Split von yume-ko (Wie lang kannst du widerstehen?) ================================================================================ Kapitel 2: süchtig ------------------ huhu:) es geht endlich weiter, hoffe ihr habt spaß beim lesen^^ (und bitte lest auch mein nachwort!) Sie fühlte sich elend. In ihrem Kopf gab es ein Rauschen, ähnlich dem, wenn ein Radio keinen Empfang hatte. Sie spürte die nasse Kälte, die vom Boden auf sie überging. Lag sie etwa draußen? Nur mit Mühe konnte sie die Augen öffnen. Sie spürte das kalte, harte prasseln des Regens auf ihrer Haut und ein Schauer lief ihr über den Rücken, als das Erste das sie sah, Sasuke war. Sie nahm nur am Rande wahr, dass er auf sie zukam. Sakura hatte das Gefühl, dass die Erdanziehungskraft gewaltig zugenommen hatte, denn ihre Glieder fühlten sich ungeheuer schwer an und drückten sie auf den harten Asphalt. Hatte sie richtig gesehen, dass Sasuke voller Blut war? Sakura glaubte zu schlafen, in ihrem Kopf herrschte eine tiefschwarze Leere und erneut verlor sie das Bewusstsein. … Dieser verfluchte Hurensohn! Ich wischte mir mit dem Ärmel meiner Lederjacke, das Blut aus dem Gesicht und ging langsam auf Sakura zu. Mein Atem ging stoßweise. Das alles erinnerte mich so sehr an das Szenario von vor zwei Jahren. Nur, dass ich Itachi damals nicht halbtot geschlagen hatte. Hinter mir hörte ich Kabuto röcheln. Als ich mich zu ihr herunter beugte, fielen mir ein Dutzend Steine vom Herzen. Ihr Oberkörper hob und senkte sich leicht. Ihre Haut war grau und fahl, nur ihr Haar schimmerte im Widerschein der orangeroten Laterne über uns. Ich versuchte nicht darauf zu achten wie der Rest ihres Körpers aussah, nicht das Blut zu sehen, welches vom Regen verwaschen zwischen ihren Beinen hinunterlief. Mein Herz wurde wieder schwerer. Ich war nicht schnell genug gewesen. Ich war schuld. Für einen Moment schien ich keine Luft zu bekommen. Mein Schluchzen wurde vom Regen verschluckt. Ich zog mir langsam die Jacke von den Schultern und legte sie über Sakuras Beine, als ich sie auf meine Arme hob, spürte ich wie kalt sie war. Ich versuchte nicht zu hoffen, dass es noch nicht zu spät war. Wer hoffte, wurde enttäuscht. … Der Regen schlug immer noch gegen das Fenster. Die Hitze der Kaffeetasse in meinen Händen nahm ich nicht wahr. Meine Finger fühlten sich eiskalt und tot an, nur mein rechter Daumen nicht. Wahrscheinlich war er gestaucht. Ein Geräusch bei der Tür ließ mich den Kopf heben. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Mein Mund war trocken. Ohne sie aus den Augen zu lassen, setzte ich die dunkelblaue Keramiktasse an meine Lippen und trank den viel zu heißen Kaffee. Ich wusste, dass sie mich fragen wollte, es stand ihr wie immer auf die Stirn geschrieben. Die Angst und die Unsicherheit mit der sie sich bewegte, ließen mich meine verbrühte Zunge vergessen. Ich konnte nur ahnen wie viel sie wusste, also hielt ich den Mund. Kein Wort zu viel. … Sie wusste nicht, wo sie seinen Blick einzuordnen hatte. Das verunsicherte sie noch mehr, als ihre ungewissen Spekulationen über das Vergangene. Der Geruch frischen Kaffees stieg ihr in die Nase und ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es gerade mal vier Uhr morgens war. Sakura hatte einen Filmriss. Ein großes schwarzes Loch in ihrem Kopf, das die Erinnerungen an gestern Abend (oder war es vielleicht noch länger her?) aufsaugte und Sakura genug Raum für ihre wahnwitzigen Ideen ließ. Sie war in Sasukes Sachen, in seinem Bett aufgewacht und alles an das sie sich erinnern konnte war, dass er im Club plötzlich unauffindbar war. Sie schluckte. Was wenn Sasuke gerade auf einem Trip war? Hatte es überhaupt Sinn mit ihm darüber zu sprechen? Sie hielt sich mit einem Arm ihren schmerzenden