There are many ways to find love von DraySama ================================================================================ Kapitel 1: Shit Happends ------------------------ So langsam fing es an ihn zu nerven. Seit über zwanzig Stunden war er im Studio, um die neuen Songs abzumischen, doch die beiden Idioten, die hier arbeiteten, machten alles immer noch schlimmer, als es war. Als sie letzten Endes auch noch etwas löschten, was er wieder einsingen musste, flippte er aus und schickte beide zusammen nach Hause. Nun saß er auf dem bequemen Sofa und steckte eine Zigarette an. Als der blaue Dunst aus seinem Mund quoll, um in die Luft zu steigen, erinnerte er sich daran, dass er eigentlich aufhören wollte. Sorgte er sich doch schon sein einiger Zeit um seine leicht angeschlagene Stimme. Doch in solchen Momenten brauchte er das einfach. Mit geschlossenen Augen fuhr er sich durch das platinblonde Haar, um sich dann über das Gesicht zu streichen. Er wollte das Abmischen endlich hinter sich haben. Wollte dann nach Hause, um mal so richtig auszuschlafen. Aber es schien ihm nicht vergönnt zu sein. Wie es aussah, waren alle gegen ihn. Gackt erhob sich und schlenderte zu seinen Sachen hinüber und beschloss erstmal zu gehen. So überarbeitet, wie er war, würde so oder so nichts mehr Brauchbares herauskommen. Er schrieb seinen Mitarbeiter eine Nachricht, dass sie ihn einen Tag in Ruhe lassen sollten und fuhr nach Hause. Ohne das Licht anzumachen huschte er durch den Flur, legte die Jacke ab und warf Handy, Schlüssel und Geldbörse auf den Küchentisch. Nach kurzem Zögern schaltete er sein Mobiltelefon aus und legte es dann wieder zurück. Ein wenig unschlüssig blieb er dann im Wohnzimmer stehen. Was sollte er nun machen? Essen? Schlafen? Fernsehen? Er entschied sich schlussendlich dafür, dass er für seine Fans noch einen Blog schreiben wollte, deshalb führte ihn sein Weg an seinen Laptop, der sogar noch angeschaltet war. Schnell wählte er sich in ein und rief dann die Seite auf, die er brauchte. Einige Zeit schrieb er nun konzentriert daran, neue Informationen herauszugeben. Er log nicht, er erzählte seinen Dears von den Komplikationen und dass solche Tage ihn wütend machten. Dann lehnte er sich zurück und las noch einmal durch, was er getippt hatte, ehe er es online stellte. Gerade als er den Laptop ausschalten wollte, blinkte ein kleines Fenster bei ihm auf. Ein virtuelles Telegramm, das wild nach Aufmerksamkeit verlangte. Angelwing: Dir ist bewusst, dass du zu viel arbeitest? Gackt starrte auf die Worte und verstand nicht so recht. Es musste ja jemand sein, den er kannte, sonst würde dieser nicht auf solch eine Formulierung kommen. Oder war dies einfach nur geraten? Er tippte eine Nachricht ein und überlegte, welcher Nickname zu ihm passen würde. Zeno: Woher willst du das wissen? Kennen wir uns? Angelwing: Wie kannst du mich denn nur vergessen? Aber wenn du es nicht mehr weißt, verrate ich dir auch nicht, wer ich bin. Zeno: Ich hab das Gefühl, dass du mich einfach verwechselst. Angelwing: Ja, das könnte durchaus sein. Aber auch wir könnten uns doch unterhalten? Gackt sah auf die Uhr und überlegte. Es war spät, er war müde, aber dennoch reizte es ihn, sich mit einer unbekannten Person zu unterhalten. Ob er darauf eingehen sollte? Oder doch die Vorsicht walten lassen, die er sonst so sehr schätzte? Er blickte auf den blinkenden Courser. Wenn er ihm nicht seine Telefonnummer gab, wäre dies vollkommen anonym. Ein Lächeln breitete sich auf den geschwungenen Lippen aus und er tippte eine weitere Nachricht. Zeno: Gegen ein nettes Gespräch ist nichts einzuwenden, warum bist du noch wach, ist doch schon recht spät. Angelwing: Ich kann nicht schlafen. Was ist bei dir Grund? Zeno: Ich komme gerade von der Arbeit. Aber ich würde nicht schlafen können, wenn ich mich jetzt hinlege. Ich würde nur an dich denken, du erscheinst mir interessant. Gackt fluchte, als er diese Nachricht abgeschickt hatte. Was würde sein Gegenüber jetzt nur denken? Flirtete er einfach wild ins Blaue hinaus. Dabei wusste er gar nicht, was für eine Person irgendwo auf der Welt er war. Nein, es musste Japan sein, schliesslich schrieb die Person in seiner Sprache. Er knallte den Kopf auf den Tisch und fluchte immer wieder. Doch als er das leise, akustische „Blingen“ hörte, wusste er, dass Angelwing geantwortet hatte. Angelwing: Stell dir vor, ich bin auch ein interessanter Mensch. Und durchaus in