Encounter von abgemeldet (Gorillaz or summfin'...Er... Got it?) ================================================================================ Kapitel 2: Rise of the Zombie ----------------------------- Murdoc musterte den jungen Stuart Pot nun schon seid gut einer Stunde. Dieser starrte mit leerem Blick aus dem Fenster des Wohnwagens. Sein Gesicht war unbewegt. Es war die gesamten letzten zwei Wochen unbewegt gewesen. Stuart hatte nach dem Unfall, die genannte Zeitspanne über, im Krankenhaus gelegen. Nun saß er hier. Cortez krächzte missmutig und flatterte auf die Schulter des Satanisten. Er strich über das Gefieder des Tieres. Cortez mochte es nicht das Stuart sich die, sowieso schon viel zu kleine Behausung, ab sofort mit ihnen teilte, das spürte Murdoc. Am liebsten hätte er den blauhaarigen Idioten auch sofort rausgeschmissen, wären da nicht die Pflegestunden, die er ihm laut Gesetz schuldig war. Murdoc Niccals wurde dazu verurteilt sich 100 Stunden um Stuart Pot zu kümmern. Hätte er sich geweigert, säße er nun im Gefängnis. “Kaffee?”, fragte Murdoc. Er wusste das Stuart ihm nicht antworten würde. Der Arzt erklärte ihm Stuart Pot befinde sich in einem komaartigen Zustand. Er wüsste nicht ob der junge Mann seine Umgebung wahrnahm und einfach nicht fähig war zu reagieren oder ob die Welt um ihn herum ausgeblendet wurde. Murdoc stand auf und tat einen großen Schritt in die “Küche” des Wohnwagens. Der Kaffe kochte schon eine Weile. Cortez saß ruhig auf Murdoc Schulter. Murdoc nahm zwei Tassen und stellte eine davon vor Stuart ab. Dieser starrte erst die Tasse an, dann Murdoc. Murdoc fühlte sich fast schuldig für das jetzige Aussehen des Jungen. Aber nur fast. Stuart hatte bei dem Unfall ein Auge verloren. Nun wurde er aus einem blauen Auge und einer leeren Höhle angestarrt. Kein sonderlich angenehmes Gefühl. “Willst du nichts trinken, Schwachkopf?” Er war nicht besonders nett zu Stuart. Warum auch? Durch ihn wurde sein Leben nur noch beschissener. Früher brauchte er nur sich zu ernähren, konnte hinfahren und unternehmen was er wollte. Ohne Rücksicht auf andere. Jetzt hatte er… Verantwortung. Murdoc nahm seinen Kaffeetasse, hob sie demonstrativ an die Lippen und trank. Auf einmal kam Leben in den Blauhaarigen. Er umklammerte seine Tasse ungeschickt mit seinen langen Fingern und… goss sich den kochenden Inhalt über den Kopf, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. Stuart verzog keine Miene als die heiße Flüssigkeit ihm über das Gesicht rann. Murdoc starrte ihn mit offenem Mund an. Großartig! Man hatte ihm einen stummen und noch dazu masochistischen Zombiejungen aufgehalst. Einfach großartig! Man beachte den Sarkasmus in dieser Aussage. Murdoc trank in aller Seelenruhe den Kaffee aus. Dann stellte er die Tasse bei Seite und vergrub das Gesicht in den Händen. Man hätte meinen können Murdoc Niccals weinte. Natürlich weinte er nicht. Stattdessen donnerte er plötzlich, mit aller Kraft die er aufbringen konnte, die Fäuste auf den Tisch. Die dünnen Wände des Winnebagos erzitterten. “SCHEIßE! WARUM IMMER ICH? DIESE GANZE VERSCHISSENE WELT HAT ES DOCH AUF MICH ABGESEHEN!”, brüllte er. Cortez flatterte aufgebracht aus dem offen stehenden Fenster. Stuart zuckte nicht einmal mit der Wimper. “Ich geh aus!”, verkündete Murdoc und schnappte sich seinen Mantel. Stuart Pot rief Murdoc kein Auf Wiedersehen, bleib nicht zu lang weg hinter her. Wahrscheinlich begriff er noch nicht einmal das er plötzlich allein in dem sonst, durch zwei Personen schon vollbesetzten, Wohnwagen hockte. Murdoc knallte die Tür des Winnebagos zu und stapfte durch den Regen. So wie er es früher oft getan hatte. Ohne