Unterleib. Das Ziehen zwischen ihren Beinen, ließ sie bei jedem Schritt scharf die Luft einziehen. Vielleicht würde er sie einfach nur auslachen, ihr sagen, dass er nie mit ihr schlafen würde, weil er sie nicht ab konnte. Weil sie ihn nervte mit ihrer Fürsorglichkeit, weil sie einfach nicht zu ihm passte. Sakura blinzelte die aufsteigenden Tränen weg und fand ihre Stimme, die nicht mehr als ein heiseres Flüstern war, wieder. … „Sasuke, gestern Abend, da… Was ist da passiert? Ich meine haben wir,…? Ich weiß nur noch, dass du plötzlich verschwunden warst. Ich hab nach dir gesucht.“ Ihre letzten Worte gingen in einem leisen Wimmern unter. Ich hatte nie Trost gewollt und ich wusste nicht wie man tröstete. Ich Atmete tief ein und aus und ließ ihre Worte noch einmal Revue passieren. Sie wusste also nicht, was geschehen war?! Mein Puls wurde schneller. Erleichterung. Sie konnte sich an nichts erinnern. Was auch immer Kabuto ihr gegeben hatte, es hatte sie umgehauen. Mein Gesicht verfinsterte sich unweigerlich, bei dem Gedanken an diese Ratte. Sakura schien, das falsch aufzufassen. „Ich meine, nicht das ich dir das zutrauen würde, also wahrscheinlich ist das eh nur eine Blasenentzündung und ich dumme Kuh mach mir Sorgen.“ Ich hörte sie gequält Kichern. Das dumpfe Poch mit dem ich die Tasse auf den Tisch stellte, ließ ihr Kichern ersterben. Ihre Augen weiteten sich, als ich sie in meine Arme zog. „Sasuke.“ Sie schniefte mir meinen Namen ins Ohr und begann bitterlich zu weinen. Ihre Hände krallten sich in meine Brust und ihr Körper zitterte unkontrolliert. „Was ist passiert?“ Ich hatte keine Ahnung, ob ich meine nächsten Worte irgendwann bereuen würde. Doch im Moment war es mir egal. Mir war es egal ob sie mich hasste. Niemand konnte mich mehr dafür hassen, als ich selbst. Ich schob sie auf armeslänge von mir. „Hör schon auf zu heulen. Sag nicht es hätte dir nicht gefallen.“ Selbst mir klang, meine Stimme fremd. Würde sie die Lüge durchschauen? Ihr Schluchzen verstummte, doch aus ihren Augen kullerten immer noch Tränen, über ihre bleichen Wangen. Ich wusste ich hätte sie viel früher loslassen müssen, sie so sehr verletzen, dass sie nie wieder zu mir zurückkam. Ich war zu schwach gewesen. Und alles was geschehen war, hatte ich zu verantworten! „Woher sollte ich denn wissen, dass eine kleine Tablette dich gleich so aus der Bahn wirft, dass du gar nichts mehr mitbekommst?!“ Ich sah den ungläubigen Ausdruck auf ihrem Gesicht, ihre Finger krallten sich noch tiefer in den Stoff meines Oberteils. Wollte sie das nicht hören? „Als du mich plötzlich angefleht hast mit dir zu ficken, konnte ich nicht widerstehen.“ Stille. Das Klatschende Geräusch war meine Genugtuung. Ihre Hand lag noch immer auf meiner Wange. Ich schloss die Augen. Nun war es endgültig vorbei. … Wie konnte er nur. Sie kam sich so unendlich dumm vor. Sie hatte immer nur ihn gewollt und er hatte das schamlos ausgenutzt! Sakura wurde schwindelig, warum hatte sie nie auf ihn gehört? Wieso verdammt, war sie nicht einfach aus seinem Leben verschwunden? Immer noch liefen ihr die Tränen salzig über ihr Gesicht, zitternd zog sie ihre Hand zurück. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie wollte ihn nie wieder sehen! Dieser Gedanke gewann die Oberhand. Nie, nie, nie wieder. … Wie lange war es her, dass ich Sakura gesehen hatte? Zwei, drei Monate?! Mein Magen knurrte tief, mir war schlecht vor Hunger und ich hatte keine Lust aufzustehen. Die Wechselwirkung der Tabletten war verschwunden und zurück blieb die Leere. Alles war einfach beschissen, ich glaube sogar Naruto hatte mich aufgegeben, und diesmal endgültig. Ich wusste, dass er eine Zeit lang auf Sakura gestanden hatte und sie später eine Art Schwester für ihn war. Mein