Eine Liebe für die Ewigkeit? von abgemeldet (Bella und Edward) ================================================================================ Kapitel 13: Der Herbstball -------------------------- Da waren wir nun wieder. In Forks. In dem kleinen verregneten Forks. Forks eine Stadt wie jede andere. Und doch eben nicht. Forks ist eine Stadt am westlichen Rand des Olympic-Nationalparks im US-Bundesstaat Washington. Sie wurde erst am 28. August 1945 gegründet und hat etwa 3000 Einwohner (Stand 2005) auf einer Fläche von 8,1 km². Der Ort hat die höchste Niederschlagsrate von Nordamerika.Wie gesagt, es regnete hier und wenn es hier eben nicht regnete, dann war es bewölkt. Mit häufigem Sonnenschein konnte Forks nun wirklich nicht punkten. Aber das war egal. Dafür mit etwas anderem. Forks hatte nämlich besondere Einwohner. Von deren Existenz niemand etwas wissen durfte. Denn mitten unter uns lebten Vampire. Richtige Vampire. Zumindest dachte ich bisher, dass Vampire wirklich wie die aus den Romanen sein würden. Mit spitzen Eckzähnen. Wesen, dessen Haut bei Sonnenlicht verbrennt. Wesen, die man mit Hilfe eines Holzpflockes umbringt. Wesen, die nur in der Nacht leben. Wesen, die sich in Fledermäuse verwandeln. Aber dem war anscheinend nicht so. Vielleicht. Viel wusste ich ja noch nicht. Und wie es momentan aussah, würde ich auch nicht mehr darüber erfahren, denn Edward ging mir aus dem Weg. Ja, genau, seitdem wir wieder in Forks sind, geht er mir wirklich aus dem Weg. Wir reden kaum miteinander, nur wenn es nötig ist. Es ist traurig und es tut mir seltsamerweise sehr weh. Ich hatte wirklich gehofft, dass unser Verhältnis nun nach dem Ausflug in Homer klar stehen würde, dass wir sehr gute Freunde sein würden. Aber auch hier hatte ich mich wohl getäuscht. Ich wusste nicht, warum er mir aus dem Weg ging, aber vielleicht hielt er es einfach für besser. Und was konnte ich tun? Das einzige was ich wohl wirklich tun konnte, war ihm nicht auf die Nerven zu gehen. Vielleicht hatte ich auch wirklich nur zu viel erwartet. Edward, Alice, Emmett und Rosalie waren nun mal ein Vierergespann, da war kein Platz für mich. Wie auch. Ich war nun mal nicht wie sie. Ich war nicht außergewöhnlich und geheimnisvoll, ich war einfach nur Bella. „Edward geht dir immer noch aus dem Weg?“ Ich blickte überrascht von meinem Mathebuch auf, direkt in das Gesicht von Angela. Es war komisch. Ich konnte mir einreden was ich wollte, es tat mir weh, dass er mich so behandelte, es machte mich traurig. „Na ja, ich hab wohl zu viel erwartet“, murmelte ich vor mich hin. „Was meinst du damit?“ „Na ja, es war halt nur in Homer so. Keine Ahnung warum. Hier in Forks ist es nun eben nicht mehr so.“ „Siehst du das so?“ „Siehst du es etwa anders?“ Ich schrieb die Gleichungen von der Tafel ab und schaute Angela nicht an. Ich wollte sie auch nicht anschauen. Es war komisch darüber mit jemand anderes zu reden. „Können wir das Thema wechseln?“ „Gerne.“ Ich lächelte sie dankend an. „Was ziehst du am Herbstball an?“ „Was für einen Herbstball?“ „Der nächsten Freitag“, antwortete sie knapp. „Ach der…“ Ich seufzte. „Nichts.“ „Was meinst du damit? Du wurdest doch bestimmt gefragt.“ „Ja, wurde ich. Aber ich habe abgelehnt. Ich werde nicht hingehen.“ „Warum denn nicht? Das ist jedes Jahr immer sehr schön. Der Frühjahrsball ist zwar noch schöner, aber das ist dein erster hier.