarer und offenbarte ihr durch schwaches Mondlicht, das Zimmer eines Krankenhauses. Die Rosahaarige arbeitete schon so lange hier, dass sie es eindeutig dem Konoha-Hospital zuordnen konnte. Mühevoll drehte sie den Kopf auf die Seite und bemerkte, dass sie nicht alleine im Bett lag. Direkt neben ihr, eingerollt wie eine Katze, lag Satsu. Sofort machte sich unglaubliche Erleichterung in ihr breit. Sakura konnte sich nur schwach an die letzten Minuten erinnern, bevor alles Schwarz geworden war, doch ihrer Schwester ging es scheinbar gut und dass war alles was zählte. Schon als die Medic-nin einige der Abtrünnigen angegriffen hatte, um die Geiseln zu befreien, wusste sie dass sie sich übernommen hatte. Nur mit Mühe, hatte sie sich die Shinobis vom Leib halten können und nur am Rande wahrnehmen, dass Satsu bei Sasuke in Sicherheit war. Noch vor ihrem Eingreifen, hatte sich Sakura eine Aufbauspritze verabreicht, die ihr Chakra kurzzeitig wieder herstellte, dennoch war sie immer noch geschwächt und der ganze Kampf versank in ihrer Erinnerung in einem tiefen Nebel. Scheinbar hatte sie zum Schluss nur noch reflexartig gekämpft und irgendjemand musste sie dann K.O. gehauen haben. Was nur bedeuten konnte, dass Sasuke sich mal wieder selbst übertroffen hatte, oder dass Naruto rechtzeitig mit der Verstärkung eingetroffen war. Mühsam schluckte sie, als sie daran dachte, was alles hätte schief gehen können. Ihr trockener Hals machte sich unangenehm bemerkbar und die Rosahaarige sehnte sich eine große Kanne Wasser herbei. Leider stand eben diese auf dem Nachtisch links von ihr, so dass sie sich über Satsu beugen müsste, wozu ihr im Moment einfach die Kraft fehlte. Ein kleiner Seufzer entwich Sakuras Lippen und sie versuchte den drängend Durst zu ignorieren. Eine leichte Bewegung im Schatten rechts von ihr, ließ sie jedoch erneut den Kopf drehen. „Sasuke?“ kam es krächzend über ihre Lippen. Eben genannter, besah die beiden Harunos mit einem undeutbaren Blick und wechselte auf die andere Seite des Zimmers. Mit leisem Plätschern schenkte er ein Glas Wasser ein und reichte es der Rosahaarigen, die es überrascht entgegennahm. Nicht nur, dass sie den Schwarzhaarigen als aller letztes an ihrem Krankenbett erwartet hätte, sondern auch diese fast schon fürsorgliche Geste wollte so überhaupt nicht zu dem Uchiha passen. Mühevoll richtete sich Sakura auf und trank einige gierige Schlucke. Nachdem sie das Glas bereits zur Gänze geleert hatte, fühlte sich ihr Hals zwar noch immer schrecklich rau, aber längst nicht mehr so trocken an. Dankbar reichte sie Sasuke das Glas zurück, dass dieser auf den Tisch zurückstellte und wieder auf die rechte Seite des Bettes wechselte. Leise zog er den Stuhl, auf dem er die letzten Stunden gesessen hatte aus dem Schatten und stellte ihn direkt vor das Bett. Er und Naruto hatte sich mit der Wache an ihrem Bett abgewechselt, seit sie gestern in Konoha angekommen waren. Der Grund hierfür war nicht etwa, dass sie einen feindlichen Angriff fürchteten, sondern das Hotaru Haruno einen erneute Versuch unternehmen würde, Satsu zu zwingen mit ihr das Dorf wieder zu verlassen. Nachdem Sakura im Kampf zusammengebrochen war, hatte der Uchiha alle Hände voll zu tun, sie und ihre Schwester zu beschützen, während die anderen Gefangenen ihr Heil in der Flucht gesucht hatten, nachdem die Kämpfe begannen. Glücklicherweise war Naruto gerade noch rechtzeitig mit der Verstärkung eingetroffen, um das Schlimmste zu verhindern. So schnell sie konnten, hatten sie die Rosahaarige zurück nach Konoha ins Krankenhaus geschafft. Satsu, die von der ganzen Sache noch völlig aufgewühlt gewesen war, hatte sich ausgerechnet an den Uchiha gehängt und war keinen Moment von seiner Seite gewichen. Doch noch bevor auch nur die Behandlung von Sakura beendet wurde, tauchte ihre Mutter im Krankenhaus auf und versuchte Satsu mit Gewalt mitzunehmen. Die Rothaarige hatte sich mit aller Macht gegen den harten Griff ihrer Mutter gewehrt und mehrmals nach ihrer „Onee-chan“ gerufen. Eine Szene die sowohl Naruto als Sasuke dazu veranlassten, sich vor Sakuras Schwester zu stellen und Hotaru Haruno mehr oder weniger aus dem Krankenhaus zu werfen. Überraschenderweise war es der Uzumaki gewesen, der Frau Haruno gedroht hatte, entgegen seiner Gewohnheit eine Frau zu schlagen, wenn sie nicht sofort verschwinden würde. Sich hinter Sasuke versteckend hatte Satsu weder auf Schmeicheleien noch auf das Geschrei ihrer Mutter geachtet und war stur bei den beiden Männer geblieben, bis sie zu Sakura ins Zimmer durften. Sakuras Flüstern riss ihn aus seinen Überlegungen: „Was ist passiert?“ Mit einem leisen Schnauben, verschränkte der Uchiha die Arme vor der Brust und antwortete: „Du hast nicht auf mich gehört (!), das ist passiert.“ „Ach nein, wirklich?! – Danach hab ich aber nicht gefragt. Ich wollte wissen was passiert ist, nachdem ich scheinbar nicht auf dich gehört hatte.“ Ihre patzige Antwort ließ Sasuke einen Moment wütend werden, doch als er in ihre müden Augen blickte, entspannte er sich wieder. Naruto hatte mit seiner Aussage am Lagerplatz Recht, wenn er meinte, dass der Rosahaarigen die letzten Wochen einfach zu viel gewesen waren. Also beschloss er einfach ihren Tonfall zu ignorieren und erzählte in knappen Worten, wie der Kampf ausgegangen war und sie nach Konoha zurückgebracht hatten. Sakura hatte dem Uchiha stillschweigend zugehört und wand nur kurz ihren Blick nach links um nachzuschauen, ob Satsu noch schlief. „Was ist mit meiner Mutter?“ „Sie ist ebenfalls hier im Dorf. Allerdings hat sie von Shizune Hausverbot in der Klinik erhalten, nachdem Naruto sie rausgeworfen hat.“ „Hausverbot? ..... Moment mal.... Naruto hat was getan?“ Sakura hatte ihr Tonlage kein bisschen erhöht, dennoch war ihr die Überraschung deutlich anzuhören. Doch noch bevor Sasuke hierauf antworten konnte, kam es leise von Sakuras Seite. „Mom wollte mich zwingen, mit ihr Konoha zu verlassen. Naruto-kun und Sasuke-kun haben mir geholfen, damit ich bei dir bleiben konnte.“ „Satsu-chan, du bist wach?“ Heulend gab die Rothaarige ihre eingerollte Haltung auf und stürzte Sakura in die Arme, die einen Schmerzenslaut unterdrücken musste, aber trotzdem nicht verhindern konnte, dass sie ihr Gesicht leicht verzog. Warum zur Hölle tat ihr nur alles so entsetzlich weh? Sie konnte sich nicht erinnern, so viele Schläge kassierte zu haben, die diese Schmerzen rechtfertigten, geschweige denn erklärten. Die Umarmung ihrer Schwester erwidernd, versuchte sie die Rothaarige zu beruhigen, doch diese schluchzte nur umso lauter. „Es tut mir so Leid onee-chan! Ich wollte dich doch nur wiedersehen und ...