Verbrechen wog schwer. Was ich ihr angetan hatte konnte er mir nicht verzeihen. Ich seufzte gedehnt und ließ einen Arm aus dem Bett baumeln. Es schien so, als wäre ich allein auf der Welt. Und vermutlich war ich das auch. Dann hörte ich das Geräusch eines Schlüssels in der Tür. Meine Beine sprangen wie von selbst aus dem Bett und ich stand im Flur, doch statt rosa Haar, sah ich nur graues und Kakashis sorgenvollen Blick. … Sakura saß gelangweilt auf ihrem Bett und schaltete durch das Fernsehprogramm. Wieso kam eigentlich nie etwas in der ollen Kiste, wenn sie sie mal anstellte? Beim Nachrichten Programm blieb sie hängen. Irgendwelche Stürme irgendwo, irgendwelche Anschläge irgendwo anders. Sakura rollte sich auf den Bauch und griff sich eine Hand voll Schokorosinen. Erst die nächsten Worte ließen sie erschrocken aufsehen. „Der Elternmörder Uchiha Itachi wurde vor wenigen Stunden zum Tode verurteilt. Vor zwei Jahren hatte der älteste Sohn des angesehenen Firmenvorstands Fugaku Uchiha, diesen und seine Frau Mikoto Uchiha, in ihrer Wohnung erstochen. Wie das Gericht heute bekannt gab, war er während der Tatzeit vollkommen Zurechnungsfähig. Itachi wurde damals, kurz nach der Tat von seinem jüngeren Bruder gefunden, welcher noch am Leben ist. Das Motiv für die Morde ist bis Heute ungeklärt. Und nun zum Wetter.“ Sakura konnte nicht einmal blinzeln, die Bilder die nun über den Bildschirm flimmerten, nahm sie nur verschwommen wahr. Ihr Kopf dröhnte und immer wieder hörte sie das Versprechen, das sie sich vor wenigen Monaten gegeben hatte. Ihn niemals wiederzusehen, niemals mehr auch nur an ihn zu denken! Ihr Herz verkrampfte sich. Sie wollte nicht daran erinnert werden, wie enttäuscht sie von ihm gewesen war, wie sehr er sie verletzt hatte. Nervös biss sie auf ihrer Lipper herum. Itachi würde sterben. Entweder Spritze, Stuhl vielleicht auch Hängen. Sasuke würde das kalt lassen. Er hatte sie hintergangen, ihre Gefühle blau geprügelt, sie ausgenutzt. Sasuke würde Itachis Tod genauso kalt lassen, wie die Tatsache, dass er sie benutzt hatte. Doch wieso wurde Sakura das Bild, von Sasuke auf dem Klo mit einer Überdosis, nicht mehr los? Das war verrückt! Sie sollte ihn hassen, auch wenn sie keine Erinnerung an das Geschehene hatte, so musste sie ihn doch hassen! Sie sollte sich jetzt keine Sorgen um ihn machen... Genauso wenig, wie in den letzten drei Monaten. … Was sollte das? Ich wollte mit diesem Mistkerl nie wieder etwas zu tun haben und nun wurde ich zu seiner Hinrichtung eingeladen?! In was für einer kranken Welt leben wir eigentlich? Ich versuchte Ruhe zu bewahren und Kakashis väterlichem Blick auszuweichen. Sollte Itachi doch sterben! Der Gedanke war verdammt bitter und ohne, dass ich es mir eingestehen wollte, regte sich etwas in mir. Er war mein Bruder gewesen. Scheisse verdammt. Er sollte bezahlen, sollte leiden. Ich hatte mir so oft gewünscht ihn töten zu können, ihn tot zu sehen. Meine Augen brannten trocken und in meinem Hals saß irgendein Monster, das mir die Luft abschnitt. Kakashis Hand legte sich auf meine Schulter. Ich schüttelte sie ab. „Ich verstehe, dass das nicht einfach für dich ist Sasuke, lass dir Zeit und treffe keine übereilten Entscheidungen!