Eine Liebe für die Ewigkeit? von abgemeldet (Bella und Edward) ================================================================================ Kapitel 10: „Wer bist du?“ -------------------------- Für den erleuchteten Geist brennt und funkelt die ganze Welt dank ihres Lichts - Ralph Waldo Emerson - Edwards Sicht: „Wer bist du?“ Das war eine ernst gemeinte Frage und ich würde sie ihr gerne beantworten. So gerne wollte ich ihr sagen, wer oder was ich wirklich war. Ich wollte keine Geheimnisse vor ihr haben, sondern ihr anvertrauen. Doch ich wusste auch, dass dieser Wunsch gefährlich für mich war. Ich blickte Bella an und sah in ihren Augen keine Furcht oder Angst und das überraschte mich sogar. Fürchtete sie sich nicht, vor dem was ich sein könnte? Vor dem was ich war? Hatte das Alice gemeint, dass sie anders war. Mehr als nur ein Mensch. 'Aber was sollte ich ihr antworten. In mir ist immer noch das Verlangen, dich zu beschützen, Bella. Ich will dich nicht in etwas rein bringen, wo du in Gefahr bist.' „Ich bin anders, Bella“, war dann der erste Satz, den ich über die Lippen brachte. Es war der erste sinnvolle Satz der mir einfiel. Ich konnte ihr nicht die ganze Wahrheit sagen. Zum Schutz für sie. Und zu meinem Schutz. Zum Schutz meiner Familie. Zum Schutz von Alice, Esme, Carlisle, Emmett und Rosalie. Ich konnte ihr das nicht einfach so sagen. Ich konnte nicht. Es stand einfach zu viel auf dem Spiel. Bella ging auf mich zu. „Was heißt das?“ Ich wollte ihr sagen, dass sie stehen bleiben sollte, nicht näher kommen sollte. Aber ich tat es nicht. Bella kam näher auf mich zu. In ihren Augen lag immer noch keine Angst. Sie fürchtete sich nicht vor dem was ich wohl sein könnte. Sie schien sogar neugierig. Sie wollte mich kennen lernen. Sie wollte wissen, wer ich war. Genauso wollte ich wissen wer sie war. Nur ich wusste zumindest schon mal, dass sie ein Mensch war. Sie wusste nicht, was ich war. Nun stand sie direkt vor mir. Ihre braunen Augen schauten mich warm an. Bella lächelte mich an. Ich blickte sie an und wusste nicht, warum sie lächelte. Warum konnte sie jetzt lächeln? Wo sie doch gar nichts über mich wusste. Wo ich ihr doch eigentlich Angst machen sollte, nachdem sie das Glitzern gesehen hatte. „Was heißt anders?“ Ihre Stimme war sanft, wie immer. Nicht zittrig. Nein, sie strahlte eine Zuversicht aus. Und ich wusste nicht, warum. „Lass es mir dir zeigen.“ Eigentlich wollte ich es lassen. Ich wollte, ihr nicht mein Geheimnis sagen. Aber ein anderer Teil in mir, wollte, dass sie die Wahrheit über mich wusste. Das war der Teil, der ihr Lachen liebte und der auch überlegte, ob es nicht sicherer war, wenn sie an meiner Seite sein würde. „Ich will es wissen.“ Ich nickte und hielt ihr meine Hand hin. Sie blickte fragend auf die Hand, berührte sie aber mit ihren beiden Händen. Ihre Wärme übertrug sich direkt zu mir. Genauso wie ich vermutete, dass meine Kälte ihr übertrugen wurde. Ich blickte sie an und versuchte aus ihrem Gesicht zu lesen, was sie empfand, was sie dachte, ob sie sich fürchtete. Ihre Gedanken blieben mir versperrt, also wollte ich es so probieren. „Du bist kälter“, fasste sie zusammen. Ich nickte. Und immer noch sah ich keine Furcht in ihren Augen. Immer noch hatte sie keine Angst vor mir. „Schlag mich.“, forderte ich sie nun auf. „Was meinst du damit?“ Sie grinste. „Ich soll dich schlagen? Warum?“ „Mach es einfach. Sei aber vorsichtig.“ Bella schüttelte kurz verwirrt den Kopf, trat auf mich zu und hielt die Fäuste hoch. Es sah lustig und amüsant aus, aber ich versuchte ernst zu bleiben. „Wohin?“, fragte sie nun. „Egal wo.“ „Bauch?