“ der Rest des Satzes ging in Sakuras Hemd unter, da sich Satsu immer mehr an der Brust der Rosahaarigen vergrub. Deutlich konnte Sakura die Tränen durch den dünnen Stoff spüren und senkte ihre Stirn auf den Kopf ihrer Schwester, während sie ihr gleichzeitig beruhigend über den Rücken strich. Aus dem Augenwinkel heraus sah sie, wie Sasuke das Zimmer verließ und die Türe leise hinter schloss. Dankbar senkte sie die Augenlieder und erlaubte sich zum ersten Mal seit langem wieder, vor einem anderen Menschen zu weinen. Leise summend wiegte sie ihre kleine Schwester hin und her und spürte deutlich, wie sich diese langsam wieder entspannte. Etwas belustigt merkte sie auch, wie Satsus Schluchzer in einen Schluckauf wechselte und diese über sich selbst lachen musste. Sasuke lehnte derweil, mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen, an der Wand neben der Tür und lauschte auf die leisen Geräusche, die aus dem Zimmer drangen. Leise aber dennoch deutlich, konnte er Sakuras Summen hören und die abnehmende Lautstärke von Satsus Heulen, das in einem lauten Schluckauf endete. Gedämpftes Lachen drang an sein Ohr und ließ seine Gedanken in eine längst vergangen Zeit abdriften. Seine Beziehung zu Itachi war nicht wirklich herzlich gewesen und keinesfalls so liebevoll, wie zwischen den beiden Harunoschwestern und doch gestand er sich ein, dass er seinen großen Bruder vermisste. Der Tod von Itachi durch seine eigene Hand lastete noch immer schwer auf seinem Gewissen, auch wenn er wusste, dass sein Bruder ihn absichtlich dazu gereizt hatte. Abermals fragte er sich, was er jetzt eigentlich tun sollte. Die Rache war letzten Endes doch nicht der richtige Weg gewesen und irgendwie war er Sakura sogar dankbar dafür, dass sie ihn förmlich dazu gezwungen hatte, heimzukehren. Doch wie sollte es nun weitergehen? Konnte er wirklich so tun, als wenn nichts gewesen wäre und wieder als Ninja in und für Konoha leben und arbeiten? Ein erneutes Lachen aus Sakuras Zimmer, ließ seine Gedanken eine ganz andere Wendung nehmen. Es hatte sich überraschend gut angefühlt, die Rosahaarige im Arm zu halten, auch wenn sie sich dagegen gewehrt hatte und er eigentlich nur verhindern wollte, dass sie blindlings nach vorne stürmte. Ihr Duft, der ihm unweigerlich in die Nase gestiegen war und der ihn auch auf dem Weg zurück nach Konoha begleitet hatte, verursachte ein leichtes Gribbeln auf seiner Haut. Während Naruto Satsu huckepack trug, hatte Sasuke die Rosahaarige übernommen und einmal mehr festgestellt wie leicht und zierlich die Kunoichi eigentlich war. Man traute ihr kaum die ungeheure Kraft zu, die hinter ihrem unschuldigen Aussehen steckte und veranlasste den Schwarzhaarigen einmal mehr dazu, festzustellen, dass Sakura sich wirklich sehr verändert hatte. Fast nichts mehr aus seinen Erinnerungen an das kleine Mädchen von damals, stimmte noch mit der Frau von heute überein. Wobei nicht alle Veränderungen positiv waren. Ihr Lachen hatte an Fröhlichkeit verloren und bisweilen, konnte man durch die Fassade der Unbeschwertheit, ihre Bekümmertheit deutlich sehn. Ein Seufzen verließ Sasuke, als er bemerkte woran er da schon wieder dachte. In letzter Zeit geisterten seine Gedanken entschieden zu oft um die Rosahaarige. Sich von der Wand abstoßend, bemerkte er, dass es in Sakuras Zimmer überraschend still geworden war. Lautlos öffnete er daher die Türe und ein kleines melancholisches Lächeln huschte über sein Gesicht, bei dem Bild das sich im bot. Arm in Arm und mit den Beinen völlig ineinander verschlungen lagen die beiden Schwestern auf dem schmalen Krankenhausbett und zeigten jeweils ein entspanntes und glückliches Gesicht. --------------------------------------- Am nächsten Morgen trat ein, noch etwas verschlafen wirkender Naruto, in das Krankenzimmer und musste breit lächeln, als er die beiden ineinander verschlungenen Schwestern so sah. Sasuke der auf dem Besucherstuhl selbst eingenickt war, erwachte sobald er die Tür aufgehen hörte. Noch immer lächelnd setzte sich Naruto neben den Uchiha auf einen weiteren Stuhl und deutete auf die beiden Harunos. „Süß, nicht? – Ich habe Sakura schon lange nicht mehr so zufrieden gesehen.“ „Bleibt nur abzuwarten, wie sie reagieren wird, wenn ihre Mutter Satsu wieder mitnimmt. Ewig wird Kakashi das Hausverbot von Shizune nicht mehr aufrechterhalten können.“ Naruto quittierte diese Aussage mit einem abfälligen Laut, der mehr als deutlich machte, was er von der ganzen Sache hielt. Er war heute morgen schon bei dem Grauhaarigen gewesen und hatte darum gebeten, ob er nicht irgendetwas für Sakura und ihre Schwester tun konnte. Kakashi jedoch hatte erklärt, dass ihm die Hände gebunden waren. Zwar war er jetzt Hokage, doch war Hotaru als Mutter im Recht. Sie durfte ihre Tochter, auch gegen deren Willen, wieder mitnehmen, da diese im Gegensatz zu Sakura, noch nicht volljährig war. „Das ist einfach nicht fair. Wie kann eine Mutter ihren eigenen Töchtern, so etwas antun. Jeder kann doch sehen, wie sehr die beiden aneinander hängen. Es ist einfach nicht richtig, sie mit Gewalt zu trennen.“ „Nichts im Leben ist fair, Naruto“, kam es leise vom Bett. Der Blonde und Sasuke blickten überrascht auf. Sie hatten überhaupt nicht bemerkt, dass Sakura aufgewacht war. Doch so leicht gab Naruto sich mit dieser Antwort nicht zufrieden. „Wie kannst du das sagen, Sakura-chan. Willst du etwa so einfach aufgeben?