Shadowdance von KakashiH ================================================================================ Prolog: Dear Diary ------------------ Tokyo, Mittwoch 29. Dezember 1999   Dear Diary,   Heute Morgen bin ich in einen Schreibwarenladen gegangen und habe dich gekauft. Ich glaube, ich habe noch nie ein Tagebuch geführt, doch in den letzten eineinhalb Jahren hat sich in meinem Leben so vieles verändert, dass ich heute beschlossen habe, all dies aufzuschreiben. Vielleicht kann ich es dann besser verstehen und mich so möglicherweise auch damit abfinden. Hinata sagt auch, dass es mir helfen könnte. Am besten sollte ich von vorne beginnen, bei dem Tag an dem alles begann. Ich weiß noch, dass es am 19. Juni 1998 war...   Damals führte ich noch eine Beziehung mit Sakura Haruno. An diesem Tag hatten wir uns verlobt, ich war der glücklichste Mann auf Erden, schließlich hatte ich lange darum gekämpft, mit ihr zusammen zu kommen. Ich habe sie geliebt und konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als den Rest meines Lebens an ihrer Seite zu verbringen. Heute muss ich, wenn ich daran denke, lachen. Denn da wusste ich auch noch nicht, was nur einige Stunden später passieren würde. Etwas, das alles geändert hat, auch wenn ich es mir da noch nicht eingestehen wollte. Aber soweit bin ich hier ja noch nicht. Auf jeden Fall haben Sakura und ich an diesem Morgen ein schönes, langes gemeinsames Frühstück im Bett eingenommen. Wir haben uns lange unterhalten, haben Pläne für die Zukunft gemacht. Kinder wollten wir beide, viele Kinder. Wir wollten unser gemeinsames Haus mit Lachen erfüllen.   Nach dem Frühstück haben wir auch gleich begonnen, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Mann, war ich verliebt! Es war bereits nach dem Mittag als wir endlich wieder aus dem Bett kamen und ich mich unter die Dusche gestellt habe. Schließlich hatte ich (und habe ihn auch immer noch) einen wirklich guten Job, den ich gerne mache. Jedenfalls habe ich nach meiner langen, heißen Dusche wieder meine Arbeitssachen angezogen. Sakura schaute mich manchmal dann so seltsam an und meinte, wir sollten wirklich andere Sachen tragen. Ich glaubte damals, dass sie Angst hatte mich zu verlieren. Irgendwann sagte sie es sogar, fällt mir gerade ein. Sie meinte, ich sei ein selbstbewusster, gut aussehender, junger Mann und dass die Frauen mir hinterher schauen würden, wenn ich diese Sachen trug. Mir war das bis dahin nicht einmal aufgefallen. Diese enge, schwarze Hose und das weinrote Hemd, waren für mich alltäglich. Und ich hatte sowieso nur Augen für meine Süße. Wieso sollte ich mich auch für andere Frauen interessieren, wenn ich Sakura hatte?   Wie an jedem Abend wenn ich arbeiten musste, verließ ich um kurz vor sieben das Haus. Ich verabschiedete mich von meiner süßen Verlobten und machte mich auf den Weg zum „Blue Moon“. Das Blue Moon ist eine der angesagtesten Bars in Tokyo und ich arbeitete dort schon seit 3 Jahren. Gleich nach meinem 21. Geburtstag hatte ich dort angefangen und habe es keinen Augenblick bereut. Auf jeden Fall war alles wie immer. Ich kam dort an, ging zu meinen Kollegen und gemeinsam besprachen wir den anstehenden Abend. An dem Tag hatten wir eine Band im Haus und erwarteten dementsprechend viel Kundschaft. Also machten wir uns bereit und ich nahm mit meinem Team den Platz hinter der Bar ein. Ich liebte den Ort, ich fühlte mich dort wohl und manchmal witzelten meine Kollegen, dass ich mit der Theke eine Beziehung führen würde und das nur, weil ich immer wieder das dunkle und glänzende Holz polierte wenn dort ein Glas gestanden hatte. Heute muss ich darüber schmunzeln...   Aber ich schweife ab. Der Abend verlief recht ruhig. Das Haus war voll und wir hatten kaum Zeit ein wenig Luft zu schnappen. Ich mixte einen Cocktail nach dem anderen, hielt meinen Bereich sauber und genoss die wirklich gute Musik. Ich hatte bereits da gewusst, dass aus der Band mehr werden würde. Die Kunden liebten sie, tanzen und sangen auch teilweise mit. Aber es gab keine Ausschweifungen, keinen Streit unter den Gästen der hätte geschlichtet werden müssen.   Da es ein Freitagabend gewesen war, schlossen wir um zwei. Wie jede Nacht räumten wir noch auf. Der Chef legt viel Wert auf Sauberkeit. Hätte er es nicht getan, wäre sein Club wohl nie so groß geworden. Meine Kollegen verschwanden nach und nach und zum Schluss war nur noch ich dort. Entschuldige, ich musste gerade lachen, denn auch dass war irgendwie Tradition. Ich blieb länger, polierte noch die Theke, obwohl früh am Morgen das Putzteam kam und es wiederholte. Es war bereits fast drei, als ich endlich das Blue Moon verließ und mich in dieser lauen Sommernacht auf den Weg nach Hause machte. Ich freute mich bereits, denn Sakura wartete jede Nacht auf mich. Oft schlief sie dabei in ihrem Sessel ein, mit einem Buch auf dem Schoß und ich musste sie hoch tragen, in unser Bett. Ich ließ mir Zeit, genoss den Heimweg, schaute immer wieder in den Sternenverhangenen, klaren Himmel hinauf. Der größte Teil meines Heimwegs führte am Park entlang. Dort gab es kaum Häuser und es war ruhig. Man konnte die Grillen hören und an dem nahen Teich quakten die Frösche. Es erstaunte mich immer wieder wie die Natur klingen konnte und das in einer Metropole wie Tokyo, in der es kaum noch solche großen, freien Flächen gab. Den restlichen Weg musste ich durch einige Gassen gehen. Es war der kürzeste Weg. Ich lief dort also wie immer entlang, doch mit einem Mal sah ich in einer Seitengasse etwas was mich stehen blieben ließ. Ich ging wieder ein Stückchen zurück und tatsächlich: Ich hatte mich nicht getäuscht. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt schon gewusst was sich durch meine folgende Reaktion alles ändern würde, ich glaube ich wäre damals sofort weiter gegangen, ohne mich darum zu kümmern. Heute würde ich genauso reagieren ... denke ich.   Ich ging also wieder ein Stückchen zurück, bog in die angrenzende Gasse ein und lief einige Schritte weiter. Als ich das was meine Aufmerksamkeit erregt hatte erreichte, hockte ich mich nieder, berührte es und da konnte ich es im Schein des Mondes auch endlich richtig erkennen. Ich muss ziemlich dämlich ausgesehen haben, denn ich war wirklich erstaunt. Ich kannte es... nein, nicht es! Ich kannte IHN, ihn der dort an der Wand lehnte, schlief und scheinbar verdammt betrunken war. Doch ich konnte und wollte ihn nicht dort zurück lassen. Wer wusste schon was dann geschehen würde? Ich hatte eine Entscheidung getroffen. Eine die mein ganzes Leben verändern sollte... Sasuke Uchiha, Tänzer und Ekel ------------------------------ Shadowdance Part: 1/14 Titel: Sasuke Uchiha, Tänzer und Ekel Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Pairing: erst SakuraNaruto dann NarutoSasuke Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Romantik, Drama, Darkfic, Shonen Ai, Lemon ---------------------------------------------------------------- Naruto seufzte leise, hörte für einen Augenblick auf zu schreiben, als er immer tiefer in seinen Erinnerungen versank. Keuchend blieb Naruto kurz stehen. Der Kerl war wirklich schwerer als gedacht. Schnell raffte er sich wieder auf um auch den restlichen Weg zurück zu legen. Er war heilfroh als er endlich sein zu Hause errechte, mit der freien Hand seinen Schlüssel heraus kramte und den jungen Mann der schwer auf seiner Schulter hing hinein bugsierte. Leicht schnaufend drückte er mit dem Fuß die Tür hinter sich zu. Nun musste er ihn nur noch ins Gästezimmer bekommen. Sakura hatte die zufallende Tür gehört und kam nun ebenfalls in den Flur. Doch was sie dort sah, erstaunte sie. „Wen hast du denn da mitgebracht?“, fragte sie neugierig und trat näher heran. Sofort kam der Mann, den Naruto noch immer festhielt bekannt vor, doch wusste sie nicht wo sie ihn schon einmal gesehen hatte. „Hilf mir Schatz, der Kerl ist ziemlich schwer!“, bat Naruto und sofort ging Sakura näher und legte sich den freien Arm über die Schulter. Gemeinsam brachten sie ihn ins Gästezimmer und legten ihn aufs Bett. Während Naruto ihm die Schuhe auszog und die Decke über ihn ausbreitete, holte Sakura einen Eimer, eine Flasche Wasser, Aspirin und ein Glas. Den Eimer stellte sie neben das Bett und den Rest legte sie aufs Nachtschränkchen. Gemeinsam gingen beide dann ins Schlafzimmer, wo Sakura sich ins Bett legte. Naruto zog sich aus, ehe er sich neben seine Verlobte legte, die ihn fragend anschaute. „Ok, dann erzähl mal!“ Der Blondschopf hob kurz die Schultern hoch, ehe er antwortete. „Da gibt es nicht viel zu erzählen, ich habe ihn in diesem Zustand gefunden und mitgenommen. Schließlich konnte ich ihn dort nicht einfach so liegen lassen!“, berichtete er ruhig, bevor er an seine Freundin heran rückte und seine Arme um ihre Hüfte schlang. Sanft zog er sie an sich. „Na komm, lass uns schlafen.“, sagte Naruto leise und lächelte leicht, als er spürte wie Sakura sich neben ihn legte um ihm einen sanften Kuss zu geben. „Schlaf gut“, murmelte die junge Frau und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, bis beide eingeschlafen waren. Als Naruto wieder erwachte, war es bereits wieder hell und er war alleine. Herzhaft gähnte er und streckte sich, ehe er die Decke zurück schlug und aufstand. Langsam ging er zum Schrank, suchte sich einige Klamotten heraus und zog sich an, bevor er in die Küche ging. Wie jeden Tag war Sakura bereits wach, hatte den Frühstückstisch gedeckt und las in einer ihrer Frauenzeitschriften. Lächelnd ging der Blondschopf auf sie zu um sie sanft zu küssen. „Morgen“, grüßte er seine junge Freundin und setzte sich an den Tisch, um seinen Hunger zu stillen. Sakura lächelte leicht, als sie seinen Gruß erwiderte und wendete sich wieder ihrem Magazin zu. Als sie die Seite umblätterte, fiel ihr endlich wieder ein, woher sie ihren Gast kannte. Sasuke Uchiha wurde zur Zeit in den Medien als der neue Star angepriesen. Verschlossen, sexy, ein super Tänzer und allein stehend. Das verdrehte vielen Frauen den Kopf. Interessiert las sie den Artikel, um anschließend erneut umzublättern. „Was macht eigentlich unser Gast?“, fragte Naruto anschließend und bekam als Antwort ein leichtes Schulternzucken. „Bis jetzt, hat er sich noch nicht gerührt.“ Naruto hatte sich das bereits gedacht, so voll wie der junge Mann gewesen war, würde er sicherlich noch eine ganze Weile schlafen. Zusammen beendete das junge Paar ihr Frühstuck und räumte anschließend gemeinsam auf. Während Sakura sich auf den Weg zum einkaufen machte, widmete Naruto sich seinem kleinen Wintergarten, in dem sich eine Menge Pflanzen befanden. Er liebte diesen Ort, liebte das kleine bisschen Natur, die er sich ins Haus geholt hatte. Wenn er hier war, konnte er sich entspannen. Nachdem er die Pflanzen gegossen hatte, schnappte er sich sein Buch und setzte sich auf einen der Stühle. Doch lange währte seine Ruhe nicht. Ein Poltern ertönte und ließ den Blondschopf aufschrecken. Schnell legte er sein Buch zur Seite um nachzuschauen. Naruto musste auch nicht lange suchen, bis er Sasuke entdeckte, der etwas verwirrt auf dem Flur stand. Dieser Anblick ließ den Blondschopf leicht schmunzeln. Sasuke erblickte ihn und starrte ihn feindselig an. „Wo bin ich hier?“, fragte er kühl. Naruto grinste leicht. „In meinem Haus. Ich habe dich letzte Nacht...“, begann er, doch weiter kam er nicht. „Ja, ja. Sieh lieber zu das ich endlich meinen Kaffee bekomme, Dobe.“, unterbrach der Schwarzhaarige ihn. Naruto atmete tief durch, ehe er antwortete. „Die Küche ist dort, Kaffee auf der Anrichte und Tassen im Schrank darüber.“ Der Blondschopf konnte sehen, wie sich der Blick seines Gastes veränderte. „Soll ich ihn mir etwa selber holen?“, fragte Sasuke kalt. Naruto nickte nur leicht. „Du hast zwei gesunde Beine und Arme und ich denke nicht im Traum daran, dich zu bedienen, Teme!“ Der Schwarzhaarige starrte ihn nur an und Naruto schnaubte leicht. Sakura war gerade wieder gekommen und machte schnell Platz, als Sasuke Naruto leicht zur Seite stieß und wutschnaubend das Haus verließ. Seufzend schloss die junge Frau die Tür und betrachtete ihren wütenden Verlobten. „Er ist es gewohnt, das man alles für ihn macht“, begann sie ruhig, doch der Blondschopf unterbrach sie. „Das gibt ihm noch lange nicht das Recht, mich so zu behandeln!“, entgegnete er schnaubend und verschwand wieder in seinen Wintergarten. Sakura seufzte leise und zog es vor ihn erst einmal in Ruhe zu lassen. Sie würde warten, bis er sich wieder beruhigt hatte. Leise seufzend verschwand sie in der Küche, um erst einmal ihre Einkäufe zu verstauen, bevor sie sich daran machte, das Mittagessen zu zubereiten. Es dauerte lange, bis Naruto sich wieder beruhigt hatte und sich wieder auf sein Buch konzentrieren konnte. Er beschloss das alles einfach zu vergessen. Als er dann mit Sakura zu Mittag aß, hatte er wieder gute Laune. Zufrieden duschte er am Nachmittag und zog sich anschließend an, um pünktlich seine Schicht im Blue Moon anzutreten. Sasuke kam in seinem Haus an und warf die Tür hinter sich krachend zu. Wütend stapfte er in die Küche und holte sich eine Flasche Wasser. Der junge Uchiha konnte es noch immer nicht fassen, wie der Blondschopf ihn behandelt hatte. Doch irgendwo tief in ihm, fand er dies auch bewundernswert, auch wenn er das nie offen zugeben würde. Doch Tatsache war, dass Naruto der Erste gewesen war, der (nicht) ohne zu überlegen, nicht alles getan hatte was er verlangte. Sasuke schlenderte langsam ins Wohnzimmer und ließ sich dort auf dem Sofa nieder. Der Blondschopf hatte seine Neugierde geweckt und der junge Uchiha nahm sich vor, mehr über ihn zu erfahren. Leise seufzte Naruto und schaute zum Fenster, ehe er sich zusammen riss um endlich weiter zu schreiben. Aber ob ich nun dieselbe Entscheidung erneut treffen würde, ist ja eigentlich auch egal. Auf jeden Fall habe ich Sasuke damals mit zu mir genommen, doch irgendwie verlief unser Start nicht wirklich gut. Er war damals ein arroganter Bastard, dem nichts und niemand etwas bedeutete. Als er dann endlich erwachte, zeigte er sich gleich von seiner besten Seite und ich war innerhalb einiger Sekunden ziemlich wütend auf ihn. Aber das ist heute nicht mehr wichtig. Nachdem er einfach abgehauen ist, habe ich ihn schnell vergessen. Wozu sollte ich auch an ihn denken? Es brachte mir nichts. ... Ok, bei diesen Zeilen muss ich schmunzeln, denn zu dem Zeitpunkt erfreute ich mich auch noch an meinem ruhigen Leben. Aber ich schweife schon wieder ab, vielleicht sollte ich erst überlegen, bevor ich etwas aufschreibe. Es ist ein seltsames Gefühl, schließlich rede ich hier gerade mehr oder weniger mit mir selbst. Wo war ich? Ach ja, er bedeutete mir damals nichts. Ich ging weiter meiner Arbeit nach und wenn ich etwas Freizeit hatte, unternahm ich etwas mit Sakura oder Freunden. Vormittags schliefen wir meistens miteinander, doch irgendwie wurde sie nie schwanger. Heute denke ich, das dies auch ganz gut so ist, auch wenn ich ehrlich sagen muss, das ich gerne Kinder um mich gehabt hätte. Tja, es sollte wohl nicht so sein. Irgendwann, ich glaube es war ungefähr eine Woche nachdem ich Sasuke aufgelesen hatte, änderte sich mein Leben dann langsam. Ich meine ich war glücklich und zufrieden mit Sakura, doch auf der anderen Seite fehlte mir auch etwas. So kam es dann das ich an einem freien Abend nicht zu Hause blieb. Mein Mädchen hatte Verständnis dafür und ich glaube sie wusste was da in mir vorging. Sie nahm es locker und hatte am Anfang unserer Beziehung nur eine Forderung deswegen gestellt. Es ist so, das ich bi-sexuell bin. Ich fühle mich zu beiden Geschlechtern hingezogen, wobei ich damals aber mehr an Frauen interessiert war. Doch ab und an sehnte ich mich auch danach Sex mit einem Mann zu haben. Sakura wusste davon und nachdem sie sich eine Weile damit auseinander gesetzt hatte, räumte sie mir diese Freiheit ein. Nur ein Gummi musste ich benutzen, doch das tat ich auch so. Es gab einige Momente wo sie mich wegen meiner Neigung ausgefragt hat, was am Anfang sehr unangenehm war. Nicht weil ich darüber sprechen sollte, sondern weil sie meine Freundin war und ich sie nicht verletzen wollte. Doch ihr machte es nie etwas aus, wenn ich los ging um mich mit einem Mann zu treffen. Hmm, ich bin also damals in eine Gay-Bar gegangen um einen netten Abend zu verbringen. Es war voll, viele tanzten, oder saßen an der Bar um etwas zu trinken. Auch ich ging erst einmal zum Barkeeper um ihn zu begrüßen. Wir kannten uns und plauderten ein bisschen, ehe er mir meinen Cocktail servierte und anschließend weiter arbeitete. Ich trank ein wenig und schaute mich um. Doch entdeckte ich niemanden, den ich für die Nacht erobern wollte. Doch die Nacht war ja noch jung. Ich leerte mein Glas und ging anschließend auf die Tanzfläche. Ich weiß nicht wie lange ich getanzt habe, doch irgendwie war ich gefangen in der Musik. Ich bewegte mich im Rhythmus der Lieder, mein Körper war verschwitzt und mein Shirt klebte wie eine zweite Haut an mir. Meine Tanzpartner wechselten oft und ich genoss es immer wieder aufs neue, wie diese sich an mich schmiegten, meinen Oberkörper berührten, oder mir lüstern etwas ins Ohr sagten. Doch ich wollte keinen von ihnen. Irgendwann dann holte ich mir einen neuen Cocktail und während ich diesen genoss, sah ich ihn. Der Mann war etwa genauso groß wie ich, hatte schwarzes Haar und bewegte sich wie in Trance zu der Musik. Ich konnte meinen Blick nicht mehr abwenden, beobachtete ihn und wusste sofort das ich ihn heute Nacht wollte. Wie immer fackelte ich nicht lange, leerte mein Glas und machte mich wieder auf den Weg zur Tanzfläche. Als ich direkt hinter ihm stand, legte ich meine Hände auf seine schwingende Hüfte, nahm seinen Rhythmus in mich auf und schmiegte mich an seinen Rücken. Er öffnete seine Augen, schaute mich an und lächelte leicht, doch er beendete seinen Tanz nicht. Ganz im Gegenteil, er drängte sich mir sogar entgegen und rieb mit seinem straffen Hintern über meinen Schritt. Meine Chancen standen also gar nicht so schlecht. Leise stöhnte ich auf, bewegte mich gegen ihn und ließ eine meiner Hände über seinen durchtrainierten Körper wandern. Für eine ganze Weile tanzten wir so weiter. Irgendwann drehte er sich zu mir um und ich konnte endlich beginnen ihn nun auch mit meinem Mund zu erkunden. Er küsste gut, doch irgendwann lösten wir uns wieder. Kurz darauf hatten wir uns darauf geeinigt in ein nahe liegendes Love-Hotel zu gehen und als wir dort ankamen ließ ich keine weitere Zeit verstreichen. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich es genossen habe. Er war unglaublich und bei ihm musste ich mich auch nicht zurück halten. Er war schnell auf das Kommende vorbereitet und nahm mich anschließend willig in sich auf. Nachdem wir beide vollkommen befriedigt waren, unterhielten wir uns noch eine Weile und als ich anschließend Heim ging, wünschte ich mir das er beim nächsten Mal wieder da war und ich ihn mir dann erneut nehmen konnte. Einer meiner Prinzipien damals war, keine persönlichen Daten auszutauschen und auch bei ihm hatte ich keine Ausnahme gemacht. Vor meinem Haus fiel mir dann der Wagen auf, in dem ein älterer Mann saß. Doch ich dachte mir nichts dabei, es sollte ja Menschen geben die es mochten, morgens um zwei in ihrem Wagen zu sitzen. Sakura schlief bereits und so legte ich mich neben sie um zufrieden einzuschlafen. Mein Leben war einfach herrlich. Im laufe der nächsten Tage bemerkte ich, dass der Wagen fast immer dort auftauchte, wo auch ich war. Anfangs redete ich mir ein dass es sich um einen Zufall handelte, doch irgendwann tauchte der Kerl, der immer im Wagen gesessen hatte, auch auf meiner Arbeit auf. Ich fühlte mich beobachtet, egal wo ich auch war. Das Ganze ging vier Wochen, bis ich genug hatte. Ich stellte den Kerl zur Rede, doch dieser grinste mich nur an und verschwand, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Das war das letzte Mal, das ich ihn gesehen habe. Dafür tauchte drei Tage später jemand anderes auf, was mich wirklich verwunderte. Naruto lächelte leicht bei seinem letzten Satz und legte den Stift auf das Heft. Langsam stand er auf, ging in die Küche um sich Ramen zu machen und dachte weiter an das, was damals geschehen war. Sasuke nickte leicht, als der Detektiv ihm erzählte was er herausgefunden hatte. Nachdem er wieder alleine war, goss er sich einen Weinbrand ein und nahm sich die Akte vor, die sein Detektiv für ihn zusammengestellt hatte. Naruto schien ein ausgefülltes Leben zu haben, verbrachte viel Zeit mit seiner Verlobten, wenn er nicht gerade arbeitete. Er hatte einen großen Freundeskreis und war anscheinend sehr beliebt. Der junge Uchiha schloss die Akte, legte sie auf den Wohnzimmertisch und füllte sein Glas wieder auf. Dabei beschloss er den Blondschopf bald einmal zu besuchen. Irgendwie ging diesem ihm nicht mehr aus dem Kopf und das nur, weil er ihn normal behandelt hatte. Nach der Teambesprechung machte Naruto sich bereit. Es war nun schon drei Tage her, dass dieser Typ das letzte Mal bei ihm gewesen war, doch noch immer fragte er sich was dieses verfolgen sollte. Als das Blue Moon endlich geöffnet wurde, schob er seine Gedanken beiseite und begann die ersten Gäste zu bedienen. Es brachte ja auch nichts weiter darüber nachzugrübeln, er konnte nur spekulieren. Eine Antwort aber würde er nicht bekommen. Langsam füllte sich die Bar und Naruto hatte allerhand zu tun. Gut eine Stunde nach Eröffnung, setzte sich ein junger Mann an den Tresen und wartete bis der Barkeeper ihn bemerkte. Naruto schaute ihn fragend an, ging aber auf ihn zu und lächelte leicht. „Sasuke ...“ Mit ihm hatte er gar nicht gerechnet, doch er war nun einmal ein Kunde und diese behandelte er immer freundlich und zuvorkommend. Außerdem war er gar nicht mehr sauer. „Was kann ich dir bringen?“, fragte er und als sein Gegenüber ihm sagte welchen Drink er wollte, wendete Naruto sich wieder ab und bereitete diesen zu. Sasuke nickte leicht, nahm sein Getränk entgegen und beobachtete den Blondschopf, während er seinen Drink genoss. Immer wenn Naruto etwas Zeit hatte, unterhielt er sich mit dem Schwarzhaarigen und fühlte sich dabei sogar wohl. So ungehobelt war der Tänzer nicht, wie es aussah, hatten sie nur einen falschen Tag erwischt um zum ersten Mal aufeinander zu treffen. Naruto lachte viel, fühlte sich wohl, wenn er mit Sasuke sprach, auch wenn dieser nicht wirklich aus sich heraus zu gehen schien. Immerhin schaffte der Blondschopf es einige Male ihm ein Lächeln zu entlocken und das reichte ihm dann auch schon. Nach und nach füllte die Bar sich und so dauerte es nicht lange, bis die Erste Sasuke erkannte. Kurz darauf war er von Fans umringt und Naruto erkannte schnell wie unangenehm ihm das war. Er bahnte sich einen Weg zu dem jungen Uchiha und zog ihn dann hinter sich her, in den hinteren Bereich der Bar, der eigentlich nur dem Personal zugänglich war. Doch das war schließlich keine gewöhnliche Situation. „Geh hier rein, da hast du etwas Ruhe!“, sagte Naruto und stieß die Tür zu einem der Räume auf. Sasuke trat an ihm vorbei und schaute sich um, ehe er zu der Couch ging und sich darauf nieder ließ. Naruto schloss die Tür hinter sich und ging auf Sasuke zu. „Dort ist etwas zu trinken drin, bedien dich ruhig! Ich muss gleich wieder arbeiten, aber wenn ich etwas Zeit habe, schaue ich vorbei. Fühl dich ganz wie zu Hause!“ Der Blondschopf wartete noch kurz, bis der junge Uchiha ihm zu erkennen gab, das er verstanden hatte, ehe er sich wieder auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz machte. Sasuke erhob sich, als er wieder alleine war, nahm eine Flasche Whisky aus dem Kühlschrank, auf den Naruto gezeigt hatte und ließ sich damit wieder auf der Couch nieder. Im Blue Moon war inzwischen die Hölle los. Natürlich hatte es sich schnell herum gesprochen, das Sasuke Uchiha hier gesehen wurde. Naruto wurde mit Fragen belagert, doch er lächelte immer nur sanft und schwieg. Er konnte sich in etwa vorstellen, wie Sasuke sich fühlen musste, wenn alle ihm immer auf die Pelle rückten. Vielleicht war auch das der Grund dafür, das dieser so kühl und zurückhaltend war. Nach zwei Stunden hatte der Blondschopf endlich eine Pause und schaute nach seinen Gast. Doch er musste feststellen, das dieser in der Zeit fast eine ganze Flasche Whisky geleert hatte. Seufzend setzte er sich neben ihn und betrachtete ihn nur. Dies war nun schon das zweite Mal, dass er mit bekam, dass der Schwarzhaarige ziemlich viel trank, doch er verzichtete darauf, diesen deswegen anzusprechen. Obwohl Sasuke schon recht betrunken war, unterhielten sie sich blendend. Beide genossen das beisammen sein und seufzten leise, als Narutos Pause vorbei war. Den restlichen Abend konnte dieser nicht noch einmal für kurze Zeit absetzen. Erschöpft stellte Naruto die letzten Gläser ins das Regal und ging dann langsam zu dem Hinterzimmer, wo er den jungen Tänzer zurück gelassen hatte. Als er eintrat, schüttelte er leicht den Kopf. Sasuke war vollkommen betrunken, lag ausgestreckt auf dem Sofa und schlief. Zuerst wollte der Blondschopf wieder heraus gehen, doch andererseits konnte er den Schwarzhaarigen auch nicht einfach hier zurück lassen. Schnell öffnete er sein Handy, rief Sakura an und erzählte ihr in Kurzfassung was passiert war. Sie verstand, dass er Sasuke nicht alleine lassen wollte. Nachdem Naruto das Handy wieder weg gesteckt hatte, kniete er sich neben Sasuke, zog ihn zu sich hoch und brachte ihn hinaus. Das Taxi, dass er gerufen hatte, war bereits da und so gut es ging, versuchte er den jungen Uchiha hinein zu bekommen, ehe er sich neben ihm nieder ließ. Sie führen zu ihm nach Hause, wo Sakura bereits wartete und gemeinsam brachten sie Sasuke wieder in das Gästezimmer, ehe auch sie sich hinlegten. Lange Zeit lag Naruto noch wach, lauschte den ruhigen Atemzügen seiner Freundin und hing seinen Gedanken dabei nach. Er hatte das Gefühl das Sasuke ein Problem mit Alkohol hatte und wusste nicht so recht, ob er diesen darauf ansprechen sollte. Doch am Ende entschloss er sich dagegen. Sasuke war alt genug um alleine zurecht zu kommen und er hatte nicht vor sich in seine Angelegenheiten einzumischen. Frisch gestärkt setzte Naruto sich wieder hin, nahm den Stift auf und überflog die letzten Sätze, die er geschrieben hatte, bevor er endlich weiter schrieb. Wechselbad der Gefühle ---------------------- Shadowdance Part: 2/14 Titel: Wechselbad der Gefühle Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Pairing: erst SakuraNaruto dann NarutoSasuke Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Romantik, Drama, Darkfic, Shonen Ai, Lemon ---------------------------------------------------------------- Tja, ich war also auf der Arbeit und ehrlich gesagt hatte ich Sasuke bereits vergessen ... mehr oder weniger. Als er dann vor mir stand, wusste ich nicht so recht wie ich reagieren sollte, doch dann entschied ich mich ihn wie jeden anderen Gast zu behandeln. Ich habe nicht einmal ansatzweise daran gedacht, das er meinetwegen da war. Aber egal. Ich servierte ihm seinen bestellten Drink und wenn ich es einrichten konnte, redeten wir ein wenig. Es gefiel mir, mich mit ihm zu beschäftigen, er hatte irgendetwas an sich, was mir gefiel. Da es Wochenende war, dauerte es natürlich nicht lange bis es brechend voll wurde und ich immer weniger Zeit hatte, mich ihm zu widmen. Leider kam es, wie es kommen musste, irgendein Fan erkannte ihn und bereits kurz darauf, war es verdammt laut und Sasuke wurde von seinen Fans belagert. Zuerst störte mich dies nicht, doch irgendwann bemerkte ich dann doch, dass diesem diese Situation einfach zu viel war. So tat ich das Einzige, was in dieser Situation möglich war. Ich zog Sasuke hinter mir her und brachte ihn in eins der Hinterzimmer. Dort hatte er dann seine Ruhe, doch wie ich am Ende meiner Schicht feststellen musste, war dies nicht gerade das Beste gewesen. Während ich weiter vorne arbeitete, nutzte dieser Idiot die Gelegenheit um sich voll laufen zu lassen. Das war dann auch das letzte bisschen, was fehlte um mir sicher zu sein, dass er es nicht zum ersten Mal tat. Ich begann mich zu fragen, ob er vielleicht ein kleines Alkoholproblem hatte. Ok, so klein war das Problem gar nicht, es war eher riesigen Ausmaßes ... aber davon sollte ich erst später schreiben. Noch bin ich am Anfang und was ich so im Laufe der Zeit mitbekommen habe, war wirklich eine Menge. Ok, ich tue es schon wieder! Irgendwie will ich immer gleich zu den Punkten kommen, die am wichtigsten waren, in der Zeit, wo ich Sasuke kannte. Es ist wirklich schwierig alles von Anfang an aufzuschreiben... Wo war ich? Ach ja, Sasukes „kleines“ Alkoholproblem. Ja, nach meiner Schicht fand ich ihn wieder einmal vollkommen betrunken vor. Er war nicht einmal ansprechbar und wie ich nun einmal bin, ich konnte ihn dort einfach nicht zurück lassen. Also rief ich ein Taxi, ich war nicht sonderlich scharf darauf ihn noch einmal zu mir nach Hause zu schleifen, ein Sack Kartoffeln ist einfacher zu transportieren, wie Sasuke, wenn dieser betrunken ist! Nachdem ich ein Taxi gerufen hatte, habe ich auch noch meine süße kleine Sakura angerufen. So konnte sie schon einmal das Gästezimmer vorbereiten und ich würde anschließend schneller ins Bett kommen, immerhin war es früher Morgen und ich sehnte mich nach meinem kuscheligen Bett, das ich mit meinem Mädchen teilen konnte. Wie erwartet sagte sie nichts weiter dazu, dass ich ihn wieder mit Heim brachte. Naja, auf jeden Fall kam das Taxi und mit einiger Anstrengung bekam ich ihn dort hinein und bei mir zu Hause auch wieder hinaus und in unser Gästebett. Danach wollte ich nur noch schlafen, aber das gelang mir nicht wirklich. Sasukes Verhalten spukte mir im Kopf herum und ich kam einfach nicht zur Ruhe. Am nächsten Morgen dann war ich dementsprechend mies drauf. Zum Glück war ich so spät aufgestanden, dass Sakura bereits aus dem Haus war. Ich wollte meine Laune wirklich nicht an ihr auslassen. Nachdem ich eine schöne lange heiße Dusche genossen hatte ... wobei meine Laune sich kein bisschen verbessert hatte ... bin ich in die Küche um Kaffee zu machen. An dem Tag machte ich ihn extra stark, in der Hoffnung die Energie zu bekommen, die mir durch den fehlenden Schlaf verwehrt wurde. Nun denn, während ich darauf wartete das der Kaffee endlich fertig wurde, stand auch der Mann auf, der Schuld an meiner Laune war. Und zu meinem Leidwesen kam er auch gleich in die Küche, ziemlich verschlafen, halbnackt und schien sich wie zu Hause zu fühlen. Das konnte ja nicht wirklich gut gehen! Naruto grinste leicht als er den letzten Satz zu Ende geschrieben hatte. Er erinnerte sich nur zu gut an diesen Augenblick, als er nichts lieber getan hätte, als diesen verdammten Bastard an die Wand zu nageln um seine miese Laune an ihm aus zu lassen. „Morgen ... Dobe!“, grüßte Sasuke, als er die Küche betrat. Er hatte nach seinem Aufwachen nicht lange gebraucht um heraus zu finden, wo er sich gerade befand. So lange war es ja auch nicht her gewesen, dass er in dem selben Zimmer erwacht war. Außerdem erinnerte er sich noch ansatzweise daran, dass er ins Blue Moon gegangen war und Naruto ihn vor der Herde Fans in Sicherheit gebracht hatte. Als Sasuke seinen Kopf etwas anhob, um seinen Gastgeber anzuschauen, runzelte er die Stirn. Dieser sah nicht wirklich freundlich aus, eher so, als wollte er ihn gleich anspringen und ihm einen langen, schmerzhaften Tod bescheren. Ohne es zu wollen, wich er einen kleinen Schritt zurück und schluckte schwer, bevor er krampfhaft zur Seite schaute, um zu sehen ob der Kaffee bereits durch gelaufen war. „Ja ... morgen!“, grüßte der Blondschopf zurück und grummelte leicht. Er konnte nichts gutes an diesem Tag sehen, doch er bemühte sich, seinen Mund zu halten. Es würde nichts bringen, sich mit Sasuke anzulegen. Doch bereits einige Sekunden später, hatte er seinen Vorsatz wieder vergessen. „Gut geschlafen?“, fragte der junge Uchiha, eher um sein Unbehagen zu verdrängen und nichts ahnend, dass er damit Narutos empfindlichen Nerv traf. Naruto, schaute ihn nur entgeistert an. „Gut? Du scherzt, oder?“, fragte er gereizt und Sasuke begann leicht nach zu grübeln, ob nicht etwas geschehen war, woran er sich besser erinnern sollte. Doch bevor er darauf eingehen konnte, kam Naruto auf ihn zu und deutete auf den Schrank hinter ihn. „Der Kaffee ist fertig, gib mir zwei Tassen!“, sagte er kühl und Sasuke nickte leicht. Schnell hatte er die beiden Kaffeetassen herausgeholt und wollte sie seinem Gastgeber reichen, doch dieser griff bereits danach und zog an ihnen. So schnell konnte Sasuke nicht reagieren, aus Reflex hielt er die Tassen weiter fest, geriet ins straucheln und beide landeten unsanft auf dem Boden. Oh man, ich kann einfach nicht aufhören zu lachen! Das Gesicht von Sasuke war einfach nur göttlich! Ich hatte die komplette Wucht des Aufpralls abbekommen, denn immerhin lag Sasuke auf mir. Dass die beiden Tassen dabei doch zu Bruch gegangen sind, muss ich wohl nicht extra erwähnen, oder doch? Ich brauchte eine ganze Weile um wieder einigermaßen klar zu im Kopf zu werden und Sasuke scheinbar auch, denn er machte keinerlei Anstalten von mir herunter zu gehen. Er starrte mich einfach nur an und schien darüber nachzudenken, ob er rot werden, oder mich anbrüllen sollte. Natürlich entschied er sich für das Letzte. Oh mann, danach haben meine Ohren verdammt weh getan. Aber auffallend war es schon, dass er mich zwar tierisch runter gemacht hat, wie blöd ich doch sei und das alles sowieso meine Schuld wäre und er gar nicht weiß, wieso er überhaupt so freundlich zu mir ist... aber in der ganzen Zeit hat er sich kein bisschen von mir herunter bewegt. Und seinem halbnackten Körper war es dann auch zu verdanken, dass dies seine Spuren hinterließ. Ich meine, der Kerl ist wirklich ein Bastard und jedes Mal wenn er nur den Mund aufmacht, verspüre ich die Lust meine Faust dort hinein zu rammen ... aber verdammt, sein Körper ist wirklich heiß. Seine Nähe tat mir nicht gut und so machte ich, was für alle am besten war... ... Ich stieß ihn von mir, sprang auf und bezeichnete ihn als Teme! Ja, das war wohl nicht meine beste Reaktion, ich weiß. Aber was sollte ich machen? Nur ein paar Augenblicke mehr und ich hätte Sasuke Uchiha auf der Stelle in der Küche ran genommen. Und bis zu dem Augenblick war mir nicht einmal bewusst gewesen wie heiß der Kerl eigentlich war. Ich weiß nicht ob er etwas mitbekommen hat, denn von ihm kam nur ein leises Knurren und damit war die Sache dann erledigt. Unseren Kaffee haben wir dann schweigend getrunken und ich konnte ihn einfach nicht mehr anschauen. Naruto seufzte leise und lächelte anschließend schwach. Zu dem Zeitpunkt hatte er noch nicht gewusst wo dies alles hinführen würde. Der Stift ruhte auf dem Papier, während er immer weiter in seinen Erinnerungen versank. Sasuke schaute Naruto an und überlegte wie er ihn dazu bringen konnte mit ihm zu reden. Die Situation zuvor war ziemlich peinlich gewesen, doch sie rechtfertigte nicht seine heftige Reaktion. Er konnte sich einfach nicht erklären, wieso er so wütend deswegen gewesen war und auch nicht, warum Naruto ihn schon fast panisch weggestoßen und aufgesprungen war. „Sag mal, wie lange arbeitest du eigentlich schon im Blue Moon?