Eine Liebe für die Ewigkeit? von abgemeldet (Bella und Edward) ================================================================================ Kapitel 26: ... zu einer von uns! --------------------------------- Gottfried Keller schrieb einmal: "Etwas wagen muss das Herz und früh auf sein, wenn es leben will." Bellas Sicht: Nervös stand ich am Rednerpult. Das war doch wirklich eine saudumme Idee. Für diese Idee hasste ich meinen Lehrer, auch wenn ich ihn bisher eigentlich immer geschätzt hatte. Aber was zu weit ging, ging nun mal zu weit. Unsere Hausarbeit sollte groß vorgetragen werden. Unsere Hausarbeit über das Thema 'Glück'. Es sollte etwas Besonderes sein. Das Schuljahr neigte sich so langsam dem Ende. Unsere Schulzeit generell neigte sich so langsam dem Ende. Nun standen nur noch die Abschlussprüfungen an. Und dann sollte es aufs College gehen. Aufs College. Ich würde dieser High School den Rücken kehren. Und nun stand ich vorne. In der Aula. Am Rednerpult. Vor keiner Ahnung wie vielen Schülern. Ich spürte die Hitze die in mein Gesicht stieg und allein wenn ich in die Menge schaute, wurde ich nur noch nervöser. Das war keine gute Idee. Edward und Alice hatten versucht mir beruhigend zu zureden. Aber auch ihre Worte vergaß ich gerade, in diesem nervösen Moment. Ich konnte doch so was nicht. Also, das war doch wirklich eine Katastrophe. Da hatte unser Lehrer noch nicht mal Korrektur gelesen und nur die besten vorlesen lassen wollen. Nein, als Ansporn, auf jeden Fall eine gute Note schreiben zu wollen, sollte aber auch wirklich jeder seine Hausarbeit vorlesen. Unter diesem Licht und auf dem Podest war es doch ganz schön warm. Das Gute war ja, dass ich nicht die Erste war. Ein Glück kommt S (von Swan) im Alphabet ein wenig weiter hinten vor, so konnte ich mir die anderen ein wenig anhören und ansehen. Aber ich konnte selber nicht sagen, ob meine Hausarbeit schlechter oder besser sein würde. Ich blickte zu Edward, der mich aufmunternd anlächelte. Ja, der hatte gut lächeln. Er stand ja nicht hier vorne. Meine Finger umklammerten die Kante des Pults. Ich wusste, dass ich nicht drum herum kommen würde und nun stand ich ja auch schon oben, also holte ich tief Luft und fing an. Edward meinte, ich sollte ehrlich sein und genauso auch meine Hausarbeit anfangen. Ich sollte ihnen nicht auf die Nase binden, dass ich nervös bin, aber ich sollte den Hörern etwas von ihr geben. Ihr Vertrauen gewinnen. Auch wenn ich das für Schwachsinn hielt. Für was brauchte ich denn ihr Vertrauen? Aber dennoch hatte ich die Worte schon gut im Kopf gehabt. „Zuerst wusste ich nicht, wie ich mit dieser Hausarbeit anfangen sollte. Doch Freunde von mir haben mich auf die Idee gebracht, mich an einem Zitat entlang zu hangeln“, fing ich an. Ich merkte selber, dass meine Stimme viel zu schnell war und dass sie sich oft beinahe schon überschlug. Okay, ganz ruhig, sagte ich zu mir selber und holte noch mal tief Luft. „'Freundschaft und Liebe erzeugen das Glück des menschlichen Lebens wie zwei Lippen den Kuss, welcher die Seele entzückt.'