Das Märchen von der Dämonenprinzessin von xKeiko-chanx (Inuyasha Spezial) ================================================================================ Kapitel 5: 5.Zwischen Wolf und Hund ----------------------------------- 5.Zwischen Wolf und Hund Der Himmel über dem prächtigen Schloß welches auf einem kleinen Hügel erbaut wurde, färbte sich tief Orange. Die Dämmerung brach an, ein Zeichen für alle sich bereit zu machen. Kagome lehnte besorgt am Geländer. Stumm schaute das schöne Kind sich einfach nur den gutgepflegten Garten vor ihr an. Bis kleine, weiße Schmetterlinge ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Die süßen Tiere flogen einen Bogen, den ihre Augen verfolgten. Bis jemand anderes ihre Blicke auf sich zog. //Nein, bitte nicht...// „Prinzessin, hier habt ihr Euch versteckt.“, erklang Fürst Kogas Stimme. Kagome gab ihm aber nichts entgegen, was sollte sie darauf auch großartig aufbauen? Bevor er aber weiter mit dem jungen Mädchen sprach, lies er seine blauen Augen durch die Gegend wandern. Auf das sie ein bestimmtes Ziel erblicken, oder besser gesagt nicht erblicken! „Sagt dieser Hanyou, ist er gar nicht hier?“ „Dieser Hanyou hat einen Namen! Inuyasha-sama ist so nett und besorgt mir etwas zu essen.“ „Heh, sollte er als Eure Wache nicht lieber an eurer Seite sein? Besonders jetzt wo es langsam dunkel wird.“, gab er überheblich seine Meinung kund. Er war sich ja von Vorneerrein sicher, das dieser Mischling zu nichts taugte. „Sein Gang dauert ja keine Ewigkeit. Solang bin ich sehr gut in der Lange auf mich selbst acht zu geben.“ Das die bloße Anwesenheit bereits einiges an Spannung in Kagome auslöse war für jemanden der sie gut kannte mehr als deutlich zu erkennen, für Koga jedoch eher nicht. Er lächelte vergnügt und meinte, das jetzt doch ein guter Zeitpunkt für einen kleinen Spaziergang im Rosengarten sei. Schließlich war es doch sein Ziel die werte Kagome besser zu verstehen. Diese jedoch war natürlich alles andere als begeistert. „Jetzt wollt Ihr mit mir spazieren? Wo doch bald der nächste Dämon kommt.“ Das war ja nun wirklich alles andere als ein guter Zeitpunkt. Dieser Koga hielt die drohende Gefahr wohl eher für eine art Witz. Zumindest machte es für Kagome ganz den Anschein. „Macht Euch keine Sorgen, vor dem versinken der Sonne, werdet Ihr in den sicheren Mauern Eures Schlosses sein.“ Mutigen Schrittes ging er auf sie zu und legte ihren Arm in seinen. So als wäre es das selbstverständlichste. In diesem Moment bog Inuyasha um die Ecke und sah das Bild, das sich ihm bot. Leicht verblüfft blickte er drein, jenes Geschenis kam unerwartet. Warum legte sie ihren Arm in seinen? Ging Inuyasha doch davon aus, sie könnte den Fürsten der Wölfe nicht leiden. „Prinzessin?“, kam es kurz fragend von ihm. Die Angesprochene drehte sich um. In den Händen des Hanyous erblickte sie ihre Lieblingsfrüchte und dann auch noch eine ganze Schale davon. //Kirschen?! Und so viele?! Die sehen lecker aus.// Jedoch, bevor das arme Ding auch nur eine Silbe sagen konnte, ergriff der Dämon das Recht des sprechens. „Die Prinzessin und ich werden eine Weile durch den Garten spazieren, deine Dienste werden also nicht benötigt.“ „Ich bin die Leibwache der Prinzessin und höre nur auf sie. Erst wenn ich aus Ihrem Mund diese Worte höre, weiche ich von Ihr!“ Inuyashas Augen starrten direkt in die des Wolfes. So als wollten sie sich geistig bekämpfen. Dem Hanyou blieb es nicht unbemerkt, das dieser Kerl vor ihm es sich anmaßte ihn zu duzen! So als sei er einer der Bediensteten! Kagome schaute von einem zum anderen und spürte deutlich die Spannung zwischen ihnen. Damit es nicht zu irgendwelchen Unannehmlichkeiten kommt, fasste sie einen schweren Entschluss. „Schon gut Inuyasha-sama. Ich werde Euch vorerst nicht brauchen. Fürst Koga, da bin ich mir sicher, sorgt schon für meine Sicherheit. Ruht Euch lieber noch etwas aus bevor der Kampf beginnt.“ Diese Worte lösten bei Inuyasha Verwunderung aus. War es ihr damit wirklich ernst? Sein Gefühl sagte ihm, er sollte bei ihr bleiben doch musste er an seine Position denken. Wenn es ihr Wunsch war, musste er wohl oder übel drauf hören. „Sehr wohl Prinzessin...“ Leicht machte er einen Diener worauf Koga sofort mit Kagome die vier Stufen zum Gartenweg hinabstieg. Der zurückgelassene Inuyasha stand leicht geknickt mit der Schüssel Kirschen im Arm an der Ecke, so lang, bis sie hinter einen Busch bogen schaute er dem schönen Mädchen nach. Irgendwie fühlte es sich nicht gut an, so da zu stehen. „Ich bin sehr froh, das wir beide endlich allein und ungestört sind.