“, fragte Sasuke anschließend um die unangenehme Stille zu durchbrechen. Naruto drehte sich erstaunt zu ihm um, stellte die Tasse vor sich auf den Tisch und lächelte leicht. „Seit drei Jahren!“, antwortete er und der Schwarzhaarige hob erstaunt seine Augenbrauen. Der Blondschopf war ihm noch nie aufgefallen, dabei war er schon lange Zeit dort Stammgast. Weil Sasuke weiter schwieg, nahm Naruto an, dass dieser mehr wissen wollte und begann etwas von sich zu erzählen. „Ich arbeite wirklich gerne dort, die Atmosphäre ist wirklichgut, ich komme mit den Kollegen sehr gut zurecht und ich liebe den Kontakt mit den Kunden.“, erzählte er und zum ersten Mal sah er Sasuke leicht lächeln. Das stand ihm wirklich gut, fand er und sagte diesem das auch gleich. „Du solltest öfters lächeln, das steht dir!“, meinte er, bevor er aufstand und seine Tasse weg stellte. Sasuke schaute ihn schweigend an, erhob sich ebenfalls um seinem Beispiel zu folgen. Beide gingen anschließend in den Wintergarten, nachdem Sasuke sich angezogen hatte und begannen sich zu unterhalten. An dem Tag erfuhren sie eine Menge von dem anderen und stellten erstaunt fest, das sie sogar einige Gemeinsamkeiten hatten. Nach guten zwei Stunden, verabschiedeten sie sich dann und beiden war bewusst, dass wenn sie etwas Anstrengung in diese Bekanntschaft investieren würden, könnt daraus eine wunderbare Freundschaft wachsen. Nachdem Naruto wieder alleine war, begab er sich ins Schlafzimmer, wo er sich auf dem Bett ausbreitete und bereits kurze Zeit darauf tief und fest am schlafen war. Endlich konnte er den Schlaf nachholen, der ihm in der Nacht nicht gegönnt gewesen war. Als er schließlich wieder erwachte, hörte er seine Verlobte im Haus umher laufen, lächelte leicht und machte sich zuerst für die Arbeit fertig, ehe er sie begrüßte. So vergingen viele Wochen, in denen er sich immer häufiger mit dem jungen Uchiha traf. Sie verstanden sich blendend, auch wenn Naruto häufig das Gefühl hatte, das Sasuke ihn heraus forderte, doch diese kleinen Rivalitäten gefielen ihm. In der Zwischenzeit hatten sie ihre Handynummern ausgetauscht und es kam nicht selten vor das sich der eine bei dem anderen meldete, nur um diesen kurz einen Gruß zu übermitteln, oder anzufragen, ob sie sich treffen wollten. Narutos Verdacht wurde bei ihren Treffen auch immer häufiger bestätigt und schon bald hatte er die Gewissheit, das Sasuke wirklich ein Alkoholproblem hatte. Und nicht nur dies. An manchen Tagen trank der Schwarzhaarige Tänzer keinen Schluck und doch benahm er sich anders als im nüchternen Zustand. Bei diesen Gedanken, verfinsterte sich Narutos Gesichtsausdruck. Er mochte es gar nicht daran zurück zu denken. Dies war schließlich der Grund gewesen, dass er Sasuke verloren hatte. Auch wenn er wirklich alles versucht hatte, um ihm zu helfen... Irgendwann gingen sie dann zu dritt ins Kino. Der Film war eher mittelmäßig und so unterhielt er sich leise mit Sasuke, statt der Handlung des Filmes zu folgen. Sakura hingegen schien ganz angetan zu sein und Sasuke hatte diesen Kinofilm bereits gesehen, wie Naruto später feststellen musste. Doch auch etwas anderes stellte er später fest und dies gab ihn ganz schön zu denken. Nachdem sie das Kino verlassen hatten, gingen sie noch in eine Bar, um den Abend ausklingen zu lassen. Sakura musste am nächsten Morgen recht früh zur Arbeit und so wollten sie es nicht all zu spät werden lassen. Als sie einen ruhigen Platz gefunden hatten, begann Sakura sich über den Film zu unterhalten und Naruto konnte dem nicht so recht folgen. Im Gegensatz zu dem jungen Uchiha. Dieser konnte auf Sakuras Andeutung immer eingehen und mit einem mulmigen Gefühl im Magen, beobachtete Naruto, wie seine Verlobte regelrecht an den Lippen des Schwarzhaarigen klebte. Eifersucht stieg in ihm auf, obwohl er ihr vertraute. Er konnte es einfach nicht abstellen. Als sie sich anschließend voneinander verabschiedeten, war er Sasuke gegenüber eher kühl. Ihre Wege trennten sich und alle gingen zu sich nach Hause. Sasuke kramte sein Handy aus der Tasche und rief sich ein Taxi, während er dem jungen Pärchen hinterher schaute. Der junge Mann hatte das Gefühl irgendetwas falsch gemacht zu haben, konnte sich aber beim besten Willen nicht erinnern was genau. Naruto war sehr kühl ihm gegenüber gewesen. Vielleicht lag es aber auch daran, das Sakura offen mit ihm geflirtet hatte, auch wenn diese das scheinbar nicht bemerkt hatte. Andererseits hielt er die junge Frau nicht für so dumm, sie wusste was sie tat und es war sehr offensichtlich gewesen, dass sie Interesse an ihm hatte. Dies gefiel ihm gar nicht. Nicht nur das sie keine Chancen hatte, nein sie war auch noch die Verlobte des einzigen Freundes, den er im Moment hatte. Er wollte Naruto nicht verlieren, genoss es viel zu sehr ihn heraus zu fordern und sich fallen lassen zu können, wenn sie zusammen waren. Wenn er bei ihm war, war er nicht der große Star, er war Sasuke Uchiha, ein junger Mann, der sich mit Naruto gut verstand. Als sein Taxi endlich kam, stieg er ein und fuhr nach Hause. Dort angekommen, tat er das, was er meistens tat, wenn er alleine war. Er ließ sich voll laufen. Er wollte nicht nachdenken, wollte nicht daran erinnert werden was gerade geschehen war und am wenigsten wollte er sich Sorgen machen, dass die Freundschaft die ihm so viel bedeutete beendet werden konnte. Es dauerte nicht lange, bis er vollkommen betrunken in sein Schlafzimmer torkelte und sich dort matt aus Bett fallen ließ. Kurz darauf war er bereits eingeschlafen. In der Zwischenzeit lagen Naruto und Sakura bereits im Bett. Während die junge Frau schon fest schlief, lag Naruto noch immer wach und versuchte seine Gedanken zu verdrängen. Doch es gelang ihm nicht. Er konnte einfach nicht vergessen wie seine Verlobte Sasuke gerade immer wieder angeschaut hatte. Zu seinem Erstaunen wusste er nicht einmal auf wen er sauer war. Auf Sakura, weil sie einen anderen Mann ebenfalls attraktiv fand? Oder doch eher auf Sasuke, weil dieser keinerlei Anstalten gemacht hatte, seine Verlobte abzuweisen? Auf der anderen Seite hatte der junge Uchiha auch keinerlei Interesse gezeigt. Im Gegenteil, es sah eher so aus, als wäre es ihm egal. Er erwiderte keinesfalls Sakuras Interesse, das war ihm klar. Somit blieb nur noch Sakura, auf die er wütend sein konnte, doch auf der anderen Seite konnte er es nicht. So beschloss er, das Ganze erst einmal zu beobachten, ehe er einschreiten würde. Naruto schaute auf und stellte fest, dass es begonnen hatte zu schneien. Dieses Wetter passte perfekt zu seiner momentanen Stimmung. Der Himmel war grau und immer mehr weiße Flocken segelten an seinem Fenster vorbei. Der Blondschopf atmete tief durch, bevor er seinen Blick wieder zu seinem Buch wendete und begann weiter zu schreiben. Irgendwie wurde alles komplizierter! Ich weiß auch nicht genau wieso. Sakura war eigentlich wie immer und doch konnte ich es nicht einfach so hinnehmen, das sie scheinbar etwas von Sasuke wollte. Ich meine verdammt, sie war meine Verlobte, oder? Wieso also schein ich ihr nicht zu reichen? Auf der anderen Seite fühlte ich mich mies, wegen meinen Gedanken. Sie räumte mir die Freiheit ein, mit anderen zu schlafen und ich stellte mich so an, nur weil sie geflirtet hatte. Das ist doch nicht richtig. Ich glaube ich hatte nur ein Problem damit, weil er auch ein Mann war. Er konnte mir meine Position streitig machen, sie mir wegnehmen... Diese Gedanken ließen mich nicht mehr los und irgendwann bemerkte auch Sakura, das etwas nicht stimmte. Doch egal wie sehr sie auch nachhakte, ich konnte es ihr nicht sagen. Also schlug sie mir vor, Sasuke anzurufen. Vielleicht konnte er mir ja helfen! Das fand ich eine super Idee und so rief ich ihn an und verabredete mich mit ihm für den nächsten Tag. Überpünktlich traf ich an der Sporthalle ein und nachdem wir uns für eine nette kleine Partie Squash umgezogen hatten, brach mein ganzer Ärger aus mir heraus. Die erste Runde war noch human, doch je öfter Sasuke meinen Ball annahm, umso härter wurden meine Schläge. Ich brachte ihn ganz schön in Bedrängnis und er hätte schon vollkommen dämlich sein müssen, um nicht zu begreifen was gerade los war. Naja, dämlich war er nicht, ganz im Gegenteil. Nach der zweiten Runde, nahm er mich dann zur Brust! Oh man, ich muss gerade wieder lachen, denn das hat er wortwörtlich getan. Er packte mich an meinem Shirt, drängte mich zurück, bis ich zwischen ihm und der Wand eingeklemmt war. Zuerst war ich konfus, doch dann kam mein Ärger wieder hoch. Doch Sasuke hatte eine ganze Menge Kraft und schaffte es, mich an meinem Platz zu halten. Ziemlich schnell verrauchte meine Wut und ich schaute ihn einfach nur noch an. Sasuke sagte mir dann gerade heraus, das er keinerlei Interesse an Sakura hatte. Nicht nur weil sie meine Verlobte war, sondern auch weil sie gar nicht sein Typ sei. Mir fiel ein Stein vom Herzen und nachdem dies geklärt war, spielten wir noch eine weitere (und dieses Mal auch faire) Runde. Vollkommen ausgelaugt und verschwitzt duschten wir nach unserem Spiel und gingen zu mir Heim. Sakura begrüßte Sasuke freudestrahlend, doch ehe meine negativen Gefühle wieder hoch kommen konnten, spürte ich Sasukes Hand auf meiner Schulter. Ich schaute mich zu ihm um und sein Lächeln sagte alles. ’Bleib ruhig, sie gehört nur dir’ Er hatte Recht. Ich schluckte meinen Ärger herunter und gemeinsam verbrachten wir einen netten Abend. ... wenn ich es recht bedenke, zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon eine Freundschaft, wie sie stärker nicht sein konnte. Ich vertraute ihm ohne wenn und aber und ich glaube dasselbe galt auch für ihn. Nach diesem Abend verloren wir uns für eine ganze Weile aus den Augen. Ich war voll und ganz mit meiner Arbeit beschäftigt und er tourte durch die Welt und trat immer wieder in verschiedenen Städten auf. Ab und an sah ich ihn in einer der Fernsehshows und je länger wir keinen Kontakt hatten, umso mehr vermisste ich ihn. Ab und an schrieben wir uns SMS, doch mehr war nicht drin. Wir hatten halt nie im selben Augenblick Zeit. Seit ich Sasuke richtig kennen gelernt hatte, war ich nur ein einziges Mal in der Gay-Bar gewesen. Doch richtig genossen hatte ich es nicht. Irgendetwas fehlte, aber ich wusste nicht was. Der Sex war zwar zufrieden stellend, doch nicht befriedigend. Damals dachte ich das ich den falschen Partner gewählt hatte und so versuchte ich es einfach zu vergessen. Für eine Weile hatte ich kein weiteres Interesse mehr daran, mich mit anderen Männern zu treffen. In meiner Beziehung lief hingegen alles... bestens. Sakura und ich verbrachten so viel Zeit wie es nur ging miteinander. Doch ein wenig angespannt war die Situation schon. Es belastete uns beide, das sie nicht schwanger wurde und das wir langsam mit den Hochzeitsvorbereitungen begannen, brachte noch mehr Druck mit sich. Irgendwann dann beschlossen wir uns untersuchen zu lassen. Aber scheinbar war alles in Ordnung. Der Arzt vermutete, dass wir zu viel Stress hatten und wenn wir versuchen würden ruhiger an die Sache heran zu gehen, sollte es schon klappen. Allerdings hatten wir keinen Stress. Wir liebten beide unsere Arbeit und auch unsere gemeinsamen Stunden waren harmonisch. Es gab keinen Streit und wir waren beide entspannt. Wir konnten es uns einfach nicht erklären. Es vergingen weitere Wochen und als wir gerade dabei waren die Blumen und Tischgedecke für unsere Hochzeit aus zu suchen, trat Sasuke wieder in unser Leben. Damit begann dann wirklich der Stress. Eines Mittags stand er vor unserer Tür und schien mir vollkommen benebelt. Sakura hatte ihn geöffnet, doch er beachtete sie gar nicht richtig, lief einfach an ihr vorbei und stand bereits kurz darauf vor mir... Langsam legte Naruto den Stift zur Seite und erhob sich. Langsam begann seine Hand zu schmerzen und es wurde Zeit, dass er eine Pause einlegte. Nachdem er zum Fenster geschaut hatte und feststellte, dass der Schneefall etwas weniger geworden war, beschloss er hinaus zu gehen. Ein wenig Frische Luft konnte nicht schaden. So zog der Blondschopf sich an und ging kurz darauf durch die verschneiten Straßen. „Sasuke ... was“, begann Naruto, als der junge Uchiha seinen kleinen Wintergarten betrat, doch weiter kam er nicht. Erstaunt schaute er sein Gegenüber an, irgendetwas stimmte nicht. Naruto hörte wie auch Sakura zu ihnen kam, schaute sie kurz an und schüttelte leicht den Kopf. Seine Freundin verstand, zog leise die Tür zu und ließ die beiden alleine. Für eine ganze Weile war es still. Sasuke ging langsam zu einen der Stühle und ließ sich mit einem Seufzen darauf nieder. Der junge Blondschopf ließ ihn dabei nicht aus den Augen, irgendetwas war anders heute. Nicht nur das Sasuke irgendwie ... angespannt aussah, es war etwas anderes. „Was ist los?“, fragte Naruto und ließ sich in dem anderen Stuhl nieder. Doch er erhielt keine Antwort. Gerade wollte er seine Frage wiederholen, da räusperte sich der Schwarzhaarige leicht. Langsam hob er seinen Kopf und blickte Naruto aus müden Augen an. „Ich weiß auch nicht, irgendwie läuft alles schief!“, murmelte er leise und fuhr sich mit zitternden Fingern durch die Haare. „Was ... meinst du damit?“, hakte Naruto nach. Sasuke schüttelte kurz den Kopf und blickte ihn anschließend direkt in die Augen. „Ich ... habe ziemlichen Mist gebaut!“, begann er leise und sein Blick verfinsterte sich für einige Sekunden. „Naruto, ich habe einen meiner Auftritte verpatzt. Einen verdammt wichtigen und nun soll ich aufgrund der Ausfälle zu einem sehr hohen Bußgeld verklagt werden ...“ Ok, das hier ist also das 2. Kapitel! ^^ Es kam die Frage auf, ob Sakura gar nicht Arbeitet. Bis jetzt bin ich noch nicht darauf eingegangen, aber doch, natürlich tut sie das. Denn ich kann mir auch nicht vorstellen, das sie den ganzen Tag brav zu Hause wartet und nichts tut. Was genau sie macht, wird in einen der späteren Kapitel erklärt! Ich muss sagen, das es mir wirklich gut gefällt die Tagebucheinträge zu verfassen. Die Ich-Perspektive gefällt mir und wenn sich irgendwann einmal die Gelegenheit ergibt, werde ich wieder in dieser Art etwas schreiben! Gruß, KakashiH Naruto sieht klar ----------------- Shadowdance Part: 3/14 Titel: Naruto sieht klar Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Pairing: erst SakuraNaruto dann NarutoSasuke Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Romantik, Drama, Darkfic, Shonen Ai, Lemon ---------------------------------------------------------------- Für einen Augenblick war es still in dem Wintergarten. Dann begriff der Blondschopf und atmete lautstark durch. Für einen Augenblick versuchte er seine wirren Gedanken zu sortieren, doch wirklich gelingen wollte ihm dies nicht. „Was genau heißt das?“, fragte er schließlich. Naruto konnte sich eine Menge Szenarien vorstellen, die Sasuke gemeint hatte, doch keine von ihnen schien ihm logisch. Er wusste, dass die Auftritte des jungen Uchihas verschieden waren. Mal trat er in einer Fernsehshow auf, manchmal auch mit einer Partnerin bei verschiedenen Veranstaltungen. Oft kam es auch vor, dass er bei Musikvideos mitspielen sollte oder bei Konzerten dabei war. Der Blondschopf wusste, dass es mittlerweile viele Bands gab, die den Schwarzhaarigen gerne buchten, doch bei all diesen Dingen wollte ihm nichts logisch genug erscheinen, was Sasuke verpatzt haben könnte. Fehler kamen immer wieder einmal vor, Sasuke hatte ihm schon so einen oder anderen peinlichen Schnitzer erzählt, aber ein Bußgeld war nie die Folge gewesen. „Mein Manager hat ein Konzert zugesagt, in dem ich hätte auftreten sollen. Es gab ein Rahmenprogramm, doch die meisten Auftritte hätte ich bestreiten sollen. Teilweise alleine, teilweise in einer Tanzgruppe und ein paar wenige mit einer Partnerin!“, begann Sasuke zu erklären und fuhr sich langsam durch sein Haar. Naruto entging es keineswegs, wie die Hand leicht zittert dabei, doch er zog es vor erst einmal zu schweigen. „Der Veranstalter hatte eine Menge Geld investiert und vieles auf die Beine gestellt. Auf jeden Fall war ich nicht wirklich ...“ erzählte Sasuke weiter, ehe er mitten im Satz abbrach und angestrengt zu überlegen schein. Naruto wollte gerade etwas sagen, da sprach sein Gegenüber weiter. „.. in der Lage aufzutreten. Viele der Besucher waren deswegen erbost und haben das Eintrittsgeld wieder verlangt!“, seufzte er und senkte den Kopf. Naruto zog seine Augenbrauen merklich zusammen. „Was soll das heißen ’nicht in der Lage’?“, fragte er, doch Sasuke schwieg. Im Grunde erklärte diese Reaktion schon alles. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, was den jungen Tänzer von seinem Auftritt abgehalten hatte. Dieser Gedanke ärgerte ihn. Naruto verstand einfach nicht wieso Sasuke es nicht sein lassen konnte. Doch er fragte sich auch, ob sein Verdacht alleine Schuld an dieser Situation war. Der Blondschopf setzte sich aufrecht hin und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Aber das ist noch nicht alles!“, sagte Sasuke und seufzte leise. „Nun stehe ich alleine da, mein Manager hat den Vertrag aufgelöst.“, berichtete er weiter. „Wie viel?“, fragte der Blondschopf. Wieder entstand eine längere Pause und Naruto hatte das Gefühl kaum atmen zu können. Er fürchtete sich vor der Antwort, denn ihm war bewusst, dass sein Freund nicht gerade arm war. Die Summe müsste größer sein, ansonsten würde der Schwarzhaarige nicht so besorgt sein. „Sasuke, ich fragte wie viel!“, wiederholte Naruto. Es war nicht zu überhören, wie sich dessen Tonlage verändert hatte. Keinerlei Mitleid oder Anteilnahme schwang in ihr, sie war kühl, distanziert und strafend. Sasuke fühlte sich in diesem Augenblick wie ein kleiner Junge, der von seiner Mutter gescholten wurde, weil er wieder einmal vor dem Essen Kekse genascht hatte. Schnell schüttelte er diese Gefühle ab, blickte auf um zu antworten. „Ich weiß es nicht, aber die Forderung liegt bei 1.000.000 €!“, murmelte er leise. Ein erschrockenes Keuchen war zu hören. Wieder überschlugen sich die Gedanken bei dem jungen Blondschopf. Er konnte sich nicht vorstellen, wie so eine hohe Summe gerechtfertigt werden sollte. Es war einfach zu viel und nun konnte er verstehen wieso Sasuke sich so sorgte. Fieberhaft suchte Naruto nach einer Lösung, doch musste er sich eingestehen, dass seine Grübelei nichts bringen würde. Er hatte auf diesem Gebiet einfach keine Erfahrungen. Für einige Sekunden versuchte er ruhig durchzuatmen. Langsam beruhigte er sich wieder und begann sich zu entspannen. Dann fiel ihm noch etwas ein. Zumindest bei einem der Probleme, konnte der Blondschopf dem jungen Tänzer behilflich sein. Ohne etwas zu sagen stand er auf und verschwand aus dem Wintergarten. Sasuke schaute ihm nur verständnislos hinterher. Doch schon bald darauf kam der junge Mann zurück und setzte sich wieder hin. In seiner Hand hielt er ein kleines ledernes Büchlein, das er schweigend aufschlug und etwas zu suchen schein. Naruto lächelte leicht, als er den Namen fand, den er gesucht hatte. Nur zu gut konnte er sich noch an diese Person erinnern. In der Vergangenheit hatte er zwar nur durch seinen Lehrer Kontakt mit ihm gehabt, aber trotz allem verstand er sich mit dem Älteren sehr gut. Er begann leicht zu grinsen, als er sich an die alten Tage zurück erinnerte. Die Zeit in der er zumindest zwei Freunde gehabt hatte, obwohl alle anderen ihn nicht hatten leiden können. Naruto richtete sich etwas auf um die schmerzenden Glieder zu lockern. Es strengte ihn an, sich an all dies zurück zu erinnern. Er spürte schon seit geraumer Zeit wie sich sein Hals zuschnürte und ihn langsam aber sicher die Luft zum atmen nahm. Trotz allem griff er wieder zu seinem Stift um weiter zu schreiben. Er wollte diese Erlebnisse festhalten, egal welchen Preis er dafür zahlen musste. Es war wirklich ein Schock zu wissen welch eine Welle auf Sasuke zu rollte. Doch ich konnte ihm einfach nicht dabei helfen. Zumindest fast nicht! Eines konnte ich sehr wohl in die Wege leiten und das tat ich dann auch. Es war zwar wirklich lange her, dass ich mit Kakashi Kontakt hatte, doch es gab auch nichts zu verlieren. Zu meinem Erstaunen erinnerte dieser sich noch sehr gut an mich, ich denke das liegt an Iruka. Ich hatte ihn für lange Zeit als meinen Lehrer und er und Kakashi Hatake waren wirklich gute Freunde. Ich muss ein wenig lachen wenn ich daran denke, wie ich Iruka fragte ob er auf Männer stand. Damals hatte ich es einfach nicht für möglich gehalten das zwei Männer sich so gut verstehen konnten und nur Freunde waren. Aber dass ist eine andere Geschichte! Auf jeden Fall erklärte Kakashi sich sofort bereit das Management für Sasuke zu übernehmen. Damit war ihm schon einmal eine große Last von den Schultern genommen. Aber leider nicht die Größte. Er und Kakashi trafen sich in den darauf folgenden Wochen sehr häufig, dafür sah ich ihn kaum noch. Zuerst störte es mich auch nicht, doch irgendwann begann ich diese Zeit mit ihm doch zu vermissen. Bei Sasuke konnte ich irgendwie immer frei sein. Es bereitete mir einen Heidenspaß, wenn wir uns gegenseitig anstachelten und uns freundschaftlich zankten. Doch damit war es erst einmal vorbei. Ich sah es ja irgendwo auch ein, aber dass ließ diese leichte Leere auch nicht verschwinden. Ich weiß nicht wie oft ich ihn einfach aufsuchen wollte, nur für einen kurzen Augenblick, doch ich habe es gelassen. Sasuke hatte genug um die Ohren. Dann endlich war es soweit und diese verdammte Verhandlung begann. Wenn ich mich daran zurück erinnere, werde ich schon wieder wütend. Dass Ganze ging über drei Tage und jeder verdammte Tag war unheimlich nervenaufreibend. Sasuke und sein Leben wurden vollkommen auseinander genommen. Dabei habe ich auch vieles erfahren, was ich zuvor noch nicht gewusst hatte und ich glaube, dass war ihm nicht ganz so angenehm. Nach jedem Verhandlungstag wurde er stiller und schaute mich immer weniger an, wenn wir einige Worte wechselten. Ich hatte das Gefühl, dass er gar nicht schnell genug von mir fort kommen konnte. Ich verstand es irgendwo auch. Diese Zeit war wirklich nicht schön. Dann am dritten Tag war das große Finale. Bereits als Sasuke ankam, bemerkte ich das er nicht wirklich nüchtern war. Er roch zwar nicht nach Alkohol, doch seine Augen waren glasig und oft schien er leichte Schwierigkeiten zu haben, sich vernünftig zu bewegen. Doch außer mir schien es niemanden aufzufallen. An diesem Tag kam auch Iruka kurz vorbei. Kakashi hatte ihm erzählt, dass er mit mir zwischendurch wieder Kontakt hatte und er wollte sich selbst davon überzeugen, dass es mir gut ging. Ich erfuhr, dass mein ehemaliger Lehrer mittlerweile der Konrektor meiner alten Schule geworden war und diese Nachricht freute mich wirklich sehr. Er gratulierte mir dann auch zu meiner Verlobung mit Sakura und wünschte mir für die Zukunft alles Gute. Tja, was soll ich sonst noch groß über diesen verdammten Tag sagen, außer das er eine einzige Katastrophe war? Mir fällt nichts ein.... Gut, diese Verhandlung ging also in ihre Finale Runde. Das Ende war dann der Richterspruch und der Kläger hat so ziemlich alles bekommen, was er verlangt hatte ... 700.500 € ... dass ist verdammt viel Geld! Ich kann es noch immer nicht verstehen. Aber nun gut, er ist nun einmal zu diesem hohen Betrag verurteilt worden und musste ihn zahlen. Dass hat er auch, aber weh tat es trotzdem. Nach der Verhandlung verdrückte Sasuke sich gleich und ich wusste sofort wo er hin wollte. Dass sorgte bei mir für eine Menge Wut, die ich nicht los wurde. So tat ich das einzige was mir einfiel ... ich folgte ihm! Auch jetzt werde ich wieder wütend, wenn ich daran denke! Ich verstand es damals nicht und heute auch nicht! Aber nun gut, diese Zeiten sind vorbei, auch wenn sie der Beginn von allem waren... Wie ich vermutet hatte, steuerte Sasuke gleich die nächste Kneipe an. Sie war nur gute zehn Minuten vom Gericht entfernt. Als ich dort ankam, saß er direkt an der Bar, hatte ein halbleeres Glas vor sich und hielt in der Hand eine Flasche Whisky! Ich hatte Recht behalten, dieser Idiot hatte wirklich nichts besseres zu tun, als sich voll laufen zu lassen. Doch ich versuchte mich zu beruhigen und meine Wut unter Kontrolle zu bringen. Dass was ich vorhatte, konnte ich mit Wut im Bauch nicht realisieren. Trotzdem dauerte es eine Weile, bis ich wirklich soweit war und die ganze Zeit über hat Sasuke mich nicht einmal bemerkt. Wie denn auch, er füllte sich schließlich immer wieder etwas in sein Glas um es gleich wieder zu leeren. Dieser Anblick zerriss mir wirklich das Herz. Zu dem Zeitpunkt war dieser junge Mann einer meiner besten Freunde. Ich hatte ihn wirklich gerne und zu sehen, wie er nach und nach sein Leben ruinierte, ertrug ich einfach nicht. Es musste etwas geschehen, dass war mir bewusst. Wie lange ich wirklich brauchte um mich zu beruhigen, weiß ich nicht mehr, irgendwann jedenfalls war ich ansatzweise soweit und ging zu ihm. Zuerst schaute Sasuke mich nur irritiert an, ehe er leicht lächelte, den Barkeeper heran rief und sich ein zweites Gas bringen ließ. Diese Geste machte mich erneut wütend, aber ich zwang mich mit aller Macht dazu, diese Gefühle zu unterdrücken. Sasuke verstand dies gar nicht und fragte mich auch gleich was los sei. Diese ganze Situation gefiel mir gar nicht, dieses Gespräch wollte ich nicht an dem Ort und vor allem in aller Öffentlichkeit austragen. Zuerst versuchte ich ihn zu überreden mit mir zu kommen, doch er ging nicht einmal darauf ein. Mir war bewusst, dass es schwierig werden würde, doch am Ende knallte ich nur Geld auf den Tresen, packte Sasuke am Kragen und zog ihn aus der Kneipe heraus. Auf der Straße gab es dann den ersten Krach, Sasuke war ganz und gar nicht begeistert von meiner Vorgehensweise, doch er schwieg schnell wieder. Keine Ahnung was genau die Ursache dafür war, doch ich denke es war die Mischung aus meinem verdammt ernsten Gesichtsausdruck und der leise geknurrten Warnung einfach mit zu kommen. Nicht weit entfernt war eine Karaoke-Bar, die separate Einzelzimmer hatte. Diese steuerte ich an, nahm mir eines der Zimmer und zog Sasuke einfach hinter mir her. Oh Mann, auch wenn die Situation ernst war, ich hatte wirklich Mühe mir das Lachen zu verkneifen, als ich Sasukes vollkommen verständnislosen Blick gesehen habe. Er musste sich wohl ernsthaft gefragt haben ob ich so ein Stress machte, nur um mit ihm in diese Karaoke-Bar zu gehen. Ich mochte den Ort, er war gemütlich und wirklich liebevoll eingerichtet. Ich war schon einige Male zuvor mit meinen Freunden dort gewesen und es hatte jedes Mal wirklich eine Menge Spaß gemacht. Vor allem bei dem einen Mal, als Kiba sich so einen Song aussuchte, wofür seine Stimme eindeutig viel zu tief war. Wir alle haben so hart gelacht, doch Kiba sang munter weiter, es störte ihn nicht einmal. ... ich schweife schon wieder ab. Ok, bleiben wir beim Thema! Hmm ... wo war ich? Ach ja, Sasuke in der Karaoke-Bar. Gut, er setzte sich auf jeden Fall hin und schien angestrengt zu überlegen ob er belustigt oder verärgert sein sollte. Jedenfalls entschied er sich wohl für ersteres und nachdem das klar für ihn war, wollte er sich etwas zu trinken bestellen. In dem Moment ging ich einfach dazwischen, stornierte seine Bestellung und ließ uns stattdessen zwei Wasser bringen. Mann, Sasuke war wirklich angepisst. Doch er schwieg, bis wir wieder alleine waren. Bevor er etwas sagen konnte, begann ich, weswegen ich ihn zu dem Ort gebracht hatte. Zuerst vorsichtig. Meine Fragen gingen alle in die Richtung ob es ihm gut ginge, oder ob es etwas gab, worüber er vielleicht reden wollte. Alle Versuche erstickte dieser Idiot im Keim. Er ließ mich sehr deutlich spüren, dass mich sein Leben nichts anging und er seine Ruhe haben wollte. Nachdem der Versuch es vorsichtig anzugehen scheiterte, entschied ich mich ihn direkt mit meinen Gedanken zu konfrontieren. Au wei! Dass er sauer werden würde, war mir ja fast schon klar, aber sein Wutausbruch war wirklich nicht ohne! Er schrie mich nicht an, aber seine Stimme war tief und warnend. Natürlich stritt er alles ab und mit jedem Wort, das er weiter sprach, stieg meine Wut weiter an. Irgendwann dann platze mir der Kragen und ich konfrontierte ihn auch mit meinem zweiten Verdacht. Naja, ich fragte nicht wirklich, es war eher so, dass ich ihn anschrie, dass Alkohol ja wohl nicht sein einziges Problem sei. Zuerst war Sasuke still, was mir wiederum die Luft gab alles heraus zu lassen. Ich glaube ich habe eine Menge Drogen aufgezählt und ihn dabei immer wieder gefragt welche es denn sei, doch von ihm kam keine Reaktion ... zumindest fast keine. Bei Heroin, zuckte er jedenfalls leicht zusammen und vermied es mich direkt anzuschauen. Erst war ich erstaunt, doch dann bekam ich Angst. Ich wusste nicht wirklich viel über dieses Zeug, doch das wenige war genug. Es war verdammt gefährlich, machte abhängig und dieses Wissen ließ mich noch wütender werden. Nicht weil er es durch seine Reaktion mehr oder weniger zugegeben hatte. Nein, ich wurde wütender und gleichzeitig bekam ich auch Angst. Was wäre wenn er es weiter nimmt? Wenn er eines Tages zu viel nimmt und daran stirbt? Zu dem Zeitpunkt dachte ich, dass ich mich einfach um einen Freund sorgte. Einem Freund, der mir ans Herz gewachsen war. Wie es wirklich aussah, begriff ich aber erst später. Diese ganze Situation geriet dann außer Kontrolle. Sasuke brauchte nicht lange um sich wieder zu fangen, wir schrien uns gegenseitig an und jeder versuchte seine Sicht mit Gewalt durchzusetzen. Ich weiß nicht, aber keiner schaffte es, sich wieder zu beruhigen und so war das Folgende vorprogrammiert. Sasuke sprang auf, sagte mir noch einmal in aller Deutlichkeit, dass sein Leben mich nichts anginge und verschwand. Ich selbst war zu wütend um ihn aufzuhalten, bezahlte unsere Zeit und machte mich auf den Weg nach Hause. Naruto seufzte leise, als er sich an diesen Streit zurück erinnerte. Ihm war bewusst, dass es hätte anders laufen können. Dazu wären nur einige Dinge notwendig gewesen. Reue überkam ihn. Doch ändern konnte er es nun nicht mehr. Noch immer mit einer ungeheuren Wut im Bauch, kam der junge Blondschopf bei sich zu Hause an, schloss die Tür auf um sie anschließend krachend hinter sich ins Schloss zu werfen. Wutentbrannt ging er durch das Haus um festzustellen, dass er alleine war. In den darauf folgenden Minuten lief er unruhig auf und ab, versuchte die negativen Gedanken von sich zu stoßen, doch dies gelang ihm nicht. Egal wie sehr er auch versuchte sich zu beruhigen, dieser Streit hatte ihm einfach zu sehr zugesetzt, als dass es so einfach zu vergessen sei. Der Ausgang war ganz gewiss nicht der, den er sich erhofft hatte, doch tief in ihm drinnen, wusste er, dass seine Hoffnungen Sasuke würde ihn um Hilfe bitten kindisch und unrealistisch gewesen waren. Es war nicht zu leugnen, sein Freund war abhängig und so lange dieser es nicht einsah, würde Naruto nichts ausrichten können. Mürrisch verschwand er in sein Badezimmer, setzte sich auf den Badewannenrand und ließ heißes Wasser ein. Mehr um sich abzulenken, als dass es wirklich nötig war, studierte er die Etiketten der ganzen Badezusätze, um das Richtige auszuwählen. Es waren immer dieselben und somit kannte er sie bereits seit langer Zeit auswendig, doch diese intensive Beschäftigung ließ seine Wut zumindest ein klein wenig abklingen. Seufzend öffnete er den Verschluss einer der Flaschen und roch leicht an dessen Inhalt. Er liebte Lavendel, genoss die leicht beruhigende Wirkung dieser Pflanze, bevor er vorsichtig ein wenig davon in sein Badewasser gab. Nachdem er die Flasche zurück an seinen Platz gestellt hatte, stand er wieder auf um langsam in sein Schlafzimmer zu verschwinden. Dort angekommen, schlüpfte er zuerst aus seinen Klamotten, bis er nur noch seine Shorts trug und legte die abgelegten Sachen aufs Bett. Anschließend wendete er sich dem großen Schrank zu und kramte ein wenig in diesem herum, bevor er eine weite, lockere Trainingshose und ein frisches Shirt heraus zog. Damit bepackt ging er zurück ins Bad, wo er das Wasser mit der freien Hand ausstellte und sich anschließend herum drehte. Die frische Kleidung legte er zur Seite, holte noch schnell eines der großen flauschigen Badetücher, um es so zu deponieren, dass er nach seinem Bad ohne große Anstrengung und ohne alles voll zu tropfen heran kam. Dann streifte er auch die Shorts von seinem Körper, trat an die volle Wanne heran um die Temperatur des Wassers zu prüfen, ehe er sich mit einem genüsslichen Seufzen darin nieder ließ. Der Duft von Lavendel erfüllte das helle und große Badezimmer. Naruto ließ sich langsam immer weiter in das Wasser sinken, bis nur noch sein Kopf heraus schaute und schloss langsam die Augen. In den nächsten Sekunden atmete er die beruhigenden Gerüche ein, spürte wie er sich langsam entspannte und die Wut die ihn noch vor kurzem so erfüllt hatte, langsam aber sicher von ihm wich. Mit geschlossenen Augen dachte er an den Streit zurück. Trotz allem sah er sich im Recht, Sasuke hatte ein Problem, sogar ein größeres, als er zuvor wirklich gewusst hatte. Und dieser schien nicht die Absicht zu haben das zu ändern. Nach einer geraumen Weile, öffnete Naruto die Augen wieder, schnaubte leise und beschloss das Thema Sasuke Uchiha ein für alle Mal zu vergessen. Es hatte sowieso keinen Sinn. Ohne auf die innere Stimme zu achten, die ihm unaufhörlich zuflüsterte, dass dies nicht so einfach war, schloss er die Augen wieder, tauchte kurz unter um auch sein Haar nass zu machen. Dann wusch er sich und verließ anschließend die Wanne um sich gründlich abzutrocknen und in die gemütliche Kleidung zu schlüpfen. Es wurde bereits Abend, als Sakura endlich von der Arbeit kam, doch dieses Mal war irgendetwas anders. Zuerst verstand Naruto nicht was, doch dann wurde ihm bewusst wie abweisend sie sich ihm gegenüber verhielt. Er war aber noch immer zu angefressen von seinen Erlebnissen mit Sasuke und zog es vor erst einmal zu schweigen. Naruto wollte keinen weiteren Streit an diesem Tag riskieren. Gemeinsam machten sie sich daran das Abendbrot fertig zu machen, wobei sie sich über den Tag unterhielten. Der Blondschopf verschwieg ganz bewusst den Streit mit seinem Freund, auf eine Diskussion mit Sakura hatte er in diesem Augenblick nicht die geringste Lust. Und diese würde unweigerlich kommen, da war er sich sehr sicher, genauso wie es sicher war, dass seine Verlobte sich auf die Seite des jungen Tänzers stellte. Während die beiden dann gemeinsam aßen, wurde Naruto immer bewusster wie seltsam Sakura sich verhielt. Oft wich sie dem Blick aus, lenkte vom Thema ab, oder antwortete erst gar nicht, sondern schob sich schnell etwas zu essen in den Mund, um den Anschein zu erwecken ihn nicht gehört zu haben. Für eine Weile schaute der junge Mann sich dies an, ehe er sein Besteck lautstark zurück auf den Tisch legte. Der Appetit war ihm endgültig vergangen. „Ok, Sakura! Was ist los?