“ Ich stoppte meine Worte kurz und blickte in die Menge. Alice meinte, dass ich das tun sollte. Das Zitat sollte erst mal wirken. Da saßen sie alle. Alle in einer Reihe. Edward. Emmett. Alice. Rose. Jasper. „Dieses Zitat ist von Christian Friedrich Hebbel“, sagte ich schließlich weiter. Edwards Sicht: Ich musste grinsen. Auch wenn sie nervös war und vermutlich ihr ganzer Körper zitterte. So war sie wunderschön. Auch wenn sie Angst gehabt hatte, ans Podest zu gehen, so stand sie doch nun dennoch da und wollte nicht zurück. Sie stand da, nicht ganz felsenfest und nicht ganz so selbstbewusst, aber sie stand am Pult und sprach. Zuerst mit schneller und hastiger Stimme, doch sie merkte selber, dass sie sich in ihren Worten überschlug. „Sie macht das doch eigentlich ganz gut“, meinte Alice zu mir. Ich musste ihr zustimmen. Ja, das machte sie wirklich. Ich war ein wenig stolz auf sie. Konnte ich das sein? 'Sie ist toll, Ed.', hörte ich Alice Stimme in meinem Kopf. Ich hatte eigentlich versucht alle Gedanken der Anderen aus meinem Kopf zu bannen, doch Alice schaffte es immer wieder, meine Barriere zu durchbrechen. Ich lächelte ihr zu. „Was ist Glück schon? Manche halten den Frühling für Glück. Manche ihre Freunde. Manche eine gute Note. Was also ist Glück?“, erzählte Bella weiter. Ich war gebannt auf ihre Worte, auf ihre Lippen. Und ich merkte rasch, dass das nicht nur mir so ging. 'Sie sieht super aus.' 'Ob ich sie fragen sollte, ob sie mit mir auf den Abschlussball geht?' 'Ob sie wohl mit mir mal ausgehen würde?' Der Abschlussball. An den hatte ich noch gar nicht gedacht. 'Wenn Bella nicht so viel mit den Cullens abhängen würde, könnte man sich sehr gut mit ihr unterhalten. Aber die Cullens beanspruchen sie ja absolut für sich.' Es war nicht immer toll, die Gedanken der anderen zu hören. Doch dieser Gedanke überraschte mich schon ein wenig. Wir beanspruchten sie? „Lauscht du schon wieder den Gedanken der Anderen?“, fragte Alice mich. „Warum machst du das immer wieder?“ „Warum nicht? Was kann ich denn dafür?“ „Du kannst es inzwischen sehr gut lenken“, antwortete Alice zu mir. „Wollt ihr mal ruhig sein. Ich will Bella lauschen“, meinte Emmett auf der Anderen Seite von mir. Alice und ich blickten ihn fragend an. „Du hast den Vortrag doch schon bei uns zu hause gehört“, meinte Alice zu ihm. Ja, Bella hatte eine Generalprobe ihres Vortrags bei uns zu hause gehalten und wir waren alle begeistert. „Aber hier wirkt das einfach ganz anders“, meinte Emmett und blickte wieder zu Bella nach vorne. „Was also ist Glück? Für mich sind die Momente, die ich gerade empfinde, Glück. Und wenn ich daran denke, dass unsere gemeinsame Schulzeit sich dem Ende neigt, dann kommt es mir so vor, als schwindet dieses Glück.“ Sie lächelte in die Menge. Und auch ich lächelte. Sie hatte gar keine Ahnung, welche Wirkung sie auf die Menschen ausüben konnte. Sie hatte ihr Vertrauen schon längst gewonnen. Das von allen. Mit einem einzigen Lächeln. Mit einem einzigen, sanften Blick hat sie alle verzaubert. Mich eingeschlossen. Ja, mich hatte sie von Anfang an verzaubert. „Das Wort Glück hängt mit dem Wort 'glücklich sein' zusammen. Also was macht euch glücklich? Eine gute Note? Ein leckeres Eis? Ein sonniger Tag? Ein netter Brief? Ein Lächeln von einer Person, die ihr schon seit längerem anhimmelt? Was macht euch selber glücklich?“ Ihre süße Stimme hallte durch die ganze Aula. „Hast du mit ihr eigentlich schon darüber gesprochen, wie es weiter gehen soll, Edward?“, hörte ich wieder Alice Stimme neben mir. „Wie soll es denn deiner Meinung nach weitergehen?“ 'Du machst sie zu einer von uns!' Entsetzt blickte ich sie an. Auch wenn sie die Worte nicht ausgesprochen hatte, so hallten sie doch laut in meinen Ohren wieder. Ihre Stimme. Ihre Worte. Was meinte sie damit? Nein, ich wusste, was sie damit meinte. Aber ich glaubte mich doch wirklich verhört zu haben. „Ich will meine Freunde und meine Liebsten nicht verlieren. Deswegen habe ich auch dieses Zitat gewählt.