“ „So?“ Sie gingen nun einige Minuten, rosa, rote und weiße Blumen ließen sie rasch hinter sich. Dieser Wolf nahm sich nicht die Zeit, die Schönheit und Vielfalt, die ihn und Kagome umgab zu würdigen. Auch wenn Sie fast Jede Blume schon tausendmal sah, erfreute sie sich immer wieder an deren Einzigartigkeit. Heute jedoch konnte sie gar nicht so schnell gucken, wie der Fürst sie an ihnen vorbeiführte. „Wusstet Ihr das Ihr schöner seid als alle Blume dieses Gartens?“, schwärmte er. Dabei schweifte er mit seinem Arm einmal quer über die sich ihm bietende Wiese. „Findet ihr?“ //Ich frage mich wie er das beurteilen will, hat er doch keine einzige dieser Pflanzen auch nur aus dem Augenwinkel heraus betrachtet!// „Oh ja das finde ich. Eure Augen gleichen zwei Sternen am Firmament.“, sagte er liebevoll und schaute noch immer auf die Wiese. Kagome lächelte nur und schloss ihre Lieder. „Dann könnt Ihr mir doch auch mit Sicherheit sagen, welche Augenfarbe ich habe, nicht wahr?“ Koga schaute auf diese Frage hin sofort in ihr Gesicht doch konnte er keinen Blick mehr auf ihre Iris erhaschen. Leider musste er zugeben das er darauf noch nie sonderlich geachtet hat. Eine kurze Zeit lang war alles ruhig. Nur das Rascheln der Blätter und Halme war zu hören. „Nun denn, ich warte!“, drängelte die Prinzessin. „Ich...ähm...Grün! Sie sind dunkelgrün!“ „Falsch!“ Gemeinsam mit ihrer Antwort öffnete sie ihre Augen und schaute den Fürst siegerisch an. //Wusste ich es doch!// Jetzt erst musterte der Wolf sie auf den Millimeter genau. Wenn er das doch nur vorher schon einmal getan hätte. Natürlich bemerkte er ohne langes Grübeln das er total daneben lag was die gefragte Farbe anging. Kagomes Augen waren ja nicht mal ansatzweise grün! Sie waren braun, so braun wie Kakaobohnen. „Das war natürlich nur ein Scherz! Glaubt ihr wirklich ich würde es mir erlauben so etwas wichtiges zu vergessen oder erst gar nicht zu beachten?“ Er griff zielstrebig nach ihren zierlichen Händen welche er mit eigeninitiative gleich auf die schwarze Rüstung des Körpers legte. Seine suchten im Anschluss, elegant über ihren Körper gleitend, die schmale Taile des Mädchens auf. Daraus entstand leider unvermeidbar ein geringer Abstand zwischen ihnen. „Fürst Koga findet ihr nicht, das ihr einige Schritte überspringt, was das näher kommen betrifft?!“, diese Worte klangen zwar ruhig aber mit einer eindeutigen Spur von Ernsthaftigkeit. „Leider muss ich gestehen, das Geduld keiner meiner Tugenden ist. Auf Dinge zu warten, fällt mir äusserst schwer.“ Dieser Wolf hatte es also eilig. Da traf er bei Kagome jedoch einen empfindlichen Nerv. Sie war ein Charakter, der die Dinge lieber langsam anging. Plötzlich wagte er es ihrem Gesicht mit seinen Lippen verdächtig nah zu kommen! Das ging entschieden zu weit! Kagome Schmerzgrenze des aushaltbaren war erreicht! Ruckartig befreite sie sich aus seinen Gliedern und brachte einige Meter Sicherheitsabstand zwischen ihren Leibern. „Aber verehrter Fürst! Sollten Ihr euren Mund nicht lieber erst für ein tiefgründiges Gespräch gebrauchen, anstatt ihn gleich zum küssen zu verwenden?!“ Innerlich war das Mädchen leicht am zittern und nervös. Sie wusste wenn er einen Kuss von ihr wollte, hätte sie keine Chance sich dagegen zu wehren. Drum war es ihr sicherer ihn vorerst nicht zu verärgern und auf Ich-bin-noch-nicht-bereit zu tun. Der Wolf fiel zu ihrem Glück auch genau auf diese Masche herein. „Verzeiht, ich war zu ungestüm. Das liegt nur an Eurem hinreizenden Antlitz.“ „Ihr werft ja regelrecht mit Komplimenten nur so um Euch. Bin ich wirklich so schön?“ „Die schönste der Schönen!