Holy War (Remake) von -BlackRoseNici- (Angel between Daymous) ================================================================================ Kapitel 1: Die Nacht des Anfangs -------------------------------- Ein seichter Nebelschleier erstreckte sich über das Land Sylvarant. Der dichte Wald nahe des friedlichen Dorfes Aselia lag stillschweigend da. Nur der Gesang der Vögel und die Schritte des Wildes waren zu hören. Die Wellen, die an die Klippen der nicht weit entfernten Küste schlugen, waren an diesem Morgen jedoch sehr unruhig, die Gischt war so schäumend, wie der Speichel eines tollwütigen Tieres. Doch die Welt schlief weiterhin ihren gewohnten Schlaf. Nur ein Wesen konnte diesen Schlaf, wie so oft, nicht teilen. Lloyd Aurion, auch bekannt als der große Held, stand in der Schmiede, die nahe seines Wohnhauses errichtet worden war. An seinem durchtrainierten Oberkörper perlte der Schweiß herunter und ließ seine gut ausgebildeten Muskeln glänzen. Neben einigen, wenigen Narben, die für einen Schwertkämpfer seines Könnens jedoch schon zum Körperschmuck zählten, bedeckten ihn auch Rußflecken und feiner Metallstaub. Der junge Mann, der inzwischen zwanzig Jahre alt war, schlug mit dem Hammer in seiner Hand rhythmisch auf das glühende Eisenstück, das soeben seinen Weg aus dem Feuer auf einen Amboss gefunden hatte. Sein braunes Haar, das er, wie so oft, zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, damit es ihm die Sicht nicht nahm, vervollständige das Bild, das vor maskuliner Schönheit geradezu strotzte. Lloyd drehte das noch unfertige Metall, welches er auserwählt hatte, um zu einer tödlichen Klinge zu werden, gekonnt und bearbeitete es erneut mit rhythmischen Schlägen. Heiße Funken stoben umher und verloschen so schnell, wie das Leben der zukünftigen Opfer der Klinge. Mit strengen Augen betrachtete Lloyd sein Werk und ließ es daraufhin in eiskaltes Wasser gleiten. Das Zischen daraufhin war Musik in den Ohren eines Schmiedes. Nachdem er den Stahl noch einmal betrachtet hatte, war er zufrieden und beschloss, die Feinarbeiten später vorzunehmen. Er stellte sein Werkzeug beiseite und verschloss den Ofen, in welchem noch immer heißes Feuer loderte. Mit einer kurzen Handbewegung wischte er sich die Schweißperlen aus dem Gesicht, dessen Züge in den vergangenen Jahren markant und männlich geworden waren. Seine brauen Augen begleitete der Rot stich seines Vaters und sein Kinn zierte eine kleine, kaum sichtbare Narbe, die er sich bei seiner ersten Rasur zugezogen hatte. Nachdem er sich die Hände grob in einem Handtuch abgewischt hatte, verließ er endlich den stickigen Raum, der aus Ziegelsteinen erbaut worden war. Er öffnete die schwere Holztür und trat hinaus, woraufhin die kühle Morgenluft ihn begrüßte. Sein Handtuch hatte nun den Platz über seinen Schultern ergattert, wo es nun liegen blieb. Die stolzen Augen des jungen Kriegers blickten über die idyllische Landschaft. Seine restlichen Sinne, geschult durch seine Erfahrung und das ungewöhnliche Blut in seinen Adern, vernahmen keinerlei Gefahr. Lloyd trat näher an den kleinen Bach, welcher direkt vor dem Haus entlang floss und setzte sich ans Ufer Er genoss die angenehme Kühle, die seine Füße begrüßte und gab sich dem Augenblick der Ruhe hin. Sein Blick war 'gen Himmel gerichtet, welcher bewölkt war. //Der Herbst kommt wohl immer näher ...