Wenn ich lieben könnte ... von -Llynya- (... dann würde ich nur dich lieben) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel VII ---------------------- Der Sharinganträger richtete sich auf, kurz danach tat Naruto es ihm gleich. Doch anders als Sasuke konnte der Blonde ihrem Gegenüber nicht in die Augen sehen. "Was sollst du mir sagen, Kakashi?", fragte der Schwarzhaarige ruhig, wobei sein Tonfall den Jungen, der inzwischen etwas auf Abstand gegangen war, überraschte, klang Sasukes Stimme doch ganz normal, so, als wäre er nicht gerade erst gestört worden. "Falls du vorhast, wieder in deinem Haus zu wohnen, vergiss es. In den letzten Jahren hat sich niemand darum gekümmert. Du wirst also bei jemand anderem einziehen müssen, bis es renoviert ist. Wenn du willst, kannst du bei mir wohnen." "Danke, aber ich ziehe lieber zu Naruto.", erwiderte der Uchiha, was Naruto, der eigentlich gehen wollte, zum stehenbleiben brachte. Bevor er allerdings Einwände erheben konnte, nickte Kakashi zustimmend. Ihm war diese Lösung lieber, als einen Mitbewohner zu bekommen, der so schweigsam war wie sein ehemaliger Schüler. Er sah noch kurz mit einem undeutbaren Blick zu Naruto, kurz darauf war er verschwunden. "Werde ich hier gar nicht mehr gefragt?", zischte der Blonde, als Sasuke sich mit einem leichten Grinsen wieder ihm zuwandte. Eine Antwort blieb er Naruto allerdings schuldig, stattdessen setzte er sich in Bewegung. Der Jinchuriki folgte seinem Freund schweigend zu ihrer nun gemeinsamen Wohnung, während er überlegte, was er von dessen Verhalten halten sollte, welches seine Gefühle mehr durcheinanderbrachte, als er Sasuke gegenüber jemals freiwillig zugeben würde. Der Schwarzhaarige staunte nicht schlecht, als er hinter Naruto dessen Wohnung betrat, fand er sich doch anders als bisher gewohnt nicht in einem Flur wieder, sondern direkt im Wohnzimmer des Jinchurikis, in welches eine Küche integriert war, die sich neben der Wohnungstür befand. Im Wohnbereich stand eine Couch an den Schrank gelehnt, der zugleich als Raumtrenner diente, gegenüber führte eine offenstehende Tür in das kleine Badezimmer. Was sich hinter der zweiten abgehenden Tür befand, blieb dem Blick des Uchihas versperrt, jedoch schlussfolgerte er, dass sich dahinter wohl das Schlafzimmers des Blonden befinden musste. An der Wand mit dem einzigen Fenster des Wohnzimmers standen eine Sitzbank und ein Tisch, auf welchem sich das benutzte Geschirr anhäufte. “Typisch Naruto“, war sein erster Gedanke, als sein Blick hinunter auf den Boden wanderte, angesichts dessen er sich wunderte, wie der Besitzer der Wohnung in dieser überwiegend aus alten Zeitschriften und Wäschebergen bestehenden Unordnung leben konnte. "Kommst du auch mal rein oder ist dir meine Wohnung jetzt doch zu schlecht?", fragte Naruto sichtlich genervt, da sein neuer Mitbewohner nach Minuten immer noch halb im Hausflur, halb in der Wohnung stand. Dem Kleineren eine Antwort schuldig bleibend, trat Sasuke in den Raum und schloss in der gleichen Bewegung die Tür hinter sich. "Nein. Und wenn du nichts dagegen hast, gehe ich jetzt schlafen.", mit diesen Worten wandte sich der Schwarzhaarige in Richtung Couch. Doch bevor er dort angekommen war, stellte der Jinchuriki sich ihm in den Weg. "Du schläfst nicht auf der Couch! Geh in's Bett, Sasuke." Der Angesprochene ignorierte die ausgestreckte Hand des Blonden, der zur Tür des Schlafzimmers zeigte und ging stattdessen an Naruto vorbei weiter zur Couch, auf welche er sich kurz darauf setzte. "Sasuke! Du sollst das Bett nehmen!" "Nein. Du wolltest mich erst nicht hier haben und jetzt willst du auf der Couch schlafen? Vergiss es, Baka.", erwiderte der Sharinganträger ruhig, woraufhin sein Gegenüber ihn wütend ansah. Ohne ein weiteres Wort ließ Naruto sich neben dem Schwarzhaarigen nieder und streckte sich auf der Sitzfläche aus, was Sasuke unwillig beobachtete. Einer spontanen Idee folgend, beugte er sich über den Oberkörper des anderen und senkte seinen Kopf, bis sich die Nasenspitzen der beiden Jungen berührten. "Du willst also lieber bei mir als in deinem Bett schlafen, Naruto?", flüsterte er, was eine leichte Röte auf den Wangen des Jinchurikis hervorrief, der sich noch genau daran erinnerte, wie der andere ihn kurz zuvor geküsst hatte. Er drückte Sasuke in seine Ausgangsposition