“ Statt zu Antworten, stieß Sakura einen Seufzer aus und begann langsam, ihre Verletzungen zu heilen. Das grüne Chakra, das schon fast von alleine über ihren Körper wanderte, schloss die von der Behandlung noch verbliebenen Wunden. Die Medic-nin wusste, dass Shizune nicht alles auf einmal hatte behandeln können, da dies für ihren Körper zu viel gewesen wäre, doch fühlte sie sich nur wesentlich wohler in ihrer Haut, zumal auch die grässlichen Gliederschmerzen nachließen. Sakura kannte ihre Mutter zu genüge und wusste, dass diese keinesfalls nachgeben würde. In sechs Jahren würde Satsu volljährig sein und genau wie sie selbst, würde die Rothaarige ihren eigenen Kopf durchsetzen. Allerdings musste sie ihr unbedingt noch ins Gewissen reden, dass sie nicht mehr weglaufen durfte, geschweige denn alleine nach Konoha zu reisen. Es war einfach zu gefährlich und Sakura drehte sich noch immer der Magen um, was alles hätte passieren können, wenn sie nicht rechtzeitig hätte eingreifen können. Mit einem kleinen Stupser, weckte sie ihre Schwester auf, die sich ziemlich verschlafen aufsetzte und mit den Fäusten ihre Augen rieb. Ein Anblick der, der Rosahaarigen ein Lächeln entlockte. Noch etwas das Satsu mit ihr gemeinsam hatte – absolute Verschlafenheit am frühen Morgen und der Hang zum übellaunigen Morgenmuffel. Sorgsam darauf bedacht, ihre Schwester nicht aus Versehen aus dem Bett zu werfen, setzte Sakura sich auf und ließ ihren Blick zu den beiden Männern wandern. Mit einem Fingerzeig Richtung Tür, gab sie den Beiden zu verstehen, dass sie verschwinden sollten und erklärte: „Ich möchte mich anziehen.“ Naruto der über den Rauswurf schon protestieren wollte, schloss den bereits geöffneten Mund wieder, doch dann fiel ihm etwas anderes ein und ersetzte sofort wieder zu einer Erwiderung an. Doch Sakura, die genau wusste was jetzt kam, legte ihm einen Finger auf die Lippen und kam ihm zuvor. „Nein, ich werde nicht noch länger liegen bleiben und nein, ich werde darüber nicht mit dir diskutieren. Es geht mir gut und ich will nach Hause. Also raus!“ So leicht wollte der Uzumaki nicht nachgeben, doch auch diesmal war es ihm nicht vergönnt seinen Satz überhaupt anzufangen, sondern wurde von Sasuke kurzerhand am Hemd aus dem Zimmer gezogen. Vor der Tür lehnten das ungleiche Paar an der Wand und wartete darauf, dass die beiden Schwestern herauskamen. Der Uchiha versuchte das breite Grinsen Narutos zu ignorieren, doch schon nach ein paar Minuten gab er sich geschlagen und fragte: „Was?“ „Ist es dir nicht aufgefallen? Sie hat gesagt, sie will nach Hause.“ Sasukes Augen schienen förmlich zu sagen „Ja, und?“, so dass der Blonde weitersprach: „Sie bezeichnet unsere Wohngemeinschaft als zu Hause und zieht sie dem Krankenhaus vor, aus dem sie normalerweise kaum herauszubekommen ist.“ Der Schwarzhaarige dachte einen Moment über diese Worte nach. Hätte Naruto es nicht angesprochen, wäre es ihm gar nicht aufgefallen, doch er hatte Recht. Sasuke fragte sich, ob er Sakura demnächst wohl öfters im Anwesen antreffen würde und irgendwie freute ihn dieser Gedanke. Überrascht gestand er sich ein, dass er sich in dem alten Anwesen ebenfalls zu Hause fühlte - ein Umstand den er niemals erwartet hatte – und er gestand sich ebenfalls ein, dass dies nicht an dem Haus selbst lag. Er genoss das Zusammensein mit seinen beiden Teamkameraden und hoffte insgeheim, dass sie sich mit der Wohnungssuche noch etwas Zeit ließen. Das Öffnen der Tür riss Sasuke aus seinen Überlegungen und gemeinsam machten sich die vier auf den Weg zum Uchiha-Anwesen. Während Naruto sorgsam darauf achten, dass sie einer gewissen Haruno nicht über den Weg liefen, konnte der Schwarzhaarige seinen Augenmerk kaum von den beiden Schwestern nehmen, die Hand in Hand vor ihm herliefen. Voller Begeisterung erzählte Satsu ihrer großen Schwester davon, wie sie auch in dem neuen Dorf immer wieder heimlich in die Ninja-Akademie ging und welche Fortschritte sie inzwischen gemacht hatte. Ein perfektes Bild einer kleinen heilen Welt und doch würde dies schon bald wieder zusammenbrechen. Kapitel 10: Mondschein ---------------------- Satsu besah sich den Eingangs- und den Wohnbereich, mit gerunzelter Stirn und Sakura ahnte schon das Schlimmste. „Ich weiß ja nicht. Das Haus wirkt ziemlich düster, so ein bisschen Farbe würde sicher nicht schaden. Du hast doch genug Geld um dir ein paar Eimer Farbe zu leisten, oder Sasuke-kun?“ „Satsu! Benimm dich!“ Die Rothaarige dachte jedoch gar nicht daran, Sakuras Ermahnung zu beachten und streckte ihr nur die Zunge heraus, bevor sie mit einem freudigen Ausruf Richtung Garten rannte. Naruto konnte ein lautes Lachen nicht unterdrücken, während sich die Medic-nin sich genervt durch die Haare fuhr. Der Uzumaki fand, dass Satsu ihrer Schwester wirklich ziemlich ähnlich war, zumindest wenn man sie mit der jüngeren Sakura von früher verglich. Sasuke hingegen fand, dass die kleine Rothaarige ein noch größeres Mundwerk hatte, als ihre große Schwester. Außerdem war Satsu in ihrem Verhalten, fast genauso präsent und laut wie der blonde Chaot neben ihm, der noch immer nicht mit Lachen aufhören konnte. Satsus freudigen Ausrufe über den riesigen Garten und den tollen Teich, die aber auch mal eine Generalüberholung gebrauchen konnten, drangen laut und deutlich zu der geöffneten Terrassentür herein und entlockten Sakura ein kurzes Seufzen. „Tut mir leid, Sasuke. Wenn sie sich erstmal wieder beruhigt hat, ist sie bestimmt leiser“ kam es entschuldigend von der Rosahaarigen. Der Uchiha zuckte nur kurz die Schultern und gab ein kurzes „Schon ok“ von sich, bevor er sich umwand und auf dem Sofa Platz nahm. Die kleine Haruno hatte ja auch irgendwo Recht, das Haus wirkte wirklich ziemlich düster. Sakura ließ sich ihm gegenüber in den Sessel fallen, während Naruto zu dem kleinen Wildfang in den Garten eilte und dem Lärmpegel nach zu urteilen, irgendwelchen Unsinn mit ihr anstellte. Sasuke sah in Sakuras müdes Gesicht und fragte: „Was hast du jetzt vor?“ Die Medic-nin wand den Blick von der geöffneten Terrassentür ab und blickte in Sasukes dunkle Seelenspiegel. „Ich weiß es nicht. Meine Mutter wird nicht so einfach aufgeben. Sie wird alle Hebel in Bewegung setzten um Satsu und mich wieder zu trennen.“ „Warum ist sie so fixiert darauf. Das kann doch nicht nur, an dem Tod deines Vaters liegen.“ Sasukes dunkle Stimme, bescherte Sakura eine Gänsehaut und völlig ungewollt drifteten ihre Gedanken zu dem Tag zurück, als sie in seinem Schoß aufgewacht war und zwar genau auf dem Sofa, auf dem er jetzt saß. Dunkel viel ihr auch wieder ein, dass er sie einen Moment im Arm gehalten hatte, als sie Satsu befreien wollte. Das laute Quietschen aus dem Garten, brachte sie jedoch zurück in die Wirklichkeit und Sasukes Blick verriet deutlich, dass er noch immer auf eine Antwort wartete. Einen Moment schloss sie die Augen und versuchte die aufkommende Röte zu unterdrücken, die sich aufgrund ihrer Gedanken auf ihre Wangen zu schleichen drohte. Kälter als beabsichtigt, antwortete sie mit einem kurzen „Nein“, dass sie fast selbst erschreckte. Ihre eisige Stimme machte ihr selbst Angst und sie fragte sich, wann sie nur angefangen hatte, so gefühlskalt zu werden. Ein erneuter Blick in die Augen des Uchiha zeigten jedoch wie immer keine Reaktion und scheinbar wartete er darauf, dass sie noch mehr sagte. Etwas stockend, setzte sie zu einer Erklärung an, genauestens darauf bedacht, dass Satsu davon nichts mitbekam. „Das Verhältnis zwischen mir und meiner Mutter war schon immer ...... etwas schwierig. Auch wenn sie es mir nie erzählt hat, wusste ich, dass sie meinen Vater eigentlich gar nicht hatte heiraten wollen. Ihre Schwangerschaft zwang sie dazu. Ich ....... ich war für sie schon immer nichts weiter, als ein Unfall, der sie aufgrund ihrer eigenen Mittellosigkeit, zu einer Ehe zwang, die sie niemals eingehen wollte.