Only time... von abgemeldet (When you keep bleeding love and your love grows) ================================================================================ Kapitel 26: Left behind ----------------------- Nienna wurde davon geweckt, dass Legolas aufstand. Leise hatte er sich davonstehlen wollen. Es gab noch viele Dinge zu erledigen. Nienna seufzte und richtete sich auf. Legolas wandte sich um und schaute sie besorgt an. „Wie geht es dir?“, fragte er. „Gut, aber müde.“, murmelte sie, „Wie spät ist es?“ „Die Sonne ist gerade aufgegangen, du solltest auch aufstehen.“ Er entfernte sich rasch und blickte sich nicht um. Nienna seufzte ein weiteres Mal. Langsam machte sie sich fertig. Schnell schlüpfte sie in ihre gewohnte Reisekleidung. Die Hose und die Tunika war frisch gewaschen. Zu guter letzt bürstete sie ihr Haar und band es lose zusammen. So hergerichtet machte sie sich wieder auf den Weg in die Halle. Die Liegen, auf denen Eowyn und sie geschlafen hatten, standen immer noch da. Auf zwei Stühlen saßen Merry und Pippin. Letzterer schaute sehr verlegen zu Boden. In einer Reihe warteten Legolas, Aragorn, Haldir und Gimli Vor ihnen lief Gandalf auf und ab. Nienna gesellte sich zu ihnen. „Ah! Nienna, auf dich haben wir gewartet.“, meinte Gandalf. Sie hob die Brauen. „Ich werde mit Pippin nach Minas Tirith reiten. Und aufgrund des gestrigen Vorfalls, für den er verantwortlich war; solltest du mit uns kommen.“ Nienna schüttelte den Kopf. Sie würde sich nicht von Legolas trennen. „Nein, ich bleibe.“, sagte sie mit fester Stimme. Legolas warf sie einen Blick zu. Haldir registrierte diesen Fingerzweig als Einzigster. Er trat vor. „Ist es wirklich nötig, dass sie geht?“, fragte er. „Nun, nicht unbedingt. Aber es wäre hilfreich, wenn wenigstens Einer außer dem leichtsinnigen Hobbit mitkäme.“ „Ich würde an ihrer Stelle gehen.“, erklärte Haldir sich spontan bereit. Gandalf nickte. „Dann soll es so sein. Wir reiten in einer Stunde.“ Der weiße Zauberer verließ die Halle. Auch Haldir machte sich auf, um seine Sachen zu packen. Die drei anderen machten sich auch aus dem Staub. Nienna folgte Haldir. Leise klopfte sie an seine Tür. Er öffnete ihr und ließ sie eintreten. Was die Beiden nicht bemerkten, war, dass gerade in diesem Augenblick Legolas um die Ecke bog. Der Prinz sah gerade noch, wie Nienna in Haldirs Zimmer verschwand. Sofort stieg wieder dieses Zorngefühl in ihm auf. Was dachte sie sich eigentlich?? In der Nacht sagte sie ihm, dass sie ohne ihn nicht mehr konnte, dass sie ihn brauchte und jetzt ging sie, um ihm nur wieder einmal das Herz zu brechen. „Was kann ich für dich tun?“, fragte Haldir. Nienna nahm den silbernen Ring, den Boromir ihr gegeben hatte, von ihrem Hals. Sie legte das Schmuckstück in seine Hände. „Wenn du in Minas Tirith bist. Gib das hier bitte Faramir, dem Bruder Boromirs. Er wollte, dass sein jüngerer Bruder es bekommt.“ Haldir legte seine Hände auf die ihren. Fest umschloss er sie. Eingehend betrachtete er Nienna. „Ich werde es ihm geben.“, versprach er. Mit leicht geröteten Wangen zog Nienna ihre Hände wieder hervor. „Danke…“, hauchte sie. Kurzentschlossen zog der Hauptmann sie an sich. Flüchtig küsste er sie auf die Haare. Zögerlich legte Nienna ihren Kopf an seine Brust. Tränen begannen ihre Augen zu füllen. Leise schluchzte sie auf. Haldir schob sie von sich. Mit schief gelegtem Kopf wischte er ihr die Tränen fort. „Was ist denn?“, fragte er besorgt. Sie schüttelte den Kopf. „Nichts…ich hab nur Angst.“, meinte sie leichtfertig. Sie hoffte, dass er ihr die Lüge abkaufen würde, denn sie war nie eine besonders gute Lügnerin gewesen. Zu ihrer Überraschung ging Haldir auch nicht näher darauf ein. „Das habe ich auch…das haben wir alle, aber wir geben es nicht zu.“ Sie nickte. Er hob ihr Kinn an. Sie schauten sich in die Augen. Haldir näherte sich Zentimeterweise ihrem Gesicht, nur noch ein Paar, dann würden sich ihre Nasenspitzen berühren. „Ich denke, ich gehe jetzt besser.“, hauchte Nienna und wandte den Blick ab. „Ja, das ist vielleicht besser.“, meinte er. Seine Ohren waren hochrot. Verlegen wandte er sich wieder seinem Gepäck zu. Nienna ging hinaus. Mit dem Rücken lehnte sie sich an die Wand. Sie atmete einmal tief durch und ging dann in Richtung Stall. Sie ging zu Schneestern. Der ruhige Hengst begrüßte seine Reiterin mit einem leisen Wiehern. Nienna vergrub das Gesicht in seiner Mähne. Sie kuschelte sehr lange mit ihrem Pferd. Der Hengst nahm ihr die Angst ein wenig. Als sie sich wieder nach draußen begab, sah sie gerade noch, wie zwei weiße Pferde über die Ebene galoppierten. Ihnen folgte ein Falke. Es konnte nur Amdir sein. Sie fragte sich, warum er nicht bei ihr blieb, sondern dem Zauberer folgte. Sie seufzte tief. Es hing jetzt alles von ihnen ab. Schweren Herzens begab sie sich wieder in die Halle. Dort führte Aragorn eine hitzige Diskussion mit Theoden. „Warum sollten wir denjenigen helfen, die uns ihre Hilfe versagt haben?“, fragte der König. „Weil…weil das Schicksal dieser Welt davon abhängt!“ Aragorn war verzweifelt. Warum wollte dieser König nicht auf Rat hören? Nienna stellte sich neben Legolas. Der ging kaum merklich auf Abstand. Stirnrunzelnd schaute sie zu ihm hoch. Was hatte er nur wieder? Würde sie überhaupt jemals eine Antwort auf ihre Fragen bekommen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)