“ „Hn…“, ich ging zurück in mein Zimmer. Das Gespräch war beendet, ich würde nicht nachdenken. Alles was ich jetzt wollte war Schlaf und eine neue Dröhnung! krampfhaft versuchte ich alles aus meinem Kopf auszusperren und durchwühlte meine alte Wäsche, die überall auf dem Boden verstreut war. Tod, Itachi. Ich suchte alles zusammen, was ich fand. Das Gras konnte ich nicht gebrauchen. Dann griff nach der Plastikdose unter meinen Socken und die Drogen fanden den Weg in meinen Mund, durch meine Nase, in meine Seele. … Ihre Finger zitterten schlimmer als bei einem Pankreaskranken und sie konnte es nicht kontrollieren. Beim ersten Versuch war ihr der Schlüssel aus der Hand gefallen, nun traf sie das Schloss nicht. Ihre Unsicherheit war enorm, nein, viel eher elefantös. Wie würde er reagieren wenn ausgerechnet sie jetzt hier auftauchte? Sie raufte ihre Haare und der Schlüssel in ihrer Hand klapperte, doch er konnte nicht das Scheppern aus Sasukes Wohnung übertönen. Sakura stand mit einem mal in seinem Flur, es hatte sich kaum etwas verändert. Na gut, der Geruch war widerwärtiger geworden und überall lag Zeug herum. Langsam schloss sie die Tür hinter sich, ließ den Flur dabei nicht aus den Augen. Ihr Herz sank ihr in die Hose, als irgend etwas mit einem hohen Klirren zu Bruch ging. Vorsichtig einen Schritt vor den anderen setzend, kam sie Sasukes Wohnzimmer immer näher. Warum war sie nur ein so guter Mensch? Und warum hatte sie eine so große Angst davor, dass Sasuke etwas zustoßen könnte? Sakura wusste warum, doch sie wollte es um keinen Preis wahrhaben. „Sasuke?“ Ihre Stimme war vielmehr ein Krächzen und ihr Herz schlug mit der Geschwindigkeit einer Rennschnecke. Wieder begannen ihre Finger zu zittern. … So bunt. Alles war bunt und traurig und schön. Ich konnte gar nicht glauben wie tot ich mich gefühlt hatte, wenn man auch so lebendig sein konnte. Einfach alles konnte ich fühlen! Die Wände und Gegenstände lebten, sie redeten mit mir. Mir vor unterdrücktem Lachen den Bauch haltend taumelte ich durch meine Wohnung. Was für ein schönes Gefühl, alles zu spüren, zu fühlen, ja sogar Luft schmeckte nach etwas. Ich riss das Glas vom Tisch zu Boden. Warum achtet eigentlich nie jemand darauf wie schön Glas war? Ganz langsam bückte ich mich, erst als ich ein paar Minuten in der Hocke war, kam das Bild nach. Ich kicherte, was für ein Irres Gefühl zu Leben! Plötzlich kippte alles. Ja Leben war schön. Und er würde nicht mehr Leben. Ich war allein, ganz allein selbst die Farben ließen mich allein. Ich bekam Panik, warum wurde es so dunkel und wo war mein großer Bruder? Er hatte mich doch beschützt, er durfte nicht so einfach gehen. Ich wollte doch noch wissen warum er es getan hat. Ich hörte meinen Namen, das waren nicht die Wände. Als ich mich umdrehte, konnte ich nicht anders als laut zu lachen und die Welt war wieder bunt. Meine Wahnvorstellungen waren unglaublich, mein Lachen rutschte wieder in ein irres Kichern, ohne dass ich es mitbekam. Wie schön sie war. Wieder lachte ich. Ich Grinsekatze. Aber es tat mir leid, so weh, was ich ihr angetan hatte. Doch sie war nicht echt und sie wird auch nie mehr kommen. Ich war allein, allein, allein. Und um mich herum nur Dunkelheit. … „Sasuke!“ Sie kniete neben ihm und zog sein Gesicht aus den Glasscherben. Blut lief in einem dünnen Rinnsal von seiner Stirn über seine stark vorstehenden Wangenknochen. Sakura legte seinen Kopf in ihren Schoß und sah sich seine Arme an. Keine Einstiche. Mit aller Kraft die sie aufbringen konnte hing sie seinen kalten Körper über ihre Schulter und bugsierte ihn so zur Couch. Ihre Kehle brannte. Vorsichtig wusch sie das Blut mit ihrem Taschentuch von seinem Gesicht. „Wieso?“ Mit den Fingerspitzen strich sie seine langen Haare aus dem Gesicht. Er war nicht einmal beim Friseur gewesen. Er sah fremd aus. Nun brannten auch ihre Augen und sie vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. „Wieso hab ich mich ausgerechnet in dich verliebt?!“ Ihr Schrei wurde von seinem T-Shirt erstickt und ihr Körper zitterte. Sakuras Hände waren zu Fäusten geballt. „Und wieso kann ich dir nicht helfen?