Ziel. Einfach um den Kopf frei zu bekommen. Nur erwartete ihn damals kein Zyklop Daheim. Der Regen prasselte unaufhörlich auf den schlechtgelaunten Murdoc nieder. Wäre der Regen eine Person, würde Murdoc sie sich schnappen und erdrosseln, für den Mut zu so viel Frechheit. Hell yeah, Hell yeah, Hell yeah… Murdoc erstarrte in seiner Bewegung. Ein junger Mann wich ihm schimpfend aus. Déja Vue! Murdoc kramte sein Handy aus der Manteltasche. Er braucht weder auf den Display zu sehen, noch irgendwelche hellseherischen Fähigkeiten zu besitzen, um zu wissen wer ihn da anrief. „Dimitrij!“, fauchte er das Mobiltelefon an. „Hey Muds!“, war die Antwort. Einfach so. Ohne ein Wort der Beschwichtigung. Lediglich ein „Hey“. Als wäre nie etwas passiert. „Was fällt dir eigentlich ein?! Wie kannst du noch den Mut zusammenkratzen mich anzurufen, he?! Wenn ich dich in die Finger bekomme dann-“ „Reiß dich zusammen Mann!“, unterbrach ihn Dimitrij. Ja, er wagte es tatsächlich Murdoc Niccals ins Wort zu fallen. Das würde Folgen haben. „Ich hab keine Schuld, dass die Bullen dich erwischt haben! Außerdem hat Igor versucht dich da rauszuholen, klar? Unterstell mir ja nichts!“ Murdoc knurrte. „Sag mal drohst du MIR?!“ Einige vorbeigehende Passanten drehten sich bei diesem barschen Tonfall zu Murdoc um, oder wechselten gar die Straßenseite. „Ähm, nein Murdoc, tut mir Leid“, sagte Dimitrij kleinlaut. Der Satanist brummte selbstzufrieden. „Will ich doch meinen. Was willst du denn schon wieder?“ Murdoc versuchte sich zu beruhigen. Auch wenn er es nicht gerne zugab, Dimitrij hatte Recht. Er war nicht daran Schuld das Murdoc nun einen Zombie am Hals hatte. Er war selbst daran Schuld. Warum musste dieser Schwachkopf, denn auch blaue Haare haben?! „Wir haben den Einbruch ja versaut, da hatten wir ein kleines Rennen geplant. Vielleicht hätteste ja Lust. So als Wiedergutmachung, meine ich.“ „Laufen wir Gefahr von Bullen erwischt zu werden?“ „Nein, das ist ausgeschlossen. Es soll auf einem Privatgrundstück in Nottingham losgehen.“ Murdoc war hin und her gerissen. Sicher, der Start befand sich auf einem Privatgrundstück, würden sie allerdings während des Rennens erwischt werden, würde er ins Kittchen wandern, dessen war er sich sicher. Außerdem, was sollte er mit Stuart anstellen? Andererseits könnte er wirklich mal wieder etwas Action vertragen. Etwas weniger Action als beim letzten Mal, doch ein bisschen konnte ja nicht schaden. „Na schön, ich besorg mir unterwegs `ne Karre.“ „Klasse Mann, ohne den Pistengott hätte es auch weit weniger Spaß gebracht!“ Murdoc klappte das Handy zu und ließ es wieder in der Tasche verschwinden. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und lief zurück zu seinem Wohnwagen. Stuart hatte sich während Murdocs Abwesenheit keinen Zentimeter gerührt, lediglich der Kopf war dem kleinen Fernseher auf dem Schrank zugewandt. Murdoc war es ein Rätsel wie der Idiot es geschafft haben könnte das Gerät einzuschalten. Stuarts Blick heftete auf dem Bildschirm als sähe er so etwas zum ersten Mal. Es lief ein recht brutaler Zombiefilm. Gerade wurde an die kopflose Leiche eines kleinen Kindes herangezoomt. „Na, erkennst du deine Familie wieder, Zombie?“ Murdoc hängte seinen Mantel über den Haken an der Tür und lachte über seinen geistreichen Witz. Der Angesprochene reagierte nicht auf ihn, stattdessen begann sich langsam ein Speichelrinnsal in seinem Mundwinkel zu bilden. Wenn der Schwachkopf ihm den Teppich voll sabberte, wäre das bei weitem das letzte was er in seinem Leben getan hatte. Dafür würde Murdoc schon sorgen. Der Satanist entriss Stuart die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. „Wir machen eine kleine Spritztour! Was hältst du davon, he?