// Kurz nachdem er dies gedacht hatte, hörte er jemanden aus dem Haus hinaustreten. Sogleich blickte er in die Richtung und erkannte seinen Ziehvater. Das kleinwüchsige Wesen, das der Rasse der Zwerge angehörte, kam den Braunhaarigen immer näher bis er schließlich hinter ihm stehen blieb. "Guten Morgen, Lloyd", begann Dirk. Lloyd erwiderte die Begrüßung seines Ziehvaters lächelnd, blickte dann jedoch wieder in den Himmel. In den letzten Monaten war es auf Aselia ungewöhnlich still geworden, was den jungen Mann sehr wunderte. Obwohl die Welten vereint worden waren und die Diskriminierung der Halbelfen sich langsam legte, so blieben jedoch die unruhestiftenden Martelisten und die Monster, die auf den drei Kontinenten öfters ihr Unwesen trieben. Und diese beiden Faktoren streuten noch immer Chaos auf dem eigentlich friedlichen Aselia. Und dann kamen sie, die Briefe. Jedes Mal, wenn es Ärger gab und es keine Lösung zu geben schien, wurde der große Held um Rat gefragt, beziehungsweise um Hilfe gebeten. Hätte Lloyd dies gewusst, hätte er beim ersten Mal nicht zugesagt. Jedoch war etwas in ihm stärker, als sein Wille. Es war der Gedanke an seinen Vater, der die Welt und die Personen die er geliebt hatte, mit seinen Leben beschützt hatte. Ja, Lloyd war sicher, dass sein leiblicher Vater genauso gehandelt hätte, wie er es tat. Der Braunhaarige wollte sich gerade erheben, als er ein Klingel erhörte. //Mein Kommunikator ...// , dachte sich der Braunhaarige und setzt sich vom kalten Boden auf. Seinen Ziehvater symbolisierte er mit einer kurzen Handbewegung, dass er den Anruf abnehmen würde. Er beeilte sich und trat ins Haus, welches Dirk vor vielen Jahren selbst erbaut hatte. Es war spärlich eingerichtet und wohl genau dies gefiel dem braunhaarigen Mann. Alles was man brauchte, fand man sofort. Ein Haus, in welchem ein Zwerg und ein junger Mann lebten, die beide Handwerker waren. Lloyd hob einen kleinen, manabetriebenen Gegenstand vom Tisch auf. Es handelte sich dabei um einen Sprachkommunikator, der seit einigen Monaten auf Aselia zu finden war. Durch das Betätigen einer kleinen Taste, begann der Held das Gespräch... Ein seichter Wind strich über die Rosenblätter die Lloyd auf die Gräber gelegt hatte. Diese befanden sich auf den Heiligen Ebenen von Kharlan, nicht weit wo früher der Turm des Heils errichtet worden war und nun nur noch Ruinen daran erinnerten. Kratos Sohn stand auf einer kleinen Einhöhe und blickt mit traurigen Augen auf das Grab vor ihm. Vor ihm erstreckten sich vier Gräber, jedes auf seine Art Einzigartig. Lloyd selbst, hatte sie gemeißelt. Er sah es als seine Pflicht, diesen Akt zu leisten. Unter Ihnen war Zelos Wilder, der wenige Tage vor der Wiedervereinigung durch seine Hände den Tod gefunden und gleichzeitig den Frieden gewonnen hatte. Das weiße Grab, auf welchem die dunklen Buchstaben eingemeißelt worden waren, zierte ebenso ein roter Rosenstrauß. Vor demselben stand Lloyd und sprach zu sich selbst in der Hoffnung, dass die Worte seinen Freund erreichen würden. "Zelos ... nun ist es mehr als zwei Jahre her, seid ... Diesem Tag. Wie oft habe ich mich gefragt: War es die richtige Entscheidung? Ich bereue es noch immer zutiefst da ich der Meinung bin ... dass es einen Ausweg gegeben hätte. Warum nur Zelos ...? Bist du dort, wo du nun bist, auch glücklich?" Ein stärkerer Wind brachte auf, jedoch blieb der Held Aselias ruhig. Er wusste, dass dieser von Rheairds ausgelöst worden waren, die sich ihn seid einiger Zeit genähert hatten. Lloyd hatte seine Sinne geschärft. Nicht nur aufgrund der Erfahrungen, sondern auch wegen dem Legendären Aionis, welches in seinen Adern floss. Er hatte seid längerer Zeit die Motoren der Transportmitteln gehört und wusste auch aufgrund seiner feinen Nase, wer diese geflogen hatte. Der junge Mann hörte wie jemand auf ihn zukam, jedoch drehte er sich nicht um. Ein leichtes Grinsen formte sich auf seinen Lippen. "Wie geht es dir, Genis?" Er hörte ein scharfes Einatmen, was seinen Ohren ebenso nicht verborgen blieb. „Woher wusstest du, dass ich es bin?