Between Darkness and Light von Hielo (Axels Zukunft (AkuRoku)) ================================================================================ Kapitel 12: A horrible truth ---------------------------- Unwohlsein. Angst. Unwissenheit. Das sind wohl die besten Umschreibungen für meinen Zustand. Roxas' Aussage, er müsse für immer weg, machte mir und meiner Seele stark zu schaffen. Ich wollte ihn nicht schon wieder verlieren, aus welchen Gründen auch immer. ...Ach, was rede ich?! Natürlich wollte ich wissen, warum. Doch Roxas sagte nichts, nicht ein Wort rann über seine Lippen. Die letzte Nacht hatte mir über vieles Aufschluss gegeben. Über Gefühle, die mir bis dahin verschlossen geblieben waren. Und auch der Nebel um Roxas' Gefühle hatte sich etwas gelegt. Er liebte mich und ich liebte ihn. Zumindest hatte er das gesagt. Nachdem wir uns angezogen hatte, öffnete ich ein Portal und wir kehrten zur Hauptinsel zurück. Unsere Freundin, die Sonne, war zwar noch nicht vollständig mit ihrer morgendlichen Zeremonie fertig, aber es war bereits angenehm warm. Und bis auf ein paar verirrte Wolkenschwaden, war der Himmel glasklar. Ich dachte mal wieder nach. Über dies und das und vor allem über jenes, was ich den Anderen bald sagen wollte und musste. Es würde nicht so einfach werden, die Situation zwischen Roxas und mir zu erklären, aber zumindest versuchen musste ich es. Still liefen wir Hand in Hand die Straße des Dorfes entlang, Richtung Soras Haus. Wir gingen an vielen Häusern vorbei und ein paar Leute kamen uns entgegen Einige schüttelten grimmig den Kopf, andere grinsten schelmisch und wieder andere grüßten freundlich. Allerdings interessierte ich mich nicht wirklich für die gaffenden Gesichter der Dorfbewohner, sondern eher für Roxas' Reaktionen auf die unterschiedlichen Blicke. Ich sah, wie rot er war und wie seine Augen nervös von einer Person zur nächsten wanderten. Seufzend ließ ich seine Hand los. „Bin ich...ist es dir peinlich?“, fragte ich und schaute die leicht hügelige Straße hinunter. Die Sonne hatte ihren Zenit gerade erreicht und schien jetzt zwischen ein paar Federwolken hindurch auf die Erde. Unsere Schatten auf dem Asphalt wurden von Minute zu Minute länger. Irritiert starrte der Blonde neben mir erst auf seine leere Hand, dann zu mir. Eine seiner Augenbrauen war hochgezogen und sein Gesicht ließen mich unfreiwillig schmunzeln. „N-nein...wie kommst du darauf?“, gab Roxas zurück und konzentrierte sich wieder auf den Beton vor ihm. „Weil du danach aussiehst! Du bist knallrot.“ „Ach was...red keinen Unsinn, Axel.“ Ich wusste, dass er nicht ehrlich war. Das war aber auch nicht schwer zu erraten. „Roxas? Was ist los?“ „Das hast du mich vorhin auf der anderen Insel auch schon gefragt...du wirst es erfahren, wenn wir bei Sora sind. Lass und weitergehen.“ Roxas marschierte ein paar Schritte vorwärts. Da kam mir eine Idee, um seiner ,und nebenbei auch noch meiner Stimmung wieder auf die Beine zu helfen. Ich packte den Blonden an der Taille, hiefte ihn hoch und setzte ihn auf meine Schultern. Natürlich erntete ich erstmal Protest in Form eines „Hey, was soll das?“, jedoch legte sich seine Anspannung schnell und Roxas hielt sich an meinen Haaren fest. Das ziepte zwar ein bisschen, war aber erträglich, zumal meine roten Zotteln nicht so wie sonst frech in alle Richtungen standen. Ein wenig plattgedrückt fielen sie über meine Schultern und ich besaß auch auf einmal eine Art Ponnie. „Ach komm schon, Roxy! Ist doch nur Spaß, kannst du dir das merken?!“, entgegnete ich auf den ersten Widerspruch des Blonden. „Toller Spaß...