“ „Mein erster generell und ich mache ihn nicht mit.“ „Warum?“ Ich seufzte. „Ich kann nicht tanzen.“ „Ach, das stimmt doch gar nicht. Die Frau kann immer nur so gut tanzen, wie der Mann, der sie führt.“ „Wo hast du denn den Spruch her?“ „Egal. Also wer hat dich gefragt?“ „Tylor.“ „Tylor?“, fragte sie skeptisch. „Ja, Tylor.“ Ich schaute wieder an die Tafel, nur um festzustellen, dass der Lehrer sich von unserem Gespräch nicht beirren ließ, dann blickte ich wieder zu Angela. „Hat Ben dich gefragt?“ „Nein, leider noch nicht. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.“ „Deine Zuversicht hätte ich gerne“, sagte ich ihr mit einem Seufzer. „Du hoffst, dass Edward dich fragen wird?“ War das so offensichtlich? Ja, vermutlich hatte ich mich schon seit längerem verraten. Schließlich nickte ich ihr zu. „Ja, ist das dumm?“ Angela lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, das ist doch ganz normal.“ Normal? Was war denn bitte in meinem Leben normal? Nie war irgendwas normal und nun sollte ich normal sein? Nun sollte eine Reaktion von mir normal sein? Schien in diesem Zusammenhang doch ein wenig unglaubwürdig. „Und Mike und Jake?“ „Nein, die haben mich noch nicht gefragt.“ „Komisch“, murmelte nun Angela vor sich hin. „Warum komisch?“ „Ich dachte ehrlich gesagt, die beiden wären die ersten die dich fragen.“ „Vielleicht haben sie es aber endlich gelernt und lassen mich in Ruhe.“ „Lassen sie dich denn in Ruhe?“ „Nicht wirklich“, gestand ich ihr und gab ihr somit Recht. Vielleicht war es komisch, aber darüber wollte ich mir nun ehrlich keine Gedanken machen. Soviel waren sie mir gerade nicht wert. „Ich fände es schön, wenn du kommst.“ „Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass ich kommen werde.“ „Schade. Aber ich würde es verstehen.“ „Danke, Angela.“ Ich war auf den geradem Weg zu meinem Transporter. Ich hatte Charlie heute morgen versprochen Sue zu besuchen. Sie war eine alte Bekannte von ihm und brachte Charlie bevor ich nach Forks gezogen war, immer was zum Mittagessen vorbei. Nun hatte er mich und sie war ihre tägliche Aufgabe los. Sue war alleinstehend und freute sich immer, wenn ich sie besuchte und ihr von meinem Alltag erzählte. Sie war ganz gespannt darauf, meine Geschichten und Erlebnisse aus Homer zu hören. Sie hatte Forks noch nie in ihrem Leben verlassen, was ich mir nun wirklich nicht vorstellen konnte. Aber Sue war so. Sie arbeitete in einem Restaurant hinter dem Tresen. Sie mochte ihren Job und alle Kunden mochten sie. Sie war mir auch direkt mit ihrer lieblichen Art ans Herz gewachsen. „Bella!“ Ich erkannte die Stimme und seufzte auf. Erstens, weil es nicht die Stimme von der Person war, von der ich hoffte, dass sie endlich wieder mit mir reden würde. Zweitens, war es Jake. Drittens, hatte mich Angela ins Grübeln gebracht und so wollte ich den beiden nie alleine begegnen. Ich wollte nicht, dass sie in die Gelegenheit kamen, mich nun doch wirklich zu fragen, ob ich mit ihnen auf den Ball gehen würde. Aber wie es schien, wurde nichts aus meinem Plan. Ich drehte mich also um und schaute in das breitgrinsende Gesicht von Jacob Black. „Wie geht’s dir?“ „Danke, sehr gut. Was gibt es denn?“ „Ich wollte mich mit dir einfach mal wieder unterhalten, Bella“, log er. Ich sah ihm an, dass er log. Also war er wirklich wegen dem Ball bei mir. Das konnte ja heiter werden. Vielleicht hatte ich ja noch einen Rettungsweg offen. Mal schauen. „Tut mir Leid, Jake. Ich habe es eilig. Sue wartet auf mich.