One Shot von abgemeldet (Clouds Gedanken über einen Turk) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- A/C: Heute ist der Tag des Schreibflashs. Außerdem bin ich gerade in Badass-Turk Laune. Und wenn mir irgendjemand Prompts stellen will - immer her damit ^.^ PoV: Cloud Strife Pairing: Reno x Tseng Rating: Hart R (Sinnlose Gewalt - hallo, das hier ist ein Turk-Fic) Autor: Kabuki (kabuki@solokuenstler.net) Disclaimer: Und immer noch gehört mir keine einzelne der aus einer Turk-Pistole verschossenen Patrone. Alle Rechte hat Squenix. Und das wird wohl auch so bleiben. One Shot Köpfe heben sich, die Menschen sehen kurz zur Tür. Und dann wieder in ihre Drinks, die vor ihnen stehen. Betontes Wegsehen, wie Tifa es nennt. Niemand will das Interesse des Mannes wecken, der gerade die Bar betreten hat. Jeder hofft, dass er nicht das Ziel des Interesses ist. Auch ich ertappe mich dabei, wie ich sehr genau das Etikett meiner Bierflasche studiere. Vermeide, ihn direkt anzusehen, als er sich neben mich an die Bar stellt. Das leise "Strife." ist seine Art der Begrüßung. Absolut neutral und gerade deshalb in meinen Ohren so herab lassend. In einer ruhigen, minimalistischen Bewegung streift er seine schwarzen Lederhandschuhe ab, verstaut sie in der Innenseite seines akkurat sitzenden Jacketts. Tifa fragt: "Das übliche?" Er nickt, und sie stellt ihm ein Glas Wodka hin. Pur. Noch einmal greift er in sein Jackett, holt eine Schachtel Zigaretten hervor, die er neben das Glas legt. Exakt ausgerichtet zur Kante der Theke. "Kommt der Rest gleich?" Tifas Stimme ist unbekümmert, ein Lachen klingt in ihr mit. Seit dem Auftauchen der drei Silberhaarigen, seit dem letzten Kampf gegen Sephiroth herrscht mehr als nur ein Waffenstillstand zwischen ihr und den Turks. Und einmal in der Woche kommen sie ins 7th Heaven. Alle vier. Trinken ihren Wodka, unterhalten sich mit ihr. Alle Fünf. Vincent trägt wieder einen Anzug. Vincent ist wieder ein Turk. Und es interessiert ihn nicht, was wir davon halten. Es interessiert ihn nicht, das Yuffie und Shelke plötzlich die besten Freundinnen sind, die sich gemeinsam über ihn und seine Entscheidung aufregen. Es interessiert ihn nicht, das Cid ihn lautstark für vollkommen verrückt erklärt - wenn er nicht da ist. Es interessiert ihn nicht, dass ich das Gefühl habe, von ihm verraten worden zu sein. Ich weiß, er war ein Turk, dessen Job es war Lucrecia Crescent zu beschützen. Ich weiß, dass er als Turk von Dr. Hojo erschossen wurde. Ich weiß, das ein Turk immer ein Turk bleibt. Ich habe gehofft, dass Vincent es vergessen hätte. Neben mir sieht Tseng auf seine Armbanduhr. "Sie müssten innerhalb der nächsten halben Stunde eintreffen." antwortet er auf Tifas Frage. Seine Stimme ist so beherrscht wie üblich, leise. Er hat es nicht nötig laut zu sprechen. Man hört ihm trotzdem zu. Und wie üblich lässt sie ein kaltes Kribbeln über meinen Rücken gleiten. Ich drehe den Kopf, mustere ihn. 1,68m - einige Zentimeter kleiner als ich. Etliche Kilo leichter. Das ist die objektive Einschätzung. Die Referenz, welche ich für Wutainesen habe, ist Yuffie. Er hat die selbe Haarfarbe wie sie, die selbe Augenfarbe. Das ist die einzige Gemeinsamkeit, die sie haben. Unsere Rose aus Wutai hat es mehr als einmal breit getreten, dass Tseng einen ganz anderen Dialekt spricht. Den Dialekt der Bauern, der Armen, der Flussmenschen. Menschen, die während des Kriegs in die wutainesische Hauptstadt geflüchtet sind, die das Elend auf Hausboote getrieben hat. Tseng gehörte von Geburt an