“ Ihre Stimme klang stark und erfüllte den ganzen Raum. „Es geht um Freunde und um Liebe. Das ist doch das, was das wirkliche Glück ausmacht. Zumindest für mich. Ich weiß nicht, wie lange ich noch mit euch verbringen kann. Mit euch allen. Aber ich will jeden Moment glücklich genießen.“ Immer noch blickte ich Alice starr an. Wie konnte sie so etwas einfach nur in den Raum stellen. 'Das ist nicht nur meine Idee.'' „Was meinst du damit?“ Ich wusste das mein Blick starr war und sich sogar verfinsterte. Aber ich konnte das hier einfach nicht glauben. Das stand nie zur Debatte und es würde auch nie zur Debatte stehen. Das war vollkommen ausgeschlossen. 'Carlisle, Esme, Emmett, Jasper und auch Rose. Wir sind uns alle einig.' Entsetzt stand ich auf. „Und das ist meine Definition von Glück. Ich danke für euer Zuhören.“ Nun standen alle auf und klatschten Bella zu. Ihr Vortrag war der Beste von allen gewesen und ging vermutlich allen sehr nah, weil sie auch vom baldigen Ende der gemeinsamen Schulzeit sprach und weil jeder dann seinen eigenen Weg gehen würde. Die meisten würden aufs College gehen. Andere würden sich vielleicht erst mal einen Job suchen. Aber diese Zeit hier ging dem Ende nahe. Ich stand nun nicht mehr alleine und während alle Bella ansahen, sah ich noch immer in die Augen von Alice. Ich drehte mich um und ging, ich drängelte mich zwischen all den Menschen zu, die Bella applaudierten und ihr zujubelten. Bellas Sicht: Nach einer Weile war es gar nicht mehr so schlimm gewesen, da vorne, vor all den Menschen am Pult zu stehen und zu reden. Ja, nach einer Weile hatte ich sogar richtig Spaß daran. Das war ab dem Moment, als ich in die Menge geschaut hatte und gemerkt hatte, dass mich alle ansahen, alle gebannt. Sie warteten so gespannt auf meine nächsten Worte, als würde ich ihnen irgendwas wichtiges sagen. Dabei war es nur meine Hausarbeit. Dabei war es nur ich, die da vorne stand. Und als dann plötzlich alle aufstanden, lächelte ich. Sie klatschten mir Beifall. Ja, ich konnte sagen, dass es ein wundervolles Gefühl war. Mit strahlendem Gesicht suchte ich nach der Veranstaltung meine Freunde und vor allem Edward auf. Ich wollte mich bei ihm bedanken, dass er mich so gut darauf vorbereitet hatte. Ja, das wollte ich wirklich. „Alice“, sprach ich besagte Person an. Sie drehte sich zu mir um. Doch was ich in ihrem Blick sah, erschreckte mich ein wenig. Sie sah so ernst aus. War etwas passiert? Ich blickte zu Emmett, Rosalie und Jasper, die bei ihr standen. Der Blick von ihnen, sah auch nicht fröhlich und heiter aus. Was war vorgefallen und wo war Edward? Doch dann änderte sich schlagartig Alice' Miene. Sie strahlte mich an und drückte mich an sich. „Du warst wundervoll.“ „Du übertreibst. So toll war es nicht.“ „Doch. Aber natürlich. Hast du nicht gesehen, wie alle ganz gebannt auf deine Lippen geschaut hatten“, meinte sie erklärend. Sie löste sich von mir und grinste mich an. „Alice“, meinte ich schließlich. „Was denn?“, fragte sie so heiter wie eh und je. „Wo ist denn Edward? Ich wollte mich bei ihm bedanken.“ Ich blickte sie an und dann die Anderen. „Und was war das eben für ein Blick, den ihr drauf hattet?“ „Was denn für ein Blick?“, fragte Alice mich. „Ihr habt so ernst ausgesehen“, versuchte ich den Blick von eben zu erklären. Aber eigentlich konnte ich ihn selber nicht wirklich zu ordnen, ich hatte diesen Blick bei keinen von ihnen bisher schon mal gesehen. Sie waren bisher ja auch immer die Fröhlichkeit in Person gewesen. Allesamt. Doch dieser Blick hatte nichts mit Fröhlichkeit und Heiterkeit zu tun gehabt. „Wo ist Edward nun?