Here with me von Mrs_Miyawaki (Reita x Ruki) ================================================================================ Kapitel 6: Fill my little world ------------------------------- Here with me VI ~ Fill my little world ~ Während Ruki nach Hause gegangen war, um mit seinen Eltern zu sprechen, hatte Reita sich wieder auf sein Bett gelegt. Er hatte seinen Freund nur sehr ungern gehen lassen. Jetzt wo er alleine war, fühlte er sich seinen Gedanken eher ausgeliefert, als wenn Ruki da gewesen wäre. Was ihn zu einem anderen Punkt brachte. Warum fühlte er sich bei seinem Freund so wohl? Lag das wirklich nur daran, dass sie befreundet waren? Er war sich nicht ganz sicher, ob es normal war, wenn er sich so wie heute zu Ruki legte und dieser seine Finger in seinen verharkte. Er schloss die Augen und versuchte an etwas anderes zu denken. Gehetzt betrat Yui das Lehrerzimmer der Grundschule, die ihr Sohn besuchte. Sie hatte heute glücklicherweise nicht so lange arbeiten müssen, so dass sie gleich, nachdem der Anruf von Reitas Klassenlehrer sie erreicht hatte, zur Schule kommen konnte. Etwas entsetzt stellte Yui fest, dass ihr Sohn mit aufgeplatzter Lippe und reichlich lädierten Gesicht auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch saß. An den Armen, die er vor dem Körper verschränkt hatte, hatte er ebenfalls Kratzer. Über ein paar waren Pflaster geklebt. Yui verbeugte sich, als sie den Lehrer begrüßte. Er bat sie neben Reita Platz zu nehmen. „Es tut mir leid, dass ich sie anrufen musste, aber es gab heute einen Zwischenfall mit ihrem Sohn.“, begann der Lehrer. „Entschuldigen sie bitte die Umstände, aber was ist denn passiert?“, wollte sie wissen. „Wie sie sehen können, ist er verletzt. Er hat sich heute nach der Schule mit zwei Klassenkameraden geprügelt. Die beiden sind nicht so schlimm verletzt wie Akira, aber so wie es aussieht hat er mit der Prügelei angefangen. Ich war sehr überrascht, da das eigentlich nicht seine Art ist, aber er schweigt dazu.“, fuhr der Lehrer fort. Erschrocken sah Yui ihn an. Das sah ihrem Sohn wirklich nicht ähnlich. Es musste einen triftigen Grund dafür geben: „Ich bin mir sicher, dass es einen Grund für sein Verhalten gibt, auch wenn es das nicht entschuldigt. Es tut mir wirklich leid, dass er soviel Ärger gemacht hat. Könnten sie mir bitte die Telefonnummern der anderen Eltern geben? Ich würde gerne mit ihnen reden und mich entschuldigen.“, bat Reitas Mutter und verbeugte sich erneut. In Reitas Augen stahl sich eine erste Regung, als er sah wie sie sich für ihn entschuldigte. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. „Die können sie bekommen, ich habe das mit den anderen beiden Elternpaaren besprochen. Auch sie würden die Sache lieber unter sich klären.“, erwiderte der Lehrer und reichte ihr einen Zettel. Zum Abschied entschuldigte Yui sich noch einmal und verbeugte sich. Dann verließ sie mit Reita im Schlepptau das Lehrerzimmer. Bis sie zu Hause angekommen waren, hatten sie kein Wort gesprochen. Yui hatte gewartet, dass Reita etwas von sich aus sagte, doch er hatte keine Anstalten gemacht. Er schämte sich, dass seine Mutter extra für ihn in die Schule hatte kommen müssen und sich dann auch noch für etwas, was sie nicht getan hatte, entschuldigen musste. Er nahm an, dass sie sauer auf ihn war und wartete eigentlich auf ein Donnerwetter. Doch seine Mutter war nicht wirklich wütend auf ihm, nicht solange sie nicht wusste, was dahinter steckte, denn sie war davon überzeugt, dass ihr Sohn nicht einfach eine Prügelei anfing und schon gar nicht gegen zwei Leute, wenn er keinen Grund dafür hatte. Sie wollte zuerst wissen, warum er das getan hatte. Schweigend betraten sie die Wohnung. Yui bedeutete Reita sich in der Küche ihres kleinen Appartements zu setzen. Sie