“, fragte er und versuchte ruhig zu bleiben, auch wenn ihm dies nach diesem Tag nicht wirklich leicht fiel. Die Angesprochene schaute ihn fragend an, schluckte schnell den Bissen herunter, bevor sie antwortete. „Was meinst du?“ Dass war wohl die letzte Antwort, die Naruto erwartete hatte, doch trotz allem versuchte er sich zu beherrschen, atmete tief durch, bevor er etwas sagte. „Was ich meine? Du benimmst dich seltsam, schaust mich oft nicht an wenn du mit mir redest oder weichst meinen Fragen aus!“, meinte er und Sakura spürte überdeutlich den kühlen Ton, den ihr Freund verwendete. Für einige Herzschläge schaute sie ihn nur verständnislos an, ehe sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen abzeichnete. „Oh, das war nicht meine Absicht, verzeih mir!“, sagte sie sanft und strich ihrem Freund in einer versöhnlichen und sanften Geste über den Arm. Naruto biss sich auf die Unterlippe, versuchte die Antwort, die ihm auf den Lippen lag zu unterdrücken. Dann stand er auf, nickte Sakura kurz zu und verschwand aus der Küche. Er wusste, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, doch wie es aussah hatte auch Sakura nicht vor es auszusprechen. Ohne sich noch einmal umzuschauen verschwand er in das gemeinsame Schlafzimmer, wo er sich umzog und anschließend ins Bett legte. Dies war eindeutig nicht sein Tag und er war froh , dass es spät genug war, um ihn endlich zu beenden. Kurze Zeit darauf kam auch seine Verlobte, entkleidete sich schweigend und legte sich neben ihn. Doch anders als all die anderen Nächte, löschte sie sofort das Licht und drehte Naruto den Rücken zu. Kein sanftes „Gute Nacht“ und kein Kuss. Wenn er es zuvor nicht bereits gewusst hatte, so hätte er spätestens jetzt die Bestätigung. Etwas stimmte nicht, doch heute wollte er nicht mehr herausfinden was genau es war. Schlecht gelaunt drehte auch er Sakura den Rücken zu, schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Sakuras Entscheidung -------------------- Shadowdance Part: 4/14 Titel: Sakuras Entscheidung Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Pairing: erst SakuraNaruto dann NarutoSasuke Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Romantik, Drama, Darkfic, Shonen Ai, Lemon ---------------------------------------------------------------- Mir war sofort bewusst, dass etwas nicht stimmte! Irgendwie hatte ich auch schon einen Verdacht, doch in meinem tiefsten Inneren wollte ich es nicht wahr haben. Die ganzen letzten Wochen ... Monate ... Jahre hatte ich mit Sakura verbracht. Trotz allem war sie meine große Liebe und ich fühlte mich glücklich mit ihr! Wir hatten Pläne für die Zukunft und nun hörte ich immer wieder diese kleine penetrante Stimme, die mir einzureden versuchte, dass ich all dies endlich begraben sollte. Ich weiß nicht einmal mehr ob das erst an dem Abend begonnen hat, oder schon viel eher! Was meine Gefühle angeht, so neige ich oft dazu, der ersten Verliebtheit nachzugeben und daneben einfach nichts mehr wahr zu nehmen. Ich hatte wirklich nur Augen für mein Mädchen und selbst wenn irgendjemand in dieser Zeit mir gesagt hätte, dass er oder sie mich liebt, so denke ich, dass mein Verstand dicht gemacht hätte. Irre irgendwie, jetzt im Nachhinein begreife ich, dass mein Blick meistens durch eine Art Scheuklappen begrenzt gewesen war. Aber was soll´s. Jedenfalls wusste ich bereits was Sache war und dies setzte mir sehr zu. In den darauf folgenden Tagen kühlte sich die Stimmung immer weiter ab. Die wenige Zeit, die wir gemeinsam hatten, verbrachten wir damit uns anzuschweigen. Es war einfach schrecklich und mit jeder weiteren Minute wurde mir unwohler zu Mute. Ich wollte dieser Situation entfliehen, doch dazu hatte ich keine Möglichkeiten. Außer während meiner Arbeitszeiten. Diese Chance nutzte ich dann auch! Meine freien Tage schob ich immer wieder weiter nach hinten und konzentrierte mich ganz auf diese Abende. Dort fühlte ich mich wohl und zufrieden und was das Wichtigste war, dort herrschte keine Stille! Allerdings kamen mir in dieser Zeit auch wieder andere Gedanken, die ich am liebsten ganz verbannt hätte. Mir wurde klar wie schief diese Sache mit Sasuke gelaufen war und mit jedem einzelnen Tag der verstrich, ohne dass ich etwas von ihm hörte, begann ich häufiger daran zu denken. Ich begann mir Vorwürfe zu machen. Große Vorwürfe. Was war, wenn ich ihn mit meiner Reaktion in eine Richtung gedrängt habe, die nicht gut für ihn ist? Vielleicht sogar gefährlich? In den Tagen ertappte ich mich immer häufiger dabei, wie mir der Gedanke kam, dass jeden Augenblick jemand herein kam (wenn dann höchstens Kakashi, andere kannten mich ja gar nicht...) um mir zu sagen, dass Sasuke im Krankenhaus lag, oder schlimmer noch, tot war! Damals verstand ich nicht wieso dieser Gedanke mir so viel Angst einjagte! ... oh, ich musste gerade lachen. Nicht wegen dieser Gedanken, sondern weil ich die Angst nicht verstand! Wenn ich mich früher damit auseinander gesetzt hätte, wäre vermutlich alles anders ausgegangen... obwohl, das lässt sich nun auch nicht mehr sagen! Schließlich waren wir beide ziemlich stur und wenn nicht diese eine Sache passiert wäre, hätte vermutlich keiner etwas gesagt! Dieser Gedanke hingegen schmerzt auf eine ganz andere Art... Aber ich sollte wieder zum Thema zurückkommen! Hmm... wo war ich? Ach ja, Sasuke! Gut, ich gebe zu, dass ich mich wirklich um ihn gesorgt habe. Mir war klar, dass er in großen Stresssituationen häufiger zu diesen Dingen griff! Verdammt, ich habe immer noch Probleme sie wirklich beim Namen zu nennen! Es macht alles so endgültig und lässt einem nicht mehr die Möglichkeit es zu umschreiben und (zumindest mir geht es so) sich einzureden, dass alles gar nicht so schlimm ist, wie es zuerst einmal aussieht! Aber trotz meiner Sorge um Sasuke und meine verwirrten Gefühle wegen Sakura, war mein Stolz ungebrochen. Ich glaube in dieser Zeit habe ich mich wie ein rebellierendes Kind benommen, einfach alle Gedanken und Sorgen von mir geschoben und mein Leben weiter gelebt. Besser noch, ich habe mir eingeredet ,dass alles in Ordnung kommt und wenn ich mich wieder besser fühle, dann kann ich wieder mit Sakura reden und vielleicht auch meine Wut überwinden um diesen Bastard Sasuke einen Besuch abzustatten... Das war dumm, ich weiß. Doch genau diese Gedanken waren mein Weg damit umzugehen. Lange rede kurzer Sinn, ich habe mir einen Abend frei genommen um wieder einmal meiner Lieblingsbar einen Besuch abzustatten. Doch irgendwie kam ich nicht in Stimmung und dieser Abend endete nicht wie geplant! Müde schaute Naruto auf, um die Uhrzeit zu prüfen. Er hatte nicht mehr viel Zeit, bis es Zeit wurde ins Bett zu gehen. Am nächsten Tag würde er einiges zu tun haben, schließlich stand schon bald der Jahreswechsel vor der Tür und so wie er seine Freunde verstanden hatte, würde an diesem Tag sein Haus voll sein. Naruto warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, ehe er zufrieden nickte. So konnte er sich unter die Leute wagen und er war sich sicher nicht lange zu brauchen, bis er etwas passendes für die Nacht gefunden zu haben. Mit einem leichten Grinsen ließ er eine seiner Hände über seinen Hintern wandern, der von einer engen schwarzen Jeans verdeckt war und drehte sich um. Sakura stand im Türrahmen und betrachtete ihn schweigend, doch in diesem Augenblick störte es ihn nicht. Nichts und niemand konnte ihn von seinen Plänen abbringen. Lächelnd ging er auf seine Freundin zu, zog sie zu sich um ihr einen kleinen Kuss zu geben. „Warte nicht auf mich, es wird sicherlich spät!“, sagte er sanft. Sakura nickte leicht und schaute ihn weiter an. Der Blondschopf wusste, dass es sie heute störte, dass er fort ging. Aber in diesem Augenblick war er zu egoistisch um zu verzichten. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er das gemeinsame Haus und machte sich auf den Weg. Zufrieden und vollkommen entspannt schlenderte der junge Mann die Straßen entlang. Er war diesen Weg schon so oft gegangen und in einer lauen Nacht wie dieser, tat er es besonders gerne. Von seinem Haus bis zu der Bar war es nicht einmal weit und so brauchte er auch nicht sonderlich lange um sie zu erreichen. Dort angekommen, begrüßte er den Türsteher und nutze die Gelegenheit für einen kleinen Plausch. Vermutlich würde es wieder eine ganze Weile dauern bis zu seinem nächsten Besuch. Nach einer Weile aber zog es den jungen Mann hinein und so verabschiedete er sich und betrat die Bar. Sie war bereits gut besucht und Naruto schlug sofort der Mix aus den verschiedensten Gerüchen entgegen. Er liebte es. Langsam bahnte er sich den Weg durch die Leute, steuerte die Bar an und begrüßte dort den Barkeeper. Man kannte sich halt, hatte einander oft gesehen und irgendwie verband einen die Leidenschaft für diesen Beruf. Naruto lachte leise, als ihm auffiel ,dass er die Bewegungen des Keepers verfolgte. Diese war wohl eine Eigenschaft eines jeden Barkeepers, zu schauen wie die Konkurrenz ihren Beruf nachkam. Mit einem dankendem Nicken nahm er anschließend sein Getränk entgegen, drehte sich herum und ließ den Blick über die Tanzfläche schweifen. Einige der Gäste kannte er bereits, mit einigen hatte er sogar eine Nacht verbracht, doch heute wollte er etwas Neues. Er brauchte dies, wollte sich dem Gefühl ganz hingeben und neues ausprobieren. Sein Blick blieb an einem Mann hängen, der vermutlich ein oder zwei Jahre jünger war, wie er selbst. Langsam musterte er den schlanken Körper, wie dieser sich im Takt der Musik wiegte und grinste leicht. Es sah wirklich sehr gut aus, wie er sich bewegte, dachte Naruto bei sich. Schnell trank er sein Glas aus, stellte es zurück auf die Bar und ging anschließend selbst auf die Tanzfläche. Das vorherige Lied endete und bereits einige Sekunden danach begann ein neues. Die eher harten Bässe klangen in den Ohren des Blondschopfes, ergriffen die Macht über seinen Körper. Naruto schloss die Augen und begann sich zu bewegen. Der Rhythmus ging ihm direkt ins Blut und er musste zugeben, dass er sich in diesem Augenblick mehr als nur wohl fühlte. Sein schlanker und muskulöser Körper bewegte sich, die Arme fanden ihren Weg nach oben. Naruto nahm nichts mehr um sich herum war, genoss den Einklang mit der Musik. Es dauerte nicht lange, bis er einen anderen Körper fühlte, der sich von hinten an ihn schmiegte und Hände spürte, die nach deiner Hüfte griff um den Takt aufzunehmen. Langsam öffnete er die Augen und schaute wer gerade mit ihm tanzte. Bei dessen Anblick musste er lächeln, es war genau der junge Mann, den er vorher so interessiert angeschaut hatte. Ohne ein Wort zu sagen, schloss er die Augen wieder, genoss die Nähe und schmiegte sich an den anderen Körper. Er konnte spüren wie sein Tanzpartner ihn eng an sich zog, doch in diesem Augenblick störte es ihn nicht. Ein warmer Hauch streifte seine Nacken und jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Oh ja, er genoss es aus vollen Zügen. Dieses kribbelnde Gefühl, das seinen Körper in Besitz nahm und immer wieder erschauern ließ. Nachdem das Lied vorbei war und ein weiteres, viel langsameres begann, drehte Naruto sich herum und schaute seinem Gegenüber in die Augen. So viele Emotionen konnte er dort erkennen. Er schien ihm zu gefallen und auch Naruto musste zugeben, dass er nicht abgeneigt war. In einer lässigen und doch sehr erotischen Bewegung legte der Blondschopf dem Unbekannten die Arme um den Nacken und schloss genüsslich die Augen, als dieser ihm sanft und doch unheimlich fest und fordern über den Hintern strich. „Ich habe dich hier noch nie gesehen!“, sagte der junge Mann in einer leicht rauen Stimme und Naruto lächelte leicht. Langsam öffnete er die Augen, bevor er antwortete. „Vielleicht waren wir nie zur selben Zeit hier!“, meinte er und blickte ihn weiter lächelnd an. „Das ist wirklich schade!“, antwortete dieser. Naruto verzichtete darauf, etwas zu entgegnen und schloss stattdessen seine Augen wieder. Er wollte nicht reden, wollte einfach nur tanzen und sich lebendig fühlen. Lebendig und vielleicht auch ein klein wenig begehrt. Eine gute halbe Stunde später, suchte der junge Blondschopf sich seinen Weg zu Bar. Sein Hemd klebte an seinem Oberkörper, auf dem sich ein Schweißfilm gebildet hatte. Ihm war mehr als bewusst, dass genau dies für den heutigen Abend reichte. Mit einem leisen Seufzen ließ er sich auf einen der Barhocker nieder, bestellte etwas zu trinken und trank gleich nachdem er es bekam die Hälfte aus. Sein Blick schweifte wieder über die tanzende Menge. Irgendwie kam er nicht wirklich in die Stimmung, sich einen Partner für die Nacht zu suchen. Es war einfach nicht richtig an diesem Abend. Trotzdem war er froh hergekommen zu sein. Das Tanzen und auch die Blicke, mit denen manche ihn regelrecht verschlangen, taten ihm gut. Sein Kummer um seine Beziehung mit Sakura war zumindest für diesen Augenblick vergessen. Nachdem er sein Getränk geleert hatte, machte er sich zum letzten Mal für diesen Abend auf, um zu tanzen. Sein Körper wiegte sich in den Bässen der Musik und seine Tanzpartner wechselten oft. Doch bei keinem ließ er sich erweichen und blockte sofort ab, als diese ihr Interesse an einer Nacht kundtaten. Sein Entschluss stand fest, nicht mehr lang und er würde heimgehen, sich zu seiner Verlobten gesellen und versuchen heraus zu finden, was gerade so schief lief. Denn erst wenn dies wieder alles eingerenkt war, würde er auch wieder Lust verspüren auf ein kleines Abenteuer mit einem der zahllosen hübschen jungen Männer, mit denen er getanzt hatte. Als Naruto durch die Straßen lief, schaute er auf seine Uhr um verwundert fest zu stellen, das es noch nicht einmal Mitternacht war. Dieser Abend hatte wirklich sehr früh geendet und doch war er befriedigender gewesen als manch anderer, in der die Nacht ein Ende in einem Hotel nahm. Der Blondschopf nahm sich vor auch in Zukunft öfters tanzen zu gehen und vielleicht ließ sogar Sakura sich dazu erweichen, mit ihm zu gehen(ihn zu begleiten). Gut gelaunt lief er an seinem Ziel angekommen auf die Haustür zu, suchte den Schlüssel heraus und schloss auf. Doch gleich als er herein trat, stellte er fest, dass irgendwie alles nicht so war, wie er es sich ausgemalt hatte. Es gab keinen Zweifel. Naruto war alleine. In keinem der Zimmer hatte er seine Freundin vor gefunden und auch eine Nachricht hatte er nicht entdecken können. Seufzend setzte er sich in einen der Stühle, in seinem Wintergarten und begann zu grübeln. Dies passte einfach nicht zu Sakura, bis jetzt hatte sie noch immer Bescheid gesagt, wenn sie fort ging. Dieser Gedanke sorgte dafür, dass Naruto nicht zur Ruhe kam. Immer wieder stand er auf, lief zu einem der Fenster, um hinaus zu schauen. Mehr als nur ein Mal war er sogar nahe daran einfach alle Freundinnen seiner Verlobten anzurufen, aber in Anbetracht der späten Stunde und der Tatsache dass er ihr nicht hinterher telefonieren wollte, ließ er es lieber. Die Unruhe aber blieb. Je mehr Zeit verstrich, umso mehr Gedanken kamen auf, was alles passiert sein könnte. Vielleicht hatte sein Mädchen nur den Müll raus bringen wollen und war dabei angegriffen worden ... doch auch dies war mehr als nur unmöglich. Der Blondschopf war müde, zu müde und je länger er wartete umso schlechter gelaunt war er(umso mehr sank seine Stimmung). Gegen drei in der früh, stand er auf, kochte sich einen Kaffee und setzte sich damit ins Wohnzimmer. Sein finsterer Blick haftete an der Eingangstür, während er das belebende Gebräu langsam zu sich nahm. Als es bereits nach vier war, befand sich seine Stimmung komplett auf dem Nullpunkt. Trotz allem aber rührte er sich nicht von der Stelle. Gegen halb sechs, nickte Naruto leicht ein, schreckte aber wieder hoch, als er die vertrauten Geräusche vernahm, wie ein Schlüssel ins Schloss geschobene wurde. Da stand sie, schaute ihn erstaunt an, bevor sie sich besann und die noch immer offene Tür zu machte. „Naruto ...“, murmelte sie leise und der Angesprochene konnte hören wie müde sie zu sein schein. Doch darauf konnte und wollte er jetzt keine Rücksicht nehmen. „Wo warst du?“, fragte er und wunderte sich über seinen ungewöhnlichen scharfen Ton. Sonst war er auch nicht so, wieso also jetzt? Bereits als er sich gedanklich diese Frage stellte, wusste er die Antwort. Er vertraute seiner Verlobten nicht mehr wirklich. Vielleicht weil sie sich in letzter Zeit so von einander entfernt hatten. Doch noch bevor er sich für seinen Ton entschuldigen konnte, schnaubte Sakura auf. „Was soll die Frage? Habe ich nicht mehr das recht aus zu gehen?“, fragte sie und beiden war bewusst auf was dies hinaus lief, wenn sie nicht sofort einen Schlussstrich zogen. Doch dazu war es bereits zu spät. Naruto fühlte sich angegriffen und sprang wütend auf. „So ein quatsch!“, antwortete er und starrte sie an. „Doch zumindest eine Nachricht hättest du da lassen können!“ Sakura hob ihre Augenbrauen und war im ersten Augenblick sprachlos, doch schnell fing sie sich wieder. „Entschuldige bitte. Ich habe nicht damit gerechnet das du so früh nach Hause kommst. Immerhin musste ich davon ausgehen das du etwas besseres zu tun hast!“, antwortete sie besänftigend. Doch ihre Wortwahl war nicht die beste gewesen. Diese Aussage schmerzte Naruto. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte er sich um und betrat kurz darauf das Gästezimmer. Die Tür flog lautstark ins Schloss und da wurde auch Sakura bewusst was sie gerade getan hatte. Mit einem leisen Seufzen ließ sie sich auf dem Sofa nieder. Von allem was sie hätte sagen können, hatte sie ausgerechnet Naruto vorgehalten, dass er lieber mit anderen Männern ins Bett stieg, statt die Zeit mit ihr zu verbringen. Dies war nicht ihre Absicht, sie hatte keinerlei Probleme damit, gerade weil es sich um Männer handelte, die ihrer Beziehung nicht gefährlich werden konnten. Zumindest nicht wenn sie Naruto dies nicht vor warf. In den darauf folgenden Tagen herrschte eine noch eisigere Stimmung wie zuvor. Beide vermieden es so gut es ging, für längere Zeit am selben Ort zu sein. Und beiden ging es damit nicht wirklich gut. Doch aus vollkommen verschiedenen Gründen. Irgendwann allerdings reichte es Naruto. Fest entschlossen betrat er an einem Abend das Büro seines Chefs und bat um einen freien Tag. Es kostete ihn alle Überredungskünste, doch am Ende bekam er diesen Tag. Mit derselben Entschlusskraft machte er sich anschließend auf den Weg nach Hause. Dort angekommen fand er Sakura in der Küche, trat auf sie zu und sagte endlich das was schon so lange hätte gesagt werden müssen. „Wir müssen reden!“ Langsam rieb sich Naruto mit der Hand über die müden Augen. Es war wirklich schon verdammt spät, aber noch wollte er nicht aufhören. Es war noch so vieles was er aufschreiben wollte und je eher er damit weiter machte, umso eher würde er fertig werden. Schnell nahm er den Stift wieder und schrieb weiter. Ich weiß nicht woher ich an diesem Abend diese Entschlusskraft genommen habe, aber sie war da. Und genau deswegen musste ich es einfach tun. Ansonsten hätten wir einander wohl noch für sehr lange Zeit gemieden und das wäre schlimmer gewesen als jeder Streit. Sakura sah dies wohl genauso, weswegen sie sich hinsetzte und darauf wartete, dass auch ich es tat. Dem kam ich natürlich nach, schließlich wollte ich diese Sache aus der Welt haben. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass dieses Gespräch sehr unangenehm war. In den ersten Minuten schwiegen wir uns einfach nur an. Als diese Phase endlich vorüber war, konnte ich mehr als deutlich die frostige Stimmung fühlen. Und was das Schlimmste war, sie hat sich nicht ein einziges Mal entschuldigt! Wofür? Na das sie mir vor geworfen hat lieber mit Männern zu schlafen, als die Zeit mir ihr zu verbringen! ... Mann, bei diesen Gedanken werde ich gleich wieder sauer! Ich meine, Hallo?? Wir haben darüber gesprochen! Mehr als nur einmal und jedes, wirklich jedes Mal hat sie gesagt es sei ok. Wenn das nicht so gewesen wäre, hätte ich verzichtet. Aber es mir hinterher vor zu werfen, fand ich mehr als nur mies. Und noch viel schlimmer war die Tatsache, dass sie es nie wieder ansprach. Nicht einmal bei diesem Gespräch. Dafür sagte sie eine Menge anderer Dinge. Und diese gefielen mir gar nicht. Es wurde sehr schnell klar auf was das hinaus läuft, doch habe ich mich gehütet dies auch zu sagen. Nein, das sollte sie machen. Aber es dauerte so verdammt lange. Zuerst einmal redete sie ewig um den heißen Brei herum. Sie erzählte mir wie wohl sie sich immer bei mir fühlte und das sie mich wirklich liebte (ja, sie sagte liebte... und was fällt einem dabei auf? Richtig, es ist die Vergangenheitsform von lieben... damit war dann eigentlich alles klar, aber ich zog es vor sie weiter reden zu lassen). Ich weiß nicht wie lange sie das noch so weiter trieb, doch am Ende schaute sie nur noch zu Boden und sagte endlich das, worauf sie sich in den vergangenen Minuten vorbereitet hatte. „Meine Gefühle haben sich geändert, Naruto! Deswegen denke ich es ist besser erst einmal eine Auszeit zu nehmen!" Bam, das saß. Auch wenn ich es schon gewusst hatte, irgendetwas in mir wurde durch diese Aussage wirklich verletzt. Aber ich sagte nichts, nickte nur und verzog mich darauf. So viele Dingen schoßen mir durch den Kopf und am meisten, dass ich selbst Schuld war. Ich hatte es übertrieben und nur an mich gedacht. Als ich am Abend ins Schlafzimmer kam, waren ihre Sachen weg. Ich konnte sie im Gästezimmer hören und so zog ich mich einfach aus und legte mich zum schlafen hin. Doch eben dazu kam ich nicht. Diese Gedanken rasten unaufhörlich in mir und ließen mir keine Ruhe. Es ist also nicht verwunderlich das ich am nächsten Tag recht übellaunig aufstand. Ich versuchte es zu verdrängen, was allerdings nicht so ganz gelang. Auch am nächsten und den darauf folgenden Tag war es dasselbe. Wir hatten beide schlechte Laune und ließen den anderen dies spüren. Vielleicht nicht bewusst, aber wenn man so lange Zeit zusammen verbracht hatte wie wir, wusste man einfach wenn der andere schlecht drauf war. Es sind diese ganzen kleinen Zeichen, die man sofort erkennt. Drei ganze Tage ging dies, dann endlich kamen die erlösenden Worte, auch wenn ich es da nicht wirklich als erlösend empfunden hatte. Als ich von einem Arztbesuch wieder kam, stand Sakura in der Tür und neben sich zwei ihrer Koffer. Eine Erklärung war nicht nötig, trotzdem gab sie mir diese. Es war vorbei, sie beendete die Beziehung und zog aus. Ich weiß, sie hatte Recht, wir brauchten eine Zeit ohne den anderen, doch gleich ganz beenden? Das wollte ich nicht. Aber ich sagte es ihr nicht, mir war ohnehin bereits bewusst, wieso es überhaupt zu all diesem hier gekommen war. Seit dieser Mensch in mein Leben getreten war, sorgte er für Chaos. Und nun hatte er auch meine Beziehung zerstört ... ... Ich war wirklich wütend. Wütend auf mich, wütend auf Sakura, aber die meiste Wut verspürte ich bei dem Gedanken wer Schuld an dieser ganzen Misere war! Entschlossen klappte Naruto das Buch zu und erhob sich. Es war Zeit diesen Tag zu beenden. Ohne noch einmal das Büchlein anzuschauen, löschte er das Licht und begab sich ins Badezimmer, um sich für die Nacht fertig zu machen. Nur 20 Minuten später lag er bereits in seinem Bett und schlief friedlich. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Wie das Leben so ist -------------------- Shadowdance Part: 5/14 Titel: Wie das Leben so ist Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Pairing: erst SakuraNaruto dann NarutoSasuke Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Romantik, Drama, Darkfic, Shonen Ai, Lemon ---------------------------------------------------------------- Langsam lief Naruto die Straße entlang. Er hatte nicht wirklich viel Lust nach Hause zu gehen, schließlich wusste er was ihn dort erwartete. Genau das war auch der Grund, dass er heute freiwillig zum Arzt gegangen war, um seine Impfungen aufzufrischen. Er hasste Spritzen und vermied lieber die Situationen, bei denen er wusste, dass er eine bekam, doch selbst dieser kleine Stich war verlockender, als die eisige Stimmung, die in seinem Haus herrschte. Er konnte dieses schon sehen und ohne, dass es ihm bewusst war, verlangsamte er sein Tempo. Alles in ihm sträubte sich dagegen, dort hin zu gehen. Naruto liebte die Harmonie und genau davon war im Augenblick nichts zu finden. Dass er sein Heim erreichte ließ sich allerdings nicht vermeiden. Mit einem leisen Seufzen zog er den Schlüssel aus seiner Tasche und öffnete die Tür. Am liebsten hätte er sie sofort wieder geschlossen, doch es war zu spät. Sakura schaute ihn an und so blieb ihm nichts anderes übrig, als einzutreten. Allerdings ließ er die Tür offen, so wie es aussah, würde sie sowieso schnell wieder geöffnet werden. Sein Blick wanderte hinab und über die beiden dunklen großen Koffer, die im Flur standen. Diese Situation konnte er nicht falsch verstehen und dennoch hoffte er tief in sich, dass es nicht so war, wie es aussah. Doch bereits einige Atemzüge später wurde diese Hoffnung erbarmungslos zerschlagen. „Naruto ... gut das du kommst!“, begann Sakura und trat verlegen einige Schritte von den Koffern zurück, die sie vermutlich gerade eben erst dort abgestellt hatte. „Hör zu, ich habe es mir wirklich sehr gründlich überlegt, aber ich denke, dass es so nicht weiter gehen kann!“. Der Blondschopf spannte sich an, er wollte die kommenden Worte nicht hören, aber auf der anderen Seite war er auch nicht in der Lage, ihr einfach das Wort abzuschneiden und zu gehen. „Es ist vorbei, deswegen werde ich ausziehen!“ Es waren nur einige Worte gewesen und doch trafen sie ihn wirklich schwer. Vorbei? Für immer? Naruto verstand es einfach nicht. Wieso wollte sie sich gleich ganz trennen? Es war doch viel besser einige Tage, oder auch Wochen getrennte Wege zu gehen und anschließend zu schauen, ob sie sich nicht zusammen raufen konnten. Doch wie schon so oft in den vergangenen Tagen schwieg er. Kein einziges Wort wollte sich seinen Weg ans Freie bahnen. Der Blondschopf nickte leicht, ging einige Schritte, bis er an Sakura vorbei war. Noch hatte er eine Chance, er musste sie nur ergreifen und endlich etwas sagen. Doch es ging einfach nicht. Ohne ein einziges Wort zu sagen lief er einfach weiter, bis die Schlafzimmertür leise hinter ihm ins Schloss fiel. Naruto fühlte sich leer, so unendlich leer. Und eine riesige Müdigkeit erfasste seinen Körper. Er wusste nicht, ob es an dieser Situation lag, oder aber an der Tatsache, dass er schon lange nicht mehr wirklich gut geschlafen hatte. Und irgendwie wollte er darüber auch gar nicht nachdenken. Schnell zog er sich die Jeans aus und schlüpfte unter die Decke seines Bettes. Als er die Augen schloss und versuchte ruhig zu atmen, konnte er hören wie jemand kam und Sakura einige Worte mit ihm wechselte. Doch es interessierte ihn nicht. Er wollte nicht wissen, wer es war. Kurz darauf fiel die Haustür ins Schloss und der Blondschopf wusste, dass er nun alleine war. Vollkommen alleine. Es dauerte nicht lange bis die Müdigkeit endlich richtig zuschlug und den jungen Mann einschlafen ließ. Nach zwei Stunden, schlug Naruto langsam die Augen wieder auf. Der Schlaf hatte ihm nicht viel gebracht, er fühlte sich müder und ausgelaugter als zuvor. Doch ihm war auch bewusst, dass er so schnell nicht wieder einschlafen würde. Langsam erhob er sich, ging zu seinem Kleiderschrank und suchte sich einige Klamotten heraus mit denen er sich ins Badezimmer begab. Dort angekommen, legte er sie zur Seite und schaute sich um. Nichts war von ihr geblieben, nichts erinnerte hier daran, dass sie noch vor kurzem hier gewohnt hatte. Leise seufzend stellte er das Wasser an, prüfte die Temperatur und zog sich anschließend aus. Das Wasser war herrlich, rann an seinem müden und ausgelaugten Körper herab und gab ihm zumindest ein klein wenig mehr das Gefühl zufrieden zu sein. Nach seiner Dusche machte er sich schnell etwas zu Essen und verbrachte den restlichen Tag in seinem Wintergarten. Immer wieder ließ er das Buch in dem er gerade las sinken, konzentrieren konnte er sich nicht. Trotz allem versuchte er es. Naruto wollte nicht nachdenken, wollte sich nicht bewusst werden, dass all dies Wirklichkeit war und dass seine Verlobte nie wieder kommen würde. In den darauf folgenden fünf Tagen baute der Blondschopf immer weiter ab. Seine Laune befand sich auf dem Tiefpunkt und die dicken Augenränder zeigten, wie schlecht er schlief. Mittlerweile hatte er eingesehen, dass es nichts brachte sich etwas vorzumachen. Er hatte eingesehen, dass er ab sofort wieder Single war und wohl auch bleiben würde. Und noch etwas wurde ihm mit jedem Tag mehr bewusst. Nur ein einziger Mensch trug die Schuld an diesem Zustand. Er machte sich Vorwürfe diesen Menschen mit offenen Armen aufgenommen zu haben, ihn zu einem Freund gemacht zu haben. Hätte er ihn in dieser Nacht doch einfach dort liegen lassen, ohne sich um sein mögliches Schicksal zu kümmern, wäre alles noch beim Alten. Im selben Atemzug, in dem ihm diese Gedanken kamen, realisierte er aber auch, dass er im Unrecht war. Sasuke konnte am allerwenigsten dafür, er hatte nichts getan, was Sakura dazu veranlasst haben könnte, ihn zu verlassen. Aber es war um so vieles leichter, die Schuld bei anderen zu suchen, auch wenn ihm bewusst war, dass solche Dinge eben geschahen. Gefühle waren nun einmal nichts Beständiges, sie konnten wechseln und genau das war nun einmal geschehen. Niemand war schuld, aber das wollte der Blondschopf nicht hinnehmen. Er brauchte einen Schuldigen, jemanden, auf den er seine ganze Wut konzentrieren konnte. Eine kleine Stimme in ihm wisperte unaufhörlich, wie unfair sein Handeln war, doch er ignorierte sie. Er wollte nicht in Selbstmitleid verfallen und genau das würde geschehen, wenn er sich selbst eingestand, dass an dieser ganzen Situation niemanden die Schuld traf. Später, wenn er es etwas verdaut hatte, würde er auch wieder logisch und vor allem fair denken können. Durch Narutos schlechte Laune, kam es auch immer wieder vor, dass er auf der Arbeit Kunden nicht mit dem nötigen Respekt behandelte. Es war nicht so, dass er unfreundlich war. Doch wenn jemand ihn oder seine Arbeit kritisierte, wurde er schnell wütend und die, dann kommenden, Antworten waren patzig und manchmal auch verletzend. Seine Arbeitskollegen versuchten zuerst. ihm ein wenig unter die Arme zu greifen und (ihm) zu entlasten, doch als Naruto es mitbekam, gerieten sie in einen furchtbaren Streit. Naruto sagte Dinge, die er ganz gewiss nicht so meinte und verletzte damit so ziemlich jeden. Es war nicht verwunderlich, dass sein Chef ihn eines Tages ins Büro bestellte und ihm für den Tag frei gab. Er sollte sich erholen und wenn nötig einige Tage fortfahren, um wieder zu sich zu finden. Der Blondschopf konnte froh sein, dass er, trotz seiner Laune, von allen gemocht wurde und sich niemals etwas hatte zu Schulden kommen lassen. Ansonsten wäre eine Abmahnung sehr wahrscheinlich gewesen. Noch immer sehr schlechter Laune, verließ er das Blue Moon und beschloss einen Spaziergang zu machen. Vielleicht tat es ihm wirklich gut. Und vielleicht sorgte es auch dafür, dass er wieder schlafen konnte. Sein Weg führte ihn direkt in den Park. Bis jetzt war es immer so gewesen, dass er sich dort entspannen konnte. Er liebte es den Familien zuzuschauen wie sie mit ihren Kindern spielten. Es beruhigte ihn und erfüllte ihn mit einer inneren Ruhe, die er sonst nirgendwo fand. Während er langsam durch den Park lief, atmete er tief durch und fühlte sich nach einer Weile auch besser. Er steuerte eine Bank an und ließ sich darauf nieder. Die Sonne stand bereits sehr tief und die Kinder, die noch hier spielten, würden schon bald nach Hause laufen, um mit ihren Eltern gemeinsam zu Abend zu essen. Das hätte er auch haben können, wenn alles ein wenig anders gelaufen wäre. Doch jetzt war es vorbei und er musste beginnen, sich damit abzufinden. Von Sakura hatte er seit dem nichts mehr gehört. Vermutlich war sie bei einer ihrer Freundinnen unter gekommen, bis sie eine eigene Wohnung hatte, oder aber Sasuke sie aufnahm. Energisch verbannte er diesen Gedanken gleich wieder, es war nicht fair, Sakura war nicht so eine, die von einer Beziehung zur nächsten ging. Er war sich sicher, dass sie zuerst ihr eigenes Leben genießen würde. Aber anderseits, wusste er auch, dass sie nicht lange „nein“ sagen würde, wenn die Chance bestand, mit diesem Tänzer zusammenzukommen. Er hatte ihre Blicke gesehen und sofort gewusst, wie sehr sie ihn mochte. Doch gehandelt hatte er nicht. Vermutlich hätte dies auch nichts gebracht, somit war es unnötig, sich deswegen Vorwürfe zu machen. Für eine geraume Zeit schaute er den Kindern zu, wie sie über die Wiesen tobten und gemeinsam spielten. Doch lange blieb ihm diese Freude nicht. Schon bald kamen die ersten Eltern und die Gruppe löste sich auf, bis keiner mehr dort war. Für einige Minuten blieb Naruto einfach sitzen, bis er sich dazu entschloss nach Hause zu gehen. Sein Magen rebellierte bereits lautstark gegen die Zeit, in der er nichts mehr zu sich genommen hatte. So raffte er sich auf und ging langsam Richtung Ausgang. Weit kam er allerdings nicht. Er sah ihn bereits von weitem und alles in ihm sträubte sich dagegen, weiter zu gehen, anstatt einfach umzudrehen und den Umweg in Kauf zu nehmen. Doch auf der anderen Seite, wollte er nicht einfach umkehren, es zog ihn geradezu weiter. Nur ein paar Schritte weiter und er stand ihm gegenüber. Sasuke bemerkte, dass jemand vor ihm stand und hob langsam seinen Kopf. Naruto konnte sehen wie verwirrt der junge Uchiha zuerst war, doch dann entspannten sich seine Gesichtszüge und er bekam ein ehrliches und warmes Lächeln geschenkt. Doch noch etwas anderes sah er und das ließ ihn wieder so unheimlich wütend werden. Gesättigt stand Naruto vom Frühstückstisch auf und räumte alles weg, ehe er sich sein Büchlein holte um weiter zu schreiben. Ein wenig Zeit hatte er noch, bevor er mit den Vorbereitungen für den morgigen Tag beginnen musste. Tokyo, Mittwoch 30. Dezember 1999 .. ich weiß gar nicht so recht, wie ich nun weiter schreiben soll. Sakura war weg und mit jedem Tag wurde mir bewusster, dass sie nicht wieder kommen würde. Ich habe mich gehen lassen und meine Wut und Enttäuschung an Anderen ausgelassen, was dazu führte, dass ich erst einmal frei bekam. In dem Park, in den ich ging, traf ich auf dem Heimweg ausgerechnet Sasuke. Vermutlich wäre das nicht einmal so schlimm gewesen, doch ich sah sofort, was Sache war. Und genau das ließ meine neu gewonnen Ruhe schneller verfliegen, als ich schauen konnte. Ich war wieder genauso wütend wie zuvor. Sasuke hingegen schien dies nicht zu bemerken. Er schaute mich einfach nur an, grinste und freute sich scheinbar aufrichtig, mich zu sehen. Entweder war er verdammt dreist, oder aber, er wusste nicht, dass Sakura mich verlassen hatte und das wegen ihm! Doch das war nicht einmal der ausschlaggebende Punkt, der mich erneut so wütend machte. Man sah es ihm an ... seinen Zustand. Irgendwo bekam ich doch mit, wie er mir sagte, dass er sich wirklich freute mich zu sehen. Und auch, dass er sich für den Streit entschuldigte. Doch ich schäumte in dem Augenblick bereits regelrecht. Für einige Sekunden stand ich nur dort, funkelte ihn wütend an, bis ich wirklich unfreundlich fragte wofür er sich entschuldigte. Ich fragte, ob es wegen dem Streit sei, oder doch vielleicht, weil er hier am helligten Tag vollgedröhnt saß. Oder doch weil er schuld daran sei, dass Sakura sich getrennt hatte. Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus und mit jedem weiteren fühlte ich mich mieser. Ich machte Sasuke wieder für etwas verantwortlich, wofür er nichts konnte... ... zumindest was den Streit angeht. Doch es schmerzte mich wirklich, ihn so zu sehen. Seine Augen waren glasig und er sah eher ungepflegt aus. Seine Klamotten waren nicht ordentlich, die Haare durcheinander. Das war nicht Sasuke, nicht der, den ich kannte und mochte. Ich wollte ihn nicht so sehen, wollte nicht, dass er dieses Zeug nahm und weil er es doch tat und ich keinerlei Macht hatte, dies zu unterbinden, war ich so furchtbar wütend. Wütend auf mich, wütend auf Sasuke. Dieser Bastard überhörte wirklich jede meiner Anschuldigungen ... außer eine. Ich konnte sehen wie entsetzt er war, als er die Tragweite meiner Worte begriff und realisierte, dass Sakura und ich nicht mehr zusammen waren. Er wusste so verdammt viel von mir, wusste, dass ich sie wirklich liebe und wir eine Familie gründen wollten. Er war wirklich entsetzt. Aber es interessierte mich nicht. Dass er mich so ansah, gefiel mir gar nicht, weswegen ich mich umdrehte, um nach Hause zu kommen. Ich wollte alleine sein, wollte seinen mitleidigen Blick nicht sehen. Aber Sasuke hielt mich zurück. Er packte mich am Arm und sorgte dafür, dass ich mich herum drehte, um ihn anzuschauen. Und er bat mir seine Hilfe an. Ich konnte es nicht. Ich konnte sie nicht annehmen. Also wies ich ihn ab und verließ so schnell es ging den Park. Ich ließ ihn einfach dort stehen... Ich weiß, ich hatte falsch gehandelt. Es war nicht seine Schuld und ich hatte ihm, wenn auch nicht direkt, die Schuld an allem gegeben. Und dann war ich einfach weg gegangen, ohne ihm eine Chance gegeben zu haben. Dieses Wissen nagte an mir. So verdammt lange! Ich musste immer wieder daran denken und immer wieder fühlte ich mich schlecht dabei. Was hatte ich mir nur gedacht, ihm das vorzuwerfen? Ich weiß es nicht mehr.... Seufzend fuhr Naruto sich durchs Haar. Es strengte ihn noch immer an, dies alles nieder zu schreiben. Und langsam machte er sich keine Illusionen mehr, dass sich dies ändern würde. Es würde so lange schwierig bleiben, bis er alles aufgeschrieben hatte. Verdutzt schaute Sasuke Naruto hinterher, bis dieser nicht mehr zu sehen war. Erst dann löste er sich aus seiner Starre und fuhr sich fahrig durch die Haare. Es hatte ihm wirklich Leid getan, dass Sakura und Naruto sich getrennt hatten. Und er verstand auch die Vorwürfe, er sei daran schuld. Der Blondschopf hatte es ihm schließlich erzählt, dass seine Verlobte etwas für ihn empfand. Doch sie hatte keine Chance und dies hatte er auch seinem Freund erzählt. Wenn er es richtig verstanden hatte, war die Trennung noch sehr frisch. Vermutlich war Naruto deswegen so unfair gewesen. Langsam machte er sich auf den Weg nach Hause. Einen Tag später, als Sasuke sich gründlich ausgeschlafen hatte, lief er unruhig durch die Wohnung. Nun hatte er es bereits einige Male versucht Naruto zu erreichen, doch dieser schien keinerlei Interesse daran zu haben, das klingelnde Telefon zu nehmen und zu antworten. Er wusste nicht, ob er sich deswegen Sorgen machen sollte. Gut, Naruto war verletzt, enttäuscht und vermutlich noch einiges mehr. Doch so, wie er ihn gestern erlebt hatte, kannte er ihn gar nicht. Er war daran gewöhnt den Blondschopf verdammt laut, aber vor allem auch verdammt gut gelaunt zu sehen. Gestern war aber das Gegenteil der Fall gewesen und genau diese Tatsache bereitete ihn ein wenig Sorgen. Es passte nicht zu dem chaotischen, jungen Mann. Nach ein paar weiteren Versuchen, gab der junge Uchiha es zuerst einmal auf. Später würde er es erneut versuchen, doch bis dahin, wollte er Naruto alleine lassen. Der Blondschopf war ihm wichtig. Wichtiger als er sein sollte, doch dies konnte und wollte er diesem nicht antun. Seufzend stellte er das Telefon wieder weg, holte die Tageszeitung und begann zu lesen. Ein wenig Ablenkung und Entspannung würde ihm sicherlich nicht schaden. In der darauf folgenden Stunde, versuchte er sich ganz auf die Meldungen zu konzentrieren, doch er ertappte sich immer wieder dabei, wie sein Blick Richtung Uhr abschweifte um anschließend zum Telefon weiterzuwandern. Es war schwieriger, als gedacht, sich abzulenken. Seufzend faltete er die Zeitung wieder zusammen und beschloss, ein wenig ins Sportstudio zu fahren, doch gerade als er aufstand, klingelte es an seiner Haustür. Verwundert darüber ging er und öffnete diese, doch mit der Person, die dort stand, hatte er nicht gerechnet. „Sakura!“, murmelte der junge Uchiha überrascht und musterte die junge Frau vor sich. Er fragte sich, was sie wohl wollte und hoffte aus tiefstem Herzen, dass es nicht das war, was er vermutete. Es waren gerade Mal 6 Tage vergangen. Die junge Frau schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und in genau dem Augenblick wusste Sasuke, dass er Recht hatte. Seine Miene verfinsterte sich und er schaute sein Gegenüber kalt und abweisend an. „Sasuke, kann ich herein kommen?“, fragte sie sanft und Sasuke trat einen Schritt zur Seite, um sie herein zu lassen. Die junge Frau schaute sich drinnen interessiert um, bevor sie sich ihrem Gastgeber wieder zuwendete. Man konnte sehen, wie sie ein wenig verlegen wurde und scheinbar nach den passenden Worten suchte, wobei der Schwarzhaarige bereits bereute, sie herein gelassen zu haben und ihr somit die Chance gab, das zu sagen, weswegen sie gekommen war. „So, du und Naruto habt euch also getrennt!“, sagte er kühl und Sakura schaute ihn verwundert an. Doch dann riss sie sich zusammen. „Du hast es also schon gehört. Ja, es ist richtig, wir haben uns getrennt!“, antwortete sie. Verlegen blickte sie ihn an, bevor sie weiter sprach. „Es ist so, dass ich mich in jemand anderen verliebt habe ...“, begann sie, doch Sasuke unterbrach sie mit einer herrischen Handbewegung. „Ich weiß, Naruto hat es mir bereits vor langem gesagt. Aber mach dir keine Hoffnungen, ich habe kein Interesse an dir!“. Mit dieser Aussage wendete er sich ab. Ihm war bewusst, wie unsensibel er sich gerade benahm, doch es war ihm egal. Er wollte nur, dass die junge Frau verschwand. Diese schien allerdings anderes im Sinn zu haben. „Oh ... ach so! Aber vielleicht könnte man sich ja Mal so treffen! Ich meine als Freunde!“, sagte sie und der junge Uchiha drehte sich wieder zu ihr um. „Als Freunde? Ich denke nicht. Fakt ist, dass du etwas für mich empfindest und ich glaube kaum, dass du diese Gefühle abstellen kannst!“, begann er und musterte die junge Frau. Sie wollte etwas erwidern, doch Sasuke kam ihr zuvor. „Sakura, es ist egal wie viel Zeit du mit mir verbringst. Ich habe bereits einen Menschen im Leben, den ich wirklich sehr gerne habe und auch wenn er diese Gefühle nicht erwidert, so hat doch keiner daneben eine Chance.“ Für einige Sekunden schwiegen beiden und Sasuke konnte das Wechselspiel der Gefühle beobachten, welches die junge Frau gerade durchlebte. Irgendwann aber fing sie sich wieder „ ... Er?“, stammelte sie und erst in dem Augenblick wurde ihm bewusst, was er gerade genau gesagt hatte. Fieberhaft überlegte er, wie diese Situation entschärft werden konnte, aber Sakura hatte bereits verstanden. „Dann bist du ... schwul?“ Auch dieses Mal zog er es vor zu schweigen. Sie hatte Recht, doch er wollte es nicht sagen, nicht ihr. Aber ihm war auch bewusst, dass dies gar nicht nötig war. Sein schweigen war Antwort genug. Sakura fuhr sich durch ihre Haare und dachte angestrengt nach. Sasukes Worte hallten ihr in den Ohren und sie konnte sie einfach nicht verdrängen. Langsam wurde ihr die Tragweite seiner Worte bewusst, doch noch wehrte sich alles in ihr, diese anzuerkennen. Sie wusste, dass der junge Tänzer keine Freunde hatte. Dies lag wohl vor allem an seiner Art, wie er mit anderen umging. Im Moment gab es nur einen Menschen, den er seinen Freund nennen konnte, doch wenn dies wirklich so war, konnte das nur eines bedeuten. Es verletzte sie zutiefst. Sie hatte ihr ganzes altes Leben aufgegeben und das vollkommen umsonst. Sie hatte einen furchtbaren Fehler begangen und nun stand sie vor diesen Scherben. Für eine geraume Weile betrachtete sie den jungen Mann vor sich. Noch immer schien dieser es vorzuziehen, zu schweigen. Aber es wäre in dieser Situation sowieso egal gewesen. Selbst, wenn er es abstreiten würde, sein Gesicht und seine Haltung würden ihn verraten. Auch wenn im Grunde alles bereits klar war, so wollte sie es aus seinem eigenen Mund hören. „Es ist Naruto, nicht wahr? Der Mann, der dir so viel bedeutet!“, sagte sie und blickte Sasuke entschlossen an. Dieser Schwieg zuerst und suchte fieberhaft nach einer Antwort, die sie überzeugen konnte, dass sie falsch lag. Doch er fand sie nicht. Betroffen senkte er den Kopf. „...Ja!“, murmelte er leise, doch Sakura hatte ihn deutlich verstanden. Ein wahrer Sturm an Emotionen durchflutete die junge Frau. Sie hatte Recht behalten, Sasuke empfand etwas für Naruto. Im selben Augenblick, (in dem sie dies realisierte, wurde ihr auch noch etwas anderes bewusst. Vielleicht lag Sasuke mit seiner Vermutung gar nicht so richtig. Wie es schien, wusste dieser nicht, dass Naruto Bisexuell war. Außerdem wusste sie genau, auf welchen Typ Mann ihr Exfreund stand. Sie hatte es in all den Jahren mitbekommen, wenn er jemanden hinterher sah. Und Sasuke war genau Naruto Geschmack. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wirbelte sie herum und verließ eilig das Haus. Sie musste es verhindern, musste ihren Fehler wieder ausbügeln. Und ganz sicher würde sie nicht ganz kampflos aufgeben. So auch hier geht es weiter ^_^ Ein dickes thx an meinen neuen Beta. Vielen Dank für deine Mühe, die ganzen Fehler(chen) zu finden und auszubügeln! Ein Neuanfang ------------- Shadowdance Part: 6/14 Titel: Ein Neuanfang Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Pairing: erst SakuraNaruto dann NarutoSasuke Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Romantik, Drama, Darkfic, Shonen Ai, Lemon ---------------------------------------------------------------- Meine Stimmung war auf dem totalen Tiefpunkt angelangt. Ich schlief noch schlechter als die Tage zuvor und in meinen Träumen verfolgte mich mein schlechtes Gewissen gnadenlos. Fast jede Nacht erwachte ich schweißgebadet mit der Erinnerung an die Träume, die mir Sasukes schlechten Zustand zeigten; und all das nur, weil ich meine Wut und Enttäuschung an ihm ausgelassen hatte. Auf der Arbeit riss ich mich zusammen, versuchte so zu sein wie immer, doch das war gar nicht so einfach. Vielleicht lag es an dem fehlenden Schlaf, vielleicht aber auch an etwas ganz anderem. Ich begann mich zu fragen, wieso ich so ein schlechtes Gewissen hatte. Okay, es war nicht gerade die feine Art jemanden für etwas verantwortlich zu machen, woran dieser keinerlei Schuld trug. Aber ich konnte einfach nicht glauben, dass das alleine der Grund war. Ich begriff, dass es etwas mit Sasuke zu tun haben musste und dass ich mich um ihn sorgte. Er hatte so schlecht ausgesehen, als ich ihm im Park begegnet war und ich Hornochse war nicht einmal auf die Idee gekommen, ihn zu fragen, was eigentlich los war. Denn mir war schon längst bewusst, dass er immer dann zu diesen verfluchten Dingen griff, wenn es ihm nicht gut ging, wenn Sorgen ihn plagten. Was war ich bloß für ein Freund? Falls ich mich so überhaupt nennen konnte, denn welcher Freund handelte auf die Art, auf die ich es getan hatte? Ich denke keiner... Ich hatte nicht das Recht, mich einen Freund nenne zu dürfen, solange ich mich so benahm wie zu der Zeit. Als wenn mir dieses schlechte Gewissen nicht gereicht hätte, stand irgendwann Sakura wieder vor meiner Tür. Ich gebe zu, dass ich zuerst überrascht und auch ein klein wenig froh war, doch dieses Gefühl hielt sich nicht lange. Sie vermied es mich direkt anzusehen und versuchte etwas zu erklären, was nicht zu erklären war. In der ganzen Zeit, wo sie mir sagte, wie Leid ihr all das täte und wie sehr sie ihren Fehler bereute, war mir bewusst, dass Sasuke sie abgewiesen hatt). Sie sah mich nicht an und bewies mir, dass ich Recht hatte. Vielleicht war es auch etwas Anderes. Ich konnte sie nicht ernst nehmen und ihr Versuch, mich zurückzubekommen, verletzte mich auf eine ganz andere Art. Ich fühlte mich hintergangen und ausgenutzt. Jetzt, wo sie diesen Bastard nicht bekommen konnte, war ich ihr wieder genug und dieses Gefühl, genau das zu wissen, war unerträglich. Was dachte sie sich bloß dabei? Dass ich sie mit offenen Armen wieder aufnahm? So tat als sei nichts geschehen? Das konnte ich einfach nicht. Und aus genau diesem Grund wies ich sie auch ab. Ich wollte sie in der nächsten Zeit nicht wiedersehen. Natürlich ging sie daraufhin und es bereitete sich zum ersten Mal seit Langem ein unglaubliches Gefühl der Zufriedenheit und des Friedens in mir aus... Naruto überflog die letzten Zeilen noch einmal und lächelte schwach. An diesen einen Augenblick und auch an all die Gefühle, die er empfunden hatte, konnte er sich nur zu gut erinnern. Seufzend machte Naruto sich auf den Weg zur Tür. Er fragte sich nicht, wer ihn in diesem Augenblick störte. Im Grunde war es auch egal, wenn alles gut ginge, hatte er die Person in einigen Sekunden abgewimmelt und war wieder alleine. Mit einem leisen Murren öffnete er die Tür und erstarrte. Wieso war es von allen Menschen, die ihn hätten besuchen können, ausgerechnet Sakura, die dort stand? Naruto hasste sich und sein Leben in diesem Augenblick zutiefst. Irgendetwas musste er verbrochen haben, dass man ihn so bestrafte. Doch trotz dieser negativen Gedanken trat er ein kleines Stückchen zur Seite und ließ sie mit einer unwilligen, aber einladenden Geste herein. Für eine ganze Weile schwiegen sie sich an und in der Zeit wurde Naruto immer bewusster, wie ungern die junge Frau gerade bei ihm war. Es fiel überdeutlich auf, dass sie seinem Blick auswich und den Boden betrachtete, als wenn sie dort die Worte finden würde, nach denen sie gerade scheinbar suchte. Aber irgendwann schien sie ihre Stimme wieder gefunden zu haben. „Wie geht es dir?“, fragte sie. Der Blondschopf überlegte, ob er über die unheimlich dumme Frage lachen oder doch wütend sein sollte. Sie müsste sich doch denken können, wie es ihm ging. Aber er zog es vor, sie weiter anzuschauen und zu schweigen. Sakura war nicht dumm und hatte bereits begriffen, dass es unnötig war zu fragen. Dieses Mal schien sich Sakura aber schneller gefasst zu haben. Mit einem leisen Aufseufzen blickte sie ihn an, bevor sie den Blick wieder senkte. „Naruto ... es tut mir Leid!“, begann sie. Ohne die Miene zu ändern, blickte der Blondschopf sie weiter an. Er wusste bereits, was nun kam und wartete auf das noch Folgende. „Ich habe einen großen Fehler gemacht. Deswegen bin ich hier!“ Sie hob den Kopf, schaute ihn an und schien nach einer Regung zu suchen, aber seine Miene blieb starr. „Ich habe mich von einem kindischen Gefühl leiten lassen und bereue es sehr. Ich liebe dich und wünsche mir nichts sehnlicher, als dass wir wieder zusammen kommen!“ Naruto wusste nicht wieso, aber diese Worte verletzten ihn zutiefst. Jetzt kam sie an und wollte weiter mit ihm zusammen bleiben, obwohl sie ihn noch vor nicht allzu langer Zeit von sich gestoßen hatte. Für einen anderen. Noch immer blickte die junge Frau auf den Boden, doch das leichte Zusammenzucken entging dem Blondschopf nicht, als er ihr sagte, was er von ihrer Idee hielt. „Sakura ... ich denke, es ist das Beste, wenn es so bleibt, wie es jetzt ist.“ Seine Antwort ließ keinerlei Hoffnung. Er hatte sich entschieden. So sehr er sie auch geliebt hatte, jetzt empfand er nur Wut, wenn er an die junge Frau dachte. Es hatte keinen Sinn, es erneut zu versuchen, die Angst, dass diese ganze Sache sich wiederholte, einfach zu groß war. Sein Stolz war verletzt und er fühlte sich elend bei dem Gedanken, nur die Nummer Zwei in ihrem Leben zu sein. Wer weiß, irgendwann gab Sasuke vielleicht nach und dann würde sie ihm wieder das Herz herausreißen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Naruto wusste nicht, was er erwartet hatte, doch dass seine Ex-Verlobte sich einfach abwendete und regelrecht aus seinem Haus floh, überraschte ihn zutiefst. Sie hatte nicht einmal versucht ihn umzustimmen und genau diese Tatsache sagte ihm, dass seine Entscheidung richtig gewesen war. Auch wenn es noch immer schmerzte, so war ihm doch um einiges leichter ums Herz. Ihm war eine riesige Last von den Schultern gefallen, die er nie wieder tragen wollte. Die darauf folgenden drei Wochen verliefen wie im Fluge. Mit jedem vergangenen Tag fühlte Naruto sich ein wenig besser und auch erleichterter. Ihm war endlich bewusst, dass sein Leben weiter gehen würde und dass er auch ohne Sakura Spaß und Freunde daran empfinden konnte. Trotz dieses Einsehens mied er den Kontakt zu seinen Freunden. Vielleicht weil er mitleidige Blicke befürchtete, vielleicht aber auch, weil er Angst hatte, diese mit ihren Partnern zu sehen und dabei erkennen zu müssen, dass er doch noch nicht soweit war. Er hatte Angst, wieder in das tiefe Loch zu fallen, in dem er seit der Trennung gesessen hatte. Allerdings machte er dabei die Rechnung ohne seine Freunde. Diese riefen nicht nur immer wieder an, um ihn einzuladen, sondern handelten einfach, nachdem er sie einige Male unter einem Fadenscheinigen Grund abgewiesen hatte. Es war ein Samstagabend und Naruto hatte frei. Den Tag nutze er gut, nahm ein ausgiebiges und sehr entspannendes Bad, wobei er endlich sein Buch zu Ende las. Nachmittags bereitete er sich eine große Portion Ramen zu und, als er endlich gegessen hatte, fühlte er sich einfach nur wohl in seiner Haut. Am Abend machte der Blondschopf es sich gerade in seinem Wintergarten bequem, da klingelte es an der Tür. Leise grummelnd machte er sich auf den Weg, um dem unbekannten Störenfried zu öffnen. Doch damit hatte er nicht gerechnet. Kiba grinste breit, als er das erstaunte Gesicht seines Freundes sah, und schob ihn etwas zur Seite, um das Haus zu betreten. Shikamaru folgte ihm nur schweigend. „Hey Naruto! Wenn du nicht zu uns kommen willst, kommen wir halt einfach zu dir!“, erklärte Kiba. Naruto seufzte nur leise, doch tief in sich freute er sich über diese Gesellschaft. Trotz allem setzte er zu einer leicht beleidigten Antwort an. „Von Anmelden habt ihr wohl noch nie etwas gehört!“, murmelte er und brachte damit sogar Shikamaru zum Grinsen. „Wir kennen dich gut genug, um zu wissen, dass du dann nicht geöffnet hättest!“, entgegnete der Nara. Naruto gab sich geschlagen. Seine Freunde kannten ihn viel zu gut und genau dieser Zustand machte ihn glücklich. „Ok Jungs, wenn ihr schon einmal da seid, was wollt ihr tun?“, fragte er interessiert. Shikamaru zog eine Schachtel mit Spielkarten hervor, während Kiba seinen Rucksack abnahm und das Bier und die Knabbereien offenbarte, die dort verborgen waren. Der Blondschopf vermutete, dass in Shikamarus Rucksack derselbe Inhalt zu finden war. „Wir spielen Poker!“, antwortete sein Freund und Naruto wurde bewusst, dass zwei Weitere fehlten, die sonst immer dabei waren. Zuerst blickte er Kiba an. „Wo ist Akamaru?“, fragte er, wendete den Blick, um Shikamaru anzusehen. „Und Poker? Dazu müssten wir vier sein und Choji ist nicht dabei!“ Kiba lachte leise. „Ich dachte mir in deiner Stimmung könnte es gefährlich werden, wenn Akamaru dich gleich freudig begrüßt und niederreißt!“ Naruto zog beleidigt eine Schnute. „Als wenn ich ihm etwas tun würde!“, aber an Kibas Grinsen erkannte er, dass dies nur ein Scherz gewesen war. „Akamaru ist bei einer Bekannten. Die Hündin ist läufig und soll von ihm gedeckt werden!“, erklärte er und Naruto lachte herzhaft auf. „Dann wird er wohl mehr Spaß haben, als wenn er mitgekommen wäre!“, entgegnete er mit einem breiten Grinsen. Daraufhin meldete sich Shikamaru zu Wort. „Und Choji ... na ja, du kennst ihn doch. Es gab gestern wieder ein Barbecue bei seinen Eltern und nun ...“ Naruto lachte ein weiteres Mal laut auf. Dies war typisch für Choji. Sicherlich hatte er wieder so viel gegessen, dass er nun einige Tage Diät halten musste, bis sein Magen wieder voll einsatzfähig war. Aber das Problem bestand noch immer. Sie waren nur zu dritt und für eine schöne Partie Poker fehlte einfach Einer. Im Gedanken ging er die Liste der Freunde durch, doch keine wollte ihm einfallen, der zu ihnen stoßen könnte. Shikamaru war es dann, der aussprach an wen sie gedacht hatten. „Ruf Sasuke an! Ich habe ihn vor zwei Tagen getroffen und weiß, dass er erst nächsten Monat wieder weg muss!“ Das war definitiv der Vorschlag, den der Blondschopf am wenigsten hören wollte. Misstrauisch musterte er seine Freunde und ihm wurde schnell bewusst, dass diese die ganze Sache genau geplant hatten. Sie wollten ihm helfen, mit dem jungen Uchiha wieder ins Reine zu kommen. Doch fragte er sich wieso. Weil sie wussten das er den jungen Tänzer gerne hatte oder hatte Sasuke sie darum gebeten? Bei diesem Gedanken schüttelte er leicht den Kopf. Sasuke würde so etwas nie tun. Eine ganze Weile schwieg er noch, wehrte sich innerlich dagegen, den jungen Uchiha anzurufen, gab sich irgendwann aber doch geschlagen. Mit gemischten Gefühlen holte er das Telefon und rief ihn an. Wie er vermutet hatte, war Sasuke sehr überrascht, dass er sich meldete. Sein Verdacht war also wirklich falsch gewesen. Doch trotz seiner Freude, etwas von ihm zu hören, zögerte er einige Augenblicke und fragte mehrere Male, ob es für Naruto wirklich in Ordnung wäre. Letzten Endes gab er nach und versprach, sich sofort auf den Weg zu machen. Naruto war erleichtert, dieses Gespräch hinter sich gebracht zu haben, stellte aber gleich darauf fest, dass er noch etwas Anderes empfand. Er war unglaublich nervös. Schnell verschwand er ins Badezimmer, prüfte ob er okay aussah und wechselte anschließend sogar seine Klamotten. Zuvor trug er weite bequeme Hosen und ein schlabberiges Shirt und nun eine enge schwarze Jeans und ein ebenso eng anliegender dünnen Pullover. Seine Freunde beobachteten lachend Narutos Aktivitäten, während sie alles für den Pokerabend vorbereiteten. Der Blondschopf verstand sich einfach nicht mehr. Wieso war er so nervös und wieso zog er sich um? Es wäre nicht das erste Mal, dass Sasuke ihn in seiner Wohlfühlkleidung gesehen hätte. Er verstand es einfach nicht, doch aus irgendeinem Grund wollte er, dass dieses Wiedersehen perfekt war. Um sich abzulenken, half er den beiden Anderen den Abend vorzubereiten. Beim Anblick der ganzen alkoholischen Getränke zog sein Magen sich allerdings zusammen. Wollte er wirklich, dass Sasuke her kam und wegen ihm wieder einmal zu viel trank? Er befand sich in einem Zwiespalt, um dem jungen Uchiha abzusagen, war es bereits zu spät, was er bemerkte, als es erneut an der Tür klingelte. Schnell machte er sich auf den Weg, atmete noch einmal tief durch, bevor er öffnete. Naruto lachte leise. Diese Erinnerung amüsierte ihn wirklich. Es war doch seltsam, wie langsam man manchmal begriff. Nur zu gerne erinnerte er sich an diesem Abend; an all die kleinen Dinge, die geschehen waren und sein danach folgendes Leben bestimmt hatten. Dieser Abend war einfach perfekt gewesen und hatte eine Zeit eingeläutet, in der er nicht hätte glücklicher sein können. Man, ich öffnete die Tür und da stand er! Ich kann gar nicht beschreiben wie viele Gefühle in dem Moment auf mich einprasselten! Ich hatte ihnen auch keine weitere Beachtung geschenkt und starrte stattdessen ihn nur an. Und dann? Er kam einfach auf mich zu, umarmte mich freundschaftlich wie schon so viele Male zuvor und sagte mir, wie sehr er sich freuen würde, dass ich ihn angerufen hatte. Ich hingegen war viel zu steif, um auch nur daran zu denken, ihm zu sagen, dass es mir genauso erging. Die Anderen beiden haben mich dann mehr oder weniger gerettet, indem sie uns in die Küche zogen. Scheinbar warteten sie ungeduldig darauf, endlich anfangen zu können. Während der ersten Partien ertappte ich mich immer wieder dabei, wie ich unauffällig zu Sasuke schaute. Dieses Handeln verwirrte mich. Bislang hatte ich so etwas noch nie getan ... na ja, damals bei Sakura schon, aber das war ja auch etwas vollkommen Anderes. Ich fühlte mich zu dem Zeitpunkt einfach pudelwohl und, obwohl ich bemerkte, wie sich leichte Schmetterlinge in meinem Bauch jedes Mal breit machten, wenn Sasuke lachte, so ignorierte ich diese Tatsache. Ich dachte, ich sei einfach froh, dass sich Alles doch noch zum Guten gewendet hatte. Ich war froh, Sasuke wieder zu haben. In irgendeiner Art schien ich abhängig von ihm zu sein; nicht nur weil ich seine Gesellschaft genoss. Manchmal sehnte ich mich richtig danach, wollte ihn bei mir haben, ihn zum Lachen bringen und der Gedanke, dass er irgendwo alleine war, traurig oder missmutig war, störte mich extrem. Ich wollte nicht, dass er alleine war. Hah, ich war ziemlich dumm, oder? Ich bin wirklich kein einziges Mal darauf gekommen, WIESO das alles so war. Wieso ich ihn glücklich sehen wollte. Stattdessen redete ich mir ein, dass dies nur so war, weil wir eine ähnliche Vergangenheit hatten. Ich kannte seine Gefühle, einsam zu sein und niemanden zu haben, denn ich hatte sie auch erlebt, bevor ich all die Menschen getroffen hatte, die mir nun so viel bedeuten. Sasuke war dies noch nicht vergönnt gewesen und das stimmte mich wirklich traurig. Also wollte ich ihm das Gefühl geben, dass dort jemand war, dem er nicht egal war; einen Freund, der wie ein Fels in der Brandung für ihn da sein würde, wenn er es annahm. Der Abend war wirklich wunderschön ... mal davon abgesehen, dass die Anderen mir keine Chance gelassen haben. Nicht ein einziges Spiel gewann ich. Shikamaru dagegen hatte weitaus mehr Glück. Je länger wir spielten, umso ausgelassener wurde die Stimmung. Und irgendwann begannen wir dann von unseren Fehltritten zu erzählen. Ich glaube Sasuke hat noch nie zuvor so viel gelacht wie an diesem Abend. Und ich glaube Kiba hat mich zuvor noch nie so oft und so breit angegrinst. Doch ich hatte viel zu viel getrunken, als dass ich begriff, worauf mein Freund hinaus wollte. Es irritierte mich nur irgendwie. Gegen zwei Uhr morgens verabschiedeten die beiden sich dann und Kiba stieß mir noch unsanft seinen Ellenbogen in die Seite... „Viel Spaß noch euch beiden!“ und wieder dieses Grinsen... Langsam wurde mir das lästig, weil ich einfach nicht wusste, was er von mir wollte. Hmm ... vielleicht lag es ja am Alkohol? Als die beiden weg waren, begann ich aufzuräumen und Sasuke half mir dabei. Er wollte noch etwas bleiben und das freute mich. Bei der Gelegenheit fiel mir (dann) auf, dass nur die Flaschen leer waren, die bei mir, Shikamaru und Kiba gestanden hatten. Die auf Sasukes Seite waren alle unangerührt. Sasuke musste bemerkt haben, was mir im Kopf herum ging und erklärte schlicht, dass er gerade versucht, aufzuhören. Bam, das saß. Er wollte Aufhören zu trinken? Das hieß vielleicht auch, dass er nicht weiter dieses Teufelszeug nehmen würde. Ich war erleichtert und auch stolz. Sasuke hatte es mit keiner Silbe erwähnt und, auch wenn es sicherlich schwer war, auf etwas zu verzichten, was alle anderen zu sich nahmen, hatte er es diesen Abend durchgehalten. Und genau das machte mich so unendlich stolz. Naja, ich sagte ihm das dann auch, auch wenn ich Sasukes anschließenden Blick gar nicht verstand. Er war irgendwie sehr erstaunt. Als wir fertig waren, verzogen wir uns dann ins Wohnzimmer. So lange hatten wir nicht mehr miteinander geredet und scheinbar bestand bei uns beiden ziemlicher Nachholbedarf.... Naruto stellte die beiden Gläser auf den Wohnzimmertisch und füllte sie mit dem Mineralwasser, das er mitgebracht hatte, bevor er sich nieder ließ. Es drehte sich Alles ein wenig und für heute hatte er genug Alkohol zu sich genommen. Sicherlich konnte er später gut schlafen, doch daran wollte er jetzt noch nicht denken; nicht solange Sasuke und er noch wach waren, um sich zu unterhalten. Denn genau das war es, was er jetzt mehr wollte, als alles Andere. Die Zeit verging wie im Flug und ehe sie sich versahen, war es bereits nach Fünf. Sie hatten sich über ihre Wünsche und Pläne für die Zukunft unterhalten und Sasuke hatte von einigen Auftritten erzählt oder besser von den Dingen die so hinter den Kulissen abgingen. Naruto amüsierte sich köstlich und lachte viel. Wenn der junge Uchiha etwas erzählte, hing er an seinen Lippen, sog jedes einzelne Wort wie ein trockener Schwamm in sich auf. Und wenn er lachte, breitete sich eine wohltuende Wärme in ihm aus, erfasste seinen ganzen Körper und ließ ihn erschauern. Diese Gefühle registrierte er zwar, schenkte ihnen keinerlei Beachtung. Es fühlte sich richtig an und das war das Einzige, was zählte. Auch Sasuke schien dieses lockere Gespräch zu gefallen. Schon vor einer Weile waren die harten Gesichtszüge gewichen und hatten einem sanften Lächeln Platz gemacht. Der Blondschopf ertappte sich bei dem Gedanken, genau dieses Lächeln immer sehen zu wollen. Es erfüllte sein Herz mit Freude. Irgendwann erhob Naruto sich, um auf die Toilette zu gehen. Dort angekommen, erledigte er sein Geschäft, zog ab und wusch sich anschließend die Hände. Sein Blick fiel auf das Spiegelbild von ihm und zum ersten Mal an diesem Abend fragte er sich, was genau gerade mit ihm geschah. Erstaunt bemerkte er den leichten Rothauch, der sich auf seinen Wangen ausgebreitet hatte, und strich gedankenverloren über die erhitzte Haut. Doch dann riss er sich aus seinen Gedanken, um sich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer zu machen. Naruto blieb im Türrahmen stehen und blickte zu den jungen Uchiha, der sich mittlerweile erhoben hatte und die CDs durchschaute, die fein säuberlich in einem Regal aufgereiht standen. Irgendwie war ihm gerade ziemlich mulmig zu Mute, wenn er den jungen Uchiha so ansah. Ohne es wahrzunehmen, ließ er den Blick an Sasuke hinab gleiten, betrachtete dessen zierliche und doch gut muskuläre Brust und schluckte leicht. Langsam schaute er weiter hinab, ließ den Blick einige Augenblicke auf dessen Oberarme ruhen, um anschließend noch weiter hinab zu wandern. Schließlich blieb sein Blick an Sasukes Hintern haften. Er schluckte schwer, sein Kopf war wie leergefegt und er konnte den Blick einfach nicht abwenden. Genau in diesem Augenblick schien der Schwarzhaarige sich für eine der CDs entschieden zu haben und ging mit ihr zu der Anlage herüber. Naruto hatte das Gefühl kaum atmen zu können, als er sah wie sich die wohlgeformten Pobacken bei jedem Schritt bewegten und leicht anspannten. Erst jetzt bemerkte er, wie eng Sasukes Hose war und wie gut sie zu ihm passte, seine Vorzüge betonten. Erst als der junge Uchiha sich wieder herumdrehte und Naruto bemerkte, schrak dieser aus seiner Starre. Verlegen lachte er, ging zum Sofa, um sich wieder niederzulassen. Sein Gast musterte ihn einige Augenblicke, bevor auch er sich wieder setze. Die Anlage spielte einige sanfte Klänge und der Blondschopf bemerkte, dass Sasuke eins seiner Lieblings CDs gewählt hatte. Doch darauf konnte er sich nur kurz konzentrieren. Seine Gedanken waren auf das, was gerade geschehen war, fixiert... NNaruto lachte leise auf, als er die letzten Worte nieder schrieb. Eine Erinnerung, die er nur zu gerne noch einmal durchlebte; vor Allem jetzt, wo er wusste, wie es weiter ging, und vor Allem, wie sehr es ihm gefallen hatte... Again, vielen Dank an meine Beta für das Korrigieren. Das war es erst einmal für heute, ich werde auf jeden Fall in den kommenden Tagen einen englischen OS noch für euch haben und sobald ich eine neue Beta gefunden habe, geht es auch bei Stone of memories weiter! Gruß, KakashiH Gewissheit ---------- Shadowdance Part: 7/14 Titel: Gewissheit Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Pairing: erst SakuraNaruto dann NarutoSasuke Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Romantik, Drama, Darkfic, Shonen Ai, Lemon ---------------------------------------------------------------- Sasukes fragender Blick legte sich schnell wieder. Wie es aussah, hatte er nicht vor weiter nachzufragen, was gerade los war. Doch auch wenn er es getan hätte, Naruto wusste die Antwort nicht. Das alles verwirrte ihn in einer Art, die er zuvor noch nicht kennengelernt hatte. Während sie den Klängen der Musik lauschten, betrachtete der Blondschopf den jungen Mann neben sich ein weiteres Mal ganz genau. Er liebte es, wie sein schwarzes Haar sein Gesicht einrahmte, mochte die dunklen und heute auch lebensfrohen Augen; wie sie aufleuchteten, wenn er etwas erzählte, was ihn amüsierte. Das weinrote und sehr körperbetonte Shirt, das er an diesem Abend trug, ließ seine Muskeln gut zur Geltung kommen. Der Blondschopf ertappte sich bei dem Gedanken, genau diese Muskeln berühren zu wollen, über sie zu fahren und zu spüren, wie sie unter dieser Berührung sich leicht bewegten. Die Bauchmuskelpartie war sehr gut zu erkennen und man konnte sehen, dass der Schwarzhaarige sich viel körperlich betätigte. Es schien, als sei kein bisschen Fett an dessen Körper vorhanden. Auch wenn der Uchiha jetzt saß, faszinierte Naruto sein Hintern, die wohlgeformten Pobacken, die so wunderbar von der dunklen Hose betont wurden. Er fragte sich, wie sie wohl aussahen, wenn sie nicht von der Hose bedeckt waren, und wie sie sich anfühlten, wenn er sie berührte. Bei dem Gedanken wurde der Blondschopf ein klein wenig rot und er begann zu begreifen, dass Sasuke Uchiha genau sein Typ war. Doch diesen konnte und wollte er nicht weiter nachgehen, die Gefahr, dass Sasuke ihn abwies, war einfach zu groß. Im Gedanken sagte er sich, dass vermutlich der reichliche Alkoholkonsum daran schuld war, dass er seinen Freund so anziehend fand. Er schalte sich selbst und ermahnte sich die Finger bei sich zu behalten. Schließlich lag ihre Versöhnung nicht all zu lang zurück und so wie der junge Uchiha aussah, hatte er sicherlich mehr als genügend Verehrerinnen, aus denen er auswählen konnte. Naruto rechnete sich keinerlei Chancen aus. Der Blondschopf war viel zu sehr in seinen Gedanken gefangen, als dass er bemerken würde, wie Sasuke ihn immer wieder ansprach. Er hörte ihn einfach nicht. Einen Augenblick betrachtete der junge Uchiha den Blondschopf. Er fragte sich, was in ihm wohl gerade vorging, das er nicht einmal mitbekam, wie er einige Male angesprochen wurde. Er versuchte es ein weiteres Mal, doch wieder erzielte er kein Ergebnis. Sasuke beschloss zu handeln, beugte sich etwas zur Seite und legte einer seiner Hände auf Narutos Oberschenkel, um Halt zu haben, während er die andere an dessen Gesicht legte und ihn zu sich drehte. „Naruto ... alles ok?