Ch@t-Bekannte von Chariot ================================================================================ Message 3 --------- ~Finns Blickwinkel~ Als er am nächsten Morgen erwachte sprang er direkt auf. Hasserfüllt blickte er auf Aceid und rannte dann ohne Umschweife ins Badezimmer. Die Erinnerung an die vergangene Nacht hatte sich bereits fest in sein Gehirn gebrannt und ihm wurde bereits übel, wenn er nur an das Gesicht des Anderen dachte. Finn spürte, wie Schmerzen seinen Körper durchzogen und drehte das Wasser in der Badewanne auf. Vorsichtig entkleidete er sich und setzte sich in die Wanne. Das Wasser war angenehm und Finn begann sich zu waschen. Immer wieder schrubbte er über seine Arme, seinen Bauch, die Brust und die Beine. Er wusch sich so gut er konnte, doch er fühlte sich noch immer dreckig, beschmutzt und vor allem verlassen. Da er sich nach einer Stunde in dem Wasser noch immer nicht sauberer fühlte, dafür jedoch zu frieren begann, stand er auf, griff nach einem Handtuch und stieg aus der Wanne. Sein Blick glitt zur Tür und seine Augen weiteten sich. Schnell kauerte er sich zusammen, legte die Ohren an, fauchte leise. Aceid schmunzelte nur. Er ging zu ihm, strich ihm kurz über den Kopf und wusch sich dann einfach das Gesicht. „Sei mir nicht böse Finn..“, sagte er leise, ohne ihm einen weiteren Blick zu zuwerfen. „aber ich hasse Thomas… und das muss eben jemand ausbaden.“ Noch immer fauchte Finn und wäre ihm am liebsten an die Kehle gegangen. Tränen der Wut liefen über seine Wangen, brannten sich ihren Weg über die blasse Haut. Doch anstatt etwas zu tun, rannte er lediglich zurück in sein Zimmer und schloss sich ein. Auf Thomas’ Versuche, ihn zum herauskommen zu bewegen, reagierte er erst, als Helena und Aceid gegangen waren. „Finn“, leiste sprach Thomas den Kleinen an. „Was ist los?“ Finn reagierte nicht, rollte sich auf dem Sofa zu einem Knäuel zusammen und schwieg. Thomas setzte sich neben ihn und strich ihm über den Kopf, während der Jüngere weiter still war. Seine Finger strichen über die Ohren und kraulten ihn zärtlich, bildeten einen krassen Gegensatz zu den groben und fahrlässigen Berührungen von Aceid. Dennoch erinnerten sie ihn daran. Sich dessen nicht gewiss begann Finn zu zittern und zu weinen, wollte nicht mehr, als allein sein. Thomas hob ihr hoch, entwirrte das Knäuel mit nur einem Griff und zog ihn an sich. „Was ist passiert?“, wollte Thomas wissen, doch noch immer sagte Finn nichts. „Magst du Helena etwa nicht mehr?“ Schnell schüttelte Finn den Kopf. Er wusste genau, wie sehr Thomas sie mochte und wollte nicht, dass er sie seinet wegen nicht mehr sah. Und er mochte sie ja auch noch immer. Aceid war lediglich sein Problem. „Was ist es dann?“, hakte sein Adoptivvater weiter nach und Finn schaute ihm dann in die Augen. „Ich mag Aceid einfach nicht“, antwortete er dann leise, machte zugleich jedoch deutlich, dass er nicht darüber reden will. Leise seufzend erhob Thomas sich dann und lächelte Finn müde an. „Es ist schon spät“, murmelte er. „Bleib nicht zu lange auf und schlaf gut.“ Sachte hauchte er ihm einen Kuss auf und ging dann schlafen. Finn blickte ihm kurz nach und sprang dann direkt wieder auf. Er fuhr den Computer hoch und loggte sich im Chat ein. Tief im Innern betete er dafür, dass York ebenfalls da war, brauchte er doch wenigstens eine Person, der er es erzählen konnte. ~Aceids Blickwinkel~ Als die Meldung kam, dass Gatito sich eingeloggt hatte, freute Aceid sich. Nachdem er mit Helena heim gekommen war, hatte er sich in seinem Zimmer eingeschlossen und am Laptop auf genau diese Meldung gewartet. Da diese Meldung nun angekommen war, schrieb er den anderen direkt an. York: hey du Gatito: hi… York: was ist los, kleiner? Gatito: ich weiß nicht, wie ich’s sagen soll…mir ist gestern was Schlimmes passiert? York: oha…was ist denn geschehen? Geht es dir gut? Gatito: nein...naja…die Freundin meines Adoptivvaters war mit ihrem Bruder da…und der hat mich… York: ja? Gatito: ich weiß nicht, wie ich’s sagen soll…angefasst…und eben mehr… York: bitte was? Wie hieß er? Aceid