Schwarz und Weiß von Zirkonia (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 7: Fast wie früher -------------------------- Eine ältere Krankenschwester, vom Auftreten her eine der bedeutensten in diesem Krankenhaus, scheuchte die beiden Mädchen schließlich wieder zurück an die Arbeit und widerwillig verließen Naruto und Sakura den Ort wieder, der so lange Zeit ihr zuhause gewesen war. Nun war es an der Zeit Tsunade einen Besuch abzustatten und ihren Bericht weiterzugeben, für den sie sich gestern vorbereitet hatte. Wie sie Tsunade kannte würde das Pergament auf irgendeinem Stapel vergessen vor sich hinschimmeln, deshalb hatte sie sich nicht die Mühe gemacht alles mit Details auszuschmücken. Sie würde es ohnehin aus ihrem Mund hören wollen. Der Blondschopf neben ihr hielt sie derweilen mit seinen Gesprächen so auf Trab, dass Sakura kein einziges Mal an ihren Geliebten und seinen neue Heimat dachte. So erfuhr sie übrigens auch, dass er endlich mit Hinata-chan zusammen war. Bei diesen Worten runzelte sie die Stirn, denn bei ihrem Besuch im Krankenhaus vorhin war nicht erkennbar gewesen, dass sie nur ein Wort miteinander gewechselt hätten, geschweige denn sich angesehen hätten. Sie unterbrach ihn während eine seiner Erzählungen um ihn danach zu fragen. Zuerst reagierte er ziemlich verlegen und kratzte sich am Kopf, aber die Antwort auf diese Frage war verblüffend einfach. Hinatas Vater würde die Beziehung seiner Tochter niemals billigen und so waren beide mehr als erpicht darauf es geheim zu halten . Ihre engsten Freunde wussten natürlich Bescheid. Ganz nebenbei erfuhr sie, dass Tenten endlich mit Neji ausging, dass sich zwischen Ino und Sai etwas anbahnte und der junge Nara, mit dem Ino zuvor einige Dates hatte, nun fest mit Temari aus Sunagakure liiert war. Je näher Sakura dem Turm der Hokage kam, desto weniger konnte sie seinen Gesprächen folgen. Ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um die Begegnung mit ihrer alten Lehrmeisterin. Über ein Jahr war es nun her, seit sie zum letzten Mal Kontakt mit ihr gehabt hatte. Anstatt anzuklopfen riss Naruto die Tür zum Büro der mächtigsten Frau des Landes auf und stolzierte hinein, Sakura im Schlepptau. Sie senkte verlegen den Kopf, als Tsunade den Kopf hochriss und sie beide mit derart vernichtenden Blick anstarrte, dass jedem Hören und Sehen vergangen wäre. Tsunade musste zweimal hinsehen als sie die rosahaarige Begleitung Narutos als Sakura Haruno erkannte. Plötzlich erschien auf ihrem Gesicht ein überglückliches Lächeln und sie sprang auf, kam auf sie zu und umarmte sie so stürmisch, dass Sakura meinte ihre Rippen würden brechen. „Schön dich zu sehen, Sakura-chan. Wie geht es dir? Wie weit ist Oto-gakure vorangeschritten? Ist mit Sasuke alles in Ordnung? Steht das Krankenhaus schon? ....“ Die Hogake stellte ihr so viele Fragen, denen Sakura nicht einmal am Ansatz folgen konnte. Die Rosahaarige lächelte, schlang ihre Arme ebenfalls um ihre Meisterin und drückte sie herzlich. Naruto fing bereits zu quengeln an, da ihm keinerlei Aufmerksamkeit mehr geschenkt wurde. „Nun ist aber gut.“, meinte Tsunade und löste sich langsam und lächelte den beiden freudestrahlend entgegen. „Nun aber erzähl mir alles über die Mission. Wann wird sie abgeschlossen sein? Deine Freunde fragen schon seit längerer Zeit nach dir.“ Sie setzte sich der blonden Frau gegenüber und begann zu erzählen. Die unwichtigeren Details sowie die Probleme mit Sasuke ließ sie aus. Sie wollte sie nicht auch noch mit ihren Liebesdingen nerven. Mitten in der Erzählung klopfte es plötzlich an der Tür und ohne auf eine Antwort abzuwarten, traten Shikamaru Nara und seine Freundin Temari Sabakuno ein. Es dauerte eine Weile bis sie realisiert hatten, wer Tsunade seine Aufwartung gemacht hatte. Da es aber nur eine geben konnte, die bonbonfarbenes Haar ihr eigen nennen durfte, lag es ziemlich bald auf der Hand um wen es sich handelte. Temari reagierte als erste. Sie zeigte ihre Emotionen ziemlich offen und sie war auch nicht gerade zimperlich. Also riss sie Sakura vor Freude beinahe aus dem Stuhl und umarmte