“, fragte ich weiter, als ich noch keine Antwort auf die Frage von eben bekam. „Der ist schon mal vor“, meinte Emmett. Ich blickte ihn fragend an. Da stimmte etwas ganz und gar nicht. Wir wussten doch alle, das Edward nie einfach so gehen würde und außerdem, waren er und ich verabredet. Das würde er doch bestimmt nicht sausen lassen. Wir sollten uns bei ihm zusammen setzen und über ein gemeinsames College verhandeln. Ja, verhandeln war wohl der passende Ausdruck dafür gewesen. „Bella“, fing Alice an, als sie meinen skeptischen Blick merkte. „Ich habe es ihm erzählt.“ „Was hast du ihm erzählt?“, fragte ich sie überrascht. „Na, worüber wir uns letztes...“, fing sie an. Doch sie wurde sofort von Rose mit den Worten: „Alice! Ich halte es für keine gute Idee, das hier noch mal zu sagen. Das hier ist der falsche Ort für so ein Thema“, gestoppt. Ich blickte von Alice fragend zu Rose. Was war hier los? Was wollte Alice mir sagen? Was hatte sie Edward gesagt? Es muss ja etwas Schlimmes gewesen sein, wenn er jetzt nicht mehr da war. „Komm, wir fahren nach Hause“, schlug Emmett vor. „Genau, Edward ist bestimmt schon daheim“, meinte nun auch Jasper. Er hielt sich oft aus den Diskussionen heraus. Aber vermutlich nur, weil er sich in diese Familie noch nicht ganz integriert hatte. Aber ab und an, sagte er auch er was. Und fing dafür sofort ein strahlendes Lächeln von Alice auf. „Ja, ich stimme Jasper zu“, meinte diese sofort. „Welch ein Wunder“, meinte Rose genervt und ging in Richtung Ausgang. Die Cullens setzten sich in Bewegung, in Richtung Ausgang, doch ich blieb einen Moment zurück. Gerade eben hatte ich noch einen Vortrag über das Thema 'Glück' gehalten und warum kommt es mir so vor, als schwindet mein Glück gerade? Als rieselte es wie Sand zwischen meinen Finger hindurch und ich kann es nicht aufhalten? Okay, ganz ruhig, Bella. Du wirst ein wenig melancholisch, meinte ich zu mir selber und versuchte mich ein wenig zu beruhigen. Edward hatte bestimmt einen Grund, warum er nicht mehr in der Schule auf mich warten konnte. Oder wollte? Wir fuhren in Rosalies Caprio zu den Cullens nach Hause. Ich war heute Morgen gar nicht mit meinem Truck zur Schule gefahren, da Edward mich mal wieder abgeholt hatte. Das machte er die letzten Tage immer wieder gerne. Und ich hatte auch absolut nichts dagegen. „Vielleicht ist es besser, wenn ihr mich bei mir absetzt?“, schlug ich vor. Alice und Jasper, die neben mir saßen, blickten mich fragend an. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte Alice. „Weil Edward vielleicht gar keine Lust mehr auf mich hat. Also ich meine, vielleicht will er sich jetzt nicht über Colleges mit mir streiten, sondern eher seine Ruhe haben.“ „Nimm mal nicht so viel Rücksicht auf diesen Kerl“, meinte Rosalie, die auf dem Fahrersitz saß und durch den Rückspiegel nach hinten schaute und mich musterte. „Der hat nur gerade seine Fünf Minuten.“ „Verstehe“, murmelte ich. Nein, eigentlich verstand ich gar nichts. Ich seufzte auf. Doch der Blick von Alice ruhte immer noch auf mir. „Dass Edward nicht mehr auf dich gewartet hat, hat ehrlich gesagt, gar nichts mit dir zu tun, Bella.“ Ich blickte sie fragend an. „Nein?