“ Abermals wanderten Sakuras Gedanken ab, zu einem Abend den sie niemals vergessen hatte. Sie wusste nicht mehr genau, wie alt sie damals war, doch in ihrer Erinnerung hielten ihre kleinen Hände krampfhaft den braunen Teddy-Bären fest. Die lauten Stimmen ihrer Eltern hatten sie aus dem Bett gelockt und nun stand sie barfuß auf dem Boden vor der Wohnzimmertür, hinter der sich ihre Eltern lautstark stritten. Sie wusste noch genau, wie sie auf den Lichtschein gestarrt hatte, der unter dem Türschlitz nach außen gedrungen war, während sie die alles vernichtenden Worte ihrer Mutter gehört hatte. Ein paar kleine Sätze, hatten ihre ganze Kindheit auf den Kopf gestellt und ihr kleines Herz in Stücke gerissen. Dies war damals der Moment gewesen, an dem sie angefangen hatte, an sich selbst zu zweifeln. „....ich habe es nicht nötig mir deine Vorwürfe anzuhören. ICH WOLLTE NIEMALS KINDER HABEN!. Du kannst wegen dieses unglücksseeligen Unfalls nicht von mir verlangen, noch ein Kind auszutragen. Wenn du noch mehr von diesen Balgen haben willst, musst du dir schon eine andere Frau suchen.“ An die Antwort ihres Vaters konnte sie sich selbstsamer Weise nicht mehr erinnern. Auch nicht daran, wie der Streit weitergegangen war. Sie wusste nur noch wie ihre Tränen das Nachthemd und den Teddy durchweichten, während sie sich leise in ihr Zimmer zurück schlich. Nach diesem Abend hatte sie alles versucht, ihrer Mutter zu gefallen. Sie wollte einfach nur eine gute Tochter sein, doch nichts was sie tat, konnte Hotaru Haruno zufrieden stellen. Erst Inos Freundschaft hatte ihr Selbstbewusstsein wieder soweit gestärkt, dass sie nicht länger versuchte ihrer Mutter zu gefallen. Bis heute jedoch, hatte sie nicht verstanden, warum ihre Mutter trotz ihres Widerwillens, ein weiteres Kind auf die Welt gebracht hatte. Ein Kind, dem sie zwar im Gegensatz zu ihr, sogar so etwas wie mütterliche Gefühle entgegenbrachte. Sasuke beobachtete, wie Sakuras Blick glasig wurde und sie direkt durch ihn durchzusehen schien. Es folgte keine weitere Erklärung ihrerseits, stattdessen schüttelte sie nach einer Weile den Kopf und wischte sich verstohlen über die Augen. Mit einem kurzen „entschuldige“ ergriff sie die Flucht Richtung Garten und ließ einen nachdenklichen Uchiha zurück. Ungewollt schweiften seine Gedanken ebenfalls ab, an seine eigene Familie. Das Verhältnis zu seinem Vater, war schon immer recht unterkühlt gewesen und auch Itachi, hatte ihn nicht wirklich mit Herzlichkeit überhäuft, trotzdem hatte er sich geliebt gefühlt. Seine Mutter, hatte mit ihrer Wärme, alle Kälte wieder wettgemacht und ihm das Gefühl gegeben, geliebt zu werden. Niemals war in ihm das Gefühl aufgekommen, ungewollt zu sein. Ein gewisser Druck, seinem großen Bruder nachzueifern, was dessen Stärke und Fähigkeiten betraf, war da gewesen - bisweilen auch etwas Eifersucht. Doch er fragte sich wie er wohl reagiert hätte, wenn seine Geburt als Unfall bezeichnet worden wäre. Sakura ging trotz allem liebevoll mit ihrer Schwester um und er bezweifelte stark, dass er dies ebenfalls gekonnt hätte. Das Abendessen an diesem Tag, verlief sehr geräuschvoll, wobei es hauptsächlich Satsu und Naruto waren, die die Konversation am Tisch aufrecht erhielten. Sakura ließ sich von ihrem Gespräch mit Sasuke nichts weiter anmerken und mimte die Unbeschwerte. Dennoch konnte der Schwarzhaarige, wenn er ihr den Blick zu wand, eine gewisse Melancholie in den Augen erkennen. Ein Bote, der Sakura und Satsu für den nächsten Tag zum Hokage vorlud, trug nicht wirklich zur Stimmung bei. Dennoch sprach niemand von ihnen den morgigen Tag an und keiner erwähnte, dass Satsu morgen vielleicht schon wieder fort sein würde. Lediglich als sich die beiden Harunos in Sakuras Zimmer zurückgezogen hatten, fragte Naruto: „Du kommst doch morgen mit zu dem Termin, oder?“ Ein leichtes Nicken als Bestätigung, brachte Sasuke ein Schulterklopfen von Naruto ein, dem er schon nach dem ersten Schlag auswich. Mit einem kurzen Brummen, das soviel heißen sollte wie „Gute Nacht“, verschwand er ebenfalls nach oben. --------------------------------------- Mitten in der Nacht erwachte Sasuke aus seinem leichten Schlaf. Er war sich nicht sicher, was in geweckt hatte, doch glaubte er, das Knarren der alten Holztreppe gehört zu haben. Mit geübtem Griff, zog er sein Katana unter dem Kopfkissen hervor und machte sich auf den Weg nach unten. Vor der Treppe hielt er jedoch inne und überwand den Abstand zum Erdgeschoss mit einem einzigen Sprung. Seine Landung viel so leise wie möglich aus, dennoch würde sie wahrscheinlich nicht ungehört bleiben. Mit angespannten Muskeln wartete er, auf einen möglichen Angriff, der jedoch ausblieb. Das einfallende Mondlicht, lenkte seine Aufmerksamkeit schließlich auf die geöffnete Terrassentür. Augenblicklich lockerte sich seine angespannte Körperhaltung. Ein Einbrecher oder feindlicher Angreifer, würde wohl kaum ausgerechnet den Garten aufsuchen, der von Außen nur durch eine hohe Mauer erreichbar war. Das leise Plätschern von Wasser führte ihn über den zugewachsenen Kiesweg, Richtung Teich. An eben diesem, saß Sakura auf dem Holzsteg und hatte ihre Füße in das dunkle Wasser getaucht. Das leise Plätschern wurde dadurch verursacht, dass die die Beine hin und her schwingen ließ. Die kleinen Wellen ihrer Bewegung, brachen die Spiegelung des Vollmondes auf dem Wasser, so dass die Konturen des Himmelskörpers immer wieder verwischten. Sein Blick wanderte von der Spiegelung des Teiches zu Sakura, deren helles Haar im Licht des Mondes silbrig schimmerte. Die knappen Shorts und das enge Top verbargen nicht wirklich viel und Sasuke war froh, dass sie ihn scheinbar nicht bemerkt