der Lage deinen Kopf so zu verdrehen, dass du nicht nur heute an mich denkst. ;-) Zeno: Grosse Reden kannst du schwingen, das sehe ich nun. Was bedeutet dein Name? Angelwing: Na Engelsflügel. Zeno: Was du nichts sagst, darauf wäre ich niemals gekommen! Angelwing: Ich mag Engel, vorallem ihre Schwingen. Von daher dachte ich, es passt zu mir. Und du? Zeno: Zeno ist der Name von einem Vampir. Ich mag in dem Fall die dunkle Seite, du weißt schon. Vampire und so. Angelwing: Wie interessant :-) Und was machst du sonst so, ausser arbeiten? Zeno: Um ehrlich zu sein, mache ich nichts ausser arbeiten. Für Freizeit bleibt leider gar keine Zeit mehr. Angelwing: Ein durchschnittlicher Japaner also…:-) Ist bei mir auch nicht anderes. Aber du musst doch irgendwelche Hobbys haben, auch wenn du sie zurzeit vernachlässigst? Gackt grinste und erzählte alles, was er sagen konnte. Er fand heraus, dass hinter diesem filigranen Nick nicht etwa ein Mädchen sondern ein Mann steckte und unterhielt sich bis in die frühen Morgenstunden. Doch es laugte ihn nicht etwa aus, nein, er bemerkte, wie gut es ihm tat mit jemandem beinahe vertrauliche Gespräche zu führen. So fing es an, dass, wann immer er Zeit hatte, er sich mit ihm unterhielt. Wochen und Monate vergingen und bald entwickelte sich beinahe eine Sucht daraus. Bei jeder Drehpause, oder wenn er warten musste, Backstage, ja sogar wenn er im Studio war, machte er mehr Pausen, nur um mit Angelwing zu schreiben. Ein halbes Jahr war nun vergangen und noch immer war Gackt aufgeregt, wenn er online ging und erhoffte seinen Onlinekumpel zu treffen. Angewing: Wir haben Hanami… Zeno: Ich weiss. Kennst du die Legenden, dass, wenn man zu dieser Zeit die Liebe findet, sie einem niemals mehr loslässt? Angelwing: Natürlich. Ist nur schwer die Liebe dem Mann zu gestehen, dem ich sie geschenkt habe. Zeno: Ich hab dir schon oft gesagt, dass dieser Kerl sich glücklich schätzen kann! Sag es ihm endlich! Der Sänger schlug auf den Schreibtisch. Er hasste dieses Gefühl tief in ihm. Er war tatsächlich eifersüchtig auf den Kerl. Warum konnte Angelwing nicht einfach ihn lieben? Er schluckte einige Tränen hinunter und gab sich selbst die Schuld. Er war ein Einzelgänger, wer wollte ihn also schon. Angelwing: Wollen wir uns auf einen Drink treffen? In einer halben Stunde? Zeno: Wo? Angelwing: Kannst du wirklich in 30 Minuten fertig sein?! Zeno: Hey nicht frech werden, ja? Angelwing: Wie wäre es mit Takajas? Das ist relativ zentral, ich weiss ja nicht, woher du bist. Zeno: Gib mir eine Stunde, ich werde da sein. Angelwing: Bis gleich! Gackt rannte ins Bad, um zu duschen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und seine Hände zitterten. Für seine Verhältnisse war er aber schnell fertig und nach vierzig Minuten saß er in seinem Wagen und fuhr in Richtung Innenstadt. Er musste nicht lange suchen, denn das Lokal war eigentlich eines seiner Lieblingstreffpunkte. Gerade als er es betreten wollte, stieß er schmerzhaft mit jemanden zusammen, den er nicht hatte kommen sehen. „Kannst du nicht aufpa…Hyde!!“ Er starrte den kleineren Sänger an und beobachtete, wie dieser freudig anfing zu grinsen. „Hätte nicht gedacht, dass du in einer Stunde fertig bist, ganz ehrlich“, meinte der Schwarzhaarige. Gackt war fassungslos… Doch nun fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die einzigen Tage, an denen Angelwing sich nicht gemeldet hatte, war an den Auslandsdaten von der Larukutour. Hyde trug Engelsflügel auf dem Rücken und liebte diese Himmelsboten genau so wie blaue Dinge aus Glas. Genauso wie Angelwing!! Hyde war also dieser Angelwing. „Du…bist also…“ „Ja genau…lieber Zeno.“ Warum tat es nun noch viel mehr weh, dass dieser Mann sein Herz an einen anderen geschenkt hatte? „Schau nicht so traurig...es ist doch Hanami. Die zauberhafteste Zeit im ganzen Jahr“, meinte Hyde leise. „Ja, aber nur wenn man die Wunder selbst erleben darf“, kam es leise von dem Blonden. „Wirst du, weißt du…Angelwing hat sich unsterblich in Zeno verliebt.“ Bevor Gackt antworten konnte, hatte Hyde ihn sanft aber bestimmt hinuntergezogen und gab ihm einen innigen Kuss. Der Grössere spürte, dass der Larukusänger nicht gelogen hatte, denn in diesem Kuss war so viel Emotion und Gefühl, dass ihm selbst die Luft wegblieb. Und das einzige Logische, das er in diesem Moment erwidern, konnte war... „Ich dich auch, Haido.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)