sie. Ihr Freund verhielt sich, genau wie immer, sehr zurückhaltend. Anscheinend schien ihn dieses Verhalten ziemlich zu langweilen, denn er murmelte etwas, das ähnlich klang wie Mendokuse. Durch die unfreiwillige Unterbrechung und durch die Neugier der Neuankömmlinge wurde sie gezwungen ihre Geschichte zu wiederholen. Sakura war schon des Redens müde und als sie schließlich fertig war und die Erlaubnis bezüglich ihrer Freunde bekam, sich endlich auszuruhen, nahm sie dieses Angebot gerne wahr. Die Freunde begleiteten sie bis zur ihrer Tür und mit einer letzten Umarmung und einer Verabredung für morgen, verschwand sie hinter der Tür. Es war nun später Nachmittag und sie hatte Hunger. Der Kühlschrank war leer, alle Konserven im Haus längst aufgebraucht. Sie seufzte. Anscheinend hatte sie sich zu früh gefreut. Die Wolken hatten den Himmel verdunkelt. Sie fluchte. Sie schnappte sich ihren Mantel und verließ die Wohnung erneut. Der nächste Markt war am anderen Ende des Dorfes und so wie der Himmel nun aussah, würde es nicht mehr lange dauern und Platzregen würde auf sie niederrieseln. Sie musste sich beeilen. Von Dach zu Dach springen war die schnellste Methode ihre sieben Sachen zu bekommen. Es war er zweite Tag den sie nun in Konoha verbrachte und sie musste feststellen, das Dorf hatte sich sehr verändert. Kurz vor dem Markt verließ sie die Dächer und machte sich zu Fuß auf den Weg. Die Wolken verfärbten sich von einer Sekunde zur nächsten schwarz und die ersten Tropfen fielen auf ihre Haut. Sie schnaubte. Der Regen prasselte nun unaufhaltsam auf sie nieder und es dauerte nicht lange bis sie bis auf die Haut durchnässt war. Die Kassierin im Supermarkt zog die Augenbrauen in die Höhe, als Sakura ihre Einkäufe bezahlte und einen guten Tag wünschte. Jeder von ihnen kannte die Rosahaarige inzwischen, ihre Fähigkeiten waren weit über Konohas Grenzen bekannt. Selbst das Äußerliche der Kunoichi fand Bewunderung wohin sie auch ging. Aber kaum einer wusste, dass Sakura sich nicht dafür interessierte. Ja, die meiste Zeit bemerkte sie nicht einmal wie sie angestarrt wurde. Die Einkäufe in einer Tasche verstaut machte sie sich auf den Heimweg. Der aufziehende Nebel und der Regen machte es schwer voranzukommen, aber sie scherte sich nicht darum. Die Straße war menschenleer und so brauchte sie nicht auf andere Rücksicht zu nehmen, während sie in blitzschnell durch die Straßen rannte. In ihrer Wohnung riss sie sich förmlich die Kleider vom Leib und stieg unter die heiße Dusche. Das warme Wasser prasselte angenehm auf sie herab und sie schloss genießerisch die Augen. Ihre Probleme waren für einen kurzen Moment vergessen. Ihre Muskeln entspannten sich und Müdigkeit überkam sie. Sakuras Haut war von der Hitze ganz rot und endlich stieg sie aus der Dusche, wickelte ihre nassen Haare in ein Handtuch ein und ein weiteres Badetuch um ihren Körper. In der Wohnung war es, in nassem Zustand kalt, deswegen suchte sie im Schlafzimmer nach warmer, bequemer Kleidung. Angezogen und entspannt verräumte sie die Einkäufe und kochte sich schnell Spagetthi. Es war ungewöhnlich für sie alleine zu speisen. Nächstes Mal würde sie mit ihren Freunden Essen gehen. Die Einsamkeit drohte sie zu übermannen während sie ihre Spagehttie länger kaute als notwendig. Seit über einem Jahr hatte sie nicht mehr alleine gegessen. Immer war jemand anwesend gewesen. Eine der Frauen im Dorf. Sasuke. Einer seiner Männer. Selbst die Gesellschaft der Kinder bevorzugte sie. Sakura seufzte, drehte die Musikanlage leise auf. Es war nicht wichtig was sie spielte, Hauptsache es war langsam und die Melodie wiegte sie hin und her. Sie verstand die Worte sowieso nicht, brauchte es aber auch nicht. Sie ließ sich gern so berieseln, mit den Gedanken meilenweit entfernt. 