Bittersweet Symphony von Zero_Kiryu ================================================================================ Kapitel 1: Das Kennenlernen --------------------------- Titel: Bittersweet Symphony Teil: 1/? Autor: Zero_Kiryu Warnung: noch nix ^^ Kommentar: Hier eine meiner eigenen Fanfic-Ideen ^^ Bin mal gespannt, was ihr dazu sagt ^^ Entstanden ist sie irgendwann 2005 oder früher. Das kann ich leider nicht mehr nachverfolgen... Disclaimer: Okay, die Charaktere hab ich mir selbst ausgedacht, aber Geld verdiene ich damit trotzdem nicht. ^^ Pairing: Victor x Jo Kapitel 1 Das Kennenlernen Die Nacht, in der ich mich zum ersten und einzigen Mal in einen Mann verliebte, werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Es regnete in Strömen und zu allem Überfluss war ich auch noch spät dran, als mich das Taxi am 31. Dezember des Jahres 2000 vor dem ziemlich pompösen Anwesen von Victor Gonzalez absetzte. Es war eine dieser lästigen Pflichtveranstaltungen zu denen man als Journalist eingeladen wurde, um am nächsten Tag exklusiv zu berichten, wie imposant die Party war und welche Stars sich die Ehre gegeben hatten. Eigentlich hätte ich Silvester lieber allein mit einer großen Flasche Wodka gefeiert, doch mein Chef hatte mir keine Wahl gelassen. Entweder ich würde ihm die perfekte Story liefern oder ich säße ab morgen ohne Job da. Dreimal dürfen Sie raten, wofür ich mich entschieden habe. Mein Name ist übrigens Jonathan Tracy. Ich war damals 28 Jahre alt und der jüngste Journalist im Kader meines Chefs. Das erfüllte mich natürlich mit Stolz. Gleichzeitig hatte ich ohne Zweifel auch sehr hart damit zu kämpfen, der unerfahrenste zu sein und somit immer nur auf die leichten Fische angesetzt zu werden. Mein Chef meinte einmal zu mir, er würde mir einen großen Enthüllungsbericht nur überlassen, wenn ich ihm zuvor versichern könnte, dass ich konstant gute Arbeit leiste. Das hatte ich inzwischen geschafft und so durfte ich am Silvesterabend die Party von Victor Gonzalez besuchen – einem der gefragtesten Schauspieler Hollywoods zu der Zeit. Er war 33 Jahre alt, spielte immer den gefürchteten Herzensbrecher, der jede Frau auf der Stelle dazu brachte, ihre Kleider abzulegen, wenn er sie anlächelte. Ich muss zugeben, dass auch mich seine Ausstrahlung nicht kalt gelassen hatte, doch wenn man der Presse glauben konnte, war er im wahren Leben ein noch viel größeres Arschloch als im Film. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde. Und ich hatte auch noch keine Ahnung, worüber ich schreiben sollte – was sich auch im Laufe des Abends nicht ändern sollte. Nachdem ich meine Einladung vorgezeigt hatte, nahm man mir meinen Mantel ab und führte mich in einen riesigen - und damit untertreibe ich nicht! – Wintergarten, durch dessen Kuppel man die sternklare Nacht bewundern konnte. Ich drehte eine kleine Runde und begrüßte ein paar meiner Kollegen, bevor ich mich mit einem Glas Champagner bewaffnet in eine Ecke stellte und dem bunten Treiben eine Weile zusah, um eventuell Stoff für eine Story zu entdecken. Es waren Größen aus allen Bereichen des Showbiz anwesend. In Sachen Gästewahl hatte Mr. Gonzalez ein wirklich glückliches Händchen bewiesen. Wie ich aus dem allgemeinen Gemurmel heraushörte, hatte sich der Hausherr nach der Begrüßung mit einer jungen, wunderhübschen und talentierten Schauspielerin zurückgezogen. Plötzlich aber drehten alle Anwesenden ihre Köpfe in eine Richtung und ich kam nicht umhin, ihren Blicken zu folgen. Da stand er auf der Treppe. Der fleischgewordene Traum einer jeden Frau. Groß, schmalschultrig, muskulös - aber nicht zu sehr - markante Gesichtszüge, einen perfekten Körper, lange schwarze Haare, die