nicht zur Elite. Obwohl er den Eindruck erweckt. Obwohl jeder sofort glaubt, dass er einen Universitätsabschluss hat, von klein auf den goldenen Löffel im Mund. Manche Menschen wirken einfach so, auch wenn sie aus der Gosse gekrochen sind. Es wundert mich nicht, dass er meinen Blick bemerkt, ebenfalls den Kopf dreht. Kurz sehe ich ihm direkt in die Augen. Kalte Augen, trotz ihrer warmen grauen Farbe. Augen, die wie meine zu viel gesehen haben. Tote Augen. "Strife?" Er spricht mich immer nur mit meinem Nachnamen an. Niemand sonst schafft es soviel mit den sechs Buchstaben auszudrücken, wie dieser Turk. Ich will ihm ins Gesicht schreien, was für ein Bastard er ist. Was für ein Arschloch. Will ihm all das entgegen brüllen, was die Menschen hier in der Bar, auf der Straße denken. Die Menschen, die wissen, was er tut. Dass er ein Verräter ist, ein Speichellecker, ein Mörder. Schaffe es aber nur, müde zurück zu fragen: "Was?" "Existiert irgendein Problem?" Er zieht eine Zigarette aus der Schachtel, die er gerade so sorgsam platziert hat. "Nein, sollte es?" Plötzlich ist das Etikett der Bierflasche wieder unglaublich interessant. "Nicht das ich wüsste." antwortet er, zündet sich die Zigarette an und bläst den Rauch in perfekten Ringen aus. Der Qualm überdeckt den Geruch von Blut, welcher an dem schwarzen Jackett hängt. Es ist eine glatte Lüge. Natürlich gibt es ein Problem. Ein Problem, das existiert, seit ich ihn zum ersten Mal getroffen habe. Ich nippe an der Bierflasche. Kaltes, kühles Bier. In den Bergen um Modoheim war es auch kalt. Und die Erinnerung kriecht langsam zurück. Hier im 7th Heaven höre ich plötzlich das monotone Rauschen der Helikopter-Rotoren. ~*~ Der SOLDIER 1st Class saß mit geschlossenen Augen auf seinem Platz, versunken in seine ganz eigenen Gedanken. Ihm gegenüber saß der Turk, hatte das PHS zwischen Schulter und Ohr geklemmt und sprach leise. Er schien mit dem elektronischem Spielzeug verwachsen, seit wir Midgar verlassen hatten. Entweder telefonierte er oder es klingelte. Neutrale Klingeltöne - obwohl diese Dinger dazu einluden, mit ihnen herum zu experimentieren. Eigene Töne in den Speicher zu laden. Aber dieser Turk wirkte von dem ersten Moment, als er sich vorstellte, zu spröde, um einen Sinn für solche Spielereien zu haben. "Tseng, Turk." merkte er nur an, bevor er in den Helikopter kletterte und sich auf seinem Sitz anschnallte. Dann die Koordinaten an den Piloten weiter gab. Vermutlich auch ein Turk. Turks erledigten die meisten der von ShinRa angesetzten Sonderflüge. Ich war nur einer der Statisten. Die Absicherung für den SOLDIER, sollte etwas nicht nach Plan verlaufen. Und besagter SOLDIER öffnete plötzlich seine Augen. Fixierte sie auf den Turk. "Hattest du was mit ihr?" fragte er, einen lauernden Tonfall in seiner Stimme. "Ich rufe nachher zurück." Der Turk beendete das Gespräch ohne jede vorgeschobene Höflichkeit und klappte das PHS zusammen. "Ist es relevant?" Die Frage war an den SOLDIER gerichtet. Eine Unterhaltung, die uns einfachen Frontschweine nichts anging. Der wir trotzdem lauschten. "Für mich ist es relevant." grummelte der SOLDIER, den Tonfall des Turks imitierend. "Ich habe dir bereits geantwortet, Zack." "Ja, in der üblichen alles und nichts sagenden Art und Weise. Fuck, ich dachte wir wären befreundet." Der SOLDIER zog sich auf seinem Sitz hoch, funkelte den Turk, der ihm gegenüber saß, wütend an. "Es war eine Antwort." Eine Erwiderung, in der Sarkasmus mit klang. Der Turk schien nicht sonderlich beeindruckt von dem