“ Stuart löste seinen Blick vom Fernseher und starrte wieder aus dem Fenster, als hätte es gar keine Unterbrechung gegeben. Murdoc verdrehte die Augen und stieß den Jungen barsch vom Sitz, sodass er unter den Tisch rollte, wo er schielend liegen blieb. Er beachtete ihn nicht weiter und quetschte sich hinter das Lenkrad seines Winnebagos. Dann startete er den Motor. Er schnurrte wie ein Kätzchen. Murdoc lauschte noch einen kurzen Augenblick dem geliebten Ton, dann trat er aufs Gas. Hinter ihm polterte etwas. Murdoc drehte sich um, dann lachte er auf. Stuart war unter dem Tisch vorgekugelt und machte nun einen grotesken Handstand am hinteren Ende des Wohnwagens. Es war vielleicht eine Fahrt von drei Minuten, denn bereits an der nächsten Ecke entdeckte Murdoc ein Auto, das würdig war ihm als Rennwagen zu dienen. Er parkte den Winnebago hinter dem Objekt der Begierde und stieg aus. Stuart im Schlepptau. Murdoc machte sich kurz und unbemerkt an der Autotür zu schaffen. Als ein Klicken ihm verkündete, dass er erfolgreich war, warf er die Nadel hinter sich und schubste Stuart auf die Rückbank des nagelneuen Ferrari F40. Murdoc lachte über den armen Trottel, der dieses Schmuckstück unbeachtet am Straßenrand stehen ließ. Dann sprang er auf die Fahrerseite. Die Sitze waren mit schwarzem Wildleder bezogen und am Rückspiegel hingen ein paar rosa Plüschwürfel. Murdoc verzog angeekelt den Mund und riss die Würfel vom Spiegel. Eine regelrechte Beleidigung für die Augen! Er drehte sich um und hielt Stuart den rosa Kitsch vor die Nase. Dieser nahm die Würfel fasziniert in die Hände und betrachtete sie mit aufgerissenen Augen. Verzeihung, aufgerissenem Auge. „Tsss“, machte Murdoc. Dann fuhren sie los, zum abgemachten Treffpunkt in Nottingham. Die Fahrt war ungewohnt ruhig, da der blauhaarige Junge seinen Blick nicht von den Würfeln lösen konnte, Murdoc sich auf die kurvenreiche Straße konzentrieren musste und der Motor so gut wie lautlos war. Die Geschwindigkeit ließ sich lediglich ausmachen, wenn man die vorbei fliegenden Bäume und Häuser abseits der Straße betrachtete. Murdoc drosselte das Tempo des Wagens etwas, als sie an dem Schild Nottingham vorbeifuhren. Der Regen hatte bisher nicht nachgelassen, was die Sicht unschön beeinträchtigte. Die Scheibenwischer arbeiteten auf Hochtouren. Es dauerte nicht lange, da ließen sich bereits die ersten Wagen der anderen Rennteilnehmer ausmachen. Murdoc manövrierte den Ferrari zwischen einen grünen Mercedes und einen veralteten Peugeot. Keine ernstzunehmende Konkurrenz. Sie hielten sich nicht unnötig lange mit Begrüßungen oder Wiedersehensfreuden auf. Murdoc stieg nicht einmal aus. Dimitrij winkte ihm zu. Murdoc ließ sich zu einem kurzen Nicken herab. Dann hupte er. Es kribbelte bereits unerträglich in seinem rechten Fuß. Dimitrij humpelte auf seinen BMW zu. Die Verletzung musste er sich bei dem Unfall vor zwei Wochen zugezogen haben. Plötzlich trat eine junge Brünette aus einer Gruppe von Frauen hervor. Es hätte ja auch keinen Spaß gemacht ohne Publikum. Die junge Frau war nass bis auf die Haut und das weiße T-Shirt das sie trug war nur noch ein heller Schimmer auf ihrem nackten Oberkörper. Sie hob den Arm. Murdoc knackte mit den Knöcheln. Dann gab sie das Startzeichen. Der Satanist ließ seinen Fuß auf das Gaspedal hinunter schnellen. Die Reifen quietschten protestierend. Der F40 schlingerte kurz dann brausten sie voran. Murdoc warf einen Blick in den Rückspiegel. An der Startlinie herrschte die reinste Massenkarambolage. Drei der Fünf Teilnehmer waren in einem heillosen Durcheinander kollidiert. Der grüne Mercedes