perfekt gestylt waren und einen Blick, dem niemand widerstehen konnte. Ich gebe zu, dass ich kurzzeitig daran dachte, seinen Körper zu betasten. Doch ich war zu dem Zeitpunkt noch eindeutig hetero, weswegen sich dieser Gedanke schnell wieder verflüchtigte. Ich nippte wieder an meinem Glas und beobachtete interessiert jeden seiner Schritte. Schließlich kannte ich ihn ja nicht. Plötzlich aber wandte sich sein Blick mir zu und blieb an mir haften. Mich durchfuhr ein kalter Schauer, als ich schließlich realisierte, dass er mich genauso interessiert musterte wie ich ihn. Dann wurde seine Aufmerksamkeit jedoch wieder von einem blonden Geschöpf in Anspruch genommen, die ihm ihre Zunge so tief in den Rachen schob, dass man schon befürchten musste, er würde daran ersticken. Nach einigen Stunden der ausgelassensten Partystimmung wurde es Zeit, das neue Jahr zu begrüßen. Die Mutigen, die schon genug intus hatten, um die Kälte zu ertragen, gingen in den Garten, um dort das Feuerwerk zu beobachten. Alle anderen blieben im Haus und konnten das Spektakel durch die Kuppel hindurch beobachten. Dazu wurde sogar das Licht ein wenig gedämmt. So bemerkte ich nicht, wie Victor sich von hinten an mich anschlich und mir ein neues Glas Champagner in die Hand drückte. „Hier. Trink. Die Party fängt jetzt erst richtig an!“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Ich wollte sowieso gleich gehen.“ „Warum? Schon eine Story entdeckt, die du morgen veröffentlichen willst?“ „So ähnlich, ja.“ „Die meiste Action gibt es immer erst nach dem Jahreswechsel. Da kommt das Blut erst so richtig in Wallung, falls du verstehst, was ich meine.“ Er sah mich hinterhältig grinsend von der Seite an. „Ich glaube schon. Auf so ein Niveau lasse ich mich aber nicht herab.“ „Oho. Ein Schreiberling mit Gewissen.“ „Journalist bitte.“ „Dann willst du also gar nicht wissen, was ich mit der Blonden in meinem Schlafzimmer getrieben habe?“ „Ich kann es mir lebhaft vorstellen, danke.“ Er grinste wieder. Obwohl ich ein Fremder für ihn war, tat er so, als würden wir uns schon länger kennen. Beeindruckend. „Warum sind Sie nicht bei den anderen und feiern mit ihnen?“ „Weil sie mich anöden. Ich habe sie nur eingeladen, damit die Presse etwas zu berichten hat. Und lass das „Sie“ weg.“ „Dann hegen Sie – du – also auch keine Gefühle für die junge Dame, die du heute verführt hast?“ „Nein. Außerdem ist da gar nichts gelaufen. Sie hat mir nur einen geblasen und das war’s. Ich lasse mir doch nicht die Frisur ruinieren, nur um meinen Spaß zu haben. Ich hätte sie ja auch gar nicht gebraucht, falls du verstehst, was ich meine.“ Wieder dieses Grinsen. „Du bist unglaublich arrogant, wenn ich das mal so sagen darf.“ „Danke. Das hat mir von euch noch keiner ins Gesicht gesagt. Die anderen schleimen immer nur rum. Das nervt inzwischen richtig. Wie heißt du?“ „Jonathan. Jonathan Tracy.“ „Jonathan. Was dagegen, wenn ich dich Jo nenne? Habs nicht so mit langen Namen.“ Er hielt mir seine Hand hin und erwartete anscheinend, dass ich sie schüttelte. Doch ich nippte an meinem Glas. Am liebsten wäre es mir, er würde verschwinden, damit ich ihm nicht noch schlimmere Dinge an den Kopf werfen konnte. „Sags schon. Ich sehe doch, dass dir etwas auf der Seele liegt.“ „Mr. Gonzalez.“ „Victor.“ „Victor. Noch nie habe ich einen Menschen getroffen, der so von sich überzeugt war wie du und so herablassend von anderen spricht. Frauen sind doch keine Gebrauchsgegenstände, die man benutzt und wegwirft, wenn sie einem nicht mehr gefallen!“ Er klopfte mir wohlwollend auf die Schulter und bedeutete mir dann, ihm zu folgen. „Ich zeige dir mal was. Komm mit!“ Er stieg eine breite Treppe hinauf und ich folgte ihm dann in einen dunklen Raum. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, hörte ich, wie der Schlüssel herumgedreht wurde. Wenig später erhellte eine kleine Nachtischlampe den Raum und ich merkte endlich, dass wir uns in seinem Schlafzimmer befanden, welches erstaunlicherweise weniger pompös eingerichtet war, wie die übrigen Zimmer. Er schob den Schlüssel mit einer lässigen Bewegung unter das Kopfkissen und ich fragte mich, was er damit bezweckte, als er auch schon auf mich zukam und mir mein Glas aus der Hand nahm. „Das brauchst du jetzt nicht mehr“, flüsterte er mir ins Ohr. Irritierenderweise erregte mich seine Stimme immens. Nachdem er mein sowie auch sein Glas auf einem Tischchen abgestellt hatte, entledigte er sich seines Jacketts und öffnete sein Hemd, sodass seine ausgeprägten Muskeln zum Vorschein kamen. „Was hat das alles eigentlich zu bedeuten?“, fragte ich ihn ein wenig atemlos. Er kam lächelnd auf mich zu und flüsterte wieder: „Ich habe mich ein wenig schlau gemacht über dich, Jo. Ich bewundere deine Arbeit. Glaubst du wirklich, dass es Zufall ist, dass du heute Abend hier bist?“ „Aber warum?“ „Du gefällst mir. Und ich habe gerne schöne Dinge um mich.“ „DINGE?“ Er grinste wieder. „Na schön. Menschen. Aber auch Dinge. Außerdem habe ich erfahren, dass du schon seit längerer Zeit Single bist. Zufall?“ „Ich habe die Richtige eben noch nicht getroffen. Was geht das dich überhaupt an?“ „Hmm... Oder DEN Richtigen...“ Er hob eine Hand und strich mir sanft über die Wange. Dann plötzlich – ohne jede Vorwarnung – zog er mich an sich und küsste mich leidenschaftlich. Ich stieß ihn weg, als ich die Situation erfasste. „WAS SOLL DAS DENN??“ Er griff nach meinem Handgelenk und spielte mit meinen Fingern. „Du bist süß. Ich wollte dich näher kennen lernen. Deshalb habe ich dich eingeladen.“ „Du bist schwul?“ „Das wäre DIE Story, nicht wahr?“ „Allerdings.“ Ich dachte kurz darüber nach, doch als er anfing, an meinen Fingern zu lecken, wurde ich wieder in die Realität geholt. Ich entzog ihm meine Hand und krächzte: „Tut mir sehr leid, aber ich stehe nicht auf Männer.“ „Noch nicht.“ Er löste seinen Pferdeschwanz und kam wieder auf mich zu. „Ich sollte jetzt besser gehen.“ Doch noch ehe ich das Kopfkissen auch nur anheben konnte, umarmte er mich von hinten und hielt mich so zurück. „Gib doch wenigstens zu, dass es dich erregt, wenn ich dich ansehe.“ Ich spürte, dass er seinen Kopf an meinen Rücken lehnte. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Was sollte ich dazu sagen? Die Wahrheit? Aber was war die Wahrheit? Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm in die Augen. „Ist das hier ein Spiel?“ „Ja.“ Damit brachen plötzlich alle Dämme. Wir fielen uns in die Arme wie zwei ausgehungerte Tiere. Obwohl ich nicht wusste, wie er es angestellt hatte, dass ich plötzlich so hemmungslos war. Der Liebesakt war lang und leidenschaftlich. Diese Stunden würde ich mein ganzes Leben nicht vergessen. Er war drängend, aber auch zärtlich und ich hätte nie gedacht, mich einmal so fallen lassen zu können. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, saß er im Bett neben mir und grinste mich an. „Hast aber lange geschlafen. War wohl eine lange Nacht, hmm?“ Ich lächelte. Dann beugte er sich zu mir herunter und gab mir einen Kuss. Trotz all dieser Zärtlichkeiten konnte ich nicht umhin, ihn zu fragen: „Was bezweckst du damit?“ „Ich hab doch gesagt, dass ich dich süß finde.“ „Hast du dich etwa in mich verliebt?“ Er fing laut an zu lachen. „Wo denkst du hin? Muss man jemanden lieben, um mit ihm ins Bett zu steigen?“ „Aber warum dann all die Mühe?