selbst ging zum Gefrierfach und holte eine Packung Eis daraus hervor. In aller Seelenruhe machte sie zwei Schüsseln fertig, was Reita mit einiger Verwunderung beobachtete. Schließlich stellte sie ihm eine Schüssel hin und setzte sich mit ihrer eigenen ihm gegenüber. Sie hoffte, dass sie es ihm so leichter machte. Dann sah sie ihn auffordernd an: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du einfach so eine Prügelei anfängst, außer vielleicht, wenn jemand Takanori etwas tun wollte. Willst du mir erzählen was passiert ist? Ich würde gerne deine Version hören, bevor ich mit den anderen Eltern rede.“ „Du bist nicht sauer?“, fragte er vorsichtig. „Ich wäre sauer, wenn du keinen Grund gehabt hast.“, erwiderte sie. „Die beiden haben Dinge über dich gesagt…“, erklärte Reita. Erst stockend, aber dann rutschte ihm alles raus. „Sie haben gesagt, dass es kein Wunder ist, dass ich keinen Vater habe, weil du eine Schlampe und Fotze bist. Deshalb ist er abgehauen. Ich wollte sie eigentlich nicht schlagen, aber sie haben nicht aufgehört, solche Sachen über dich zu sagen.“, Frustriert versenkte er seinen Löffel in dem Eis und begann sich darüber herzumachen. Für einen Augenblick fehlten ihr die Worte. Dass 8 - jährige Kinder solche Worte kannten erschreckte sie. Langsam verstand sie, warum ihr Sohn das getan hatte. „Das haben sie gesagt?“, fragte sie nach. „Haben sie. Ich weiß nicht mal, was das ist eine Fotze…“, meinte ihr Sohn mit dem Löffel im Mund. „Ich schätze, das kann dir jemand von den anderen Eltern erklären.“, seufzte Yui. Für sie stand fest, dass sie sich ernsthaft mit den anderen Elternpaaren unterhalten würde. „Weißt du, ich fühle mich ja geehrt, wenn du dich prügelst, weil sie schlimme Dinge über mich gesagt haben, aber andere zu schlagen ist nicht der richtige Weg. Gewalt sollte keine Lösung sein. Ich weiß, dass es nicht leicht für dich ist, wenn sie so etwas sagen, aber bitte tu mir den Gefallen und schluck es das nächste Mal runter. Lass sie reden. Die Kinder schnappen solche Dinge oft bei ihren Eltern auf. Sie sind oft selber unglücklich und müssen das an anderen auslassen, weil sie nicht wissen, was sie sonst tun sollen. Aber glaub mir, sie haben doch keine Ahnung von uns beiden. Wir sind eine wunderbare kleine Familie, oder?“ Reita hatte innegehalten, während sie das erzählte und sah sie an: „Sind wir. Ich hab dich sehr gerne, Mum.“ Später klingelte es bei ihnen. Vor der Tür standen die beiden Mütter der Jungen, mit denen Reita sich geprügelt hatte. „Wir würden gerne mit ihnen reden!“, erklärte die eine mit einem leicht aggressiven Unterton. „Das trifft sich. Ich würde auch gerne mit ihnen reden und vielleicht können sie meinem Sohn erklären, was das Wort Fotze bedeutet. Es tut mir leid, dass mein Sohn mit der Prügelei angefangen hat, aber wenn ihm ihre Söhne weh tun, nur weil sie vielleicht unglücklich sind, dann werde ich das bestimmt nicht einfach zu lassen!“, gab Yui ruhig und beherrscht zurück. Sie hatte nicht vor sich hier den Wind aus den Segel nehmen zu lassen und zu Kreuze zu kriechen, nur weil sie jünger als die beiden anderen Mütter war. Damit war er wieder in der Wirklichkeit angekommen. Er sah ein, dass Ruki Recht gehabt hatte. Seine Mutter hasste ihn nicht. Er hoffte, dass die Zweifel für längere Zeit, wenn nicht sogar für immer verschwanden. Als Reita hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss der Haustür umdrehte und die Tür mit einem leisen Quietschen aufschwang, riss ihn das aus seinen Gedanken. Seine Mutter war also gerade wiedergekommen. Nachdem Ruki sein Gespräch mit Uruha beendet hatte, hatte er noch kurz einen Blick auf die Broschüren und das andere Material, was sein Vater ihm gegeben hatte. Er sah alle einmal kurz durch. Richtig konzentrieren konnte