Second Chance for Love von abgemeldet (Seiya-Bunny) ================================================================================ Kapitel 5: Ein wenig normal sein -------------------------------- Es war wieder einer der Momente, der die Zukunft der Freunde verändern würde. Und keiner nahm ihn wahr. Keiner nahm den kleinen Komet war, der wie ein Shuttle durchs All flog, zu schnell und zu klein war für die Gerätschaften der NASA oder anderen Raumsonden. Keiner bekam es mit. Amy saß gerade auf dem Balkon der Wohnung, in der sie mit ihrer Mutter lebte. Sie hatte wie immer ein Buch in der Hand. Nächste Woche würde eine Klassenarbeit anstehen, also musste sie rechtzeitig mit dem Lernen anfangen, als würde sie mal nicht rechtzeitig anfangen. Sie blickte zum Himmel, er war schön blau. Eigentlich war wundervolles Wetter. Aber sie wollte heute nichts mit Bunny unternehmen. Sie wollte lieber lernen. Sie bekam nicht mit, dass es Bunny momentan nicht so gut ist und sie gerne jemand zum reden hätte. Woher hätte sie es denn ahnen sollen. Sie machten wie immer alle einfach so weiter, wie es für alle am besten war. Amy dachte nicht gerne an die Kämpfe zurück. Sie dachte nicht gerne an den Schmerz. Die Kämpfe hatten sie alle verändert. Sie waren nicht mehr die naiven und jungen Mädchen. Nein, sie mussten schnell Verantwortung übernehmen, mussten schnell erwachsen werden um wichtige Entscheidungen treffen zu können. In ihr schlugen noch immer zwei Herzen, wenn man auf ihren Charakter anspielt. „Zum Einen bin ich immer ruhig und sehr ernst und lerne viel für die Schule. Doch andererseits werde ich auch ziemlich leicht nervös und bin oft reizbar. Meine Hobbys sind immer noch Lesen und Schachspielen. Daran wird sich wohl auch nichts mehr ändern.“ Amy lächelte. Natürlich hatte sie sich verändert. Aber jeder, wollte noch genauso sein wie er selber früher war. Das war für sich und vor allem für die Eltern und Geschwister am einfachsten. Denn diese wussten nichts von der Sache und man wollte verhindern, dass man eine Veränderung in seinem Kind mitbekam und sich dann fragen stellte, warum. Diese Fragen wollten die Freundinnen nie haben, deswegen sorgten sie so ein wenig, so gut es ging, vor. Rei hatte die Kleidung des Tempels an und fegte den Hof. Das tat sie oft, nicht, dass es so oft nötig war, sie tat es einfach, weil sie da oft am besten nachdenken oder auf andere Gedanken kommen konnte. Sie blickte hoch und sah in dem großen Kirschbaum die beiden Raben, Phobos und Deimos sitzen. Sie waren noch immer ihre Begleiter und Freunde. Rei lächelte und stellte den Besen an die Wand und ging auf den Baum zu. Sie blickte zu den beiden Raben hoch. „Na ihr Beiden.“ Sie lächelte. Sie war froh, dass sie die Raben hatte. Sie gaben ihr immer ein wenig Zuversicht und Sicherheit. Sie mochte die Beiden, auch wenn ihr Großvater nicht gerade begeistert von ihnen war. Wie die Zeit doch voran ging. Sie erinnerte sich noch, als sie die beiden Raben als Findelkinder aufgezogen hatte. Das war vor den Kämpfen. Hatte sie sich sehr verändert? Sie las immer noch gerne, schreibt auch immer noch gerne Horoskope für ihre Freundinnen und liebt immer noch Comics und Zeichentrickfilme. Das hatte sich also nicht geändert. Sie lächelte. Ein Trost vielleicht. „Rei, hier steckst du also.“ Die Schwarzhaarige Rei drehte sich um und blickte Yuuichirou an, der mal wieder mit seiner wilden Haarmähne vor ihr stand. „Du bist wieder da?