“ „Mir war langweilig. Da hab ich zufällig dein Bild neben einem Artikel gesehen, der mir ganz gut gefallen hat.“ Ich war erleichtert und enttäuscht zugleich. Bei einem Blick auf die Uhr fiel mir dann auch schließlich ein, dass ich eigentlich einen Artikel abzuliefern hatte. Ich sprang aus dem Bett und zog mich schneller an, als jemals zuvor in meinem Leben. Victor sah mir dabei nur grinsend zu. „Bleib locker. Dein Chef weiß, dass du hier bist. Ich hab ihm gesagt, du hättest gestern ein wenig zu wild gefeiert und hier übernachtet.“ Ich hielt inne. „Und was hat er dazu gesagt?“ „Was soll er dazu schon sagen? Eingeschleimt hat er sich. Wie alle anderen.“ Hatte ich mich verhört oder schwang in seiner Stimme eine Spur von Trübsal mit? „Du hast jetzt übrigens bis morgen Zeit, deinen Artikel abzuliefern.“ „Ah... danke.“ „Möchtest du frühstücken? Ich hab uns was hochgeholt.“ „Ja, danke.“ Ich setzte mich mit noch geöffnetem Hemd zu ihm aufs Bett und nahm nickend die Tasse Kaffee entgegen, die er mir hinhielt. Dann frühstückten wir schweigend. Durch die Fenster schien die Sonne herein und warf ein warmes Licht auf alle Gegenstände im Zimmer. Jetzt im hellen Licht des Tages konnte ich auch sehen, dass sein Zimmer für seine Verhältnisse sehr sparsam eingerichtet war. Victor, der meinem Blick gefolgt war, erklärte: „Dieses Zimmer ist normalerweise für niemanden zugänglich.“ „Auch nicht für deine Freundinnen?“ Er schüttelte den Kopf. „Für solche Fälle habe ich ein extra Schlafzimmer.“ Ich war überrascht und konnte mir die folgende Frage nicht verkneifen: „Und warum sind wir dann hier?“ Er sah mir direkt in die Augen und schien etwas darin zu suchen. „Ich wollte nicht, dass du ein falsches Bild von mir bekommst.“ „Falsches Bild?“ „Na, als Reporter solltest du das aber wissen! Man hält mich doch bekanntermaßen für einen Enfant terrible!“ „Ach das meinst du. Was ist daran falsch?“ Er lachte laut auf. „Du bist mir so einer. Ich habe mir die schonungslose Ehrlichkeit nur als Schutzmechanismus angeeignet. Ob du es glaubst oder nicht: Mir ist die Meinung von Menschen, die ich mag, sehr wichtig.“ „Warum erzählst du mir das alles? Willst du, dass ich denen da draußen von deinem „Wahren Ich“ erzähle?“ „Aber nicht doch. Dieses Gespräch bleibt selbstverständlich unter uns!“ Ich nickte. „Und wie hat es dir gefallen?“ „Was meinst du? Die Party? Ich hab schon Bessere erlebt.“ „Nein, ich meine unsere gemeinsame Nacht.“ War ich rot geworden? Bestimmt. Tiefrot wie eine Tomate. „Du brauchst dich nicht zu schämen. Jeder Mann macht mal diese Erfahrung!“ „Ach ja? Hast du das schon öfter gemacht?“ „Nein. Du warst der Erste. Und ich muss sagen, du warst besser als so manche Frau, die ich schon gevögelt hab!“ Ich starrte ihn fassungslos an. „Meinst du das ernst?“ „Aber sicher doch. Das heißt natürlich trotzdem nicht, dass ich jetzt auf Männer umsteige. Es war einfach ein Test. Ich hatte das schon länger vor, hab aber nie den Richtigen getroffen. Du erschienst mir als der geeignete, weil du genauso auf Frauen stehst wie ich und wählerisch bist.“ „Das ist nicht wahr! Für mich ist eine Frau kein Mittel zum Zweck! Ich respektiere sie!“ „Aha. Das hat dich aber nicht davon abgehalten, die beste Freundin deiner Ex zu bumsen, als die mal für einige Tage verreist war, oder?“ Am liebsten hätte ich ihn verprügelt. Doch ich zwang mich, ruhig zu bleiben. „Woher weißt du davon?“ „Dreimal darfst du raten!“ „Du kennst Liza?“ „Nein, aber ihre beste Freundin.