“ Ich nickte nur. Ich hoffte momentan nur, dass sie sich nicht dabei weh tun würde. Sie trat noch einen Schritt auf mich zu und schlug mir mit ihrer rechten Faust gegen den Bauch. Ich spürte kaum etwas. Doch Bella hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht, mit der anderen Hand ihre Faust. „Hast du dich verletzt, Bella?“, fragte ich sofort in größter Sorge. Ich hätte das nicht von ihr verlangen dürfen. Ich wusste doch, dass sie sich eher weh tun würde, als mir. Sie blickte mich überrascht auf. „Dein Bauch ist ja hart wie Stein.“ Ich seufzte auf und nickte. „Ja.“ Sie registrierte meine Antwort und blickte mich fragend an. Bellas Sicht: Meine Hand tat höllisch weh. Sie war vermutlich gebrochen. Warum tat sie nur so weh? Ja, ich hatte sie mir bestimmt gebrochen oder verstaucht. Und er sah nicht mal so aus, als hätte er Schmerzen. „Hast du dich verletzt, Bella?“, fragte Edward sofort. 'Hat er das überhaupt gespürt gehabt? So wie er schaut, hat er das nicht mal gespürt. Der muss ein gutes Fitnessprogramm haben. Aber irgendwas sagt mir, dass es nicht am Fitnessprogramm liegt.' Ich blickte ihn überrascht an. In mir waren so viele Fragen. So viele Fragen, auf die ich Antworten wollte. „Dein Bauch ist ja hart wie Stein“, sagte ich zu ihm. Edward seufzte auf und nickte. „Ja.“ Ich blickte ihn fragend an. Und da war schon wieder diese Frage in mir, wer war er? Was war er? Dann ging Edward an mir vorbei. Ich blickte ihn fragend an, doch er sagte nichts. Er ging an mir vorbei und trat aus dem Schatten der Bäume. Ja, er trat wieder ins Sonnenlicht. Er drehte sich zu mir um, damit ich auch alles sehen konnte. Und ich sah alles. Ich sah das Funkeln und Glitzern wieder. Überall. In seinem Gesicht. Auf seinen Armen. Auf seinen Händen. Überall wo freie Haut war, leuchtete und glitzerte es. Es war so unbeschreiblich schön. Mir fehlten die Worte um das hier beschreiben zu können. Der Schmerz in meiner Hand war bei diesem Anblick vergessen. Alles war vergessen, bei diesem göttlichen Anblick. Ja, es war ein göttlicher Anblick. Es war unbeschreiblich schön ihn so zu sehen. Dann trat er wieder auf mich zu, mehr in den Schatten. In seinem Blick lag Sorge. „Erinnerst du dich an den Besuch im Museum?“ Ich nickte. Aber, was sollte das nun? „Das hilft dir vielleicht um zu wissen, wer oder was ich bin.“ Seine goldenen Augen blickten mich sanft an. In ihren war so viel Sanftheit, ich konnte gar nicht glauben, dass sein Körper hart wie Stein sein sollte. Ich überlegte. Was hatte ich in dem Museum alles gesehen und gehört gehabt? Was würde mich hier weiter bringen? Was von dem was ich da gesehen hatte, brachte mir die Antwort die ich suchte? Dann riss ich meine Augen erschrocken auf. Da war die Antwort. Sie war direkt vor mir gewesen. „Ein Vampir?“ Ich wusste nicht, ob ich diese Frage ausgesprochen hatte, oder sie tausendfach in meinem Kopf hallte. Doch Edward nickte. Er nickte zu einer Frage, bei der ich nicht mal wusste, ob ich sie ausgesprochen hatte. Edward war ein Vampir. Er war ein Vampir. Ein Vampir. Ein Teil von mir sagte, dass ich Angst haben sollte, dass ich weglaufen sollte. Aber diesen Teil hatte ich vorhin schon ausgeschaltet gehabt. Auch wenn er jetzt gerade aufschrie, so war dieser Schrei so gleich wieder verstummt. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Meine Sprache und meine Gedanken waren weg oder konfus. „Sag was, Bella.“ Edwards Stimme klang bittend, gerade so als machte er sich Angst und Sorgen um mich. Ich versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Das hier war aber auch interessant und neu. „Du bist also ein Vampir“, sagte ich schließlich. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. „Hast du nicht Angst?“ „Sollte ich denn?“ „Menschen haben normalerweise Angst vor anderen Wesen.“ „Ich habe keine Angst.“ Seine goldenen Augen blickten mich wieder so sanft und gütig an. Nein, wie sollte ich denn vor ihm Angst haben? „Glaub ich“, setzte ich nach. „Glaubst du?“ Edward lächelte, bei dieser Antwort von mir. Ich nickte nur. „Ja, ich glaube, ich habe keine Angst vor dir.“ Edwards Sicht: Ich hatte Bella noch vor dem Frühstück wieder in die Jugendherberge gebracht. Es war ein komisches Gefühl. Ich wusste nicht was ich denken sollte. Ich hatte Bella also eingeweiht. Sie wusste über mich Bescheid. Sie wusste noch nicht, dass ich nicht der Einzige war. Aber sie wusste über das was ich war Bescheid. Sie hatte nicht geschrieen und war auch nicht weggerannt. Das war doch etwas Gutes? Ich saß auf der Terrasse der Jugendherberge und versuchte ein paar klare Gedanken zu finden. Ich musste wissen, wie ich jetzt weiter handeln sollte. Wie ich nun weiter mit Bella umgehen sollte. Wie ich es Alice und dem Rest der Familie sagen sollte. Es war schwer. Ich wusste selber nicht mehr genau, warum ich Bella einweiht hätte. Es war eine Gefahr, für uns alle. Ich wusste, dass ich ihr eine Antwort geben musste, als ich bei ihr liegen geblieben war, als die Sonne aufging. Ich wusste, dass sie aufwachen würde und das Glitzern sehen würde. Aber ich hatte mich so entschieden. Ich wollte mich nicht von ihr lösen und zu sehen, wie sie alleine aufwacht. Ich wollte sie nicht missen, ihre Nähe weiterhin bei mir spüren. Ihren Herzschlag spüren und ihren Duft atmen. Und ich bereute diese Entscheidung nicht. Bellas Lächeln und ihr Wesen taten mir seltsamerweise sehr gut. Ich mochte sie, ja sehr sogar. Sie war eine wundervolle Person. Und sie hatte keine Angst vor mir. „Bruderherz.“ Es war Alices glockenhelle Stimme die zu mir durchdrang. Ich blickte auf und sah wie sie sich, mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht, neben mich setzte. „Angela hat mich gefragt, warum Bella nicht die Nacht in ihrem Bett verbracht hat“, fing sie an zu erzählen. „Was hast du ihr denn gesagt?“ „Na, die Wahrheit, was denkst denn du.“ Ich blickte sie erschrocken an. „Alice.“ 'Reg dich ab. Ich hab ihr nur gesagt, dass sie die Nacht mit dir verbracht hat.' „Als ob das viel besser ist.“ „Ich denke schon.“ Sie sah mich von der Seite musternd an. „Und?“ „Was und?“ 'Stell dich nicht dümmer als du bist, Edward. Du weißt, sehr wohl was ich wissen will.' „Ich hab es ihr gesagt“, fing ich an. Sie grinste. Ich blickte sie fragend an. Warum war sie nicht erstaunt oder überrascht oder vielleicht sogar wütend? 'Das weiß ich doch alles schon, Edward. Ich will wissen, wie sie reagiert hat. Einzelheiten.' Ich blickte sie erschrocken an. „Was heißt, das du weißt das alles schon?“ 'Falls du es vergessen hast, mein lieber Bruder. Ich habe auch eine gewisse Gabe.' Ich seufzte. Natürlich. Deswegen hatte sie mich auch mit der Decke gehen lassen. Sie wusste es. Sie wusste es die ganze Zeit schon. „Wie lange schon?“ „Schon vor der Abreise“, gestand sie mir ohne Reue. Ein Seufzer verließ meine Lippen. Das war wirklich lange und ich kämpfte hier mit mir selber? 'Jetzt komm mir nicht so, Edward. Du weißt ganz genau, dass ich es dir nicht sagen konnte. Außerdem ist es doch gut gelaufen.' „Ja, aber es hätte mir ein paar meiner Nerven bewahrt“, sagte ich ihr. Aber ich musste schmunzeln. „Ich werde dann mal Carlisle und Esme anrufen und ihnen das Neuste berichten.“ Ich wollte aufstehen. „Brauchst du nicht“, sagte Alice schnell und hielt mich damit auf dem Stuhl. „Was meinst du damit schon wieder?