“, fragte er besorgt. Er versank geradezu in die fasziniert schauenden und großen blauen Augen. Doch anstatt einer Antwort geschah etwas vollkommen anderes. Naruto blinzelte einige Augenblicke, aber trotz allem war es Sasuke, der ihn besorgt anschaute. Er konnte die Hitze spüren, die Sasukes Hände auf seinen Körper übertrugen. Zu fasziniert, um sich abzuwenden, schaute er ihn weiter an, senkte den Blick anschließend ein klein wenig und betrachtete die rosigen und leicht feuchten Lippen des jungen Uchihas. Er fragte sich, wie sie sich anfühlten, wollte sie berühren, schmecken, mit seinen eigenen vereinen. Es war bereits zu spät, er konnte nicht mehr zurück, selbst wenn er es versucht hätte. Wie in Trance hob er langsam einen seiner Arme, streckte die Hand aus und führte sie zu Sasukes Nacken. Noch immer auf die Lippen konzentrierend zog er ihn etwas an sich heran, bis sich ihre Lippen endlich berührten. Naruto schloss langsam die Augen und er spürte das Feuerwerk, das sich in deinem Körper entlud bei dieser flüchtigen Berührung. Er wusste nicht genau, worauf er wartete, doch ganz bestimmt war es nicht das, was dann passierte. Er selbst hatte eher sanft ihre Lippen vereinigt, während Sasuke sich ihm entgegen drückte. Diese Gefühle berauschten den Blondschopf jedoch zu sehr, als dass er sich jetzt darüber Gedanken machen konnte. Seine Instinkte übernahmen seinen Körper und seine Gedanken wurden einfach ausgeblendet. Vorsichtig ließ Naruto seine Zunge über Sasukes Lippen wandern und er gab ein genießerisches Geräusch von sich, als der Schwarzhaarige seine Aufforderung nachkam und den Mund leicht öffnete. Schnell ließ Naruto seine Zunge in die gegnerische Mundhöhle eindringen. Beide genossen diesen Augenblick, küssten sich innig und voller Begierde. Naruto merkte, wie sehr ihn das alles zusagte, wurde mutiger und kam endlich seinem innigsten Wunsch nach. Vorsichtig ließ er seine Hand über Sasukes Körper wandern, keuchte genüsslich auf, als er die Bewegungen der einzelnen Muskeln spürte, wenn er darüberfuhr. Egal was nun passieren würde, er konnte nicht mehr zurück, wollte mehr, so unendlich viel mehr. Für einen kurzen Augenblick löste er den Kuss, schaute Sasuke an, um zu erkennen, dass es diesem nicht anders zu ergehen schien. Er spürte dessen Finger wie sie sanft über seine Wange strichen, um nur einige Augenblicke später die Konturen seiner Schultern nachzufahren. Naruto zog Sasuke wieder zu sich, suchte erneut den Kuss, wollte ihn schmecken und noch viel mehr spüren als jetzt schon. Vorsichtig schob der Blondschopf seine Hand unter Sasukes Shirt, fühlte die weiche Haut, die darunter verborgen lag, während er das störende Kleidungsstück nach oben schob. Ein weiteres Mal trennten sie sich, damit Sasuke das Shirt ganz abstreifen konnte und Naruto Seins ebenfalls. Ein Lächeln glitt über Narutos Gesicht, als er ihn endlich so sah. Vorsichtig beugte er sich vor, drückte den jungen Uchiha nach hinten auf die Couch und beugte sich über ihn. Den ersten Kuss setzte er am Hals, wanderte dann langsam über den entblößten Oberkörper, während er hier und da leicht an der Haut saugte, vorsichtig zubiss oder sie einfach nur sanft küsste. Seine Hand, mit der er sich nicht abstütze, wanderte an Sasukes Seite entlang und zufriedenstellend spürte er, wie sein Freund ihn in seinen Haaren packte, damit er nicht wieder fort kam. Als er unten angekommen war, öffnete er langsam den Knopf der Jeans und zog den Reißverschluss herunter. Sein Herz hämmerte wie verrückt in seiner Brust, während Sasuke seine Hüfte anhob, um ihm behilflich zu sein. Der Blondschopf packte die Gelegenheit beim Schopf, zog Sasuke die Hose aus und betrachtete ihn anschließend. Er war erregter als er es je zuvor gewesen war. Die einzigen Gedanken, zu denen er noch fähig war, zielten alle in die Richtung: wie schnell er den Schwarzhaarigen von seinen Boxershorts entledigen konnte. Ohne ihn noch einmal anzuschauen, griff er ihm in die Shorts, ließ die Hand nach hinten wandern, um Sasuke wohlgeformten Hintern zu packen. Leise stöhnte er auf; er war perfekt. Auch Sasuke stöhnte leise auf, hob seine Hüfte etwas an, um es ihn zu erleichtern. Selbst wenn Naruto noch etwas Selbstbeherrschung gehabt haben sollte, nun war es vorbei damit. Schnell schob er die Shorts hinab, um sie achtlos neben sich auf den Boden fallen zu lassen. Als er Sasuke vollkommen nackt vor sich sah, spürte er wie eng seine eigene Hose war. Er wollte den Schwarzhaarigen berühren, doch seine eigenen Klamotten störten ihn mit einem Mal so extrem, dass er sich aufrichtete und eilig von diesen befreite, bevor er sich wieder über Sasuke beugte. Er lehnte sich nach oben, gab ihm einen sanften Kuss. „Du bist wirklich verdammt heiß, weißt du das?“, flüsterte er rau, während seine Hand fest über Sasukes Körper strich. Ohne auf irgendeine Erwiderung zu warten, rutsche er wieder weiter hinab, ließ die Finger langsam über Sasukes festen Bauch wandern, bevor er zum ersten Mal leicht dessen Glied berührte. Das Geräusch, das er dafür bekam, war einfach nur berauschend und Naruto fragte sich, wie viele er ihm noch entlocken konnte. Schnell senkte er den Kopf und ließ die Zunge über die Eichel wandern. Sasukes Atem war keuchend und raste wie wild. Verzweifelt versuchte er in den Polstern Halt zu finden, doch fand nichts. Ihm war bewusst, dass dies alles nur geschah, weil Naruto zu viel getrunken hatte, doch es interessierte ihn nicht. Selbst wenn es eine einmalige Sache war, so würde er doch immer sich daran erinnern können. Ihm war schon lange bewusst, wie viel er für den chaotischen Blondschopf empfand, doch er hatte nie an die Möglichkeit gedacht, dass dieser mit einem Mann schlafen würde. Für ihn war Naruto immer der, den er liebte, auch wenn diese Liebe unerwidert bleiben würde. Doch wie es schien, hatte er sich gründlich getäuscht und mit einem Mal verstand er auch Sakuras Reaktion. Naruto musste bisexuell sein und sie hatte es gewusst. Plötzlich bereute er es, nicht vorher die Initiative ergriffen zu haben. Als Naruto sein Glied ganz in seinen Mund aufnahm, stöhnte Sasuke kehlig auf und stieß sich ihm entgegen, bis Naruto dies unterband, indem er seine Hüften fest nach unten drückte. Sasuke murrte ungeduldig auf. So sehr er es auch genoss, er wollte mehr und das jetzt sofort. Naruto schien es wohl nicht anders zu ergehen, denn mit einem Mal ließ er von ihm ab, stand eilig auf und verschwand. Zuerst schaute Sasuke ihm verwirrt hinterher, fragte sich, ob Naruto es sich anders überlegt hatte. Aber bereits einige Sekunden später kam er wieder. Sasuke grinste leicht, als er die Gleitcreme sah, die der Blondschopf mitgebracht hatte. „Komm her!“, wisperte der junge Uchiha, zog Naruto zu sich, nachdem er selbst sich hingehockt hatte. Er wusste, dass der Blondschopf nun keinerlei Probleme haben würde, ihn vorzubereiten, und was das Beste war: er selbst musste nicht untätig sein. Naruto hatte sein Vergnügen bereits gehabt – nun war er an der Reihe. Als der Blondschopf etwas der Gleitcreme auf seine Finger verteilt hatte, beugte sich Sasuke hinab, ließ die Zunge über Narutos Glied wandern, bevor er es in sich aufnahm. Er hörte das leise Stöhnen und kurz darauf spürte er die ungeduldigen Finger, die sanft über seinen Muskelring strichen. Sasuke schloss die Augen, begann seinen Kopf zu bewegen und keuchte leise auf, als er spürte, wie der erste Finger seinen Weg in ihn fand. Narutos Verstand war vollkommen benebelt von dem Gefühl, was Sasuke in ihm auslöste, als er begann an seinem Glied zu saugen. Doch auch die Hitze und Enge, die seinen Finger umgab, tat ihr übriges. Langsam führte er ihn tiefer ein, stieß einige Male zu, bevor er sich daran machte, Sasuke so gut es ging vorzubereiten. Der Raum war erfüllt von dem Keuchen und Stöhnen der beiden und mit jeder Sekunde, die verstrich, sehnte der Blondschopf sich mehr und mehr danach, endlich auch den letzten Schritt zu tun. Sasuke kam ihm zuvor. Energisch löste er sich von Naruto und drückte ihn nach hinten, um sich über ihm zu positionieren. Der Blondschopf fasste Sasukes Hüfte, dirigierte ihn ein wenig, bis dieser sich langsam auf ihn setzte. Keuchend biss Naruto sich auf die Unterlippe: in Sasuke zu sein, fühlte sich einfach wahnsinnig an, doch widerstand er dem Impuls einfach zuzustoßen. Er wollte dem jungen Uchiha nicht weh tun. Sasuke keuchte leicht, hatte die Augen geschlossen, als er begann, sich langsam auf ihm zu bewegen. Immer wieder erhob er sich ein klein wenig, um sich nur einen Bruchteil später wieder hinab zu senken. Er spürte den festen Griff, mit dem Naruto seine Hüfte hielt, als er die Augen langsam wieder öffnete und in Narutos von Lust erfülltes Gesicht zu schauen. Dies war genau das Signal, auf das sein Partner gewartet hatte. Er stieß einige Male kräftig zu, kam jede Bewegung von Sasuke entgegen und es fühlte sich einfach nur gut an. Nicht einmal in seinen kühnsten Träumen hätte er es sich so vorgestellt. Naruto war mehr als nur dominant, er war wild, leidenschaftlich und doch achtete er genau darauf, was Sasuke tat. Sasuke verlor jedes Zeitgefühl. Er wusste nicht mehr wie lange sie nun schon miteinander schliefen, doch dem langsam zunehmenden Schmerz seiner Beine nach zu urteilen, war es bereits etwas länger. „Geht’s nicht mehr?“, hörte er den Blondschopf fragen, doch er biss die Zähne zusammen. Er wollte nicht, dass es endete. Doch genau das tat es auch nicht. Naruto drückte ihn von sich, als er sich selbst hochstemmte und Sasuke anschließend auf die Couch drückte. Er realisierte nicht einmal, wie schnell seine Beine oben waren und Naruto wieder in ihm, bis dieser sich vorbeugte und fordernd küsste. Es folgten einige harte Stöße, bis der Blondschopf genau den Punkt traf, der ihm unendliches Vergnügen bereitete. Sasuke stöhnte laut auf, als sein Körper sich Naruto entgegen drückte, um mehr von diesem Gefühl zu bekommen. Keuchend löste der Blondschopf den Kuss, als Sasuke hemmungslos aufstöhnte. Er grinste leicht, als er erkannte, was er gerade getroffen hatte, und versuchte nun mit jedem einzelnen Stoß dieselbe Stelle zu treffen. Sasuke wand sich unter ihm, versuchte Halt zu finden, während er sich ihm entgegen drückte. Naruto war so nahe an seinem Höhepunkt dran, dass er es kaum noch zurückhalten konnte. Schnell griff er zwischen ihre verschwitzten Leiber, umfasste Sasukes Erregung und begann diese im Rhythmus seiner festen Stöße zu stimulieren. Er sah es; sah, dass der Schwarzhaarige ebenfalls fast soweit war. Ohne den Blick von Sasuke abzuwenden, bewegte er sich weiter, beobachtete fasziniert, wie der junge Uchiha sich anspannte und anschließend leise aufstöhnend kam. Naruto legte noch einmal etwas an Tempo zu, stieß ohne erbarmen weiter fest zu, bis auch er endlich seinen erlösenden Höhepunkt fand. Dann brach er keuchend auf Sasuke zusammen. Ein paar Minuten brauchten beide, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatten, doch keiner wagte es, etwas zu sagen. Naruto hoffte nicht zu weit gegangen zu sein, zog Sasuke eng an sich und hielt ihn fest, bis die Müdigkeit ihn übermannte und er einschlief. Als Sasuke hörte wie Narutos Atemzüge ruhiger und flacher wurden, drehte er sich vorsichtig in der Umarmung und schaute den friedlich schlafenden Blondschopf an. Sanft strich er ihm eine der verschwitzten Haarstränen aus dem Gesicht, lehnte sich vor und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Dann stand er vorsichtig auf und zog sich wieder an. Nachdem er fertig war, breitete er noch eine leichte Decke über den Schlafenden aus und seufzte leise. Er wäre zu gerne hier, wenn der Blondschopf erwachte, doch er vermutete, dass dieser erst einmal Zeit zum Nachdenken brauchte. So verließ er leise das Haus und zog die Tür vorsichtig hinter sich zu. Jaaaaa ... was soll ich dazu noch sagen? Ich gestehe, dass der Sex mit Sasuke der Beste war, den ich je gehabt habe! Aber ich muss auch sagen, dass er mich am meisten verwirrt hat. Als ich gegen Abend wieder erwachte und merkte, dass ich alleine war, zerbrach irgendwie etwas in mir. Doch ich musste schnell einsehen, dass es vielleicht besser so war. Mein Schädel hämmerte wie verrückt und ich fragte mich mehr als ein Mal, warum ich verdammt noch einmal so viel getrunken habe, dass DAS passieren konnte. Ich nahm mir fest vor, nie wieder zu trinken (was ich natürlich nicht eingehalten habe). Die Tage, die darauf folgten, igelte ich mich regelrecht ein. Ich ging nicht ans Telefon, öffnete die Tür nicht. Ich wollte niemanden sehen oder hören, aber ich glaube, dass ich dies nur tat, weil ich Angst hatte, es könnte Sasuke sein. Was ich bei alldem nicht bedachte, war, dass Sasuke nichts getrunken hatte und somit wirklich mit mir schlafen wollte. In meinem Zustand wäre es für ihn ein Leichtes gewesen, mich einfach niederzustrecken und zu verschwinden. Ich war einfach zu verwirrt, verstand mich und meine Gefühle nicht mehr und irgendwo sehnte ich mich doch danach, Sasuke anzurufen, um ihn wieder zu sehen. Es war wohl die Angst vor Ablehnung, die mich so handeln ließ. Wenn er mich nicht sprechen konnte, konnte er auch nicht sagen, dass er mich nie wieder sehen wollte. Aber wieso war es mir eigentlich so wichtig, ihn wiedersehen zu können? Auf das Naheliegenste kam ich allerdings nicht. Die anderen haben wirklich Recht, wenn sie mich einen Dummkopf nannten... Naja, aber wir wollen ja nicht abschweifen! Ich habe es ganze zwei Wochen geschafft durchs Leben zu gehen, ohne jemanden zu treffen, den ich kenne; und vor allem ohne Sasuke zu treffen. Doch der schien dies nicht hinnehmen zu wollen, denn nach genau zwei Wochen stand er da und ich hatte keine Chance zu fliehen, da ich gerade am Arbeiten war. Klasse, besser konnte es wirklich nicht laufen! Seufzend legte Naruto den Stift zur Seite und ging in den Flur, um seine Schuhe anzuziehen. Besser er machte jetzt die Besorgungen für den morgigen Abend; später waren die Läden sicherlich voll und ihm stand nicht der Sinn danach, stundenlang an der Kasse warten zu müssen... Naruto schluckte schwer, als er Sasuke erkannte. Verstecken konnte er sich nicht mehr, da ihn der junge Uchiha bereits gesehen hatte und ihn zu sich winkte; vermutlich um etwas zu bestellen, so hoffte er jedenfalls. Mit einem Blick stellte er fest, dass seine Kollegen alle beschäftigt waren, was ihm auch die Möglichkeit nahm, jemand anderen zu Sasuke zu schicken. So ging er auf ihn zu, lächelte etwas schief und wartete auf das, was nun kommen musste. Doch eine Anklage blieb aus. Stattdessen bestellte Sasuke sich ein Glas Wasser bei ihm und lächelte ihn freundlich an. Oh man, dieses Lächeln raubte ihm den Verstand und sorgte dafür, dass er gleich das wiederholen wollte, was vor zwei Wochen zwischen ihnen geschehen war! Aber es verwunderte ihn, dass Sasuke ansonsten kein Wort sprach. Stattdessen spürte er dessen Blicke auf sich, wenn er sich bewegte oder einen Kunden bediente. Diese ganze Situation war ihm unangenehm. Umso erleichterter war er, als endlich seine Pause anstand. Ohne lange zu fackeln, ging er zu Sasuke und forderte ihn auf mitzukommen. Dieser kam dem auch sofort nach. Auf ihren Weg ins Hinterzimmer schwiegen beide und Naruto fragte sich, was er eigentlich wollte. Wieso brachte er Sasuke nach hinten; dort, wo sie ungestört waren? Er wusste es nicht mehr. Das Einzige, was er wusste, war, dass es so nicht weiterging. Im Hinterzimmer angekommen schloss Naruto leise die Tür, nachdem Sasuke eingetreten war. Er schloss die Augen und atmete tief durch, um sich zu beruhigen, doch es brachte nichts. Also drehte er sich herum und blickte Sasuke an. Dieser schien darauf zu warten, was Naruto zu sagen hatte, aber in dessen Kopf herrschte nur eine gähnende Leere. Um ein wenig Zeit zu gewinnen, löste er sich von seinem Platz, ging zu dem kleinen Kühlschrank und holte die Wasserflasche hervor. Er trank sie sofort aus, nur um danach festzustellen, dass er nun wieder vor dem Problem stand, dass er einfach nicht wusste, was er sagen sollte. Sasuke beobachtete das Ganze einen Augenblick. Äußerlich war seine Miene uninteressiert, doch innerlich lächelte er leicht über Narutos Nervosität. Ihm wurde aber auch bewusst, dass es so nie etwas werden würde. Sasuke atmete ein Mal tief durch, bevor er sich in Bewegung setzte, um zu Naruto zu gelangen. Ohne auf dessen fast schon panischen Gesichtsausdruck einzugehen, zog er ihn mit sich zur Couch und drückte ihn dort nieder, um sich anschließend neben ihn zu setzen. In seinen Gedanken legte er sich eine Reihe von Worten zurecht, die er sagen konnte, doch keiner der eingefallenen Möglichkeiten sagte das aus, was er sagen wollte. So schaute er Naruto nur an, strich ihm sanft über die Wange, bevor er sich etwas vor beugte, um ihn einen kleinen Kuss zu geben. Naruto stieß ihn nicht von sich, aber er erwiderte den Kuss auch nicht. Er saß nur steif dort und schaute ihn mit seinen großen, verdammt blauen Augen an. Es hatte einfach keinen Sinn, ihm zu zeigen, was er fühlte, Naruto war einfach zu nervös. „Naruto hör zu!“, begann Sasuke zu sprechen, „Ich nehme dir nicht übel, was passiert ist. Das kann ich auch gar nicht. Ich wollte es, ich wollte diese Nacht mit dir, selbst wenn es das aus für unsere Freundschaft bedeutet hätte!“ Der junge Uchiha konnte sehen, wie Naruto ihn erstaunt anschaute, doch nicht so ganz zu verstehen schien. Er fand dieses anziehend und lächelte leicht. „Ich weiß nicht, wie du zu der Nacht stehst, aber ich habe sie genossen. Das hat einen ganz einfachen Grund, den ich dir bis jetzt nie gesagt habe, aber der schon sehr lange vorhanden ist.“ Naruto schluckte leicht. „Welchen Grund und warum nie gesagt?“, fragte er nach und erschrak sich ein wenig über seine brüchige Stimme. Der Schwarzhaarige lachte leise auf. „Baka ...“, murmelte er, doch bevor Naruto sich aufregen konnte, sprach er weiter, „Ich weiß nicht, wie lange es schon so ist, aber ich glaube, es ist bereits seit wir uns das erste Mal getroffen haben. Ich dachte nur, wie gut du aussiehst und welche Gefühle du in mir wachrufst, doch ich habe nicht einmal zu hoffen gewagt, dass du es zulassen würdest. Naruto, ich liebe dich und selbst wenn dieses eine einmalige Sache gewesen sein sollte, so war sie es mir wert!“ Mit diesen Worten stand Sasuke auf und ging zu der Tür. Er drehte sich nicht noch einmal um, als er etwas sagte, bevor er verschwand: „Wenn du mich annehmen könntest, wäre ich wohl der glücklichste Mann auf Erden. Die Entscheidung liegt bei dir. Ich werde warten, egal wie lange es auch dauern sollte. Dann verschwand er und ließ einen vollkommen verwirrten Naruto zurück. „Sasuke ... liebt mich?“ NOCH KEIN TITEL --------------- Shadowdance Part: 8/14 Titel: NOCH KEIN TITEL Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Pairing: erst SakuraNaruto dann NarutoSasuke Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Romantik, Drama, Darkfic, Shonen Ai, Lemon ---------------------------------------------------------------- Naruto blieb einfach dort stehen und starrte die geschlossene Tür an. Wie lange wusste er nicht und schreckte auch erst aus seiner Starre heraus, als sein Kollege hineingestürmt kam, weil man ihn brauchte. Schnell folgte er ihm und stellte fest, wie voll es inzwischen geworden war. Doch trotz der ganzen Arbeit, die er nun zu erledigen hatte, konnte er die immer wieder aufflackernden Gedanken nicht verdrängen. Sasukes kleines Geständnis beschäftigte ihn. Als er früh am Morgen endlich wieder zu Hause war, lag er hellwach in seinem Bett. Egal wie oft er es auch versucht hatte, jedes Mal, wenn seine Augen geschlossen waren, sah er wieder Sasukes Gesicht. Er konnte sich an jede noch so kleine Regung in dessen Gesicht erinnern, als er dieses Geständnis gemacht hatte. Und noch etwas war dort, woran er sich erinnerte. Sein Herz hatte angefangen schneller zu schlagen und, nur weil er zu erstaunt gewesen war, unterdrückte er den Reflex sich damit zu befassen. Sasuke liebte ihn und das schon seit sie einander kannten. Wieso hatte er nie ein Wort gesagt? Und warum hatte er es nie bemerkt? Naruto fand einfach keine Antworten auf seine Fragen. Aber das war nicht alles, was ihn beschäftigte. Gerade jetzt nach Sasukes Geständnis fragte er sich immer mehr, was er selbst eigentlich empfand. Vorsichtig drehte sich Naruto auf die Seite, zog die Decke ein wenig höher und seufzte leise. Was empfand er selbst? Wenn er darauf eine Antwort finden würde, könnte er Sasuke ebenfalls Antworten, ihn annehmen oder von sich weisen. Dem Blondschopf schoss ihre Nacht wieder durch den Kopf und die Erinnerungen sorgten dafür, dass sein Körper in einer Art reagierte, die ihm zu diesem Zeitpunkt sehr ungelegen kam. Er versuchte sich voll zu konzentrieren und hing weiter seinen Gedanken nach. Die Erinnerungen waren noch sehr frisch, weswegen er sich auch noch an seine ganzen Emotionen berufen konnte. Diese Nacht hatte ihm gefallen. Doch auf der anderen Seite hatte sie ihn auch verwirrt. Sein Blick wanderte zu der Tür und so stand er auf, nahm seine Decke mit und ging ins Wohnzimmer. Dort angekommen legte er sich auf die Couch und mummelte sich erneut in die Decke ein. Wenn seine Augen geschlossen waren, meinte er den Geruch wahrzunehmen, den nur Sasuke verströmte. Er beruhigte ihn auf eine Art, die seltsam war. Langsam driftete er in den Schlaf. Erst am Mittag erwachte er wieder und fühlte sich ausgeruhter als die ganzen Wochen zuvor. Er machte es sich bequem, starrte an die Decke und grübelte weiter. Noch immer hatte er keine Antwort gefunden und solange dies so war, konnte er nicht zur Ruhe kommen. In seinen Gedanken vertieft fragte er sich, ob die Geborgenheit, die er bei Sasuke verspürt hatte, nicht etwas damit zu tun hatte, dass er und Sakura sich gerade erst getrennt hatten. Es war schließlich möglich, immerhin war er die Jahre zuvor nie alleine gewesen, vor allem nachts. Er wusste wie sehr er es vermisste Jemanden neben sich zu wissen und sich nachts im Schlaf an diese Person zu schmiegen, um weiter zu schlafen. Die Wärme fehlte ihm, er sehnte sich nach ihr. Aber reichte dieses Gefühl bereits aus, um Sasuke eine Chance zu geben? Wenn nicht, wäre er sehr unfair, würde dem Uchiha eine Chance versprechen, die vermutlich bereits nach kurzer Zeit bereits wieder zerschmettert wurde. Naruto war nicht der Mensch, der mit den Gefühlen anderer spielte. Er kam zu dem Schluss, dass so schnell kein Ergebnis kommen würde. Er stand deswegen auf und ging in die Küche, um erst einmal zu frühstücken. Jetzt wollte er nicht weiter nachgrübeln. Frisch gestärkt verschwand er im Bad, duschte und putzte sich die Zähne, um anschließend sich etwas anzuziehen. Während der Zeit fasste er einen Entschluss. Auf diese Art und Weise würde er sich nie bewusst werden, was er selbst empfand. Und aus diesem Grund holte er sich das Telefon und wählte Sasukes Nummer. Der junge Uchiha seufzte leise auf und blickte zur Uhr. Er hatte das Gefühl zu schnell, zu viel gesagt zu haben und diese Tatsache schmerzte ihn. Vielleicht würde er Naruto nie wieder sehen. Als das Telefon klingelte stand er auf und ging dran. „Uchiha!“ Wie kühl seine Stimme doch klang, aber es kümmerte ihn nicht. „Sasuke? Hier ist Naruto!“, hörte er am anderen Ende und innerlich jubelte er freudig auf. Er hatte wirklich angerufen, besser konnte dieser Tag gar nicht werden! Doch genau da sollte er sich irren. „Naruto, schön das du anrufst(!)“, meinte er und lächelte leicht. Am anderen Ende konnte er den Blondschopf leise seufzen hören, was dafür sorgte, dass er sich etwas anspannte. Vielleicht hatte sein Freund nur angerufen, um ihm zu sagen, dass er ihn nie wieder sehen wollte. „Sasuke, ich habe mir wirklich versucht Gedanken zu machen ... du weißt schon wegen dem, was du gesagt hast!“, begann Naruto und sein Gesprächspartner schwieg vorerst. „Naja, ich bin zu keinem Ergebnis gekommen, weswegen ich dich gerne treffen würde!“ Sasuke schluckte leicht. Naruto wollte ihn treffen? Also wollte dieser nicht die Freundschaft beenden? „Kein Problem, sag wann und wo und ich werde da sein!“, antwortete er. Das leise Lachen, was er für diese Antwort bekam, jagte ihn einen kleinen Schauer über den Rücken. Er liebte es, wenn der Blondschopf so lachen konnte. „Ok, was hältst du von morgen Mittag ... so gegen zwei im Eiskaffee?“, meinte Naruto und Sasuke war beinahe ein wenig enttäuscht. Da musste er wohl noch einen Tag warten bis er den blonden Chaoten wiedersehen konnte. „Ok, ich werde da sein!“, entgegnete er und verabschiedete sich schließlich. Bereits jetzt freute er sich auf den folgenden Tag und konnte es kaum abwarten. Vielleicht standen seine Chancen ja doch nicht so schlecht. Naruto war in der Zwischenzeit stolz auf sich. Und irgendwie freute er sich bereits auf das Wiedersehen. Er war sich sicher, dass, egal zu welcher Entscheidung es kommen würde, sie es schafften, ihre Freundschaft aufrecht zu erhalten. Und das war etwas, was ihn beruhigte. Voller guter Laune zog er sich die Schuhe an, schnappte sich anschließend den Haustürschlüssel und machte sich auf den Weg zum Einkaufen. Es war an der Zeit, dass sein Kühlschrank wieder gefüllt wurde, auch wenn wohl Ramen ganz oben auf seiner Liste standen. Am nächsten Mittag machten beide sich sehr früh auf den Weg. Und als sie einander trafen, lachten sie herzhaft. Eigentlich war es noch eine gute halbe Stunde bis zu ihrer Verabredung, doch beiden sagte diese Tatsache, dass sie sich darauf gefreut hatten. „Lass uns da vorne sitzen!“, meinte Sasuke und deutete in eine Ecke des Eiscafes. Naruto bemerkte wie abgeschieden dieser Tisch stand und nickte schnell. Er wollte lieber mit Sasuke alleine sein und neugierige Blicke störten nur. Deswegen war dieser Platz sehr ideal. Als sie sich gesetzt hatten kam auch gleich eine Bedienung zu ihnen, um die Bestellung aufzunehmen. Dabei bemerkte Naruto wie verschieden sie doch in dieser Hinsicht waren. Sein eigener Eisbecher war groß und mit viel Schokoladensauce, während Sasuke einen kleinen mit Früchten bestellte. „Was hast du gestern noch so gemacht?“, fragte der Blondschopf und wieder schenkte Sasuke ihm dieses Lächeln, was für ein leichtes Kribbeln in seinem Magen sorgte. „Nicht viel, Kakashi war da und ist die nächsten Auftritte durchgegangen.“, erzählte sein Gegenüber und Naruto nickte leicht. „Ah, das war sicherlich ziemlich langweilig!“, rutschte es ihm heraus und Sasuke musterte ihn einen Augenblick, bevor er verschmitzt Lachte. „Ja, es gibt sicherlich etwas spannenderes, was ich in der Zeit hätte tun können!“, entgegnete er. Bei dieser Äußerung wurde Naruto schlagartig rot. Irgendwie kam es ihm so vor, als wenn er mit seinem Lächeln in eine bestimmte Richtung dachte, oder aber es lag daran, dass er selbst oft an diese eine Nacht denken musste. Beide genossen diesen Mittag sehr und nach ihren gemeinsamen Eisessen ging Sasuke noch mit zu Naruto heim. Als sie im Wohnzimmer waren, schaffte es allerdings keiner der beiden (es) sich anzuschauen; sofort war die Erinnerung wieder da, was sie hier getan hatten. Allerdings dauerte dies nicht sonderlich lang. Beide fingen sich und schon kurz darauf saßen sie auf der Couch und unterhielten sich weiter, während im Hintergrund leise Musik lief. Keiner bemerkte wie schnell die Zeit verging, bis Sasuke plötzlich auffiel, dass es bereits fast zehn war. Schweren Herzens erhob er sich, um sich zu verabschieden. Naruto erhob sich ebenfalls, um den jungen Uchiha zur Tür zu begleiten, doch je näher sie kamen, umso mehr ergriff ihn eine leichte Panik. Er wollte nicht, dass Sasuke ging sondern, dass dieser bei ihm blieb. Der junge Uchiha öffnete die Tür, drehte sich herum und lächelte leicht, doch im gleichen Augenblick drückte der Blondschopf die Tür wieder zu, trat nahe an ihn heran, um seine Lippen auf seine eigenen zu pressen. Sasuke keuchte leise auf, war erstaunt, aber er fasste sich schnell wieder und erwiderte den Kuss. Er dauerte nicht lang, aber das störte ihn nicht. Als sie sich wieder voneinander lösten, war Naruto wie ausgewechselt. Sein Blick war weich und seine Stimme fest und fordernd. „Bleib doch ... du kannst auch hier schlafen!“, sagte er und Sasuke nickte leicht. Vielleicht war dies die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte, um dem Blondschopf zu zeigen, wie ernst er es meinte. „Ok ... und wo?“, fragte er und dachte in eine bestimmte Richtung. Wenn nur Naruto die richtige Antwort geben würde und ihn hoffentlich damit annahm. Als der Blondschopf endlich antwortete, fiel ihm eine riesige Last von den Schultern. „Überall wo du willst. Im Gästezimmer, auf der Couch ... oder in meinem Schlafzimmer!“ Mit einem leisen Grummeln stellte Naruto die Tüten auf den Tisch, um den schweren Rucksack endlich von seinem Rücken zu bekommen. Es war doch erstaunlich, wie viel die Leute mit einem mal einkauften, nur weil ein Feiertag vor der Tür stand. Schnell packte er alles weg und begab sich wieder zu seinem Tagebuch, um weiter zu schreiben. Wo war ich ... ach ja, bei Sasuke, seinem Geständnis und wie ich ihn geradezu aufforderte bei mir in meinem Bett zu schlafen. Vielleicht war es egoistisch von mir, aber in dem Augenblick wollte ich einfach nicht, dass er wieder ging. Lange blieben wir auch nicht mehr auf, dann gingen wir ins Bett. Zu meiner Erleichterung wählte er mein Schlafzimmer. Natürlich ist in der Nacht nichts passiert, wir haben uns nur noch eine ganze Weile im Dunkeln unterhalten, bis uns beide irgendwann der Schlaf übermannt hat. Als ich morgens aufwachte, hatte ich Sasuke in meinem Arm. Sein Kopf ruhte an meiner Brust und ich konnte die leichten Atemzüge durch den Stoff meines Shirts spüren. Ich fühlte mich geborgen wie schon lange nicht mehr. Gerade deswegen bin ich wohl auch wieder eingeschlafen. Das nächste Mal, wo ich meine Augen aufschlug, hatte ich Sasuke noch immer in meinem Arm, doch dieses Mal war er wach und schaute mich so voller Wärme an, dass ich dachte, schmelzen zu müssen. Ich wollte dieses Gefühl jeden Morgen haben, doch war ich mir nicht sicher, ob es nicht einfach ein selbstsüchtiger Wunsch nach Gesellschaft war(,) oder aber ob ich Sasukes Gefühle erwiderte. Um genau dies herauszufinden,beschloss ich ihn so oft es nur ging bei mir übernachten zu lassen. Ich kann sagen, dass jeder morgen, wo er nicht da war, wirklich grausam gewesen war. Ich sehnte mich nach ihm, wollte ihn bei mir haben und wusste doch, dass es nicht ging. Vier Wochen lang ging es so. Vier Wochen, wo Sasuke immer häufiger bei mir übernachtete, vier Wochen wo ich ihn morgens in meinen Armen hielt, doch auch vier Wochen, in denen wir uns nie in anderer Art berührten. Sex war tabu für mich, gerade weil ich nicht wusste, was ich genau fühlte, und Sasuke zu verletzen, war nie meine Absicht. Aber irgendwann hatte auch ich gemerkt, dass es nicht nur ein selbststüchtiges Gefühl war. Ich begriff endlich, dass ich Sasuke liebte und meine Zukunft mit ihm verbringen wollte. Seltsamer Weise verspürte ich mit ihm nie das Verlangen zwischendurch etwas mit einer Frau haben zu wollen. Was letzten Endes das letzte kleine bisschen Bestätigung war, was ich brauchte. Nach diesen vier Wochen stand ich aber vor dem Problem wie ich es ihm sagen sollte. Sasuke hatte Verpflichtungen und war sicherlich nicht bereit, seine eigene Wohnung aufzugeben. Außerdem bemerkte ich bereits in dieser kurzen Zeit, wie die Presse sich das Maul zerriss, nur weil er so oft und eben auch die Nächte bei mir verbrachte. Ihn selbst schien es nicht zu stören, doch wie stand ich dazu? Wenn wir wirklich ein Paar werden würden, käme es früher oder später heraus und sicherlich würden die Zeitungen versuchen dann auch an mich heranzukommen. War ich wirklich bereit dazu? Mit diesen Gedanken verschwendete ich dann noch einige weitere Tage, bis es mir reichte. Ich nahm mir einfach einen Tag frei, fragte Sasuke, ob er nicht Lust hatte vorbeizukommen, und nachdem er ja sagte, wartete ich einfach. Naja, warten ist nicht ganz richtig: Zuerst einmal schmiss ich mich in Schale. Meine Jeans konnte wohl nicht viel enger sein und ich nahm bewusst genau das Shirt, was ich auch getragen hatte, als wir diesen Pokerabend hatten. Natürlich roch er sofort den Braten, schaute mich von oben bis unten an und meinte nur, dass ich scheinbar noch etwas sehr Unanständiges vorhatte. Ich war für diesen Spruch wirklich dankbar, denn er nahm mir meine Anspannung. So wie ich bin(,) entgegnete ich genauso keck, dass ich vorhatte einem ganz bestimmten jungen, schwarzhaarigen Tänzer meine Liebe zu gestehen. Und wer wüsste schon wie dieser reagiert, vielleicht wollte er mich ja gleich ins Bett zerren vor Freude, da müsste man schließlich zum Anbeißen aussehen! Ah, ich muss gerade so lachen, wenn ich an Sasuke Gesichtsausdruck denke. Ich glaube, er brauchte wirklich einige Atemzüge bis er begriff, wovon ich gerade sprach. Die darauf folgende Nacht war dann einfach nur atemberaubend! Wir haben uns sanft und sehr lange geliebt. Nicht wie beim ersten Mal - schnell und nur darauf aus den Höhepunkt zu erreichen. Nein, es war mehr! Diese Nacht werde ich nie vergessen: Sie war nicht nur sehr lang, sondern auch voller Zärtlichkeit, Vertrauen und Liebe. Wir waren wie ausgehungert, immerhin hatten wir in der ganzen Zeit zuvor einander im Arm, hatten uns geküsst, doch mehr war ja nie passiert. Und genau das haben wir in jener Nacht nachgeholt. Am Morgen entschieden wir uns dafür es gemeinsam zu versuchen, doch wollten wir auch unsere jeweiligen Wohnungen behalten. So hatte jeder die Möglichkeit eine Weile für sich sein zu können, wenn es nötig war. Es hat auf jeden Fall funktioniert. Die darauf folgenden sechs Monate war ich glücklich wie noch nie. Und auch Sasuke taute immer mehr auf. Ihm tat diese Beziehung sehr gut. Mit Sakura traf ich mich ab und an. Allerdings war die Stimmung immer leicht angespannt. Wir wollten zumindest Freunde bleiben, auch wenn das mit uns so gründlich schief gegangen war. Sie sagte, dass sie sich freut, dass wir einander gefunden haben und ich denke, das war die Wahrheit. Sie freute sich wirklich für uns. Nach sechs Monaten allerdings begann sich mein Leben wieder einmal, sehr drastisch zu verändern... Zufrieden suchte Naruto einige Sachen aus den Regalen und schob anschließend den Einkaufswagen weiter. Sasuke hatte ihm am Morgen angerufen und gesagt, dass er endlich wieder Heim kam; Heim, zu ihm. Der Blondschopf freute sich darauf, es war bereits eine ganze Weile her, dass sie sich gesehen hatten, und auch wenn sie täglich telefonierten, so vermisste er ihn doch schrecklich. Doch damit solle zumindest für diesen Abend und auch diese Nacht Schluss sein. Sasuke würde von seinen Auftritten wieder kommen und diese Zeit wollte er nutzen. Als er alles zusammen hatte, bezahlte er schnell und machte sich wieder auf den Weg nach Hause. Die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Immer wieder schaute der Blondschopf auf die Uhr, nur um festzustellen, dass erst einige Minuten vergangen waren. Wieso dauerte es immer so furchtbar lange, wenn man sich auf etwas freute? Er wusste es einfach nicht und wollte dies auch gar nicht wissen. Fakt war, dass es ihm nicht gefiel. Um die Zeit herumzubekommen, begann er sich abzulenken. Zuerst kümmerte er sich um die Pflanzen in seinem Wintergarten und dann machte er sich daran, das ganze Haus aufzuräumen. Alles musste perfekt sein, wenn sein Freund wieder Heim kam. Und dann, dann war es soweit. Naruto hörte die Haustür ins Schloss fallen, ließ alles einfach stehen und liegen und lief Richtung Haustür. Dort stand er, stellte seufzend seine Tasche auf den Boden und nur einen Augenblick später spürte er Narutos Arme um sich. Sasuke atmete zufrieden aus. Wie sehr hatte er seinen blonden Chaoten doch vermisst. Schnell drehte er sich in der Umarmung und gab seinem Freund einen sanften Kuss. „Schön dich zu sehen!