“ Erneut suchte er ihre Nähe, doch dieses mal ohne sie zu bedrängen. Ganz so wie es sich gehörte, hielt er ihr den Arm hin, in dem sie sich freundlich lächelnd einhakte. So schlenderten sie weiter durch die Wiesen und Bete. Da sie eh nun ihre Zeit mit ihm verbrachte, beschloss sie diesem Moment nicht einfach zu verschwenden. Das Mädchen fragte Dinge die wunderbare Grundpfeiler für ein ausschweifendes Gespräch gewesen wären. Jedoch anstatt sie sinnvoll zu nutzen und weiter auszubauen, gab der Fürst kurze Antworten und schenkte stattdessen Kagome ein Kompliment nach den anderen. Sie hingen ihr schon fast zu den Ohren raus! So wie es den Anschein machte, hatte der Wolf kein Interesse an tiefgründige Gedanken und Meinungen des Mädchens, viel lieber wollte er sie mit seinem schlechten Charme einlullen. Mag ja durch aus sein, das so das ein oder andere Mädchen zu verführen war aber sie doch ganz gewiss nicht! Sah sie denn wirklich wie jemand aus, der pausenlos hören mag wie toll und hübsch sie ist? Kagome freute sich natürlich so etwas mal gehört zu bekommen, doch sollte es dann auch wirklich ernst gemeint und nicht herruntergeleiert klingen. Ihr Innerstes schrie regelrecht nach Erlösung! Sie würde wirklich alles geben um nur einen Augenblick lang dieser Quälerei zu entkommen! Die Sonne sankt immer tiefer und der Abendhimmel ging bereits auf. Vereinzelt konnte man sogar schon ein paar Sterne entdecken. „Fürst Koga sollten wir nicht langsam zurück?“ „Ja ich denke auch, das es an der Zeit wird. Doch, zuvor finde ich, sollten wir die Mauer der Höfflichkeiten endlich durchbrechen findet Ihr nicht?“ „Ich verstehe nicht ganz?“ Verführerisch Grinsend stand er vor ihr und versank in ihren Augen. //Will er mich schon wieder küssen?!// „Fürst Das klingt doch recht formel, findet Ihr nicht? Nach so langer Zeit des Sehens wäre doch langsam ein vertrauterer Titel angemessen oder?“ „Ach so meint Ihr das.“ Kagome viel ein schwerer Stein vom Herzen, wenn es erst mal weiter nichts wäre. Auch wenn sie eigentlich nicht gern von ihm mit >chan< angesprochen würde. „Dann darf ich Euch also ab heut Abend mit >Koga-kun< ansprechen?“, fragte sie leicht lächelnd. Da sie immerhin so tun musste, als würde ihr diese Tatsache Freude bereiten. „Ich bitte darum...Kagome-chan.“ Das neue Suffix an ihrem Namen betonte er besonders glücklich. Ja, der Wolf war so voller Freude, das er das junge Ding im Überfluss der Gefühle gleich in seine Arme schloss. Kagome war erschrocken und verwundert über diese spontane Aktion ihres Gegenübers. „K..Koga-kun, überrumpelt mich bitte nicht.“ Kaum gehört, lies er sie prompt los. „Entschuldigt!“ Verlegen legte er seinen rechten Arm hinter den Kopf und lachte auf. „Da hat mich Eure Schönheit wieder verzaubert!“ Während er laut seine Freude preisgab wurde Kagome wenigstens eins nun zu hundert Prozent bewusst, dieser Wolf war auf gar keinen Fall auch nur ansatzweise der Typ Mann, den sie eines Tages ehelichen wollte! Das Mädchen war schon fast glücklich darüber, das die Nacht anbrach. Konnte sie dadurch zurück ins Schloß und weg von ihrem Freier. Doch kamen nun die Sorgen von vorhin wieder hoch. Sorgen die sich um Inuyasha drehten. Der erste Dämon war schon nicht unbedingt schwach auch wenn Inuyasha das wohl abstreiten würde. Das Mädchen wollte nicht, das ihn etwas zustößt. Sehr gern würde sie wieder dabei sein doch das wusste ihre Mutter zu verhindern. Sie erteilte den Befehl Kagome auf ihr Zimmer zu bringen und die Tür abzuschließen. Das die junge Prinzessin dabei rebellierte war wohl zu erwarten. Alles Geschrei und Gezeter jedoch half ihr kein Stück weiter. Nun saß sie also stumm auf ihrem Bett und betete aus ganzem Herzen, das ihrem guten Freund nichts geschehen würde. //Bestimmt geht alles gut! Letztens war ich ja schuld für seine Wunden. Doch nun sitz ich hier und stehe nicht im Weg.//, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Schwermütig erhob sie sich und setzte ihren Körper auf die Bank unter einem großen Fenster. Der Halbmond am Sternenfirmament war so hell wie schon lange nicht mehr. „Ihm darf einfach nichts geschehen...“ Inuyasha stand bereits draußen, dieses mal noch vor den Mauern des Anwesens. Die fleißigen Leute des Dorfes haben sich so viel Mühe mit dem Wiederaufbau gemacht, der noch gar nicht richtig fertig war. Man hoffte, das der Hanyou eine erneute Zertrümmerung nicht noch provozieren würde. Mehr oder weniger geduldig wartete er auf seinen Gegner. „Nun komm schon!“, murrte er. Und als wären diese wenigen Wörter eine Art Zauberspruch gewesen, grölte ein Geschrei durch die Bäume und ein Beben war zu spüren. Diese Erschütterung reichte sogar bis in den Thronsaal wo die Herrin mit Koga und ihren Soldaten wartete. „Es schein als würde es gleich losgehen.