“ Roxas' Ironischer Kommentar ließ mich kichern und es endete schließlich damit, dass wir beide in lautes Gelächter ausbrachen. Dieses, möglicherweise letzte Bisschen Harmonie... Diese, möglicherweise letzten glücklichen Momente mit ihm... Ich wollte diese kurze Zeit noch genießen. Während mir diese Worte in den Kopf kamen, bemerkte ich, dass ich vor einiger Zeit schonmal soetwas gedacht hatte. Damals, als ich ihn das erste Mal verloren hatte. Eine Weile liefen wir so übereinandergestapelt die Straße hinunter, wobei wir jetzt noch schräger angeschaut wurden als zuvor. Langsam näherten wir uns dem Haus indem Sora und seine Familie wohnte und ich beschloss Roxas schon jetzt abzusetzen. Es hätte unangenehme Fragen und Kommentare von Seiten Soras Mutter nach sich gezogen und ihr alles zu beichten hatte ich nicht wirklich Lust. Bevor wir uns auf die letzten Meter in Richtung des Hauses begaben, hauchte ich dem Bloden noch einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. „Denk daran! Du hast es versprochen...“, murmelte ich. Roxas nickte beklommen. So eine Reaktion hatte ich erwartet. „Da sind sie!! Sie sind wieder da!!“ Die laute Stimme von Kairi schallte uns fröhlich entgegen, als wir um die Ecke bogen. Vor der Haustür wurden wir herzlich empfangen. Besonders Soras Mutter war heilfroh ihr „Adoptivkind“ wieder zu haben. Sie umarmte ihn stürmisch und war sich mit sich selbst wohl nicht einig darüber, ob sie weinen oder lachen sollte. Also tat sie beides. Schluchzend drückte sie ihm einen Kuss nach dem anderen auf die Wange. Ich wurde ebenso freundlich wieder aufgenommen, war ich doch der 'Retter des Verschwundenen'. Nachdem Soras Mutter mit Roxas fertig war, fiel sie mir um den Hals und bedankte sich tausendmal. „Oh, ich danke dir so sehr, dass du Roxas wieder zurückgebracht hast! Ich danke danke danke dir...“, reif sie überglücklich, bevor sie sich löste und zurück ins Haus eilte. „Ihr werdet müde sein, nicht wahr? Setzt euch ins Wohnzimmer und ich mache euch einen heißen Papu-Kakao.“ Während Soras Mutter in die Küche stürmte und anfing mit Geschirr zu klirren, schlug Roxas vor doch lieber in Soras Zimmer zu gehen, um sich zu unterhalten. Bevor wir uns setzen konnten, räumte Sora schnell noch einige Wäschebündel aus dem Weg. Das Hoheitsgebiet des Schlüsselschwertträgers war eigentlich das ganz normales Zimmer eines Jugendlichen, vielleicht ein bisschen kindlich und unaufgeräumt...(und das sagt das Organisationsmitglied dessen Raum immer aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen)...aber ansonsten recht gemütlich. Bewundernswert war vor allem die große Fotowand mit unendlich vielen Bildern von Sora und seinen Freunden. Ich erkannte Simba und Nala, die Crew aus Radiant Garden, natürlich auch Riku, Naminè, Kairi und Roxas und noch einige Wesen mehr, die ich jetzt zum ersten Mal sah. „Hört mir bitte zu. Axel will wissen, warum Naminè und ich alleine leben können. Er hat ein Recht darauf es zu erfahren...“, sagte Roxas ruhig und blickte ermutigend zu mir rüber. Zögerlich ergriff er meine Hand. Riku und die anderen starrten uns verblüfft an. Kairis und Naminès Augen begannen ein bisschen zu funkeln und Sora hingegen schien das ganze nicht wirklich zu kapieren. „Also...seid ihr zwei jetzt...?“, stammelte der Silberhaarige nach einigen Sekunden, im Gesicht rot wie eine Tomate. Ich und Roxas nickten gleichzeitig. Riku schluckte und verkniff sein Gesicht zu einer schüchternen Fratze. Eigentlich ungewöhnlich für ihn, dachte ich bei mir. Nachdem Soras Mutter uns wenig später den Kakao hoch brachte und schließlich die Tür hinter sich zuzog, begann Sora zu erzählen. „Yen Sid, der Magiemeister und Lehrer von Donald und König Micky, rief mich, Kairi und Riku eines Tages zu sich. Das war etwa 2 Tage nachdem wir von unserem letzten Gefecht zurückgekehrt waren. Er erzählte uns das er einen Weg gefunden habe, wie sich Niemande von ihren Jemanden trennen könnten. Natürlich waren wir sehr erfreut über diese Entwicklung, waren Naminè und Roxas doch bis jetzt nur unnahbare Schatten gewesen.