Süße Versuchung von abgemeldet (Eine ungewöhnliche Beziehung) ================================================================================ Kapitel 3: Schicksalsschlag --------------------------- Ein ewiger Kreislauf der sich nicht schließen wollte. Jeden Tag nach dem Training trafen sie sich, und dennoch ließen sie nicht mehr zu. Auch an diesem Tag wiederholten sie ihr Ritual. „Neji, ich liebe dich“ Sie japste nach Luft und krallte sich ins Bettlacken. „Ich weiß“, murmelte er leise, küsste ihre Stirn und stieß weiter mit dem Finger in sie. „Woher?“, fragte sie und wirkte verwundert, da sie nie ein Wort darüber verloren hatte und dies erst in völliger Ekstase aussprach. „Ich kenne dich nun mal“ „Liebst du mich auch?“ „Wir sollten es auf dem körperlichem beruhen lassen.“ Sie sah ihn irritiert und enttäuscht an, verlor sich aber dann in seiner Berührung und zog die Beine an. „Hab ich dir weh getan?“, fragte Neji und wirkte unsicherer als er wollte. „Nein“, sagte sie schnell. „Es ist schön.“ „Das freut mich“, sagte er gedämpft und strich über ihre Wange. „Können wir die Tür abschließen? Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass jeden Moment jemand reinkommen könnte.“ „Keine Angst, hier kommt niemand rein.“ „Trotzdem.“ „Vertrau mir.“ Sie seufzte schwer. Natürlich vertraute sie ihm, mehr als jedem anderen. Dennoch war sie verwundert, wieso er so gutgläubig die Tür offen lassen konnte. „Außerdem ist es viel zu dunkel, dass man etwas sehen würde.“ Er wollte immer noch nicht das Licht anschalten, obwohl schon eine Woche seit dem Tag als Tenten Nejis Schüchternheit bemerkt hatte, vergangen war. Er strich über ihren Hals und zog seine andere Hand aus ihr. „Was hältst du davon, wenn du heute hier übernachtest.“ „Übernachten?“, fragte sie überrascht. „Ja, ich würde mich freuen. Wir können deinen Eltern sagen, dass du auf Mission muss, dann wird niemand einen Verdacht schöpfen.“ „Meinetwegen“, murmelte sie. „Geht das denn in Ordnung?“ „Natürlich.“ --- In der Nacht konnte Tenten nicht einschlafen. Ihr Rucksack und ihre Schriftrolle standen ordentlich an der Wand und das Bett war zwar gemütlich, aber trotzdem fremd. Neji schlief neben ihr schon seit einer Weile. Er hatte sie diesmal nicht unsittlich berührt, wahrscheinlich ging es ihm wirklich nur ums übernachten. Tenten suchte seine Nähe und kuschelte sich vorsichtig an ihn. Sie spürte seinen heißen, gleichmäßigen Atem auf ihrer Stirn. Sie fühlte sich etwas unwohl. Noch nie hatte sie so dicht bei einem Jungen geschlafen. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie ihn noch nie so verwöhnt hatte wie er es bei ihr immer tat. Sie strich über seinen Bauch, lief ihre Hand in seine Hose gleiten und die Aufregung drohte sie in den Wahnsinn zu treiben. Neji murmelte etwas im Schlaf und sie zog schnell die Hand wieder aus seiner Unterhose. Sie war scheinbar noch gar nicht bereit ihn zu berühren, schon gar nicht während er schlief. Er würde sie ja auch nicht unsittlich im Schlaf berühren. Sie schloss die Augen und strengte sich an seinen Herzschlag zu hören, durch dessen gleichmäßigen Rhythmus sie langsam einschlief. --- Am nächsten Morgen erwachte Tenten früher als gewohnt. Fremde Betten waren immer gewöhnungsbedürftig. Sie stand auf und gab acht, Neji nicht zu wecken. Sie schlich ins Bad, machte sich kurz frisch, steckte sich die Haare hoch und zog einen Bademantel über ihr Nachthemd. Auf leisen 'Pfoten' ging sie zurück ins Zimmer. „Morgen“, sagte Neji als sie den Raum betrat. „Hast du gut geschlafen?“ Er stand mitten im Raum und zog sich gerade frische Sachen an. „Ja“, log sie, schließlich war es nicht Nejis Schuld, dass sie sich fremd fühlte. „Hast du Hunger?“ „Nein, noch nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber du kannst gerne etwas essen gehen.“ Er grinste schief, und ihr gefiel dieses Lächeln nicht. „Aber ich denke nicht, dass mir die Köche so etwas bieten könnten.“ „Wie meinst du das?“, fragte sie, wurde aber schon aufs Bett gedrückt. „Ich habe Hunger auf dich“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Neji, lass das!“ Plötzlich ging die Tür auf und eine Bedienstete, mittleren Alters mit braunen Haaren, kam herein. „Herr Neji, Sie sind ja noch hier... Oh?!“, entfuhr es ihr, als sie Tenten sah, die unter Neji lag. Neji stand auf und geleite die Frau hinaus. „Ich werde ihren Onkel darüber unterrichten“, hörte Tenten die Frau unfreundlich sagen. Neji kam wieder ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Tut mir Leid. Sonst bin ich immer um diese Zeit beim Training.“ „Was passiert jetzt?“, fragte Tenten und stellte sich neben Neji. Doch ehe er antworten konnte, klopfte es an der Tür und die Frau von gerade trat ein. „Ihr Onkel erwartet sie im Speisesaal. Alle beide.