“, gab Koga belanglos zu Wort. Er würde hier keinen Finger rühren. Nur wenn man ihm dafür Kagomes Hand verspräche. Der Jäger stellte sich in Kampfposition und zog sein Schwert. Zwischen den mächtigen Ästen war nun eine Gestalt auszumachen. Inuyasha brauchte nicht lang um festzustellen, das es sich wieder um eine Gottesanbeterin handelte. „Heh, das wird bestimmt so einfach wie bei deinem Vorgänger!“, provozierte er das Vieh. Der Dämon sah seinen Gegner herablassend an. „Bilde dir nicht zu viel auf dich ein, kleiner Wurm!“, zischte es mit seiner tiefen Stimme, worauf er ohne längeres Warten zum Angriff überging. Eine riesige Pranke stürzte auf Inuyasha nieder doch diesem Angriff auszuweichen war mehr als leicht. „Sag mir nicht, das ich es jede Nacht mit so einem Insekt wie dir zu tun haben werde! Da wird mir ja noch langweilig!“, rief der Hanyou ihm zu. „Wir sind ein stolzes Heer! Wage es nicht uns zu verspotten!“ Eine rasante Abfolge von Angriffen und Ausweichmanövern folgte! Die Erde wurde gespalten und Bäume gerodet, Vögel flohen und Kampfesgeschrei war zu hören! „Kaze no Kizu!”, erhellte Inuyashas Ruf die Nacht bei seinem Angriff. Eine gewaltige Energiewelle brannte über den Boden hinweg und traf den Dämon. Doch schien ihm das nicht besonders viel auszumachen. „Was?!“, mehr brachte der Hanyou nicht raus. Zu groß war die Verwunderung über den Fehlschlag seiner Attacke. Des grüne Ungeheuer mit den riesig-roten Augen lachte bei den sich ihm bietenden Gesicht nur gehässig auf. „Damit hast du nicht gerechnet oder?!“, kommentierte er Inuyashas >Was<. „Mein Körper ist um einiges härter als der meines Vorgängers! Glaubst du etwa wirklich wir würden sofort unseren besten Kämpfer schicken? Nein, erst kommen bei uns die Schwachen an die Reihe, so können wir unsere Feinde besser einschätzen. Ausserdem wer es nicht schafft, einen kleinen Wicht wie dich zu besiegen, wäre es eh nicht wert gewesen weiter unter uns zu wandeln!“ Blitzschnell startete der Eindringling einen weiteren Angriff mit seinen scharfen Sicheln. Inuyasha parierte diesen mit aller Kraft. Mit etwas Anstrengung gelang es ihm den Druck zurück zu werfen. Ein Geräusch als ob zwei Schwerter sich kreuzten erhellte das Schlachtfeld. Das Insektenvieh taumelte kurz bis es sein Gleichgewicht wiederfand. Jedoch kaum gefunden verlor er es auch schon wieder, da sein Gegner nicht lang fackelte und fortwährend mit seinen Angriffen um sich schlug. „Bastard!“, fauchte Die Gottesanbeterin. Ein Wort das Inuyasha mehr als nur verabscheute! Mit zusammengebissenen Zähnen und wütenden Augen sprang er vom Boden auf und haute mit aller Kraft Tessaiga in die linke Pranke seines Feindes. Doch das Schwert prallte ab. Durch die Energie des Schlages, der auf die harte Schale ausübte und nun zu Inuyasha zurückfloss wurde er einige Meter fortgepresst, landete aber auf beiden Füßen welche lange, schachtartige Spuren in der Erde zogen. „Verflucht!“, grummelte er vor sich hin. //Wie in aller Welt soll ich ihn bloß verletzen? Irgendwo muss doch auch er seinen Schwach-//, und da kam ihm die zündende Idee! //Sein ganzer Panzer is hart wie Stahl doch...ich bin mir sicher seine Augen nicht!// Das war im Moment Inuyashas einzigste Hoffnung. Doch erstmal dort ranzukommen war eine andere Sache. So einfach würde es sicher nicht werden. Plötzlich, wie aus heiterem Himmel waren extrem hohe, kreischende Schallwellen zu hören. Die, wie zu erwarten, von dem dämonischen Insekt kamen. Dieser Ton übertraf alles bisher dagewesene! Für die feinen Hundeohren Inuyashas der reinste Graus! Unerträglich! Als würden lange spitze Fingernägel über eine Tafel ratzen. Schmerzerfüllt schrie der Jäger auf und versuchte sich die Gehörgänge zuzuhalten, doch da er sein Schwert nicht loslassen wollte brachte das nicht viel. Der feindliche, grüne Dämon riss noch weiter sein bestialisches Maul auf und erhöhte die Tonlage. Normale Menschen wären schon längst nicht mehr in der Lage ihn zu hören, Inuyasha hingegen hielt es kaum mehr aus, er glaubte das jeden Moment sein Trommelfell platzen würde. //Ich-Ich kann nicht mehr!// Schwerenherzen steckte er Tessaiga zurück in dessen Scheide und hielt sich fest die Ohren zu. Der Dämon grinste und fragte sich wie lange sein Feind wohl noch stehen könnte. Inuyasha hingegen wusste, wenn er jetzt nichts täte, würde rein gar nichts passieren! Außer das seine Ohren wohl anfangen würden zu bluten! So sprang er ohne jede Vorwarnung auf den Dämon zu, seine Gehörgänge vollkommen schutzlos direkt vor dem Maul des Biestes. Den Schmerz, den er spürte war kaum mehr in Worte zu fassen! Keine Sekunde zögerte er und griff mit seiner Krallenattacke, welche er mit dem Ausruf >Sankontessou< betitelte, das linke Auge seines Gegners an. Dieser schrie schmerzhaft auf und fiel zu Boden. Blut klebte an des Hanyous Rüstung und Hand. Doch war dafür endlich dieses Schrille Geräusch weg. Zu mindest glaubte er das, doch war dem nicht so. Es erklang immer noch in seinen Ohren! //Nein! Bitte hör doch endlich auf!