er sich eh nicht darauf. Es beschäftigte ihn viel zu sehr, was er eben erfahren hatte und die Schlüsse, die er daraus gezogen hatte. Das würde auch erklären, wieso Reita so verstört gewirkt hatte. Nun war es ihm erstrecht nicht wohl dabei, dass er seinen Freund alleine hatte lassen müssen. Ruki schmiss sich auf sein Bett und griff nach seinem Handy. Er hatte Reitas Nummer schnell in seinem Adressbuch gefunden, doch am anderen Ende ging niemand ran. Wahrscheinlich saß dieser mit seiner Mutter beim Essen oder so. Also schrieb er ihm eine kurze Nachricht. Ruki griff nach einer Zeitschrift, die er auf dem Nachttisch liegen hatte, in der Hoffnung sich damit ablenken zu können und drehte sich auf den Bauch. Er winkelte die Beine an und wippte ab und zu damit auf und ab. Er bekam gar nicht richtig mit, dass er das tat. Es passierte einfach so. Doch seine Gedanken wanderten wieder zu Reita hin. War das die einzige Narbe, die er hatte, beziehungsweise, die ihm zugefügt worden war? Oder war da noch mehr und das, was er wusste, war wirklich nur die Spitze des Eisberges? Wenn das der Fall war, was hatte der Blonde dann alles durchmachen müssen? Und was war mit seiner Mutter? Bevor Ruki weiter darüber nachdenken konnte, erklang der kurze Ton, der ankündigte, dass er eine SMS bekommen hatte. Anscheinend hatte Reita recht schnell geantwortet. Doch zu seiner Überraschung war die Nachricht nicht von seinem Freund, sondern von einer unbekannten Nummer. Etwas verwirrt öffnete er die Nachricht, vielleicht war irgendetwas schief gelaufen. Doch viel schlauer machte ihn das auch nicht. Eher im Gegenteil. Glücklich, wo du ihn abserviert hast? Du kleines Miststück lässt dich doch bestimmt schon von jemand anderen durchnehmen, oder?! Das war alles, was dort stand. Ruki war etwas geschockt. Wenn die Nachricht wirklich an ihn gerichtet war, dann hatte dort jemand keine guten Ansichten über ihn. Was ihn stutzig machte, war das mit dem abservieren. War das vielleicht ein Freund von seinem letzten Date? Aber was gab diesem das Recht dazu so etwas zu schreiben, wo er nur ehrlich gewesen war?! Er schnaubte und beschloss die Nachricht zu ignorieren. Sollten sie denken, was sie wollten. Sie kannten ihn ja eh nicht. Konnte dieser Tag eigentlich noch beschissener werden?, dachte er dann frustriert. Das Einzige, was heute okay gewesen war, war dass er Zeit mit Reita verbringen konnte. Dann klingelte sein Handy erneut. Dieses Mal war die Nachricht von Reita, wie Ruki erleichtert feststellte. Alles klar bei mir, danke. Bin beruhigt, wenn’s bei dir einigermaßen glimpflich ausgegangen ist. Können morgen ja ausführlich drüber reden. Schlaf gut! Erleichtert schrieb Ruki ihm zurück. Am liebsten hätte er ihn angerufen, aber bevor es noch mehr Ärger mit seinen Eltern geben würde, ließ er es lieber. Wenn sein Vater noch auf die Idee kommen würde sein Handy für eine Woche einzubehalten, dann konnte er gar nicht mehr spontan mit seinen Freunden kommunizieren. Eigentlich hatte es ihn gewundert, dass er sein Handy nicht auch gleich losgeworden war. „So und was ist bei dir gestern Abend passiert?“, wollte Reita am nächsten Tag in der großen Pause von Ruki wissen, nachdem der Jüngere den anderen erzählt hatte, was gestern passiert. „Mein Vater war zwar noch ziemlich wütend, aber er hat mich wenigstens nicht angebrüllt. Ich habe mich entschuldigt und er hat seine Bestrafungsmaßnahmen bekannt gegeben. Meinen Laptop bin ich erstmal los, ich muss die ganze nächste Woche um sechs zu Hause sein und mein Vater hat mir einen Haufen Broschüren gegeben, damit ich bald weiß, was ich mit meinem Leben anfange. Außerdem muss ich mich in der der Anwesenheit meines Vaters bei meinem Lehrer entschuldigen und versuchen Freunde in meiner Klasse zu bekommen.