stechenden Blick des SOLDIERs. "Ach, fick dich, Tseng!" Eine Augenbraue wurde gehoben "Ich kann meine Zeit besser nutzen." Und erst jetzt fielen mir die schräg stehenden Augen auf. Der seltsame Punkt auf der Stirn. Ich war noch nicht in den Krieg geschickt worden. Aber ich hatte die Bilder gesehen, wusste wie Wutainesen aussehen. Unsere Feinde. Und hier saß ein wuteinesischer Turk. Ein Widerspruch in sich. "Damit Aeris flach zu legen?" setzte der SOLDIER nach. Eine Frage zu viel. Kühl musterte der Turk ihn, verzog die Lippen dann zu einem süffisantem Lächeln. "Wenn du es so genau wissen willst, Zack. Sie steht darauf von hinten genommen zu werden. Und mag es laut. Das kleine niedliche Blumenmädchen." Sehr viel später, als ich dem besagtem Blumenmädchen gegenüber stand, fiel mir dieser Satz wieder ein. Es wurde nie geklärt, ob der Turk ausnahmsweise einmal die Wahrheit gesagt hat. Sie schwiegen sich den restlichen Flug an. Tseng schlief, oder ließ uns glauben dass er schlief. Zack schluckte seine Wut herunter und telefonierte ... mit Aeris. Erst als der Helikopter abgestürzt war, redeten sie wieder miteinander. Nur kurz. Dann stapfte der SOLDIER neben mir durch den Schnee. Tseng blieb hinter uns zurück. Und neben mir grummelte Zack: "In Wutai gibt es keinen Schnee. Ich weiß, er hasst ihn. Hoffentlich krepiert er an einer Grippe." Es war nicht der Turk, der krepierte. Es erwischte den anderen Gefreiten. Der nach drei Stunden, die wir durch den Schnee gestapft waren, plötzlich zusammen brach. Tseng beugte sich zu ihm, redete auf ihn ein, schien ihn zu untersuchen und brüllte dann plötzlich zu uns herüber: "Habt ihr Cure-Materia oder Potions dabei?" Der Moment in dem Zack und mir beiden einfiel, das wir etwas vergessen hatten. Und dann klappte mir die Kinnlade nach unten. Der Turk hatte unsere Blicke richtig als "Nein" gedeutet, zog seine Pistole, presste sie an die Schläfe des Gefreiten und drückte ab. So stehend, das kein Blut auf seinen Anzug spritzte. "TSENG!" ein fassungsloser Aufschrei neben mir. Zack sprintete los. Rutschte über den Schnee auf den ausgestreckten Arm des Turks zu. Der seine Pistole auf den SOLDIER gerichtet hatte, vollkommen ruhig erklärte: "Eine Rippe hat sich in die Lunge gebohrt. Er wäre innerhalb der nächsten Stunden elendig verreckt. So war es schneller und schmerzloser." Zack stoppte. Starrte Tseng so fassungslos an, wie ich es tat. Stammelte: "Wir hätten Modoheim erreichen können." "Unwahrscheinlich. Und wir erfrieren, wenn wir hier länger herum stehen." Es war das erste Mal, das ich Zeuge wurde, wie ein Mensch so emotionslos getötet wurde. ~*~ "Oi!" Renos laute Stimme holt mich aus den Gedanken. Bringt mich wieder in das Hier und Jetzt. Der rothaarige Turk klopft mir kräftig auf die Schulter. Quetscht sich zwischen Tseng und mich. Er riecht bereits nach billigem Alkohol, nach kaltem Zigarettenrauch. Auch Tseng riecht es, lächelt aber nur nichts sagend. Fragt: "Erfolg gehabt?" "Yo." Renos Arm hängt locker über der Schulter seines Chefs als er noch drei weitere Gläser Wodka bestellt. "Wo ist Vincent?" Tifa ist irritiert, sieht sich suchend um. "Hat ein Gespräch mit Yuffie. Oder Yuffie hat ein Gespräch mit ihm." antwortet Elena ihr und nimmt sich eines der Gläser. Reno verzieht sein Gesicht. "Fuck, dann isser gleich ganz supa gelaunt." Und trinkt seinen Wodka auf Ex. Tifa füllt ihm das Glas auf, während ich verwirrt bemerke, das Renos Arm immer noch über Tsengs Schulter hängt, das seine Finger mit der Krawatte herum spielen. Das Tseng ihn