Bring me to life von sora-linn (I’ve been living a lie, there’s nothing inside) ================================================================================ Kapitel 22: ------------ Er wartete ungeduldig vor dem Laden, den er schon vor 20 Minuten geschlossen hatte. Hashirama hatte ihm versprochen, ihn abzuholen... und jetzt? Was sollte der Mist? Warum log der Idiot ihn immer an? War er etwa schon wieder bei seiner Freundin? Reichte ihm der Sex mit ihm nicht mehr? Das war echt zum Verrückt werden! Und dann regnete es auch noch... schon wieder! Nach diesem beschissenen Platzregen vor mehreren Stunden, der ihm die Kunden aus dem Laden getrieben und den Tagesumsatz ruiniert hatte, nachdem es Mittags noch so gut gelaufen war, war es nun wenigstens nur leichter Nieselregen, aber das reichte ihm. Er sah noch einmal die Straße entlang. Dann zog er die Kapuze seines Pullis über den Kopf, schloss seine Jacke und stampfte los. Arschloch... er würde ihm die Meinung sagen, wenn der auftauchte! Und nochmal fiel er sicher nicht auf ihn hinein! Als jemand direkt neben ihm auf die Hupe drückte, machte Madara einen Satz nach hinten. "Was-?!" Verwirrt drehte er sich zur Seite, runzelte die Stirn. Schicker Wagen... aber der würde seine Meinung auch nicht mehr ändern! Die Scheibe wurde herunter gelassen, Hashirama lehnte sich hinaus. "Steig ein, hm? Dann erklär ich es dir!" Er hatte die Angewohnheit zu spät zu kommen... und das würde Madara ihm sicher nicht mehr nachsehen. Er wusste nicht einmal, seit wann es so war, dass er einfach nicht mehr rechtzeitig kam, aber in letzter Zeit schaffte er es einfach nicht, pünktlich zu seinen Verabredungen mit Madara zu kommen! Eine blöde Situation. "Pfft." Das war ja typisch. Der Junge war immer so zickig! "Madara, steig ein... ich will nicht, dass du krank wirst!" "Warum? Damit deine Schlampe nicht angesteckt wird?" "Was? Nein! Du Idiot. Damit DU mir nicht die Ohren vollheulst!" "Hast du damit ein Problem?" Ein unheilvolles Grinsen schlich sich auf seine Lippen. "Weißt du was? Da werde ich sogar liebend gern krank! Vielleicht kümmerst du dich ja dann mal um mich~?" Der Jüngere schnurrte, leckte sich dann lasziv über die Lippen. Währenddessen war er nicht eine Minute lang stehen geblieben, sodass Hashirama gezwungen war, im Schrittempo neben ihm her zu fahren. "Bitte... steig ein. Dann können wir uns unterhalten, Madara. Ich lad dich zum Sushi ein oder so... suchs dir aus." "Sushi?" Ein böses Funkeln trat nun in die Augen des Jüngeren. "Nicht schlecht... und danach?" "...kommst du mit zu mir und wir machen es uns gemütlich? Nur wir zwei... ich hab sogar Erdbeeren und Schlagsahne besorgt... oder willst du lieber wieder Marmelade?" Der Ältere grinste herausfordernd. Er hatte die kleine Einlage am Morgen ganz sicher noch nicht vergessen... und bei dem Gedanken kribbelte es sogar zwischen seinen Beinen. Jetzt konnte Madara nicht mehr anders. Langsam umrundete er den Wagen, woraufhin Hashirama anhielt und die Beifahrertür öffnete. Dann ließ er den Jungen einsteigen und fuhr los. "...erzähl mir, warum du so lange gebraucht hast." Der Ältere grinste leicht. "Naja... ich wollte dir unbedingt diesen Wagen hier zeigen... den hab ich heute erst gefunden und musste ihn einfach kaufen..." Beinahe liebevoll strich er über das Amaturenbrett, welches scheinbar aus lackiertem Holz bestand. Der Wagen wirkte richtig edel... aber auch ziemlich alt. "Aha?" "Naja... es hat halt länger gedauert, als ich gehofft habe... den Preis runter zu handeln und die Verträge zu unterschreiben. Deshalb konnte ich auch nicht anrufen... der Kerl wollte mir nicht glauben, dass ich ihn meinem Freund schenken will." "..." Madara hob eine Braue, lehnte sich zurück. "Wer würde auch so einen Unsinn auch glauben? Bei so einem Wagen?" "Naja... es ist aber die