“ „Na, ganz einfach. Sie wissen es schon.“ „Wie lange?“ 'Wenn du so fragst, wussten sie es sogar noch vor dir.' Sie grinste. Und etwas in mir wollte Alice wieder erwürgen, aber sie war meine Schwester und ich mochte sie und ich mochte auch ihr Lächeln, wenn sie nicht immer so gemeine Spielchen mit mir trieb. Aber so war sie nun mal. Und tun Geschwister sich nun mal nicht necken, das war doch normal, vielleicht war das ja das Einzige was an uns normal war. Aber ich war froh, dass ich diese Familie hatte. Sie gab mir Halt und war immer für einander da. „Also wissen es alle daheim schon?“ „Ja, Edward.“ Sie lächelte immer noch. 'Ich treffe mich nach dem Unterricht wieder mit Jasper.' „Gut, ich weiß dann Bescheid.“ Es war schön, dass Alice nun auch glücklich war. 'Schau mal. So hat jeder seinen Partner. Carlisle hat Esme. Emmett und Rosalie haben sich. Ich habe dann Jasper und du hast Bella' Ich blickte Alice erschrocken an. „Sie ist immer noch ein Mensch.“ Sie würde nicht mein Partner sein können. Nie. 'Ja, du wiederholst dich, Bruderherz.' Damit stand sie auf. „Ich geh dann mal wieder rein.“ Sie grinste mich an. „Mach dir nicht so viele Gedanken, Edward.“ „Du hast ja leicht reden.“ „Versprich mir einfach, dass du es einfach nur genießt.“ Bellas Sicht: Ich trat gerade aus der Dusche unseres Zimmers als ich ein wenig zusammen zuckte. Angela stand vor mir und blickte mich fragend an. „Du hast mich aber erschreckt.“ „Das hast du auch.“ „Wie?“ Ich wusste nicht, was sie mir sagen wollte. „Ja, du hast mich ganz schön erschreckt, als ich gemerkt habe, dass dein Bett die ganze Nacht leer blieb.“ „Oh, das meinst du?“ Ich ging zu meiner Tasche und suchte nach etwas zum Anziehen. „Ja, genau das meine ich. Hast du nicht mehr dazu zu sagen?“ Ich zog eine schwarze Hose und ein Oberteil aus der Tasche. „Passt das zusammen?“ „Mensch Bella.“ Sie seufzte. Ich musste lächeln. Angela war so süß und ich fand es toll, dass sie sich um mich Sorgen machte, auch wenn das vollkommen fehl am Platz war. Schließlich legte ich meinen Arm um sie. „Tut mir Leid, Angela. Es kommt nicht wieder vor.“ „Alice sagt, du hast mit Edward die Nacht verbracht.“ Ich errötete. Dann fragte ich mich, woher Alice das wusste. „So was hat Alice gesagt?“ „Ja, und nach deiner Gesichtsfarbe zu urteilen, stimmt das sogar.“ Ich nickte. „Ja, wir haben die Nacht draußen im Wald verbracht.“ „Cullen und du.“ „Ja, Edward und ich.“ Ich legte die Hose und das Shirt beiseite und suchte nach Socken in der Tasche. „Aber es war nicht so wie du vielleicht denkst. Wir haben nur geredet.“ „Edward kann reden?“ Ich grinste sie an. „Ja, er kann reden.“ Mir fiel das Gespräch von heute Morgen wieder ein. Er war ein Vampir. Und ich hatte keine Angst vor ihm. Was vermutlich vollkommen verrückt war und vermutlich hielt mich selber verrückt. „Was wirst du Jake sagen und Mike?“ „Ich wüsste nicht, dass ich den beiden überhaupt etwas sagen müsste“, gestand ich ihr wahrheitsgemäß. Warum sollte ich ihnen eine Antwort geben? „Na ja, ich glaube schon, dass sie Antworten von dir wollen.“ „Warum?“ „Weil…“ Angela seufzte und setzte sich zu mir aufs Bett. „Die beiden mögen dich.“ „Ja, das ist schön für die beiden. Aber sie wissen nicht, wann sie mich in Ruhe lassen sollen. Ich bin wegen den beiden in den Wald gelaufen und wenn Edward mich nicht gefunden hätte, hätte ich mich wohl verirrt.“ Angela blickte mich überrascht an. „So war das?“ „So war das.“ Ich nahm meine Sachen, die ich aufs Bett bereit gelegt hatte, und ging wieder ins Badezimmer. „Gehen wir gleich zusammen zu Mathematik?“, fragte ich sie. Sie nickte. „Klar.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)