qualmte. Murdoc grinste. Drei beseitigt. Einer blieb. Dimitrijs BMW holte auf und fuhr nun auf gleicher Höhe mit Murdoc. Zugegeben, er hätte dem ramponierten Wagen nicht zugetraut, mit einem Ferrari mithalten zu können. Murdoc lachte Dimitrij durch die Fensterscheibe herausfordernd an. Der andere wirkte nervös, ja fast besorgt. Zu recht. Murdoc riss das Lenkrad rum und schrammte mit dem Heck die Schnauze seiner Konkurrenz. Dimitrij wich panisch aus. Hielt jetzt Abstand. Was für eine Langweiler. Dann ging alles ganz schnell. Murdoc riss das Lenkrad ein zweites Mal, etwas weiter herum. Ein fataler Fehler! Der rutschige Untergrund machte es ihm unmöglich den Ferrari wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Der Wagen schleuderte umher. Murdoc trat auf die Bremse. Zwar funktionierte sie, doch trotz des abrupten Stillstands der Reifen rutschte das Gefährt weiter über den nassen Asphalt. Murdoc versuchte durch die regennasse Frontscheibe zu schauen. Es war unmöglich! Die Scheibenwischer waren ausgefallen. Das einzige was Murdoc erkennen konnte war ein Wasserfall an Regenwasser. Ruckartig kam der Wagen zum Stillstand. Ein Baum, dessen war Murdoc sich sicher. Im selben Augenblick, in dem der Ferrari zum Stehen kam, flog ein blau-graues Schemen an Murdoc vorbei. Stuart stieß durch Windschutzscheibe des Wagens. Schon ein zweites Mal in kürzester Zeit vernahm Murdoc das Bersten von Glas. Die Scheibensplitter sausten durch den Luftraum des Ferrari. Dann wurde plötzlich alles wieder still. Lediglich der Regen prasselte unüberhörbar auf die Motorhaube und durch das kaputte Fenster. Murdoc war sofort durchnässt. Nach einigen Atemzügen wagte er es einen Blick nach draußen zu werfen. Sie waren nicht gegen einen Baum, sondern gegen einen hüfthohen Betonpfahl gefahren, erkannte er. Murdoc stieg aus. Sehr vorsichtig, denn er befürchtete sich einige Prellungen zugezogen zu haben. Nicht das ihm das etwas ausmachen würde. Doch unnötige Schmerzen konnte selbst er nicht gebrauchen. Etwa 100 Meter vom Ferrari entfernt lag eine Gestalt reglos auf der Straße. Es war Stuart Pot. Murdoc war für den Bruchteil einer Sekunde versucht in den Wagen zu steigen und zu verschwinden. Doch erstens, war die Schnauze des Autos dermaßen zertrümmert, das der Satanist daran zweifelte auch nur 50 Meter weit zu kommen, und zweitens, bewegte sich Stuart plötzlich. Ein seltsames Bild. Fast Angst einflößend. Der junge Mann rappelte sich langsam auf. Er hatte Murdoc den Rücken zugewandt. Murdoc schloss die Tür des Ferrari so leise, als würde Stuart bei dem kleinsten Geräusch wie ein scheues Reh davonlaufen. Welch absurder Gedanke. Dann drehte der Junge sich um. Genauso langsam wie er aufgestanden war. Murdoc hielt aus irgendeinem Grund die Luft an. Er kannte den Grund. Das Bild das sich ihm dar geboten wurde, würde er niemals vergessen. Es war wie aus einem Zombiefilm. Stuart torkelte auf ihn zu. Er machte ungeschickte Schritte. Desto näher der Junge kam, desto unruhiger wurde Murdoc. Etwas hatte sich an ihm verändert. Erst als Stuart nur noch 3 Meter von ihm entfernt stand, wusste er was es war. Er wurde nun aus gleich zwei leeren Augenhöhlen angestarrt. Murdoc schluckte. Der Zombie war blind. Zögernd streckte der Satanist den Arm durch den Regen, auf das Gesicht des Jungen zu. Dann winkte er. Nur um auch ganz sicher zu gehen. Als Antwort auf sein Verhalten legte Stuart den Kopf schief und sah ihn fragend an. Dann öffnete er den Mund. Ihm fehlten beide Schneidezähne. Ob er diese Lücke vor diesem Unfall bereits hatte, hätte Murdoc nicht sagen können. Stuart hatte in seiner Gegenwart nie den Mund geöffnet. Die Zahnlücke verlieh ihm einen leicht trotteligen Ausdruck. „Warum machst du das?