gewähren lässt. Mir gegenüber verdreht Tifa die Augen, gibt mir ein Zeichen nichts zu sagen. Sie glaubt, ich brause gleich wieder wegen der Yuffie-Geschichte auf. Ich habe mich damit abgefunden, das ausgerechnet Yuffie sich jetzt öfters mit Shinra trifft. Oder ist es doch der Hinweis darauf, das ich wie ein paralysierter Chocobo auf Renos Hand gestarrt habe? Das schmutzige Grinsen des schlaksigen Turks kann ich mir nicht wirklich erklären. Die Tür der Bar öffnet sich. Ein Mann kommt herein, sucht sich einen freien Tisch. Tseng dreht den Kopf. Greift in die Innentasche seines Jacketts. "Tifa, ich weiß es ist nicht gut für das Geschäft, und wir werden auch Abstand nehmen, deine Bar ein weiteres Mal zu besuchen." Jetzt sieht sie wie der berühmte schockgefrorene Chocobo aus. "Was? Wie?" Ich versteife mich. Er wird doch nicht wirklich ... Tseng streift sich die Handschuhe über, steht auf. Reno grinst nur weiter, murmelt leise: "Is' nen Arschloch, der's gern' mit kleinen Kindern treibt." Trinkt das zweite Glas auf Ex. Der Mann, der gerade herein gekommen ist, erstarrt in der Bewegung. Erkennt die Turks. Und will panisch flüchten. Er kommt nicht bis zur Tür. Tseng hat seine Pistole gezogen, drückt ab. Und Blut spritzt. Reste von Hirn verteilen sich auf dem Boden und an der Wand. "Is' allerdings nich' der Grund, weshalb Tseng ihn wegpustet." Reno sieht nicht mal auf. Elena nippt an ihrem Wodka. Rude kaut schmatzend auf Erdnüssen herum. Für einige Sekunden das einzige Geräusch, das zu hören ist. Alles sieht auf den Toten. Ich sehe auf Tseng. Auf den Leiter des Department of Administrative Research. Eine schmale Silhouette in einem schwarzen Anzug. Ein Turk. Der seelenruhig seine Pistole reinigt. Sie wieder in das Holster steckt. Dann in seine Hosentasche greift. Ein Bündel Gil landet auf der Theke. "Für die Reinigung. Ich entschuldige mich für die Umstände." Und erst jetzt bemerken Tifa und ich, das er bis zu diesem Augenblick nicht einen Schluck getrunken hat. Was er nun nachholt. Genau wie Reno sein Glas in einem Zug leert. Dann in Richtung seines Stellvertreters anmerkt: "Feierabend." "Und das ma' vor 23 Uhr." Renos Grinsen wird noch dreckiger, wenn das überhaupt möglich ist. "Muss mein Glückstag sein." Er greift sich die Krawatte seines Chefs, zieht ihn zu sich. Und ich weiß nicht, was mich mehr schockt. Der Tote, der an der Tür liegt. Oder die Tatsache, das Renos Lippen sich auf Tsengs Mund pressen. Und das Reno diesen Kuss nicht nur überlebt, sondern das er auch noch erwidert wird. Elena lacht leise. "Was, Cloud? Noch nie ein schwules Pärchen gesehen?" Sie steht auf. Klopft Reno auf die Schulter. "Lass ihn ganz heute Nacht." Reno hebt nur eine Hand, den Daumen nach oben ohne von seinem Chef ab zu lassen. Braune Augen werden verdreht, begleitet von einem weiteren leisen Lachen. "Na los, Rude. Das heißt wohl auch für uns Feierabend. Bis morgen, Jungs." Sie nickt mir noch einmal zu, geht zur Tür, steigt über die Leiche. Rude folgt ihr. Endlich lösen sich Tseng und Reno voneinander. Und damit auch die seltsame Anspannung in der Bar. Betontes Wegsehen. "Strife."Der Wutainese nickt mir ein letztes Mal zu. Reno flucht: "Fuck, jetzt müssen wir ihn mitnehmen. Hätteste ihn nich' vor der Tür abknallen können? Danke Tif' für'n Wodka. Wir seh'n uns nächste Woche." Das letzte was ich von Tseng höre, als Reno und er den Mann hoch heben ist: "Fuck, jetzt habe ich die scheiß Suppe am Jackett." Ja, ich habe ein Problem mit den Turks. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)