Leben in der WG von KleinReno ================================================================================ Kapitel 21: Gespräch zwischen Rivalen ------------------------------------- Nach einer weiteren halben Stunde klingelte es und die Lehrerin beendete den Unterricht auf dem Platz. Sie zogen sich schnell um und traten an die Straße. Dort standen schon Axel und Kairi. Demyx, Zexion und Saix waren wohl schon gegangen. Sie gingen zu ihnen. Axel gab dem Blonden zur Begrüßung einen Kuss auf die Nase. Jetzt war er wieder friedlich und liebevoll. Sie setzten uns in Bewegung, nach Hause. Nach einigen Schritten fragte Roxas: „Wieso bist du auf Xemnas losgegangen? Das ist doch voll unter deinem Niveau.“ Axels Gesichtszüge verhärteten sich. „Wärst du an meiner Stelle gewesen, hättest du auch zugeschlagen.“ „Ja vielleicht, wenn ich wüsste, was los war!“ Darauf sagte Axel nichts und Kairi meldete sich: „Die drei haben die ganze Zeit über ihn gelacht. Wie blöd er denn wäre und so was. Doch dann ging es wirklich zu weit. Sie haben angefangen, dich mit hineinzuziehen. Xemnas genaue Worte waren in etwa ´Also, für den schwul werden? Nee, nicht wirklich. Was hat der denn schon? Der ist so ein Milchbubi. Traut sich noch nicht mal ein Mädchen anzusprechen. Der kann doch jetzt schon nichts. Wie soll das denn da im Bett aussehen? ´ Da ist Axel dann aufgesprungen und hat ihm eine geknallt. “ Roxas starrte sie an und dann zu Axel, der es allerdings nur stumm bejahte. Roxas war geschockt. Natürlich hatte er seinen Ruf weg, was Mädchen angingen, aber das gleich so zu interpretieren… Kairi fügte noch hinzu: „Sie haben sich die ganze Zeit über Axel lustig gemacht, doch als dann du mit reingezogen worden bist, da muss wohl die Sicherung rausgesprungen sein und die Lampe aus.“ Sie schwiegen. Axel hing seinen Gedanken nach, genauso wie Roxas. Axel hatte ihn verteidigt. Xemnas hatte sich über ihn lustig gemacht. Er war noch nie mit Xemnas irgendwie über Kreuz gewesen. Sie hatten ja nun wirklich noch nie geredet. Vielleicht mal ein „Hallo“ oder ein „Tschüss“, aber mehr auch nicht und schon gar nicht mehr, seit er mit Axel befreundet war. Als er noch keine Freunde hatte, war Xemnas mal zu ihm gekommen. Er hatte ihm in einem freundlichen Ton klargemacht, dass er ihm nicht in die Quere kommen sollte, sonst würde er nicht mehr ganz so heil nach Hause kommen würde, wie er losgegangen war. Somit war er ihm aus dem Weg gegangen, soweit es ging. Er ging ja auch zum Glück nicht in seine Klasse, sondern mit bei Naminé. Sie waren zu Hause angekommen. Es ging viel schneller als erwartet. Vielleicht, weil er so in Gedanken und Erinnerungen geschwelgt hatte. Sie schickten sich an das Abendessen zu machen, als es an der Tür klingelte. Roxas ging zur Tür und öffnete. Er erstarrte. Vor der Tür stand kein anderer als Xemnas. Sie starrten sich an. Xemnas hatte etwas Undefinierbares in den Augen. Es waren natürlich Hass und Überlegenheit darin vertreten, so wie immer, doch auch etwas, das hieß, es würde auf keinen Fall eine zweite Schlägerei geben. Roxas fand zuerst seine Sprache wieder. „Was willst du?“ „Nur reden.“ Roxas zog die Augenbrauen hoch. Er wusste nicht, ob er dies glauben sollte, doch da war dieser Blick. Er war so undurchdringlich, so komisch, so seltsam. Eben undefinierbar. Doch genau deswegen glaubte Roxas ihm. Er trat einen Schritt zur Seite und sagte: „Komm rein.“ Xemnas trat einige Schritte in den Flur, bevor er stehen blieb. Roxas schritt an ihm vorbei und deutete ihm zu folgen. Er ging in die Küche, wo schon alle am Tisch saßen. Sora fragte: „Wer war denn das?