// Der Dämon erhob sich, wütend wie nie griff er den fast tauben Inuyasha hinterrücks an! Dieser bekam das im letzten Moment mit, machte einen Hechtsprung nach vorn Und entging so dem sicheren Tod! Die Gottesanbeterin hatte etwas Probleme mit dem treffen, da sie nun nicht mehr über eine dreidimensionale Perspektive verfügte. „Du dreckiger Wurm, dafür wirst du büßen!“, schrie der Dämon zornig. Inuyasha aber verstand kaum mehr jedes dritte Wort. Noch immer plagte ihn das Pfeifen im Ohr. Ihm war es aber auch egal was für einen Unsinn dieses grüne Ungeziefer von sich gab! Er wollte es nur noch schnell töten! Erneut zog er Tessaiga. Als wäre er der Wind persönlich preschte er voran. Einem gegnerischen Hieb nach den anderen wich der silberhaarige Hundejunge aus, doch der vierte traf ihn am Bein. Er verbiss sich den kurzzeitigen Schmerz als wäre nichts passiert und stürmte unbeirrt weiter. Der Dämon war sichtlich etwas überfordert den kleinen flinken Kerl zu erwischen. „Du mickriger Wurm! Halt endlich still!“ Doch Inuyasha dachte nicht mal im Traum daran. Er sprang auf die rechte Klaue seines Gegners und griff Gezielt das noch gesunde Auge an. Was ihm gelang. Der Dämon brach zusammen und wand sich vor Schmerz auf dem Boden herum. Man hatte ihn geblendet! Der Hanyou machte dem schnell ein Ende und stieß sein Schwert durch eines der Augen zum Gehirn vor worauf der Dämon mit schrillem Geschrei starb. Sehr zur Erleichterung des Hanyous. Tessaiga fand erneut seinen Platz in der Scheide welche an Inuyashas Körper hing und so war der heutige Kampf beendet. Mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck hielt er sich seine flauschigen Ohren zu. //Hoffentlich hört das bald auf...//, waren seine einzigen Gedanken. Er machte sich sorgen. Was wenn er nun für alle Zeit halb taub bleiben würde? Kagome saß noch immer in ihren Gemächern doch an ruhiges sitzen auf der Bank war schon längst nicht mehr zu denken. Ungeduldig lief sie auf und ab hin und her, setzte sich und dann stand sie gleich wieder auf. So schrecklich nervös war sie schon lange nicht mehr. „Oh bitte lass es ihm gut gehen, oh bitte lass es ihm gut gehen!“, murmelte sie die ganze Zeit vor sich hin. Bis plötzlich der Riegel ihrer Zimmertür zu klappern begann. Mit der Hoffnung das Inuyasha zurückgekehrt ist, rannte sie sofort zu ihr. Doch war er es nicht, sondern ihre Freundin Sango. „Sango-chan?“ Das hübsche Mädchen trat in das Zimmer ihrer Freundin ein, worauf die Wache an der Tür diese sofort schloss. Kagome bemerkte die große Schüssel voller Kirschen in den Armen ihrer Zofe. „Aber das sind doch!“, brabelte sie vor sich hin. Sango lächelte nur. „Diese Kirschen gab mir Inuyasha-sama vorhin. Er bad mich sie Euch zu überreichen. Leider kam ich erst jetzt dazu, Ihr wisst ja die Pflichten.“, erklärte sie. „Vielen Dank.“ Kagome nahm sie ihr ab und stellte sie sorgfältig auf ihren Tisch. „Schon ein komischer Zufall das er mir ausgerechnet meine Lieblingsfrüchte brachte...“, flüsterte sie leise vor sich hin. Sango aber hörte jedes Wort. „Oh, das war kein Zufall Prinzessin. Er fragte fast zehn Leute nach euer Lieblingsnascherei.“ „Gleich zehn?!“, staunte sie über die unerwarteten Worte. Ihre Zofe nickte. „Anscheinend wollte er ganz sicher gehen.“ Stumm betrachtete Kagome die roten Früchtchen vor ihr. Als wären sie zerbrechlich wie feinstes Glas, nahm sie eine und aß diese. Den Kern machte sie in ein Tuch. „Köstlich...“ Die Augen welche voller Liebenswürdigkeit auf den Kirschen ruhten, zeigten Sango deutlich was in ihrer Freundin wohl so vorging. Erschöpft von der Arbeit lies sie sich auf das breite und herrlichweiche Bett der Prinzessin fallen. „Sagt Kagome-chan, wie ist er so?“ „Hm?“ „Na, euer Beschützer, Inuyasha-sama!“, sagte sie grinsend. //Mein Beschützer?//, wiederholte Kagome in Gedanken. Irgendwie klang das recht...übertrieben! „Also wirklich Sango-chan!“, war Kagomes Ausruf zu dieser Äußerung. „Wieso? Stimmt doch so.