zurück und sprang mit den Worten "Ist ja schon gut!" auf. Wenig später war er in seinem Zimmer verschwunden. Der Schwarzhaarige grinste kurz, während er sich nun mit Ausnahme der Shorts seiner Kleidung entledigte. Anschließend entfernte er die Bandagen an seinen Unterarmen, daraufhin legte er sich hin und breitete sein hemdartiges Oberteil als Decke über sich aus. Als er die Augen schloss, merkte er, wie müde er eigentlich war, weshalb er relativ schnell einschlief, was in den letzten Wochen und Monaten seltener der Fall gewesen war, als seinem Körper gut tat. Itachi berührte mit seinem Zeigefinger Sasukes Stirn, wie er es oft in ihrer Jugend getan hatte. Er senkte den Blick und lächelte, bevor er die letzten Worte an seinen Bruder richtete, die dieser von ihm hören würde: "Tut mir leid, Sasuke... Aber es wird kein nächstes Mal geben..." Er schloss die Augen und fiel zu Boden, dicht gefolgt von dem Jüngeren, den der Kampf ebenso wie Itachi restlos erschöpft hatte. Als Sasuke seine Augen wieder öffnete, spürte er einen Schatten auf sich, der zuvor nicht da gewesen war. Er hob seinen Blick und sah in die blauen Augen seines besten Freundes, der ihn besorgt musterte. Die Sorge in Narutos Augen verwandelte sich jedoch in Erleichterung, als der Schwarzhaarige sich langsam aufrichtete. Er streckte eine Hand aus, um dem Sharinganträger zu helfen, was dieser allerdings ignorierte. Trotz der Schmerzen, die er nicht unterdrücken konnte, stand er alleine auf und blickte seinem Gegenüber nun abermals in die Augen. In diesen standen viele Emotionen geschrieben, welche Sasuke nicht alle deuten konnte, die Freude über sein Erwachen jedoch erkannte er genau. "Ich bin froh, dass ich dich endlich gefunden habe, Sasuke." "Das hast du nicht. Du bist nicht wirklich hier...", nach diesen Worten des Uchihas verschwand die Freude aus den blauen Augen und machte einer tiefen Traurigkeit Platz, bevor Naruto antwortete: "Doch. In meinen Gedanken bin ich immer bei dir. Lass mich nicht allein, Sasuke. Lass mich nicht noch einmal allein." Kaum hatte der Blonde seinen Satz beendet, verblasste seine Erscheinung, bis er vollständig verschwunden war. Sasuke sah sich um, konnte Naruto jedoch nirgendwo entdecken, was in ihm das gleiche Gefühl aufkommen ließ, das er kurz zuvor in der Miene des Jinchurikis gesehen hatte. "Naruto, geh nicht!" "Geh nicht..", murmelte Sasuke beim Erwachen, bevor er merkte, dass er nur geträumt hatte. Er stand auf und ging zu dem Fenster, durch welches er einen guten Blick auf den Nachthimmel hatte. Für einige Minuten legte er seine Stirn an die kühle Scheibe und verharrte reglos, während er den Mond betrachtete, der gleich einer dünnen Sichel am Firmament zu sehen war. “Warum träume ich seit Itachis Tod immer wieder von ihm und Naruto? Verdammt, was soll das?!“, dachte er, gleichzeitig wandte er sich zu Narutos Schlafzimmer. Entgegen seiner Erwartung war die Tür nicht verschlossen, weshalb er sie so geräuschlos wie möglich öffnete und den dahinter liegenden Raum betrat. Aufgrund des spärlichen Lichtes, das durch das Schlafzimmerfenster fiel, erkannte er nur schemenhaft, wo das Bett stand. Langsam, um den Blonden nicht zu wecken, ging er dorthin und setzte sich auf die Bettkante. Der Schwarzhaarige streckte eine Hand aus, die er kurz über die Wange des Schlafenden wandern ließ, der bei dieser Berührung nicht einmal zuckte. Er blieb einige Minuten regungslos sitzen und beobachtete Narutos kaum merkliche Atemzüge, bis abermals Müdigkeit in ihm aufkam. Zurück auf die Couch wollte er nicht, hatte er doch nach dem Traum eine ihm unerklärliche Angst davor, allein zu sein. Letztendlich legte er sich behutsam neben den Kleineren, der zu seiner Erleichterung nicht aufwachte. Sasuke hätte den Blonden gern näher an sich herangezogen, unterließ dies aber aus Sorge, ihn doch noch zu wecken. Stattdessen legte er lediglich einen Arm um den Jinchuriki, bevor er die Augen schloss und in einen traumlosen Schlaf hinüberglitt. Naruto verließ das Gebäude der Ninja-Akademie, in welche er an diesem Tag eingetreten war. Von seinem ersten Schultag hatte er sich insgeheim mehr erwartet als stundenlange Vorträge von Iruka, jedoch freute er sich nun darauf, nach Hause zu kommen. Er blieb auf den Stufen der Eingangstreppe stehen, die zum Eingang der Schule hinaufführten