“ Die Antwort folgte. Alle sahen verdutzt auf Xemnas, der ebenfalls die Küche betrat. Axel und er warfen sich feindselige Blicke zu und schließlich fragte Axel ohne den Blick von seinem Rivalen abzuwenden: „Warum hast du den denn rein gelassen?“ Seine Stimme klang verächtlich. Roxas zuckte mit den Schultern. „Er will ja bloß reden.“ Somit setzte er sich an den Tisch. Er bat Axel mit Xemnas zum Reden nach draußen zu gehen. Man weiß ja nie, was aus Reden werden kann und die Einrichtung war dafür zu teuer. Sie gingen nach draußen vor die Tür. Draußen lehnte sich Axel gegen den Türpfosten und musterte Xemnas. Er schien es wirklich ernst zu meinen. Dafür kannte er Xemnas zu gut. Viel zu gut, wie er fand. Nach einigen Sekunden des Schweigens fragte er: „Was willst du?“ „Dich fragen ´Wieso´?“ „Wie ´wieso´? „Wieso jetzt mit ihm?“ Axel hob die Augenbrauen. „Weil ich ihn liebe.“ Xemnas hatte einen ziemlich sonderbaren Ausdruck im Gesicht. „Und wie kommt das bitteschön?“ „Wo die Liebe hinfällt und wann kann man doch nicht bestimmen.“ „Aber ob man Freunde bleibt oder nicht.“ Darauf war Axel jetzt nicht gefasst gewesen. Er biss sich auf die Unterlippe. Dann sah er etwas traurig zu Xemnas. Sie waren die besten Freunde gewesen, bevor Roxas an die Schule kam. Doch dann war die Freundschaft zerbrochen, ebenfalls lange bevor Roxas da war. Xemnas sagte: „Ja, und ich hab dir damals auch versucht zu erklären, dass ich da nichts ändern kann und ich wollte, dass Klarheit zwischen uns herrscht und was machst du?“ Axel sah ihn schuldbewusst an. Der andere wiederholte: „Und was machst du?“ „Ich bin gegangen.“, sagte der Rotschopf leise. „Ja, genau das bist du. Genau das! Du bist einfach gegangen. Und warum? Weil ich dir gesagt hab, dass ich dich liebe.“ Axels Blick war auf den Boden gewandert. Er konnte es nicht ab, wenn er zur Rechenschaft gezogen wurde und genau wusste, dass er an allem schuld war. Xemnas fuhr fort: „Ja, weil du nicht damit klar kamst und nun tust du genau das gleiche. Soll ich dir jetzt deine eigenen Worte an den Kopf werfen? Soll ich?“ Axel sah hoch. Xemnas musste sie nicht wiederholen, er wusste sie auch so. >Du bist schwul? Wie abscheulich is das denn? Mit sowas muss ich mich nicht abgeben. < Damit war er gegangen. Er hatte sich neue Freunde gesucht. Das war nicht besonders einfach gewesen, da Xemnas, Lexaeus und Marluxia seine einzigen Freunde gewesen waren und er hatte mit ihnen die anderen fertig gemacht. Es hatte lange gedauert, bis er von Sora, Riku, Kairi und Naminé akzeptiert wurde. Schließlich war es doch ganz allein Naminé zu verdanken. Sie glaubte immer an das Gute im Menschen. Es hatte etwas gedauert, doch sie waren alle gute Freunde geworden. Er hatte Xemnas einfach stehen gelassen und einen Groll gegen ihn entwickelt. Xemnas riss ihn aus den Gedanken. „Wie ich sehe erinnerst du dich noch ziemlich genau.“ Axel nickte. Sein Hals fing an weh zu tun, so wie immer wenn er in einer Situation steckte, die sein Unterbewusstsein nicht aushielt. Er schluckte schwer und Xemnas lächelte leicht, es war allerdings traurig. „Du kriegst also immer noch Halsschmerzen?“ Axel nickte bloß. Es war ein sehr peinlicher Moment. Axel fühlte sich sehr unwohl. Also versuchte er sich von diesem Gespräch zu lösen. „Wolltest du sonst noch irgendwas?“ „Nein. Wir sehen uns.“ Damit ging Xemnas. Axel lehnte sich gegen die Haustür und atmete tief ein und aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)