“ Die Stimme gehört dem Halbelfen Genis, der nun bereits 15 Jahre alt war. Lloyd blickte über seine Schulter, ein Grinsen auf seinen Lippen formend. „Ich bin eben gut.“ Genis schnaubte belustigt und stimmte dann in das Grinsen seines Freundes ein. „So arrogant, wie noch vor einigen Jahren.“ Neben den Halbelfen trat eine weitere, Lloyd ebenso bekannte, Person. Ihr, offenes, Schulterlanges Haar fiel ihr elegant über ihre zierlichen Schultern. So schwarz wie die Nacht war es und doch so wundervoll glänzend wie nur der Mond es sein konnte. Ihre Elfenbeinartige Haut schimmerte in der Sonne, die den Schatten von dem Ort vertrieben hatte und brachte so ihr wunderschönes Antlitz zum Vorschein. Ihr enges, weinrotes Gewand lag eng an ihren Körper, wodurch ihr makelloser Körper besser zur Geltung kam. Lloyd Aurion hatte sogleich alles um sich herum vergessen, wie es so oft der Fall war wenn er dieser Person gegenüberstand. Er blickte in ihre braunen Augen, in welcher er sich erneut verirrte. Das Grinsen, welches sich soeben noch auf seinem Gesicht zeigte war Augenblicklich verschwunden und zeigte nun ein verliebtes Lächeln, welches er nur einer Person zeigte. Vor ihm stand die Liebe seines Lebens. Sheena Fujibayashi, die Anführerin Mizuhos und seine einstige Gefährtin, trat näher an den braunhaarigen Mann und schenkte ihm einen Kuss auf die Wange. Lloyds Lächeln gewann mehr an Gefühlen, die nur wenige Leuten in ihm regten. Die schwarzhaarige Frau hauchte ihren Lebensgefährten einige Worte ins Ohr, die nur für ihn bestimmt waren. „Tut mir Leid für die Verspätung … ging nicht früher.“ Mit einem sanften Streicheln ihres Oberarmes, hinunter wandernd zu ihren Handgelenk und dann ihre Hand greifend, antwortete der Held Aselias. Das Lächeln spiegelte noch immer sein Antlitz, welches so lange anhalten würde, bis sich die beiden Liebenden trennten. Raine Sage, die große Schwester von Genis, die ebenfalls eine Halbelfe war, legte einen Strauß verschiedenster Blumen auf jedes Grab und kniete sich dann hinunter, wo sie zu beten begann. Das gleiche tat auch die blondhaarige Colette Brunell, die ehemalige Auserwählte Sylvarants, die dann neben Raine sich nieder kniete. Dicht gefolgt traten dann auch Regal Bryant, ein Herzog Tethe´allas und Presea Combatir, ein nun 15 jähriges Mädchen nach vorne und taten es ihren Freunden gleich. Sheena lies von Lloyd ab und trat ebenso zu Ihnen, einen Strauß weißer Rosen auf das Grab von Zelos legend. Gemeinsam begannen sie zu beten, woraufhin eine Stille sich um die Gruppe legte. Lloyd wiederrum blickte in den Himmel hinauf, welcher mit schneeweißen Wolken bedeckt worden war. // Was einen nach dem Tod wohl erwartet …? Eine Frage, die wir uns wohl nicht beantworten können …// Es war bereits tiefe Nacht. Der Vollmond glänzte in seiner schönsten Pracht hinunter auf die Welt Aselia und der sonst so dunkle Nachthimmel wurde mit einem Schleier von unzähligen Sternen überseht. Das Rascheln der Blätter, welcher der leise Wind mit sich trug, wehte über die Felder Iselias hinaus und legt den Weg durch den tiefen Wald ein, welcher welcher des Nachts erst die Gefahr offenbahrte, die er am Tage verbarg. In einem, aus Holz erbautem, Haus weit darüber