“, beharrte diese. „Nein!“ „Er ist Eure Leibwache, oder?“ „Ja.“ „Eine Leibwache beschützt eine Person, oder?“ „...Ja“ „Na also ist er doch Euer Beschützer!“ „......Ja irgendwie schon....aber das klingt so als...“, gab die Tochter dieses Hauses stockend zurück. „Als sei er nur für Euch allein verantwortlich?“, versuchte Sango den Rest zu erfahren. „Wie meinst du das?“ „Na so, als würde er nur zu Euch gehören. Wie,....genau! Wie ein Prinz zu seiner Prinzessin.“, sagte sie frech grinsend abgestützt vom Bett. „Sango-chan! Du weißt so gut wie ich, das er kein Prinz ist!“, wollte sie ihre Freundin an die Tatsachen erinnern. „Als ob Euch das stören würde...“ „Wobei stören?“ Kagome ging mit neugierigem Blick zu dem Mädchen, das ihre Zofe ist und setze sich neben sie. Die Augen der beiden trafen sich doch keine sagte etwas. „Nun sprich schon! Wobei sollte mich das nicht stören?“ „Dabei... das ihr Euch in ihn verlieben könntet...“, erläuterte sie ganz sanft. Kagome hingegen wurde laut und rot wie die Blätter einer Rose. „Also wirklich! So ein Unsinn! Wie kommst du nur auf solch abwegige Gedanken?!“, protestierte sie artikulierend und wild durch Zimmer gehend. „Ich sage nur, was ich zu glauben sehe.“, beharrte sie auf ihrer Meinung. „Ach ja und woran meinst du das zu sehen?“, wollte die Prinzessin wissen, dabei stand sie mit verschränkten Armen und noch immer roten Wangen vor ihr. „Weil ich Euch in all der Zeit, die ich Euch kenne, noch nie so hab schauen sehen wie eben.“, gab sie ihr Argument kund. Da wurde Kagome doch stutzig. „Wie...wie schau ich denn wenn ich an ihn denke?“, wollte sie gerade wissen doch da klopfte es an der Tür. „Ja?!“, rief Kagome laut zu dieser. Da ging sie auf und einer der Wachen lugte herein. „Entschuldigt die Störung doch wie ich so eben hörte ist eure Leibwache zurückgekehrt.“ „Wirklich?!“ Nun konnte Kagome nichts mehr halten. Geschwind rannte sie an den Männern vor ihrer Tür vorbei, die Flure entlang, eine Treppe hinunter und erneut einen Gang entlang. Bis sie endlich - schon leicht außer Atem - an den Schiebetüren zum Saal ankam. Doch zu ihrem Leidwesen war Inuyasha nicht zu sehen. Nur ihre Mutter, einige Wachen, die Berater und Koga. Sie schaute sich noch mal genau im Raum um doch es blieb dabei, Inuyasha war nicht hier. „Ich hörte er sei zurück.“, sagte sie nur kurz zu ihrer Mutter gewand. „Ja das ist er mein Kind, ruhend in seinem Zimmer. Der Kampf schien ansträngend gewesen zu sein. Doch zum Glück war der Sieg auf seiner Seite.“ „Ja, Glück! Anders kann man das wohl kaum bezeichnen!“, waren Kogas spöttische Worte darauf. Die Kagome nur wieder wütend machten. „Wenigstens stellt er sich den Dämonen heldenhaft, anstatt wie Ihr nur rumzustehen und Däumchen zu drehen!“ Doch der Fürst lächelte nur verschlagen. „Ihr wisst doch genau an was es bedarf um mich zum Kampf zu bringen.“ Oh ja das wusste sie. Doch lieber würde sie eigenhändig mit bloßen Fäusten zur Schlacht aufbrechen anstatt ihn zu heiraten. Mit einem Ausruf der Verachtung warf sie die Tür zu und machte sich auf zu Inuyasha. Dieser saß bei mattem Kerzenschein auf seiner durchgesäßenen Mahdratze und zog sich die Rüstung aus. Das weiße Gewand welches er drunter trug war an Armen und Beinen recht ramponiert und mit Blut besudelt. Deshalb wollte er auch dieses ausziehen doch da platze, ohne jede Vorankündigung plötzlich die Prinzessin rein. „Inuyasha-kun, wie geht es euch?!“, fragte sie laut und vor allem aufgeregt. Der Hundedämon mochte dieses Geschrei überhaupt nicht, da noch immer der Schmerz in den Gehörgängen dröhnte. So war ein verzerrtes Gesicht wohl kaum wunderlich. „Was habt ihr?“, kam auch schon die nächste Frage. Doch Inuyasha gab ihr keine Antwort, mit größter Fassung versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. „Inuyasha-kun?“ Kagome war verunsichert da er nicht sprach und so gequält wirkte. Erst nach genauerem Betrachten entdeckte sie das Blut. „Oh nein ihr seid verletzt! Ich hohle sofort die Schloßärztin!“, sagte sie und sprang auf. Wurde dabei allerdings von dem Verletzten aufgehalten. „Das ist nichts, nur ein paar Kratzer. Ihr wisst doch, morgen ist das längst verheilt.“, versuchte er sie zu beruhigen. Auch wenn er nicht jedes Wort, das sie sprach wahrnahm, gab es für ihm kein Problem sie zu verstehen. Ihre Haltung, ihr Gesicht und ihre Bewegungen, all diese Dinge sagten ihm auch so was sie sprach. „Stimmt ja...Aber ich werde euch frische Sachen bringen lassen.