“, antwortete Ruki mit einem gequälten Grinsen. Letztendlich wusste er, dass er auch selber Schuld war und das sein Vater ihn auch schlimmer hätte bestrafen können. „Wir sind nicht mehr gut genug, hm?“, fragte Aoi ihn. „Ihr seid zu alt.“, grummelte dieser. „Na wir haben ja schon gemerkt, dass dein Vater nicht sehr begeistert von unserer Freundschaft ist.“, bemerkte Uruha. „Vielleicht sind die Leute in deiner Klasse ja doch netter als du gedacht hast.“, versuchte Kai ihm etwas Positives an der Sache zu zeigen. „Wir werden sehen.“, erwiderte Ruki mit einem Schulterzucken. Er war sich da ganz und gar nicht sicher. „Du wusstest schon bescheid?“, fragte Uruha Reita als sie in der Klasse saßen. „Ja, ich hab ihn gestern zufällig vom Büro weggehen sehen. Ich bin ihm hinterher und dann hat er mir alles erzählt.“, antwortete dieser. Was sonst noch passiert war, verschwieg er, aber er fand es nicht schlimm. Schließlich war es eine Sache zwischen Ruki und ihm gewesen. „Haben sich deine anderen Freunde eigentlich mal bei dir gemeldet, seit du hier bist?“, wollte sein Freund wissen. „Geht so. Eher sporadisch, per E-Mail. Aber ich würde jetzt auch nicht sagen, dass es gute Freunde waren. Nicht so wie wir fünf. Wir haben zwar nach der Schule auch was gemacht, aber letztendlich war es eher oberflächlich.“, erklärte der Blonde. „Hat es einfach nicht gepasst, oder wieso? Du bist doch eigentlich ein umgänglicher Mensch.“, meinte Uruha. „Ich schätze, mir geht es ähnlich wie Ruki. Es passt mit euch einfach besser.“, war Reitas Antwort mit einem hilflosen Schulterzucken. Dass er sich nachher zurückgezogen hatte, mochte er nicht sagen. Noch nicht. Vielleicht später, aber jetzt wollte er nicht darüber reden. Außerdem würde er zuerst mit Ruki reden. Es war nicht, als wenn er den anderen nicht vertraute, aber es würde ihn wirklich unglaubliche Überwindung kosten, mit allen darüber zu reden. Dazu saßen die Verletzungen zu tief und er war zu sehr gedemütigt worden, als dass er es freimütig jedem erzählen würde. „Hey, Takanori wer ist eigentlich der große Blonde, mit dem du in letzter Zeit immer rumhängst?“, wollte Momoko aus Rukis Klasse von ihm wissen, bevor der Unterricht wieder anfing. Sie war eins der typischen jungen Mädchen, immer darauf bedacht niedlich zu wirken und besaß, wenn man den Gesprächen mit ihren Freundinnen glauben schenken dufte, immer die angesagtesten Klamotten. Alleine schon wie sie redete und wie sie ihn einfach bei Vornamen anredete, nervte Ruki. Er kam damit nicht wirklich klar. Aber mit den Worten seines Vaters im Hinterkopf atmete er einmal tief durch und versuchte ihr freundlich zu antworten. „Ein alter Freund von mir, Akira.“, erklärte er ihr. „Dann kennst du ihn schon sehr lange?“, fragte sie weiter. „Ja, seit wir kleine Kinder waren.“, meinte Ruki. Natürlich kannte er Reita schon lange, wenn er ein alter Freund von ihm war, dachte er genervt. „Du erzählst sonst nie was von dir.“, bemerkte Momoko mit einem Lächeln. „Morgen Nachmittag gehen ein paar von uns ins Cafe, willst du nicht mal mitkommen?“ Eigentlich hätte Ruki nein gesagt, so wie die ganze Male vorher auch, wenn sie ihn gefragt hatten, doch schon wieder hallten in seinem Kopf die Worte seines Vaters wider. Und so hörte er sich einen Moment später ja sagen. Momoko lächelte ihn überrascht, aber sehr freundlich an: „Das ist super! Meinst du dein Freund will vielleicht mitkommen? Er sieht sehr nett aus…“ „Ich kann ihn ja mal fragen…“, erklärte Ruki. Er hatte sich schon nach der ersten Frage gedacht, dass sie an Reita interessiert sein könnte. Auch wenn er wusste, dass sein Freund schwul war, gefiel ihm die Idee, dass Momoko versuche könnte, sich an ihn heran zu machen ganz und gar nicht. Ruki beschloss ihn nicht zu fragen. Wahrscheinlich konnte Reita sich eh