hinaus brannte kein Feuer mehr und die Stille hatte sich in diesem ebenso breit gemacht. Im ersten Stock stand ein großes, stabiles, Bett auf welchen zwei Menschen die Nacht genossen und zugleich dem Land der Träume verfallen waren. Die Anführerin Mizuhos, dicht umschlungen in eine seidene Decke, schlief neben Lloyd Aurion. Sein muskulöser Oberkörper bewegte sich langsam auf und ab. Den Rest seines Körpers umschlang ebenso die Decke, die er sich mit Sheena teilte. Der Glanz des Vollmondes fand seinen Weg durch das Fenster, direkt über dem Bett und schien auf die helle Haut der Beiden Liebenden. Der braunhaarige Mann hatte einen Arm um seine Liebe gelegt, woraufhin er kurz darauf so eingeschlafen war. Seine Augenlieder jedoch zuckten argwöhnisch oft, was auf einen Alptraum zu schließen hatte. Am liebsten hätte sich der Mann die ganze Nacht, noch immer schlafend, in seinem Bett gewälzt, beherrscht sich jedoch neben der Frau an seiner Seite. Lloyd rannte durch dichten Nebel, nicht sehend wohin er lief. Seine Umgebung schien von der Dunkelheit gänzlich umhüllt zu sein, denn er sah keinen Lichtpunkt an welchem er sich orientieren könnte. Er wusste nicht wo er war, genauso wenig wie er sagen könnte, warum. Doch eines wusste er mit großer Sicherheit, er suchte nach etwas. Nach jemanden. Seine Erinnerungen überschlugen sich und er hatte das Bedürfnis, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, tat es jedoch nicht. Er rannte. Rannte weiter in die Dunkelheit und hoffte. Er hoffte, dass er die Person finden würde. Zu lange hatte er sich nach dieser gesehnt. Er schrie etwas. Nach jemanden. Einen Namen, jedoch blieben diese Laute für seinen Ohren nur stumme Worte. Nach einer langen Zeit, verließ ihn die Kraft. Er wusste nicht, wie lange er hier war, doch für ihn kam es wie eine Ewigkeit vor. Ewigkeit … ein Wort, was er sich nicht vorstellen konnte. Sein eigener Vater, konnte diesen Begriff wohl am besten definieren. Zu Leben und zu sehen, wie andere Wesen schieden. Zu sehen, wie neue Rassen geboren wurden. Zu sehen, was anderen verborgen blieb. Lloyd blickte auf den Boden, sah jedoch keine Erde, Moos oder Sand. Auch kein festes, anderes Material schien unter ihm zu sein. Was war es? Er wollte es wissen, doch weshalb? So viele Fragen schossen ihm durch den Kopf, eine Antwort jedoch schien er nicht zu finden. Er wollte sie finden, die Antworten nach welchen er solange gesucht hatte. Weswegen er lebte. Hatte sein Leben einen Sinn? War er glücklich mit seinem Leben? Ein anderer würde wohl sagen: „Nur du selbst kannst die Antwort zu dieser Frage finden.“ Doch warum war das so? Konnte ihm niemand anderes diese Frage beantworten? Er wollte nicht an diesen Ort verweilen, weshalb er erneut Kraft sammelte und sich erhob, seine Umgebung ignorierend. Er begann erneut zu laufen. Seine Beine trugen ihn, wie er fand, unglaublich schnell. Ein Gefühl von Freiheit überkam ihn dabei und doch hatte er das eigenartige Verlangen wegzulaufen. Doch wieso? War jemand nach ihm her? Blitzartig blickte er über seine Schulter um sicherzustellen, ob nicht jemand oder etwas hinter ihm war. Doch er blickte in die Dunkelheit, die noch immer Anwesend war. Seinen Blick wandte er wieder nach vorne. Er war alleine, wie schon so oft in seinem Leben. Doch wieso war dies der Fall? Vor noch so vielen Jahren, solange her, dass er sich fast nicht mehr erinnerte, war er Geborgen gewesen. Geborgenheit … wie konnte man dieses Gefühl beschreiben? War es die Wärme von einer liebenden Person? War es das Gefühl des Vertrauens, was