“ Sie war erbärmlich, nach allem was er ihr angetan hatte. Nur wie konnte sie ihn für etwas hassen, an das sie keine Erinnerungen hatte? Wie konnte sie ihn hassen, wenn sie auch den Sasuke kannte, der mit ihr und Naruto gescherzt hatte? Sie wollte doch nichts weiter, als das alles so wie Früher sein würde. Wo war nur ihre gute blaue Fee? Sakura löste sich von dem Schwarzhaarigen und schnaubte sich die Nase. Sollte sie Sasuke in ein Krankenhaus bringen? Wenn dann brauchte sie eine plausible Erklärung, eine Gefängnisstrafe wegen Drogenkonsums war wohl das letzte, das er gebrauchen konnte. … Warm. Es war warm. Und weich…Langsam kam mir das Gespräch mit Kakashi wieder in den Sinn und unter Ächzen setzte ich mich auf und hielt mir den schmerzenden Kopf. Ich war nicht sicher, ob ich erwartet hatte, auf zu wachen. Ich glaubte zu verdursten und alles tot mir weh. So sehr, dass ich mir sicher war, am leben zu sein. Erst jetzt spürte ich das schwere Gewicht auf meinen Beinen. Vorsichtig lugte ich durch meine Finger und meine Pupillen weiteten sich geschockt. Regungslos saß ich da, während mein Kopf versuchte, das Gesehene mit logischem Denken zu verbinden. Und die einzige Lösung die mir einfiel, war dass ich immer noch völlig High war. Ich streckte vorsichtig meine Hand nach ihrer Schulter aus. „Sakura?“ Ich begann leicht ihre Schulter zu rütteln. Erst als sich ihr verschlafener Wuschelkopf und ihre müden, grünen Augen sich mir zu wandten, war mir klar dass sie real war. Sakura Haruno war hier, bei mir. Sofort bereute ich es, sie geweckt zu haben. „Sasuke-kun.“ Ihre Stimme klang belegt und ich sah wie sie sich selbst kämpfte, mir weiterhin ins Gesicht zu sehen. „Was machst du hier Sakura?“ Meine Frage klang bei weitem nicht so schroff wie ich gehofft hatte, eher verwundert. Sie wich meinem Blick aus und knetete ihre Hände. „Ich hab das von deinem Bruder gehört.“ Sie sah wieder auf und zum ersten Mal in meinem Leben wusste ich nicht was ich sagen sollte, normalerweise war Schweigen für mich ohnehin Gold, doch so wie sie mich ansah, hatte ich das Gefühl irgend etwas rechtfertigen zu müssen. Sie wusste es. „Hn, und nun?“ Jetzt war ich es der ihrem Blick auswich. „Sasuke, ich hab mir Sorgen um dich gemacht! Und nicht nur ich, Naruto auch. Wann hast du dir überhaupt das letzte Mal die Haare schneiden lassen, oder dich gewaschen? Und gegessen hast du auch nicht. “ Ich spürte ihren Finger in meinen Rippen und stieß ihre Hand weg. Für wen hielt sie sich eigentlich? Die heilige Mutter Theresa? „Verdammt, Sakura! Was muss ich denn noch machen, damit du dich endlich nicht mehr in mein Leben einmischst. Du weißt was letztes Mal passiert ist.“ Ich sah sie kalt an, unpassender Weise knurrte mein Magen. … „Nein, das weiß ich nicht Sasuke! Ich weiß überhaupt nichts mehr.“ Sakura bemühte sich die Tränen zurückzuhalten. Sie wusste, dass sie verbittert geklungen hatte und verzweifelt. „Das einzige was ich weiß ist, dass ich nach dem Kuss das glücklichste Mädchen der Welt war. Du bist egoistisch, tust mir weh, machst mich kaputt und ich muss verrückt sein, aber: Ich liebe dich.“ Sie sahen sich eine Weile an, ohne dass einer etwas sagte. „Immer noch.“, fügte sie kleinlaut hinzu und nun hatten die Tränen freie Bahn. Das, was sie sich die letzten Monate nicht hatte eingestehen wollen, war aus ihr hervorgebrochen und ihn interessierte das einfach nicht. Doch die Sekunden, nachdem er vor ihr zusammengebrochen war und sie glaubte er sei tot, waren die schmerzhaftesten ihres Lebens. Sasuke saß einfach still da und sah sie genauso ausdruckslos an, wie eh und je. Und bitter musste sie feststellen, dass Liebe nicht nur blind, sondern auch dumm machte. … Ich musste mich verhört haben, das konnte sie eben nicht gesagt haben. Die nächsten Sekunden verstrichen. Sakura saß immer noch weinend vor mir. Ich hatte es lieber wenn sie mich anschrie. „Es tut mir leid.