Wahrheit. Ich will mich für den ganzen Mist entschuldigen, Madara. Auch, wenn du mir nicht glaubst... aber es tut mir wirklich leid. Alles, was passiert ist." "Jaja... und du willst dich bessern und alles? Soll der Wagen mich erpressen?" "...nein, eigentlich nicht. Ich hab ihn gesehen und musste an dich denken. Er passt zu einem Rebellen wie dir." Wie auch immer der Ältere darauf kam! Rebell nannte er ihn? "Passt dir was an mir nicht?" Hashirama schien nicht darauf antworten zu wollen. Gut... ganz wie er meinte... aber dass er ihm diesen Wagen schenken wollte, ging ziemlich übel gegen seinen Stolz. Dachte der Kerl, sowas konnte er sich selbst nicht leisten? "Willst du fahren?" "Nein." Lieber zog er seine Jacke aus, drehte die Heizung hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. "Dann zieh dich bitte um, ja? Ich hab dir neue Klamotten mitgebracht... damit du passend angezogen bist." "Ach...also hast du das geplant?" "So ähnlich... ich wollte dich eigentlich mit zu einem Geschäftsessen nehmen... aber das wird dir wahrscheinlich zu langweilig... und daher hab ich gedacht, dann suchst du eben aus, wo wir hin gehen." "Aha? Naja... dann will ich mit dir zu diesem Geschäftsessen!" Und schon hatte er sich die Tüte geschnappt, zog die schwarze Hose und das weiße, ziemlich zerknitterte Hemd heraus. Umständlich schob er den Sitz zurück, schnallte sich ab und zog sich um. Dann schlüpfte er auch in die schwarzen Schuhe. DIE mussten vom Senju sein... sowas besaß er nicht. "Schick.", kommentierte er das ganze nur lehnte sich wieder zurück. "Aber die Klamotten kriegst du nicht wieder, klar?" Die waren ganz sicher nicht aus seinem Schrank, aber sie gefielen ihm. Also würde er sie behalten. "Behalt sie ruhig... ich hab sie extra für dich geholt..." Hashirama drehte den Kopf kurz zu seinem Begleiter, nachdem er den Wagen auf einen großen Parkplatz gelenkt hatte. "Du siehst gut aus.", meinte er lächelnd, zog ihn kurz zu sich und küsste ihn. Dann stieg er aus. "Alles klar... kommst du?" Itachi sah auf, als es leise an der Tür klopfte. "Herein?" Unsicher beobachtete er, wie die einzige Trennwand zur Außenwelt sich öffnete und ein Kopf mit grauen Haaren herein schaute. Ein flüchtiges Lächeln huschte über seine Lippen. "Kakashi-sensei." Er sah zu, wie dieser die Tür hinter sich wieder schloss und näher trat, etwas mehr schlecht als recht hinter seinem Rücken verbarg. Das registrierte der Jüngere allerdings nur am Rande. "Was willst du denn hier?" Der Andere grinste. "Dich besuchen... ich hab dir was mitgebracht. Im Namen deiner Klasse und so... sie wollen, dass es dir schnell besser geht und du bald wieder bei uns bist." Damit holte er den kleinen Korb hinter seinem Rücken hervor, in dem sich ein paar Süßigkeiten befanden... ausnahmslos das, was er am liebsten aß. Woher hatten sie diese Infos? Niemand anderes als sein Bruder wusste davon... "...dein Bruder hat uns den Tipp gegeben." "Sasuke? Aber...?" Verwirrt sah Itachi seinen Lehrer an, nahm den Korb und stellte ihn aufs Bett, wobei seine Hände zitterten. Weshalb tat er so etwas? Nach den Worten, die er erst vor kurzem zu ihm gesagt hatte? "Er meinte, wir sollten dir von ihm sagen, dass es ihm leid tut... aber auch, dass er Recht hat... frag mich nur nicht, was er damit meint!" Der Ältere grinste und drehte den einzigen Stuhl im Zimmer so, dass die Lehne zum Bett zeigte. Dann setzte er sich mit gespreizten Beinen darauf. "Naja... eigentlich hatte ich schon gestern her kommen wollen, weißt du? Aber ich habs einfach nicht geschafft... nun schau schon, was da im Korb noch liegt!" Der Jüngere hob die Hände und nahm langsam die Sachen heraus. Bis er ganz unten drei Bücher fand. Zwei Romane... die hatte er noch nicht gelesen, waren aber von seinem favorisierten Autoren... und sicherlich verdammt teuer