“, murmelte er, doch bemerkte er im selben Augenblick wie sein Blick sich senkte. Naruto schien dies auch nicht entgangen zu sein, aber zum Glück schwieg er. An diesem Abend unternahmen sie nichts. Sasuke war einfach zu müde, um weg zu gehen(,) oder Narutos Freunde einzuladen. Er wollte einfach ein wenig Ruhe haben und der Blondschopf sah dies wohl genauso. Am Abend kochten sie gemeinsam und genossen anschließend das, was sie sich gezaubert hatten. Nach dem Essen machten sie zusammen die Küche sauber und gingen anschließend zusammen ins Wohnzimmer, machten es sich auf der Couch gemütlich und schauten einen Film. Der junge Uchiha genoss es seinen Kopf auf Narutos Schoß liegen zu haben und dessen Hand sanft durch sein Haar fahren zu spüren. Diese Zweisamkeit war genau das, was er brauchte; das, was er so vermisst hatte. Die Worte ‚gemeinsam‘ und ‚zusammen‘ hatten für ihn mittlerweile eine ganz andere, sehr viel wichtigere Bedeutung, als sie es früher gehabt hatten. Gemeinsam zu sein bedeutete nicht alleine zu sein. Und das war er in den letzten Wochen oft gewesen. Es hatte seinen Tribut gefordert, weswegen er eine unglaubliche Last auf sich spürte. Wenn Naruto davon erfahren würde, änderte sein Leben sich erneut und vermutlich nicht zum Besseren. Der Blondschopf schaute auf seinen nachdenklichen Freund hinab. Von dem Film bekam er so gut wie gar nichts mit, doch dies störte ihn nicht. Irgendetwas war geschehen und das spürte er überdeutlich. Nur was, konnte er nicht sagen. Sasuke verhielt sich seltsam, wich seinen Fragen oft aus und schaffte es nie länger als einige Sekunden ihn direkt in die Augen zu schauen. Diese Einzelheiten machten den Blondschopf Angst. Was wäre, wenn Sasuke auf seiner Tour Jemanden kennen gelernt hatte? Vielleicht hatte er ihn ja betrogen und wich ihm deswegen so aus? Doch auf der anderen Seite wusste Naruto, dass dies nicht möglich war. Sasuke war kein Mensch, der mal eben mit Jemandem ins Bett ging ... ok, solange er ihn nicht liebte. Und genau da lag das Problem: Vielleicht hatte er sich ja neu verliebt. Obwohl Naruto das nicht glauben konnte, ließen diese Gedanken ihn nicht los. „Lass uns ins Bett gehen(!)“, sagte der Blondschopf sanft und weckte damit den eingedösten Uchiha. Dieser nickte nur leicht und erhob sich anschließend. Naruto hatte es geschafft sich selbst zu beruhigen. Wenn Sasuke sich neu verliebt hatte, hätte er es ihm sicherlich bereits gesagt. Er kannte seinen Freund mittlerweile gut genug um zu wissen, dass dieser immer direkt sagte, was ihn störte oder was er ändern wollte. So würde er es auch in so einem Fall tun, davon war er überzeugt. Trotz allem wusste er, dass etwas nicht stimmte, und dem würde er auf den Grund gehen. Während Sasuke sehr schnell einschlief, lag Naruto noch lange wach. Immer wieder fragte er sich, was genau passiert sein könnte, doch es gab einfach zu viele Möglichkeiten. Im dämmrigen Licht des Mondes, betrachtete er das entspannte Gesicht seines schlafenden Freundes. Ihm wurde wieder bewusst, wie viel er für ihn empfand und er hoffte vom ganzen Herzen, dass es etwas anderes war als das Sasuke sich neu verliebt hatte. Ein weiteren Rückschlag in diese Richtung wäre sehr schwer zu verkraften und er wusste nicht, ob er erneut die Kraft und den Willen hatte, sich aufzuraffen, um weiter sein Leben zu leben. Nein, es musste einfach etwas Anderes sein. Und vielleicht war alles gar nicht so schlimm wie es aussah und Sasuke vermied seinen Blick aus dem ganz einfachen Grund, dass er müde und angespannt war. Mit diesem Gedanken schloss Naruto seinen Augen und döste langsam ein. Das kleine penetrante Wispern in seinem Kopf, dass das ganz sicher nicht der Grund war, ignorierte er einfach. Morgen würde ein neuer Tag sein und dann zeigte sich ja, ob Sasuke sich noch immer so seltsam benahm. Schwere Zeiten -------------- Shadowdance Part: 9/14 Titel: Schwere Zeiten Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Pairing: erst SakuraNaruto dann NarutoSasuke Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Romantik, Drama, Darkfic, Shonen Ai, Lemon ---------------------------------------------------------------- Gähnend stellte Naruto die restlichen Lebensmittel auf den Tisch und drehte sich anschließend zu der Kaffeemaschine herum. Er hatte sehr schlecht in der Nacht geschlafen, war immer wieder hoch geschreckt. Doch nun war keine Zeit mehr den fehlenden Schlaf nachzuholen. Ein weiteres Mal gähnte er herzhaft und stellte dann den Kaffee auf den Tisch. Im gleichen Augenblick kam Sasuke herein, lächelte leicht und gab ihm einen sanften Kuss. „Guten morgen, nicht gut geschlafen?“, erkundigte er sich und Naruto verzog leicht die Mine. „Nein, bin immer wieder wach geworden!“, murmelte er und setzte sich anschließend an den Tisch. Sasuke tat das selbe und beide begannen zu frühstücken. Wie auch am Tag zuvor bemerkte Naruto, dass Sasuke ihn selten anschaute. Und wenn doch, senkte er den Blick schnell wieder. Noch immer konnte er sich dieses Verhalten nicht erklären, doch wollte er zu diesem Zeitpunkt den Schwarzhaarigen nicht darauf ansprechen. Sasuke blieb für eine ganze Woche bei Naruto, doch sein Verhalten änderte sich nicht. Schlimmer noch, Naruto erwischte ihn eines Tages dabei wie er Alkohol trank und hatte damit die Bestätigung für dessen seltsames Verhalten. Sicherlich plagte den Uchiha das schlechte Gewissen, immerhin hatte er seinem Freund versprochen nie wieder zu trinken. Doch Naruto war von vorneherein klar gewesen, dass es zu Rückfällen kommen konnte. Eine Sucht ließ sich nun einmal nicht so einfach besiegen. Das musste Sasuke doch auch wissen. Man konnte nur immer wieder versuchen dagegen an zu gehen, stark zu bleiben, aber auf keinen Fall sollte man es sich selbst so schwer machen. Naruto begann Sasuke immer häufiger zu beobachten und immer häufiger erwischte er ihn dabei in Situationen, die dieser sicherlich lieber vor ihm geheim halten wollte. Kurz bevor der junge Tänzer wieder los musste um seine Auftritte zu erledigen, verschwand er einen halben Tag. Der Blondschopf war nervös, lief in dem Haus auf und ab und immer wenn er glaubte die Haustür zu hören lief er hin um enttäuscht fest zu stellen, dass er sich geirrt hatte. Doch irgendwann kam Sasuke heim. Naruto sah ihn und blieb sprachlos stehen. Seinen Kopf schüttelte er energisch, dies konnte einfach nicht wahr sein. Der Alkohol war schon schlimm genug, doch nun schien der Uchiha wieder zu den Drogen gegriffen zu haben. Seine Augen waren glasig und gerötet und er erweckte den Eindruck nicht wirklich zu sehen was um ihn herum geschah. Mit einem breiten Grinsen trat er auf ihn zu, küsste ihn stürmisch und ließ keinen Zweifel daran bestehen was er gerade im Sinn hatte. Doch das war nicht der rechte Zeitpunkt dafür. Der Blondschopf fühlte sich schlecht. Er machte sich Vorwürfe, dass er wirklich so dumm gewesen war zu glauben, dass Sasuke seine Drogensucht einfach so hinter sich gebracht hatte. In einem ihrer Gespräche hatte er erfahren, dass es sich um Kokain handelte welches Sasuke verwendet hatte und wie es aussah nahm er es noch immer. Nach allem was er darüber wusste hätte er es wissen müssen. So einfach konnte man nicht aufhören. Und doch hatte er ihm geglaubt, hatte ihm glauben wollen. Traurig schob er den Freund von sich, sorgte anschließend dafür, dass er ins Bett kam, ehe auch er sich daneben legte. Es war an der Zeit etwas zu unternehmen und genau das würde er gleich am nächsten Morgen tun. Sasuke war rückfällig geworden und was habe ich getan? Erst einmal leider gar nichts. Ich hatte mir eingeredet, dass es nicht so schlimm sein würde, doch dabei täuschte ich mich sehr. Es war schlimm. Nachdem ich eingesehen habe, dass es so nicht weiter ging, fasste ich den Entschluss mit ihm über diese Sache zu reden. Allerdings sollte er dabei bei klarem Verstand sein und das bedeutete keine Drogen und kein Alkohol. An dem Morgen nachdem Sasuke vollkommen zugedröhnt bei mir ankam, begann ich dafür zu sorgen, dass ich später mit ihm reden konnte. Den ganzen Vormittag ließ ich ihn mir bei irgendwelchen vollkommen unwichtigen Dingen helfen, nur damit er keine Gelegenheit bekam wieder etwas von diesen Dingen anzurühren. Damit hatte ich auch Erfolg, doch ich bemerkte wie nervös Sasuke wurde. Wenn ich mit ihm reden wollte musste es bald geschehen. Ich wartete bis nach dem Mittagessen und dann bat ich ihn ins Wohnzimmer. Ich denke er wusste bereits was ich von ihm wollte, denn er wurde immer nervöser. Naja, auf jeden Fall konfrontierte ich ihn damit, dass ich wusste, dass er wieder Alkohol trank. Sasuke nahm es relativ ruhig auf, schien mir aber erleichtert zu sein. Ich konnte mir vorstellen, dass er wohl froh war, weil er dachte ich wüsste nur von dem Alk. Doch in diesem Glauben wollte ich ihn nicht lassen. Ich fragte ihn ob er noch ein anderes Problem hatte... eine Antwort aber bekam ich nicht. Er schwieg mich einfach an, schaute auf den Boden und spielte nervös mit seinen Fingern. Mehr musste ich auch gar nicht sehen um mir bewusst zu werden das ich mich nicht geirrt hatte. Da Sasuke es vorzog mich an zu schweigen beließ ich es dabei. Ich bemühte mich nur ihn wie immer zu behandeln und wissen zu lassen, dass egal was auch passierte, ich war für ihn da. In den darauf folgenden Tagen sahen wir uns nie und hörten immer seltener von einander. Ich sorgte mich und rief deswegen Kakashi an, doch auch der schwieg sich aus. Er sagte mir nur, dass Sasuke bald heim kommen würde und mich sicherlich brauchen würde. Das war genau die Antwort die ich nicht gebraucht habe. Ich sorgte mich noch mehr, denn wenn Kakashi sagte Sasuke braucht mich, konnte sein Zustand nicht der beste sein. Als es dann endlich soweit war und er wieder bei mir war, erschrak ich fürchterlich. Seine Haut war blasser wie sonst, unter seinen Augen waren dicke Augenränder zu erkennen und vom gesamten her sah er einfach nur vollkommen fertig aus. Auch wenn mir das bewusst war, konnte und wollte ich nicht bis zum nächsten Tag warten. Ich sprach ihn erneut auf seinen Zustand an und dieses mal sagte ich ihm deutlich was ich vermutete. Es war wohl genau das richtige gewesen, denn Sasuke brach sein Schweigen... Erschöpft legte Naruto den Stift zur Seite. Er hatte Angst weiter zu schreiben, wollte nicht noch einmal diese Situation durchleben. Der Schmerz und die Enttäuschung die er damals gespürt hatte waren noch immer eine sehr gute Erinnerung für ihn. Eine die er lieber vergessen würde. Sasuke schloss die Augen und atmete tief durch, irgendwo in ihm hatte er die Hoffnung gehabt, dass Naruto nicht das gefragt hatte, was er gerade gehört hatte. Doch der Blondschopf ließ ihm keine Zeit sich der Illusion hinzugeben. „Sasuke, hast du wieder mit dem Kokain angefangen?“ Irgendwie klang Narutos Stimme anders wie sonst, stellte der Angesprochene fest. Und das nicht gerade in einer guten Art und Weise. Sie klang fordernd, fast drohend und doch voller Sorge. Sasuke schluckte schwer, öffnete seine Augen und blickte Naruto direkt an. Wie sehr hatte er es doch vermisst in diese wunderbaren blau strahlenden Augen zu schauen. Und es war alleine seine Schuld, dass er so lange darauf hatte verzichten müssen. „Naruto ...“, begann er leise und erschrak ein wenig bei der brüchigen Stimme die er gerade benutzte. Er hatte Angst, wollte Naruto nicht weh tun. Nicht dem Menschen der ihm mehr bedeutete als alle anderen. Und genau das würde er tun. Doch er konnte und wollte nicht länger schweigen. Er hatte ein Problem und wenn er nicht mit Naruto darüber reden konnte, mit wem dann? „Ich ... ja! Es tut mir Leid, ich weiß nicht wie das passiert ist, aber...!“, sprudelte es geradezu aus ihm heraus, doch sein Freund unterbrach ihn mit einer Handbewegung. „Entschuldige dich nicht!“, meinte er sanft und noch immer klang diese Trauer in seiner Stimme mit. Sasuke hatte ihn enttäuscht und das war ihm auch bewusst. Der junge Uchiha hatte mit allem gerechnet, aber nicht das Naruto sich einfach umdrehte und in seinen Wintergarten verschwand. Im ersten Augenblick, überlegte der Schwarzhaarige, ob er hinterher gehen sollte. Doch ihm war bewusst, dass Naruto erst einmal Zeit brauchte. Deswegen legte er seinen Haustürschlüssel auf den Küchentisch, bevor er Narutos Haus verließ. Der Blondschopf würde verstehen, dass seine Tür für ihn jederzeit offen stand, das wusste er. Und doch war ihm hundeelend zumute. Er wollte seinen Freund nicht verlieren, egal aus welchem Grund. Der Blondschopf war mittlerweile nicht nur seine Liebe, nein mittlerweile war er mehr. Nur mit ihm fühlte Sasuke sich in der Lage locker zu werden, zu Lachen und das Leben zu genießen. All das waren Dinge die er nicht aufgeben konnte. Lange Zeit saß Naruto in einem der Stühle und starrte vor sich hin. So viele Gedanken wirbelten durch seinen Kopf und keinen einzelnen konnte er packen und festhalten. Er war einfach zu durcheinander. Wieso hatte Sasuke dies getan? Nein, die Fragestellung war verkehrt, warum hatte Sasuke dies tun müssen? Nach allem was dieser ihm erzählt hatte, waren die Drogen ein Zufluchtsort. Ein Ort an dem er Ruhe fand und Entspannung. Wenn er high war nahm er die ganzen belastenden Dinge seines Alltags nicht mehr wahr. Als Naruto dies gehört hatte, hatte er geschwiegen. Heute wünschte er sich ihn einfach gefragt zu haben, warum er seinen Beruf dann nicht an den Nagel hing. Doch nun war es dafür zu spät. Irgendwann erhob der Blondschopf sich und ging langsam in die Küche. Das Haus war still und verriet ihm, dass Sasuke gegangen waren. Tief in sich hoffte er, dass sein Freund keine Dummheiten machte. Als er in die Küche kam und den Schlüssel entdeckte, lächelte er matt. Er erkannte sofort, dass dieser Schlüssel nicht ihm gehörte und begriff, dass es ein Schlüssel für Sasukes Wohnung sein musste. Das beruhigte ihn ein wenig. Es war eine Botschaft an ihn, dass er kommen sollte und willkommen sein würde. Schnell machte er sich eine Kleinigkeit zu essen. Seine Entscheidung war getroffen und er wollte nicht zu viel Zeit vergeuden um diesen in die Tat umzusetzen. Unschlüssig stand Naruto dreißig Minuten später vor Sasukes Haustür. Gedankenverloren betrachtete er den Schlüssel und überlegte ob er ihn wirklich benutzen sollte, oder doch lieber die Klingel betätigen. Schließlich nahm er doch den Schlüssel. Sasuke hatte ihn immerhin für ihn liegen lassen, somit war es ok mit ihm in das Haus zu gelangen. Kurze Zeit später war er drinnen und schaute sich um. Alles war hier ganz anders als bei ihm selbst. Schnell hatte er das Wohnzimmer entdeckt und damit auch Sasuke, der schlafend auf der Couch lag. Nur zu gerne würde er sich zu ihm legen, ihn einfach fest halten, doch das war nicht der Grund warum er hier war. Vorsichtig griff er nach der Schulter des Schwarzhaarigen und rüttelte ihn leicht. „Sasuke ... hey Sasuke!“ Der Angesprochenen öffnete schläfrig die Augen und schaute Naruto an. Erst nach und nach klärte sich sein Verstand und er begriff wer ihn gerade geweckt hatte. „Naruto ...!“, murmelte er verschlafen, richtete sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Der Blondschopf lächelte leicht und ließ sich neben ihm nieder. Scheinbar hatte er nicht vor Sasuke erst ganz wach werden zu lassen, denn sofort begann er das zu sagen, weswegen er hergekommen war. „Sasuke ... ich mache mir wirklich Sorgen um dich ... und deine Gesundheit!“, sagte er und blickte ihn an. Dem Schwarzhaarigen wurde mulmig zu mute. Sein Freund hatte ja recht, aber so einfach war das alles nicht. „Naruto ich ...!“, begann er, doch wiedereinmal unterbrach der Blondschopf ihn. „Nein, hör mir zu. Du hast ein Problem, ein großes sogar. Und solange dies so ist kann ich nicht mehr ruhig schlafen! Mir ist bewusst, dass das alles nicht so einfach ist, doch ich weiß, dass auch du dieses Problem in den Griff bekommen möchtest!“ Für eine Weile schwiegen beide und schauten einander an. Naruto sprach die Wahrheit, doch Sasuke fragte sich ob er wirklich durch die Hölle eines Entzuges gehen wollte ... oder konnte. Ein leises Seufzen riss ihn aus seinen Gedanken. „Überlege es dir bitte, du weißt ich bin immer für dich da. Doch solange du selbst nicht bereit bist für einen Entzug, bringt diese Hilfe nichts!“ Mit diesen Worten lehnte Naruto sich etwas vor, gab Sasuke einen sanften Kuss auf die Wange. „Ich liebe dich ... denk bitte darüber nach!“, wisperte er, stand auf und verschwand. Sasuke blieb alleine zurück und war den Tränen nahe. Wut, Enttäuschung aber vor allem Reue überkamen ihn. Wieso hatte er nichts gesagt, hatte Naruto einfach gehen lassen? Nun war er wieder alleine. Alleine mit all den Gedanken und Gefühlen die ihm so sehr zusetzten. Was wäre wenn Naruto ihn verließ? Diesen Gedanken wollte er einfach nicht weiter denken. Doch dann erinnerte er sich an das was der Blondschopf gesagt hatte. Er liebte ihn und das war ein unausgesprochenes Versprechen gewesen. Egal was auch passierte, Naruto würde da sein, würde ihn nicht im Stich lassen. Lange hing der Uchiha noch einen wirren Gedanken nach, bis er schließlich einschlief. Tokyo, Mittwoch 31. Dezember 1999 ... Ich bin doch wirklich gestern beim schreiben eingeschlafen. Naja, sicherlich kein Wunder, immerhin war es bereits fast zwei Uhr. Es war ein langer Tag, denn an dem Morgen bin ich auch recht früh aufgestanden. Geschlafen habe ich dann aber nicht wirklich viel. Hier am Tisch war es zu ungemütlich und im Bett ... es ging einfach nicht. Ich erlebe gerade alles noch einmal und das lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Es ist wohl besser wenn ich mich heute Mittag noch einmal hinlege, sonst schlafe ich bevor der Jahreswechsel statt findet. Ok, aber dieses Buch ist ja nicht dazu gedacht von dem hier und jetzt zu berichten, sondern von meiner und Sasukes Geschichte. Gut, als ich mit ihm gesprochen habe, hatte ich schon ein tierisch schlechtes Gewissen ... und Angst. Wenn Sasuke mit all dem nicht zurecht kam, würde ich die ganze Situation schlimmer machen als sie sowieso schon war. Und genau das wollte ich ja nicht! Mit jedem einzelnen Tag der verging wuchs diese Angst noch und nachdem ich gut eine Woche nichts von ihm gehört hatte, war ich am Rande meiner Grenzen. Aber dann rief Sasuke an. Mir fiel wirklich ein riesiger Stein vom Herzen. Allerdings das Thema unserer Pause kam nie zur Sprache. Wir redeten über so viele Dinge, doch das Wichtige kam nie vor. Ich beließ es dabei, solange ich nur von ihm hörte, dass alles in Ordnung war, war ich bereits zufrieden. Vermutlich brauchte Sasuke einfach mehr Zeit. Und diese wollte ich ihm auch geben. Doch auf der anderen Seite wurde ich auch immer ungeduldiger. Je mehr Tage vergingen, ohne dass wir dieses Thema ansprachen, umso mehr verspürte ich den Drang Sasuke zu fragen, wie er sich entschieden hatte. Doch ich hielt eisern durch und ließ es. Es war dann genau drei Wochen her, da rief Sasuke eines Abends nicht an. Ich sorgte mich nicht sonderlich deswegen, schließlich hatte er mir erzählt, dass an dem Tag ein Interview anstand und es sicherlich spät werden würde. So gegen elf wollte ich dann ins Bett, allerdings klingelte es dann an der Tür. Natürlich fragte ich mich wer es wagte noch um diese Zeit zu klingel, aber als ich die Tür dann öffnete bemerkte ich, dass ich unterbewusst bereits gewusst ... oder gehofft hatte, dass Sasuke es war. Meine Freude hielt allerdings nicht sonderlich lange. Gerade Mal so lange, wie ich brauchte um zu erkennen, dass Sasuke wieder vollkommen high war. Ich merkte aber auch wie sehr Sasuke zitterte und scheinbar vollkommen fertig war, weswegen ich ihn keine Vorwürfe machte, sondern einfach herein holte und in mein Schlafzimmer brachte. Dort zog ich ihn aus, legte ihn in mein Bett um mich gleich daneben zu legen und ihn einfach fest zu halten. Es dauerte lange, doch irgendwann hörte das Zittern auf und ich spürte seine gleichmäßigen Atemzüge. Auch in der Nacht schlief ich so gut wie gar nicht. Immer wieder schreckte ich hoch und musste mich vergewissern, dass Sasuke noch da war und vor allem, dass es ihm gut ging. Als endlich der Morgen anbrach war ich wie gerädert. Trotz allem hörte ich zu als Sasuke erwachte und mich bat ihm zuzuhören. Doch im Grunde war diese Bitte unnötig gewesen, er sagte gerade Mal zwei Sätze, doch die nahm mir alle Last, die ich in den letzten Wochen verspürt hatte. „Naruto ... bitte hilf mir! Ich kann einfach nicht mehr ...“ Der richtige Weg ---------------- Naruto betrachtete den schlafenden Uchiha und seufzte leise. Er fühlte sich erleichtert, dass Sasuke seine Hilfe annahm. Ein letztes Mal strich er den friedlich Schlafenden sanft durchs Haar, bevor er sich erhob und das Schlafzimmer leise verließ. Sein Weg führte ins Wohnzimmer, wo er den nicht gerade häufig benutzten Computer an machte und begann einige Nachforschungen anzustellen. Sasuke hatte nur eine Chance, wenn er professionelle Hilfe bekam. Es dauerte lange, doch dann hatte er viele Informationen zu vier Kliniken, die seiner Meinung nach in Frage kamen. Der erste Schritt war getan, der Rest lag nun an Sasuke. Schnell raffte er das ausgedruckte Material zusammen, schaltete den Computer wieder aus und ging in die Küche. Wenn sein Freund erwachte, hatte er sicherlich großen Hunger.   Sasuke öffnete langsam die Augen und schaute sich verschlafen um. Es war also doch kein Traum gewesen, sein Weg hatte ihn zu Naruto geführt. Nur ungern erinnerte er sich an den vergangenen Tag, doch je wacher er wurde, umso mehr kamen die Erinnerungen zurück. Das Interview war ein reines Desaster gewesen und der Reporter hatte ihn und sein ganzes Leben vollkommen zerpflückt, ihn immer mehr in eine Ecke gedrängt. Woher wussten die bloß so verdammt viel über ihn? Er konnte es sich einfach nicht erklären. Doch im Grunde spielte dies auch keine sonderlich große Rolle. Man konnte es nicht rückgängig machen, egal wie sehr er sich dass auch wünschte. Vorsichtig stand er auf, zog sich etwas über und verließ das Schlafzimmer. Sein Weg führte ihn direkt Richtung Küche, aus der ihm der Geruch nach frisch aufgebrühten Kaffee entgegen strömte.   Naruto war tief in seine Gedanken versunken, doch trotzdem bemerkte er sofort, dass er nicht mehr alleine war. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht drehte er sich herum. „Morgen!“, begrüßte er seinen Freund und dieser nickte leicht. Es war nichts neues, dass Sasuke selten Lachte und somit hatte Naruto auch nichts anderes erwartet, als ein leichtes Kopfnicken. Schnell drehte er sich wieder um, nahm eine der Tassen vom Tisch und füllte sie, um sie anschließend Sasuke zu reichen. Dafür bekam er dann doch noch ein leichtes Lächeln geschenkt, was ihn zufrieden machte. Gemeinsam ließen sie sich an den Tisch nieder und begannen zu frühstücken.   Der Blondschopf seufzte leise. Irgendwie hatte er nicht wirklich viel Hunger, was sicherlich an dem Stapel Papieren lag, der hinter ihm auf der Fensterbank lag und nur darauf wartete zum Einsatz zu kommen. Doch Naruto wusste nicht so Recht, wie er das Thema zur Sprache bringen sollte, oder ob er einfach abwarten sollte, bis sein Freund erneut auf ihn zu kam. Allerdings bestand dann die Gefahr, das der junge Uchiha es einfach unter den Tisch kehrte, sicherlich war das Fragen nach Hilfe schon schwierig genug gewesen. Der junge Barkeeper entschloss sich erst einmal bis nach dem Frühstück zu warten.   Lange musste er sich auch nicht gedulden. Sasuke war schon immer ein recht spärlicher Esser und so war das Frühstück schnell vorbei. Ohne den Tisch abzuräumen räusperte er sich, um Sasukes Aufmerksamkeit zu erlangen. „Du hast mich gestern um Hilfe gebeten und na ja ... ich habe heute Morgen Mal ein wenig im Netz gestöbert!“, sagte er und schaute sein Gegenüber gespannt an. Der junge Uchiha schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und atmete tief durch. Irgendwo tief in ihm hatte er gehofft, dass Naruto seine Bitte vergessen hatte, doch auf der anderen Seite war er froh, dass es nicht so war. Schon lange war ihm bewusst, dass er Hilfe brauchte und es einfach nicht alleine schaffte, doch bis zum gestrigen Tag war er nicht bereit das so hinzunehmen. Immer wieder redete er sich selbst ein, dass es gar nicht so schlimm war, wie es den Anschein hatte und lange war dies von Erfolg gekrönt gewesen. Doch nun war ihm bewusst, dass er so nicht weiter leben wollte. Er musste nur durchhalten.   „Richtig ... danke, dass du darauf zurück kommst!“ Sasukes Stimme war leise gewesen und Naruto wusste wie viel Überwindung es seinen Freund gekostet hatte, diese Worte zu sagen. Deswegen ging er nicht weiter darauf ein. Er drehte sich herum und griff nach den Unterlagen, die er sich ausgedruckt hatte und legte sie vor Sasuke. „Es gibt einige wirklich gute Kliniken, bei denen du sicherlich gut aufgehoben wärst.“, meinte er und tippte auf das oberste Blatt. „Das was ganz oben liegt ist St. Claire und ich denke, dass diese am Besten wäre. Sie ist nicht ganz so weit weg von hier wie die anderen und hat einen ausgezeichneten Ruf. Diese Klinik achtet sehr auf die Privatsphäre ihrer Patienten und was die Ausstattung angeht, so denke ich, dass es genau deinen Geschmack entspricht.“ Dabei erwähnte Naruto nicht, dass es sich bei dieser Klinik auch um die teuerste handelte, in der schon so einige Prominente gewesen waren.   Sasuke hatte genau zugehört, zog den Stapel näher zu sich und blätterte die einzelnen Seiten durch. Naruto hatte nicht zu viel versprochen, die Bilder die dabei waren, sahen sehr gut aus und alles schien so eingerichtet worden zu sein, dass man sich wohl fühlen musste. Doch auch die anderen Kliniken schaute er sich genau an. Es war wirklich nicht einfach, doch St. Claire war wirklich mit Abstand am nächsten zu Narutos Haus. Der junge Uchiha fragte sich, ob er es aushalten würde für lange Zeit von Naruto getrennt zu sein und nur telefonisch Kontakt halten zu können, doch dieser Gedanke behagte ihm gar nicht. Nach St. Claire waren es gute vier Stunden Fahrt und damit war es auch möglich, Besuch von seinem Freund zu bekommen.   Naruto richtete sich auf und stellte sich hinter Sasuke. Seine Arme legte er um den Hals seines Freundes und küsste ihn sanft im Nacken. „Lass dir Zeit mit deiner Entscheidung, ok?“, murmelte er sanft, ehe er sich löste und den jungen Uchiha alleine lassen wollte. Doch dieser griff nach seinem Arm und zog ihn damit zu sich. „Geh nicht! Ich denke es gibt keine andere Wahl als St. Claire. Ich will nicht Monate von dir getrennt sein und bei allen anderen ist der Weg einfach zu weit!“, sagte er und Naruto lächelte wieder. „Ok, dann denke ich sollten wir anrufen und einen Termin vereinbaren. Je schneller du Hilfe bekommst, umso besser ist es!“   Zwei Wochen später war es dann soweit. Gemeinsam hatten sie sich auf den Weg zu der Klinik begeben und standen nun vor dem Haupteingang. Beide hatten ein mulmiges Gefühl, doch versuchten sie es zu unterdrücken. Die Zeit die sie getrennt waren würde sicherlich nicht so schlimm werden, schließlich hatten sie sich zuvor auch nicht jeden Tag gesehen. Doch auf der anderen Seite war dies eine ganz andere Situation. Hier mussten sie sich Regeln beugen und konnten nicht einfach alles stehen und liegen lassen, um etwas Zeit miteinander zu verbringen. Vor allem Naruto litt unter diesem Gedanken. St. Claire sollte sehr strenge Regeln haben und auch wenn er sie noch nicht kannte, bereiteten sie ihm bereits jetzt Bauchschmerzen. Leise seufzte er auf und setzte sich in Bewegung. Irgendwann mussten sie ja hinein gehen.   Drinnen wurden sie freundlich begrüßt und sie mussten nicht lange warten, bis jemand zu ihnen kam und sie herum führte. Die Bilder die Naruto im Netz gefunden hatte, waren nicht übertrieben gewesen. Alles war sauber und sehr freundlich eingerichtet. Das nahm ihm eine große Last von den Schultern, Sasuke würde sich hier sicherlich wohl fühlen und in dieser Situation war diese Tatsache das Wichtigste. Sie bekamen vieles über die Regeln der Klinik erzählt und Naruto verstand einfach nicht, wieso so viele meinten sie wären streng. Doch dann wurden sie darüber aufgeklärt das der erste Besuch frühestens nach vier Wochen erlaubt war. Und auch dann gab es keinerlei Möglichkeiten, dass Sasuke eine Nacht zu Hause verbringen konnte. Das Risiko sei einfach zu hoch. Auf der einen Seite verstand Naruto dies, doch andererseits stimmte ihn das traurig.   Gemeinsam begaben sie sich wieder zum Ausgang, um sich voneinander zu verabschieden. Beide hatten ihre ganz eigenen Gedanken zu dem gerade Gehörten. Als sie an der Eingangstür ankamen, schauten sie sich kurz an, bevor Naruto Sasuke an sich zog und einen sanften Kuss gab. Zum ersten Mal war es ihm egal, ob man sie sah und Sasuke schein es genauso zu gehen. Ansonsten hätte er Naruto sicherlich deutlich zu verstehen gegeben, was er von dieser Sache hielt. Dann lösten sie sich wieder. „Machs gut, Sasuke. Ich werde in genau vier Wochen wieder hier sein!“, versprach Naruto und Sasuke nickte nur. Dann wendete sein Freund sich ab und verschwand langsam.   Eine gute halbe Stunde später stand Sasuke in seinem Zimmer. Die Tasche stand noch immer unberührt auf dem Bett und der junge Tänzer fragte sich, ob er nicht einen großen Fehler beging. Dies war nicht das Zimmer in dem er und Naruto sich unzählige Male geliebt hatten und dies war auch nicht das Zimmer, in dem er sich geborgen fühlte. Alles war ihm fremd und auch wenn alles liebevoll und gemütlich eingerichtet worden war, fühlte es sich für Sasuke kalt und leer an. Seufzend ging er zu seiner Tasche und begann sie auszupacken. Er würde sich schon daran gewöhnen nun erst einmal hier zu wohnen. Schließlich hatte er seinem chaotischen Freund das Versprechen gegeben nicht aufzugeben und immer weiter zu machen, auch wenn alles trist zu sein schien.   Zur gleichen Zeit fuhr Naruto genau die Strecke wieder zurück, die sie auch auf dem Hinweg genommen hatten. Doch irgendwie fühlte es sich anders an. Eine Weile grübelte er, aber im Grunde wusste er bereits, dass es daran lag, weil Sasuke nicht dabei war. Missmutig stellte er das Radio ein, doch als er die vertrauten Klänge von „Brothers under the sun“ hörte, bereute er es bereits. Auch wenn der Text nicht wirklich traurig war, so erledigte es die Melodie, dass er sich schlechter fühlte wie zuvor. Doch er trotzte dem Impuls, das Radio einfach wieder auszustellen. Er brauchte etwas was ihm das Gefühl nahm alleine zu sein.   Nachdem ich Sasuke nach St. Claire gebracht hatte, fühlte ich mich auf der Rückfahrt so verdammt einsam. Alles in mir wehrte sich dagegen, Sasuke alleine dort zurück zu lassen, doch auf der anderen Seite wusste ich, dass es das Beste war. Zu Hause würde er trotz allem dem ganzen Stress ausgesetzt sein und so war diese Möglichkeit des Entzuges nicht wirklich geeignet. Aber wie ich diese verdammten vier Wochen überstehen sollte, war mir dort ein Rätsel. Wenn wir wenigstens hätten telefonieren können, doch auch dies war vollkommen untersagt. Sasuke sollte einen ganzen Monat von allem abgeschottet sein, um sich voll und ganz auf den ersten und auch schwersten Schritt zu konzentrieren. Der Arzt sagte mir es sei wichtig, denn erst wenn Sasuke sein eigenes Problem WIRKLICH anerkennt und beginnt aktiv mit zu arbeiten, konnte die Therapie Erfolg haben. Ich wusste, dass dieses richtig war und fühlte mich so egoistisch, als ich im gleichen Atemzug daran dachte, dass es trotz allem unfair sei. Sasuke gehörte zu mir und nun verbot man mir mit ihm zu reden, seine Stimme zu hören und so zu wissen das alles in Ordnung war. Die ersten Tage waren die Hölle. Im Grunde war die ganze Zeit die Hölle, doch immer auf eine anderen Art und Weise. Zuerst war es das alleine sein. Ich musste mich immer wieder zusammen reißen, um nicht einfach bei Sasuke anzurufen. Auch wenn es nur war, um von dem Personal zu hören, dass es ihm gut ging. Abends lag ich oft lange wach und dachte an ihn, fühlte mich alleine in meinem viel zu großen Schlafzimmer und sehnte mich danach ihn einfach nur in den Armen halten zu können. Doch das legte sich nach einigen Tagen, als eine ganz andere Hölle begann. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie haben einige Reporter mit bekommen was Sasuke gerade machte. Zum Glück wussten sie nicht wo, ansonsten hätten sie sich wohl auf ihn gestürzt wie ein Schwarm Fliegen auf ein verdorbenes Stück Fleisch... ok, der Vergleich ist Mist, aber etwas besseres fällt mir gerade nicht ein. Aber lustig war es nicht. Ich konnte wirklich keinen Schritt mehr machen, ohne einem dieser idiotischen Reporter zu begegnen. Sie waren aufdringlich, verfolgten mich und bombardierten mich mit Fragen die ich nicht beantworten wollte. Doch das war auch noch nicht das Schlimmste. Nach ungefähr zwei Wochen war ich kaum noch zu gebrauchen. Ich machte mir wahnsinnige Sorgen und immer wenn das Telefon klingelte, bekam ich einen halben Herzinfakt. Ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber es war sicherlich nichts gutes. Vielleicht war all dies zu viel für Sasuke, denn in St. Claire war er ja nicht eingesperrt. Er konnte jederzeit gehen und wenn er nun einfach los ging um sich die nächste Dröhnung zu suchen, würde keiner ihn aufhalten. Ich denke genau das war meine größte Sorge. Dass jemand anrief und mir sagte, dass alles zu spät sei. Mit dieser Angst lebte ich aber schon länger. Nicht erst seit Sasuke in der Klinik war. Um die Zeit tot zu schlagen, las ich sehr viel. Nur nicht irgendwelche Bücher die einen unterhalten sollten, sondern Bücher die sich mit den Themen Drogenentzug beschäftigten. Nach allem was ich dort las, bekam ich wirklich Angst. Ich weiß nicht wieso, aber scheinbar hatte ich es nicht hinnehmen können, das überall stand, ein Drogenentzug könnte wie ein Höllentrip sein. Es musste nicht sein, doch alleine der Gedanke ließ mich in Schweiß ausbrechen. Mir war bewusst, dass es nicht ganz einfach war den Körper zu entgiften und sein drängendes Rufen nach einer neuen Dosis zu überhören. Ich meine er war abhängig und das ließ die Wahrscheinlichkeit ins unermessliche hoch schießen, dass er nicht nur psychische, sondern auch körperliche Qualen durchlitt. Der Gedanke war unerträglich. Aber ich durfte nicht zu ihm und somit konnte ich auch nicht wissen ob er zurecht kam, oder ob er eben diese Qualen zu durchleben hatte. Jeder Mensch war da anders, aber der Gedanke, dass er eben diese Qualen durchleben könnte, saß so fest, das ich nicht daran glaubte, es sei etwas leichter für ihn, als es in all diesen heftigen Berichten beschrieben wurde. Am Ende der dritten Woche war ich vollkommen am Ende. Doch zum Glück hatte ich Freunde. Kiba und Shikamaru besuchten mich, versuchten mir etwas Halt zu geben und holten mich aus meiner kleinen Gedankenwelt heraus. Ich bin den beiden auch noch heute sehr dankbar. Die letzten Tage zählte ich. Meine Ungeduld wuchs und wuchs mit jeden Tag. Doch ich begann mich auch zu fragen, wie ich es schaffen sollte zu Sasuke zu kommen. Noch immer belagerten Reporter mein Haus und die Gefahr, dass einer mir folgte, war einfach zu groß. Das war wirklich ein Problem. Doch auch da kamen mir Shikamaru und Kiba zur Hilfe. Es war so simpel und doch bin ich selbst nicht darauf gekommen. Ich glaube es gibt noch ein Foto davon, ich sollte später Mal auf die Suche danach gehen Kiba zog sich an dem Tag ziemlich ungewöhnlich an. Ich glaube ich habe ihn noch nie so gesehen und hatte wirklich Mühe mir das Lachen zu verkneifen. Dann legten die beiden Los. Zuerst zogen Kiba und ich uns aus, um die Klamotten zu wechseln. Dann bekam ich eine braune Perücke und Kiba eine Blonde. Wir haben so verdammt heftig lachen müssen. Es passte einfach nicht zu uns. Am Ende schlüpfte also ich in Kibas und Kiba in meine Rolle. Ich sagte ja, es war simpel, doch es funktionierte. Wir blieben noch gute drei Stunden zusammen, um keinen Verdacht zu erregen. Und dann verließ ich mit Shikamaru das Haus. Keiner dieser verdammten Reporter bemerkte etwas. Und so habe ich es geschafft zu Sasuke zu kommen. Übrigens war es ein Wunder, dass ich nicht geblitzt wurde. Und ein genauso großes Wunder, dass Shikamarus Wagen heile geblieben ist ... Immer wieder schaute Naruto auf die Uhr, während er den Wagen fuhr. Er konnte es nicht erwarten, Sasuke endlich wieder zu sehen, doch heute verging die Zeit einfach viel zu langsam. Er beschleunigte sein Tempo noch ein wenig mehr, es war ihm egal, dass er bereits viel zu schnell fuhr. Hier konnte nichts passieren, Fußgänger gab es keine. Um sich die Zeit tot zu schlagen, schaltete er wieder das Radio an.   Nach vier Stunden fuhr er endlich auf den Parkplatz vor St. Claire. Schnell stieg er aus und eilte auf das Gebäude zu, riss die Tür regelrecht auf und lief schnell zur Anmeldung. Doch die Frau die dort heute saß schien viel Zeit zu haben. Erst schrieb sie seelenruhig das weiter, womit sie bei seinem Eintreffen schon beschäftig gewesen war, bevor sich zu ihm wendete. Dann endlich durfte er in den Besucherraum. Ungeduldig lief er auf und ab, schaute immer wieder zur Tür. Seine Ungeduld war groß, doch dann endlich war es soweit. Die Tür öffnete sich und da stand er. „Sasuke ...!“, murmelte der Blondschopf leise, trat einige Schritte auf seinen Freund zu, ehe er wieder stehen blieb. Der junge Uchiha sah ganz anders aus, als noch vor vier Wochen. Naruto konnte sehen wie zufrieden und vor allem entspannt sein Freund war. Mit einem breiten Grinsen überwand er die letzten Schritte die sie trennten und schloss den Schwarzhaarigen in seine Arme.   „Ich habe dich wahnsinnig vermisst!“, hörte er diesen sagen und Naruto lachte leise. Irgendwie schien es ihnen beiden gleich gegangen zu sein. Nachdem sie endlich alleine waren, konnten sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Sie küssten sich, schauten sich an und erzählten einander, wie es ihnen in den letzten vier Wochen ergangen war. Doch die Sache mit den Reportern verschwieg der Blondschopf lieber. Sasuke hatte bereits genügend zu bewältigen, da konnte er eine weitere Belastung nicht gebrauchen... Erste Erfolge ------------- Sasuke spielte nervös mit seinen Fingern, während er seine Position ein wenig veränderte. Nun war er bereits so oft in diesem Raum gewesen, doch noch immer war ihm unwohl dabei. Es lag sicherlich nicht an dem Raum, sondern viel mehr daran, dass es wieder einmal Zeit für eine seiner Therapiestunden war. Er konnte sich nicht daran gewöhnen und zu oft fühlte er sich anschließend ausgelaugt und emotional vollkommen aufgewühlt. Wie oft hatte er hier gesessen und sich gedacht, dass er einfach wieder gehen konnte. Doch wie auch in all den Sitzungen zuvor kam genau in diesem Augenblick sein Therapeut. Sasuke mochte ihn irgendwie, der Mann hatte eine ruhige Art und erleichterte ihm oft das Reden.    „Herr Uchiha, wie geht es ihnen heute?“ Es war immer dieselbe Begrüßung die der Mann verwendete und doch langweilte sie den jungen Uchiha nicht. Auf dieser Art kam eine vertraute Atmosphäre auf und nahm ein weiteres Stückchen Unbehagen von ihm. „Ganz gut, würde ich sagen!“, meinte er auch gleich. Auch dies war eine Standartantwort.     Der Mann ihm gegenüber nickte und begann, einige Dinge auf seinen Block nieder zu schreiben. Der Stift kratze über das Papier, was den Uchiha ziemlich nervte, aber er schwieg beharrlich. Eigentlich tat er das immer, er sprach nur, wenn er direkt etwas gefragt wurde und auch nur so viel, wie erforderlich war. So war er eben, das würde sich nie ändern. Er wollte es auch gar nicht, erst recht nicht für einen Psychiater.  “Gut… letzte Woche haben wir darüber geredet, wie sie ihren Beruf sehen!“, erklärte der Mann schließlich und schaute ihn erneut an. „Setzen wir da an. Sie meinten, dass eine Menge Druck auf ihnen lastet, richtig?“ Sasuke nickte leicht. „Termindruck, Leistungsdruck!“, erwiderte Sasuke brummend. Man stand immer im Fokus der Öffentlichkeit und durfte sich keine Fehler erlauben, wenn man wert darauf legte, ein Privatleben zu haben. Eigentlich hatte er den falschen Beruf gewählt, oder er war zu erfolgreich geworden. Wenn er ehrlich war, mochte er den Rummel nicht, der um ihn herum veranstaltet wurde. Er liebte die ruhige Zeit alleine, wirklich viel hatte er davon aber nicht mehr gehabt.   „Bereuen sie es?“, folgte gleich die nächste Frage und Sasuke musste nicht lange nachdenken. Er schüttelte den Kopf, legte aber auch gleichzeitig die Stirn in Falten. „Nicht wirklich… nur das drum herum könnte wegfallen!“, gab er ehrlich zu. Der Mann nickte und erneut kratzte der Stift hektisch über das Papier. Sasuke fragte sich, was der Mann da jedes mal nieder schrieb, der Gedanke, dass er seine Analysen da fest hielt, behagte ihm nicht so wirklich. Aber etwas dagegen machen konnte er wohl nicht.   „Wie sieht es mit Versagensängsten aus? Wem gegenüber empfinden sie diese?“, folgte auch schon die nächste Frage. Dieses Mal schwieg Sasuke allerdings. Er hasste dieses Thema und bisher hatte er nie auf diese Frage reagiert. Er würde es auch niemals machen, es waren Dinge, die niemanden etwas angingen. Es störte ihn nur, dass der Mann ihn mehr durchschaute, als ihm einfach lieb war. Ängste hatte er durchaus und zu versagen war etwas, was für ihn nicht in Frage kam. Aber er wusste auch, dass er da keinen wirklichen Einfluss drauf hatte. Machtlos zu sein, war ein unangenehmes Gefühl.  „Gut… lassen wir das Thema.“, lenkte er schließlich ein. Sasuke war dafür dankbar. Er wollte einfach nicht darüber reden. „Ich mag es nicht, bedrängt zu werden!“, brummte er nur, nicht darauf achtend, dass er damit auch gleich eine neue Vorlage bot, die der Mann dankbar annahm. Sicherlich war er einer der schweren Patienten, im Grunde wollte er auch nicht hier sein, oder besser, nicht in der Therapie, nur hatte man ihm klar gemacht, dass es anders nicht ging. „Bedrängt ihr Leben sie? Ihre Position in der Öffentlichkeit?“, wurde er dann gefragt, während wieder geschrieben wurde.    „Nicht prinzipiell. Forderungen sind nicht immer angenehm, vor allem wenn ich gestresst bin kann das zu mehr Druck führen!“, erklärte Sasuke und begann, sich ein klein wenig zu entspannen. Nicht mehr lange, er hatte die Stunde fast geschafft und dann konnte er zurück in sein Zimmer gehen, später Naruto anrufen und dann endlich schlafen. In letzter Zeit war er fast immer ausgelaugt und sein Verlangen das Bett zu verlassen war fast komplett gestorben. Man hatte ihm gesagt, dass das normal war. Er hatte die schlimmste Phase hinter sich gebracht, den eigentlichen Entzug mit all seinen Entzugserscheinungen. Nun mussten sie das festigen, damit er nicht hier raus spazierte und das nachholte, was man ihm hier verwehrte. Manchmal fühlte er sich als wenn er vor Energie nicht wusste wo er damit hin musste, manchmal aber – wie im Moment – war er nur noch müde.    „Wie hat Ihnen da der Konsum vom Rauschmittel und Alkohol geholfen?“ Eine gute Frage und verdammt leicht zu beantworten. „Es beruhigt?“, erklärte er dann schlicht, sah aber auch, dass der Mann damit nicht zufrieden war. „Der Alkohol ist schon lange ein Problem gewesen, es betäubt einfach.“, führte er dann fort.   „War ein Problem? Würden Sie, wenn sie jetzt entlassen werden würden, nein sagen können? Würden sie dem Druck und dem Wunsch widerstehen können, sich zu betäuben?“ Sasuke schwieg. Er konnte darauf nicht antworten. Vom Kopf her wusste er, dass es Mist war was er da tat, aber er traute sich da selbst nicht über den Weg. Wenn auch nur einer ihn unter Druck setzte, würde er den leichteren Weg wählen, das wusste er einfach. Der Mann ihm gegenüber legte dann den Block zur Seite.    „Setzen Sie sich nicht unter Druck, noch mögen Sie nicht soweit sein, aber das erreichen wir auch noch. Wir sehen uns nächste Woche, Herr Uchiha!“, erklärte er und reichte ihm dann die Hand, die Sasuke ergriff, während er sich erhob. Ohne einen weiteren Gruß verließ er dann den Raum um zurück in sein Zimmer zu kommen.    Naruto setzte den Stift wieder an, um seine Gedanken weiter fest zu halten. Die Erinnerungen kamen einfach immer weiter zu ihm.    Sasuke hat mir am Abend von der Stunde erzählt, sicherlich nicht alles, aber doch einen großen Teil. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er sich zu sehr unter druck setzt. Ich erinnere mich noch, dass er sich selbst gefragt hat, ob er wohl je an den Punkt kommt, wo er raus gehen kann und nichts passieren wird.   Ich selbst glaubte fest daran. Sasuke war auf einem guten Wege, er war ja auch schon eine ganze Weile ohne diesen ganzen Kram und ich merkte doch, dass er sich bemühte. Natürlich hatte er gute und schlechte Tage, aber das war doch vollkommen normal!   Und es wurde von Mal zu mal besser. Nach diesem Telefonat wurden Sasukes schlechte Tage weniger, die guten hingegen mehr. Er durfte sich nach zwei weiteren Monaten frei auf dem Klinikgelände bewegen und bald kam auch das Thema auf, dass Sasuke für eine Nacht nach Hause durfte.   Zu einem guten Zeitpunkt, zum Glück hatten die Reporter etwas interessanteres gefunden und ließen mich endlich in Ruhe. Vorher hatte ich allerdings noch ein Gespräch mit Sasukes Therapeuten. Ich mochte den Mann, er war offen und ruhig und was er über Sasuke erzählte, war sehr angenehm. Er fand, dass ich für ihn eine Stützte war, auch wenn Sasuke das nie zeigen würde. Er schätzte ihn gut ein, das hat mich schon beeindruckt. Und natürlich hat er mir Tipps gegeben, wie ich diesen ersten Tag gestalten könnte. Ich sollte es vermeiden mit ihm raus zu gehen, Orte meiden, wo er mit Alkohol in Kontakt kommen könnte und auch meine Reserven nicht offen stehen lassen, aber auch nicht ganz entfernen, um ihm nicht das Gefühl zu geben, ihm nichts zu zutrauen.   Er erklärte mir auch, wie ich möglichen Stress erkennen konnte und er gab mir eine Notfallnummer aus unserem Ort, falls etwas vollkommen schief lief. Aber ich war positiver Ansichten, dass alles gut werden würde.    Lächelnd legte Naruto den Stift zur Seite. Er erinnerte sich an den Tag, gute fünf Monate nach dem Gespräch, als er Sasuke nach Hause holen durfte. Nur für gute 24 Stunden, aber das war viel mehr, als er sich damals zu träumen gewagt hatte.  Ich habe Sasuke nach Hause gebracht und versucht, ihm einen schönen Abend zu bieten. Also haben wir gekocht, gemeinsam und dabei sogar unseren Spaß gehabt. Gut, Sasuke sieht man es eher selten an, wenn er Spaß hat, aber da hatte ich echt das Gefühl, dass er sich wohl fühlt und die Zeit genießt.    Nach dem Essen haben wir es uns auf der Couch gemütlich gemacht. Mit Fruchtsaft verstand sich. Den Rat des Therapeuten habe ich natürlich befolgt, der Alkohol stand nicht offen rum, aber ich habe ihn auch nicht entsorgt. Ich vertraute Sasuke und das war auch wichtig.   Später sind wir dann gemeinsam ins Bett gegangen, ganz brav natürlich. Das ich Sasuke nun bedrängte war immerhin nicht meine Absicht und ich fand auch, dass es besser war zu warten, bis Sasuke selbst wieder bereit war. Im Moment waren auch andere Dinge viel wichtiger und da waren wir uns auch einig.    Auch der nächste Morgen begann entspannt und vollkommen ausgeglichen. Ich holte frische Brötchen und zusammen frühstückten wir dann. Sasuke trank verdammt viel Kaffee und erzählte mir dabei, dass der in der Klinik echt grausam schmeckte. Ich habe bei diesen Worten lachen müssen.   Aber natürlich waren die 24 Stunden irgendwann vorbei. Eigentlich war es ja viel weniger Zeit, die wir zu Hause verbracht hatten, denn diese Zeitspanne galt von dem Moment an, wo er die Klinik verlässt, bis zu dem Moment, wo er wieder dort sein musste. Aber für den Anfang war das vollkommen in Ordnung. Es war ein erster Tag, den wir hier verbracht hatten und wenn es weiter so gut lief, würde Sasuke bald wieder zurück kommen.   Die Fahrt zurück verlief allerdings ziemlich schweigsam, aber das war für mich auch irgendwie verständlich. In der Klinik war er immerhin ständig unter Beobachtung und Sasuke war kein sehr geselliger Mensch. Außerdem wusste ich, dass er die Therapiestunden hasste. Sich zu öffnen war nicht sein Ding.   Zeit uns zu verabschieden blieb mir dann leider auch nicht sehr viel. Ich musste zu Sasukes Therapeuten und ihm erzählen, welchen Eindruck ich gewonnen hatte. Das tat ich auch und nicht alles war positiv. Trotz der positiven und entspannten Atmosphäre, hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass Sasuke rastlos wirkte. Angespannt, auch wenn es nie sehr lange angehalten hatte.   Er hatte mir dann erklärt, dass es vollkommen normal war. In der Klinik war er schließlich geschützt vor dem, was ihn vielleicht verführen konnte, aber in der Welt draußen musste er die Stärke alleine aufbringen und das war am Anfang nicht sehr leicht. Ich verstand auch das durchaus.    Sasuke zurück zu lassen, war ihm dann verdammt schwer gefallen, aber es war nicht anders gegangen.    Seufzend parkte Naruto den Wagen, stellte das Radio aus und verließ dann das Fahrzeug. Er war nach der langen Fahrt zurück müde und freute sich darauf, einen ruhigen Abend zu verbringen. Wenn er denn noch wach blieb, denn eigentlich zog ihn alles ins Bett.   Kaum schloss er die Haustür auf, hörte er aber auch schon, wie das Telefon klingelte und so ließ er seine Sachen fallen und nahm eilig das Gespräch an. Vielleicht war es ja Sasuke, den er vor wenigen Stunden wieder in der Klinik abgeliefert hatte. Möglich war es immerhin. „Uzumaki!“, meldete er sich dann.   Am anderen Ende war allerdings nicht Sasuke, sondern Kakashi. Naruto kannte den Mann mittlerweile ein bisschen besser, in den letzten Monaten hatten sie sich hin und wieder gesehen und geredet, denn Kakashi war natürlich auch daran interessiert, wie es dem Uchiha ging.   „Wie geht es dir?“, fragte der ältere Mann ihn dann. „Es geht. Ich habe Sasuke gerade zurück gebracht und bin erst vor einer Sekunde zur Tür rein!“, erwiderte er ehrlich und ließ sich auf den Boden fallen, um sich gegen die Wand lehnen zu können. „Stimmt, er war letzte Nacht bei dir, richtig?“ Naruto hatte Kakashi natürlich von den guten Neuigkeiten erzählt und auch Kakashi hatte sich gefreut, dass es voran ging.   „Ja, es war schön!“, erklärte er dann und lächelte leicht. Das war es ja auch gewesen, auch wenn es schade war, dass die gemeinsame Zeit nun schon wieder vorbei war. Kakashi schwieg eine Weile.  „Ich weiß, dass es vermutlich gerade unpassend ist, aber ich habe überlegt, wie es weiter gehen soll. Ich denke ernsthaft darüber nach, Sasuke vorzuschlagen, seinen Rücktritt erklären zu lassen. Was denkst du darüber? Glaubst du, dass er noch einmal zurückkehrt?“, fragte Kakashi dann. Man hörte, dass die Frage wirklich nicht angenehm für diesen war, auch Naruto war sie nicht angenehm.   Er schwieg. Er konnte ihm diese Frage nicht beantworten. Ein neues Leben? ---------------- So  positiv ich manchmal eingestellt war, manchmal hatte ich doch meine  Zweifel. Kakashi hatte das unbewusst in Gang gesetzt. Natürlich glaubte  ich fest daran, dass er diesen Entzug schaffen konnte und auch schaffen  würde. Aber was ich in der Zeit gar nicht bedacht habe, war die  Tatsache, dass dann auch sein altes Leben wieder beginnen würde.   Mir  wurde bewusst, dass ich nicht genug über ihn wusste, um einschätzen zu  können, was überhaupt das Problem in erster Linie verursacht hatte.  Stress, soviel wusste ich, aber welche Art von Stress? Waren die Fans  ihm zu viel? Dass ständig alle in seinem Leben herum schnüffelten? Die  vielen Auftritte? Ich wusste es nicht.   Und  damit begannen dann auch die Zweifel. Würde er es schaffen, die Fans  auszublenden? Konnte er wieder tanzen, einen Auftritt nach dem anderen  haben, ohne dass es ihm zu viel wurde? Und wenn nicht, kam er dann zu  mir? Suchte er von alleine nach Hilfe, oder rutschte er erneut in diese  Abhängigkeit?   Diese  Fragen quälten mich wirklich und ich wusste, dass nur die Zeit mir  Antworten geben konnte, aber das reichte mir natürlich nicht. Oft lag  ich abends wach und schaffte es einfach nicht, diesen stetigen Kreislauf  an negativen Gedanken zu durchbrechen. Ich konnte ja nicht einmal mit  Sasuke darüber sprechen.   Natürlich  erinnerte Naruto sich an diese belastenden Momente noch immer ganz  genau. In den Tagen hatte er nicht wirklich gewusst, wie er mit all dem  umgehen sollte, er hatte ja nicht einmal nachvollziehen können, wie man  so abrutschen konnte.   Fast  ein dreiviertel Jahr war vergangen, seit Naruto Sasuke in der Klinik  abgeliefert hatte. Eine wirklich anstrengende Zeit, für beide. Natürlich  hatten sie sich oft am Telefon unterhalten, sie hatten sich auch einige  Male gesehen, aber irgendwie waren diese Momente nur durchwachsen  gewesen.   Sasukes  Laune war ziemlich unstabil gewesen. An manchen Tagen war er sehr offen  gewesen, an manchen aber noch verschlossener wie in ihren schlimmsten  Zeiten. Naruto wusste, dass Sasuke teilweise Medikamente bekommen hatte,  die wohl auch ein Grund für die schwankenden Launen gewesen war, aber  ganz sicher war Naruto sich da nie so ganz gewesen.    Vor  wenigen Tagen hatte er an einem Informationsgespräch teilgenommen, das  Angehörigen helfen sollte, die erste Zeit gut zu überstehen, wenn die  nach Hause kamen, die in der Klinik Patienten gewesen waren. Man sollte  Strukturen rein bringen, nicht mit Samthandschuhen anpacken und auch  nicht bedrängen. Naruto wusste nicht wirklich, ob er dazu in der Lage  war, wo seine größte Frage war, wie es nun weiter gehen sollte.   Nun  stand er hier und wartete und bald darauf kam Sasuke auch endlich raus.  Er sah gut aus, gesünder, er schien ein wenig zugenommen zu haben,  allerdings nicht im negativen Sinne. Ganz im Gegenteil, er wirkte nun  wohlgenährt aber keinesfalls dicklich. Auch seine Haut wirkte nicht mehr  ganz so blass, die Haare waren voll und glänzten.   „Hey!“,  begrüßte er ihn mit einem Lächeln auf den Lippen und nahm ihm die  Koffer ab, um sie in den Kofferraum zu verfrachten. Dann machten sie  sich auf den Weg zurück. Sasuke war ungewöhnlich still, selbst für seine  Verhältnisse. Naruto sah, dass ihn etwas beschäftigte, aber er wollte  die Tipps berücksichtigen und ihn nicht bedrängen. Wenn es wichtig war,  würde er ihm das schon irgendwann sagen.   Als  sie endlich zu Hause ankamen, wartete Kakashi bereits auf sie. Naruto  hatte das gewusst und Sasuke auch vorgewarnt, ihm war klar, dass der  Mann wissen wollte, wie es weiter ging, aber er hatte ihn bekniet, es  erst einmal ruhen zu lassen. Sasuke sollte erst einmal ankommen und sich  wieder einleben, ehe so ernste Themen auf den Tisch kamen. Kakashi  half ihnen dann, Sasukes Sachen ins Haus zu bringen. Zum Glück waren  die Reporter nun ganz verschwunden, das wäre wohl auch das Letzte, was  sie noch gebraucht hätten. Der restliche Nachmittag wurde dann auch noch  ganz nett. Sasuke erzählte ein bisschen von seiner Zeit in der Klinik,  allerdings immer nur von den anderen Patienten. Von sich selbst wollte  er wohl nichts erzählen. Es  dauerte dann fast eine Woche, bis Normalität wieder einkehrte. Sasuke  tanzte mittlerweile wieder, allerdings nicht mehr öffentlich.  Schließlich suchte er auch das Gespräch zu Kakashi, um deutlich zu  machen, dass er sich zurückziehen wollte. Naruto hatte Angst vor diesem  Moment gehabt, es war eine riesige Umstellung und er hatte befürchtet,  dass Kakashi Sasuke nicht gehen lassen wollte, in Wahrheit jedoch nickte  er nur, lächelte leicht und versprach, alles vorzubereiten.   Zwei  Tage später war Sasukes Rücktritt dann auch in aller Munde. Kakashi  hatte diesen öffentlich bekannt gegeben aber wie versprochen keine  Fragen zu seinem zukünftigen Leben beantwortet. Vermutlich hätte er das  auch nicht gekonnt, denn abgesehen von seinem Rücktritt, hatte Sasuke  nicht mit einer Silbe deutlich gemacht, wie die Zukunft denn aussehen  sollte. Was der Uchiha nun machen wollte, war Naruto in Rätsel.   Natürlich  war ihm klar, dass Sasuke mit dem Tanzen auch weiterhin Geld machen  konnte, aber irgendwie konnte er ihn nicht als geduldigen Lehrer sehen.  Was er aber sonst noch machen konnte und vor allem wollte, wusste er  eben nicht. Es raubte ihm fast den Verstand und er zweifelte, ob das  nicht erneut Stress bedeuten könnte. Naruto wurde mehr und mehr bewusst,  dass er begann in nahezu allem eine Gefahrensituation zu sehen und er  wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Mit Sasuke zu reden war  immerhin keine sonderlich gute Idee.    Erneut  legte Naruto den Stift zur Seite, stand auf und holte sich eine Flasche  Bier. Die anderen würden bald hier sein, seine Freunde hatten sich  nicht abschütteln lassen, auch in diesem Jahr den Jahreswechsel mit ihm  zusammen zu feiern. Auch wenn ihm nicht wirklich zum Feiern zu Mute war.  Die Erinnerungen zogen ihn runter.   Nach  Sasukes Rücktritt wurde es erst einmal ruhig. Natürlich hatte ich noch  meine Arbeit und der ging ich auch gewissenhaft nach. Sasuke selbst  hingegen tat nahezu gar nichts. Oft saß er nur rum, starrte in die  Ferne. Manchmal las er ein Buch und manchmal schlief er deutlich mehr  wie sonst. So  oft wie es ging versuchte ich ihn dazu zu bewegen, auch andere Dinge zu  machen. Zum Glück, denn so kam er wenigstens etwas aus sich heraus. Wir  gingen manchmal raus, aßen auswärts und sogar sexuell kamen wir uns  wieder näher. Am Anfang war es fast wie bei unserem ersten Mal, ich  glaube wir beide waren sehr nervös. Kein Wunder, immerhin war lange  nichts mehr zwischen uns gelaufen.   Zu  dieser Zeit war ich voller Hoffnungen. Unsere Beziehung wurde enger, er  redete mehr mit mir und er zeigte mir auch es Öfteren, dass ich nicht  einfach irgendwer war, der eben da war. Einmal hat er sich sogar  bedankt, weil ich ihn nicht aufgegeben habe, weil ich die Dinge in die  Hand genommen habe. Aber es war so leise gewesen, dass ich ihn kaum  gehört habe. Aber immerhin, besser wie gar nichts!   Kakashi  war auch weiterhin ein Teil von Sasukes Leben, mindestens einmal die  Woche stand er vor der Tür um nach uns zu sehen. Ich fand, dass das  Sasuke gut tat. Auch jetzt, wo er eine schwere Zeit hinter sich gebracht  hatte, wurde er nicht ausgeschlossen. Weder von mir, noch von Kakashi  und auch meine Freunde nahmen ihn in ihrer Mitte auf, auch wenn Sasuke  damit manchmal gar nicht einverstanden war. Aber da musste er durch. Er  war nun mein Partner, mein fester Partner, so etwas gehörte da einfach  zu.  Zusammen  gewohnt haben wir allerdings nicht. Oder nicht so richtig. Er hat  natürlich viele Nächte bei mir verbracht, aber oft ist er auch nach  Hause gefahren. Am Anfang haben mich diese Momente echt an meine Grenzen  gebracht, aber mit jedem Mal, wo er wieder zurück gekommen ist und  nichts passiert ist, ist es besser geworden. Ich habe gelernt, dass nun  wirklich alles gut werden würde.   Allerdings  war es nicht ganz so leicht. Sasuke hatte lange Zeit in der  Öffentlichkeit gestanden. Reporter versuchten natürlich immer wieder  einmal ihn zu überreden, ihnen ein Interview zu geben. Das war noch das  kleinere Übel, viel schlimmer waren Fans, die wussten wo er wohnte und  die teilweise seine Wohnung belagerten. Ich hatte das immer gewusst,  wirklich bewusst ist es mir allerdings erst gut zwei Monate nach seiner  Rückkehr geworden, als er mit einer Reisetasche vor meiner Tür  auftauchte und mich darum bat, eine Weile bei mir wohnen zu dürfen, um  diesen Fans zu entkommen.   Ich  verstand gar nicht, wieso manche Menschen so energisch waren, diese  allerdings schienen echt anstrengend zu sein. Aber natürlich hatte ich  nichts gegen seinen Einzug. Ganz im Gegenteil, ich freute mich darauf,  ihn mehr um mich zu haben.  Eigentlich  hätte dann alles gut werden können. Sasuke war in meinem Haus, in  meinem Bett und in meinem Leben. Aber natürlich war es nicht so. Zuerst  war es mir nicht bewusst, aber dann wurde immer deutlicher, dass etwas  nicht stimmte. Er war so abwesend, tief in seinen Gedanken versunken.   Hin  und wieder tat das ja jeder, aber mit jedem Tag realisierte ich mehr  und mehr, dass er immer nur gute Phasen gehabt hatte, grundlegend aber  so in sich gekehrt gewesen war, seit er aus der Klinik entlassen worden  war. Gott,  sofort habe ich begonnen alles zu analysieren was er tat. Wenn er  keinen Hunger hatte, fragte ich mich, ob er Anzeichen hatte, die mir  bestätigen würden, dass er wieder einen Rückfall gehabt hatte. Natürlich  war da nichts, aber ich merkte doch, dass da etwas nicht stimmte.  Natürlich habe ich das Gespräch gesucht. Was auch sonst? Mir war es ja  wichtig, dass er es schaffte, langfristig und nicht nur ein paar Wochen.   „Können  wir reden?“, fragte Naruto und ließ sich neben Sasuke auf dem Sofa  nieder, wobei er den Blick des Uchihas bewusst suchte. Dieser schaute zu  ihm auf, offen und nickte leicht. „Sicher!“, antwortete er ruhig, fast  schon gelangweilt. Naruto fragte sich, ob genau das das Problem war.  Vielleicht langweilte er sich und war nicht genug ausgelastet.    „Ich  mache mir Sorgen um dich!“, erklärte Naruto dann auch gerade heraus. Er  sah gar keinen Sinn darin, nun lange um den heißen Brei herum zu reden,  am Ende würde es sowieso darauf hinauslaufen, dass er es ihm offen  sagte. Schweigen war schließlich nichts, was Naruto wirklich gut konnte,  wenn ihn etwas bewegte und das hier bewegte ihn sehr. „Warum?“, fragte  Sasuke dann auch sofort.   Eine  einzelne, dunkle Augenbraue hob sich langsam. Sasuke verstand nicht,  was ihn im Moment bewegte, das war Naruto klar. Ihm war auch klar, dass  er vielleicht einfach nur zu sensibel reagierte, aber er wollte lieber  einmal zu viel nerven, als einmal zu wenig seinem Gefühl nachzugehen.    Einen  Moment druckste er herum, ehe er tief seufzte und sich dann durch sein  Haar fuhr. „Du bist so still… so in dich gekehrt!“, gab er dann  schließlich zu und suchte erneut seinen Blick. Naruto sorgte sich  wirklich. Das Letzte was er wollte war, dass das vergangene Jahr umsonst  gewesen war. Diese Angst trug er immer mit sich herum.   Auch  Sasuke seufzte schwer. „Mir geht es gut, es ist nichts!“, erwiderte er  lediglich. Naruto erkannte, dass Sasuke ihn beruhigen wollte, aber das  ungute Gefühl blieb einfach. Er wusste, dass in Sasuke etwas vor ging,  was er besser nicht unterschätzen sollte. Aber was sollte er machen,  wenn dieser nicht mit ihm sprach? Die  Tatsache, dass der Uchiha oft so verschlossen war, war mittlerweile  etwas, was Naruto massiv störte. Oft genug konnte er damit umgehen,  Sasuke war eben kein Mensch, der – im Gegensatz zu Naruto – nicht offen  auf andere zu ging. Er sprach nicht über das was ihn bewegte und schloss  alle aus, die versuchten ihm zu helfen. Das war unglaublich  frustrierend, wenn es um so etwas ging, wie bei ihnen.   Manchmal  wollte Naruto den jungen Mann nehmen und kräftig schütteln. Einfach so,  damit er endlich den Mund aufmachte. Er verlangte doch gar keinen  Seelenstrip, alles was er wollte war, dass er sich ihm anvertraute. Das  war doch ein Teil, der in einer Beziehung verdammt wichtig war.   „Sicher?“,  fragte Naruto noch einmal nach, ohne den Blick abzuwenden. „Ganz  sicher, Naruto!“, bekam er dann als Antwort entgegen gebracht. Sasuke  meinte es ernst, das merkte er. Dennoch.   Naruto glaubte ihm nicht Schicksal --------- Ungebetat! Dieses Gespräch es war so… beklemmend! Ich weiß auch nicht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich so gar nicht mehr an ihn heran komme. Dabei war es doch so gut gelaufen. Zu gut vielleicht sogar. Immerhin hatte er seine Therapie schnell und erfolgreich hinter sich gebracht. Er wirkte entspannt, glücklicher irgendwie, auch wenn ich gerade in diesem Punkt wirklich so einige Male meine Zweifel gehabt habe. Ich weiß auch nicht, es waren eben solche Kleinigkeiten, die mich immer etwas haben stutzen lassen.   Auf jeden Fall habe ich an diesem Tag versucht wirklich an ihn heran zu kommen. Aber die Mauern waren natürlich schon zu hoch gezogen. Er hat sich immer hinter ihnen verschanzt und verdammt! Ich habe das gehasst wie die Pest. Warum habe ich mir den Arsch aufgerissen? War für ihn da? Hab ihn wirklich unterstützt wo ich nur konnte? Nur, damit er bei der ersten Gelegenheit wieder sich zurückzieht?! Das wollte ich nicht wirklich akzeptieren. Ich konnte es nicht. Es brachte aber wenig, denn wenn wir uns in einem sehr ähnlich waren, dann wohl in unserem Sturkopf. Einerseits ist das ziemlich amüsant, in dieser Situation allerdings wäre es mir lieber gewesen, wenn man ihn irgendwie doch hätte erreichen können.   Leider blieb es nicht auf diesem Level. Die dann folgenden drei Monate waren wirklich anstrengend. Ich konnte regelrecht dabei zusehen, wie er mir wieder mehr und mehr entglitt. Ich kann nicht leugnen, dass es mir Angst gemacht hat. Ich habe mich natürlich auch informiert, ich war vertrauter mit diesen ganzen Süchten, aber gerade das hat mir auch so eine Heidenangst gemacht. Was sollte ich denn tun, wenn er so gar keinen mehr an sich heran ließ? Wie sollte ich ihn da wieder raus holen? Ich wusste es wirklich nicht.   Natürlich habe ich gehandelt. Ich glaube, ich habe so ziemlich alles getan, was mir eingefallen ist. Eine Weile habe ich ihn einfach in Ruhe gelassen, ich habe ihn versucht abzulenken, ich habe an unserer Beziehung gearbeitet, ihm vorgeschlagen, noch einmal mit seinem Therapeuten zu reden. Aber na ja, die Mauer war eben da und ließ sich nicht einreißen.   Wirklich schlimm ist es dann geworden, als er mich tatsächlich an einem Nachmittag zu einem Stadtbummel begleitet hat. Ich meine, ich habe diese verdammten Reporter ja schon kennen gelernt, nachdem ich Sasuke in die Klinik gebracht habe. Tagelang haben sie vor meinem Haus campiert, ich konnte mich kein Stück mehr frei bewegen. Womit ich aber wirklich nicht gerechnet habe ist, dass sie sich sofort auf Sasuke stürzen, wenn sie über ihn stolpern. Dieser eine hat es getan. Er war unglaublich aufdringlich, hat ihn mit Fragen bombardiert. Sein Entzug, seine Karriere, seine Beziehung. Alles hat dieser Kerl wissen wollen und ihn dabei richtig in die Ecke gedrängt.   Ich glaube, ich habe ihn nie zuvor so überfordert erlebt. Mittlerweile kenne ich Sasuke ja wirklich gut, aber in dem Moment hatte ich echt das Gefühl, jemand anderen vor mir zu haben. Er konnte sich absolut nicht durchsetzen und bisher hatte ich doch immer geglaubt, dass zumindest das kein Problem für ihn darstellt. Natürlich habe ich versucht dazwischen zu gehen, mir war in dem Augenblick auch herzlich egal, wie viel ich preisgebe, aber dieser Mann war wirklich wohl einer jenen, die in diesem Berufszweig gefürchtet sind. Einer der aufdringlichen Sorte, der einen sogar den Abgrund runter stößt, nur um seine Story zu bekommen. Und leider schien Sasuke die Story zu sein, die er haben wollte.   Es war schrecklich…   „Sasuke!“, rief Naruto seinen Freund. Die Stimme sanft und doch mit Sorge in ihr. Kein Wunder, diese Konfrontation mit dem Reporter war alles andere als erfreulich gewesen. Sie hatten nur fliehen können, um ihre Ruhe zu bekommen. Aber auch danach war er nicht verschwunden. Erst ein Anruf bei Kakashi und eine Verfügung hatten Abhilfe geschaffen. Seit dem hatte sich kein Reporter mehr bei ihnen gemeldet und Naruto war es auch ehrlich lieber so. Er mochte diese Menschen eh nicht. Vermutlich lag es daran, dass seine Kontakte mit diesen nur negativer Natur waren. Er wusste es nicht, aber eigentlich spielte es auch kaum noch eine Rolle.   „Komm schon, rede mit mir!“, flehte er schließlich, so langsam verlor er die Geduld. Was sollte er denn noch machen? Natürlich verstand er den Stress, den Sasuke in solchen Situationen ausgeliefert war, aber er war doch nicht alleine. Selbst Kakashi ließ er nicht mehr an sich ran und so langsam gingen Naruto wirklich die Ideen aus. Sonst hatte Sasuke doch niemanden mehr. Seine Familie lebte nicht mehr, Freunde besaß er keine. Kollegen dafür eine ganze Menge, aber selbst diese zerrissen sich gerade das Maul über ihn. Da sah man mal, auf wen man wirklich zählen konnte, wenn man tief in der Tinte saß.   