“ Ja, das stimmte. Ein ‚ich hab dich vermisst’ wäre wohl zu viel gewesen, aber auch das hätte gestimmt. Ich hatte sie vermisst. Ihre Stimme, ihre Haare, ihren Geruch, alles. Ich dachte eh nie über die Konsequenzen nach, also warum jetzt? Sie lächelte gequält und war am aufstehen, ich griff nach ihrer Hand. Sie zuckte zusammen, als hätte meine Berührung sie verbrannt. „Bitte Sasuke, lass mich gehen, warum machst du es mir so schwer?!“ Ich sah, dass ihre Lippen zitterten, ihre Hand lag schwach in meiner. Einmal noch, einmal wollte ich noch geliebt werden und zulassen selbst zu lieben. Ich zog sie sanft zurück, der einzige Widerstand den sie mir entgegenbrachte, war das wegdrehen ihres Kopfes. Ich legte meine Arme um sie und meinen Kopf auf ihre Schulter. „Manchmal frage ich mich, wer von uns der Junkie ist.“ … Seine Stimme kitzelte ihren Nacken und Sakura musste schlucken. Er hatte ja recht. Sie war auf eine verdrehte Art und Weise abhängig von ihm. Und er machte es ihr nicht gerade leichter, wenn er sie so fest im Arm hielt. Aber sie würde sich nicht weiter von ihm herum schubsen lassen. Initiative war das Schlagwort und die würde sie jetzt ergreifen! Sie hatte keine Antwort auf ihr Geständnis von ihm erwartet und das war auch nicht wichtig, sie brauchte auf etwas anderes eine Antwort. „Lass mich dir helfen, okay? Bitte, lass dir helfen. Wenn du das nicht kannst, dann lass mich los!“ Es kostete Sakura Überwindung Sasuke anzusehen, überhaupt ihr bei ihm zu sein und einen Moment wartete sie darauf, dass er sie auslachte. Sie schob sich langsam aus seinen Armen, als er leicht nickte. „Gut.“ Sie war überrascht, auch wenn sie es vor lauter Verwirrung nicht zeigen konnte. „Gu.. gut?“ Sakura stotterte und Sasuke wich das zweite Mal an diesem Tag ihrem Blick aus. „Ich werde nicht um deine Hilfe betteln Sakura.“ Benommen schüttelte sie den Kopf, dann zog sie den Schwarzhaarigen auf die Beine und bugsierte ihn durch den Flur. Er sah sie fragend an, Sakura kämpfte sich zu einem Lächeln durch und erklärte: „Als erstes, gehst du Duschen!“ … Sie war anscheinend nicht nur Mutter Theresa, sonder auch Ghandi und Jesus. Und zwar alles in einer Person. Wir sprachen weder heute noch in den nächsten Tagen, von meinem angeblichen Vergehen an ihr. Oder meinem lächerlich schwachen Versuch mich umzubringen. Vielleicht würde ich ihr irgendwann die Wahrheit sagen, vielleicht auch nicht. Ich hatte Selbstjustiz an Kabuto verübt und auch wenn ich wusste, dass das nicht als Strafe reichte. Ich hatte sie mit meiner Lüge verletzt, und ich war mir sicher, die Wahrheit würde ihr noch viel mehr wehtun. Die Wahrheit tat immer mehr weh. Alles was ich im Moment wusste war, dass ich sie brauchte. Mehr als sonst irgendwann einmal, irgend jemanden. Itachis Hinrichtung rückte näher, ich hatte mich noch nicht entschieden, ob ich dabei sein wollte. Sowieso hatte ich gerade genug mit meinen Entzugserscheinungen zu tun. Und damit meine Fantasien bezüglich Sakura im Zaum zu halten. Nachdem ich aus dem Rehazentrum entlassen wurde, wohnte Sakura quasi bei mir. Ich hatte mir fest vorgenommen mich bei ihr zu bedanken. Doch ich schaffte es einfach nicht, manchmal fragte ich mich, womit ich sie verdient hatte und wann ich es schaffen würde ihr etwas zurückzugeben. Ihr zu zeigen was ich dachte und fühlte, wobei das ohnehin noch nie meine Stärken waren. „Du träumst.“ Sakuras Hand wedelte wild vor meinem Gesicht. Ich sah zu ihr. Sie lächelte: „Darf man fragen, worüber der Herr so angestrengt nachdenkt?“ „Dich.“, kam es trocken von mir. Sakuras Wangen begannen zu glühen. Sie lachte verlegen: „Was gibt es denn über mich nachzudenken?