“ „Nein, natürlich nicht“, meinte auch Jasper. Gut, dass die beiden sich darin wenigstens so sicher waren. Ich war mir da gerade gar nicht mehr so sicher. „Nein, mir ist etwas raus geplatzt“, meinte Alice entschuldigend. „Ja, raus geplatzt, ist das gute Wort“, meinte Rosalie leicht wütend. Ja, sie war eindeutig verstimmt und sauer. Aber warum denn? „Rose“, meinte Emmett und versuchte sie ein wenig zu beruhigen. Ich sah, wie er seine große Hand auf ihre schmale legte, die auf dem Schaltknüppel ruhte. Sie blickte ihn an und seufzte schließlich auf. Auch wenn die Beiden rein äußerlich eigentlich gar nicht zu einander passten, waren sie einfach nur süß. Rosalie war ein Model, groß und zierlich und wunderschön. Emmett hatte eher die Statur eines Bären, breite Schultern, aber ein sanftes, süßes Lächeln. Ein Kuschelbär traf seine Person vielleicht eher, als ein großer Braunbär. Aber sie waren einfach nur süß. Genauso wie Japser und Alice. Und Carlisle und Esme. Sie gaben alle sehr schöne Paare ab. „Also, Bella, ich habe Edward, von unserem Gespräch letztens erzählt“, meinte Alice zu mir. „Was denn für ein Gespräch?“ Welches Gespräch meinte sie denn? Ich wusste es wirklich nicht. Mir fiel kein Gespräch ein, bei dem Edward einen Grund hätte, einfach aufzustehen und zu gehen. Das machte er doch sonst auch nicht. Normalerweise war er doch der erste, der Dinge besprechen möchte. „Na, das Gespräch, wo es um uns als Vampire ging“, fing Alice an. „Alice! Wir sind immer noch auf der Straße und das ist ein Caprio“, meinte Rose schon wieder etwas verstimmt. „Uns hört doch eh keiner“, meinte Alice. „Das will ich auch hoffen.“ Ich hab Rosalie schon oft ein wenig verstimmt gesehen. Aber ich hatte auch immer das Gefühl, dass es was mit mir zu tun hatte, wenn ich auch nicht wusste, was es war. Doch Edward hatte mir immer gesagt, dass ich sie einfach machen lassen sollte und mir keine so großen Gedanken um Rosalie machen sollte. Aber jetzt war ich doch ein wenig überrascht. Ich würde gerne wissen, um was es hier eigentlich ging. Warum war Edward weg? Und warum war Rosalie so sauer auf Alice? Ich seufzte. Ich wusste immer noch nicht um welches Thema es ging. „Weißt du als wir uns darüber unterhalten hatten, wie man zu uns wird“, fing Alice an. Ich nickte ihr zu. „Und da haben wir doch gemeint, dass es doch toll wäre, wenn Edward, dich auch zu einer von uns machen würde, dann wärst du immer bei uns.“ Ich nickte. Ja, ich erinnerte mich daran. Ich hatte das mal gesagt, das stimmte schon. Aber ich hatte es nie wirklich ernst genommen, da ich mich darüber noch gar nicht mit Edward unterhalten hatte. Stopp. Ich blickte Alice fragend an. „Das hast du ihm gesagt?“ War er also deswegen gegangen? Alice nickte mit verkrampften Lächeln. Er war also sauer oder wütend und war deswegen gegangen? Oder er fand den Gedanken einfach so abwegig? Was war in ihm vor gegangen? Aber das einzige was ich sagen konnte, war doch, dass er davon nicht begeistert war. Er war also dagegen. Ich holte tief Luft, weil ich das Gefühl hatte, dass mein Glück wirklich gerade verschwand. Edward wollte also gar nicht mir bis in aller Ewigkeit zusammen sein. Ja, das war mein Glück, mein Traum, meine Hoffnung gewesen. Und es zerbrach gerade, vor meinen Augen. „Er ist in seinem Zimmer“, meinte Alice, als wir in das Haus der Cullens eintraten. „Ja?“, fragte ich ein wenig unsicher. Alice lächelte. „Geh zu ihm.“ „Ich weiß nicht“, murmelte ich vor mich hin. „Bella, Edwards Gründe warum er so einfach gegangen sind, sind bestimmt andere, als die, die du gerade im Kopf hast“, meinte Jasper zu mir. „Kannst du nun auch Gedanken lesen?“, fragte ich ein wenig sarkastisch. „Nein, das nicht, aber ich spüre, doch Stimmungen. Und deine Stimmung ist gerade nicht...