Nur leider erhielt er erneut keine Reaktion. Mit einem leisen Seufzen wendete er sich ab und ließ Sasuke in dem Wohnzimmer alleine. Er verstand es wirklich nicht. Der Uchiha tat gar nichts. Er schaute nicht fern, er las keine Zeitung, keine Bücher. Er trainierte nicht. Alles was er tat, war morgens seinen Kaffee zu trinken und dann saß er da und starrte Löcher in die Luft. Und das gefiel Naruto wirklich nicht. Er fürchtete, dass es schon längst zu spät war, doch ein großer Teil von ihm weigerte sich noch immer, einfach aufzugeben. Das war einfach nicht seine Art. Ganz gleich wie oft Sasuke ihn noch von sich stieß, vermutlich würde er nie aufgeben können, ihn retten zu wollen. Irgendetwas sagte ihm da auch, dass Sasuke Rettung dringend nötig hatte. Vor was? Nun, darüber wollte Naruto gerade nicht wirklich nachdenken, auch wenn das nagende Gefühl in ihm, ihm genau sagte, was die Gefahr im Moment wirklich war.   Um sich abzulenken, verschwand er in die Küche. Kochen war nun nicht gerade seine liebste Beschäftigung, aber sich ständig etwas liefern zu lassen kam auch nicht in Frage. Zwar war es noch recht früh, aber dann aßen sie eben früher zu Mittag, falls Sasuke sich überhaupt dazu herabließ, seinen Platz aufzugeben und in die Küche zu kommen. Meistens tat er dieses nämlich nicht, stattdessen holte er sich einfach später etwas, als wenn er einem gemeinsamen Mittag aus dem Weg gehen wollte. Naruto beharrte nun gewiss nicht darauf, jede einzelne Mahlzeit zusammen zu sich zu nehmen, aber gerade im Moment wäre ihm das doch lieber. Zwingen konnte er ihn allerdings leider nicht.   Das wurde dann auch deutlich, als er wirklich gekocht hatte. Nichts großartiges, aber dennoch etwas, was man runter bekommen konnte. Nur leider stellte Sasuke sich quer, ganz wie er es erwartet hatte. „Ich habe keinen Hunger!“, machte er deutlich und schaute ihn dabei nicht einmal an. „Komm schon Sasuke! Ein Mittag wird dich doch nicht umbringen!“, versuchte Naruto es dennoch, ihn umzustimmen. Er hatte die Nase voll davon, so um Sasuke herumtanzen zu müssen. Irgendwann reichte es doch wirklich. Wenn er nicht reden wollte, gut! Damit musste er wohl lernen klarzukommen. Aber so langsam sollte er sich doch wirklich wieder fangen und versuchen, sein Leben in den Griff zu bekommen.   Leider sah es nicht so aus, als wenn Sasuke dieses wollte. Der Blick der Naruto traf war kalt, eisig! Wenn Sasuke die Macht hätte, wäre Naruto nun wohl zu einer Eissäule erstarrt. So kannte er ihn wirklich nicht und es störte ihn massiv. „Los, komm schon!“, forderte er erneut. „So langsam ist es doch gut, oder? Natürlich ist es scheiße, was da passiert ist. Aber dieser Reporter ist eben ein Arsch. Willst du wirklich nun jedes Mal dich verkriechen, wenn jemand dich zu sehr bedrängt?“ Naruto konnte sich das wirklich nicht vorstellen. So war Sasuke nicht. Er mochte Probleme haben, aber er gab nicht so einfach auf.   Zuerst glaubte er auch, dass er endlich zu ihm durchgedrungen war, als dieser sich erhob. Doch die dann folgenden Worte belehrten ihn eines besseren. „Lass es endlich sein!“, forderte Sasuke angespannt. „Ich brauche Ruhe… ich muss nachdenken!“, folgte auch gleich, ehe er sich in Bewegung setzte. Naruto bekam Panik, er wusste was Sasuke nun tun würde. Er würde gehen, in seine eigene Wohnung, dabei war er dort in den letzten Monaten nie gewesen. Nur ein oder zwei Mal mit ihm zusammen, um einige Dinge zu holen. Und er hatte ein wahnsinnig schlechtes Gefühl dabei, ihn nun gehen zu lassen. Naruto vertraute ihm nicht, das verstand er auch sehr genau. Aber er wusste auch, dass er dieses Mal keine Wahl hatte. Wenn er ihn weiter so bedrängte, dann würde Sasuke ihn nun endgültig von sich stoßen und dann war eh alles verloren. So schwer es war, er musste ihn gehen lassen. Auch, wenn sein Gefühl ihm sagte, dass es ein Fehler war.   Dieses Gefühl ließ ihn auch den restlichen Tag nicht mehr los. Gegessen hatte er schließlich alleine, nachdem die Haustür hinter Sasuke ins Schloss gefallen war. Wirklich Hunger hatte er da aber auch nicht mehr gehabt, so dass das Meiste in einer Schale im Kühlschrank gelandet war. Würde er es eben später essen und vielleicht war Sasuke bis dahin wieder da… auch wenn er dieses wirklich bezweifelte. Dieses nagende Gefühl ließ ihn eben nicht los, dass er Sasuke mehr und mehr verlor, egal wie stark er versucht hatte ihn zu halten und zu unterstützen.   Dieses nagende Gefühl ließ ihn bis zum Abend auch nicht los. Und dieses war auch der Zeitpunkt, wo er seinen guten Willen über Board warf, Sasuke Zeit zu geben. Es ging einfach nicht. Er würde wahnsinnig werden, wenn er die ganze Nacht mit diesem unguten Gefühl alleine blieb. Natürlich suchte er als erstes den Weg des geringeren Widerstandes. Er rief seinen Freund an, nur leider brachte das nahezu gar nichts, wenn am anderen Ende der Leitung niemand ran ging. Diese Tatsache war es dann auch, die ihm die letzten Zweifel nahmen und so griff er nach den Schlüsseln und verließ das Haus, um zu Sasukes Wohnung zu fahren. Besser er überzeugte sich, dass alles in Ordnung war. Danach konnte er ihm die Zeit geben, die er scheinbar brauchte.   Allerdings war er nicht darauf vorbereitet gewesen, was er vorfand. Naruto betrat die schicke Wohnung, roch aber schnell, was nicht stimmte. Es roch nach Alkohol. Dass dieses nicht das Einzige gewesen sein musste, was Sasuke zu sich genommen hatte, realisierte er in dem Augenblick, wo er das Wohnzimmer betrat. Sasuke lag halb auf der teuren Ledercouch. Ironischerweise wirkte er nun vollkommen entspannt. Ein Grinsen zierte sein Gesicht, das nicht recht zu dem Gesamtbild passen wollte. Und erst die Stimme… Naruto erschauderte unwohl, als Sasuke ihn entdeckte und seinen Namen aussprach.   Da eins und eins zusammenzuzählen war wirklich nicht schwer. Sasuke hatte einen Rückfall gehabt. Naruto war auf so etwas vorbereitet gewesen. Er hatte gelernt, dass es dazu kommen konnte, dass selbst Kleinigkeiten Sasuke aus dem Gleichgewicht bringen konnten. Er wusste, dass es für diesen keine Kleinigkeiten gewesen sein mussten, aber all das änderte nichts an der Wut, die Naruto gerade empfand. Warum hatte er nichts gesagt? Warum hatte er ihn so ausgeschlossen?   Tränen der Wut stiegen ihn in die Augen. Der Enttäuschung, als er den Abstand überbrückte und Sasuke packte. „Warum?“, war alles, was er raus bekam. Seine Stimme war schneidend, durchtränkt von Enttäuschung und Bitterkeit. Er war doch auf einem guten Weg gewesen. Der Entzug musste anstrengend gewesen sein, dennoch gab er einfach so auf. Sasuke jedoch schnaubte und stieß ihn energisch von sich. Seine Bewegungen waren unkoordiniert, fast schon tollpatschig. „Mach keine Szene ja, sonst kannste gleich wieder gehen!“, schleuderte er ihn dann entgegen. Naruto machte das nur noch wütender. „Keine Szene? Sasuke du bist so ein Arsch. Sag Mal, hast du die Monate in der Klinik vergessen? Wozu das alles, wenn du eh nicht versuchst clean zu bleiben?“, schmetterte er ihn laut entgegen. Sasuke zuckte nur mit den Schultern. „Geht dich nichts an!“, erklärte er schließlich.   Diese Worte waren wirklich wie eine Ohrfeige. Enttäuschung breitete sich mehr und mehr in ihm aus. „Ja… vielleicht hast du Recht!“, erwiderte Naruto dann. Er wusste ja, dass Sasuke nicht er selbst war. Nicht in diesem Augenblick. Dennoch tat es verdammt weh. Diese unbedachten Worte waren wie ein heißes Messer, das sich durch seine Haut drückte. „Erstick doch in deinem Selbstmitleid!“, zischte er schließlich und wendete sich ab. Dieser Streit war gewiss nicht der erste den sie gehabt hatten, doch sicherlich der heftigste. Naruto wusste, er würde seine Worte bereuen, aber in diesem Augenblick wollte er nur noch eines. Er wollte raus aus dieser Wohnung, weg von Sasuke.   Der Klos in seinem Hals wurde größer. Naruto erinnerte sich ungerne an diese bittere Stunde ihrer Beziehung. Die Frage nach dem was hätte sein können, wenn er anders reagiert hätte, lag ihm noch immer schwer auf der Seele. Mit zitternden Fingern legte er den Stift zur Seite, richtete sich ruckartig auf und verschwand in sein Schlafzimmer. Wie immer wenn er sich daran erinnerte. Er griff nach dem einzigen Bild, das er hier besaß. Es war alt, aber es hielt all die Hoffnungen, die er lange gehegt hatte. Sasuke lächelte. Nicht wirklich stark, man musste schon genau hinsehen, dennoch tat er es. An dem Tag, wo dieses Bild entstanden war, hatte auch er noch Hoffnungen gehabt. Wann genau er diese verloren hatte, wusste Naruto aber auch nicht. Eine ganze Weile starrte er das Bild an, bis er sich wieder genug gefasst hatte um es auf seinen Platz zurückzustellen und zu seinem Tagebuch zurück zu kehren. Es war nicht mehr lang. Nicht mehr viel was er zu erzählen hatte. Und noch gab er nicht auf, dass er wirklich abschließen konnte. Die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt.   Ich weiß gar nicht, wie ich in Worte fassen soll, was ich gerade empfinde. Da ist so vieles. Trauer, Wut, Enttäuschung. All diese Dinge haben mich in der letzten Zeit mehr und mehr begleitet. Dieses Wissen, dass ich es hätte verhindern können, lastet schwer auf mir. Und bei Gott, ich hätte es verhindern wollen.   Aber dieser Streit, es war einfach zu viel gewesen. Dass Sasuke sich so einfach aufgegeben hatte, hatte mich sehr tief getroffen. Ich weiß, dass ich kein Mensch bin, der ruhig an etwas ran geht, wenn es ihn bedrückt oder auf andere Art irgendwie berührt. Und das habe ich wohl leider sehr deutlich bewiesen.   Natürlich ist mir klar, dass es absolut nichts bringt, an diesen Gedanken und Empfindungen festzuhalten. Aber was soll ich machen? Es lässt mich eben nicht los. Und jedes Mal wenn ich daran denke, muss ich auch daran denken, was diesem Streit gefolgt war. Ich werde dieses nie los werden, das erkenne ich nun durchaus ziemlich deutlich. Denn eines wird mich bis zu meinem Tod verfolgen: Ich hätte es verhindern können…   Schwer atmend ließ Naruto den Stift erneut fallen. Er schlug das Buch nicht zu, sondern richtete sich auf und verschwand ein weiteres Mal in sein Schlafzimmer. Es hatte ihn wahnsinnig viel Kraft gekostet, diese Dinge niederzuschreiben und sich an sie zu erinnern. Obwohl es erst Mittag war, wollte er sich einige Stunden hinlegen. Schlaf würde ihm nun gut tun und wenn er Glück hatte, würde es traumloser Schlaf sein. Er konnte es dringend gebrauchen. ein letztes Mal --------------- Ungebetat! Eine Woche lang hatte Naruto geschmollt. Anders konnte man dieses nicht bezeichnen. Zu stur um nachzugeben, hatte er sich einfach selbst ausgegrenzt und jeden noch so kleinen Gedanken an den Uchiha verdrängt. Zu tief hatten ihn die harschen Worte getroffen, als dass er bereit wäre, nachzugeben und zu ihm zu gehen. Einen Schlüssel hatte er ja auch nicht mehr, auch wenn ihm bewusst war, dass dieses ganz gewiss kein Hindernis war.   Wie viele Male er in dieser Zeit allerdings zum Telefon gegriffen hatte, dieses verleugnete er sogar vor sich selbst. Natürlich sorgte er sich. Noch immer. Er war so wütend gewesen, dass er nicht einmal Kakashi angerufen hatte. Er sah auch keinen Sinn da drinnen, denn Sasuke hatte offensichtlich aufgegeben und Naruto war sich nicht sicher, ob er ein weiteres Mal die Kraft aufbringen konnte zu kämpfen.   In den ersten Tagen war es überwiegend die Wut gewesen, die ihn vollkommen eingenommen hatte. Dann war die Sorge zurückehrt und mit ihr die Machtlosigkeit. Beides hatte dafür gesorgt, dass er intensiv über dieses Problem nachgedacht hatte. Was war es, was Menschen so weit trieb? Er konnte sich dieses wirklich nicht vorstellen. Alkohol war etwas, was auch er genoss, allerdings wäre er nie auf die Idee gekommen, sich so viel davon zu genehmigen, dass sich sein Verstand aussetzte. Sasuke tat dieses und ging sogar noch weiter. Er trank so lange, bis sein Körper einfach versagte und er in einen tiefen Schlaf fiel. Betäubte es wirklich so sehr? Er konnte sich das wahrlich nicht vorstellen. Alleine der Gedanke, mit einem Kater zu erwachen und dann auch nur an weiteren Alkohol zu denken, drehte ihm den Magen um.   Natürlich hatte er auch über die Drogen nachgedacht. Naruto war wirklich kein Kind von Traurigkeit, er war ein Mensch wie nahezu jeder andere. In seiner Jugend hatte er Mist gebaut, ja auch er hatte Pott geraucht, aber schon mit dem ersten Joint beschlossen, dass das absolut nichts für ihn war. Es schmeckte nicht und seinem Empfinden nach fühlte er sich damit schlechter, als er es je mit ein paar Bier gefühlt hatte. Und Sasuke hatte noch härtere Dinge genommen, deren Wirkung er absolut nicht einschätzen konnte. Für ihn war es schlichtweg unmöglich zu verstehen und nachzuempfinden, wie man sich im Rasch fühlte. Was daran so erstrebenswert war, dass man sich der Gefahr einer Abhängigkeit aussetzte.   Natürlich konnte es sein, dass Sasuke – wie so viele andere – sich eingeredet hatte, dass ihm dieses schon nicht passieren würde. Doch war das nicht naiv? Immerhin gehörten diese Dinge doch fast schon zum Allgemeinwissen und dumm war der junge Mann gewiss nicht gewesen. Wenn er einmal nicht zugedröhnt gewesen war, hatte Naruto durchaus das Gefühl gehabt, dass Sasuke sogar ziemlich clever war. Umso weniger verstand er aber, wie es soweit hatte kommen können. Jeder wusste, dass gewisse Substanzen vom ersten Konsum an abhängig machten.   Abhängigkeiten gab es ja nun auch nicht gerade wenige und zumindest diesen Teil konnte Naruto auch nachvollziehen. Manche waren abhängig von Süßigkeiten, von Computerspielen, Sex… es gab da wirklich eine breite Palette an Dingen, die Abhängigkeit verursachen konnte, auch wenn es in der Schwere gravierende Unterschiede gab. Jeder hatte da doch sicherlich Dinge, die ihn stressen würden, wenn man sie nicht mehr bekam. Ihm war aber bewusst, dass man dieses nicht vergleichen konnte. Wie war es, wenn der Körper nach etwas verlangte, was einen vernichtete? Es war einfach nicht vorstellbar.   Trotz der Wut und der ständigen Grübelei ging Naruto dennoch dazu über, Sasuke erreichen zu können. Er versuchte es zumindest. Er fuhr zu dem Haus und klingelte, doch niemand machte ihm auf. Er rief an, aber keiner nahm ab. Und er schrieb Nachrichten, bis Sasukes Handy vermutlich streikte. Nach einigen Tagen bekam er keine Übertragungsberichte mehr und ein weiterer Anruf bestätigte ihm, dass das Handy aus sein musste. Es machte Naruto Angst.   Was war, wenn Sasuke weiter abrutschte? Wenn er sich so weit von ihm weg bewegte, dass er ihn nie wieder erreichen konnte, weil er sich bereits zu sehr verschlossen hatte und sein Leben so akzeptierte wie es nun wieder war, anstatt sich noch einmal aufzurappeln und sich helfen zu lassen?! Hoffentlich zum letzten Mal! Dieser Gedanke machte Naruto wirklich Angst. Egal wie wütend er gewesen war, er liebte Sasuke und diese Ungewissheit zerrte an seinen Nerven. Mittlerweile war er sogar seit einigen Tagen krankgeschrieben, da er sich nicht mehr auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Er war unruhig und das ungute Gefühl nahm nun sogar stetig zu. Er wusste einfach, dass etwas nicht stimmte und er hatte Angst davor herauszufinden, ob er sich das nur einbildete.   Ich hätte früher reagieren müssen! Egal wie oft man mir sagt, dass diese Selbstvorwürfe nichts bringen, ich bleibe dabei. Ich hätte einfach früher reagieren müssen.   An diesem einen Tag reichte es mir einfach. Ich war nervlich am Ende, die ganze Zeit über quälte ich mich mit Vorstellungen, die ich nicht einmal ansatzweise als wahr einstufen wollte. Ich war einfach unglaublich nervös, weil ich ihn nicht erreichen konnte. Das Handy war aus und jedes Mal wenn ich die Wohnung aufgesucht habe, wurde ich mit dem gleichen Bild konfrontiert. Wenigstens war der Briefkasten immer leer, das gab mir einfach die Hoffnung, dass ich nur überreagiere.   Letzten Endes war aber klar, dass es so nicht weiter gehen konnte. Mir war durchaus bewusst, dass Sasuke wütend werden würde, aber nachdem ich es geschafft hatte meine Sorge etwas beiseite zu schieben, habe ich den Verwalter dieses Wohnkomplexes angerufen. Wenn Sasuke mir nicht aufmachen wollte, musste ich einen Weg in seine Wohnung finden. Erst wenn ich mich überzeugt hatte, dass alles in Ordnung war, würde ich wieder zur Ruhe kommen und das wusste ich auch mittlerweile verdammt genau.   Ein leichtes Zittern erfasste Naruto, die Schrift verzog sich bei jedem Wort deutlich. Es war nicht leicht weiter voran zu gehen und die Erinnerungen zu zulassen, die er so energisch in sich verschlossen hatte und ihr erneutes Auftauchen stets sofort unterbunden hatte. Naruto hastete die Straße entlang, die er in den vergangenen zwei Wochen viele Male entlanggelaufen war. Er konnte den Wohnkomplex bereits sehen, auch den älteren Mann, der bereits vor der Tür wartete. Naruto hatte wirklich viel Überredungskunst gebraucht, um ihn dazu zu bringen, mit ihm in die Wohnung zu gehen. Warum der Mann letzten Endes nachgegeben hatte, begriff er nicht so ganz, aber er hatte etwas davon gemurmelt, dass man wenigstens seine Sorge kurz zerstreuen konnte, solange er dabei war, damit Naruto ihn nicht austrickste und nur sich Zugang verschaffen wollte.   Es war hm nur Recht so, denn alleine dort hineinzugehen behagte ihm nicht. Er hatte auch nichts zu verbergen, denn er war kein Fan. Kein Reporter auf der Suche nach der neusten Story, die ihm ein dickes Bankkonto bescheren würde und den Ruf eines Menschen ruinierte. Von dieser Sippe wollte er sich auch sehr weit distanzieren, denn seine Verbindung zu Sasuke war doch von einer Natur, die weit über solche niederen Beweggründe hinausgingen.   Als er den Mann erreichte, lächelte er matt und reichte ihm die Hand. „Vielen Dank für ihre Hilfe!“, sagte er schließlich und schenkte ihm ein leichtes Lächeln, was qualvoll sich anfühlte. Ihm war nicht danach zu lächeln. Der Mann brummte leise und wendete sich dann ab. „Bleiben sie in meiner Nähe, ich habe keine Lust auf Ärger!“, brummte er missmutig, steuerte aber die richtige Tür an. Er klingelte nicht und klopfte auch nicht. Vermutlich hatte er dieses bereits getan bevor Naruto angekommen war, er selbst hätte es an seiner Stelle wohl sicherlich gemacht. Es sparte einem so durchaus Arbeit und auch Peinlichkeiten, wenn Sasuke ihnen gegenübertrat, sobald sie die Tür gegen seinen Wunsch geöffnet hatten.   Kaum war die Tür offen, traten sie nacheinander ein. „Ugh… was ist das für ein Gestank?“, fragte der Verwalter und Naruto konnte ihn nur zustimmen. Es stank schrecklich, nach Alkohol und anderen Dingen. Dazu kam, dass vermutlich eine ganze Weile nicht gelüftet worden war. „Ich weiß es nicht!“, murmelte er eher zu sich selbst, versuchte aber nicht zu sehr durch die Nase Luft zu holen, während der ältere Mann energisch zu den Fenstern ging und diese aufriss.   Naruto nutzte die Zeit, sich umzuschauen. Das Wohnzimmer war recht sauber, ein einsames Glas stand auf dem Tisch und in ihm eine bernsteinfarbene Flüssigkeit. Naruto kannte das bereits und sein ungutes Gefühl mehrte sich nur noch mehr. Sasuke hatte getrunken. Wie lange dieses Glas dort bereits stand, konnte er nicht sagen. Als der Mann wieder zu ihm kam, setzte er sich in Bewegung. Nach und nach durchsuchte er die restlichen Räume.   Die Küche wirkte wie nicht berührt. Nichts stand herum. Kein Brot, keine Töpfe. Es roch vollkommen frisch. „Es sieht aus, als wenn Herr Uchiha nicht hier war!“, gab der Mann zu. „Ich weiß… aber vor zwei Wochen war er hier, danach konnte ich ihn nicht mehr erreichen!“, erwiderte Naruto, ließ ein letztes Mal seinen Blick durch das Zimmer schweifen, um dann wieder hinaus zu gehen. „Dort vorne ist das Schlafzimmer!“, erklärte Naruto und ignorierte den Blick des Mannes.   „Ich sagte schon einmal, wir kennen uns gut. Ich war einige Male hier!“, erklärte Naruto sich, während er den Raum ansteuerte. So oft war er auch nicht hier gewesen, doch es war oft genug, dass er sich auskannte. Abgesehen von dem Schlafzimmer gab es noch am Ende des Flurs das Bad und ein Arbeitszimmer. Wozu Sasuke dieses hatte, hatte er nie verstanden. Denn es war richtig klein. Ein Schreibtisch und ein paar Regale waren dort drinnen, mehr passte auch gar nicht hinein.   Schwungvoll öffnete er die Tür und erstarrte. Hier sah es schon nicht mehr so sauber aus. Es stank nach Alkohol, offene, halb leer getrunkene Flaschen versammelten sich auf dem Boden und dem Nachtschrank. Einige waren scheinbar umgestoßen worden und die enthaltende Flüssigkeit war ausgelaufen. Naruto kannte den Geruch, es roch nach der Bar, auch wenn sie für Sauberkeit sorgten, so dass dieser Geruch sich kaum so festsetzen konnte, wie er es hier nun getan hatte. Das Bett war zerwühlt und einige Kleidungsstücke lagen verstreut darauf. „Das sieht aus, als wenn hier eine Party gestiegen wäre, kommentierte der Verwalter. Naruto schüttelte nur den Kopf. „Wohl kaum. So sozial ist er leider nicht!“, rutsche es ihm heraus, während er versuchte das Chaos zu durchschreiten und auch in diesem Raum die Fenster zu öffnen. Danach nahm er sich den Kleiderschrank vor. Er sah nicht leerer aus wie zuvor auch. Die Reisetasche die Sasuke sonst benutzte stand auf dem Boden des Schrankes.   Angespannt bahnte er sich den Weg zurück und lief nun deutlich schnell den Flur entlang. Die Tür zum Bad riss er auf, warf einen Blick hinein, ehe er sie wieder zufallen ließ und den letzten Raum in Angriff nahm. Irgendwo musste er doch sein, er verstand gar nicht, wieso Sasuke noch nicht zu ihnen gekommen war. Als er allerdings die Tür zu dem Arbeitszimmer aufriss, bekamen all seine Ängste ihre Bestätigung und all seine Fragen ihre Antworten. Geschockt starrte er auf die einsame Figur, die in dem schweren Ledersessel saß. Der Schreibtisch war ordentlich aufgeräumt worden, ein einzelner, brauner Briefumschlag lag auf der linken Ecke des Tisches.   Es roch nach Erbrochenem und anderen Dingen, die Naruto gar nicht näher betrachten wollte. Sein Herz krampfte sich zusammen und seine Kehle schnürte sich zu. Er hörte wie durch einen dicken Schleier den erschrockenen Ausruf des Verwalters, der ihm auch weiter gefolgt war. All diese Dinge nahm er kaum wahr. Sein Blick war auf den Menschen gerichtet, der ihm sehr viel bedeutet hatte.   Sasuke trug ein schwarzes Hemd und eine ebenso schwarze Hose. Er sah aus, als wenn er frisch geduscht war. Die Haare glänzten. Der linke Ärmel war hinauf gerollt, um den Oberarm war noch immer der Stauschlauch gebunden. Er saß locker, aber sein Zweck wurde wohl durch die Spritze deutlich, die noch in dem Arm hing.   Überdosis! Er wusste es einfach. Sasuke hatte sich irgendetwas gespritzt, zu viel davon. Er hatte aufgegeben und dem ganzen ein Ende bereitet. Naruto fühlte es einfach. Wenn er sich die Wohnung ansah, konnte er nicht glauben, wie dieser Sasuke dort hinein passte. Er hätte alles erwartet, aber nicht den Mann, in den er sich verliebt hatte. Den sexy Bastard, der jedem das Herz stehlen konnte.   Als die Erkenntnis langsam begann zu sacken, sackte auch Naruto zusammen. Er hatte nicht einmal mehr wahrgenommen, wie der Mann der ihn begleitet hatte sich abgewendet und telefoniert hatte. Erst die fern erklingenden Sirenen durchbrachen den Schutzwall den er sich in aller Eile aufgebaut hatte. Dennoch reagierte er nicht. Er starrte nur diesen einen Menschen an und fragte immer und immer wieder nach dem Warum. Warum war er nicht zu ihm gekommen? Warum lebte er nun nicht mehr? Und was ihn auch nicht losließ, war die Frage danach, ob Sasuke dieses geplant hatte, oder ob es ein Unfall gewesen war.   Nur sehr schwer ließ er sich schließlich von einer fremden Frau auf die Beine ziehen und aus dem Raum dirigieren. Er erkannte die Uniform, dennoch stand er zu sehr unter Schock, als dass er diese Informationen verarbeiten konnte. Plötzlich waren fremde Menschen um ihn herum, Fragen stürmten auf ihn ein. Eine Frau führte ihn zu dem Ledersofa, drückte ihn dort hinein und versuchte ihn mit Worten zu erreichen. Doch Naruto reagierte nicht.   Erst, als eine vertraute Person die Wohnung betrat, das rege Treiben für einen Moment durchbrach, kam Naruto wieder zu sich. Und damit brachen all die Wälle, die ihn in den letzten Minuten still gehalten hatte. Als Kakashi ihn erreichte, brach er vor Kummer zusammen. Zusammenhanglos ließ er alles hinaus, was in ihm rumorte. Er sprach von Schuld, von Aufgabe, von Versagen. Auch Kakashis Worte erreichten ihn nicht. Er war kein Freund, aber in diesem Augenblick war dieser Mann der einzige Vertraute inmitten vieler fremder Menschen und dem verstorbenen Mann, den er einfach in Stich gelassen hatte. Kakashi war nun der einzige, der ihn auch nur ansatzweise verstehen konnte.   Ein letztes Mal atmete Naruto tief durch, ehe er den Stift zur Seite legte. Langsam klappte er das Buch zu, in dem er die letzten Tage seine Geschichte niedergeschrieben hatte. Er hatte es wirklich geschafft. Mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass es nur noch wenige Minuten bis zu dem Jahreswechsel war und ihm wurde bewusst, dass er wirklich nicht alleine in das neue Jahr rutschen wollte.   Entschlossen erhob er sich schließlich, ging in den Flur und schlüpfte in seine Schuhe. Er glaubte zu wissen, wo seine Freunde waren und er freute sich darauf sie zu sehen. Doch gerade als er seine Jacke greifen wollte, klingelte es an der Tür. Automatisch öffnete er sie und grinste breit. Natürlich ließen sie ihn nicht alleine, sie alle waren gekommen, um mit ihm zu feiern! Epilog: My dear Diary! ---------------------- Sonnenstrahlen fielen durch das sauber geputzte Fenster und erhellten den Raum, der hinter dem Glas lag. Ein einzelnes Bett stand auf der linken Seite, sauber gemacht, bezogen mit blütenweißen Laken. Ein kleiner Nachtschrank stand direkt daneben, auf dem ein einzelnes Foto abgestellt worden war. Ganz anders die Wand neben dem Bett, das von vielen Bildern besiedelt war, auf denen viele Menschen zu sehen waren.    Auf der rechten Seite stand ein runder Tisch, umrahmt von zwei cremefarbenen Sesseln. Beide bereits ein wenig abgegriffen, von den vielen Besuchern die in ihnen gesessen und sich bewegt hatten. Eine einzelne Figur saß auf einen der beiden Sitzmöbel. Sein früher so Sonnengeküsstes, blondes Haar strahlte nun in einem beinahe blütenreinen Weiß. Kurz geschnitten, aber dennoch ein wenig wild wie er es stets in seiner Jugend getragen hatte. Einzelne Strähnen fielen ihm leicht in das Gesicht. Es roch zart nach Lavendel.   Ein leises Klopfen an der hölzernen Tür durchbrach die Stille, ebenso wie die Stimme der jungen Frau, die erschall. „Herr Uzumaki?“, rief sie sanft, drückte anschließend die Klinke hinab und betrat den sauberen Raum. „Sie sind nicht zum Mittag gekommen. Die anderen fragen sich bereits, ob Sie sich nicht wohl fühlen!“, erklärte sie ihr Auftauchen, während sie den Raum durchschritt, sich zu der einzelnen Person begab, die hier anwesend war.    Als sie diese erreichte, stutzte sie leicht, um dann die Hand auszustrecken und die geübten Finger an den kalten Hals zu legen. Einige Sekunden verrannen wie zähes Kaugummi, dann lächelte sie traurig. Sie zog die Hand weg, schob sie ein wenig höher und fuhr sanft über die noch geöffneten Augen, um die Lider über die einst strahlend blauen Augen zu schließen, die nun matt vor sich hin starrten. Einen Moment betrachtete sie den alten Mann vor sich, studierte das selige Lächeln, das auf seinen Zügen lag. Er musste glücklich gestorben sein.    Ein leichter Windhauch brachte die Gardinen vor dem Fenster in Bewegung, ein Rascheln weckte ihr Interesse. Auf dem Tisch neben dem alten Mann lag ein kleines Buch. Der Einband war bereits verblasst, die Seiten vergilbt, doch jeder wusste, dass dieses Narutos größter Schatz gewesen war. Ein Tagebuch, das ihn viele Jahre begleitet hatte, in dem er seine Geschichte niedergeschrieben hatte, angefangen mit dem tragischen Ende seines Freundes, weitergeführt über viele Jahre. Viele Abende hatte er den anderen Menschen in diesem Wohnheim daraus vorgelesen, hatte in alten Erinnerungen geschwelgt und sie zum Lachen gebracht. Es gab wohl niemanden hier bei ihnen, der Narutos Geschichte nicht kannte, nicht mit ihm gefiebert und gelitten hatte und nicht ungeduldig darauf gewartet hatte, dass es ihn erneut packte und er mehr vorlas.    Niemand hatte dieses Buch je anfassen dürfen. „Wenn ich einmal nicht mehr bin, bekommt ihr es schon früh genug!“ hatte er immer lachend gesagt. Ein wenig zögerte sie, doch dann griff sie danach, öffnete es an der Stelle, an der ein altes Foto herausschaute, während sie sich in den noch freien Sessel sinken ließ. Wer der junge Mann war, den man auf dem Bild erkennen konnte, wusste sie. Es gab wohl niemanden in diesem Haus, der nicht Sasuke Uchiha kannte. Genauso wenig, wie es niemanden gab, der nicht wusste, wer Naruto Uzumaki war. Mit Erstaunen fiel ihr auf, dass der letzte Eintrag vom vorherigen Tag war.            Tokyo, Donnerstag 29. April 2060   My dear Diary!   Es wird Zeit, dir meine letzten Gedanken anzuvertrauen. Es stimmt was die Alten immer gesagt haben, man spürt es einfach, wenn seine Zeit gekommen ist. Und nun bin ich an der Reihe. Aber ich fürchte mich nicht davor, ein wenig freue ich mich sogar auf das, was vielleicht noch folgen wird.   Man sagt, dass einem nach dem Tod das Leben im Paradies erwartet, ich hoffe, dass es wirklich so ist. Ich bin langsam einfach müde und mit meinen 85 Jahren darf ich dieses gewiss auch sein. In dir habe ich nahezu mein ganzes Leben festgehalten und nun wo es zu Ende geht, möchte ich ein letztes Mal in meinen Erinnerungen schwelgen.    Die hinter mir liegende Zeit hat mich besänftigt, das muss ich gestehen. Aber ich frage mich, ob Sasuke mich wohl erwarten wird. Diese Idee wäre mir so nie gekommen, doch irgendwie musste ich mich heute an dieses Buch erinnern, das Hinata so geliebt hat. New York, New York hieß es. Es handelt von einem schwulen Paar, das nach vielen Schwierigkeiten ihr Glück findet. Ich muss zugeben, dass ich die Geschichte übertrieben fand. Mel – einer der Personen – hatte wirklich nur Pech. Schlechte Erfahrungen in Beziehungen, Missbrauch durch Stiefeltern, Vergewaltigung bei einem Überfall und zum Schluss geriet er noch in die Fänge eines durch geknallten, der seinen Bruder ersetzen wollte. Natürlich durften auch dort die sexuellen Szenen nicht fehlen. Es wurde zwar nicht deutlich gemacht, aber irgendwie war es klar.   Was mir aber durch den Kopf schoss, war das Ende dieses Buches. Mel starb recht früh, Kain – sein Partner – erst viel später. Aber als er starb, war Mel da und holte ihn ab. Ich frage mich, ob du mich auch abholen wirst, Sasuke! Ich weiß, ich weiß, ein heftig kitschiger Gedanke, aber auf der anderen Seite amüsiert es mich doch. Du könntest da stehen, mich an dich ziehen und mit mir ins Licht tanzen…   Die junge Frau lachte leise. Naruto hatte stets deutlich gemacht, dass er nicht tanzen konnte. Er hatte es nur einmal versucht und war anscheinend ziemlich gescheitert daran. Irgendwie schien es ihm ein Rätsel zu sein, wie man seine Beine zu bewegen hatte. Er beteuerte immer wieder, dass er es nie wieder versucht hatte. Alleine zu tanzen war da aber wohl etwas anderes, aber ein Tanz als Paar, das lag ihm scheinbar nicht.   Kitschig oder nicht, ich kann dir versprechen, dass ich dir ziemlich fest in den Hintern treten werde. Mache dich also auf etwas gefasst!   Das passte schon eher zu Naruto, dafür würde selbst sie die Hand ins Feuer legen.    Dein Abgang war feige. Du wirst mir da auf jeden Fall eine Menge Fragen beantworten müssen. Nach der Autopsie hat dein Anwalt sich gemeldet und bestätigt, dass du einen Tag zuvor bei ihm gewesen bist und dein Testament gemacht hast. Seit dem frage ich mich, ob es Absicht gewesen ist, oder wie bei vielen in dieser Lage ein Versehen. Diese Frage lässt mich nicht los.    Aber nachdem ich dir in den Hintern getreten habe, würde ich dir erzählen, was in den vergangenen 60 Jahren alles passiert ist. Angefangen mit deinem Erbe. Ich kann nicht behaupten, je so viel Geld gehabt zu haben, aber ich glaube, ich habe das gut hinbekommen. In deinem Andenken habe ich eine Stiftung gegründet, die Männern und Frauen hilft. Personen, die dir in einem Punkt ähnlich sind. Ich glaube, das hätte dir gefallen, auch wenn du es nie zugegeben hättest. So warst du einfach nie.    Kiba ist leider früh gestorben. Ein Autounfall. Du wirst dir denken können, dass Hinata sehr traurig war. Sie hat nie wieder jemanden so nahe an sich heran gelassen und lebt heute noch bei ihrer Familie. Oder dem, was noch davon übrig ist. Mit Shikamaru telefoniere ich hin und wieder. Sakura hat geheiratet, zwei Kinder bekommen und ist vor drei Jahren verstorben. Du siehst also, nicht mehr viele sind mir geblieben.   Ich selbst bin Single geblieben. Natürlich habe ich hier und da ein kleines Abenteuer gehabt, aber eine Bindung war nicht mehr möglich. Ich habe dich wirklich geliebt, weißt du?! Aber ich werde versuchen dir das nicht nachzutragen. 60 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Aber ich hoffe wirklich, dass es ein wenig wie in New York, New York sein wird. Nicht dieser Kitsch, aber dass wir uns wieder sehen. Damit ich dir die Abreibung verpassen kann, die du verdienst, ehe wir den Himmel zum Rocken bringen. Ich glaube, das würde mir gefallen.   Bis dahin wünsche ich allen die um mich trauern werden, dass sie diese vergessen. Schmeißt eine Party und freut euch für mich, dass ich es geschafft habe und vergesst niemals, vielleicht warte auch ich eines Tages auf euch, um euch mit mir zu nehmen. Dieser Gedanke hat mich am meisten beruhigt. Ich werde nicht alleine sein und nur das zählt.   Ich werde euch nie vergessen!       Naruto Uzumaki         Lächelnd ließ die junge Frau das Buch zu klappen, ehe sie den alten Naruto noch einmal betrachtete. Er sah friedlich aus. Sie hoffte aus tiefstem Herzen, dass seine Vorstellung wahr geworden war. Kitsch oder nicht, jeder wusste, dass Naruto Sasuke nie vergessen hatte. Es war unmöglich, so oft wie er von diesem erzählt hatte. Doch jetzt hatte er es wahrlich geschafft.    Energisch stemmte sie sich hoch, drückte das Buch enger an sich und ging Richtung Tür. Auf sie wartete nun Arbeit. Sie musste die traurige Mitteilung bekannt geben und alle Schritte einleiten. Zum Glück hatte Naruto vorgesorgt, so dass es keine Probleme geben würde. Und sie musste die Familie informieren, die Narutos Haus für einen geringen Obolus gekauft hatte, als er beschlossen hatte, dass es an der Zeit war nicht mehr alleine zu leben. Sie glaubte, dass dieses seine beste Entscheidung gewesen war. Er hatte nicht nur sein eigenes Leben bereichert, sondern auch das der anderen Menschen, die hier lebten.   So verließ sie  den Raum und zog die Tür leise hinter sich zu.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)