hatte. Er musste sich nämlich peinlicherweise eingestehen, dass er eine ganze Weile auf ihren Körper gestarrt hatte. Gerade als er sich jedoch umdrehen wollte, um wieder unbemerkt ins Haus zu gelangen, schrie hinter ihm ein Vogel auf und veranlasste Sakura in seine Richtung zu schauen. Durch den Warnruf der Eule aufgeschreckt schaute die Rosahaarige zum Kiesweg und erstarrte angesichts des Bildes, das sich ihr bot. Mit nichts als seinen Boxershorts bekleidet und dem Katana in der Hand, stand der Uchiha keine drei Meter von ihr entfernt. Das blasse Mondlicht, hob die Muskeln seinen unbedeckten Körpers ungemein hervor und Sakura spürte wie die Röte über ihre Wangen kroch. Warum zum Kuckuck musste er auch halb nackt im Garten herumtanzen. Es war ja kein Wunder, dass ihr dieser Anblick, die Schamesröte ins Gesicht trieb. Siedend heiß viel ihr jedoch ein, dass sie auch nicht wirklich viel am Leib trug. Naruto hatte sie schon des Öfteren in diesem Aufzug gesehen, zumal sie ja auch eine Zeit lang, bei ihm gewohnt hatte. Doch das hier, war etwas ganz anderes. Nicht nur, dass ihr einstiger Schwarm leicht bekleidet, mitten auf dem Weg stand, auch ihre Bedeckung ließ einiges zu wünschen übrig. Nervös registrierte sie, dass er genau wie sie zuvor, seinen Blick über ihren Körper wandern ließ und noch immer gab er keinen Ton von sich. Der angehaltene Atem, verlangte lautstark danach wieder ausgestoßen zu werden und Sakura realisierte erfreut, dass auch Sasukes Atem schneller ging als normal. Ihr Blick wanderte zu dem Katana, das er noch immer kampfbereit von sich streckte und ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Ich denke nicht, dass du das Katana noch brauchen wirst.“ Belustigt sah sie dabei zu, wie der Blick des Schwarzhaarigen sich auf seinen eigenen Arm richtete und er den Arm langsam sinken ließ. Ein Zucken seiner Augenbraue, die sie trotz des spärlichen Lichts, deutlich erkennen konnte, verriet seinen inneren Aufruhr. Wahrscheinlich überlegte er gerade, was er ihr auf ihren Spott hin entgegen schleudern konnte. Völlig unerwartet jedoch, überbrückte er den Abstand zwischen ihnen mit wenigen Schritten. „Was tust du hier draußen, Sakura?“ Überrascht weiteten sich ihre Augen. Nicht nur, dass Sasuke um einiges näher war, als ihr lieb war, auch seine Frage kam völlig unerwartet. Ein kurzes „Hm“ verließ ihre Lippen und sie fand, dass die ansonsten von dem Uchiha ausgestoßenen Laute, ganz praktisch waren, um einer direkten Antwort auszuweichen. Automatisch klopfte sie mit der Hand, neben sich auf den Holzsteg und forderte Sasuke damit auf, sich neben sie zu setzen. Erst als der Schwarzhaarige sich wirklich neben ihr niederließ, bemerkte sie, wozu sie ihn da eigentlich aufgefordert hatte. Noch viel verwunderlicher war jedoch, dass Sasuke ihrer Aufforderung tatsächlich nachgekommen war, anstatt wie früher einfach mit einer abweisenden Bemerkung, das Weite zu suchen. Der Uchiha zog es vor, seine Füße nicht dem kalten Nass auszusetzen und hatte sich im Schneidersitz niedergelassen. Sakura konnte die Wärme die von seinem Körper ausging deutlich spüren und auch die Tatsache, dass ihre Beine sich fast berührten, ließen ihr Herz deutlich schneller schlagen. Die nächtliche Stille wurde nur noch von dem gelegentlichen Laut eines Vogels und dem Zirpen der Grillen unterbrochen. Der warme Wind wehte durch ihr schulterlanges Haar und trug deutlich den Duft ihres Nebenmannes zu ihr. Eine seltsame Ruhe, die sie schon lange nicht mehr gespürt hatte überkam sie und zauberte ihr erneut ein Lächeln auf die Lippen. Sasuke wusste nicht was ihn dazu gebracht hatte, ihrer Aufforderung nachzukommen. Seltsamerweise, fand er das stille Beisammensein hier draußen, als unglaublich entspannend. Er konnte später nicht mehr sagen, wie lange sie hier nebeneinander gesessen hatten, doch hatte sich diese Nacht unweigerlich in sein Gedächtnis gebrannt. Kapitel 11: Mutterliebe ----------------------- Sakura hatte am nächsten Morgen keinen Einspruch dagegen erhoben, als Naruto und Sasuke sie und Satsu zu Kakashi begleiteten. Doch als die beiden Männer mit ins Büro eintreten wollten, versperrte sie ihnen den Weg. Wahrscheinlich würde sie bei Satsus Abschied in Tränen ausbrechen und sie wollte auf keinen Fall, dass die beiden, allen voran der Uchiha, sie dabei sahen. Der blonde Chaosninja fing lautstark an mit Sakura zu diskutieren, doch diese schüttelte unnachgiebig den Kopf. Diese Familienauseinandersetzung würde hässlich und tränenreich enden und sie wollte dabei einfach keine Zuschauer haben, es würde schon reichen, wenn ihre beiden Teamkameraden das Ganze von draußen mit verfolgen würden. Satsu jedoch schien anderer Meinung. Mit großen Augen, zupfte sie am Ärmel ihrer großen Schwester und bat: „Bitte lass sie mit reinkommen Onee-chan.“ Sakura sah sie verständnislos an und ging vor ihr in die Hocke um auf gleicher Augenhöhe zu sein. „Warum willst du die beiden den unbedingt dabei haben?“ „Weil du mich mit Mum zurückschicken wirst. Ich will aber nicht von hier weg! Hier ist mein zu Hause, meine Freunde und DU! – Naruto-kun wird mir helfen, hier bleiben zu dürfen. Du darfst mit nicht wieder wegschicken, bitte Onee-san.“ Die Medic-nin zuckte merklich zusammen. Nicht nur, dass Satsu immer größere Krokodilstränen aus den Augen kullerten, sie hatte ihre Bitte auch noch mit einem förmlich ´Onee-san´ unterstrichen. Noch nie hatte ihre kleine Schwester etwas anderes benutzt, als ´chan´. Ein Blick zu dem Uzumaki und seinem verlegenen Grinsen, machten ihr außerdem klar, dass die beiden das scheinbar abgesprochen hatten. Ein kleines Stirnrunzeln zeigte deutlich was sie davon hielt. Sie konnte Satsu nicht hier behalten. Nicht nur, dass das Gesetz nicht hinter ihr stand, ihre kleine Schwester war bei ihr einfach nicht sicher. Der Anschlag auf ihre Familie, bei dem ihr Vater ums Leben gekommen war, zeigte deutlich welche Konsequenzen ihre Berufswahl hatte. Es konnte immer wieder jemand geben, der sich an ihr Rächen wollte, für das was sie als Kunoichi tat. Mal ganz abgesehen davon, war Konoha auch nicht wirklich das sicherste Dorf. Ständig musste mit neuen Angriffen gerechnet werden. Nicht nur von Seiten der verbliebenen Akatsuki, die hinter Naruto her waren, sondern auch von umliegenden Dörfern, die Konohas Reichtum und Größe neideten. Mit einem Seufzer strich sie einige verirrte Strähnen aus Satsus Gesicht und