“ Gesagt getan. Die fürsorgliche Prinzessin lies nach Sango rufen welche ihr diese kleine Bitte gern erfüllte. Nach ein paar wenigen Minuten konnte Kagome, mit einen freundlichen Lächeln auf den Lippen dem Hanyou die saubere Kleidung überreichen. Sie fragte ihn tausend Dinge. Wie es war, ob der Gegner stark gewesen sei, ob es Probleme gab oder unerwartetes und noch vieles mehr. Fragen die Inuyasha im Moment wirklich nicht beantworten wollte. Stumm zog er sich einfach die schmutzige Tracht aus. Kagomes Augen waren in dieser Sekunde an seinem Oberkörper gefesselt der hier und da Verletzungen vorzeigte. //Er hat aber einen gutgebauten Körper. So viele Muskeln...Mo-Moment, was denke ich denn da!//, ermahnte sie sich selbst und schüttelte derartige Gedanken schnell weg. „Inuyasha-kun? Stimmt etwas nicht? Ihr seid so still.“ „Hm? Ja...es ist wirklich still.“ „Hä?“, war Kagomes knappe Äußerung. Was war denn das jetzt für eine komische Antwort? Verwundert schaute sie ihn an. Es machte aber nicht den Anschein als ob er sich irgendwie korrigieren wollte. Er zog sich einfach nur weiter um. „Sagt, habt ihr vielleicht Hunger? Soll ich euch was bringen lassen?“ „Nein danke, ich möchte keinen Hummer.“ Schon wieder so ein völlig zusammenhangsloser Satz! Wollte er sie jetzt auf den Arm nehmen oder wie?! Leicht beleidigt zog sie an einer seiner Haarsträhnen die an seinen Seiten hingen. „Arrrrr! Was soll das?!“, beschwerte er sich prompt. „Das könnte ich fragen! Warum sagt ihr so komische Dinge?!“ Ausnahmsweise hatte er diesmal alles richtig verstanden worauf er leicht ins stottern geriet. Wie ein Fisch auf dem trockenen japste er nach einer Erklärung. Fand aber keine gute. Stattdessen schaute er nur genervt aus seinem kleinen Fenster. „Was ist los mit Euch?! Wollt Ihr mich ärgern?!“, meckerte sie aufgebracht. Das jedoch war überhaupt nicht gut für seine schmerzenden Gehörgänge. „Arrrr, verdammt! Schreit nicht so!“, brüllte er zurück und hielt sich seine Ohren.“ Das kam Kagome mehr als komisch vor. Leise stellte sie ihm eine Frage: „Habt ihr Ohrenschmerzen?“ Worauf Inuyasha beschloss ihr doch besser zu erzählen was passierte... Ehe sie ihn noch weiter mit so einem Krach folterte. Kagome holte sofort, sogar ganz persönlich, die alte Schlosßärztin Kaede-sama. Die alte Frau war schon seid Jahren im Dienste der Adelsfamilie und so erfahren wie man es mit 62 Jahren Praxis nur sein konnte. Sie half damals sogar bei Kagomes Geburt. Kaede sollte sich Inuyashas Ohren mal genauer ansehen, was der Hanyou nur äußerst ungern zu lies. Seine Hundeohren waren immerhin empfindlich! Nach genauerem Betrachten aus mehreren Winkeln kam sie zu einer Diagnose. „Hmmm, es tut mir leid Prinzessin, ich kenne mich mit dem Gehör nicht besonders gut aus, schon gar nicht bei dem von...nun ja...Hunden...“, sagte sie ohne beleidigend gegenüber Inuyasha werden zu wollen. Dieser sah das auch in keinster weise so, war es doch nun mal eine Tatsache. „Ich würde vorschlagen eine Weile einfach nur der Stille zu lauschen.“, gab die alte Frau ihr Rezept für die Genesung. „Wenn Ihr das für das beste haltet, wird es so gemacht.“ Mit diesen Worten, verbunden mit viel Dank, schickte Kagome die Ärztin zu Bett. „Ihr solltet auch langsam schlafen gehen, Kagome-chan.“ Doch das Mädchen war alles andere als müde. Irgendwie wollte sie nicht gehen. „Kann ich denn nichts für Euch tun?“, fragte sie nach. //Sprach sie was von einem Huhn? Wohl eher nicht, das gäbe wenig Sinn. Mal überlegen. Huhn, kun, tun? Tun, das wird es sein.// „Nein da gibt es nichts...ich verstehe ja kaum Eure Sätze, ich rate mir zusammen was ihr sagt. Zu bleiben wäre keine gute Hilfe.“ Das zu hören machte sie doch leicht traurig. „Und wenn ich kein Wort sage...wenn ich einfach stumm bei Euch sitze und Euch pflege?“ Inuyasha war mehr als verwundert. Warum wollte sie bei ihm bleiben? Und warum sah sie irgendwie so hilflos aus? Kurz überlegte er, was er denn darauf antworten sollte. Doch ihr trauriges Gesicht lies ihm kaum eine Wahl. „...Na gut, bleibt wenn ihr möchtet. Doch was meintet ihr mit Segen? Wozu bräuchte ich einen Segen?