und sah den anderen Schülern seines Jahrgangs nach, die an ihm vorbeigingen. Einer nach dem anderen wurde am nahe gelegenen Tor von einem Elternteil in Empfang genommen. Selbst der während dem Unterricht so düster dreinblickende schwarzhaarige Junge lächelte, als er dort von jemanden in Empfang genommen wurde. Naruto blickte den beiden wehmütig nach, wünschte er sich doch auch, abgeholt zu werden. Jedoch befand sich niemand am Tor, der auf ihn zu warten schien - niemand, den er wirklich kannte. Er setzte sich enttäuscht auf die letzten Stufen der Treppe und blickte geradeaus, ohne wirklich etwas zu sehen. Wie sollte er auch etwas erkennen können, während Tränen aus seinen Augen rannen und sich ihren Weg über seine Wangen bahnten? Durch das Schluchzen, das aus seiner Kehle drang, hörte er die Person nicht, die sich ihm von hinten näherte und schließlich behutsam eine Hand auf seine schmale Schulter legte. "Warum weinst du denn, Naruto? Komm, lass uns nach Hause gehen." Noch während der Ältere sprach, hob er den Blonden hoch und setzte ihn auf seinen Schultern ab. Naruto wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht, bevor er seine Arme locker um den Hals Minatos schlang, um sich festzuhalten. "Warum bist du nicht wie alle anderen rechtzeitig gekommen?" "Weil ich mit dem Direktor etwas wichtiges zu bereden hatte. Tut mir leid, dass du warten musstest." "Ich dachte, du kommst gar nicht mehr.", schmollte der Junge, was dem Yondaime ein kurzes Lachen entlockte. Dieses verstummte allerdings schnell, als Naruto seine Arme hob und mit den Fäusten auf den Kopf seines Vaters trommelte. "Hör auf, ich ergebe mich!" "Sag mal... Warum hat Sasukes Vater ihn nicht abgeholt? Der andere sah eher aus wie sein Bruder." "Das weiß ich nicht. Aber Itachi Uchiha ist der einzige, dem etwas an Sasuke zu liegen scheint." "Deswegen hat er also so traurig ausgesehen?" "Vermutlich. Warum freundest du dich nicht mit ihm an?" Naruto blieb eine Antwort schuldig, weshalb Minato nicht versuchte, das Gespräch krampfhaft in Gang zu halten. Zuhause angekommen, setzte er den Jungen wieder ab, bevor er die Tür öffnete. Der Kleinere trat in die Wohnung und verschwand in die Küche, wo er seine Mutter vermutete. Als Naruto den Raum betrat, löste sich dieser vor seinen Augen auf, weshalb er in den Flur zurückwich. Er wandte sich wieder zu Minato um, der langsam auf ihn zukam, in den Augen des Blonden immer kleiner werdend. Erst allmählich registrierte er, dass nicht sein Vater schrumpfte, sondern er selbst in Sekundenschnelle auf die Größe eines Teenagers heranwuchs. "Was ist hier los?" "Es tut mir leid, dass ich dich allein lasse. Aber du wirst bald jemanden finden, der dir wichtiger ist als ich. Paß gut auf dich auf, Naruto." Als er die Augen öffnete, realisierte der Jinchuriki im ersten Moment nicht, ob er wach oder noch in seinem Traum gefangen war. Sein Blick fiel auf den Wecker auf der Kommode neben seinem Bett, dessen Ziffern ihm sagten, dass es fast acht Uhr morgens war. “So wäre es vielleicht mit einer Familie gewesen.“, dachte er, als sein Bewusstsein vollständig in die Gegenwart zurückgekehrt war. Erst jetzt bemerkte er den Schwarzhaarigen, der friedlich neben ihm schlief, lag dessen Arm doch immer noch auf seinem Bauch. Naruto drehte sich vorsichtig um und beschloss nach einem Blick in das lächelnde Gesicht Sasukes, diesen nicht zu wecken. Er stand lautlos auf, nachdem er den Arm des Sharinganträgers zur Seite geschoben hatte und verließ den Raum. "Was soll mir dieser Traum eigentlich sagen? Verdammt, warum musste der Kyuubi damals auch ausgerechnet Konoha angreifen?", flüsterte er an sich selbst gerichtet, gleichzeitig versuchte er, seine durch den Schlaf noch mehr als sonst zerwuschelten Haare halbwegs wieder in Form zu bringen. Er ging in die Einbauküche und nahm sich eine der Milchflaschen aus dem Kühlschrank, als er eine Stimme hinter sich hörte: "Welcher Traum, Naruto?" "Das geht dich nichts an. Und warum hast du neben mir geschlafen? Du wolltest doch unbedingt die Couch!", erwiderte er schärfer, als er ursprünglich beabsichtigt hatte. "Da wusste ich auch noch nicht, wie unbequem sie ist.", war die kühle Antwort Sasukes, der inzwischen seine Kleidung aufgesammelt hatte und nun im Badezimmer verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)