Only time... von abgemeldet (When you keep bleeding love and your love grows) ================================================================================ Kapitel 34: Marriage -------------------- Kurz bevor Nienna bei Eowyn angelangt war, blieb sie stehen. Sie atmete einmal tief ein und wieder aus. Dann wandte sie ganz langsam den Kopf und blickte zurück. Sie blickte Legolas direkt an. Sie sah, wie Gimli und Eomer anfingen zu grinsen. Und Aragorn klopfte dem Freund auf die Schulter. Legolas ließ das alles über sich ergehen. Er stand da wie eine Puppe. Er hatte nur Augen für Nienna. Sanft lächelte er und prostete ihr zu. Sie seufzte. Wahrscheinlich war ihre Liebe gescheitert. Wohl oder übel würde sie sich damit abfinden müssen. Nienna wandte sich wieder ab. Eowyn war verschwunden. Die Elbe runzelte die Stirn, zuckte dann aber mit den Schultern. Unentschlossen, was sie jetzt tun konnte, stand sie da. Legolas trank seinen Becher Wein aus und stellte ihn auf den nebenstehenden Tisch. Dann bahnte er sich mit entschlossenen Schritten einen Weg durch die Gäste. Jetzt oder nie, hieß die Devise! Allein gelassen setzte Nienna sich auf den Platz, wo vor kurzem noch ihre Freundin gesessen hatte. Der Teufel wusste, wohin sie verschwunden war! Träumend schaute sie vor sich auf die Füße der Tanzenden. Plötzlich teilte sich die Menge vor ihr und ein Paar grüner Stiefel tauchte vor ihr auf. Verwirrt hob sie den Blick. Vor ihr stand Legolas. Er kniete vor ihr nieder. „Nienna…“, er seufzte, „Wir haben so viel durchgemacht. Aber etwas hat einen Keil zwischen uns getrieben. Es war nicht zuletzt die Tatsache, dass ich die Szene zwischen dir und Haldir in Helms Klamm ganz und gar missverstanden habe. Ich dachte, dass du mich betrogen hättest und im Endeffekt hast du das auch getan. Du hast Boromir geküsst. Schon von da an hatte ich Zweifel und Misstrauen. Aber mir ist klar geworden, wie sehr ich dich liebe. Und nichts in der Welt kann das ändern. – Ich kann das nicht ändern. Mir ist klar geworden, dass ich alles, was ich in den letzten Monaten getan habe, nur für dich war. Ich wäre beinahe gestorben vor Sorge, wenn du nicht bei mir warst. Wir hatten so viele schöne Stunden zusammen. So viele ungezählte Momente, in denen ich mich wie in einen Traum versetzt fühlte. Da war etwas, was ich mit Worten nicht beschreiben kann. Ich weiß nur, dass es wunderschön war. Und jetzt frage ich dich: Sollen wir das alles aufgeben und vergessen? Einfach unserer Wege gehen, als ob nie etwas zwischen uns gewesen wäre? Ich für meinen Teil will es nicht.“ Er blickte sie flehend an. Nienna waren Tränen in die Augen gestiegen. Jetzt kannte sie also die Wahrheit. Die Antworten auf all die Fragen, die sie sich gestellt hatte. Beschämt wandte sie den Blick ab. „Was soll das heißen? Worauf willst du hinaus?“, fragte sie mit zittriger Stimme. Sie hatte keinen Schimmer was er von ihr wollte. Sagte er ihr gerade, dass er so nicht weiterleben konnte und sie sich entscheiden musste? Legolas ergriff ihre Hände. „Ich kann nicht oft genug sagen, dass ich dich liebe, dass ich dich immer lieben werde und am liebsten mein ganzes Leben mit dir verbringen würde.“, flüsterte er und erhob dann seine Stimme: „Nienna, willst du meine Frau werden?“ Kurz schloss Nienna die Augen. Als sie sie wieder öffnete, ließ sie ihren Blick über die umstehenden Leute gleiten. Viele Blicke in der Umgebung waren auf sie gerichtet. Nienna seufzte und schloss noch einmal die Augen. Entschlossen schlug sie sie wieder auf. Ihr Entschluss stand fest. Sie blickte Legolas an. Er kniete immer noch vor ihr und hielt ihre Hände. Erwartungsvoll und gleichzeitig ängstlich blickte er ihr in die Augen. Die Elbe lächelte, begann dann sogar zu lachen. „Ja! Ja, Legolas, ich will deine Frau werden.“, rief sie dann. Wohl etwas lauter als beabsichtigt, denn alle Köpfe in fünf Meter Entfernung ruckten zu dem Paar. „Wirklich?!“ Legolas konnte sein Glück noch gar nicht fassen. „Wirklich“, versicherte sie ihrem Liebsten. Er sprang auf die Füße und zog sie mit sich nach oben. Er hob sie hoch und drehte sich einmal um sich selbst. Nienna klammerte sich an seinen Schultern fest. Lachend warf sie den Kopf in den Nacken. Sie vergaßen gerade die Welt um sich herum. Behutsam ließ er sie wieder auf die Füße sinken. Er hielt sie aber sanft an der Hüfte fest. Ohne auf die Zaungäste zu achten, küsste er sie innig. Nienna erwiderte den Kuss. Sie schloss die Augen. Eine Träne rann ihr über die Wange. Womit hatte sie das nur verdient? Wie lange war ihr letzter Kuss her? Einen Monat oder mehr? Sie wusste es nicht genau. Es kam ihr jedenfalls wie eine Ewigkeit vor. Und sie hatte schon jede Hoffnung in den Wind geschlagen…und jetzt war sie doch noch wahr geworden. Diejenigen, die alles mit angehört hatten, begannen zu klatschen und zu jubeln. Einige stießen Pfiffe aus. Also noch eine Heirat an diesem glücklichen Tag. Und dazu noch eine königliche, war inzwischen recht bekannt, zumindest unter den jungen Mädchen, dass der blonde gutaussehende Elb ein Prinz war. Hatte dieser also auch seine Prinzessin gefunden… Legolas löste sich von ihr. Er strich über ihr Gesicht und wischte ihr die Träne fort. Ein Lächeln stahl sich ihnen beiden auf die Lippen. Nienna umarmte ihn und küsste ihn auf die Wange. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)