beschlich gerade ein furchtbarer Gedanke, doch er war nicht sicher, ob das stimmt. Innerlich betete er, dass dort gleich irgendein Name stehen würde, solange es nicht sein eigener war. Gatito: Aceid York: und seine Schwester? Wie heißt die? Gatito: sie heißt Helena….warum willst du das wissen? York: nur so…weißt du was? Ich möchte dich gerne mal sehen…was hälst du davon, wenn ich morgen mal in den Park gehe, der doch bei dir in der Nähe ist? Gatito: woher weißt du wo ich wohne? York: *lacht* das hattest du doch mal erwähnt. Hast du das etwa vergessen? Gatito: muss wohl so sein… York: kopf hoch Zwerg. Morgen Nachmittag um vier warte ich unter der Trauerweide am See. Kommst du auch? Gatito:….na gut…kann ja nicht schaden York: danke ^^ ich muss aber auch schon los. Bis morgen Gatito: bis morgen Leise seufzend klappte Aceid das Notebook zu. Wieso hatte er das nicht früher begriffen? Finn ist also der liebe Junge, mit dem er ständig schrieb. Mit einem Mal tat ihm leid, was er dem kleinen angetan hatte und er schämte sich sehr dafür, dass er so grausam zu ihm war. Müde legte er sich schlafen, versank in seinen Grübeleien und Selbstvorwürfen? Was sollte er tun? Wie wollte er Finn unter die Augen treten? Was wollte er am nächsten Tag überhaupt tun? Und was sollte er tun? Diese Fragen ließen ihn lange wach liegen und er wachte erst um elf Uhr morgens wieder auf. Mürrisch zog er sich an und machte sich auf den Weg. Erst im Park angekommen wagte er es erneut, auf die Uhr zu sehen. Er war bereits eine viertel Stunde zu spät dran. „Na super..“, murmelte er leise. „er ist sicher schon weg.“ Zweifelnd ging er weiter, sah sich suchend nach ihm um und entdeckte ihn tatsächlich unter der Trauerweide. Von hinten pirschte er sich an ihn heran und hielt ihm die Augen zu. Aceid war sich nicht sicher, was er tun sollte, doch nun war es zu spät, einen Rückzieher zu machen. ~wieder Finn~ Pünktlich befand Finn sich am Treffpunkt unter der Trauerweide, doch er stand dort allein. Leise seufzend blieb er stehen. Was hatte er auch erwartet? Die Freude, dass York ihn hier treffen wollte war groß genug ihn zu blenden. Immerhin war es dumm, anzunehmen, dass er tatsächlich herkommen würde. Und nun stand er dort und fühlte sich noch einsamer und hilfloser als er ohnehin schon war. Dann hielt ihm jemand die Augen zu. Erschrocken zuckte er zusammen, wusste er doch nicht, wer das war. „Hallo Gatito~“, flüsterte diese Person an seinem Ohr und Finns Herz machte einen Sprung. York war tatsächlich noch gekommen. Doch woher kannte er diese Stimme? Leise seufzend lösten sich die Hände von seinen Augen und Finn wandte sich um. Erschrocken sah er Aceid an und wollte weg, doch er hielt ihn bereits fest. „Finn“, setzte er leise an, doch dieser biss ihm bereits in den Arm. Leise schrie Aceid auf. „Finn“, wieder holte er wieder. „Ich bin hier, um dich um Verzeihung zu bitten.“ Finn ließ seinen Arm wieder frei, doch noch immer sah er ihn an, mit einer Mischung aus Wut, Verzweiflung und Misstrauen im Blick. Aceid hielt diesem Blick nicht lange stand. Er ließ sich vor Finn auf die Knie fallen, atmete tief durch und sah ihm dann wieder in die Augen. „Es tut mir so leid Finn“, meinte er dann leise. „verzeih mir und bitte…lass es uns noch einmal versuchen. Lass mich dir zeigen, dass ich eigentlich sehr freundlich bin.“ Finn wusste nicht, was er sagen sollte, wie er reagieren sollte. Er wusste es einfach nicht, also nickte er. Immerhin war er jemand, der bislang immer an das Gute im Menschen geglaubt hatte. Warum sollte er ausgerechnet nun damit aufhören? Und vielleicht könnte er so vergessen, was geschehen war. Aceid atmete erleichtert auf und lächelte Finn sanft an. „Danke Finn“, flüsterte er leise. Er zog ihn an sich und umarmte ihn. Als er jedoch spürte, wie sehr er sich verkrampfte ließ er ihn direkt wieder los. „Sorry“, murmelte er leise und strich ihm über den Kopf. Dann musste er eben kleine Schritte gehen. ~~~~~~~~~~~~ so ^^° seid ihr jetzt wieder lieb Freunde? *Angst vor noch mehr Schlägen hat* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)