“ „Ja, ist ja schon gut. Ich geh zu ihm“, meinte ich leicht mürrisch und ging zur Treppe. Ich holte tief Luft, legte meine Hand an den Handlauf und ging dann mit langsamen und unsicheren Schritten die Treppe hinauf. 'Bella, du bist lächerlich', meinte ich zu mir selber. Ja, das war ich wirklich. Vielleicht hatte Jasper Recht. Und auch Alice. Ich meine, sie kannten ihn doch schon ein wenig länger als ich. Alice zumindest. Jasper kennt Edward ja erst seit Homer. Als ich vor seiner Tür stand, seufzte ich dann schließlich. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartete, wie er auf mich reagieren würde. Klar, wusste er, dass ich da war. Er hatte mich vermutlich schon gespürt, als ich das Auto von Rosalie verlassen hatte. „Magst du nicht reinkommen?“, hörte ich seine Stimme von drinnen. Ich nickte, auch wenn ich wusste, dass noch immer die Tür zwischen uns war, nickte ich. Ich betrat sein Zimmer und sah ihn auf seiner Couch sitzen. Leise Musik strömte aus den Boxen. Claire de Lune von Debussy. Ich hatte es schon oft in Edwards Zimmer als Hintergrundmusik gehört. Schon wieder dieses Lied. „Alles okay?“, fragte ich vorsichtig und schloss die Tür hinter mir. „Ja, tut mir Leid, dass ich einfach so gegangen bin.“ „Ist schon okay“, meinte ich leise. „Nein, ist es nicht“, widersprach er mir. Überrascht blickte ich ihn an. „Komm setz dich doch zu mir. Ich hab schon mal die Prospekte ausgelegt.“ „Die Prospekte?“, fragte ich überrascht, setzte mich aber neben ihn und sah auf die Prospekte. Die Prospekte der verschiedenen Colleges. Unsere Verabredung, er hatte sie also nicht vergessen und wollte sich immer noch mit mir über dieses Thema mit mir streiten. Ja, wir würden uns vermutlich darüber streiten. Darüber, dass ich mir kein Teures leisten kann und er mir gerne die Gebühr bezahlen würde, ich das aber nicht von ihm annehmen würde. Und darüber diskutieren wir dann. Eigentlich eine Diskussion die keiner wirklich gewinnen kann. „Und hast du dich schon entschieden?“, fragte er mich und holte mich aus seinen Gedanken heraus. „Nein, wir sind immer noch nicht auf einem Nenner.“ „So schwer kann das doch nicht sein.“ „Ja, eigentlich nicht. Aber Harvard fällt weg“, meinte ich und lächelte ihn an. Ich seufzte. Edward lehnte sich an die Lehne der Couch an, während ich ziemlich weit vorne im Sitz saß. Er saß ziemlich lässig da, während ich wohl mal wieder etwas verkrampft wirkte. „Warum bist du gegangen?“, fragte ich ihn einfach aus dem Bauch heraus. Gut, das kam jetzt anders als geplant. Geplant war, dass ich es entweder gar nicht ansprach oder ruhig ansprechen würde. Gut, das ging ja wohl nach hinten los. Er blickte mich an, nicht entsetzt oder überrascht, eher weiterhin ruhig und gefasst. „Ich möchte dir nicht wehtun“, fing er an. „Was meinst du mit wehtun?“ „Oh, Alice hat dir also gar nicht gesagt, wie schrecklich diese Prozedur ist.“ Ich schluckte. „Nicht so wirklich.“ „Na, super“, murmelte er. Er lehnte sich nach vorne und schob die Broschüren ein wenig zu Recht, so als würde er sie nach seinem Bild sortieren. „Du willst das also nicht machen, weil du mich nicht verletzen möchtest?“, fragte ich ihn. „Ja, unter anderem.“ „Dann kann es ja Carlisle machen. Alice meinte, dass er es bestimmt machen würde“, meinte ich mit ruhiger Stimme. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, da war Edward schon aufgesprungen. „Sag mal, spinnst du!“, schrie er mich an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)