gewesen. Und ein Poesiealbum. Das war doch lächerlich! "Die Mädchen meinten, das würde dich bestimmt freuen! Sie haben innerhalb von zwei Stunden alle reinschreiben lassen... frag bloß nicht, wie die das geschafft haben!" Vorsichtig sah Itachi das schwarze Buch an, hielt es in der Hand, strich über die silberne Schrift. "Vielen Dank." Er lächelte leicht, schlug schließlich die erste Seite auf. Ein Klassenfoto... das letzte, das sie aufgenommen hatten... und auf den folgenden Seiten, Kakashi hatte nicht gelogen, hatte jeder von ihnen eine kleine Nachricht hinterlassen. Das konnte er nicht glauben. "Aber... warum?" "Ach, die vermissen dich halt! Als die Nachricht kam, dass du im Krankenhaus liegst, und das wohl für länger, haben die Mädels alles in die Hand genommen. Sie haben gestern Morgen davon gehört und bei Schulschluss hatten sie alles zusammen... manchmal ist das echt unheimlich, was?" Und wie... aber dazu würde Itachi nichts sagen. Vermissen? Jemand vermisste ihn? Und das, wo er es nicht einmal geschafft hatte, zu sterben? Irgend etwas löste sich von seiner Brust und erleichterte ihm das Atmen. Was für ein seltsames Gefühl! Der Jüngere atmete tief durch, sah das Album in seinen Händen an und strich mit zitternden Fingern über den dunklen Einband. "...sagen sie ihnen bitte danke von mir?" Kakashi lachte. "Klar doch! Jetzt mach nicht so ein Gesicht, hm? Sie wären sogar her gekommen, aber ich konnte sie gerade noch so davon abbringen... wer weiß, wie es hier aussehen würde, wenn deine ganze Klasse auf einmal im Zimmer stehen würde? Davon ab: Ich glaube, du kannst ein bisschen Ruhe gebrauchen... aber falls sie von selbst auf den Gedanken kommen, vorbei zu schauen, kann ich sie natürlich nicht davon abhalten." Itachi nickte. "Hai... aber das ist auch gar nicht nötig...", murmelte er leise, legte nun endlich alles wieder zurück in den Korb und lehnte sich nach hinten gegen das Bett. "Hier ist es nicht besonders Interessant... ein wenig Besuch schadet bestimmt nicht?" Irgendwie kam er sich unsicher vor... Aber das war wohl egal, oder? Er würde es wieder lernen... unter Leuten klar zu kommen und so. Ganz sicher. »Deidara sah ins Dunkel, drehte sich dann langsam um... da war Licht. Er rannte darauf zu. Eine schemenhafte Gestalt wurde erkennbar. Langsam wurde im bewusst dass dies das Ende war. Obwohl seine Beine rannten und er immer wieder ins Straucheln geriet, kam er einfach nicht näher an die in Licht getauchten Gestalt heran. Der schmale Rücken wurde von einer schwarzen Jacke bedeckt, die Beine der Gestalt schienen ebenso zu strahlen, wie die Umgebung. Er konnte sie nicht erkennen. Das dunkelrote, kurze, strubbelige Haar hingegen stach auffällig heraus. Die Person drehte sich langsam zu ihm um. Seine blauen Augen weiteten sich, er blieb fassungslos stehen, vergaß einfach, weiter zu laufen, blickte in die ihm so bekannten emotionslosen Seen. Das hübsche Gesicht wandte sich ab, die Gestalt lief weiter. Deidara wollte ihm hinterher.. doch das weiße Licht blendete ihn und verschlang ihn, Sasori.« "Hey! Aufwachen!" Hidan schlug ihm gegen die Wange, verpasste ihm schließlich einfach eine Ohrfeige. "Jetzt wach schon auf!" Der Blonde zuckte zusammen, starrte Hidan mit schmerzender Wange an. "Was soll das, hm?!" Das war echt scheiße von ihm! "Du hast bestimmt ne halbe Stunde hier gesessen und den Boden angestarrt! Außerdem bist du klatschnass! Geh dich wenigstens duschen, bevor du noch krank wirst! Ich will nicht die halbe Nacht von deinem Husten wach gehalten werden!" Hidan knurrte. "Außerdem solltest du mir dankbar sein!" "Dankbar? Pah! Du weißt doch gar nichts, hm!" Er grummelte, drehte sich weg. Dann bemerkte er aber, wie nass alles um ihn herum schon war... Hidan hatte Recht, er sollte unbedingt duschen! So ein Mist auch! Schmollend