“ Ich sprang auf und zog mir auch meine restlichen Klamotten an. Dieser Mann war dermaßen arrogant, dass man es kaum in Worte fassen konnte. Ohne ihn noch eines weiteren Blickes zu würdigen und ohne sich von ihm zu verabschieden, stürmte ich aus dem Haus. Ich musste erst mal wieder einen klaren Kopf bekommen und wanderte ziellos durch die Stadt. Als ich schließlich meine Wohnung erreichte, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen, als Victor vor der Tür stand und mich spöttisch ansah. „Glaubst du, du entkommst mir? Unser Gespräch war noch nicht beendet!“ Ich stapfte an ihm vorbei zu meiner Haustür und öffnete sie. „Doch“, erwiderte ich und schlug ihm die Tür vor der Nase zu, noch ehe er mir folgen konnte. Leider kannte ich seine Sturheit damals noch nicht. Sobald die Tür zu war, begann er damit, laut an die Tür zu klopfen. Nach einiger Zeit, in der ich nämlich nicht öffnete, drückte er auf die Klingel. Und er ließ erst davon ab, als ich ihn schließlich hereinließ. „Na endlich! Es ist saukalt draußen!“ „Das ist ja nicht mein Problem! Fahr nach Hause! Da ist es bestimmt wärmer!“ „Warum regst du dich denn so künstlich aus?“ „Weil du einfach in meinem Privatleben rumschnüffelst, wozu du gar keine Berechtigung hast!“ „Immerhin weißt du jetzt, wie sich das anfühlt! Ich mag es auch nicht, wenn man in meinem Leben rumschnüffelt, aber danach fragt ja niemand!“ „Willst du mir jetzt die Schuld dafür geben, dass du Erfolg hast?“ „Nein, natürlich nicht.“ „Schön.“ Ich wandte mich von ihm ab und begann damit, meine Wohnung aufzuräumen. Es dauerte nicht lange und er nahm das Gespräch wieder auf. „Okay. Es tut mir leid. Würdest du jetzt bitte damit aufhören, hier aufzuräumen? Das macht mich nervös!“ „Warum denn?“, fragte ich ihn, als ich mit ein paar schmutzigen Gläsern an ihm vorbeiging. Am Samstag hatten meine Freunde und ich eine kleine vorgezogene Silvesterparty gefeiert, da meine Freunde den Jahreswechsel auf einem anderen Kontinent feiern wollten. Leider konnte ich sie dabei nicht begleiten, da ich ja etwas vorgehabt hatte. Die Party war auch der Grund für die kleine Verspätung am Sonntag. Ich war in der Küche verschwunden und hoffte, er würde bald wieder gehen. Doch zu meiner Überraschung folgte er mir mit einem Stapel Geschirr in den Händen. Ich sah ihn fragend an und er erklärte: „Ich will dir nur ein wenig Gesellschaft leisten! Und wenn das bedeutet, dass ich dir beim Aufräumen helfen muss, dann soll es wohl so sein!“ Ich grinste und öffnete den Geschirrspüler. Während ich das dreckige Geschirr einräumte, fragte ich ihn: „Du willst also Freundschaft schließen?“ „Ja, nicht mehr und nicht weniger. Ich mag dich. Ich glaube, du wärst ein prima Kumpel. Hast du übrigens am Samstag schon was vor?“ Ich überlegte kurz. „Eigentlich nicht. Warum?“ „Super! Ein Kollege und Freund von mir, Robert Seeliger, heiratet und er hat mich inklusive Begleitperson eingeladen. Hast du Lust, mitzukommen?“ „Ich? Du willst, dass ICH mitkomme? Solltest du nicht lieber eine FRAU fragen?“ „Er hat nicht gesagt, dass es eine Frau sein muss. Er hat nur gesagt: ‚Bring doch noch jemanden mit, wenn du willst.’.“ Ich nahm die Einladung dankend an, fühlte mich aber irgendwie unwohl dabei. Victor blieb noch bis zum späten Nachmittag. Eigentlich war er ein ziemlich angenehmer Gesprächspartner und ich merkte, dass ich mit ihm über alles sprechen konnte, ohne mich verstellen zu müssen. Auch wenn er ein gefragter Star war, war er doch in erster Linie ein Mann, der sich nach Freundschaft sehnte. Ich beschloss, diese Freundschaft nicht für eine Story zu missbrauchen. Solange niemand – besonders mein Chef nicht! – erfuhr, dass ich ihn privat kannte, würde man mich auch nicht bedrängen, etwas darüber preiszugeben. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ So, bin gespannt, was ihr mir an Kommis da lasst! ^___^ Freu mich über jede Meinung! lg Zero Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)