“ Sie sah abfällig zu Tenten und ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf ihre Lippen aus. --- Hiashi Hyuuga war ein großer Mann, der Neji verblüffend ähnlich sah. Tenten saß ihm unsicher gegenüber. Neji, der auf dem Weg zum Speisesaal kein Wort verloren hatte, saß neben ihr. „Du bist eine Schade für den Clan, dass wusste ich schon immer“, begann er die Unterhaltung und richtete sich ausschließlich an Neji. „Das Personal munkelt schon über euer Verhältnis. Man erzählt schon dass diese Mädchen eine Hure ist.“ „Tenten ist keine –“, begann Neji, wurde aber unterbrochen. „Ich will nicht, dass du das Personal in diese Liebesbeziehung mit reinziehst. Wenn du zu einer Prostituierten gehen musst, dann erledige das außerhalb des Anwesens.“ „Sie ist keine Prostituierte.“ Nejis Onkel musterte Tenten genauer. „Du hast recht, dafür sieht sie viel zu gewöhnlich aus.“ Tenten sah erst Hiashi, dann Neji an, der nur den Kopf kaum merklich schüttelte. „Was erlauben Sie sich eigentlich?“, fragte sie wutentbrannt, trotz Nejis Warnung. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Ihnen das Wort erteilt habe, Tenten-san“ Sie presste die Zähne aufeinander. Noch nie in ihrem gesamten Leben hatte sie eine Person gehasst, doch dieser Mann war unausstehlich. „Mir ist egal, was ihr macht“, sagte Hiashi an Neji gerichtete und ignorierte das Mädchen wieder. „Aber wenn du dir eine Freundin suchst, dann achte mehr auf ihr Äußeres und auf einen besseren Charakter. Immerhin müssen wir an das Ansehen des Clans denken.“ „Sie ist nicht meine Freundin“, entgegnete Neji und war scheinbar genauso verwirrt über den Rollenwechsel wie sie. „Tenten ist eine sehr gute Kunoichi und ich schätze sie sehr.“ „Eine Kunoichi?“, fragte Hiashi verwundert und musterte Tenten nun aufmerksamer. „Ja, sie ist mir eine sehr große Hilfe.“ „Dennoch solltest du dir eine andere Freundin suchen.“ „Sie ist nicht meine –“ „Mit so einer bringst du nur Schande über die Familie.“ Tenten riss langsam der Geduldsfaden. Sie war zwar eine ausgeglichene Person, aber was zu viel war, war zu viel. „Jetzt halten Sie doch mal den Mund. Sie haben ja keine Ahnung“, sagte sie lauter, als es nötig war und knallte mit der flachen Hand auf den Tisch. Hiashi war schnell, schneller als Neji und plötzlich war er ihrem Gesicht gefährlich nahe und hielt ihren Kiefer grob zwischen seiner Hand. „Was bildest du dir eigentlich ein“, zischte er und drückte ihren Kiefer zusammen. „Onkel“, sagte Neji, aber dieser schien nun ihn zu ignorieren. „Du bist nur ein ganz normales Mädchen, also spiel dich nicht so auf.“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, aber Tenten verstand jedes Wort. Sie sah in seine Augen, die wutentbrannt zusammen gezogen waren und kalt und ohne Liebe waren. Ihr Kiefer schmerzte und sie wollte etwas sagen, doch sie konnte nicht antworten. Sie wunderte sich, wieso Neji ihr nicht half. Hatte er etwa so eine große Angst vor seinem Onkel? „Vater“, sagte eine Stimme, die Tenten Hinata zuordnete. Hiashi sah zur Tür und lief dann Tenten los. „Ich wollte euch Tee bringen“; entschuldigte sich Hinata und war scheinbar verwundert über die Tatsache, dass Tenten hier im Morgenmantel saß und ihr Vater sie in die Mangel genommen hatte. Tenten rieb sich den schmerzenden Kiefer und sah zu Neji, der emotionslos neben ihr saß. „Was ist passiert?“, fragte Hinata an Tenten gerichtet, als sie die Teestassen auf den Tisch stellte. „Eine kleine Auseinandersetzung“, antworte Hiashi und zuckte mit den Schultern. „Ich wollte Tenten nur meine Schnelligkeit demonstrieren.“ Hinata sah zu dem Mädchen. „Stimmt das?“ Sie antwortete nicht direkt, sondern sah Hiashi mit einem Blick voller Abscheu und Hass an. Er erwiderte nur amüsiert ihren Blick. „Ja, es stimmt“, sagte sie bitter. „Ich geh jetzt besser.“ Neji sah sie irritiert an. „Meinetwegen“; murmelte er und seine Worte passten nicht zu seinem Blick. Tenten stand auf und ließ die drei Hyuugas ohne eine Verabschiedung stehen. Noch nie fühlte sie sich so verraten. Wieso ist Neji nicht dazwischen gegangen? Wäre Hinata nicht zufällig dazugekommen, hätte Hiashi ihr vielleicht mehr Schmerzen zugefügt. Endlich, nach gefühlten fünf Minuten, erreichte sie Nejis Zimmer. Sie suchte ihre Sachen zusammen und zog sich um. Die Tür öffnete such und Neji kam rein. „Du gehst ja wirklich.“ „Ja. Ich halt es hier keine Sekunde mehr länger aus.“ „Geh nicht!“ „Bis morgen beim Training“, sagte sie und ging zur Tür. „Kommst du danach wieder her?“ „Vielleicht“, murmelte sie. Sie öffnete die Tür und Neji hielt sie am Arm fest. „Keine Verabschiedung?“ Sie befreite sich aus seinem Griff, der bei weitem nicht so fest wie Hiashis war. „Tschüss Neji“, sagte sie tonlos und dachte nicht im Traum daran, ihm in diesen Moment zu küssen. Sie verließ das Anwesen und Neji sah ihr vom Fenster aus nach. Der Kreislauf war unterbrochen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)