“, fragte sie ihn erleichtert. Er war auf einem Seminar gewesen und lange Zeit fort gewesen. „Wie schön.“, sagte sie und ging auf ihm zu. Sie umarmte ihn. „Hast du mich vermisst?“, fragte er vorsichtig. Sie blickte ihn an, errötete, nickte aber. „Natürlich hab ich dich vermisst. Es ist so langweilig ohne dich hier.“ Yuuchirou lächelte. Es tat gut, zu hören, dass man vermisst wurde, dass man sich nach einem sehnte. Das gab einem Vertrauen und Wärme. Es war ein sehr schönes Gefühl. „Wann bist du angekommen?“, fragte Rei. „Gerade eben. Ich wollte dich aber direkt sehen“, gestand er ihr. „Danke, das ist schön. Komm, lass uns rein gehen und einen Tee trinken.“ Yuuchirou nickte. „Ist alles okay bei dir, du hast so nachdenklich gewirkt?“ Sie blickte ihn überrascht an. „Ja, ist alles okay. Komm, lass uns rein gehen.“ Und schon war sie vorausgegangen. Yuuchirou drehte sich um und blickte zum Baum, auf einem Ast saßen die beiden Raben. Er lächelte, als er Rei hörte, die gerade wieder mit ihrem Großvater stritt. Ja, er hatte das hier alles vermisst. Das hier war sein zu Hause. Hier wollte er immer wieder zurückkehren. Hier war Rei. Hier im Hikawa-Tempel war alles, was ihn glücklich machte. Makoto war in ihrer Wohnung. Allein. Wie immer. Aber sie war froh, hier leben zu können .Sie war gerade dabei, Plätzchen und Kekse zu backen. Was eine ihrer Leidenschaften war. Sie trug eine Schürze um ihren großgewachsenen Körper und stand in der Küche. Sie blickte auf das Foto, das auf dem Tresen stand. „Seht ihr, Mom, Dad, ihr könnt stolz auf mich sein.“ Sie wurde wieder melancholisch. Sie dachte oft an ihre Eltern, die vor langer Zeit bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren. Sie lebte schon lange allein. Es machte ihr nichts mehr aus. Sie hatte sich daran gewöhnt, außerdem bekam sie ja oft Besuch. Von ihren lieben Freundinnen, diese waren immer für sie da. Sie schob das Tablett in den Backofen. Sie blickte, als sie wieder mit dem Oberkörper hoch kam, auf den Kalender der über dem Backofen hing. Morgen hatte sie wieder eine Eiskunstlaufstunde. Sie freute sich darauf. Ballett hatte sie erst nächste Woche wieder. Sie hatte ihr Leben nach den Kämpfen nicht ganz wieder umgestellt gehabt. Aber sie hatte gelernt, dass es nicht immer toll war, alleine zu wohnen. Gerade zu der Zeit der Kämpfe, fühlte sie sich alleine und schutzlos zuhause. Das Einzige, was sie geschafft hatte zu verändern, sie verliebte sich nicht mehr Hals über Kopf in einem Kerl, der einfach an ihr vorbei ging. Sie wusste, dass der richtige schon kommen würde und auf den würde sie immer warten. Es klingelte. Sie blickte fragend auf. Sie erwartete gar keinen. Vielleicht war es Bunny. Sie säuberte sich ihre Hände an der Schürze, hängte sie weg und ging zur Haustür. Nein, es war nicht Bunny, der vor ihr stand. Es war Motoki, mit einem Blumenstrauß in der Hand. „Hallo Makoto.“ „Motoki?“ Sie war mehr als nur überrascht. „Vielen Dank, für ihren Einkauf.