2 Tage später Die Woche neigte sich dem Ende zu und Sakura versuchte so viel Zeit wie möglich mit ihren Freunden, speziell mit Naruto zu verbringen. Sai sah sie auch des öfteren, obwohl sie sich nie als bloße Teamkameraden gekommen waren. Sie wusste nicht einmal, ob er sie ebenfalls als Freundin bezeichnete oder immer noch darauf beharrte, eine Bekannte zu sein. Das Ding mit den Gefühlen schien er in den letzten Jahren ein wenig in den Griff bekommen zu haben. Er verstand das Wort Freundschaft in allen Facetten, Trauer, Wut, Freude, Besorgnis – selbst diese Gefühle lernte er im Laufe seines Daseins als Teammitglied von Team 7 kennen. Neuerdings, um ehrlich zu sein begann es schon vor einem Jahr, verbrachte er seine Zeit mit Ino, die ihn gerne den Packesel spielen ließ, wenn sie wieder einmal auf einer ihrer ausgibiegen Shoppingtouren ging. Sakura kam nicht umhin die beiden zu beobachten und sie musste feststellen, dass ihre beste Freundin ein Fünkchen mehr für ihn übrig hatte als sie zugeben wollte. Es war Donnerstag Nachmittag und Sakura saß auf ihrem Balkon, genoss die letzten Sonnenstunden und das Nichtstun, als sie plötzlich ein Klopfen an ihrer Tür hörte. Die Haustür war stets verschlossen und nur diejenigen die eine Wohnung besaßen, hatten den dazugehörigen Schlüssel. Sie steckte den Kopf über das Balkongeländer und erspähte unten – Sai. Sie runzelte die Stirn und rief hinunter:“Sai, was willst du denn hier?“ Das rosa Haar bedeckte ihr Gesicht, sie schirmte ihre Augen mit der Hand ab und betrachtete ihn. Obwohl es unerträglich hieß war, lief er nur in den schwarzen Kleidern an, die sie schon seit seinem Eintritt in ihr Team kannte. Eben nur Nummern größer. Sein Gesicht war blass, fast schien es als würde er kein Blut im Körper haben. Die Sonne schien seine Haut nicht zu bräunen. Sie rief keinerlei Reaktion hervor. Sai trat zurück und ohne Vorwarnung stand er neben ihr, den Kopf zur Seite gelegt und sah sie an. „H...Hi, was ist los, Sai? Ist etwas mit den anderen?“, fragte sie erschrocken. Er antwortete nicht, sah sie nur an und bald wurde es Sakura zu bunt, sie hatte ihren Bikini an und es war unangenehm so angestarrt zu werden, obwohl sie wusste, dass sein Verhalten nicht als sexuell gewertet werden konnte. Selbst dies schien ihm fremd zu sein. Dennoch verschwand sie durch die Balkontür nach drinnen und streifte sich schnell ein Kleid über, ehe sie mit zwei Gläsern süßer Limonade nach draußen kam. Er stand immer noch auf derselben Stelle an der sie ihn verlassen hatte. Sie hätte beinahe das Glas fallen lassen, als Sai endlich anfing zu sprechen. Seine Stimme kalt, aber fragend. „Sasuke Uchiha, Nuke-Nin, Kage über Oto, letzter seinesgleichen.“, er brach ab, starrte sie an als würde er durch sie durchsehen. „Ich würde immer noch gerne mit ihm kämpfen, daran hat sich nichts geändert. Der stärkste Uchiha aus dem stärksten Clan Konohas. Interessant.“ Unberührt nahm er ihr ein Glas aus der Hand und nippte daran ohne jemals den Blick von ihr zu wenden. Sakura räusperte sich und setzte sich auf den freien Stuhl und bat mit ihrer freien Hand Sai ebenfalls sich zu setzen. Er blieb stehen und betrachtete den Himmel, der sich langsam in ein dunkles Gelb zu verfärben begann. „Es ist über 4 Jahre her.“, flüsterte sie. „Er hat sich geändert.“ „Tz.“, schnaubte er. Er lehnte sich gegen das Geländer, seine weiße Haut leuchtete wie Silber in der untergehenden Sonne. Sakura widerstand dem Drang ihn zu berühren. Er war so sehr wie Sasuke. Beide getrieben von Ehrgeiz. Und beide nicht fähig Gefühle zuzulassen. „Du liebst ihn nach wie vor, nicht wahr? Deshalb verteidigst du alles was er tut, mag es auch noch so falsch sein. Und du hoffst, dass er endlich deine Gefühle erwidert, aber er wird es niemals tun. Du musst dich endlich damit abfinden, Sakura Haruno.“ Sie seufzte:“Ich weiß“. „Es ist fast wie früher. Nur heute weiß ich, dass das alles viel komplizierter ist als es beim ersten Mal scheint. Sasuke ist eine gütige Person und er liebt es für sein Dorf da zu sein, Nuke-Nin oder nicht. Und ja ich liebe ihn, aber sobald meine Mission beendet ist, werde ich nach Konoha zurückkehren.“ „Das wirst du nicht und du weißt das.“, sagte er und seine schwarzen Augen bohrten sich in ihre grünen. „Dann weißt du mehr als ich.“ Flüstern. Schatten über ihrem Gesicht. Eine sanfte Berührung. „Es ist unausweichlich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)