“ „Sue?“, fragte er skeptisch. „Ja Sue. Sie möchte von meiner Reise nach Homer hören.“ „Verstehe“, murmelte er vor sich hin. „Also, ein anderes Mal.“ Damit wollte ich mich auch schon umdrehen. „Warte!“, sagte er doch schneller, als ich es war. Super, dachte ich mir. Plan B hat also nichts gebracht. Gibt es einen Rettungswegplan C? „Sag mal, der Ball…“, fing er an. Er fuhr sich nervös durch sein dunkles Haar. „Was ist damit?“ „Mit wem gehst du denn dahin?“ „Mit niemanden?“ Überrascht blickte er mich an. Ich könnte mich gerade in diesem Moment ohrfeigen, ich hätte einfach sagen müssen, dass ich schon mit jemand hingehe oder direkt sagen, dass ich gar nicht auf den Ball gehen werde. Ich sah, wie seine Augen anfingen zu strahlen. Nun hatte ich den Salat. Nun würde er nicht mehr so schnell wieder abziehen.Also was wollte ich ihm sagen? Ich musste geschickt vorgehen. „Würdest du dann mit mir dahin gehen?“ „Weißt du Jake“, fing ich an und überlegte immer noch was ich ihm vorlügen sollte. „Ich wollte meine Mutter besuchen gehen, an diesem Wochenende.“ Gute Idee. Ja, das war eine tolle Idee. Familie, Mutter, das war eine gute Taktik. Gegen die würde er hoffentlich nicht ankommen. „Deine Mutter?“ Ich nickte. „Sie wohnt doch in San Fransisco“, erklärte ich ihm. „Aber sie will doch bestimmt auch, dass du auf den Ball deiner Schule gehst.“ Wenn er wüsste, dass er damit ins Schwarze getroffen hätte. Aber das durfte ich ihm nicht sagen und schon gar nicht irgendwie vermitteln. „Nein, ich denke nicht. Ich will sie besuchen gehen. Ich freue mich schon sehr drauf.“ „Verstehe.“ Nun war er geknickt. So was lag mir gar nicht. Jemand einen Korb geben. Nein, davon bekam ich immer sofort ein schlechtes Gewissen. „Tut mir Leid, Jake.“ „Ja, kann man wohl nichts machen.“ Ich nickte. Oh man, wenn er mich weiterhin so ansah, dann würde ich wirklich noch klein bei geben. Ich musste weg. „Also bis Morgen.“ Damit drehte ich mich schnell um und eilte zu meinem roten Transporter. Ich öffnete die Tür und warf meine Tasche sofort auf den Beifahrersitz, bevor ich mich selbst rein setzte. Ich seufzte. „Super Bella“, sprach ich mit mir selber. Das eben war wirklich nicht toll und nett schon gar nicht gewesen. Ich hatte Jake einen Korb gegeben und ihn dann einfach stehen gelassen. Zum Glück regnete es wenigstens nicht. Das wäre wohl noch schlimmer gewesen. Es war Freitag der 24. Oktober. In sieben Tagen war Halloween. Während ich hier also zu hause saß, während sich all meine Freundinnen köstlich auf dem Herbstball amüsierten, bastelte ich Halloween-Deko. Charlie war entsetzt gewesen, als ich mit 3 Kürbissen im Transporter nach Hause kam. Aber ich wollte den ganzen Abend nicht einmal an den Ball denken und schon gar nicht an Edward, also musste ich mich beschäftigen. Ich war vollkommen mit dem Aushöhlen des Kürbisses beschäftigt, als es an unserer Haustür klingelte. Charlie blickte mich fragend an. Doch ich reagierte gar nicht erst. Ich hatte allen abgesagt und alle dachten ich wäre auf dem Weg nach San Fransisco. Alle außer Angela, die wusste Bescheid. Sie würde morgen vorbei kommen und mir erzählen wie der Ball war, Ben hatte sie nämlich schließlich doch noch gefragt. Was mich sehr für Angela freute. Charlie stand also mürrisch von seinem Fernsehsessel auf und schlürfte in seinen Schlappen zur Haustür. Er murmelte irgendwas vor sich hin, aber ich registrierte es gar nicht als Worte, die für mich bestimmt waren, also war es auch egal. „Bella“, hörte ich ihn schließlich. Genervt, schaute ich von meinem Kürbis auf und sah, dass Charlie an der Tür stand, mich aber nun anschaute. „Da ist jemand für dich, Liebes.