nickte. Die beiden konnten mit rein, aber an ihrem Entschluss würde sich dadurch trotzdem nichts ändern. Im Büro des Hokagen erwartete sie auch schon eine leicht angesäuerte Hotaru Haruno – Satsus Bitte vor der Tür war nicht wirklich zu überhören gewesen – und ein leicht belustigt wirkender Kakashi. Hotaru versuchte ihre Tochter zur Begrüßung in den Arm zu nehmen, doch diese versteckte sich hinter Sasuke und entlockte ihm so ein überraschtes Augenheben. Sakura hatte früher auch immer Schutz bei ihm gesucht und diese kleine Geste, der Rothaarigen, löste ein gewisses Déjà-vu-Gefühl in ihm aus. Sakura hingegen beobachtete diese Szene etwas skeptisch. Der Uchiha ließ zwar im Moment keinen Unmut erkennen, dennoch wusste sie genau, dass er körperliche Nähe normalerweise mied und gerade klammerte sich ihre kleine Schwester förmlich an seinem Hemd fest. Wenn sie genau darüber nachdachte, hatte er die letzte Nacht ihre Nähe auch nicht gemieden. Erst am frühen Morgen, als die Sonne schon wieder aufging, hatten sie sich von dem schmalen Holzsteg erhoben und waren wortlos in ihre Betten zurückgekehrt. Hotaru Harunos vorwurfsvolle Stimme riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie zu ihrer Erzeugerin aufsehen. „Glaub bloß nicht, ich hätte das vor der Tür nicht mitbekommen. Du hast sie gegen mich aufgehetzt, nur um deinen Willen zu bekommen!“ Sakura unterdrückte ein Zittern und erwiderte den finsteren Blick ihrer Mutter. „Das hast du durch dein Verhalten, schon ganz alleine hinbekommen!“ „Wie kannst du es wagen ...“ „Wenn du endlich mal den Mund halten könntest, würde es die Sache nicht noch komplizierter machen, als ohnehin schon. Ich bin deiner Meinung, dass Satsu nicht bei mir bleiben kann“, unterbrach die Rosahaarige ihre Mutter. Diese schien von dieser Aussage so überrascht, dass sie tatsächlich einen Moment den Mund schloss. Satsu hingegen sah ihre große Schwester, bittend an und flüsterte: „Onee-chan, bitte! Bitte schick mich nicht weg.“ Sakura konnte ihr nicht in die Augen sehen und hielt den Blick weiterhin auf ihre Mutter gerichtet, die aufgrund von Satsus Flehen, ihr Erstaunen wieder vergaß und erneut zum Angriff ansetzte. Mit einem gehässigen Grinsen und ebenfalls ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, wand sie sich an Satsu. „Da hast du es. Hab ich dir nicht gesagt, dass sie nichts von dir wissen will. Dein Hiersein ist nur ein Hindernis für sie, sich an den Uchiha ranzuschmeißen.“ Sasuke entwich ein leises Knurren, als er spürte wie die Hand der Rothaarigen an seinem Hemd zu zittern anfing. Das Geräusch ging jedoch völlig in dem darauffolgenden Trubel unter. Vor lauter Wut, hatte Sakura unbewusst ihr Chakra aktiviert und ihre stehende Mutter, durch eine Chakraschlag in den nächsten Besucherstuhl befördert. Auch Narutos eingeworfenes „Pass auf was du sagst, alte Hexe!“ ging in Hotarus Schreckensschrei völlig unter. Anscheinend war dies auch der Anlass für Kakashi, sein Amt als Hokage wahrzunehmen und sich einzumischen, bevor Sakura ihre Mutter wie eine Fliege an die Wand klatschte. „Sakura bitte beruhige dich, wir wollen doch hier nicht handgreiflich werden. – Und sie Haruno-san sollten ein wenig darauf achten was sie sagen. Wenn sie eine ausgebildete Kämpferin derart reizt, kann das schon mal nach hingen los gehen.“ „Ich hab meine Hände nicht benutzt.“ Kakashi warf Sakura einen verständnislosen Blick zu, so dass diese entnervt und gleichzeitig angriffslustig wiederholte: „Ich habe meine Hände nicht benutzt, bin also dementsprechend auch nicht handgreiflich geworden.“ Der Hatake unterdrückte ein entnervtes Stöhnen. Dieses Gör hatte wirklich ein Talent dazu, die eigenen Worte auf eine Weise zu verdrehen, dass man ihr kaum wiedersprechen konnte. Ein kurzes „Du weißt genau, was ich damit meine“, verließ seine Lippen und er fragte sich, was Tsunade an seiner Stelle getan hätte. Wahrscheinlich wäre es in einem ihrer berühmten Wutanfälle ausgeartet, den ihre einstige Schülerin trotzdem völlig kalt gelassen hätte. Hotarau Haruno hingegen setzte sich auf ihrer, gezwungener Maßen eingenommenen Sitzgelegenheit, aufrecht hin und schenkte ihm einen bösen Blick. Sicher als Hokage musste er eigentlich unparteiisch sein, dennoch kam er nicht umhin, in dieser Auseinandersetzung Sakura den Vorzug zu geben. Der Hatake wusste nicht wirklich viel über die Streitigkeiten im Haruno-Clan, doch dass was Tsunade, in ihrem persönlichen Brief an ihn geschrieben hatte, genügte ihm vollkommen. Die Sannin hatte mehr als deutlich gedroht, dass sie aus dem Jenseits über ihn kommen würde, wenn er nicht auf ihre kleine Sakura Acht gab. In dem Schreiben hatte außerdem die Warnung gestanden, dass Sakuras Streit mit ihrer Mutter früher oder später eintreten würde und das es vermutlich in einem Blutbad enden würde, sollte ihre Schülerin die Nerven verlieren. Kakashi fragte sich genervt, warum dieser Fall ausgerechnet so früh eintreten musste. Hätten die beiden Rosahaarigen damit nicht einfach noch ein paar Jahre warten können. Am Besten, wenn jemand anderes seinen Platz eingenommen hatte und er diesem lästigen Amt wieder entkommen war. Ein leises „Onee-chan!?“ hinter Sasukes Rücken, lockerte die angespannte Atmosphäre und veranlasste Sakura dazu, ihren hasserfüllten Blick von Hotaru abzuwenden. Einen Moment die Augen schließend, versuchte sie ihre Selbstkontrolle wieder zu erlangen uns setzte eine scheinbar gleichmütige Miene auf. „Vielleicht ist es besser wenn du draußen wartest, Satsu-chan.“ „NEIN! Auf keinen Fall. - Ihr könnt das nicht einfach ohne mich entscheiden, schließlich geht es hierbei um meine Zukunft.“ Sakura ging neben Sasuke in die Knie, da sich ihre Schwester noch immer an dem Schwarzhaarigen festklammerte und bat sie nochmals draußen zu warten. Die Rothaarige schüttelte jedoch erneut den Kopf und dicke Tränen kullerten ihr aus den Augen. Die Medic-nin überlegte einen Moment und nickte schließlich. „Ich verspreche dir, dass ich dich nicht wegschicken werde. Ich werde darum kämpfen, dass du bei mir bleiben kannst, aber...“ und bei diesem Wort hob Sakura ihren Zeigefinger, um ihre Worte zu unterstreichen „... sollte der Hokage die Entscheidung fällen, dass du bei Mutter bleiben musst, wirst du mit ihr mitgehen und nicht mehr versuchen wegzulaufen.“ Ein strahlendes Lächeln legte sich auf Satsus Züge. Mit einem Nicken, stimmte sie der Bedingung zu und Sakura bat nochmals: „Und jetzt tu mir bitte den Gefallen und warte draußen.