“ "Nicht Segen, pflegen?", krorigierte sie ihn. Inuyasha aber verstand nicht recht. "Wie?" Kagome formte ganz deutlich ihre Lippen um ihm das begreifen einfacher zu machen. "Pfle-gen." "Ach pflegen." Er schüttelte den Kopf. "Mich zu pflegen ist nicht von nöten. Das ist überflüssig bei mir." Lächelnd verschwand sie darauf hin aus der Tür. Verwirrte, goldene Augen folgte ihr dabei. //Aber, ich dachte sie wollte bleiben? Schon ein komisches Benehmen was sie hier zeigt.// Kagome blieb aber gar nicht lang fort, so wie Inuyasha es annahm. Das Mädchen holte nur rasch eine kleine Wasserschüssel und ein Tuch. Schweigend kniete sich die Schwarzhaarige nun zu ihrer Leibwache hinab. Auf seine Frage hin was sie denn vorhätte, antwortete Kagome nicht. Schließlich brauchte er jetzt Ruhe! Und er würde ja eh gleich wissen was passiert. Sie tunkte das weiße stück Stoff in die Flüssigkeit und rieb sachte damit über sein Gesicht. Dort klebte nämlich überall Sand und Dreck vom Kampf. Der Hanyou sah aus wie ein Kind nach dem spielen im Garten. Ohne murren und meckern lies Inuyasha es aber brav über sich ergehen. Mit einem leichten Rotschimmer, der seine Wangen zierte, schloss er die Augen. Ihre Hände auf seinem Gesicht zu fühlen war irgendwie sehr angenehm. Jeder dieser zarten Berührungen verursachte eine leichte Gänsehaut auf den Armen und Rücken. Die Nacht zog voran und brachte die Müdigkeit gleich mit sich. Der Verletzte nickte immer öfter leicht weg, zur Freude von Kagome. //Irgendwie sieht er süß aus wenn er so schläfrig ist.// Sie hingegen war noch immer putzmunter. Wenn man aber auch den ganzen Tag nichts macht wobei man sich entkräftet, ist das kein Wunder. In den letzten Stunden unterhielten sie sich per Zettel. Am Anfang ja noch mit sinnvollen Sätzen, später hingegen wurden daraus immer öfter Figuren oder komische Malerein. Was beide ziemlich lustig fanden. Denn was sie da so drauf kritzelten sah echt verrückt und komisch aus. Immer abwechselnd reichten sie sich das Papier und die Tinte, mit dem Ziel etwas zu malen das noch witziger aussah als das des anderen. Inuyasha der nun wieder seine Kunst darbieten sollte, war jedoch war schon so hundemüde das er den Pinsel nicht mal festhalten konnte und zu Kagomes Seite hin wegkippte. Sie hielt ihn natürlich fest und legte mit einem zufriedenen Lächeln seinen Kopf behutsam auf ihren Schoß, wovon er nur ganz entfernt was mitbekam. „Inuyasha-kun?“, flüsterte sie. „Ich will nichts tun“, kam schläfrig ein leiser Laut aus seinem Mund. Sie lachte auf. Das er sie falsch verstand war irgendwie lustig. Langsam beugte sie sich zu ihm runter. Kam seinem Ohr nahe. „Darf ich deine Ohren streicheln?“ „...“ Er sagte nichts, nickte aber sanft. Nach dieser kleinen Geste schlief er sogleich friedlich ein. Kagome platze grade fast vor Freude! Sie wusste noch am Anfang, wo sie seine Ohren anfassen wollte, lies er sie erst gar nicht ran! Doch nun durfte sie... //Das er jetzt so ruhig schläft und ich ihn streicheln darf, zeigt mir, das er mir wohl voll und ganz vertraut.// Und dieses Vertrauen bedeutete ihr unendlich viel. Ganz behutsam strich sie mit den Fingerspritzen über den weichen Fellflaum seiner Öhrchen. Sie waren so sanft und kuschelig! Ein tolles Gefühl. Das Mädchen krauelte sie noch eine ganze Weile, worauf er sich im Traum leicht an sie kuschelte. Immer wenn das geschah begann ihr Herz laut zu pochen. So dicht war ihr noch kein Mann gekommen. Ein ungewohntes, jedoch schönes Gefühl, was sie gerade empfand. Es verging ziemlich viel Zeit, die sie so mit ihm verbrachte. Die Kerze, welche fast nieder gebrannt war, spendete kaum noch Licht. Ganz vorsichtig legte sie seinen Kopf von sich runter. Es war wirklich besser nun ins Bett zu gehen. Wenn sie bei ihm schlafen würde, gäbe das nur Ärger. So deckte sie den starken, hübschen Mann noch zu, ehe sie sein Zimmer verlies. Nichts ahnend das Fürst Koga gerade in den Flur einbiegen wollte und sie dabei erwischte seinen Raum verlassen zu haben. Schnell zog er sich hinter die Wand zurück um nicht von ihr bemerkt zu werden. //So spät war sie noch bei ihm?// Als Kagome nicht mehr zu sehen war, stellte er sich vor die Schiebetür zu Inuyashas Zimmer. //Mir scheint als würde sich dieser Hanyou zum Problem entwickeln. Wird Zeit...ihn los zu werden!// Mit diesen heimtückischen Gedanken und einen fiesen Grinsen verschwand er im Schatten der Nacht, daran überlegend wie er Inuyasha wohl zum Tode verurteilen könnte. _____________________________________ Ende Kapitel 5 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)