man einem entgegen brachte? Erneut, wusste Lloyd keine Antwort darauf. Der junge Mann blieb stehen, der Nebel lichtete sich langsam. Neugierig blickte er sich um und erkannte Steinmauern. Ruinen, von einer längst vergessenen Welt, so dachte er. Beim näheren Betrachten jedoch, ortete er diese ein. Die Ruinen gehörten den Turm des Heils, die nun auf den Heiligen Ebenen von Kharlan standen, einen Kontinenten von Aselia. Seinem Zuhause. Seiner Welt. Erleichterung überfiel ihn als er feststellte, dass er noch immer in seiner gewohnten Umgebung befand. Doch dieses Gefühl erlosch so schnell, wie es aufgekommen war. Lloyd blickte hinauf zum Himmel, welcher sich nun vor ihm enthüllte. Die Sterne glänzten in ihrer wunderschönsten Pracht. Der große, helle Vollmond jedoch überschlug diese Schönheit um Längen. Er bemerkte, dass er sich nicht in dem Licht dieser Schönheit wiederfand, was ihn überraschte. Sein Blick wanderte weiterhin und erkannte die Ursache. Er befand sich im Schatten. Im Schatten, eines riesigen Baumes. Er trat einige Schritte nach hinten, da ihm die Angst übermahnte. Ein Gefühl, was er seid Jahren nicht mehr kannte. Er wusste, was für ein Baum sich vor ihm befand. Es war Yggdrasil, der Baum alles Lebens. Der Baum, welchen er selbst vor drei Jahren getauft hatte. Die Lebensquelle der Welt. Seiner Welt. Doch etwas stimmte nicht … Der Manabaum seiner Zeit, war erst ein Sprössling, auf welchen man acht geben musste. Dieser Baum jedoch, schien bereits mehrere Hundert Jahre alt zu sein. Was ging hier vor? Das Licht des Vollmonds schien heller zu strahlen und zeigte den Baum nun in seiner schönsten Pracht. Die großen, voller Leben sprühenden, Ästen die in den Himmel ragten. Die Blätter, die seiner Welt das Mana schenkten. Das Zeichen des Lebens. Die braunen Augen des Mannes begannen zu glänzen, denn der Alptraum schien sich in einen wunderschönen Traum zu verwandeln. So hatte sich Lloyd den Baum immer vorgestellt. Es war sein Traum, dass der Baum des Lebens mal so schön erblühte, wie dieser es tat. Lloyd blickte voller Stolz zu der blühenden Natur hinauf und musterte jedes Blatt, hinauf in die Krone. Dieser Glanz jedoch blieb nicht lange und der junge Mann wusste sogleich, dass er sich mitten in einem Alptraum befand. Das Licht des Vollmonds wandte erneut an Intensität. Das glänzende Licht lies den Baum in eine mystische Aura versinken was den Anschein eines Königs erweckte, der über den ganzen Leben stand. Sogleich wich diese Aura, genau wie das Licht. Lloyd blickte hinauf zum Mond und sah, wie dunkle Wolken diesen bedeckten. Als sie endlich verschwanden, war der Vollmond Blutrot getränkt und lies seine Strahlen, in ebenso dieser Farbe hinunterfallen. Der Braunhaarige hörte das Rascheln von Blättern, weswegen sein Blick erneut zu dem Baum des Lebens wanderte. Er erschrak. Der Manabaum, das Symbol dieser Welt, war verdorben. Seine Blätter fielen leblos zu Boden und bedeckten diesen nach einigen Augenblicken schlagartig. In ein dunkles Rot, bis zu der tiefsten Schwärze der Nacht waren seine Farben. Der Stamm selbst schien sich gehäutet zuhaben und die soeben noch großen Wurzeln, die mit Leben getränkt worden waren, rankten Leblos über den Boden. Der gerade noch fruchtbare Boden, hatte tiefe Risse bekommen und rief regelrecht nach Flüssigkeit. Der Tod, war über den Baum gekommen. Das rote Mondlicht gab den Szenario den letzten, abstoßenden Schliff. Lloyd riss die Augen auf und erhob seinen Oberkörper, so schnell es ging. Er keuchte schwer, sein Körper hingegen war schweißgebadet. Kalter Schweiß fiel von seiner Stirn, hinab auf seine unbedeckten Oberschenkel. Sein Verstand versuchte zu arbeiten, jedoch verweigerte er es noch die Dienste. Der Kreislauf des Mannes drohte Zusammenzubrechen, aufgrund der schnellen Reaktion. Lloyd stützte sich, mit seinen Armen an der weichen Matratze wie auch an der Wand neben ihn, auf. Erst jetzt bemerkte der Braunhaarige, dass die Sonne den neuen Tag begrüßte. Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster und erleuchteten das Zimmer damit. Nur langsam blickte Lloyd durch das Fenster, welches noch mit Frost bedeckt war, hinaus. Sein Atem normalisierte sich nur langsam, was den jungen Mann selbst überraschte. Etwas anderes jedoch machte ihm Sorgen und das war die Tatsache, dass er fror. Er fror bitterlich, ohne Grund. Eine Gänsehaut formte sich auf seinen Körper und überzog ihn, wie eine Schuppenflechte ihre Opfer überfiel. „Schatz, was hast du nur …?“ Sorge war in der sanften, weiblichen Stimme zuhören. Erst jetzt bemerkte Lloyd, dass Sheena ebenfalls aufgewacht war. Sogleich begann der Verstand des Mannes wieder zu arbeiten, als er das Besorgte Gesicht seiner Angebeteten sah. Er antwortete ihr mit einem gespielten Lächeln, jedoch klang seine Stimme etwas unsicher, aufgrund seines Traumes. „Nein, ich bin in Ordnung … Ich habe nur … schlecht geträumt.“ Sheena streichelte Lloyd sogleich besorgte über seine offenen Haare, ihren besorgten Gesichtsausdruck behaltend. „Was hast du denn geträumt …?“ Sogleich wurde Lloyd wieder nachdenklich, wodurch ein ernster Gesichtsausdruck sich auf seinem Antlitz zeigte. Sheena streichelte ihren Liebsten, noch immer, beruhigend durch das Haar. Dabei lies sie ihren Gedanken freien Lauf, wie so oft wenn sie Lloyd in ihrer Nähe wusste. // ..Er sieht seinen Vater von Tag zu Tag immer ähnlicher … Sogar sein ernstes Gesicht hat er geerbt, wenn er überlegt ...// Die Schwarzhaarige Frau konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen, wurde jedoch sogleich ernst, da Lloyd ihr seine Sorgen mitteilte. Lloyd schämte sich etwas, als er Sheena seinen Traum erläuterte. Wie so oft fragte er sich, ob auch sein Vater sich so gefühlt hatte, wenn er seiner Geliebten von seinen Träumen berichtet hatte. Der Braunhaarige wartet auf ein leichtes Kichern, jedoch erklang es nicht. Neugierig, wie Lloyd war, blickte er zu Sheena. Auf ihren Gesicht spiegelte sich Verwirrung, wie auch Unglaube. Der junge Mann hob seine Augenbrauen und fragte nach. „Sheena …? Was ist denn los? Es war nur ein Traum, nichts weiter.“ Sogleich streichelte er der schwarzhaarigen, beruhigend, über die Wange was jedoch nicht viel brachte. Lloyds Ohren vernahmen einige gehauchte Worte, die zu ihm drangen und von Sheena kamen. „Aber … ich hatte eben den gleichen …“ Nun spiegelte sich auf Lloyds Gesicht Verwirrung. Er wollte weiter nachfragen, jedoch verkniff er sich das. Er erhob sich aus seinem Bett, seine Blöße nicht bedeckend. Er ging zu seinem Schrank, welchen er auch sogleich öffnete. Sheena, die die Decke noch immer eng um sich geschlungen hielt, blickte fragend zu Lloyd. „Was … machst du denn?“ Lloyd zog sich weiterhin an, ihr antworten. „Das tun, was wohl jeder machen würde. Nachschauen.“ Sheena runzelt die Stirn und setzte sich auf die Bettkante auf. „Nachsehen? Wo denn …?“ Fragend blickte sich zu Kratos Sohn, welcher sich Untenrum angezogen hatte. Der junge Mann blickte über seine Schulter. "Dort, wo nicht nur der Traum, sondern auch alles andere anfing ..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)