“ Wer war denn das? Ich hatte doch allen abgesagt, die mit mir zum Ball gehen wollten. Ich trocknete und säuberte meine Hände kurz an einem Handtuch und ging zur Tür. Charlie hatte sich wieder in seinen Sessel gesetzt. Ich staunte wirklich nicht schlecht, als ich sah, wer da vor mir stand. Kein anderer als Edward Cullen, höchstpersönlich. In einem schwarzen Anzug. Mit Krawatte. War er auf dem Weg zu einer Beerdigung? Aber der Anzug stand ihm wundervoll. Er machte seine Schultern ein wenig breiter, aber entstellte ihn nicht. Ich griff sofort nach der Tür, um mich irgendwo festzuhalten. Ich wollte nicht in die Lage kommen, meinen Zusammenbruch zu erklären, dem ich gerade schon wieder, wegen zu weichen Knien bevor stand. „Edward“, sagte ich überrascht. Ja, das war ich wirklich. Was machte er denn hier? „Hallo Bella.“ Er blickte mich an und lächelte. Ach da war es wieder. Dieses wundervolle und wunderschöne Lächeln. Das Lächeln, welches ich so toll fand, so hinreißend. Es war dieses Lächeln, das meine Knie weich zu machen schien. „Was gibt es denn?“ Das war die dümmste Frage überhaupt. So was fragt man doch nicht, hämmerte es sofort in meinem Kopf. „Ich wollte dich zum Ball einladen.“ „Wie bitte?“ Ich musste mich wirklich verhört haben. Es konnte doch nicht angehen, dass Edward Cullen, zwei Wochen nicht mehr mit mir redet und mich dann einfach so zum Herbstball der Schule abholt. „Ich möchte dich zum Herbstball einladen. Ich habe gehört, dass du allen andere abgesagt hast und ich hoffe, dass du mir vielleicht zusagst. Ich würde mich freuen, wenn du mich begleiten würdest.“ Mein Griff an der Tür verstärkte sich, da meine Beine nachzugeben schienen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, aber ich musste etwas sagen, so viel wusste ich noch. Aber was? „Ich habe kein Kleid“, gestand ich ihm schließlich. Ich wollte mir auf die Stirn hauen, aber das ging wohl nicht mehr. Aber es war auch egal. Ich hatte es gesagt. Nein, es war nicht egal. Ich hätte so viel sagen können und dann fiel mir ausgerechnet so etwas vor die Füße oder vor die Lippen vielleicht eher. Edward lächelte mich wieder so wundervoll charmant an. Ich wusste, dass ich in seinen Augen ertrinken konnte und ich war gerade kurz davor, wenn ich nicht ein helles „Hey“, vernahm. Überrascht blickte ich von Edward weg und sah in das Gesicht von Alice. Sie hielt mir ein Paket und eine Tasche entgegen. „Ich habe ein Kleid für dich“, sagte sie lächelnd. Fragend blickte ich zu Edward, doch dieser lächelte mich nur an. „Bitte begleite mich und sag „ja“.“ Ich konnte gar nicht anders. Wie auch? Allein seine warmen Augen zwangen mich sofort dazu, „ja“ zu sagen. Also nickte ich nur. Er lächelte und Alice packte mich am Arm und zog mich die Treppe nach oben, direkt in mein Zimmer. Ich ging jetzt also gleich mit Edward zum Ball? Wer konnte das glauben? Ich nicht. Ich wusste immer noch nicht was los war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)