“ Ich stand von der Couch auf. „So einiges…“ Meine Finger strichen kurz über ihre Lippen, bevor Sakura meine Hand leicht zur Seite stieß und wieder mehr Abstand zwischen uns brachte. Mir war gar nicht aufgefallen wie nah ich ihr gekommen war. … Ihr Herz stockte, vermutlich würde sie jung sterben und alles wegen ihm. Okay, sie hatte ihm ihre Liebe gestanden, zweimal. Und sie hatte ihn aus seiner Abhängigkeit herausgeholt, zumindest für’s erste. Doch er hatte sich noch nicht einmal bei ihr bedankt. Und dann war da noch die Sache im Club, die Sakura nicht gänzlich verdrängen sollte. Eine Berührung von ihm löste in ihr unzählige Emotionen aus, sie wollte ja, dass er sie berührte, (denn ihre Abhängigkeit hatte sie noch nicht in den Griff bekommen), aber nicht weil er sich aus Dankbarkeit ihr gegenüber dazu verpflichtet fühlte. Sie besaß immerhin noch einen Rest Stolz, und den würde sie sich auch bewahren. „Ich sollte jetzt gehen, die Schule fängt bald wieder an, ich hab noch viel zu tun.“ „Bleib.“ Sakura machte mondrunde Kulleraugen, das hatte er gerade nicht wirklich gesagt? Sie schluckte, kämpfte um ihre Fassung. Schon wieder war er ihr näher gekommen, ihre Arme waren so dicht beieinander, dass sie sich beinahe berührten. Wieder schluckte sie. Sie musste jetzt stark sein und gehen, sich nicht hinreißen lassen, sie würde jetzt einfach hier hinaus spazieren. Nichts für ungut, aber Sasuke ging es besser. Es gab keinen Grund länger als nötig hier zu bleiben, mit ihm. Mit diesem Sehnsüchtigen Blick, den er ihr gerade schenkte. Mein Gott, Mädchen. Sie musste endlich lernen sich zusammenzureißen! „Danke.“ Sakuras Gedanken wurden jäh unterbrochen. „Ich wollte dir danken, dafür dass du mich nicht aufgegeben hast.“ Zu nah, zu nah, zu nah. Sakura bekam kaum noch Luft. Sein Atem lag warm auf ihrem Gesicht und es war ihr unmöglich seinem Blick auszuweichen. Dieser verdammte sadistische Idiot. Sie brauchte Zeit verdammt noch mal und ja sie hatte auch ein Danke gewollt, doch… Wie in Zeitlupe legte sie ihre Hand auf seinen Mund. „Sasuke, das ist es nicht. Das ist nicht das was ich hören will.“ Die Tränen stiegen ihr schneller in die Augen, als dass sie es geschafft hätte sie aufzuhalten. „Ich hab dir geholfen, weil ich es wollte und ich hab mir eingeredet dafür von dir nichts zu verlangen, aber…“ ihre Stimme war vor lauter Schluchzen kaum mehr zu verstehen: „aber ich bin nicht so selbstlos! Ich…“ … Ich nahm ihre Hand von meinem Mund und strich ihr übers Haar. Kurz presste ich meine Lippen aufeinander. „Ich weiß.“ „Du weißt gar nichts, du weißt nicht wie ich nächtelang wach gelegen habe und mich gefragt habe, was in dieser Nacht passiert ist. Wie ich mich gefühlt habe, wie sehr ich dich versucht habe zu hassen und wie verzweifelt ich war, weil es nicht geklappt hat. Du weißt überhaupt nichts!“ Sie hatte mich angeschrien und ihre Tränen tropften nun auf meine Brust. „Und du glaubst, du weißt alles?“ Ich klang weder gereizt, noch aggressiv. Einfach neutral. „Ich wollte, dass du mich hasst! Ich hatte Angst, ich wollte nie mehr in meinem Leben so verletzt werden wie von Itachi. Ich verstand nicht, wieso du nicht aufgegeben hast mich zu lieben, ich wollte dich loswerden, aber gleichzeitig hat mich die Vorstellung dich jemand anderem zu überlassen wahnsinnig gemacht.“ Ihre grünen Augen sahen überrascht in meine. Ich war immer leiser geworden. Während des Sprechens hatte sich irgendetwas in meinen Hals gesetzt, das mich daran hindern wollte weiter zu reden. Ich tippte auf meinen Stolz. Die Stille die eintrat war unerträglich. Scheiße ich musste mich entschuldigen, Stolz hin oder her. Ich sah ihr viel zu kurz in die Augen. „Es tut mir leid. Verzeih mir.“ „Idiot!“ Okay, mir wären noch ein paar schlimmere Ausdrücke eingefallen, für das was ich war, aber egal. Sakura wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Das hab ich doch schon längst.