etwas Besseres vorstellen, als ihm bei seiner Klassensozialisation Händchen zu halten und sich von den Mädchen anhimmeln zu lassen. Er schluckte, bedeutete das, dass er eifersüchtig war? Aber Reita war sein bester Freund… Nach dem Unterricht erwartete Rukis Vater ihn, damit sie zusammen zu seinem Lehrer gehen konnten. Dem Schwarzhaarigen war die ganze Sache mehr als unangenehm und sein Herz klopfte ganz schön. Es war ihm nicht leicht gefallen den Weg zu Lehrerzimmer zu gehen. Ein wenig fühlte er sich wie ein Tier auf dem Weg zur Schlachtbank. Er hasste es wirklich sich zu entschuldigen, denn das bedeutete, dass er zugeben musste, dass er einen Fehler gemacht hatte. Sie betraten das Büro, nachdem sie geklopft hatten. Sie begrüßten sich und der Lehrer bat Ruki und seinen Vater vor dem Schreibtisch Platz zu nehmen. Während sein Vater sich setzte, blieb der Jüngere stehen. Er hatte sich die Worte für seine Entschuldigung schon zu recht gelegt. „Ich möchte mich für mein Verhalten gestern entschuldigen.“, begann er. Er verbeugte sich und fuhr fort: „Es war nicht richtig von mir einfach so wegzulaufen und meine Eltern und sie einfach so stehen zu lassen. Wenn ich mich nicht erwachsen verhalte, kann ich auch nicht erwarten, dass andere mich so behandeln. Ich habe viel darüber nachgedacht, und ich werde versuchen mich mit meinen Klassenkameraden anzufreunden.“ „Das freut mich zu hören, Takanori. Ich bin sehr zufrieden, dass du kommst und dich entschuldigst. Damit ist diese Sache, denke ich aus der Welt geschafft. Wir wollen dir ja nichts böses, sondern nur dein Bestes.“, entgegnete der Lehrer. Sein Bestes wollten sie angeblich alle nur, aber manchmal fiel es ihm einfach schwer das zu glauben. Allerdings beschloss Ruki dazu nichts zu sagen, nicht wo alles dabei war wieder ins Lot zu kommen, sondern zog es vor einfach nur zu nicken. Reita wartete noch nach der Schule auf Ruki, der zusammen mit seinem Vater das Gebäude verließ. „Oh Akira, hast du auf Takanori gewartet?“, wollte Rukis Vater wissen. An seinem Blick konnte man sehen, dass es ihm nicht ganz so recht war. Dass die beiden sich so nahe standen, war ihm mit der Zeit immer unangenehmer geworden, da er nicht wusste, was er davon halten sollte. Ihm war aufgefallen, dass die ganzen Jahre, die die beiden nicht so viel Kontakt gehabt hatten, nichts daran geändert hatten. Und er hatte den Ausdruck in den Augen seines Sohnes gesehen, als dieser seinen Freund wiedergesehen hatte. Seit Reita wieder da war, hatte Ruki sich schon ein wenig verändert. Es war, als wenn mehr Leben in seinem Sohn war und es war das erste Mal seit Jahren gewesen, dass er sich direkt bei ihnen entschuldigt hatte. Doch so ganz wurde er die Angst nicht los, dass es mehr als Freundschaft sein könnte, was die beiden verband. Er wusste nicht genau, wieso er diese Angst hatte. Sie war einfach da. Und dann war es auch noch eine Freundschaft, die ganz und gar nicht dem Stand entsprach, den er sich für seinen Sohn vorgestellt hatte. Aber das war bei seiner Frau genauso. Doch in diesem Punkt hatte sie sich nie von ihm überzeugen lassen. Yui blieb ihre beste Freundin, genau wie ihr Sohn der beste Freund seines Sohnes blieb. „Guten Tag, Matsumoto-san.“, erwiderte Reita freundlich, obwohl er den Blick bemerkt hatte. „Ja, ich dachte, ich warte kurz auf Ruki. Ich sollte ihm noch was für die Schule erklären.“ Das war nicht die Wahrheit, aber das musste Rukis Vater ja nicht wissen. „Wenn das so ist, will ich euch nicht aufhalten. Außerdem muss ich wieder zur Arbeit. Aber Takanori, denk bitte dran, dass du um sechs zu Hause bist, heute Abend kommt die Freundin deines Bruders zum Essen vorbei…“, damit verabschiedete er sich und ließ die beiden Jungen alleine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)