“ „Und wie sah dieser „Weg“ aus?“, frage ich gespannt und nippte zur beruhigung an dem Kakao. Sora schloss kurz die Augen und Kairi fuhr fort. Anscheinend hatte Sora den Faden verloren. „Ganz genau wissen wir das auch nicht. Ich und Sora mussten in eine Art Kreis treten und nachdem Yen Sid einige merkwürdige Worte gesprochen hatte, begann der Kreis zu leuchten. Tja, und dann waren Roxas und Naminè auf einmal da. Riku wurden währenddessen aus dem Raum geschickt.“ Ich wechselte einen kurzen Blick mit Roxas, als erwartete ich eine Stellungnahme von ihm. Zum Glück und wider meinem Erwarten bekam ich diese dann auch. Ernsthaft...ich sollte lernen Gedanken zu lesen. Das würde mir einiges an Stress ersparen. „Ja...so war das. Im einen Moment war ich innerhalb, im andren ausserhalb von Sora. War schon ein merkwürder Augenblick, als ich meinem Pendant auf einmal gegenüber stand. Ich meine, ohne damit gerechnet zu haben.“, sagte Roxas ruhig, mit einem gelassenen Lächeln auf den Lippen. Auch in den Gesichtern der Anderen sah ich zufriedene und glückliche Ausdrücke. Langsam bekam ich das Gefühl Roxas hätte mich wieder belogen, als er gesagt hatte, er würde weggehen. Das konnte ich mir bei den fröhlichen Menschen um mich herum einfach nicht vorstellen, dass es irgendwo einen bitteren Beigeschmack gab. Obwohl mir genau so einer im Mund herumgeisterte. „Wir bereisten alle Welten, die wir kannten und stellten Roxas und Naminè alle unsren Freunden vor. Es waren schöne Tage...Wochen. Wir haben viel gefeiert und gelacht.“, lachte Sora, kurz bevor er plötzlich toternst wurde. „Wir wollten soviel Spaß wie möglich haben, da wir wussten was nach einem Jahr passieren würde.“ „Und was sollte dann passieren?“ Irritiert suchten meine Augen jemanden an dem sie sich orientieren konnten, etwas im Gesicht der Anderen an dem ich etwas Gutes ablesen konnte. Ich wusste aber, dass das Erhoffte diesmal ausbleiben würde. „Dann werden ich und Roxas für immer verschwinden...Der Zauber, der uns an dieses Leben bindet wird erlöschen und wir werden einfach nicht mehr da sein. Da wir weder Niemande, noch richtige Jemande sind, können wir auch nicht sterben oder in die Dunkelheit zurückkehren. Wir werden uns auflösen und im Nichts vergehen.“ Naminès Stimme war tonlos und so ernst, wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte. Von dem Glockenklang, der sie sonst immer erfüllte, war nichts mehr zu hören. „Das ist doch nicht wahr, oder?“ Ich schaute Roxas an. „Das ist nicht wahr!“ Ich schaute die Anderen an. „Sagt mir, das das nicht wahr ist!“ Verzweifelt rüttelte ich an Roxas' Schulter. „Sag du es mir, bitte!“ „Axel...es tut mir Leid...“ Langsam begann ich zu begreifen. Ich würde Roxas wieder verlieren. Genau wie an dem Tag, als wir uns verabscheidet hatten. Es war genauso wie damals. Und genauso wie damals, rann eine Träne meine Wange hinunter. „Und es gibt keinen Weg? Keine Möglichkeit etwas zu ändern?“ Das Schweigen von Sora, Kairi, Riku, Naminè und Roxas waren Antwort genug. „Verstehe...“, raunte ich, lächelte leicht und ließ die Roxas' Hand los. „Verstehe...“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stand ich auf und ging. „Ein weiteres Mal...Nicht nocheinmal...Roxas...“ tcb... @all: Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert bis es weiterging...Und es tut mir Leid, dass das Kapi so kurz ist Q_____Q Das nächste wird besser!! Versprochen!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)