stand Deidara auf, sah zu Hidan. "Ich geh ins Bad!", brummte er missmutig, ging dann auch schon. Er war sich sehr wohl bewusst, dass der Andere ihm folgte. Das würde er sich doch nie entgehen lassen! "Na komm... geh mit mir zurück, in Ordnung?" Pain hielt der jungen Frau auf der Schaukel die Hand hin. Langsam stoppte sie und sprang dann von dem Kinderspielgerät, nahm zögernd seine Hand. Als die ersten Regentropfen fielen, gingen sie schließlich gemeinsam nach Hause. Konan blickte hoch in die dunklen Wolken, die bedrohlich über ihnen hingen. "Sieh mal..." Weinte der Himmel? Sie hoffte nicht... hoffte nicht, dass sie etwas schlechtes... etwas falsches getan hatte. "Hmm..." Konan sah zu, wie Pain ebenfalls auf sah, ihre Hand dabei aber fester packte. "Dann sollten wir uns beeilen." Zusammen rannten sie los, durch den stärker werdenden Regen, bis sie schließlich ein Taxi fanden, welches sie mitnahm. "Du gehst duschen, bitte... in der zwischenzeit mache ich dir einen Kakao." Nagato lächelte das junge Mädchen sanft an, als sie endlich im Hausflür standen. "Ich will nicht, dass du krank wirst, Konan." "Schon okay..." Sie lächelte nun ebenfalls und nickte. "Wirklich... ich zieh mich sofort um." Es war ein schönes Gefühl, dass Nagato sich so um sie sorgte... hatte er tatsächlich so darüber nachgedacht, dass sie davon gerannt war? Scheinbar hatte es zumindest geholfen... denn er benahm sich ganz anders als nur wenige Zeit zuvor. "Danke... dass du dich so um mich kümmerst..." Das Lächeln auf ihren Lippen wurde tiefer. Sie lief in ihr Zimmer und holte sich frische Kleidung, dann ging sie ins Bad, aus welchem gerade Hidan und Deidara kamen und duschte sich warm ab. Schon besser... auch, wenn sie es nicht zugegeben hätte... sie war bis auf die Knochen durchgefrohren gewesen. Und sie freute sich schon auf den warmen Kakao... hoffentlich machte Nagato ihn noch so wie früher... seine Spezialmischung... verfeinert mit Zimt und einem Marshmallow, das schmeckte besonders lecker. "Senju Hashirama." Der Ältere zeigte seine Einladung vor. "Und Begleitung.", meinte er dann, hatte Madara den Arm gereicht und betrat so mit ihm auch das Gebäude. Er würde offen zu Madara stehen. Auch wenn ihm das wohl Probleme bereiten würde... es störte ihn nicht. Kurz sah er sich um, ehe er dem Anderen dessen Jacke abnahm. Dann gab er beide weiter an einen der Kellner, ließ sie aufhängen, ehe er Madaras Hand nahm und mit ihm zu seinen Geschäftspartnern ging. "Ah, guten Abend, Senju-san!" Einer der Männer wandte sich ihnen sofort zu, schüttelte erst Hashiramas und dann Madaras Hand. "Darf ich fragen, wer ihre Begleitung ist?" Madara blickte zu seinem Freund auf. Sie waren doch wieder zusammen... mehr oder weniger, oder? Es war vielleicht eher eine Affäre... aber das war nicht so wichtig. Vor allem waren sie zusammen hier! "Mein Partner. Uchiha Madara." Der Jüngere verneigte sich kurz und nahm dann die Hand, die ihm dargeboten wurde. "Freut mich sehr. Mein Name ist Suo." "Sehr erfreut, Suo-san.", erwiderte Madara ruhig, lächelte sanft, während er sich von Hashirama löste. "Sie arbeiten also mit Hashirama zusammen? Ich kann mir vorstellen, dass das manchmal ganz schön anstrengend ist, was?" Er grinste leicht. Er musste gerade reden! "Ich habe von ihnen allerdings auch schon viel gehört, Uchiha-san." "Hoffentlich nur gutes?" Die Augen des Mannes funkelten belustigt, ehe er einen Kellner aufhielt und diesem drei Gläser mit Rotwein abnahm, welche er sofort an sie weiter reichte. "Auf die Firma!" Sie stießen an, als sich auch schon eine junge Frau dazwischen schob. "Senju-san! Ich habe sie schon vermisst!" Madaras Augen verengten sich, als er sah, wie die Frau sich einfach zwischen Hashirama und ihn quetschte. Stumm sah er dem zu, bemerkte, wie der Ältere sich zu ihr wandte. "Schön sie zu sehen, Sato-san!" Er nahm die Hand der Frau und hauchte ihr einen Kuss auf, wobei seine Lippen die weiche Haut aber nicht berührten. Sofort spürte der Jüngere einen Stich im Herzen. Was fiel diesem Kerl eigentlich ein?! Flirtete der vor seinen Augen mit einem Weib?! Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Er schnaubte, verzog sich dann in eine Ecke, wohin er Hashirama allerdigs nach zog. Währenddessen sprach dieser weiterhin mit der verflucht hübschen Lady und schien immer mehr von ihr in den Bann gezogen zu werden. Langsam setzten sie sich hin und Madara winkte sofort einen der vielen Kellner heran. Darauf brauchte er jetzt erstmal was zu trinken! Er lehnte sich zurück und hörte zu, wie die Beiden über geschäftliche Dinge redeten. Das nervte... das nervte gewaltig! Als der Kellner mit einer Flasche Wein zurück kam, bat er ihn, gleich das ganze Gefäß stehen zu lassen. Die würde er sicher noch brauchen, wenn das so weiter ging! Unauffällig schüttete er sich nach, als er das nächste Glas ausgetrunken hatte, rutschte dann langsam zu Hashirama und versuchte, dem Gespräch zu lauschen. Gott, war das langweilig! Schon nach kurzem verlor er wieder das Interesse, hörte irgend einem Kerl zu, wie er vorn große Reden schwang und dann feierlich das Buffet eröffnete. Sie waren mindestens schon drei Stunden hier... konnten sie nicht endlich gehen? "Bringst du uns bitte etwas zu Essen, Madara?" Hashirama drehte sich nun das erste Mal, seitdem die Frau zu ihnen gekomen war, zu ihm um. "Egal was... das wäre nett, okay?" Er bekam einen Kuss auf die Wange, dann interessierte sich schon niemand mehr für ihn. Grummelnd stand er auf... Hunger hatte er mittlerweile wirklich! Also machte er drei Teller fertig und stellte sie dann zurück. Er war wütend. Was sollte er hier, wenn Hashirama doch lieber flirtete? So ein Mistkerl! Genervt stellte er zwei Teller vor die Turteltäubchen. Er wusste, was Hashirama hasste. Und genau das befand sich nun auf dessen Teller! Dann setzte er sich wieder und schob sich das Essen langsam in den Mund. Das war doch nicht seine Schuld, dass der Typ sich so mies benahm! Würde er eben das Selbe anstellen! Als nächstes, nachdem er das Essen ziemlich unschön verdrückt hatte, trank er die Flasche aus. Natürlich aus dem Glas... immerhin war er ja zu gut erzogen, um aus der Flasche zu trinken... aber er war genervt und viel fehlte auch dafür nicht mehr! Es dauerte nicht lange, da wurde die junge Frau mutiger. Ihre Gespräche kreisten immer mehr auch um private Themen und nachdem Hashirama ihr ein neues Glas Wein besorgt hatte, schien sie auch nicht mehr allzu viel Wert auf einen gebührenden Abstand zu legen. Näher und näher kam sie dem jungen Senju, schließlich wanderte ihre Hand auf den Oberschenkel des Älteren, doch dieser schien das kaum zu bemerken. Ein anderer allerdings ganz genau. Madaras Blick saugte sich geradezu an der frechen Hand fest. Am liebsten hätte er dem Weib gehörig was erzählt... aber er hielt sich zurück, ertränkte seinen Frust lieber im Alkohol. Er beobachtete weiterhin, wie die Hand sich immer höher schob, und ebenso, dass Hashirama einfach nichts dagegen tat. Was dachte er sich nur?! Und Sie erst? Der Senju gehörte verdammt nochmal ihm! Kapierte sie das nicht? Wie dumm musste man sein?! Als Madara das nächste Mal auf die Uhr blickte, war es gerade zwölf. Sie waren um neun hier angekommen... wollte ihn da irgend jemand verarschen? Das konnte doch nicht deren Ernst sein! Wer war auf die dämliche Idee gekommen, die Zeit so in die länge zu ziehen? Er war sicher, dass es mindestens schon sechs am Morgen sein musste! Stumm bestellte der Jüngere sich nun eine weitere Flasche- diesmal allerdings nicht mehr den einfachen Wein, sondern echten russischen Wodka- und lehnte sich zurück. "Madara?" Er hörte die