“ Die kleine Haruno wollte erneut widersprechen, doch ihre große Schwester hob erneut den Finger, um ihren Protest zu ersticken. „Bitte, Satsu-chan!“ Mit einem Schniefen gab Satsu sich geschlagen und ließ von Sasukes bereits stark zerknautschtem Hemd ab. Bevor sie die Tür durchschritt, drehte sie sich nochmal um und blickte eingeschüchtert zu dem, ihrer Meinung nach, unheimlichen Hokage. „Ich weiß, dass ich nicht alt genug bin um das selbst zu entscheiden.... aber ich will bei meiner Onee-san bleiben.“ Sobald die Tür sich geschlossen hatte, sprang Hotaru von ihrem Sitzplatz auf und wand sich an Kakashi. „Hokage-sama, ihr wisst genau, dass ich im Recht bin! Ich bin Satsus Mutter und es ist allein meine Entscheidung, das Kind wieder mitzunehmen.“ „Habt ihr denn schon mal daran gedacht, wieder zurück nach Konoha zu ziehen? Ich meine es ist doch für jeden der hier Anwesenden, mehr als offensichtlich, dass Satsu sehr an ihrer großen Schwester hängt.“ „Genau das, ist ja das Problem“, kam es kalt von Sakura. Alle schauten überrascht zu der Medic-nin, doch diese hatte sich ganz auf ihre Mutter konzentriert. „Warum erzählt du dem Hokage denn nicht einfach von der Klausel in Vaters Testament? Ich bin sicher, es würde ihm dann wesentlich leichter fallen, deine Handlungsweise nachzuvollziehen - Mutter.“ Das letzte Wort sprach sie dermaßen giftig aus, dass den Anwesenden ein kalter Schauer über den Rücken jagte. „Das hat damit nicht das Geringste zu tun. Wag es also ja nicht, mich so hinzustellen, als wäre ich nur hinter dem Geld her.“ Sakura schnaufte, was wohl soviel heißen sollte wie „Ich doch nicht“, doch ihre Mutter war noch nicht fertig. Wieder an Kakashi gewandt fuhr sie fort. „Sakura ist doch selbst noch nicht erwachsen, wie könnte sie also für ein kleines Mädchen sorgen. Mal ganz abgesehen davon, dass sie völlig mittellos ist und mit zwei Männern in einem Haus wohnt. Was wäre denn das für ein Vorbild.“ Naruto wäre am liebsten nach vorne gestürmt, doch Sasuke hielt ihn an der Schulter zurück. Im Gegensatz zu dem blonden Hitzkopf, war ihm Kakashis Schmunzeln nicht entgangen und er wollte abwarten, was dieser zu sagen hatte, bevor Naruto zu ihrer ´unsittlichen´ Wohngemeinschaft Stellung bezog. „Also Haruno-san, zunächst Mal, erscheint es mir doch etwas albern, die Leiterin des Konoha Krankenhauses als ´nicht erwachsen´ zu bezeichnen. Ich denke ich muss nicht erwähnen, dass eine solche Stellung ganz sicher keinem Kind zugesprochen wird. Zweitens steht Sakuras Vermögenslage außer Frage. Durch ihre Tätigkeit im Krankenhaus und als ausgezeichnete Kunoichi, verdient sie sehr viel besser, als viele anderen im Dorf. Und drittens....“ Eine bedeutungsvolle Pause entstand, ehe der Hokage fortfuhr: „... was Sakuras derzeitigen Wohnplatz angeht, überrascht es mich doch etwas, das sie als ´verantwortungsvolle´ Mutter nicht bemerkt haben, dass das Haus ihrer Tochter in Schutt und Asche liegt. Sasuke Uchiha war so nett, ihr und seinem anderen Teamkamerad, Unterkunft zu gewähren. Wollen sie wirklich dem Oberhaut, eines unserer mächtigsten Clane unterstellen, es würden irgendwelche Unziemlichkeiten, unter seinem Dach vor sich gehen?“ Hotaru Haruno schluckte einen Moment und überlegte sich ihre Antwort sehr gut. Griff sie Sakuras Position im Krankenhaus an, beleidigte sie damit den Hokage. Versuchte sie weiter ihren Zusammensein mit zwei Männern zu bemängeln, beleidigte sie ein Clanoberhaupt. Ein Trumpf hatte sie jedoch immer noch im Ärmel. „Ihr Arbeitsplatz im Krankenhaus ist ja schön und gut, aber ihr Kunoichi-Dasein spricht nicht für sie. Bei zwei Jobs, wird sie wohl kaum noch Zeit für die Erziehung eines Kindes haben, mal ganz abgesehen davon, dass ihr Leben als Ninja erhebliche Risiken mit sich bringt. Ich denke ich muss nicht extra erwähnen, warum dieser Attentäter in unser Haus kam, der meinen Mann getötet hat?!“ Naruto schnappte empört nach Luft. Sie gab Sakura noch immer die Schuld, am Tod ihres Mannes. Wie konnte sie nur so herzlos sein. Überraschenderweise war es jedoch Sasuke der nun das Wort ergriff und den noch immer zappelnden Uzumaki zurückhielt. „Satsu dürfte wohl kaum in einem Alter sein, in dem sie noch ständig eine Babysitter bräuchte. Sakura ist in ihrem Alter bereits selbst auf Missionen gegangen und soweit ich weiß, besucht Satsu ebenfalls die Ninja-Akademie.“ Hotarau hatte bereits den Mund geöffnet um zu protestieren, doch schloss sie ihn sogleich wieder, als sie Sasukes eisigen Blick sah. Sie fand den jungen Mann, mehr als Furcht einflößend und es war wohl keine gute Idee, ihm zu widersprechen. Ihre Meinung zu den Zukunftsplänen ihrer Tochter war bekannt. Kakashi musste leicht Schmunzeln, angesichts der Reaktion, die Sasuke bei der älteren Haruno auslöste. Seine Aura konnte bisweilen wirklich beängstigend sein. Viel wichtiger war jedoch noch ein anderer Punkt den er klären wollte. Tsunade hatte ihm in ihrem Schreiben geraten, die Sache mit dem Testament anzusprechen, sollte es zu einem Streit der Harunos kommen. „Du hast vorhin eine Klausel im Testament deines Vaters erwähnt, was hast du damit gemeint Sakura?“ Sakura schnaubte, ehe sie zur Antwort ansetzte. Hotaru wollte widersprechen, doch Kakashi hob lediglich die Hand und gab ihr zu verstehen, dass sie warten solle. „Was ich damit gemeint habe ist, dass Vater in seinem Testament, sein Vermögen unter mir und Satsu aufgeteilt hat. Bis Satsu erwachsen ist, verwaltet meine Mutter ihren Anteil, es sei denn ........ Satsu entschließt sich bei mir zu bleiben.“ Finster blickte sie ihrer Mutter entgegen und fuhr fort: „Mir selbst hat er das Haus und das Grundstück hier in Konoha vererbt, während Satsu das Haus in Doshi und das Vermögen aus dem Verkauf, seiner Handelsfirma erhielt. Ohne Satsus Erbe ist meine Mutter genauso mittellos wie zu der Zeit, bevor sie meinen Vater heiratete.“ Hotaru entwich ein bitteres Lachen. „Du hast Recht, entschließt sich Satsu, nicht bei mir zu bleiben, erhalte ich überhaupt nichts. Doch diese Entscheidung kann sie erst mit 16 treffen, also frühestens in vier Jahren. Dein Vater hat es selbst so bestimmt.“ Auch Sakura entwich ein Lachen und veranlasste die drei Männer, ihr einen überraschten Blick zu schenken. „Nun da wir deine Interessen endlich geklärt haben, können wir ja zum geschäftlichen übergehen.“ „Wie meinst du das?