“ Eine junge Frau mit langen blonden Haaren nahm die Einkaufstüte in die Hand und verließ den Laden. Es war Minako, sie hatte sich heute eine kleine Shopping-Session gegönnt. In letzter Zeit kam das ihrer Meinung nach viel zu kurz. Und sie wusste, dass sie jeden Tag ohne einen Kampf richtig genießen wollte, und das tat sie auch. Sie wollte ihre Freizeit genießen. Nun machte sich die blonde junge Frau wieder auf den Weg nach Hause. Sie wollte mit ihren Eltern zusammen zu Abend essen. Ihr Vater war nicht immer zu Hause, er war ein Kaufmann und hatte viel zu tun. Ihre Mutter war Hausfrau. Aber auch oft unterwegs. Artemis würde zu Hause auf sie warten. Sie mochte den Kater. Er war schon länger ihr Begleiter. Auch wenn wir uns oft in die Haare kriegen, bin ich doch glücklich ihn zu haben. Bunny Tsukino saß zuhaue vor ihrem Schreibtisch. Sie versuchte, sich mit Lernen abzulenken. Sie hatte gestern Abend noch sehr lange über ihr Treffen mit Seiya nachgedacht. Heute hatte er sich noch nicht bei ihr gemeldet, sie war einerseits sehr froh darüber, aber andererseits konnte sie diese Sache nun so besser von sich schieben. Mamoru hatte sich auch nicht bei ihr gemeldet. Darüber war sie allerdings sehr froh, sie wollte mit ihm nicht diskutieren, darüber, was gestern falsch gelaufen war, was überhaupt vorgefallen war und vor allem, warum es so vorgefallen war. Sie konnte damit nichts anfangen. Sie verstand ihn nicht. Sie wusste momentan weder ein noch aus. Bunny seufzte und stand auf. Sie ging zum Fenster, blickte gen Himmel. So gern sie Mamoru und Seiya auch aus ihren Gedanken streichen wollte, sie waren einfach da. Beide waren in ihrem Kopf. Sie konnte sie nicht loswerden, die Gedanken. Sie öffnete das Fenster und sog die leichte Abendbrise in sich auf. Es tat ihr gut. In ihr war ein riesiges Chaos, das gerade durch die Abendbrise sanft davon flog, als würde es mitgenommen werden. Keiner der Freunde sah an dem blauen Abendhimmel, der sich langsam rot färbte, den dunkeln, schwarzen Stern, der kein Stern war, sondern ein Raumschiff. Ein Schiff, das vielleicht Unheil bringen würde. Alle lebten ihr Leben, genossen endlich ein normales Leben, mit normalen Problemen und normalen Sorgen. Sie wollten ein normales Leben. Die Kämpfe waren schlimm genug. „Guten Morgen.“ Bunny war pünktlich in der Schule. Die Freundinnen von ihr waren ein wenig überrascht, aber sie sahen, dass Bunny die Nacht nicht viel geschlafen hatte. Vielleicht war sie deswegen so früh da. „Du siehst aber nicht gut aus“, meinte Minako zu ihr. Bunny blickte sie an. „Ich habe die Nacht nicht wirklich ein Auge zu gemacht.“ „Ja? Warum denn? Ist was vorgefallen?“, fragte Amy besorgt. „Ja, es ist was vorgefallen.“ Sie blickte auf die Uhr. „Aber lasst uns darüber wann anders reden.“ „Aber Bunny., meinte Makoto und alle drei blickten ihrer Freundin hinter her, die ins Schulgebäude ging. Nun waren sie sich sicher, dass etwas nicht stimmte. Es musste wirklich etwas vorgefallen sein. Aber warum hatte sie mit keinem darüber gesprochen. „Bunny hat mich gestern angerufen. Aber ich wollte Lernen und hatte keine Zeit für sie. Sie wollte bestimmt jemand, der ihr zuhört.“, sagte Amy. Sie fühlte sich schuldig, nicht für ihre Freundin dagewesen zu sein. „Ich hatte auch keine Zeit. Großer Wohnungsputz stand a.“, sagte Makoto. „Ich war mit meinen Eltern essen“, schloss sich Minako an. Jeder hatte gestern etwas Wichtigeres zu tun gehabt, als für Bunny dazu sein. Keiner hatte Zeit für sie gehabt, wo man ihr doch sofort angesehen hätte, dass sie ein offenes Ohr gebraucht hätte. „Rei hatte gestern auch keine Zeit. Yuuchirou kam gestern zurück“, sagte Makoto. „Arme Bunny“, meinte Amy nur. Die drei folgten Bunny ins Schulgebäude. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)