“ Ihre schmalen Arme lagen keinen Augenblick später um meinen Nacken und ihre Lippen trafen meine. Ich war gefangen. Ich war mir sicher, dass ich nie verstehen würde, wie diese Frau tickte. Und es war mir in diesem Moment auch egal. Ich sehnte mich so sehr danach sie zu berühren, von ihr berührt zu werden. Meine Hände glitten ihren Rücken hinab unter ihr Oberteil. Das war Wahnsinn, eine andere Form von Sucht, aber eine die ich nicht bereuen würde. Ihr Körper drängte gegen meinen und umgekehrt. „Ich dachte du musst für die Schule lernen?“ Sie sah mich genervt an und ich musste grinsen. Was auch immer sie hatte sagen wollen, ging in einem Seufzen unter als ich begann ihren Hals zu küssen. Ich zog ihr Shirt über den Kopf und lenkte sie in Richtung Couch. Ihre Hände strichen vorsichtig über meine Brust und zögernd hob sie den Stoff meines Oberteils an. Ich half bestimmt nach und sie stieß mit den Kniekehlen an die Couchkante. Mir war heiß und jedes mal wenn ich ihre weiche Haut berührte wurde es schlimmer. Ich nestelte an dem Verschluss ihres BHs herum. (Diese dämlichen Dinger können nur von einer Frau erfunden worden sein!) Wir sanken zusammen auf die Couch und wie durch ein Wunder öffnete sich dieses verfluchte Kleidungsstück. Ich sah wie Sakura leicht beschämt zur Seite schaute und musste lächeln. Meine schwarzen Haarspitzen lagen im Kontrast auf ihrer hellen Haut, während meine Zunge eine feuchte Spur an ihren erhärteten Brustwarzen hinterließ. Ich hoffte ich strahlte Ruhe aus. Sie musste ja nicht unbedingt wissen, dass das mein erstes Mal war. … Sie versuchte sich zu entspannen, zu genießen was er tat. Sakuras Herz hämmerte aufgeregt in ihrer Brust. Sie war sich sicher, für Sasuke nicht die Erste zu sein. Es war unvernünftig, was sie hier tat, vielleicht sollte sie alles Abbrechen, Kommando zurück und schnell nach Hause. Dem eigentlichem Plan folgend. Aber immerhin war sie es, die den Stein ins Rollen gebracht hatte, und dass ihr Sasukes sanfte Berührungen gefielen blieb auch ihm nicht verborgen. „Ist etwas?“ Seine Stimme in ihrem Ohr klang rau. Sie schüttelte, mit knallroten Wangen, ihren Kopf und sah Sasuke ins Gesicht. Wie sollte sie ihm widerstehen können, wenn sie es auch in den letzten Jahren nicht geschafft hatte, sich von ihm zu lösen? Sie spürte wieder seine heiße Haut auf ihrer und nur einen Augenblick später hatte er sie hochgehoben, erschrocken schlang sie ihre Arme um seinen Oberkörper. „Hey, was hast du vor?“ „Schlafzimmer.“ Unter anderen Umständen hätte Sakura sich einmal mehr über seine einsilbigen Antworten aufgeregt, doch halbnackt und mit der Aussicht auf viele Zärtlichkeiten mit Sasuke, konnte sie nur noch daran denken, sich bei dem was noch kam, nicht völlig zu blamieren. … Ich versuchte so sanft wie nur möglich zu sein. Und ich fühlte mich so lebendig wie schon lange nicht mehr. Vermutlich hatte ich mich in meinem ganzen Leben noch nicht so gefühlt. Es hatte Spaß gemacht sie zu reizen, zu sehen was ihr gefiel, sie spüren zu lassen, dass es auch mir gefiel. Mein Atem ging schwer wie bei einem Marathonlauf. Ihre gänzlich nackte Haut rieb immer wieder gegen meine. Mein Kopf war angefüllt mit ihr, mit jeder Faser meines Körpers, wollte ich nur Sakura. … Es war schön und es tat weh. Nur ein kleines bisschen. Und sie wusste nicht was ihr mehr wehtat, die Tatsache, dass sie hier glücklich in den Armen von Sasuke einschlief, oder der Schmerz den ihr Unterleib verursachte. Sie merkte, dass er sie fester in seine Arme zog und spürte immer noch seine salzigen Küsse auf ihren Lippen. Lächelnd zog sie seinen Arm an ihre Brust. Etwas, dass so gut war, konnte einfach nicht falsch sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)