“ kam es misstrauisch von Hotaru. „Ich meine damit, dass ich dir ein Angebot mache, dass du dir besser gut überlegen solltest! Dir müsste selbst klar sein, dass Satsu in spätestens vier Jahren von ihrem Recht Gebrauch machen wird, zurück nach Konoha zu kommen – und glaube mir, das wird sie. Denn ich werde ihr noch heute selbst von dieser Testamentsklausel erzählen, solltest du auf meinen Handel nicht eingehen.“ „Du wagst es mir zu drohen?!“ Ein spöttischer Ton, entwich Sakuras Lippen. „Aber nicht doch, Mutter. Wie käme ich dazu. – Mein Angebot ist einfach. Ich überschreibe dir meinen Erbteil, einschließlich des Geldes, das Vater für mich hinterlegt hat und du erlaubst Satsu dafür, bei mir zu bleiben. Ich weis, dass das Haus nichts mehr wert ist, aber du kannst das Grundstück verkaufen – Interessenten gibt es genug. Als Verwalterin von Satsus Erbanteil, würde ich dir das lebenslange Wohnrecht des Hauses in Doshi einräumen, unter der Voraussetzung, dass du mir das volle Sorgerecht überträgst.“ Man sah förmlich wie Hotaru Haruno das Für und Wider dieses Angebots durchdachte. Sakura hatte gestern lange überlegt, ihrer Mutter dieses Angebot zu unterbreiten. Doch erst Satsus herzerweichendes Flehen hatte sie dazu veranlasst, es auch auszusprechen. Auch wenn sie immer noch der Meinung war, dass ihre kleine Schwester bei ihr alles andere als sicher war, konnte sie den Gedanken nicht ertragen, warum ihre Mutter scheinbar so sehr an ihrer Jüngsten hing. Sie kannte bereits die Antwort ihrer Mutter, bevor diese nach einigen Minuten mit einem Nicken ihr Einverständnis gab. Genau dies war auch der Grund gewesen, warum sie Satsu nicht dabei haben wollte. Ihre kleine Schwester sollte nicht mitbekommen, wie ihre Mutter sie zugunsten ihres Lebensstils und eines Hauses verschacherte. Entschlossen drehte sich die Medic-nin zu Kakashi um sagte: „Meine Mutter würde es wahrscheinlich vorziehen, wenn ich die Dokumente nicht selbst aufsetze, nur zur Sicherheit versteht sich. Ich bin mir sicher, dass Shizune dies übernehmen würde, damit wird diese ganze Sache so schnell wie möglich hinter uns bringen.“ Der Hokage nickte kurz und gab einer der ANBU-Wachen, die die ganze Zeit über still in der Ecke gestanden hatte, den Befehl Shizune zu holen. Mit einem Seufzen erhob er sich und ordnete an, dass sie sich in zwei Stunden wieder hier treffen würden um die Papiere zu unterschreiben. Nachdem sie scheinbar entlassen waren, drehte sich Hotaru um und verließ so schnell wie möglich das Büro. Langsam folgten Sakura und ihre Teamkameraden ihr nach draußen und bekamen mit, wie sich Hotaru Haruno von ihrer Tochter verabschiedete. Freudestrahlend viel diese ihrer Mutter um den Hals und dankte ihr überschwänglich dafür, dass sie bei ihrer Schwester bleiben würde. Naruto gab ein abfälliges Schnauben von sich, das Sakura mit einem kräftigen Tritt gegen sein Schienbein belohnte. „Halt bloss die Klappe“, zischte sie ihm leise entgegen. Freudestrahlend rannte Satsu zu ihrer großen Schwester und brüllte: „Ist das nicht toll, Onee-chan. Mum hat erlaubt, dass ich bei dir bleiben darf.“ Sakura nahm die Rothaarige in die Arme und erwiderte. „Ja das ist wirklich schön. Warum besuchst du nicht deine alten Freunde und erzählst ihnen die tolle Nachricht, während wir hier noch den Papierkram erledigen?“ Noch immer völlig außer sich vor Freude, umarmte sie noch einmal ihre Mutter und rannte mit einem kurzen „Bis heute Abend“ aus dem Hokageturm. Hotaru hingegen verkündete, dass sie ihre Sachen packen ging und in zwei Stunden wieder hier sein würde. Sakura nickte nur und ließ sich erschöpft auf einen der Besucherstühle fallen, als ihre Mutter außer Sichtweite war. Sie hatte gewonnen und ein Stück ihrer Familie zurückerhalten. Ein Umstand der auf ihre Lippen ein Lächeln zauberte und sie die Augen schließen ließ. Etwas verlegen viel ihr ein, dass sie die Wohnungsfrage noch nicht geklärt hatte und schaute betreten zu dem Uchiha. Sasuke, der schon ahnte, warum sie ihn so schuldbewusst anschaute, meinte gleichgültig: „Das Haus hat genug Zimmer. Es stört mich nicht.“ Doch was als nächstes geschah, ließ Sasuke tatsächlich einen Moment die Gesichtszüge entgleiten. Sakura umarmte ihn und flüsterte ihm ein tränenersticktes „Danke“ entgegen. Naruto quittierte dieses seltene Schauspiel mit einem breiten Grinsen. Wann sah man schon mal einen fassungslosen Uchiha. Und das war er wirklich, fassungslos, überrascht und etwas hilflos wie er auf die Umarmung reagieren sollte. Früher, als er das Dorf noch nicht verlassen hatte, war Sakura im so oft wie möglich um den Hals gefallen. Doch seit seiner Rückkehr, war dies das erste Mal. Noch immer etwas unsicher, legte er ihr einen Arm auf den Rücken und erwiderte ihre Umarmung somit minimal, bevor sie sich wieder zurückzog. Mit einem genuschelten „Toilette“ verließ sie die beiden Männer und bog um die nächste Ecke. Naruto hingegen klopfte seinem Freund auf die Schulter und meinte: „Wenn du so weiter machst, wird die Bude ja noch richtig voll. Aber vielleicht sollten wir zuvor Satsu Rat beherzigen und ein wenig Farbe in die alte Bude bringen, was meinst du?“ Wie immer viel die Antwort mit einem kurzen „Hm“ recht einsilbig aus und entlockte dem Uzumaki ein weiteres Lachen. Der blonde Chaot war glücklich wie schon lange nicht mehr. Sein großer Bruder war wieder zu Hause, wo er hingehörte und würde wohl auch bleiben. Seine liebste Freundin hatte ebenfalls endlich wieder ihr warmes Lächeln gefunden und Team 7 oder vielmehr Team Sannin war bereit, sich allem zu stellen, was auch immer kommen würde. -------------------------------------------- So, das ist jetzt auch erstmal das Ende des ersten Teils! Das nächste Kapi wird nach einem kleineren Zeitsprung spielen und den zweiten Teil dieser FF einläuten. Allerdings habe ich mir vorgenommen, mich wieder etwas mehr meinen anderen FFs „Glasherz“ und „Happy Family“ zu widmen, so dass ich euch schon jetzt davor warne, dass es hier wahrscheinlich erst wieder Anfang Juni weitergehen wird. Als kleinen Vorgeschmack kann ich schon mal sagen, dass es dabei hauptsächlich um das Thema „Eifersucht“ gehen wird, dass bei einem Dreiergespann schon mal entsteht. An dieser Stelle auch ein dickes Danke an meine fleißigen Kommi-Schreiber, die mir immer wieder ihr Feedback dalassen! Ich danke euch Leute! Ihr seid die Besten! VLG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)