liebliche Stimme seines Partners, blickte leicht lächelnd zu ihm. "Hashirama... hast du etwa bemerkt, dass ich auch noch hier bin~?" Seine Stimme troff nur so vor Sarkasmus. "Natürlich weiß ich, dass du hier bist!" Er sah kurz der Frau nach, mit welcher der Ältere die ganze Zeit geredet hatte, die sich nun aber in Richtung der Toiletten verzog. "Was ist? Genug von der Schlampe?" "Madara... jetzt benimm dich doch endlich!" "Nö." Das sah er ja gar nicht ein! Langsam griff er nach einem Glas, füllte etwas Wodka hinein und trank es in einem Zug aus. "Ist das etwa deine Art, mir zu sagen, dass du genervt bist?" "Ganz genau. Was hast du überhaupt mit der zu schaffen?" "...sie ist meine Geschäftspartnerin, Madara. Mehr nicht." "Und deshalb flirtest du mit ihr?" "Ich flirte nicht, Madara. Ich bin höflich... anders als du." Der Ältere seufzte genervt. "Also bitte... reiß dich jetzt zusammen, in Ordnung?" Sanft strich Hashirama ihm eine Strähne aus dem Gesicht, blieb unweigerlich an Madaras vollen, leicht geröteten Lippen hängen. Was er alles damit tun konnte... Schnell schüttelte er den Gedanken ab. "Bitte... sei so lieb und reiß dich noch ein wenig zusammen... immerhin wolltest DU hier her, nicht wahr?" "Ja... du hast recht." Madara bemühte sich, nicht zu lallen... obwohl ihm der Alkohol schon langsam zu Kopf stieg und er die Hitze ziemlich deutlich spürte. Und das nicht nur im Kopf und im Magen... auch zwischen seinen Beinen machte sich ein angenehmes Ziehen breit. "Was dich dennoch nich dazu berechtigt, zu flirten!" "Ich flirte nicht!" Hashiramas Blick saugte sich geradezu an den geröteten Lippen des Jungen ihm gegenüber fest. Schaudernd beobachtete er, wie er sich über eben diese leckte, nun wieder nach dem Weinglas griff, es vorsichtig am Stiel fasste und es langsam zum Mund führte. Fasziniert sah er zu, wie er den gläsernen Behälter ein wenig kippte, die rote Flüssigkeit über seine Lippen in seinen Mund floss. Wie gern würde er zusehen, wie Madara mit diesen Lippen etwas ganz anderes aufnahm... wie ihm anstelle dieses roten Tropfens ein weißer am Mundwinkel hinab lief, wie er die lange Zunge lasziv ausstreckte und den verschütteten Tropfen in sich aufnahm. "Lecker~", hauchte der gerissene Kerl, lehnte sich zurück und legte den Kopf in den Nacken, in einer Hand hielt er noch immer das Weinglas, die Ellenbogen stützte er hinten auf der Lehne der dunkelbraunen Sitzbank ab, das rechte Bein schlug er über das Linke. "Du wirkst ja so angespannt, Senju-san...", flüsterte die junge Frau, als sie zurück kehrte. Doch gerade, als sie sich erneut setzen wollte, erhob Hashirama sich schnell, sah sie entschuldigend an. "Tut mir leid, Sato-san... ich muss meinen Begleiter wohl nach Hause bringen!" Er ging um den Tisch herum, zu Madaras Seite, nahm ihm das Glas aus der Hand und schob das Zweite aus seiner Reichweite. "Ich habe ja ganz vergessen, dass ich morgen noch einen wichtigen Termin habe... komm bitte, Madara, wir müssen los." Er Streckte die Hand nach seinem Begleiter aus und zog ihn auf seine Beine. Und Madara gehorchte. Er machte keinen seiner üblichen Aufstände. Er ergriff einfach die dargebotene Hand, erhob sich schwungvoll und lächelte die Frau an. Man sah ihm ganz genau an, dass er diesen Sieg genoss. "Man sieht sich, Sato-chan~", raunte er leise, verließ dann mit Hashirama den Raum, nachdem dieser ihre Jacken geholt hatte. Grinsend und ziemlich gut gelaunt ging er neben seinem Partner her, stieg ins Auto und lehnte sich zurück. Dann schloss er die Augen. "Du solltest dich nicht mit mir anlegen, Hashirama... du kannst nur verlieren!" Und mehr sagte er nicht dazu. __________________________________________________________________ Und wieder einen großen Dank an meine Beta! Du bist echt klasse ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)