“, fragte Stuart. Murdoc glotzte ihn schweigend an. Er sprach. Es war das erste Mal das er seine Stimme hörte. Und was für eine Stimme das war! Sie war naiv, hell, akzentreich, und doch weich und höflich und sie hatte Widererkennungswert, genau wie sein Aussehen. Einfach perfekt! Auf einmal sah Murdoc Stuart in einem anderen Licht. Als er einen zweiten Blick auf ihn warf, erinnerte er ihn spontan an das Mitglied einer Boyband. Seine Gesichtszüge hatten sich verändert. Sie waren zart, die Haut ebenmäßig. Man hätte meinen können sie gehörten einer jungen Frau. Das Haar war zerzaust. Murdoc hätte niemals die Worte dieser Kerl sieht verdammt gut aus in den Mund genommen. Denken jedoch, war erlaubt. „Hallo…“ Murdoc klappte den Mund zu. Der Junge wartete auf eine Antwort. „Ich, uhm, habe gedacht du bist blind“, bekam er schließlich heraus. „Was? Oh mein Gott! Ich bin blind? ICH BIN BLIND!“ Stuart schlug sich entsetzt die Hände vors Gesicht als er schrie. Murdoc hob eine Braue. Er sah vielleicht gut aus, doch sein Intelligenzquotient war scheinbar genauso hoch wie der einer Stubenfliege. Wäre ja auch zu schön gewesen. Murdoc packte Stuarts Schultern um ihn daran zu hindern, weiter wie ein Irrer im Kreis herum zu rennen. „Halt die Klappe!“ Der jetzt nur noch Halb-Zombie verstummte sofort. „Kannst du mich sehen?“, fragte Murdoc überflüssiger Weise. Der Junge nickte langsam. „Dann bist du auch nicht blind“, erklärte er. Stuarts Muskeln entspannten sich wieder unter Murdocs Händen und er ließ ihn los. „Oh! Was für ein Glück!“, sagte der Junge erleichtert. Murdoc verschränkte die Arme vor der Brust. „Ist alles in Ordnung mit dir Stuart? Kann ich was für dich tun?“ Es kostete ihn einiges an Überwindung diese Frage zu stellen. „Stu-Pot“, wurde er berichtigt. „Was?“ „Man nennt mich Stu-Pot. Nicht Stuart.“ Auch gut. Stu-Pot klang wie stupid. Was für ein passender Name! „Wie auch immer, Stu-Pot. Und?“ Stuart nickte zufrieden. Dann schüttelte er den Kopf. „Mir geht es sehr gut. Ich habe schreckliche Kopfschmerzen.“ Murdoc hätte Stu-Pot gerne erklärt das es einem nicht sehr gut ging wenn man schreckliche Kopfschmerzen hatte, doch er wurde in seinem Vorhaben unterbrochen. „Muds!“ Dimitrij kam durch den Regen auf sie zu geeilt, öffnete den Mund, schloss ihn wieder und glotzte dann den Zombie an. Genau wie der Satanist noch vor wenigen Augenblicken. Stuart wich vor der bedrohlichen Gestalt des Russen zurück und versteckte sich hinter Murdoc. „Wer ist denn das?“, fragte Dimitrij nach einigen Minuten stummen Starrens. „Das ist Stuart Pot. Er ist der Trottel den man mir aufgebrummt hat“, erinnerte Murdoc ihn genervt. „Stu-P-!“ „Ich weiß“, fauchte der Satanist Stuart entgegen. „Der aus dem Organ Emporium?“ „Nein, aus dem Hotel in Namibia... Natürlich aus dem Organ Emporium!“ Plötzlich dämmerte es bei Murdoc. Wenn Stu-Pot in einem Musikgeschäft gearbeitet hatte, bestand eventuell die Möglichkeit das er ein Instrument spielte. „Hey, Stuart!“, fuhr Murdoc den Jungen so barsch an, das dieser es nicht einmal wagte, ihn ein drittes Mal zu korrigieren. „Ja?“ „Spielst du ein Instrument?“, fragte er ihn dann. „Schlagzeug, Keyboard, Gitarre… Saxophon?“, fügte er noch hinzu als der Schwachkopf nicht antwortete. Stuart kratzte sich am Kopf. „Also, ja, Keyboard-“ „Perfekt!“, unterbrach ihn Murdoc und packte sein Handgelenk. „Muds wo willst du hin?“, rief Dimitrij ihnen hinter her. „Keine Zeit für Fragen! Ich leih mir mal deine Karre!“ Murdoc sprang in den BMW, bugsierte Stuart auf dem Beifahrersitz und jagte davon. 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